Blut als Grundnahrungsmittel? Blut essen und trinken ist für den Menschen nicht ungewöhnlich. So kennen wir die Blutwurst und in früheren Jahren, als der Wohlstand noch nicht ausgebrochen war, gab es zu Zeiten unserer Großeltern auch ein Gericht das aus gebackenem Blut bestand. Der Volksstamm der Massai in Afrika nimmt eine Paste aus Milch und Blut zu sich und die Massai gelten als eines der gesündesten und sportlichsten Menschen. Die Massai sind wohl der bekannteste Hirtenstamm der Welt. Die Massai-Krieger sind für ihre Tapferkeit und Geschicklichkeit weltberühmt. Hierfür haben wohl auch einige Bücher und Filme gesorgt. Die Massai sind einer der ostafrikanischen Hirtenstämme die jeweils Rinder hüten. Hat ein Massai weniger als 50 Rinder, so gilt er innerhalb der Gemeinschaft als Arm. Mit den Rindern gelingt den Massei das Überleben in Afrika. Die Rinder kommen mit der mitunter kargen Nahrung aus und können so die Massai ernähren. Die Massai-Krieger ernähren sich dabei traditionell aus der Paste aus Milch und Blut. Wird ein Tier geschlachtet, so trinken die Massai das Blut direkt aus der Schlagader des Tieres. Die Massai gehören zu den gesündesten Völkern in Afrika. Die Ernährung aus Mich und Blut ist sehr gesund. Die Milch gibt die benötigten Fette und liefert Proteine. Das Blut stellt ebenso Proteine aber auch alle anderen für den Menschen wichtige Stoffe und Spurenelemente zur Verfügung. Die notwendigen Vitamine und Mineralstoffe nimmt der Massai über das Blut auf. Die Massai gelten als sehr sportlich, die proteinreiche Paste trägt diesem Umstand bei. In jüngerer Zeit wurde aus den reinen Viehzüchtern Bauern und so wurden auch Mais, Früchte, Gemüse und mehr in die Nahrung aufgenommen. Die Massai sind immer noch sehr gesund, aber mit dem Maismehl als neue Nahrung hat sich der Gesundheitszustand der Massai insgesamt etwas verschlechtert. Dies lässt den Rückschluss zu, dass man sehr gut von leben kann. Dies scheint für Menschen eine gute Nahrungsgrundlage zu sein. Zu diesem Schluss kommt nach offensichtlich aufwändiger Recherche ein Blogger (Quelle siehe Impressum), aber die einseitige Ernährung die hauptsächlich aus tierischen Produkten besteht (wie sie noch vor wenigen Jahrzehnten praktiziert wurde), kann auch zu Mangelerscheinungen führen, wie der folgende Text zeigt. Gesund trotz Mangelernährung Jena (pte034/19.05.2010/15:20) - Obwohl sich die Maasai einseitig und mangelhaft ernähren, sind sie erstaunlich gesund. Zu diesem Schluss kommt die Ernährungswissenschaftlerin Nadja Knoll von der Universität Jena (http://www.uni-jena.de). In einer Feldforschung dokumentierte sie mit kenianischen Kollegen aus Nairobi die Ernährungsgewohnheiten der ostafrikanischen Maasai und verglich die Ergebnisse mit Bluttests, die parallel dazu durchgeführt wurden. Maasai (auch Schreibweise "Massai" in Verwendung) bedeutet "Sprecher der Maa-Sprache". Angaben zur Ernährung dieses Volkes sind auch heute noch größtenteils durch Schilderungen von AfrikaReisenden des 19. Jahrhunderts geprägt. So berichtete etwa der schottische Entdecker Joseph Thomson (1858-1895) in seinem Buch "Through Masai Land" von der strikt pflanzenfreien Ernährung eines jungen Maasai-Mannes, die ausschließlich aus fermentierter Milch, Fleisch und Blut bestand. Knoll kam zu differenzierteren Ergebnissen. "Thomson beschrieb die Gewohnheiten des Maasai-Kriegers. Dieses Bild wurde fälschlicherweise auf die gesamte Gruppe der Maasai projiziert, bei der pflanzliche Lebensmittel immer schon eine Rolle gespielt haben", berichtet Knoll im pressetext-Interview. Pflanzliche Nahrung mache in Wahrheit mehr als 50 Prozent der Energieaufnahme aus. "Zum Frühstück nehmen die Maasai stark gesüßten Milchtee zu sich, vormittags teilweise einen flüssigen 'Porridge'-Brei aus Maisgrieß, Wasser, Milch und Zucker. Mittags und abends gibt es Milch und 'Ugali', wie man eine Art Polenta aus Maisgrieß und Wasser bezeichnet." Fleisch aus Schafen und Ziegen steht laut Knoll selten auf dem Speisezettel der Maasai. Zebu-Rinder werden überhaupt nur in Ausnahmen wie etwa bei rituellen Feiern geschlachtet. "Da die aktuelle Erhebung in der Trockenzeit durchgeführt wurde, ist anzunehmen dass in der Regenzeit mehr Milch vorhanden ist", so die Ernährungsforscherin. Diese wird in Flaschenkürbissen fermentiert und ergibt ein joghurtähnliches Getränk, das möglicherweise probiotische Eigenschaften aufweist. Aus europäischem Standpunkt ist diese Ernährung äußerst einseitig und könne kaum empfohlen werden, betont Knoll. Die Blutuntersuchung der 18 Maasai zeigte allerdings, dass die Zellwände der roten Blutkörperchen durchaus Omega 3-Fettsäuren enthalten, obwohl diese nicht über das Essen aufgenommen werden. "Ihr Organismus besitzt eine extreme Anpassungsfähigkeit, um diesen ernährungsbedingten Mangel auszugleichen. Genaue Mechanismen sind uns teilweise noch unbekannt", so Knoll. Entwicklungen in jüngerer Zeit Die Maassai leben bereits seit einigen Jahrzehnten mehr oder weniger aufgespalten in Kenia und Tansania. Wobei der signifikante Unterschied in den Zugeständnissen der jeweiligen Regierungen besteht. Während in Kenia die Regierung versucht die Maassai sesshaft und zu Ackerbauern zu machen, dürfen in Tansania die meisten Maassai noch ihrer traditionellen Lebensweise nachgehen. Wie oben bereits erwähnt gilt ein Maassai als arm wenn er weniger als 50-60 Rinder besitzt. Da es aber nahezu unmöglich ist so viele Tiere aus dem Erbe oder dem Brautpreis zu züchten ist es bei den Maassai üblich die Nachbarstämme zu bestehlen. Dies ist eine bei fast allen ostafrikanischen Hirtenstämmen verbreitete Methode den Besitz zu vergrößern. in Ländern in denen solche Stämme noch größtenteils autoritär leben wird dieses Verhalten durch moderne Waffen begünstigt. So sind zum Beispiel die Äthiopischen Surma, die für die Lippenscheiben ihrer Frauen bekannt sind, durch den Ankauf von ,von ihnen liebevoll "Kalaschis" genannten, Kalaschnikows in ihrer Nachbarschaft noch gefürchteter geworden. Diese Entwicklung ist auch bei den tansanischen Maassai zu beobachten, die, im Gegensatz zu ihren kenianischen Verwandten, noch Waffen besitzen und Halbnomadisch leben dürfen. Die kenianischen Maassai sind mehr oder weniger gezwungen sesshaft zu werden, denn obwohl sie sich im Serengeti Nationalpark frei bewegen dürfen(das wurde ihnen erlaubt, da sie praktisch kein Wild jagen und aus eigenem Interesse Eindringlinge fernhalten), haben sie bei weitem nicht genug Platz für ihre riesigen Rinderherden.