entzündung

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ENTZÜNDUNG
Akute Entzündung – Vaskuläre Reaktion:
 Phase (fakultativ):
kurzfristige Arteriolenkontraktion – Abblassen des geschädigten Bereichs
 Phase (obligat):
Arteriolendilatation vermittelt durch Entzündungsmediatoren
(nach wenigen Minuten)  Dilatation der kapillären Endstrombahn  Rubor, Calor, Tumor,
Ödem, Hyperämie
Ödem
Transsudat: anfangs eiweißarm (Flüssigkeit mir spezifischen Gewicht < 1018 g/l)
Exsudat: nachfolgend durch zunehmende Permeabilitätsstörung (Flüssigkeit mit spez. Gewicht >
1018 g/l)
 Phase (obligat):
Permeabilität , Blutplasmaaustritt ins Interstitium  Blutviskosität 
 Strömungsgeschwindigkeit  (Prästase)  bei starker Entzündung bis
hin zum Stillstand (Stase)  Erys können sich geldrollenartig
zusammenlagern
Permeabilitätssteigerung durch Endothelalteration:
 ENDOTHELKONTRAKTION
Bildung von interzellulären Endothellücken, dabei zeitlich unterschiedliche Permeabilitätssteigerungsmuster
 sofort einsetzend, kurzfristig (ca. 30 Minuten)  Histamin
 verzögert einsetzend, langanhaltend (Stunden bis Tage)  Leukotriene, Zytokine
 ENDOTHELSCHÄDIGUNG
durch zytotoxische Noxen und Schädigung durch leukocytärer Enzyme und Sauerstoffradikale
Ablösung der Endothelzellen von der Basalmembran, subendotheliale Blasenbildung, Nekrosen
 Exsudation, Gerinnungsstörungen, Thromben, Ischämien, Nekrosen
KOMPLEMENT
Klassische Aktivierung: C1 bindet an Antikörper
Alternative Aktivierung: C3 wird durch Proteasen zu C3b gespalten
C5-C9  Lysekomplex
C3a  Mastzelldegranulation
C3b  Opsonierung
C5a  Chemotaxis, Mastzelldegranulation
Bakteriämie / Virämie / Fungiämie:
Einschwemmung von Organismen / Partikel ins Blut, Erregung einer Sepsis
Septikopyämie:
Hämatogene Absiedlung von Bakterien in verschiedenen Organen mit Ausbildung meist multipler
eitriger Entzündungsherde (Abszesse)
AKUTE ENTZÜNDUNGEN
EXSUDATIVE ENTZÜNDUNGEN
 Seröse Entzündung
 Austritt einer eiweißreichen (Albumin, Globulin, wenig / kein Fibrinogen) Flüssigkeit
Bsp.: Überempfindlichkeitsreaktion Typ I, Peritoneal-/ Herzbeutelerguß, blasenbildende
Entzündungen der Haut (Urtikaria)
 Fibrinöse Entzündungen
 Austritt von Fibrinogen, Bildung eines Fibrinnetzes
Bsp.: fibrinöse Pleuritis/ Peritonitis/ Perikarditis, pseudomembranöse Entzündungen (membranartige Fibrinbeläge an Schleimhautoberflächen, können nekrotisierend oder nicht-nekrotisierend
sein)
 Eitrige Entzündungen
 Austritt eines leukozytären Exsudats bestehend aus neutrophilen Granulozyten, Zelldetritus,
Bakterien und serös-fibrinöser Flüssigkeit, Mischformen (hämorrhagisch-eitrig, fibrinös-eitrig) sind
häufig
x Phlegmone: leukozytäres Exsudat breitet sich diffus in Gewebe aus
x Abszeß: lokal begrenzte leukozytäre Exsudation mit Gewebsnekrose (Einschmelzung), Hohlraum
begrenzt durch fibrinös-eitrige Abszessmembran, später im Randbereich: Granulationsgewebe,
dann fibrinöse Kapsel (chronischer Abszeß)
x Empyem: Eiteransammlung in vorbestehenden Höhlen (Pleura, Perikard)
 Hämorrhagische Entzündungen
 schwere Schädigung mit Austritt von Erythrozyten aus terminaler Strombahn
NEKROTISIERENDE ENTZÜNDUNGEN
 Nekrose (Alteration) steht im Vordergrund, können als Einzelnekrosen über Organ verteilt sein
oder als zusammenhängende Gewebsnekrose imponieren
Ulzerierende Entzündung: Nekrose von Haut oder Schleimhaut mit Ausbildung eines
Gewebsdefektes (Ulcus)
GANGRÄNÖSE ENTZÜNDUNGEN
 Infektion von nekrotischem Gewebe mit Fäulnisbakterien
AKUTE LYMPHOZYTÄRE ENTZÜNDUNGEN
 akute Entzündung mit überwiegend lymphozytärer Infiltration, bedingt durch
Autoimmunerkrankungen oder Virusinfektionen
CHRONISCHE ENTZÜNDUNGEN
Histologisch: histiozytäre Entzündung  führt zu Granulationsgewebe, Inhalt:
x zelluläre Infiltrate durch Makrophagen, Lymphozyten, Plasmazellen
und segmentkernigen Granulozyten
x Kapillaren
x Fibroblasten
CHRONISCH GRANULIERENDE ENTZÜNDUNGEN
 Granulationsgewebe und Makrophagen stehen im Mittelpunkt
Makrophagen sezernieren Zytokine und Wachstumsfaktoren  Stimulation von Endothelzellen und
Fibroblasten  Angiogenese, Bildung von kollagenen Fasern
CHRONISCH LYMPHOZYTÄRE ENTZÜNDUNG
 überwiegend lymphozytäre Infiltration, meist durch Autoimmunerkrankungen
GRANULOMATÖSE ENTZÜNDUNGEN
 Granulome bestehen aus knötchenförmigen Ansammlungen von aktivierten Makrophagen,
Epitheloidzellen und Riesenzellen, zusätzlich können T-Lymphozyten, Fibroblasten und neutrophile
Granulozyten beteiligt sein
Granulome bilden sich nur durch bestimmte Noxen: toxische (Asbest, Silikose), nicht-toxische,
schwer abbaubare Fremdkörper (Plastik, Kohlenstoffpartikel) sowie einige Mikroorganismen
(Mykobakterien, Listerien, Leishmanien)
Granulomtypen:
 Epitheloidzellgranulom
Epitheloidzellen, geordnete und ungeordnete Riesenzellen vom Langhans-Typ, peripherer
Lymphozytenwall
 Sarkoidose, Tuberkulose
 Fremdkörpergranulom
Exsudatmakrophagen und ungeordnete Riesenzellen um Fremdkörper
 Fremdkörper (exogen oder endogen)
 Pseudotuberkulosegranulom
zentrale Abszedierung innerhalb des Granuloms mit massiver Infiltration von neutrophilen
Granulozyten
 durch einige Bakterien und Pilze (Yersinien)
 Rheumatische Granulome
fibrinoide Nekrose im Zentrum des Granuloms, Epitheloidzellen radiär um Nekrose
 rheumatisches Fieber, chronische Polyarthritis
WUNDHEILUNG
 Heilung (Restitutio ad integrum)
 Defektheilung (Reparatio, Organisation)
 EXSUDATIVE PHASE
Auffüllung des Defekts mit koaguliertem Blut und Fibrin, Fibronektin stabilisiert die Wunde durch
Quervernetzung von Fibrin und Kollagen, Entzündungsreaktion
 RESORPTIVE PHASE
Einwanderung von segmentkernigen neutrophilen Granulozyten, Monozyten und Makrophagen,
Abbau des Exsudats
 REPARATIVE PHASE
Bildung von Granulationsgewebe, Angiogenese, Proliferation von Fibroblasten
Umwandlung von Granulationsgewebe in Narbengewebe (langandauernd, Wochen bis Monate)
Bildung von Typ III-Kollagen, Reifung mit Ersatz durch Typ I-Kollagen
 REGENERATION
Migration des basalen Epithels bei Hautverletzungen, Bildung des mehrschichtigen Epithels,
Verhornung
Neugebildetes Epithel: keine Reteleisten, keine Melanozyten, keine Hautanhangsgebilde
TUMORPATHOLOGIE
MEHRSCHRITT-THEORIE DER KREBSENTSTEHUNG
 KARZINOGENESE (ONKOGENESE, KANZEROGENESE)
 monoklonale Entwicklungstheorie (Prozeß der Tumorentstehung wird eingeleitet durch
Transformation einer einzigen Zelle), danach Proliferation mit Verdrängung und Ersatz von
normalen Zellen  Entwicklung Dysplasie/ Neoplasie
Präkanzerose: genetische, klinische oder morphologisch definierte Erkrankung, die mit erhöhter
Inzidenz von malignen Tumoren einhergeht
 präkanzeröse Konditionen: familiäre Disposition, erworbene Erkrankungen (chronische
Infektionen)
 präkanzeröse Läsion: histologisch definierte Läsionen, die mit einer erhöhten Inzidenz zu
malignen Tumoren einhergehen.
Obligate Präkanzerose: intraepitheliale Neoplasie, Dysplasien
Fakultative Präkanzerose: benigne proliferative Läsionen
MOLEKULARBIOLOGIE
 ONKOGENE (PROTO-ONKOGENE)
 normale zelluläre Gene, Expressionsprodukte steuern Proliferation, Motilität und
Differenzierung
c-onc  normale zelluläre Onkogene
v-onc  virale Onkogene
 Mutation eines Protoonkogens führt zu Onkoproteinen, die konstitutiv aktiviert sind
 ONKOGENGRUPPEN
 autokrine Wachstumsfaktoren
 Wachstumsfaktorrezeptoren
 Elemente der Signaltransduktionskette
 Transkriptionsfaktoren
 Zykline und zyklinabhängige Kinasen
 TUMORSUPPRESSORGENE
 normale zelluläre Gene, deren Produkte supprimierende Regulatoren des Wachstums sind
 Retinoblastomgen: reguliert Zellzyklus
 p53: entscheidet, ob Zelle nach DNA-Schäden reparabel ist
 APOPTOSE
 2 Wege führen zur Aktivierung von Caspasen (zerstören Enzyme und fragmentieren DNA)
 Bindung von spezifischen Liganden an Transmembranproteine
 Freisetzung von Cytochrom c aus Mitochondrien
bax  stimuliert Cytochrom-Freisetzung
bcl2  hemmt Cytochrom-Freisetzung
 TELOMERE, TELOMERASEN
Telomeraseaktivierung in Fibroblastenzellkulturen
 Bei Fibroblastenkulturen in vitro kommt es nach ca. 50 Zellteilungen zum verlangsamten
Wachstum und schließlich zum Wachstumsstillstand (durch p53-Aktivierung)
 M1 (mortality stage 1), Zellen haben deutlich verkürzte Telomere
 Bei p53-Inaktivierung teilen sich die Fibroblasten weitere 20mal und weisen weitere TelomerVerkürzungen auf  Folge: chromosomale Instabilität, Aneuploidie, bei grossteil der Zellen
Zelltod
 M2 (mortality stage 2)
 Ein gewisser Teil der Zellen kann diesen Punkt durch Telomerase-Aktivierung überwinden
 Stabilisierung der Telomerenlänge, M2-Immortalisierung
 CHEMISCHE KARZINOGENESE
Interaktion von Karzinogenen mit zellulären Makromolekülen, v.a. mit DANN und RNA
 Aromatische Kohlenwasserstoffe
 Resorption, Bioaktivierung (Hydroxylierung) in allen Organen
 Aromatische Amine
 kein lokaler Effekt, da Bioaktivierung in Leber und Niere erfolgt
 andere Substanzen
 STRAHLENBEDINGTE KARZINOGENESE
 ionisierende Strahlung erzeugt intrazelluläre Radikale (Hauptwirkung, nebenbei auch direkte
Schädigung)
 VIRALE KARZINOGENESE
 DNA-Tumorviren
 RNA-Tumorviren
TUMORWACHSTUM
Monoklonale Entwicklung ( eine Tumorzelle teilt sich)  homogene, monoklonale Zellformation
 genetische Instabilität der Tumorzelle führt zu Tumorzellheterogenität  Entwicklung von
Subklonen mit Fähigkeit zur Infiltration und Metastasierung  Tumorprogression
 KLONALES WACHSTUM
 ANGIOGENESE
 bis Tumorgröße 1-2mm: Ernährung durch Diffusion
 danach abhängig vom Gefäßstroma
 nach Einsprossung von Kapillaren und Fibroblasten wird Tumor durch Perfusion ernährt 
zunächst exponentielles Wachstum, danach kommt Angiogenese nicht hinterher  ischämische
Nekrosen
 TUMORHETEROGENITÄT
 Tumorzellen sind genetisch instabil  wiederholte Mutationen  heterogene
Tumorzellpopulationen  Entwicklung von Subklonen mit vorteilhaften Eigenschaften (Bsp.:
invasive/ metastatische Eigenschaften, geringere Empfindlichkeit gegen Sauerstoff-Mangel)
INVASION UND METASTASIERUNG
 AUFLÖSUNG ZELL-ZELL-KONTAKTE
 Herauslösung maligner Zellen aus Zellverbänden durch Vernetzung/ Verlust von Haftstrukturen
(z.B. Cadherin)
 ENZYMATISCHE DEGRADATION EXTRAZELLULÄRER MATRIX
 Expression, Sekretion und Aktivierung einer Reihe von degradativen Enzymen
(Metalloproteinasen, Serinproteasen, Cysteinproteasen usw.)
Metalloproteinasen, vier Gruppen:
 Kollagenasen: degradieren Typ I, II und III-Kollagen
 Gelatinasen: degradieren Basalmembran-Kollagen Typ IV und Gelatin (denaturiertes Kollagen)
 Stromelysine: degradieren Typ IV-Kollagen
 Membranständige Metalloproteinasen (MMP): gerichtete Degradation
 AKTIVE LOKOMOTION DER TUMORZELLEN MIT GEWEBSINVASION
aktive amöboide Fortbewegungsfähigkeit vermittelt durch Aktinfilamente
 METASTASIERUNG
lymphogen, hämatogen, kavitär
 EINDRINGEN IN DIE METASTASIERUNGSWEGE (INTRAVASATION)
 VERSCHLEPPUNG DER TUMORZELLE (EXTRAVASATION)
KLASSIFIKATION
 biologisches/ klinisches Verhalten (Dignität)
 Einteilung nach der zellulären und geweblichen Differenzierung
 Ausbreitung der Tumorerkrankung (Stadium)

 Grad der Ähnlichkeit der Morphologie des Tumorgewebes mit Morphologie des Normalgewebes
 anfangs Tumor hochdifferenziert, besitzt Zell-Zell-Kontakte, hat ähnliche Funktion (Bsp.:
Hormonsynthese) wie Normalgewebe
 später zunehmender Differenzierungsverlust, Fähigkeiten gehen verloren ( Entdifferenzierung,
Anaplasie)
 Anaplasie: ausgeprägte Zell- und Kernpolymorphie, vermehrte Mitose-Figuren, funktionelle
Abweichung vom Muttergewebe, Verlust organtypischer Funktionen, zunehmende Gewebsanarchie,
Basophilie im Zytoplasma
NOMENKLATUR / DIGNITÄT
EPITHELIALE TUMORE
 Benigne epitheliale Tumore
 Adenom (epithelialer und drüsiger Phänotyp, gut differenziert)
 Papillom (vom Epithel ausgehender Tumor, warzenförmige Verdickung)
 intraepitheliale Neoplasie, Carcinoma in situ, Dysplasie (Proliferation atypischer neoplastischer
Zellen innerhalb Epithelverband abgegrenzt durch Basalmembran)
 zervikale intraepitheliale Neoplasie (im Bereich Portio, Einteilung in 3 CIN-Grade)
 Dysplasie (in primär plattenepithelialen Geweben wie Ösophagus, abnorme Verhornung,
weiße Verfärbung  Leukoplakie)
 atypische Hyperplasie und Carcinoma in situ bei Mamma
 Maligne epitheliale Tumore (Karzinome)
Wachsform:
 endophytisch (Infiltration in Wand eines Hohlorgans/ Gewebes)
 exophytisch (nach außen ins Lumen gerichtetes Wachstum)
 ulzerös (Bei endo- oder exophytischen Wachstum, Ausbildung einer Tumornekrose im Zentrum,
die zum schüsselförmigen exulzerierten Karzinom führt)
Phänotyp:
 Plattenepithelkarzinom
 Übergangsepithelkarzinom
 Adenokarzinom
 anaplastisches Karzinom
 Mischtyp, Karzinosarkom
MESENCHYMALER TUMOR
 Benigner mesenchymaler Tumor
 Fibrom, Leiomyon, Rhabdomyom, Lipom, Chondrom, Osteom, fibröses Histiozytom, Angiom
 Maligne mesenchymale Tumore (Sarkome)
 Fibrosarkom, Leiomyosarkom… usw.
Sonderformen:
 Neoplasien des Knochenmarks
 Auftreten bei Stammzellen, erythropoetische Reihe, leukozytäre Reihe, megakaryozytärethrombozytäre Reihe, myelomonozytäre Reihe
 oft Ausschwemmung ins Blut (Leukämie)  myeloische Leukämie
 Tumore des lymphatischen Systems
 autonome neoplastische Proliferation lymphatischer Zellen mit vergrößerten Lymphknoten, Befall
des Knochenmarks mit/ ohne Ausschwemmung der Tumorzellen ins Blut
 HODGKIN-LYMPHOM
 neoplastische Proliferation ein- und mehrkerniger Blasten, führen über Sekretion von Zytokinen
zu reaktiver Proliferation von Lymphozyten, Monozyten/ Makrophagen und Eosinophilen
 Ausbreitung von einer Lymphknotengruppe kontinuierlich auf andere Lymphknotengruppen
 meist bei jungen Patienten, heutzutage Strahlen- und Chemotherapeutisch gut behandelbar
 NON-HODGKIN-LYMPHOM
 Neoplasie der B- und T-Zell-Reihe
 nodale (in Lymphknoten auftretende) und extranodale (MALT, GALT) Lokalisation des NHL
 niedrigmalignes NHL (kleine lymphozytäre Zellen) bis hochmalignes NHL (aus großen,
blastischen Zellen)
 Keimzelltumore
 Teratome: Neubildungen, in denen häufig alle drei Keimblätter entwickelt sind, Unterscheidung
reife/ unreife Teratome
 Seminom (Ovar: Dysgerminom): maligner, wenig differenzierter Keimzelltumor
 embryonales Karzinom
 Chorionkarzinom
 Embryonaler Tumor (Blastome)
 Tumore, die sich während Organ- und Gewebsreifung entwickeln
AUSWIRKUNGEN / KLINIK / FOLGEN
LOKAL
 Lokale Folgen durch Tumorexpansion und/ oder -invasion
 Funktionsstörungen durch Kompression
 Stenosen durch Wachstum in Hohlraum
 Tumorthromben/ -emboli durch Gefäßinfiltration
 Lokale Komplikation durch Nekrosen von Tumor und/ oder angrenzendem normalen
Gewebe
 Bildungen von Fisteln, Ulzerationen und Blutungen durch Tumornekrose
SYSTEMISCH
 Lymphogene Metastasierung
 Tumorausbreitung über Lymphweg mit Tumorwachstum in Lymphknoten und / oder in
Lymphbahnen (Lymphknotenmetastasen, Lymphangiosis carcinomatosa)
 Tumorzellen gelangen dann über Ductus thoracicus ins Blut
 Hämatogene Metastasierung
 Infiltration von Kapillaren (Intravasation mit hämatogener Verschleppung, Arretierung,
endothelialer Haftung und Emigration – Extravasation)
 sehr traumatischer Verlauf für Tumorzelle (nur wenige überleben den Vorgang)
Hämatogene Verschleppung
 Cava-Typ: Tumorzellen aus Primärtumor, der im Einzugsgebiet der V. cava superior et
inferior liegt gelangen über rechtes Herz in Lunge (Tumore im Kopf-/Halsbereich,
Schilddrüsen, Niere, Leber, unteres Rektum, Weichteilgewebe, Extremitäten)
 Lungenvenen-Typ: Tumozellen aus Primärtumor der Lunge gelangen über Lungenvenen
zu linken Ventrikel und werden ins arterielle System verschleppt
 Pfortader-Typ: Tumorzellen aus Organtumoren im Einzugsgebiet der Pfortader (MagenDarm-Trakt, Pankreas, Milz, Ausnahme: unteres Rektum) werden in Leber verschleppt
 Kavitäre Metastasierung
 Einbruch und Weiterwachsen des Tumors im Hohlraum (Abtropfmetastase  Karzinose)
 Hormonelle Überfunktionssyndrome endokriner Tumore
 Auswirkung einer Sekretion von organspezifischen Hormonen benigner oder maligner
endokriner Tumore
 Paraneoplastische Syndrome (Paraneoplasie)
 Funktionsstörungen und Krankheitszustände, die weder durch das lokale und metastatische
Tumorwachstum noch durch eine für das Muttergewebe charakteristische Hormonsekretion zu
erklären sind
 Paraneoplastische Symptome werden durch Bildung und Abgabe von Wirkstoffen durch
Tumorzellen hervorgerufen, die tumorfern ihre Wirkung entfalten (Bsp.: Hormone,
Gerinnungsfaktoren, Wachstumsfaktoren)
 paraneoplastische Endokrinopathie
 paraneoplastische neurologische und muskuläre Syndrome
 paraneoplastische hämatologische Syndrome
 Tumorkachexie
 zunehmende Auszehrung des Patienten bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen mit
Abmagerung, Appetitlosigkeit, Anämie, Apathie und Kräfteverfall
Entstehungsmechanismen:
 kataboler Proteinumsatz
 erhöhte Lipid-Mobilisierung aus Fettgewebe
 Hypermetabolismus, erhöhter Energieverbrauch
 mitbedingt durch TNF-Alpha
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