Szene 1 (Mark, Freundin, Telefonstimme) Schlafzimmer

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LITERATURKUS 12.1 / 2008 Ls ---- Vorläufige Fassung des Stücks
Szene 1 (Mark, Freundin, Telefonstimme) Schlafzimmer
Journalist und Freundin liegen im Bett. Er bietet ihr ein Glas Sekt an um mit ihr auf ihre Beziehung anzustoßen.
Jedoch lehnt sie das Glas ab.
Freundin:
„Ach Schatz...du bist das Beste was mir je passiert ist. Weißt du noch, wie wir
uns vor drei Jahren kennen gelernt haben?“
Mark:
„Damals an der Uni? Ja ich weiß es noch ganz genau...du bist mir unter den
ganzen Studentinnen sofort ins Auge gefallen.“
Freundin:
„Ich habe deine Blicke immer gespürt..., du warst so süß als du in den Vorlesungen imemr
wieder zu mir rüber geschaut hast“
Mark:
„Und dann, als der Professor meinte, ich hätte bei der Abschlussprüfung betrogen. Da hast DU
dich für mich eingesetzt und ihm versucht zu erklären, dass ich nichts gemacht hätte. Ich weiß
zwar immer noch nicht wie du es gemacht hast, aber ohne dich wäre ich damals
aufgeschmissen gewesen.
Freundin:
„Ach Schatz...“
Journalist (streichelt ihr die Wange): „Oh Mäuschen ......“
Freundin:
„Es ist so schön endlich wieder etwas Zeit füreinander zu haben.“
Journalist:
„Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben; Ich hoffe du weißt das!“
Freundin:
„Aber .. naja, manchmal habe ich nicht das Gefühl, dass ich dir so wichtig bin. Dein Chef sieht
dich ja öfter als ich. Das muss sich in den nächsten Monaten aber ändern.“
Mark:
„Och Hase.. Ich muss im Moment halt viel arbeiten. Wir müssen ja auch an unsere Zukunft
denken Jetzt vergiss unsere Sorgen doch mal für einen Moment. Dieser Abend gehört nur uns!“
Freundin:
„Du hast ja Recht...“
(Beide wollen sich küssen. Das Telefon durchdringt die Stille)
Freundin:
„Nicht schon wieder! (lässt seine Hand los) Geh nicht dran! Du hast gesagt dieser Abend gehört
uns!“
Mark:
„Das ist bestimmt mein Chef, das muss wichtig sein, wenn er um diese Zeit noch anruft. (geht
ans Telefon) Hallo? Wie bitte? Was soll ich? Jetzt noch?...“
Telefon (brüllt): „Morgen früh habe ich den Artikel auf dem Tisch, damit das klar ist!“
Mark:
„Ja aber ich ... aufgelegt.“
Freundin (aufgebracht): Das kann doch wohl nicht wahr sein! Warum heiratest du nicht gleich deine Arbeit? (wirft
seine Kleidung hin). Hier! (etwas freundlicher) Ich geh schon mal Kaffee machen“ (geht ab)
Mark:
„Ach Scheiße“ (zieht sich an)
(Freundin kommt wieder herein und bringt Kaffee, den Mark in einem Zug leer trinkt. Sie
setzt sich traurig aufs Bett, er gibt ihr einen Kuss auf die Wange)
Mark:
„Bis später...“
Freundin:
„Tschüss“
2. Szene
Am nächsten Morgen im Verlagsbüro
Vorhang geht wieder auf
Herr Bild liegt mit dem Kopf auf dem Schreibtisch (schläft)
Kaffeetasse umgefallen
Chef betritt Büro
Chef (brüllt) : Was ist das denn? Warum arbeiten Sie nicht? Sie werden hier nicht zum schlafen bezahlt.
Herr Bild wacht langsam auf, ist verwirrt
Herr Bild: Hääää?? Was wollen Sie? Wo bin ich?
Chef (wütend) : Da, wo Sie anscheinend nicht hingehören. Dies ist ihr Arbeitsplatz und nicht ihr Schlafzimmer!
Wo ist der Artikel über den Fido-Award?
Herr Bild (sucht den Artikel): Immer mit der Ruhe. Der Artikel muss hier irgendwo sein.
Chef: Wir haben keine Zeit mehr um zu suchen. Unsere Konkurrenz hat den Artikel gestern Abend schon
veröffentlicht.
Herr Bild: Aber nicht von gleicher Qualität! (überreicht den Artikel)
Chef: Ich hoffe für Sie, dass das stimmt. (liest) „In diesen nächtlichen Stunden wurden die Oscars für die canis
terra verliehen..“ (Pause) „ Am Ende gab es gleich fünf Sieger: Poppy, Anna, Alice, Oliver und Megan..“ (kurze
Pause) Sie haben Recht. (ironisch): Nicht von gleicher Qualität.
Herr Bild: Hab ich Ihnen doch gleich gesagt.
Chef (wirft den Artikel auf den Schreibtisch): Dieser Text ist schlechter. Viel schlechter. Grottenschlecht!
Herr Bild: Warum? Mein Artikel ist ausführlich und differenziert und ich habe doch alles sorgfältig recherchiert.
Das kann gar nicht schlecht sein.
Chef: Wen interessiert wie die Hunde heißen?! Außerdem leben wir in der Neuzeit und nicht im alten Rom!
Herr Bild: Ich bin mitten in der Nacht aufgestanden.. und wofür!? Hunde!! Übrigens haben Sie auch noch den
schönen Abend mit meiner Frau zerstört. Nun habe ich Ärger mit ihr und auch noch die ganze Nacht gearbeitet.
Chef: Das merkt man. Mich interessiert weder ihre Frau, noch die Namen der Hunde, noch ihre persönlichen
Wünsche! Wir sind eine Zeitung mit hohem Niveau. Unseren Ruf haben wir uns Jahrzehnte lang erarbeitet. Mein
Vater hat die Firma mit seinen eigenen Händen aufgebaut und ich lasse nicht zu, dass sie sein Werk durch ihre
Unfähigkeit kaputt machen. Unsere Leser erwarten Berichte auf der Höhe der Zeit. Ihr Interesse bezieht sich auf
den menschlichen Teil dieser Veranstaltung. Sie wollen Dinge die sie bewegen und nicht so einen Mist.
Bild (dazwischen): Oh….
Chef: Wenn mein Vater den Artikel lesen könnte, würde er sich im Grab umdrehen. Was soll ich denn jetzt
veröffentlichen? Demnächst lasse ich den Praktikanten die Artikel schreiben und Sie den Kaffee kochen, falls sie
wenigstens das können!
Bild: Ja aber….
Chef: Sie bekommen noch eine Chance! Im nächsten Artikel will ich Sensationen sehen. Sonst ist das nächste
was sie schreiben ihr Antrag auf Arbeitslosengeld! (geht ab, knallt dir Tür zu)
Bild sitzt entsetzt am Schreibtisch
Vorhang geht zu!
Szene 3: Parkszene
(Im Park; Carmen sitzt allein auf der Bank und wartet auf Mark; sie schaut ungeduldig auf die Uhr; Mark kommt
angelaufen; ist aus der Puste)
Mark: Tut mir Leid, Schatz ich musste noch unbedingt den Artikel fertig schreiben und dann hatte ich noch
Problem mit dem Chef und dann…
Carmen: (springt auf) Halt die Klappe! Du immer mit deinen billigen Ausreden. Ich warte hier schon seit über 20
Minuten. Wenn du keinen Bock mehr auf mich hast musst du das nur sagen!
Mark: Nein Schatz, nein so ist es doch gar nicht…ich liebe dich doch, mehr als alles andere Ich brauche dich und
das tut mir alles so schrecklich Leid!
Carmen: (lässt sich wieder auf die Bank fallen) Ich weiß es doch, aber ich seh dich so wenig und ich brauche
dich einfach bei mir! Hast du Probleme bin ich immer für dich da, wenn ich aber welche hab, bist du nie da!
Mark: (Nimmt sie in den Arm) ich versprech dir, dass sich das ändern wird! Aber du weißt doch in letzter zeit…
ich hatte so viel Arbeit. Heute zum Beispiel, es mussten zwei Artikel fertig werden, ich komm mit der Arbeit
einfach nicht mehr hinterher.
Carmen: Macht dir deine Arbeit überhaupt noch Spaß? Du arbeitest dich kaputt und für was? Für gar nichts! Du
kennst gar kein anderes Thema mehr!
Mark: ich liebe meinen Job, auch wenn ich viele Opfer dafür bringen muss. Außerdem mache ich das alles für
uns, für unsere Zukunft!
Carmen: Welche Zukunft? Deine Kinder werden dich also niemals kennen lernen?
Mark: Ich brauche nur eine riesen Story, dann gelingt mir der Durchbruch und uns würde es besser gehen, du
wirst schon sehn!
(Schuss)
Carmen: (erschreckt sich) Ahhh… was war das?
Mark: ich weiß es nicht.
Carmen: Es ist bestimmt etwas Schreckliches passiert, willst du nicht schnell nachschauen?
Mark: Könnte ein Schuss gewesen sein! Ich glaube ich geh wirklich schnell mal hin!
(Mark ab; sie bleibt auf der Bank sitzen; Vorhang)
Szene 4: Tatort
Vorhang
(an der Seite liegt eine weibliche Leiche, Mark trifft zeitgleich mit der Polizei und seinem Rivalen [Heiko] ein;
Heiko beginnt sofort zu fotografieren, während die Polizei beginnt den Tatort abzusperren; Mark befragt das
Publikum)
Kommissarin:
(Telefon) Ja, hier Kommissarin Schröder. Ich brauche den Gerichtsmediziner und die
Spurensicherung. Wie, wo? Na im Stadtpark, da haben Sie mich doch selber hingeschickt.
Heiko:
Frau Kommissarin, eine Frage…
Kommissarin:
Ich telefoniere. Also wann denken Sie…
Heiko:
Haben Sie schon Hinweise auf den Täter?
Kommissarin:
Hören Sie mal, ich habe doch gesagt ich telefoniere.
(Heiko geht hinter der Kommissarin her und klettert hinter die Absperrung; macht Nahaufnahmen der Leiche)
Ach so, Spurensicherung ist auf dem Weg, gut. Auf Wiederhören.
(Kommissarin schaut sich suchend um; sieht Heiko hinter der Absperrung)
Kommissarin:
(brüllt) Was machen Sie da? Sofort raus da! Wie soll man denn Spuren sichern, wenn jeder
Depp da durch trampelt?
(Heiko macht ein letztes Foto; klettert zurück über die Absperrung; „Spusi“ und Gerichtsmediziner treffen ein,
nehmen Arbeit auf)
(Mark kehrt auf die Bühne zurück und macht sich Notizen; Heiko kritzelt auf seinen Block, grinst selbstsicher,
sucht sein Handy; Mark geht auf Kommissarin zu)
Mark:
Entschuldigung? Frau Kommissarin? Können Sie schon irgendwelche Aussagen machen?
Kommissarin:
Nein, zurzeit noch nicht, aber wir werden morgen eine Pressekonferenz geben, gedulden
Sie sich bis dahin.
Mark:
Ist gut, danke für die Information. (nimmt seine Kamera aus der Tasche und schießt ein Foto
der Leiche)
Heiko:
(telefoniert) Ja pass auf, ich schick dir gleich noch ein Foto. Ich will heute noch den Artikel
schreiben. Was? Ja, ja wie gehabt… Wenn du nicht früh genug lieferst, gleichen wir deine
Ergebnisse nachher einfach meinem Artikel an. Genau, wie immer. Wir verstehen uns.
Wiederhören dann.
(Mark hat mitgehört, geht auf Heiko zu)
Mark:
Ist das Ihr Ernst? Sie erfinden etwas für Ihren Artikel?
Heiko:
Mark:
Ach kommen Sie, so arbeitet wirklich jeder.
(entsetzt) Ich nicht. Es kann doch nicht sein, dass Ihre Zeitung so etwas duldet!
Heiko:
Duldet? Nein! Erwünscht? Ja! Es ist doch Fakt, dass Zeitungsartikel immer mehr an
Bedeutung verlieren. Neben Fernsehen und Internet muss die Zeitung hart um ihren Platz
kämpfen. Wenn wir, die Journalisten, den Lesern keine interessanten Storys liefern, kann
sich das Medium Zeitung nicht auf Dauer behaupten.
Mark:
Das ist doch Schwachsinn. Wir sollten lieber bei der Wahrheit bleiben und objektiv berichten.
Heiko:
Ach, ich werde jetzt nicht weiter mit Ihnen darüber diskutieren. Ich muss einen 1 – A Artikel
schreiben. Man sieht sich.
sarin:
(Heiko ab; Mark kurz danach ebenfalls; Vorhang, während „Spusi“ etc. weiter arbeiten)
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Szene 5
Pressekonferenz !
Polizeisprecher:
Guten Abend meine Damen und Herren. Die Pressekonferenz
wird wie folgt ablaufen. Zuerst reflektieren wir über die
gestrigen Ereignisse. Danach haben sie die Möglichkeit Fragen
zustellen. Das Wort hat nun Hauptkommissarin May.
Bitte Frau May, fangen sie an!
Danke Herr Nolden. Guten Abend. Meine Herren Pressevertreter, gleich zu Eingangs der Konferenz möchte ich ihnen
mitteilen, dass sie dafür Verständnis haben müssen, dass ich über die genauen Umstände des Leichenfundes
und über mögliche Ursachen des Todes aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen werde. Zum
Sachverhalt kann ich ihnen sagen, dass am gestrigen Vormittag auf der Leitstelle Eule ein Anruf einging, indem
mitgeteilt wurde, dass im Heidepark eine weibliche Leiche gefunden wurde.
Journalist:
Weiß man schon wer die Tote ist?
Kommissarin:
Dazu kann ich ihnen im Moment noch keine weitere Auskunft
geben, da das Opfer keinen Ausweispapiere mit sich führte. Die Leiche
befindet sich zur Ermittlung des Todesursache und zur Identifizierung
in der Gerichtsmedizin.
Journalist:
Gab es Augenzeugen die den Tathergang beobachtet haben?
Kommissarin:
Zum jetzigen Zeitpunkt kann man noch nicht feststellen
ob es sich bei dieser Tat überhaupt um einen Straftat handelt, da ich noch keinen Ergebnisse aus der Pathologie
habe. Die Ermittler befragen im Umkreis der Fundstelle alle Bewohner um mögliche Zeugen ausfindig zu machen.
Journalist:
Nach Angaben meines Informanten wurde bei der Leiche eine
sarin:
sarin:
sarin:
Pistole gefunden. Können sie das bestätigen?
Haben sie Hinweise auf einen Täter?
Herr Bild, zu Anfang habe ich gesagt, dass ich zu Einzelheiten keinerlei Angaben machen werde. Bitte akzeptieren sie
das.
Journalist:
Wie wollen sie die Tote denn überhaupt identifizieren, wenn sie
keinerlei Anhaltspunkte haben?
Momentan wird ein Abgleich aus der Vermisstendatei vorgenommen. Ebenso wird versucht, die Tote mittels
Gebissabdruck und Fingerabdrücke zu identifizieren.
Journalist:
Beschreiben sie einmal das Opfer?
Bei der Toten handelt es sich um eine weibliche Person im Alter zwischen 30 und 35 Jahren, lange braune Haare und
sie ist ungefähr 1,75m groß. Weiteres besonderes Merkmal ist eine markante Narbe über dem rechten Augen.
Journalist:
Stimmt es, dass die Tote tausend Euro Bargeld bei sich hatte?
Kommissarin:
Dazu möchte ich auch keine Angaben machen.
Journalist:
Frau May, werden Sie in diesem Fall die Ermittlungen weiterführen?
sarin:
Das wird sich erst in Absprache mit der Kommissariatsleitung ergeben. Seien sie gewiss, dass ihnen die nötigen
Informationen rechtzeitig zugehen werden.
precher:
Gibt es noch weitere Fragen ihrerseits? Wenn nein, beende ich hiermit die Pressekonferenz und zu gegebener Zeit,
wird ihnen alles Nötige über jeweilige Presseveröffentlichungen zugesandt bzw. wird eine neue Konferenz
einberufen.
Einen schönen Abend noch.
(Pressekonferenz löst sich auf, Journalisten verlassen den Raum, Chef und Journalist bleiben zurück)
Boah, diese schnöden Bürokraten, wofür war diese Pressekonferenz mal wieder gut? Um den Menschen zu sagen,
dass es nichts zu sagen gibt?!
Bild:
Wieso? Damit kann man doch einen guten Artikel schreiben!
Zeigen sie mal ! (Reißt den Block aus der Hand). Bitte was? Das ist Müll! Nichts, was man gebrauchen kann. Das
Einzige was man verwenden kann ist, dass das Opfer ermordet wurde.
Bild:
Das können wir doch aber gar nicht so sagen.
Sehen sie, das ist ihr Problem. Sie sind so....beschränkt. Denken sie auch an die Leser? Der Leser will eine Story,
Dinge die bewegen. Was geben sie ihnen?
Könnte, müsste, hätte !
Journalist:
Ja aber.....
Chef:
Liegt ihnen was an ihrem Job? Oder den Lesern? Oder der Zeitung?
Erinnern sie sich an das, was ich ihnen gesagt habe....Seien sie kreativ! Seien sie spannend, fesselnd...Geben
sie den Lesern eine Sensation. Aus dem Vorfall können wir eine Titelstory machen. Morgen früh bringen wir die
ultimative Schlagzeile und unseren Artikel auf die ersten Seite.
Bild:
Aber ich....
Chef:
Kein Aber! Es geht um ihren Job. Denken sie daran....
(Journalist geht ab)
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6. Szene
Frau sitzt an der Bar.
Herr Bild auf der anderen Seite der Bühne im Büro und schreibt. Frau versucht ihn anzurufen, erreicht ihn aber
nicht. Herr Bild reagiert auf seiner Seite nicht. Der Anrufbeantworter geht an:
Frau:
Schatz wo bist du denn? Wir waren doch verabredet. Anscheinend bist du doch schon auf dem Weg und
nicht mehr auf der Arbeit. Ich freu mich auf dich. Bis gleich.
Frau bestellt sich etwas zu Trinken.
Herr Bild sitzt an seinem Schreibtisch, schlägt die Hände vor den Kopf und denkt verzweifelt nach. Steht langsam
auf und geht überlegend durch das Büro. Nimmt sich ein Buch und liest.
Frau sitzt alleine an der Bar. Herr Spiegel kommt herein und telefoniert:
Herr Spiegel (am Telefon): Mach dir keine Sorgen. Morgen ist der Artikel fertig. ( legt auf)
(zu sich selbst): Mir fällt schon noch etwas ein..
Setzt sich neben die Frau.
Frau ruft erneut Mann an.
Frau: Du müsstest schon längst hier sein. Wo bist du denn? Dein Handy ist auch schon wieder aus! Ist dir unser
gemeinsamer Abend überhaupt nicht wichtig? (legt auf)
Herr Spiegel: Welcher Mann versetzt denn so eine schöne Frau?
Frau: Er hat mich wahrscheinlich wieder über seine Arbeit vergessen. Wenn ich etwas von ihm hören will, muss
ich wohl die Zeitung lesen.
Herr Spiegel: Das kann ich aber nicht verstehen. Ich bin auch Journalist und habe Zeit für die wichtigen Dinge
meines Lebens.
Frau schaut ihn beeindruckt an. Stumme Konversation.
Herr Bild wirft das Buch in die Ecke.
Bild: Das bringt mich doch alles nicht weiter!
Macht sich eine Kaffee. Schaut erfreut auf.
Herr Bild: Das ist es! (setzt sich an den Tisch und schreibt)
Herr Spiegel: Sollen wir uns nicht zusammen an einen Tisch setzen und etwas essen?
Frau (überlegt): Eigentlich gerne, aber ich telefoniere erst noch einmal. Einen Moment bitte. (geht ein Stück zur
Seite)
Herr Bild zerknüllt das Papier und wirft es in eine Ecke. Steht auf um seinen Kaffee zu nehmen. Dieser ist
übergelaufen.
Herr Bild (flucht): Heute geht wirklich alles schief! Das kann doch nicht wahr sein!
Telefon klingelt.
Herr Bild (am Telefon): Was ist denn jetzt schon wieder?
Frau: Was schon wieder ist? Du hast mich schon wieder versetzt.
Herr Bild: Oh Schatz..
Frau: Das „Schatz“ kannst du dir jetzt auch sparen.
Herr Bild: Es tut mir wirklich leid. Aber ich kann hier einfach nicht weg. Es gibt so viel Arbeit.
Frau: Ich kann es nicht mehr hören. (legt auf)
Herr Bild: Wenn ich mit dem Artikel fertig bin, stehst du wieder alleine an erster Stelle. (merkt, dass sie aufgelegt
hat. Sieht auf das Telefon. Schlägt die Hände über den Kopf)
Frau (geht zu Herrn Spiegel): Lassen sie uns etwas Leckeres bestellen.
Herr Spiegel: Da kann ich mich ja auf einen schönen Abend freuen.
Herr Bild: Reiß dich zusammen Ben! Sonst bist du bald deinen Job los und auch noch deine Traumfrau. (räumt
den Schreibtisch auf)
(Währenddessen bestellen sie auf der anderen Seite)
Herr Bild: In so einem Chaos kann man ja gar nicht arbeiten... Jetzt noch einen Kaffee und dann lege ich los.
Herr Spiegel: Warum wollten sie denn keinen Wein? Hier gibt es wirklich den besten Wein der ganzen Gegend.
Frau: Ich trinke keinen Alkohol.
Herr Bild arbeitet weiter an seinem Artikel. Das Licht wird dunkler.
Frau: Danke für den schönen Abend aber ich muss jetzt wirklich gehen.
Herr Spiegel: Das ist aber schade. Die Zeit ist so schnell vergangen, vielleicht können wir das ja noch einmal
wiederholen.
(stehen auf, verabschieden sich und gehen aus dem Restaurant)
Herr Bild arbeitet weiter.
7.
Szene
1.
Frühstücksszene.
Abend vorher, Mark kommt nach Hause, Schlafzimmer abgeschlossen, Bettwäsche liegt vor der Tür. Mark
legt sich auf das Sofa zum Schlafen.
Am nächsten Morgen, Carmen setzt sich an den Tisch
Mark: Guten Morgen Schatz!
Stille, nach kurzer Zeit:
Mark: Es tut mir leid, was gestern Abend passiert ist. Du hast mir damit gezeigt, dass es so nicht weitergehen
kann. Ich will mich in nächster Zeit mehr um dich kümmern. Ich verspreche es!
Carmen: Die Arbeit steht bei dir immer an erster Stelle. Du hast mir schon so oft versprochen dich zu ändern.
Mark: Aber dieses Mal meine ich es ernst. Du stehst jetzt an erster Stelle. Hätte ich diesen Artikel gestern nicht
fertig geschrieben, dann wäre ich…ach, ist ja jetzt auch egal.
Carmen: Ich hatte auch so einen schönen Abend…
Mark:
Wieso, was hast du denn noch gemacht?
Telefon klingelt
Mark: Schmitz, guten Tag? Ich soll einen Artikel für sie schreiben? Das hört sich sehr interessant an. Aber
sie sind unsere Konkurrenz. Worüber denn? (Pause)
Carmen verlässt das Zimmer
Mark: Aber die Entscheidung kann ich nicht jetzt sofort treffen. Sie wollen es jetzt direkt wissen?! Das ist eine
schwierige Entscheidung. Ich brauche etwas Zeit um darüber nachzudenken. (Pause)
Wenn ich mich jetzt entscheiden muss, dann okay. Ja ich komme später vorbei.
Mark bemerkt, dass Carmen das Zimmer verlassen hat.
Szene 8: Teilaufdeckung
Vorhang
(Mark geht mit einem Foto in der Hand auf und ab)
Mark:
Zum Glück habe ich das Foto am Tatort gemacht, aber…Woher kenn ich dieses Gesicht bloß?
(er lässt sich resigniert auf seinen Stuhl fallen, schüttet sich aus versehen seinen Kaffee über den Schoß)
Mark:
Ach so eine Schei… (ihm geht ein Licht auf) Das ist die, die mir den Kaffee übergekippt hat.
Wo war das noch? Ach ja, auf der Tagung in Berlin. Da müsste sich doch was finden lassen.
(er beginnt seinen Schreibtisch zu durchwühlen, währenddessen kommt der Praktikant herein; er trägt einen
Aktenstapel)
Mark:
(bemerkt ihn und zeigt anklagen auf ihn) Sie… Sie brauche ich!
Praktikant:
(lugt an den Akten vorbei; verwundert) Mich?
Mark:
(begeistert) Ja, ja genau Sie!
Praktikant:
Was hätten Sie denn gerne? Ein Handtuch?
Mark:
Ein Handtuch? Wozu?
Praktikant:
Na wegen dem Kaffee.
Mark:
Kaffee… Genau das war’s worüber ich mit Ihnen reden wollte!
Praktikant:
Wieso? Ist Ihnen mein Kaffee nicht gut genug?
Mark:
Nein, nein Ihr Kaffee ist toll, aber… die Frau…
Praktikant:
Welche Frau? Wovon reden Sie eigentlich?
Mark:
Na von der Toten.
Praktikant:
Welche Tote denn jetzt schon wieder?
Mark:
Ach herrje. Ich fang mal vorne an. Von dem Mord haben Sie doch gehört, oder?
Praktikant:
Ja natürlich.
Mark:
Gut. Ich arbeite jetzt an einem Artikel darüber.
Praktikant:
Hä, wie? Ich dachte, den Artikel hätten Sie gestern abgegeben.
Mark:
Ja schon, aber ehrlich gesagt, ist dieser Artikel nicht für unsere Zeitung. Na ja, jedenfalls, habe
ich die Tote schon einmal getroffen. Sie hat mir auf einer Tagung einen Kaffee übergeschüttet.
Leider habe ich den Namen vergessen.
Praktikant:
Und was habe ich damit zu tun?
Mark:
Sie müssen mir bitte die Gästeliste von dieser Tagung besorgen. Die war letztes Jahr im
November. In Berlin.
Praktikant:
(seufzt) Okay… (legt die Akten auf den Schreibtisch) Bin gleich wieder da. (eilt nach draußen)
Mark:
Ich frage mich, wer sie wohl umgebracht hat und warum… (denkt nach) Hm, wenn ich mich
recht erinnere war sie aber gar nicht von hier. Was also hat sie hier gemacht?
Praktikant:
(eilt herein) So da bin ich wieder. Ich bin relativ schnell fündig geworden. Hier ist die Gästeliste.
(überreicht Mark zwei Blätter)
Mark:
Herrje… Ich hoffe mir fällt ihr Name wieder ein, wenn ich ihn sehe, sonst könnte sich diese
Aktion etwas hinziehen. Hier nehmen Sie diese Seite und markieren alle Frauen darauf. Ich
werde das Selbe mit meiner Seite tun. Hier, nehmen Sie den Stuhl und setzen sich mit an den
Schreibtisch. Moment, ich mache etwas Platz (nimmt die Akten und lässt sie kurzerhand auf
den Boden fallen) So (kramt in einer Schublade und überreicht Praktikant einen Textmarker)
bitte.
Praktikant:
Ähm, danke. (Guckt irritiert und beginnt etwas zögernd die Liste zu bearbeiten)
(kurze Zeit später)
Praktikant:
Ähm…
Mark:
Fertig? Gut, geben Sie mal her (entreißt Praktikant das Blatt) Hm, hm, hm…
Praktikant:
Wenn ich fragen darf… Woher wissen Sie denn wie die Frau hieß? Haben Sie nicht vielleicht
noch eine Telefonnummer oder so?
Mark:
Wenn ich eine Telefonnummer hätte, würde ich dann diese Liste durchkämmen? Nein, ich weiß
noch, dass alle Teilnehmer ein Namensschild bekommen haben. (Studiert weiter die Gästeliste)
Ha, hier! Andersen. Ihr Name war Andersen. Blöd nur, das hier zwei Andersen angegeben sind.
Einmal Iris und einmal Petra. Na ja, rufen wir halt zur Not beide Zeitungen an. Gut, dass die
jeweilige Zeitung dabei steht. So mal sehen. Besorgen Sie mir doch bitte die Telefonnummern
der „Berliner Morgenpost“ und des „Hamburger Blatts“.
Praktikant:
Klar mach ich. Sekunde (eilt heraus)
Mark:
Endlich kommt der Stein ins Rollen. Das wird ein Bombenartikel. (ungeduldig) Wo bleibt der
nur mit den Nummern?
Praktikant:
(eilt herein) Hier, ich hab die Nummern. (wedelt mit einem Notizzettel)
Mark:
Ah, endlich. Geben Sie schon her!
Praktikant:
(reicht Mark den Notizzettel) Schon gut. Hier.
Mark:
(nimmt den Zettel) Schön, schön. Als erstes… Berlin. Dort arbeitet oder arbeitete Iris Andersen.
(Mark nimmt den Hörer vom Telefon und wählt; Telefon = Stimme aus dem Hintergrund)
Telefon:
Berliner Morgenpost, Jana Müller am Apparat.
Mark:
Ja, guten Tag, Schmitz mein Name. Ich habe eine Frage. Und zwar… Arbeitet oder arbeitete
eine gewisse Iris Andersen bei Ihnen? Ich bin ein alter Schulfreund von Frau Andersen und
versuche nun seit einiger Zeit sie ausfindig zu machen.
Telefon:
Ja, Frau Andersen hat letzten Monat bei uns gekündigt.
Mark:
(schreibt mit)
Telefon:
Nein, tut mir leid. Frau Andersen sagte etwas von einem besseren Jobangebot in Köln,
weshalb Sie umziehen wollte.
Können Sie mir vielleicht Ihre Adresse geben?
Mark:
Gut, da kann man nichts machen. Danke schön.
Telefon:
Kein Problem. Wiederhören.
(Mark legt auf und betrachtet seine Notizen)
Praktikant:
So und jetzt? Rufen Sie die andere Zeitung auch noch an?
Mark:
(schaut auf) Haben Sie nicht zugehört? Das war ein Volltreffer! Den anderen Anruf kann ich mir
sparen.
Praktikant:
Ich frage ja nur. (Pause) Ähm, die Geschichte mit dem Schulfreund haben Sie erfunden, weil
das einfacher zu erklären war, richtig?
Mark:
Sie haben’s erfasst. Allerdings kommt jetzt der mühsame Teil. Jetzt muss ich alle Zeitungen
Kölns anrufen und rausbekommen, wo sie jetzt anfangen wollte.
Praktikant:
(betrachtet die Notizen) Sie hatte eine bessere Stelle hier in Köln gefunden?
Mark:
Ja steht doch da. Warum?
Praktikant:
Ich habe eine Idee, bin gleich wieder da.
Mark:
Was denn für eine… (Praktikant ist schon aus dem Büro gelaufen) Toll, hör’ mir ja nicht zu…
(Praktikant kommt zurück und hat die Stellenanzeigen einer Zeitung in der Hand, Blätter kurz darin, legt sie Mark
vor und deutet auf eine Anzeige)
Praktikant:
Hier! Das ist aus einer Zeitung von letztem Monat. Seitdem habe ich sie nicht aus meiner
Tasche ausgepackt. Da waren ein paar interessante Artikel drin.
Mark:
(liest) Ressortleiter gesucht. Schön. Und wie soll die Andersen darauf gestoßen sein? Sie
kommt aus Berlin, schon vergessen?
Praktikant:
Internet?!
Mark:
Praktikant:
Aber warum ausgerechnet hier?
Vielleicht wollte sie weg aus Berlin. Ich weiß es doch auch nicht. Rufen Sie bei der Zeitung an
und fragen da.
Mark:
Sie haben recht.
(telefoniert erneut; währenddessen macht er sich Notizen)
Mark:
Ja, hallo, Schmitz mein Name. Ich hätte eine kurze Frage. Arbeitet eine gewisse Iris Andersen
bei Ihnen? (Pause) Ach, sie soll nächsten Monat anfangen. Ja danke, das war’s auch… Was?
(Pause) Ach so, ja ich bin ein alter Freund… Wie bitte? Ja, ja genau. Danke noch mal.
Wiederhören. (legt auf)
Okay einen Punkt für Sie.
(Praktikant grinst)
Mark:
So, dann danke für Ihre Hilfe. Wenn Sie dann jetzt…
Praktikant:
Schon verstanden… Bin schon weg.
(Praktikant ab; Mark beginnt zu schreiben, während er schreibt; Vorhang)
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9. Szene
(2. Frühstücksszene )
(Frau sitzt alleine am Frühstückstisch, sie isst Gürkchen und hält eine Hand auf dem Bauch)
Frau: Vielleicht hab ich bald mal die Zeit deinem Vater zu sagen, dass ich schwanger bin.
(Mann kommt rein mit einer Zeitung in der Hand.)
Mann: Endlich!... „Angehende Ressortleiterin ermordet. Musste sie aus Neid sterben?“ (Greift sich blind den
Kaffee der auf dem Tisch steht) Genau so wie ich es mir vorgestellt hatte, ... „Köln- Die Frau, die am 3.1. tot im
Stadtpark gefunden wurde, konnte anhand von Recherchen identifiziert werden. Es handelt sich um die 32jährige Iris Andersen. Die frühere Mitarbeiterin der Berliner Morgenpost war nach Köln gereist um dort eine Stelle
als Ressortleiterin anzutreten. Die Polizei verhängte nach dem Tot eine Informationssperre, was unsere
Journalisten nicht davon abhalten konnte, die Wahrheit herauszustellen...“ schau mal!
(Legt den Artikel hin, Frau sieht sich diesen kurz an)
Frau: Das war es wert, nicht mein Engel?!
Mann: Allerdings! Mein Artikel auf der Titelseite... meine Arbeit hat sich gelohnt... das ist der Durchbruch...
(Er isst stolz seinen Toast und liest dabei, die Frau isst still Gürkchen; ca. 30s Stille)
(Es klopft an der Tür, der Mann geht zur Tür)
Frau: Noch nicht einmal morgens um 9 Uhr haben wir die Ruhe um gemütlich zu frühstücken.
(Mann öffnet die Tür, der Praktikant steht verlegen vor der Tür)
Mann: Guten Morgen!
Praktikant: Guten Morgen. Kommen sie in 15min ins Büro. Es ist dringend!
Mann: Oh Mann OK. Ich komme ja schon!
(Mann nimmt seine Jacke und geht raus)
Frau(alleine): Hoffentlich hat dein Papa mehr Zeit für dich als für mich...
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Szene 10:
(Vorhang)
(Bühne: Büro vom Chef, Marc klopft von außen an, Chef sitzt am Schreibtisch)
Chef:
(genervt) Herein!?
(Marc kommt herein)
Marc:
Sie wollten mich sprechen? Worum geht’s denn?
Chef:
Wissen Sie was ich hier habe? (hält eine Zeitung hoch)
Marc:
Ähm, eine Zeitung?
Chef:
(ironisch) Sie erstaunen mich immer wieder. Das ist die heutige Ausgabe der Konkurrenz und raten Sie doch mal,
wessen Namen ich da entdecke. Ihren. Einen interessanten Artikel haben sie da geschrieben.
Marc:
(unsicher) Wirklich? Ähm, danke.
(Chef klatscht die Zeitung auf den Tisch, springt auf, brüllt)
Chef:
Aber könnten sie mir mal erklären wieso dieser Artikel nicht in unserer Zeitung steht?
Marc:
Kann ich. Sie wollten meine Artikel ja nie. Ihnen war die Wahrheit ja immer zu langweilig. Und dann hat die
Konkurrenz...
Chef:
(brüllt, fällt ihm ins Wort) Sie nach einem Artikel gefragt, richtig? Haben sie schon mal etwas von „Loyalität“ gehört?
Bei mir haben sie bisher nur Müll abgeliefert und bei anderen Zeitungen schreiben sie plötzlich spitzen Artikel.
Marc:
Ja aber...
Chef:
Unterbrechen sie mich nicht! Ich bin noch nicht fertig mit ihnen.
Marc:
NEIN!! Jetzt hören sie mir mal zu. Ich bin es Leid ihre Sensationsgier zu unterstützen. Mein Artikel ist nur so gut
geworden, weil er mit der Wahrheit und nicht mit irgendwelchen Lügen gefüllt ist.
Chef:
Was soll das denn heißen? Wollen sie damit sagen, dass unsere Zeitung kein Niveau hat?
Marc:
Chef:
Ja genau! SIE interessieren sich doch nicht für die Leser und ihre Interessen.
Das ist ja wohl die Höhe. Was glauben sie eigentlich wer sie sind? Sie...Sie inkompetenter...
(Marcs Handy klingelt)
Marc:
Entschuldigen, ich muss da jetzt mal kurz rangehen.
Chef:
Was erdreisten Sie sich? Wehe Sie gehen da ran!
Marc:
Schmitz, guten Tag. Ach, hallo...
Chef:
Das kann ja wohl nicht wahr sein.
Marc:
Ja? Wunderbar. Ja, dann komme ich gleich vorbei. (legt auf)
Ich kündige!
(Marc geht, Chef brüllt hinterher)
Chef:
Sie können nicht kündigen! Sie sind gefeuert!
(Marc stößt in der Tür mit Praktikant zusammen, Umzugskiste)
Chef:
Ach und vergessen sie ihre Kram nicht!
Marc:
(nimmt die Kiste, freundlich) Wiedersehen dann.
(Schließt die Tür von außen, sieht Rivalen)
Heiko:
Räumen sie jetzt freiwillig das Feld?
(Marc lässt sich auf keine Diskussion ein und geht weiter)
Heiko:
Ach ja und bestellen sie ihrer Freundin einen schönen Gruß von mir.
(Heiko dreht sich um, lässt Marc stehen und geht in die Redaktion)
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Szene 11: Neue Redaktion
(Vorhang; es klopft)
Neuer Chef:
Hereinspaziert! Immer rein in die gute Stube.
(Mark kommt rein)
Neuer Chef:
Ach Sie sind’s. Ich habe schon auf Sie gewartet. Setzen Sie sich doch erstmal.
Mark:
Danke. Ich habe mich sehr über Ihr Angebot gefreut. Endlich habe ich die Möglichkeit seriöse
Artikel zu schreiben und zu zeigen was ich kann.
Neuer Chef:
Ähm, ja genau. Ich freue mich auch, einen so qualifizierten Journalisten wie Sie in meinem
Team begrüßen zu können. Also wollen wir dann den Vertrag unterzeichnen?
Mark:
Gerne, zeigen Sie mal her.
Neuer Chef:
Lassen Sie sich Zeit und lesen Sie den Vertrag in Ruhe durch.
(Mark liest eine Weile; Neuer Chef sortiert währenddessen Unterlagen)
Mark:
(unterschreibt) So, das wäre erledigt. Haben Sie schon ein interessantes Thema für meinen
nächsten Artikel?
Neuer Chef:
Natürlich, ich habe etwas ganz besonderes für Sie.
Mark:
Oh, das ist gut.
Neuer Chef:
Dieses Thema ist höchstexklusiv, echt eine Topstory!
Mark:
Worum handelt es sich denn?
Neuer Chef:
Ein Thema, das die Welt interessiert.
Mark:
Ach Sie meinen den Anschlag auf das Parlament in Brüssel?
Neuer Chef:
Nein viel besser.
Mark:
Was ist es denn nun?
Neuer Chef:
Haben Sie schon mal von der Hundeoscarverleihung gehört?
Mark:
(zögernd) Äh… ja…
Neuer Chef:
Ah, sehr gut! Also, das Gleiche gibt es jetzt auch für Katzen. Die Verleihung findet nächte
Woche in Paris statt. Ich möchte, dass Sie darüber berichten.
Mark:
Haha, guter Witz! Also doch der Anschlag!?
Neuer Chef:
Nein. Die Katzenoscarverleihung. Hier, Ihr Ticket nach Paris. Ich erwarte den Artikel so
schnell wie möglich!
(Mark sieht den Chef ungläubig an und lässt den Kugelschreiber fallen)
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