1 Zusammenfassung Fragestellung: Die folgende Arbeit soll

Werbung
Zusammenfassung
Fragestellung: Die folgende Arbeit soll einzelne Merkmale im Implantatdesign und
deren Einfluss auf die Plaqueretention aufzeigen.
Material und Methode: Als Grundlage dienten die im Literaturverzeichnis aufgeführten
Arbeiten (von 1981 bis 2007), die mit den Suchbegriffen und deren Kombinationen:
- „implant, design, plaque, retention, bacterial, surface, roughness, surface free energy,
bacterial adherence, biofilm“ - in der Datenbank des PubMed und im Internet ermittelt
wurden. Es wurden zunächst aktuelle relevante Publikationen und im Anschluss daran
themenbezogene Artikel erarbeitet.
Ergebnisse: Die knöcherne Einheilung von dentalen Implantaten stellt in der heutigen
Zeit kaum noch ein Problem dar. Der langfristigen Osseointegration unter der
Kaubelastung und dem bakteriellen Kontakt aus dem oro-pharyngealen Bereich kommt
daher in den letzten Jahren zunehmend eine größere Bedeutung zu. Die Hauptursachen
des späten Implantatverlustes stellen der Knochenverlust durch unphysiologische
Belastungen
und
Implantatdesign
die
bakterielle
beeinflusst
dabei
plaqueinduzierte
den
Schweregrad
Periimplantitis
und
die
dar.
Qualität
Das
der
Plaqueretention. Die einzelnen Faktoren, wie Spaltbildung, Oberflächenrauigkeit,
Materialeigenschaften und freie Oberflächenenergie der verwendeten Oberflächen
haben dabei unterschiedliche Auswirkungen. Ein optimales Implantatdesign bezüglich
der Minderung der Plaqueretention ist möglichst spaltfrei zu gestalten. Vorhandene
Spalten sollten mindestens einen Abstand von 2mm vom krestalen Knochenrand haben,
nicht beweglich sein und eine minimale Spaltbreite aufweisen. Eine dauerhafte Rautiefe
von unter 0,2µm aller Implantatteiloberflächen oberhalb des Knochenniveaus ist
anzustreben, wobei eine Hartbeschichtung, z.B. mit TiN und ZiN, aufgrund ihrer
Materialhärte
und
der
niedrigen
freien
Oberflächenenergie
eine
langfristige
Reduzierung der Plaqueretention verspricht.
Schlussfolgerung: Entscheidend für die Plaqueakkumulation beim Implantatdesign
scheinen die Größe eines Spaltes, seine Mobilität bzw. die der spaltbildenden Bauteile
zueinander und die Lage des Spaltes zu den periimplantären Hart- und Weichgeweben
zu sein. Die Oberflächengestaltung von Implantaten sollte daher dahingehend verbessert
werden, dass eine Spaltbildung im Implantatdesign minimiert oder generell eliminiert
wird.
-2-
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
1
Inhaltsverzeichnis
2
1.
Einleitung
4
2.
Material und Methode
7
3.
Ergebnisse
8
3.1
Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung an Implantaten
8
3.1.1 Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung
zwischen osseointegrierender Implantatoberfläche
und poliertem Implantathals
8
3.1.2
4.
Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung
zwischen Implantat und Abutment
9
3.1.3 Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung
zwischen Abutment und prothetischem Aufbau
12
3.1.4 Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung
zwischen Implantat und prothetischem Aufbau
12
3.2
Oberflächenrauigkeit
13
3.3
Materialien und Beschichtungen
14
3.4
Freie Oberflächenenergie
16
Diskussion
4.1
19
Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung an Implantaten
19
4.1.1 Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung
zwischen osseointegrierender Implantatoberfläche
und poliertem Implantathals
19
4.1.2 Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung
zwischen Implantat und Abutment,
Abutment und prothetischem Aufbau
sowie Implantat und prothetischem Aufbau
20
-34.2
Oberflächenrauigkeit
22
4.3
Materialien und Beschichtungen
23
4.4
Freie Oberflächenenergie
24
5.
Schlussfolgerungen
26
6.
Literaturverzeichnis
28
7.
Abkürzungsverzeichnis
35
8.
Danksagung
37
9.
Eidesstattliche Erklärung
38
-41.
Einleitung
Orale Implantate sind offene Implantate. Sie stehen mit der bakteriell besiedelten
Mundhöhle in Verbindung. Während das Problem der Verankerung enossaler
Implantate im Knochen (Osseointegration) nach der Implantation weitgehend gelöst
erscheint, bedarf das zweite Hauptproblem, die langfristige Integration des Implantates
im umliegenden Gewebe, weiterhin der Diskussion und Weiterentwicklung.
Der frühzeitige Implantatverlust in der Zahnmedizin resultiert in der Regel aus
fehlender Osseointegration nach der Implantation. Er ist häufig auf die schlechte
Auswahl des Patientengutes oder eine unzureichende chirurgische Durchführung der
Implantation zurückzuführen. Die verfrühte Belastung der Implantate ist ein weiterer
Faktor, der den frühzeitigen Verlust von Implantaten begünstigt. In der Frühphase der
Implantatosseointegration führen solche Faktoren zur erschwerten Einheilung oder zum
Verlust der noch unreifen Knochenanlagerung an der Implantatoberfläche.(4)
Ein Implantatverlust zu einem späteren Zeitpunkt hat jedoch andere Ursachen. In
diesem Fall ist davon auszugehen das eine Osseointegration des Implantates bereits
stattgefunden hat. Nicht selten wurde die prothetische Versorgung vorgenommen und
das Implantat stand für längere Zeit unter physiologischer Belastung. Im Gegensatz zum
frühzeitigen Implantatverlust liegt hier ein Verlust von krestalem Knochen nach
erfolgreicher Osseointegration des Implantates vor.(40)
Der verspätete Knochenverlust hat verschiedene Ursachen. Im ersten Jahr nach
Implantation ist ein Knochenverlust von 0,4 bis 1,6mm (29) bzw. bis 1,2 mm
hinnehmbar (2), ein weiterer Verlust von 0,1 (29) bis 0,2mm (5) pro Jahr ist akzeptabel.
Als Ursachen hierfür sind vor allem das chirurgische Trauma, die Implantatbelastung
und die periimplantär veränderte Gefäßversorgung zu nennen.(2,3,5)
Übergänge und Stufenbildung zwischen verschiedenen Oberflächen, so wie
Spaltbildung zwischen dem Implantat und dem Implantatabutment und/oder dem
prothetischem Aufbau begünstigen ebenfalls Knochenverlust.(17,18,21,56) In der
Literatur werden Fälle beschrieben, in denen ein stark fortschreitender Knochenverlust
beobachtet wurde. Dieser führt letztendlich zu einem ungünstigen KronenImplantatverhältnis, zur Lockerung und häufig zum Implantatverlust. Für diesen
verstärkten Knochenverlust werden zwei ursächliche Faktoren genannt. Zum einen eine
unphysiologische bzw. Überlastung des Implantates (50), zum anderen die bakterielle
plaqueinduzierte Periimplantitis (6,45).
-5Die Mundhöhle ist ein offenes System. Um zu überleben, haben die Bakterien die
Fähigkeit entwickelt, sich auf Hart- und Weichgeweben anzuheften, um Scherkräften zu
widerstehen. Zähne, Zahnersatz oder Implantate haben nicht die Möglichkeit, wie die
die Mundhöhle auskleidenden Schleimhäute, ihre Oberfläche regelmäßig zu erneuern
und abzustoßen. Deshalb ermöglichen diese Oberflächen die Bildung eines bakteriellen
Biofilmes. Diese unkontrollierte Plaqueakkumulation ist der Hauptgrund für Karies,
Gingivitis, Parodontitis und Periimplantitis.
Durch den Einsatz modernster Materialien und Oberflächengestaltungen gilt es, die
Plaque-Akkumulation und Biofilm-Bildung auf den Implantat- und Suprastrukturen zu
reduzieren, da bei der Periimplantitis nicht nur mit der Schädigung des periimplantären
Weichgewebes, sondern auch der knöchernen Stützgewebe gerechnet werden muss.
Dabei tragen verschiedene Faktoren zur Plaqueretention bei. Neben der Auswahl des
Werkstoffes, der Rauigkeit der Oberflächen vom Implantat, Abutment und prothetischer
Versorgung, spielt die Größe von Mikrospalten eine wichtige Rolle. Auch die
Lokalisation der Mikrospalten zum angrenzenden Gewebe, wie z.B. Knochen und
Bindegewebe, ist hierbei von Bedeutung. Weitere Faktoren, welche die Plaqueretention
indirekt beeinflussen können, sind das Emergence profile, die Ausdehnung von
Implantatkronen und die fehlerhafte Passform einzelner Implantatkomponenten. Diese
Arbeit soll den Einfluss der einzelnen Parameter auf die Plaqueretention an Implantaten
aufzeigen.
Entstehung der bakteriellen Plaque
Die Entstehung der bakteriellen Plaque verläuft in vier Phasen. Zunächst kommt es zur
Annäherung
des
Bakteriums
an
die
Oberfläche
durch
die
Braunsche
Molekularbewegung (1. Phase), mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von
40µm/h, durch konvektiven Transport innerhalb beweglicher Flüssigkeiten oder durch
die bakterielle Eigenbewegung (Chemotaxis). Es folgt die initiale Adhäsion. Je nach
Abstand des Bakteriums zur Oberfläche ist dieser Zustand reversibel oder irreversibel
(2. Phase). Die initiale Adhäsion beruht auf
Interaktion des Bakteriums und der
Oberfläche mittels Kräften, welche über verschiedene Entfernungen wirken. Die van der
Waalschen Kräfte wirken über größere Abstände (etwas mehr als 50 nm) und
elektromagnetische Kräfte bei kleineren Abständen. Ab einem Abstand von unter 2nm
zur Oberfläche treten andere Kräfte (Wasserstoffbindungen, Ionen- Paarbildung,
-6Brückenbildung)
auf,
welche
als
Oberflächenspannung
bzw.
als
freie
Oberflächenenergie (sfe) die Adhäsion des Bakterium an eine Oberfläche beeinflussen.
In der dritten Phase etabliert sich eine feste Verbindung zwischen Bakterium und
Oberfläche aufgrund Wasserstoff-, Ionenbindungen oder unpolarer Bindungen. Darüber
hinaus entsteht ein direkter Kontakt und eine Überbrückung mit filamentären Fortsätzen
(3. Phase). Nach der festen Anheftung der Mikroorganismen kommt es in der 4. Phase
zu einem Zellwachstum und neue Zellen heften sich an, Mikrokolonien bzw. ein
Biofilm entsteht.(vgl.51,67)
Es ergeben sich folgende Fragestellungen:
1.
Welche Zusammenhänge bestehen zwischen der Plaquebildung bzw. bakterieller
Besiedlung der Implantatoberfläche und den einzelnen Übergangsregionen
(Interface) des Implantatsystems?
2.
Welche Faktoren führen zu einer Reduktion der Plaqueakkumulation an
Implantaten?
3.
Welche Konsequenzen ergeben sich aus den vorangegangenen Fragen für die
Optimierung des Implantatdesigns?
-72.
Material und Methode
Die vorliegende Arbeit wurde anhand einer Literaturrecherche erstellt. Als Grundlage
dienten die im Literaturverzeichnis aufgeführten Arbeiten (von 1981 bis 2007), die mit
den Suchbegriffen und deren Kombinationen: - „implant, design, plaque, retention,
bacterial, surface, roughness, surface free energy, bacterial adherence, biofilm“ - in der
Datenbank des PubMed, der Zweigbibliothek Medizin der Universität Münster und im
Internet ermittelt wurden. Auswahlkriterien für die Artikel waren, dass der Suchbegriff
oder
eine
Kombination
verschiedener
Suchbegriffe
im
Titel
oder
in
der
Zusammenfassung enthalten war. Es wurden zunächst aktuelle relevante Publikationen
und im Anschluss daran themenbezogene Artikel
Artikel“ erarbeitet.
über die Verlinkung „ähnliche
-83.
Ergebnisse
3.1
Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung an Implantaten
Je nach Art der industriellen Fertigung und Typ des Implantataufbaus gibt es drei
verschiedene aneinandergrenzende Nahtstellen eines Implantates. Die basalste
Grenzfläche (r/s) befindet sich zwischen der rauen osseoinduktiven Oberfläche des
Implantates und dem meist maschinell polierten oder beschichteten glatten Kragen
(smooth collar) des Implantates. Weiter cranial schließt sich die Nahtstelle zwischen
dem Implantat und dem transmukösen Aufbau an (ITAI). Hier handelt es sich im
Gegensatz zu der erstgenannten Grenzfläche um einen echten Spalt (microgap). Die
dritte Nahtstelle bildet der Übergang zwischen dem transmukösen Aufbau und der
prothetischen Versorgung (TAPI). Auch bei dieser Nahtstelle liegt ein Mikrospalt
vor.(39) Bei einem einteiligen Implantatsystem gibt es nur den Spalt zwischen dem
Implantat und dem prothetischen Aufbau (IPI). Die Lage zum crestalen Knochen
variiert je nach Implantatsystem. Im Folgenden wird der Zusammenhang zwischen
Plaquebildung bzw. bakterieller Besiedlung der Implantatoberfläche und den einzelnen
Übergangsregionen (Interface) in der Literatur untersucht.
3.1.1 Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung zwischen osseointegrierender
Implantatoberfläche und poliertem Implantathals
Bei dieser Nahtstelle handelt es sich nicht um einen echten Spalt, sondern nur um den
Übergang zweier verschiedener Oberflächen. Auch hat dieser Übergang keinen
funktionellen Nutzen, dennoch besteht die Möglichkeit einer bakteriellen Besiedlung,
wenn eine Verbindung zum periimplantären Sucus besteht.(39) In elektronenmikroskopischen Untersuchungen konnte eine signifikante Plaqueakkumulation am
Übergang der osseoinduktiven Implantatoberfläche und dem polierten Schmutzkragen
des Implantates (r/s) nachgewiesen werden.(17)
In einer Untersuchung von Hermann et al. zeigen die Ergebnisse, dass bei inserierten
Implantaten das krestale Knochenniveau nach Einheilung des Implantates auf Höhe des
Überganges r/s liegt.(27,28) Voraussetzung hierbei ist das Fehlen eines Spaltes oberhalb
-9dieser Grenze, also ein einteilig offen eingeheiltes Implantat, oder eine Entfernung eines
Spaltes (ITAI oder TAPI) von r/s von mehr als 2mm.(27,28) Dabei ist es unabhängig,
ob es sich um eine geschlossene bzw. nicht geschlossene Einheilung der Implantate,
bzw. um einteilige oder zweiteilige Implantatsysteme handelt. In dieser Untersuchung
wird der Zusammenhang zwischen dem r/s Übergang, seine Beziehung zum krestalen
Knochen und der Einfluss auf die röntgenologische Höhe des ersten KnochenImplantatkontaktes aufgezeigt. Diese Ergebnisse wurden durch neuere Untersuchungen
in einer Studie von Alomrani et al. bestätigt.(7)
3.1.2
Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung zwischen Implantat und
Abutment
Bei den osseointegrierten Implantaten wird zwischen einzeitigen und zweizeitigen
Implantaten unterschieden. Aufgrund der unterschiedlichen chirurgischen Vorgehensweise bei der Implantation resultiert ein konstruktiver Unterschied. Bei geschlossen
einheilenden, zweizeitigen Implantatsystemen liegen zwei Spalten auf unterschiedlicher
Höhe vor. Der untere Spalt am ITAI liegt nahe des krestalen Knochenniveaus, der obere
des TAPI befindet sich in der Nähe des marginalen Schleimhautrandes am Übergang
zum prothetischen Aufbau. Bei den einzeitigen, offen einheilenden Implantaten fehlt der
transgingivale Aufbau und man findet nur den Spalt zwischen dem Implantat und dem
prothetischen Aufbau. Je nach System liegt er auf einer Höhe zwischen krestalen
Knochenrand und dem Rand marginalen Schleimhaut.(39) Genaugenommen müsste
dieser als Implant-Prothesis interface (IPI) bezeichnet werden.
Spaltbildung an der Implantatoberfläche unterstützt deren Besiedlung mit bakterieller
Plaque und verhindert, dass der entstandene Biofilm zersetzt werden kann. Dieses führt
im periimplantären Gewebe zur Entzündung und kann zum krestalen Knochenverlust
führen. Bei der Spaltbildung spielen die Größe, die Lage zum krestalen Knochenniveau,
seine Beweglichkeit, der Zeitpunkt der Spaltentstehung, so wie das Fehlen bzw. das
Vorhandensein des Spaltes unterschiedliche Rollen.
Die Beteiligung des Mikrospaltes in Zusammenhang mit der periimplantären
Entzündung ist belegt. So kommt es zur Fistelbildung aufgrund gelockerter
Implantataufbauten.(2,32) Die Fisteln verschwinden wieder, wenn die Aufbauten fest
angezogen werden.(2,32)
- 10 Untersuchungen im Tierversuch zeigen, dass die Positionierung des ITAI die
Knochenhöhe selber beeinflusst.(17,28)
Als Ergebnis dieser Studien lassen sich folgende Aussagen festhalten:
1.
Das Knochenniveau reicht maximal bis zum Übergang der osseoinduktiven
Implantatoberfläche und poliertem Implantathals (r/s), wenn kein Spalt am ITAI
vorliegt (einteilige geschlossen einheilende Implantate).
2.
Wenn ein Spalt vorhanden ist (ITAI), liegt das krestale Knochenniveau nach
Einheilung des Implantates immer ca. 2mm unterhalb des Spaltes.
3.
Der Knochenverlust tritt im zeitlichen Zusammenhang mit der Positionierung
des Spaltes (ITAI) auf (bei den einzeitigen Implantaten sofort nach Implantation,
bei den zweizeitigen Implantaten erst nach Einbringen des transmukösen
Aufbaus).
4.
Die Höhe des Knochenverlustes und damit Höhe des krestalen Knochenrandes
bestimmt die Lage des Spaltes (ITAI), nicht der Übergang der rauen zur glatten
Implantatoberfläche (r/s).
5.
Es besteht kein Zusammenhang zwischen offener
und geschlossener
chirurgischer Vorgehensweise.
Dabei
heilen
die
einteiligen
Implantate
ohne
bzw.
mit
nur
geringen
Entzündungsanzeichen, die zweiteiligen mit ITAI mit deutlichen bis starken
Entzündungszeichen ein.(28)
Die Größe des ITAI wird in verschiedenen Studien in einem Mittel von 2 bis 7µm (44),
5 bis zehn µm (30), zehn bis 15 µm (12), 20,0 bis 40,5 µm (39), 20 bis 49 µm (11) bzw.
40 bis 60 µm (63) angegeben. Auch wenn dieses wenig erscheint, so lässt sich bei einer
durchschnittlichen bakteriellen Größe von 2 µm mikrobielle Plaque und bakterielle
Penetration in einen Spalt schon bei einer Größe von nur 10 µm nachweisen.(53) Die
bakterielle Besiedlung erfolgt hierbei nicht nur entlang des ITAI, sondern auch durch
den Spalt in das Innere der einzelnen Implantatkomponenten, so wie entlang der
Schraubenverbindung innerhalb des Implantatabutments.(53) Der dadurch bedingte
bakterielle Rückfluss aus dem Implantatinneren in das periimplantäre Gewebe
erschwert die Behandlung der Periimplantitis. Die Größe des Spaltes spielt jedoch nur
eine untergeordnete Rolle.(26,34) Der Vergleich zwischen einteiligen und zweiteiligen
- 11 Implantaten zeigt, dass das alleinige Vorhandensein des ITAI der entscheidende Faktor
ist.(34) Der zeitliche Zusammenhang zwischen Knochenverlust und Spaltentstehung am
ITAI unterstreicht diese Ergebnisse.(27,28)
Weitere Untersuchungen zeigen den Zusammenhang zwischen der Beweglichkeit des
ITAI und dem daraus resultierenden Knochenverlust auf.(26) Bei gleichen
Implantattypen (7mm Länge, innerer Durchmesser 3,5mm, äußerer Durchmesser
4,1mm, Zylinderform, gestrahlte bzw. geätzte Titanoberfläche mit 20µm bzw. 40µm
Rauigkeit, 3mm maschinell poliertem Aufbau), wurde der Aufbau jeweils mit einer
Spaltbreite von unter 10µm, 50µm und 100µm eingebracht.
In einer Vergleichsgruppe wurde der Aufbau jeweils durch vier Laserpunkte mit dem
Implantat verbunden, eine Beweglichkeit zwischen den Implantatteilen damit
verhindert. Der ITAI lag immer 1mm suprakrestal und der Übergang zwischen
osseoinduktiver Implantatoberfläche und poliertem Implantatkragen auf Höhe des
Knochenrandes. Während die Implantate mit dem gelaserten Aufbau generell keine
bzw. nur minimale Entzündungszeichen aufwiesen, zeigte die Gruppe mit den
beweglichen Aufbauten mäßige bis starke Grade der Entzündung.(26)
Andere Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass ein Verschluss des ITAI durch
Zementierten der Aufbauten Vorteile gegenüber verschraubten Aufbauten bringt, da so
eine Penetration von Bakterien in das Implantatinnere vermieden wird.(44) Während
geschraubte Aufbauten einen Spalt von 60µm aufwiesen und Bakterien sowohl im
Spalt, als auch in inneren Gewindegängen vorhanden waren, zeigten zementierte
Aufbauten nur einen Spalt von 40µm und waren gänzlich mit Zement aufgefüllt. Hier
konnten keine Bakterien am Spalt oder gar im Inneren des Implantates festgestellt
werden.(63)
Die Spaltgröße des ITAI wird darüber hinaus auch von nicht axialen Fehlbelastungen
des Implantataufbaus beeinträchtigt. Eine Verwindung des Aufbaus ermöglicht
zusätzlich durch Aufbiegen des Spaltes das Eindringen von Bakterien bis in das Innere
des Aufbaus.(39) Neuere Untersuchungen stützen die Ergebnisse.(7)
Parodontalpathologische Untersuchungen von Broggini et al. (2006) zeigen den
Zusammenhang zwischen Lokalisation des ITAI und der Veränderung der
Zellzusammensetzung der periimplantären Entzündung auf. Alle Implantate zeigen
hierbei ein ähnliches Muster auf. Neutrophile polymorphkernige Leukozyten häufen
sich dabei koronal des ITAI an. Die Zellvermehrung steigert sich dabei progressiv der
Tiefe des ITAI. Subkrestale Spalten führen zu einer stark erhöhten neutrophilen
- 12 Zelldichte gegenüber suprakrestal gelegenen Spalten und sind deutlich mit
Knochenverlust verbunden. Im Gegensatz dazu hat die suprakrestale Lage des ITAI
keine Bedeutung für die Zellzusammensetzung aus neutrophilen oder mononuklearen
Zellen
oberhalb
des
Knochenrandes.(15)
Die
bakterielle
Besiedlung
auf
Mikrospaltebene wird auch von Covani et al. bestätigt, die eine Anhäufung von Kokken
und Filamenten mit orthogonaler Ausrichtung zur Längsachse des Implantates
ausmachten.(110)
3.1.3 Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung zwischen Abutment und
prothetischem Aufbau
Die Spaltbildung an dem TAPI fällt im Vergleich zum ITAI in verschiedenen
Untersuchungen größer aus. Die Spaltgrößen variieren von 28,1 + 9,8 µm (66), 31 bis
62 µm (11), 66,0 + 15,8 µm (66) bis zu Werten von 35,0 bis 75,0 µm bei einem Mittel
von 5,4 + 36,4 µm (39). Die Unterschiedlichkeit liegt teilweise an der Fixierung des
prothetischen Aufbaus, wobei der zementierte Aufbau eine größere Spaltbildung mit
sich bringt.(66) Eine Untersuchung von Keller et al. zeigt auf, dass ein Durchsickern
von Bakterien in den Spalt zwischen transmukösem Aufbau und prothetischer
Versorgung eine wichtige Rolle bei der bakteriellen Besiedlung vom Implantatinneren
bei verschraubten Implantaten spielt. Die Entzündungsparameter bei den zementierten
Aufbauten sind gegenüber den verschraubten Aufbauten nur leicht erhöht und klinisch
nicht signifikant.(33)
3.1.4 Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung zwischen Implantat und
prothetischem Aufbau
In einer Studie von Vela-Nebot et al. wurden 30 Implantate mit modifiziertem Aufbau
untersucht. Der Versuchsgruppe wurde eine Kontrollgruppe mit ebenfalls 30
Implantaten gegenübergestellt. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen bestand
im Durch-messer des Aufbaus. Während in der Kontrollgruppe (Gruppe1) der Aufbau
denselben Durchmesser wie das Implantat aufwies, wurde der Durchmesser des
Aufbaus in der Versuchsgruppe modifiziert und gegenüber dem Implantatdurchmesser
- 13 verkleinert (platform shifting), mit dem Ziel, die bakterielle Invasion zu minimieren.
Die approximale Knochenresorption wurde durch digitale Röntgenkontrolle nach
einem, vier und sechs Monaten kontrolliert. An den mesialen Messpunkten der
Kontrollgruppe wurde eine Resorption von 2,53mm, an den distalen Messpunkten eine
von 2,56mm festgestellt. An den Versuchsimplantaten wurde hingegen an den distalen
Messpunkten eine Resorption von nur 0,76mm, an den mesialen von nur 0,77
festgestellt. Die Knochenresorption war in der Versuchsgruppe deutlich reduziert
(P<0,0005).(70)
3.2
Oberflächenrauigkeit
Viele
Untersuchungen
beschäftigen
sich
mit
dem
Zusammenhang
der
Oberflächenrauigkeit und der daraus resultierenden Plaqueadhäsion. Dabei werden die
unterschiedlichsten Oberflächen (Zähne, Kronen, Implantate und Implantataufbauten)
teilweise für sich alleine, teilweise im Vergleich zueinander untersucht. Ihnen allen ist
gemeinsam, dass die Rauigkeit der jeweiligen Oberfläche die zu untersuchende Größe
darstellt.
Untersuchungen mit dem Rasterelektronenmikroskop (REM) zeigen eine mäßige bis
schwere Plaqueansammlung auf der Oberfläche des transgingivalen Aufbaus. Die
Oberflächenrauigkeit (Ra) liegt zwischen 0,157 und 1,036 µm, der Mittelwert beträgt
0,548 µm.(39) Dabei zeigen raue Oberflächen eine bis zu 25-fach erhöhte
Bakterienanhaftung, gegenüber glatten Oberflächen.(47) Weitere Untersuchungen
geben eine kritische Rauigkeit von Ra = 0,2 µm (13) bzw. 0,088 µm (60) an, unterhalb
derer
Werte
es
keine
signifikanten
Veränderungen
in
der
bakteriellen
Plaqueakkumulation mehr zu geben scheint. Untersuchungen an sechs verschiedenen
Aufbauten gängiger Implantatsysteme ergaben einen Mittelwert von unter Ra = 0,3.(52)
Bollen et al. stellt die kritische Rauigkeit von 0,2µm für die bakterielle
Plaqueakkumulation anderen dentalen Materialien (Zähne, Implantataufbauten, Gold,
Amalgam, Resinzement, Glasionomeren, Kompomeren und Keramiken) und den
Folgen auf deren Oberflächenrauhigkeit durch verschiedene Bearbeitungsvorgänge
gegenüber.(14)
In einer Splitmouth Studie untersuchten Quirynen et al. die bakterielle Besiedlung von
vier unterschiedlichen Implantataufbauten, sowohl supra-, als auch subgingival nach
- 14 einem und nach drei Monaten. Hinsichtlich der bakteriellen Zusammensetzung gab es
nur wenig Unterschiede zwischen den verschiedenen Oberflächen, überall wurden
grampositive und gramnegative Stäbchen gefunden. Es konnten keine Unterschiede bei
der Anzahl der CFU analysiert werden. Gleiches wurde für die subgingivale Plaque
festgestellt. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass eine Reduktion der
Oberflächenrauigkeit unterhalb von 0,2µm keinen weiteren Effekt auf die mikrobielle
Plaqueentstehung hat, weder supra-, noch subgingival und bestätigen eine „GrenzwertRauigkeit“ von 0,2µm.(48) Untersuchungen der Rauigkeit von Oberflächen in
Verbindung mit der sfe von Quirynen et al. bestätigen eine dramatische Verzögerung
der Plaquebildung und der Plaquereifung bei Verminderung der Oberflächenrauigkeit,
die ggü. der sfe den deutlich größeren Einfluss auf die Plaquebildung hat.(47,55)
Zitzmann et
al.
vergleicht
die Reaktion
der periimplantären
Mukosa auf
Plaqueansammlung auf Implantataufbauten. Es wurden Oberflächen unterschiedlicher
Rauigkeit getestet, eine raue säuregeätzte und eine glatte polierte Oberfläche. Das
Ergebnis dieser Studie ergab trotz unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit der
Implantataufbauten keine Auswirkung auf die Plaquebildung und die Bildung
entzündlicher Zellläsionen in der periimplantären Mukosa.(101)
Eine Übersichtstabelle von Teughels et al. mit insgesamt 24 klinischen Studien in einem
Zeitraum von 1972 bis 1997 zeigt eine Zusammenfassung der Auswirkung der
Oberflächenrauigkeit auf die Bildung der supra- und subgingivalen Plaque.(67)
3.3
Materialien und Beschichtungen
Titan ist als Werkstoff in der Implantologie nicht mehr wegzudenken. Es ist
korrosionsbeständig,
ruft
keine
erkennbaren
Überempfindlichkeitsreaktionen,
allergische oder immunologischen Reaktion hervor. Aufgrund der Oxidschicht seiner
Oberfläche ist es im hohen Maße biokompatibel und wegen seiner guten Verträglichkeit
im Knochen ist es mittlerweile der Werkstoff der Wahl. Neben der Spaltbildung und der
Oberflächenrauigkeit hat auch das Material als solches Bedeutung für die
Plaqueretention. In letzter Zeit wurden zunehmend Untersuchungen vorgenommen, den
Werkstoff Titan zu verändern, zu beschichten oder gegen einen anderen Werkstoff zu
ersetzen mit dem Ziel, im suprakrestalen periimplantären Bereich die Plaqueakkumulation zu vermeiden bzw. zu verringern.
- 15 Größner-Schreiber et al. verglichen in einer Studie vier verschiedene beschichtete
Titanoberflächen auf die Adhärenz von Streptococcus mutans bzw. Streptococcus
sanguis. Die dabei verwendeten Titanscheiben wurden mit Titannitrit (TiN) oder
Zirconnitrit (ZiN) beschichtet, thermisch oxidiert (TiO2) oder es wurde durch eine
Hardlaserbehandlung eine Oberflächenveränderung hervorgerufen. Als Kontrollgruppe
diente poliertes Titan. Die untersuchten Oberflächen waren annähernd gleich, ihre
Rauigkeit (Ra) lag zwischen 0,14µm und 1,00µm. Die freie Oberflächenenergie (sfe)
zeigte bei allen untersuchten Gruppen ähnliche Werte (34,3 mN/m bis 38,7 mN/m).
Auf den mit den Hartstoffschichten (TiN/ZiN) beschichteten Titanscheiben und den
oxidierten Titanoberflächen wurde eine signifikant geringere Bakterienadhärenz im
Vergleich zu den polierten Titanoberflächen festgestellt.(22)
Eine in vivo Studie bestätigt die oben gewonnen Ergebnisse. Titannitrit und Zirkonnitrit
beschichtete Keramikträger wurden im Vergleich zu reintitanbeschichteten Plättchen für
60 Stunden dem Mundmilieu ausgesetzt. Im Anschluss daran wurde der Biofilm
analysiert. Auf dem mit Reinkeramik beschichteten Keramikplättchen wurde eine
höhere Bakterienzahl gezählt als auf den TiN und ZiN beschichteten. Die niedrigsten
Bakterienansammlungen
wurde
auf
den
mit
Zirkonnitrit
beschichteten
Keramikplättchen festgestellt. Zusätzlich konnte nachgewiesen werden, dass die
metabolische Aktivität der Bakterien auf den mit TiN und ZiN beschichteten
Oberflächen niedriger waren als auf den titanbeschichteten.(23)
Der Vergleich zwischen 30 hydroxylapatitbeschichteten Implantaten und zehn
Reintitanimplantaten ohne Beschichtung ergab keine signifikanten klinischen oder
mikrobiologischen Unterschiede.(57) Zu dem gleichen Ergebnis kamen auch Morris et
al..(38)
Scarano et al. untersuchten in einer in vivo Studie die Bakterienadhärenz an ReintitanScheiben (Kontrollgruppe) und Zirkonoxid-Scheiben, welche 24 Stunden dem
Mundmilieu ausgesetzt wurden. Bei annähernd gleicher Oberflächenrauigkeit innerhalb
beider Gruppen fand sich in der Kontrollgruppe eine Bakterienbesiedlung von
19,3%+2,9%;
in
der
Testgruppe
eine
Besiedlung
von
12,1%+1,96%.
Die
Bakterienbesiedlung der mit zirkonoxidbeschichteten Scheiben war deutlich niedriger
(P=0,0001).(62)
In einer anderen in vivo Studie wurden TiN beschichtete und nicht beschichtete
Implantate auf die bakterielle Adhäsion untersucht. Die Oberflächenrauhigkeit war
annähernd gleich. Nach 24 Stunden im Mundmilieu wurden die Implantate
- 16 rasterelektronenmikroskopisch untersucht. Die TiN beschichteten Implantate zeigten
eine deutlich niedrigere Bakterienadhäsion.(61)
Ergebnisse aus der Humanmedizin zeigen den Einfluss von Human Serum Albumin
(HSA) auf die bakterielle Anheftung auf Titanimplantaten. In Abhängigkeit von der
Konzentration der HSA-Beschichtung reduzierte sich die bakterielle Besiedlung durch
Staphylococcus aureus an Titanoberflächen in einer in vitro Studie um bis zu 95% und
die Besiedlung durch Pseudomonas aeruginosa um bis zu 37%.(35,42)
3.4
Freie Oberflächenenergie
Die Annäherung von Bakterien verläuft in vier verschiedenen Phasen, in denen jeweils
verschiedene Kräfte und Mechanismen zwischen dem Bakterium und der Oberfläche
wirken. Ab einer Entfernung von unter 50nm wirken die van der Waalschen Kräfte (GA)
anziehend auf die Grenzflächen. Bei einer weiteren Annäherung der Grenzflächen
werden zusätzlich die elektrostatischen Kräfte (GE) zwischen Bakterium und Oberfläche
wirksam. In dieser Phase der initialen Adhäsion ist der Zustand der Adhäsion zunächst
reversibel (R) bei weiterer Annäherung irreversibel (IR). Es folgen die Anheftung des
Bakteriums (3. Phase) und die Kolonisation (4. Phase). Die Kraft, mit der ein Bakterium
an eine Oberfläche angezogen wird, resultiert in diesem Stadium aus der Summe der
beiden genannten Kräfte (GA+GE) und ist abhängig von der Entfernung beider
Grenzfläche zueinander. Sie wird auch Gibbs-Energie genannt (Gtot=GA+GE).
Es werden drei Arten verschiedener Ionisierungskräfte beobachtet: schwache (L),
mittlere (M) und hohe (H) ionisierende Kräfte. Elektrostatische Wechselwirkungen
beginnen, wenn sich die elektrischen Felder des Bakteriums und der Oberfläche
überschneiden. Dabei gibt es eine feste Oberfläche T (z.B. Zahn, Implantat), die
Bakterienoberfläche C und die Dicke der elektrischen Felder (t). Je nach der Stärke von
GE und GA und dem Abstand der Oberflächen zueinander ergibt sich für die
resultierende Gibbs-Energie (Gtot) ein negativer bzw. positiver Wert und damit eine
resultierende Anziehung bzw. Abstoßung. Bei der Annäherung des Bakteriums an die
Oberfläche muss je nach Ionisierungsgrad des Bakteriums bzw. der Oberfläche und den
daraus resultierenden elektrischen Feldern zuerst ein Widerstand bzw. eine Kraft über
eine Grenzkraft (B) hinweg aufgeboten werden, um es zur irreversiblen Adhäsion des
Bakteriums kommen zu lassen. Diese ist erkennbar durch den Abfall des Wertes für die
Gibbs-Energie (Gtot). Die irreversible Adhäsion bei niedrig ionisierenden Kräften (L)
- 17 liegt bei einem Minimalabstand der Oberflächen von <2nm.
Bei den mittleren
ionisierenden Kräften liegt eine Zone der äußeren niedrigen Energie bei +10nm
Oberflächenabstand und die Höhe der aufzuwendenden Kraft (Gto t) bei B ist geringer.
Bei den hoch ionisierenden Kräften ist Gtot immer negativ. In diesem Fall können alle
Teilchen den Zustand der irreversiblen Adhäsion erreichen. Sind die Oberflächen
gegensätzlich gepolt, so unterstützen sich die Kräfte GA und GE und es kommt ohne
Schwierigkeiten zur irreversiblen Adhäsion.(51,67)
Bakterien und Oberflächen sind vornehmlich negativ geladen und Bakterien eher große
Partikel. Für Bakterien liegt die Entfernung zur Oberfläche für das äußere Energie
Minimum (secundary minimum) bei zwischen 5 und 20nm zur Oberfläche.(68)
Überschreitet das Bakterium die Energiegrenze B und erreicht den direkten Kontakt mit
der Oberfläche (primary minimum), entstehen neue Verhältnisse der Oberflächen
zueinander. Vor dem Kontakt gibt es je eine Grenzfläche zwischen dem Bakterium und
dem Lösungsmittel (bl) bzw. dem Festkörper und dem Lösungsmittel (sl). Nach dem
irreversiblen Kontakt von Bakterium und Festkörperoberfläche wird das Lösungsmittel
verdrängt. Daraus resultiert der direkte Oberflächenkontakt vom Bakterium zur
Festkörperoberfläche (sb). Dieser Wandel an den Oberflächen wirkt sich über eine
Veränderung der Gibbs-Energie auf die Adhäsion des Bakteriums aus und wird mit
folgender Formel beschrieben.(1,10)
Δ Gadh = γsb - γsl – γbl
In dieser Funktion wird die freie Oberflächenenergie eines Bakteriums (Δ Gadh) für die
Adhäsion an einer Oberfläche ins Verhältnis zur freien Oberflächenenergie der
Festkörper-Bakterium-Grenzfläche (γsb), der Festkörper-Lösungsmittel-Grenzfläche
(γsl) und der Bakterium-Lösungs-Grenzfläche (γbl) gesetzt. Hierbei wird unterstellt,
dass der Effekt, elektrische Ladungen, wie auch spezifische biochemische
Wechselwirkungen vernachlässigt werden können. Ist Δ Gadh negativ, verläuft die
Adhäsion spontan. (vgl. 51,67)
Bei einer Untersuchung wurden Streifen aus Fluorethylenpropylene (FEP) und
Celluloseacetat (CA) auf die labialen Zahnflächen von 16 Probanten aufgebracht. Die
sfe betrug für das FEP 20, für das CA 58 und für den natürlichen Zahn 88 erg/cm². Die
Rauigkeit der Streifen betrug je zur Hälfte Ra +0,1µm und Ra +2,2µm. Der Vergleich
- 18 nach sechs Tagen ergab für das glatte FEP eine Plaquebehaftung von 19,4% gegenüber
dem gleich glatten CA von 39,5%. Zwischen den rauen Oberflächen gab es keine
Unterschiede. Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen den Einfluss der sfe auf die
Plaqueakkumulation.(47)
Bei dem Vergleich zweier Implantataufbauten mit unterschiedlichen Oberflächen (Titan
und FEP) zeigten die Ergebnisse nach drei Monaten einen signifikanten Unterschied,
vor allem in der supragingivalen Plaquezusammensetzung. FEP-beschichtete Aufbauten
beherbergten vermehrt Kokken, während Spirochäten und bewegliche Erreger nur um
den Titanaufbau zu finden waren. Die subgingivale Plaquebildung war auf dem
Titanaufbau fünfmal höher bezüglich der CFU als auf dem FEP beschichteten Aufbau,
erreichte jedoch keinen signifikanten statistischen Wert. Es bestätigt sich eine
Reduzierung der Bakterienkolonisation und eine Verminderung des Reifegrades für die
supragingivale Plaque, für die subgingivale Plaque ist der Einfluss der sfe nicht
eindeutig.(49)
Der Einfluss der sfe einer Oberfläche auf die sfe eines adhärenten Bakteriums zeigt sich
darin, dass Oberflächen mit niedrigen sfe vornehmlich von Bakterien mit niedrigem sfe
besiedelt werden. Den gegenteiligen Effekt beobachtet man bei Werkstoffoberflächen
mit einer hohen sfe, wie z.B. Titan oder Keramik.(36,71)
16 oberflächenbehandelte Titanproben mit einer Rauigkeit von Ra 0,03457 bis 0,44942
µm wurden verschiedenen Polituren unterzogen, weitere sechs Proben wurden mit
Argon-Plasma-Verfahren
bearbeitet
und
in
Siliciumwasserstoff
getaucht,
um
unterschiedliche hydrophobe Eigenschaften zu erzielen. Porphyromonas gingivalis
wurde zur Untersuchung der unterschiedlichen Bakterienadhärenz eingesetzt. Während
die glatteren Oberflächen zu einer Reduzierung der Adhärenz führten, hatte die
Oberflächenveränderung bezüglich der Hydrophobie keine Auswirkung auf die
Plaquebildung.(46)
Eine Zusammenfassung verschiedener Studien aus einem Zeitraum von 1969 bis 1993
findet sich in einem Review von Teughels et al. (2006).(67)
- 19 4.
Diskussion
Die Entstehung bakterieller Plaque verläuft in vier Phasen (s.a. Einleitung). Dabei ist sie
abhängig von chemischen, physikalischen, physiologischen und zellulären Prozessen,
welche teilweise reversibel sind. Das Implantatdesign kann bezüglich der Materialzusammensetzung, der Oberflächenbeschaffenheit und seines Makrodesigns unterstützend oder hemmend auf den Prozess der bakteriellen Biofilmbildung Einfluss
nehmen. Im Folgenden werden die einzelnen Parameter diskutiert.
4.1
Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung
4.1.1 Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung zwischen osseointegrierender
Implantatoberfläche und poliertem Implantathals
Nach chirurgischer Insertion eines Implantates kommt es im ersten Jahr zu einer
hinnehmbaren Knochenresorption von ca. 1,2 mm bzw. 0,4mm bis 1,6mm aufgrund des
chirurgischen Traumas.(3,29) An der Nahtstelle (r/s) zwischen der osseointegrierenden
Implantatoberfläche, welche während des chirurgischen Insertion des Implantates
möglichst vollständig in den krestalen Knochen versenkt wird, und den sich coronal
anschließenden durch Politur und/oder Beschichtung glatt gestalteten Implantathals,
befindet sich nach erfolgreicher Implantateinheilung der krestale Knochenrand,
unabhängig des chirurgischen Vorgehens (offene oder geschlossene Einheilung) bzw.
vom Implantatsystem (einteilig oder zweiteilig).(7,27,28) Ein problematischer
Knochenverlust an dieser Nahtstelle entsteht erst, wenn Bakterien von coronal aus dem
oro-pharyngialen Bereich penetrieren können. Dann kommt es zur Periimplantitis
aufgrund bakterieller Besiedlung vor allem an der raueren osseointegrierenden
Implantatoberfläche. Dieses ist jedoch mehr als ein Problem der Oberflächenrauigkeit
an r/s und weniger als eines der Übergänge der Grenzflächen als solche zu verstehen.
Die eigentliche Ursache für die bakterielle Besiedlung scheinen eher Übergänge und
Spaltbildungen zu sein, welche weiter coronal gelegen sind.(43,56)
- 20 4.1.2 Übergänge, Grenzflächen und Spaltbildung zwischen Implantat und
Abutment, Abutment und prothetischem Aufbau sowie Implantat
und prothetischem Aufbau
Die Ergebnisse der klinischen Studien hinsichtlich der Spaltbildung im Implantatdesign
und dem bakteriell bedingten Knochenabbau der Periimplantitis zeigen, dass es bei der
bakteriellen Plaquebildung weniger von der Art des Spaltes - Spalt zwischen Implantat
und transmukösem Aufbau (ITAI), zwischen Implantat und Prothetik (IPI) bzw.
zwischen transmukösem Aufbau und Prothetik (TAPI) - als vielmehr von seinen
verschiedenen Eigenschaften abhängt. Aus diesem Grunde wird hier die Diskussion der
Ergebnisteile 3.1.2., 3.1.3. und 3.1.4. zusammengefasst.
Entscheidend für die Plaqueakkumulation beim Implantatdesign scheinen die Größe
eines Spaltes (11,12,30,39,44,63,66), seine Mobilität bzw. die der Spalt bildenden
Bauteile zueinander (118) und die Lage des Spaltes zu den periimplantären Hart- und
Weichgeweben (15,18,27,28) zu sein.
Die Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass die Oberflächengestaltung von
Implantaten dahingehend verbessert werden sollte, dass eine Spaltbildung im
Implantatdesign generell eliminiert wird.(39)
Da es sich bei der Implantologie jedoch um eine Zusammenarbeit verschiedener
zahnärztlicher Fachrichtungen wie Chirurgie, Prothetik und Parodontologie handelt,
wird eine Spalteliminierung nur selten oder gar nicht zu erreichen sein. Beim
Knochenaufbau vor oder während der Implantation und durch Maßnahmen zur
Weichgewebsregeneration und -gestaltung hinsichtlich der Optimierung der roten
Ästhetik, wird bei einem geschlossen einheilenden, zweizeitigen und damit
mehrteiligem Implantatsystem immer ein Spalt vorhanden ein. Zur Minimierung des
Spaltes gibt es derzeit diverse Verfahrensansätze.
Andere
Implantatsysteme
versuchen
durch
eine
spezielle
Ausformung
des
Implantathalses die Spaltbildung zum Implantataufbau möglichst klein zuhalten und
eine Bakterienundurchlässigkeit zu erreichen. Mit dem Locking-Taper-System konnte
erreicht werden, dass der Spalt weder von außen nach innen, noch in anderer Richtung
bakteriendurchlässig war.(19) Durch die einwirkenden Kräfte beim Anziehen der
Verschraubung kann es jedoch zu einer unerwünschten Kaltverschweißung der Bauteile
kommen. Vor- und Nachteile gilt es auch hier abzuwägen. Der bakterielle Befall des
- 21 Mikrospaltes steht auch im direkten Zusammenhang mit der Kraft, mit der die
Verschraubung des Aufbaus angezogen wird.(21)
Ein anderer Weg vorhandene Spalten zu eliminieren ist ein Auffüllen der Implantat- und
Aufbauholräume mit Sealern, wie z.B. „gap-seal“ (64) oder “cervitec” (20), die das
Eindringen von Bakterien verringern bzw. vermeiden sollen. Dabei ist eine Reduzierung
der Bakterienzahl um das bis zu 500-fache möglich, jedoch nur für einen
vergleichsweise kurzen Zeitraum von fast neun Monaten.(64) Die Zementierung von
Implantatteilen bewirkt gegenüber der Verschraubung ebenfalls eine Abdichtung eines
Spaltes. In einigen Studien zeigt sich die Spaltgröße zwar erhöht (66), und die
Entzündungsparameter
dadurch
nicht
signifikant
verändert
(33),
neuere
Untersuchungen über einen Zeitraum von 16 Jahren kommen jedoch auf eine
Spaltreduzierung von 60µm auf 40µm und eine deutliche Verringerung der
Bakterienzahl am Spalt bzw. keine Bakterienbesiedlung des Implantatinneren.(63) Es
mag hier der Verweis auf die endodontische Problematik der dauerhaften bakteriellen
Penetration aus einem unvollständig abgefüllten, bzw. einem nicht aufbereiteten
Wurzelkanal erlaubt sein. In diesem Fall gilt es, den Wurzelkanal zuallererst keimfrei
und sodann bakteriendicht abgefüllt zu bekommen. Die Abdichtung des Spaltes und des
Implantatinneren birgt eine ähnliche Kausalität.
Die Größenordnung der Spaltbildungen zwischen den einzelnen Implantatteilen wird in
dem Moment unerheblich, wenn es zur unkorrekten Anordnung oder schlechten
Passform der Implantateinzelteile kommt. Es resultiert ein Rand oder schlecht sitzende
Gewindegänge. Eine bakterielle Besiedlung ist auch bei guter Mundhygiene des
Patienten nicht zu verhindern. Die Passform und der genaue Sitz der prothetischen
Aufbauten sollte nach Fertigstellung der Arbeit und nach jedem neuen Zusammenbau
röntgenologisch
kontrolliert
werden.(39)
Eine
zu
große
Ausdehnung
von
Implantatkronen kann neben Biegekräften im Knochen auch eine Aufbiegung von
Implantatspalten mit bakterieller Besiedlung hervorrufen.
Neben der Größe des Spaltes ist die Verringerung der Mobilität von Implantatteilen
untereinander ein weit wichtigerer Faktor in der Genese der Plaquebildung.(26) Durch
die Beweglichkeit der Spalten gelangen Bakterien durch den Spalt ins Innere der
Implantate bis in die Verschraubung und können von dort wieder in das periimplantäre
Gewebe penitrieren. Der Innensechskant zur Rotationssicherung bei vielen gängigen
Implantatsystemen trägt diesem Umstand Rechnung. Eine weitere Optimierung der
- 22 Passgenauigkeit, wie z.B. bei dem Camlog-Implantatsystem, muss Ziel weiterer Studien
sein.
Die Lage eines Spaltes zum periimplantären Gewebe scheint ein weiterer wichtiger
Faktor bei der Plaqueentstehung zu sein. Dabei variiert das Keimspektrum je nach Lage
des Spaltes zum Knochen.(15,17) Eine direkte Beziehung scheint hierbei für die
Entfernung des Spaltes zum krestalen Knochenniveau bei zweiteiligen Implantaten zu
bestehen. Im zeitlichen Zusammenhang mit einer Spaltentstehung (Montieren des
Aufbaus) kommt es zur Knochenresorption bis 2mm unterhalb des Spaltes (27,28) auch
bei nicht belasteten Implantaten. Eine Resorption aufgrund Fehlbelastungen kann hier
ausgeschlossen werden. Der Zusammenhang zwischen Knochenabbau und bakteriell
induzierter Periimplantitis scheint sich hier zu bestätigen. Dabei scheint das
chirurgische Vorgehen (offenes bzw. geschlossenes Einheilen des Implantates) keine
Rolle zu spielen. Da es einteiligen offeneinheilenden Implantatsystemen am ITAI fehlt,
mag diesem Design aufgrund des fehlenden Spaltes in der Nähe des krestalen Knochens
gegenüber anderen Designvarianten hinsichtlich der Plaqueretention der Vorzug
gegeben werden.
4.2
Oberflächenrauigkeit
Die Oberflächenrauigkeit scheint vor allem in der vierten Phase der bakteriellen
Plaqueakkumulation von besonderer Bedeutung zu sein. Auf rauen Oberflächen sind
Bakterien besser vor abscherenden Kräften geschützt, als dieses auf glatten Oberflächen
der Fall ist. Der Übergang von der reversiblen zur irreversiblen Adhäsion verläuft
einfacher, vielleicht auch schneller. Die Anheftung beginnt an Oberflächenunregelmäßigkeiten, wie z.B. Einziehungen, Kerben oder Kanten. Ein Anrauen von
intraoralen Oberflächen resultiert in einer erhöhten Plaqueakkumulation, die in einer
Periimplantitis und Implantatverlust enden kann. Neben dem Schutz vor abscherenden
Kräften in den Nischen der Oberflächen ist die Oberflächenzunahme bei erhöhter
Rauigkeit eine mögliche Erklärung der bakteriellen Plaquezunahme. Die für Bakterien
erreichbare Oberfläche kann um das Zwei- bis Dreifache zunehmen. Es stellt sich
weiterhin die Frage, ob eine Plaquezunahme auf der Oberfläche das Resultat einer
schnelleren Akkumulation an der raueren Oberfläche, oder einer schwierigeren
Plaqueentfernung von derselben ist. Diese Frage gilt es in weiteren Studien zu klären.
- 23 Eine Übersicht über die vorhandenen Studien bezüglich der Rauigkeit von Oberflächen
im
Mundbereich
legt
nahe,
dass
auf
raueren
Oberflächen
eine
erhöhte
Plaqueakkumulation stattfindet. Im Umkehrschluss führen glatte Oberflächen zu einer
Reduktion der Bakterienakkumulation. Es scheint eine „Grenzwert-Rauigkeit“ von
0,2µm zu geben (13,14,48,52,60), unterhalb derer keine signifikante Reduktion der
Plaquebildung mehr zu beobachten ist. Da Titan ein eher weiches Metall ist, welches
relativ
einfach
an
der
Oberfläche
durch
chirurgische,
prothetische
und
parodontalprophylaktische Maßnahmen beschädigt werden kann (58), gilt es, deren
Oberflächen nicht nur
mit einer Oberflächenrauigkeit von unter 0,2µm zu
präfabrizieren, sondern die Oberfläche ggf. durch Hartbeschichtungen wie TiN oder
ZiN so zu veredeln, dass eine Rauigkeit von unter 0,2µm langfristig gewährleistet
bleibt. Bei Untersuchungen der Oberflächenrauigkeit wird häufig die Bedeutung der sfe
der Oberflächen mituntersucht. In diesem Zusammenhang wird herausgestellt, dass die
Oberflächenrauigkeit im Vergleich zur sfe, den deutlich wichtigeren Faktor bei der
Plaquebildung darstellt. (47,55,67) Eine Reduzierung der Rauigkeit resultiert dabei in
einem deutlichen Rückgang der Plaquebildung und des Plaquereifungsprozesses. Eine
Reduzierung
der
freien
Oberflächenenergie
hat
eine
Abnahme
der
Plaquewachstumsrate, der Fähigkeit der Plaqueretention an der Oberfläche und eine
Änderung der Bakterienzusammensetzung zur Folge.(55)
4.3
Materialien und Beschichtungen
TiN und ZiN sind Nitride des Titans bzw. des Zirkoniums. Sie sind nur wenige
Mikrometer dick und werden durch Plasmaverfahren aufgebracht. Sie haben eine hohe
Verschleißfestigkeit mit keramikähnlichen Eigenschaften.(59) Frühere Untersuchungen
bestätigen schon die keimreduzierende Wirkung auf Modellgussklammern.(25) Sie
haben gute mechanische Eigenschaften und besitzen in wässrigen Lösungen eine hohe
Korrosionsbeständigkeit.(31,37) Verschiedene Studien belegen eine Reduktion der
Bakterienadhärenz an hart beschichteten Oberflächen. Während es im Vergleich von
hydroxylapatit-beschichteten Oberflächen und Reintitan keine signifikanten klinischen
oder mikrobiologischen Unterschiede zu geben scheint (38,57), zeigen in vitro und in
vivo Studien, dass Oberflächen, welche mit Titannitrit oder Zirkonnitrit beschichtet
wurden, eine deutliche Absenkung der Bakterienadhärenz bewirken.(22,23,61,62)
- 24 Da bei den Untersuchungen darauf geachtet wurde, dass die Oberflächenrauigkeit und
freie
Oberflächenenergie
der
hart
beschichteten
Testobjekte
und
der
Vergleichsoberflächen nahezu gleich waren, scheint der hemmende Einfluss von TiN
und ZiN auf die Bakterienadhärenz belegt. Eine Möglichkeit hierfür besteht in der
Überlagerung der sehr reaktiven Titanoberfläche. Darüber hinaus zeigt sich, dass die
genannten Hartbeschichtungen eine zelluläre Anheftung von gingivalen Fibroblasten
fördern.(24) In weiteren Studien gilt es zu untersuchen, wie die hartbeschichteten
Oberflächen sich im Laufe der Zeit verhalten. Einflüsse durch den Kontakt mit dem oropharyngialen Milieu und die Reaktion der hartbeschichteten Oberflächen auf
Fluoridierung, Airpolishing und Politur im Rahmen dentaler Prophylaxemaßnahmen
müssen langfristig belegt werden. Neben den Hartbeschichtungen mit TiN und ZiN gibt
es weitere Gedankenansätze, die antimikrobielle Eigenschaft der Titanoberfläche zu
erhöhen. Der photokatalytische bakterizide Effekt des Titandioxid (TiO2) (65), das
Einbringen von F+ Ionen (74) oder eines Antibiotikums in die Titanoberfläche (41)
seien hier als Beispiele genannt. Die Fähigkeit von Hartbeschichtungen, die
Plaquebildung zu reduzieren und das Fibroblastenwachstum zu unterstützen, kann die
Möglichkeit zur Entstehung einer Periimplantitis und den Schweregrad ihrer
Verlaufsform verringern. (24)
4.4
Freie Oberflächenenergie
Die freie Oberflächenenergie einer Implantatoberfläche scheint sich in zweierlei
Hinsicht auf die Plaquebildung auszuwirken. Bakterien mit niedriger sfe scheinen dabei
eher Oberflächen mit niedriger sfe und umgekehrt Bakterien mit hoher sfe Oberflächen
mit hoher sfe zu besiedeln.(8,16,36,71) Des Weiteren scheint sich die sfe einer
Oberfläche auch auf das Spektrum der sie besiedelnden Bakterien selektierend
auszuwirken.(1,72) Eine verzögerte Plaquereifung kann hierbei durch die niedrigeren
Bindungskräfte der Bakterien und der Oberfläche mit niedriger sfe in den ersten Stadien
der Bakterienadhäsion erklärt werden.
Für die supragingivale Plaquebildung unterstreicht dieses eine Studie von Van Pelt el al.
1985, die zeigt, dass die sfe einer Oberfläche in direktem Zusammenhang mit den
Bindungskräften der Bakterien steht.(69) Da die meisten Bakterien der oralen Plaque
- 25 eine hohe sfe haben, ist die Plaqueadhäsion an Oberflächen mit niedriger sfe
herabgesetzt.(72)
Bei der Entstehung der subgingivalen Plaque scheint es keine offensichtlichen
Unterschiede hinsichtlich Oberflächen mit niedriger bzw. hoher sfe zu geben. Dieses
mag an den hier unterschiedlichen Bedingungen liegen, welche im Vergleich zur
supragingivalen Plaquebildung vorliegen. In der Tiefe der gingivalen Tasche fehlen jene
Scherkräfte, welche die bakterielle Adhärenz an der Implantatoberfläche
bei der
Supragingivalen erschweren.(8)
Weiterhin zeigt sich, dass eine Veränderung der sfe einer Oberfläche unwesentlich wird,
wenn sich deren Rauigkeit erhöht. Untersucht man die Rauigkeit und die sfe zusammen,
zeigt sich, dass die Rauigkeit stets die Ausschlag gebende Komponente ist.(47,55,67)
Eine Minderung der sfe ist nur von Interesse, wenn eine glatte Oberfläche vorausgesetzt
werden kann.
- 26 5.
Schlussfolgerungen
Innerhalb des Implantatdesigns gibt es verschiedene Faktoren, welche Einfluss auf die
Plaqueretention haben. Neben der Stufen- und Spaltbildung sind dieses die Rauigkeit
der Oberflächen am Implantat, dem Implantataufbau und der prothetischen Versorgung,
das Material der Oberfläche und ihre energetischen Eigenschaften in Form der freien
Oberflächenenergie. Die einzelnen Faktoren scheinen dabei eine unterschiedlich
ausgeprägte Auswirkung auf die Plaquebildung zu haben. Während der Spaltbildung,
der Rauigkeit der Oberflächen und dem Material der Oberflächen eine größere
Bedeutung zukommen, sind die Auswirkungen der freien Oberflächenenergie eher
gering.
Spalten sollten möglichst vermieden werden, da diese den unkontrollierten Eintritt der
Bakterien in das Implantatinnere ermöglichen. Der unkontrollierbare Rückfluss in das
periimplantäre Gewebe kann zur Periimplantitis mit Verlust des krestalen Knochens
und letztendlich zum Verlust des Implantates führen. In diesem Punkt ist dem
einteiligen Implantatsystem der Vorzug zu geben. Fällt die Wahl bei dem
Implantatsystem z.B. aufgrund des chirurgischen Vorgehens, auf ein mehrteiliges
Implantatsystem, lässt sich eine Spaltbildung nicht vermeiden. In diesem Fall gilt es,
den Spalt möglichst weit cranial vom krestalen Knochen zu positionieren und/oder die
Spaltbreite zu verringern. Dieses kann unter Zuhilfenahme präziser präfabrizierter
Implantatteile oder Verschluss des Spaltes durch Zementierung der Aufbauten erfolgen.
Das Auffüllen des Spaltes durch Füllstoffe, sogenannter Sealer, welche ggf. antibiotisch
angereichert sind, muss in weiteren Studien näher untersucht werden. Ein Problem
scheint hier die Entstehung antibiotikaresistenter Keime zu sein. Hinsichtlich des
Implantatdesigns ist der genauen Passform der Einzelteile (zur Verringerung der
Mobilität des Spaltes) eine größere Bedeutung zuzurechnen, als der Größe der Spalten
an sich. Eine optimale Geometrie scheint hier noch nicht gefunden.
Die Rauigkeit von Implantatteilen, d.h. der Implantatkragen, die Aufbauten und die
prothetische Versorgung, sind bis auf den osseointegrierenden Teil des Implantates,
welcher gänzlich in den Knochen versenkt werden sollte, mit einer Rautiefe von unter
0,2µm, möglichst glatt zu halten.
Auch wenn sich das Titan in der Implantologie für die Osseointegration als Material der
Wahl herausgestellt hat, so bedarf es für das sehr reaktive und weiche Metall doch einer
Verbesserung hinsichtlich der Plaqueretention, da deren Reduktion für einen
- 27 langfristigen Behandlungserfolg von größter Bedeutung ist. In diesem Zusammenhang
scheinen die Hartbeschichtungen in Form von TiN und ZiN gute Ansätze zu bieten, da
sie die Plaqueretention im Vergleich zu Titanoberflächen deutlich verringern. Aufgrund
ihrer Härte haben die Hartbeschichtungen ebenfalls den Vorteil, dass sie sich gegenüber
späteren Einflüssen wie z.B. Fluoridierung, Bearbeitung durch Parodontalinstrumente
und Airpolishing weniger anfällig zeigen.
Die freie Oberflächenenergie spielt eine eher untergeordnete Rolle bei der
Plaqueretention. Sie nimmt zwar Einfluss auf die Menge der adhärenten Plaque, sowie
auf den Reifungsgrad der Plaque, eine Bedeutung kommt ihr jedoch nur auf sehr glatten
Oberflächen zu. Bei einer höheren Oberflächenrauigkeit hat diese einen größeren
Einfluss auf die Plaqueretention. Bei einer dauerhaften Rautiefe von unter 0,2µm hat
eine Implantatoberfläche mit einer niedrigeren freien Oberflächenenergie Vorteile.
Hinsichtlich der Oberflächengestaltung von Implantaten besteht somit die Tendenz zu
glatten Oberflächen mit niedriger freier Oberflächenenergie, um der Plaqueretention
und damit der Periimplantitis vorzubeugen.
- 28 6.
Literaturverzeichnis
1. Absolom DR, Lamberti FV, Policova Z, Zingg W, van Oss CJ, Neumann AW
(1983): Surface thermodynamics of bacterial adhesion. Appl Environ Microbiol.
46: 90-97.
2. Adell R, Lekholm U, Rockler B, Brånemark PI (1981): A 15-year study of
osseointegrated implants in the treatment of the edentulous jaw. Int J Oral Surg.
10: 387-416.
3. Adell R, Lekholm U, Rockler B, Brånemark PI, Lindhe J, Eriksson B, Sbordone
L (1986): Marginal tissue reactions at osseointegrated titanium fixtures (I). A 3year longitudinal prospective study. Int J Oral Maxillofac Surg. 15: 39-52.
4. Albrektsson T (1983): Direct bone anchorage of dental implants. J Prosthet
Dent. 50: 255-261.
5. Albrektsson T, Zarb G, Worthington P, Eriksson AR (1986): The long-term
efficacy of currently used dental implants: a review and proposed criteria of
success. Int J Oral Maxillofac Implants. 1: 11-25.
6. Albrektsson T, Isidor F (1994): Consensus report of session IV (implant
dentistry). In: Lang NP, Karring T (eds). Proceedings of the 1st European
Workshop on Periodontology. Chicago Quintessence. 365-369.
7. Alomrani AN, Hermann JS, Jones AA, Buser D, Schoolfield J, Cochran DL
(2005): The effect of a machined collar on coronal hard tissue around titanium
implants: a radiographic study in the canine mandible. Int J Oral Maxillofac
Implants. 20: 677-686.
8. Baker PJ, Butler R, Wikesjö UME, (1991): Bacterial sampling by absorbent
paper points. An in vivo study. J Periodontol. 62: 142-146.
9. Becker W, Becker BE, Newman MG, Nyman S (1991): Clinical and
microbiological findings, that can cause failure of dental implants. Quintessenz.
42: 9-21.
10. Bellon-Fontaine MN, Mozes N, Van der Mei HC, Sjollema J, Cerf O, Rouxhet
PG, Busscher HJ (1990): A comparison of thermodynamic approaches to predict
the adhesion of diary microorganism to solid substrata. Cell Biophys. 17: 93106.
11. Binon P, Weir D, Watanabe L (1992): Implant component compatability. In:
Laney WR, Tolman DE (eds). Tissue Integration in Oral, Orthopedic and
- 29 Maxillofacial Reconstruction. Proseedings of the Second International Congress
on Tissue Integration in Oral, Orthopedic and Maxillofacial Reconstruction.
Chicago: Quintessence. 218-226.
12. Binon PP (1996): Evaluation of three slip fit hexagonal implants. Implant Dent.
5: 235-48.
13. Bollen CM, Papaioanno W, Van Eldere J, Schepers E, Quirynen M, van
Steenberghe D(1996): The influence of abutment surface roughness on plaque
accumulation and peri-implant mucositis. Clin Oral Implants Res. 7: 201-211.
14. Bollen CM, Lambrechts P, Quirynen M (1997): Comparison of surface
roughness of oral hard materials to the threshold surface roughness for bacterial
plaque retention: a review of the literature. Dent Mater. 13: 258-269.
15. Broggini N, McManus LM, Hermann JS, Medina R, Schenk RK, Buser D,
Cochran DL (2006): Peri-implant inflammation defined by the implant-abutment
interface. J Dent Res. 85: 473-478.
16. Busscher HJ, Weerkamp AH, Van der Mei HC, Van Pelt AWJ, De Jong HP,
Arends J (1984): Measurements of the surface free energy of bacterial cell
surfaces and its relevance for adhesion. Appl Env Microbiol 48: 980-983.
17. Callan DP, O'Mahony A, Cobb CM (1998): Loss of crestal bone around dental
implants: a retrospective study. Implant Dent. 7: 258-266.
18. Covani U, Marconcini S, Crespi R, Barone A (2006): Bacterial plaque
colonization around dental implant surfaces. Implant Dent. 15: 298-304.
19. Dibart S, Warbington M, Su MF, Skobe Z (2005): In vitro evaluation of the
implant-abutment bacterial seal: the locking taper system. Int J Oral Maxillofac
Implants. 20: 732-737.
20. Duarte A, Rössetti PHO, Rössetti LMN, Torres SA, Bonachela WC, (2006): In
vitro sealing ability of two materials at five different implant-abutment surfaces.
J Periodontal 77: 1828-1832.
21. Gross M, Abramovich I, Weiss EI (1999): Microleakage at the abutmentimplant interface of osseointegrated implants: a comparative study. Int J Oral
Maxillofac Implants. 14: 94-100.
22. Groessner-Schreiber B, Griepentrog M, Haustein I, Muller WD, Lange KP,
Briedigkeit H, Gobel UB (2001): Plaque formation on surface modified dental
implants. An in vitro study. Clin Oral Implants Res. 12: 543-551.
- 30 23. Groessner-Schreiber B, Hannig M, Dück A, Griepentrog M, Wenderoth DF
(2004): Do different implant surfaces exposed in the oral cavity of humans show
different biofilm compositions and activities? Eur J Oral Sci. 112: 516-522.
24. Groessner-Schreiber B, Herzog M, Hedderich J, Duck A, Hannig M,
Griepentrog M (2006): Focal adhesion contact formation by fibroblasts cultured
on surface-modified dental implants: an in vitro study. Clin Oral Implants Res.
17: 736-745.
25. Gütschow F (1994): Untersuchungen zur Beschichtung von Co-Cr-MoLegierungen mit Titannitrid. Zahnärztliche Welt; 102: 350-355.
26. Hermann JS, Schoolfield JD, Schenk RK, Buser D, Cochran DL. (3.1.2.
Beweglichkeit, nicht Größe) (2001): Influence of the size of the microgap on
crestal bone changes around titanium implants. A histometric evaluation of
unloaded non-submerged implants in the canine mandible. J Periodontol.
72:1372-1383.
27. Hermann JS, Buser D, Schenk RK, Cochran DL (2000): Crestal bone changes
around titanium implants. A histometric evaluation of unloaded non-submerged
and submerged implants in the canine mandible. J Periodontol. 71: 1412-1424.
28. Hermann JS, Cochran DL, Nummikoski PV, Buser D (1997): Crestal bone
changes around titanium implants. A radiographic evaluation of unloaded
nonsubmerged and submerged implants in the canine mandible. J Periodontol.
68: 1117-1130.
29. International Medical College (2007); www.med-college.de
30. Jansen VK, Conrads G, Richter EJ (1997): Microbial leakage and marginal fit of
the implant-abutment interface. Int J Oral Maxillofac Implants. 1997; 12: 527540. Erratum in: Int J Oral Maxillofac Implants. 12: 709.
31. Jehn HA, Baumgaertner ME (1992): Corrosion studies with hard coatingsubstrate systems. Surface and Coatings Technology. 54-55: 108-114.
32. Jemt T, Laney WR, Harris D, Henry PJ, Krogh PH, Polizzi G, Zarb GA,
Herrmann I (1991): Osseointegrated implants for single tooth replacement: a 1year report from a multicenter prospective study. Int J Oral Maxillofac Implants.
6: 29-36.
33. Keller W, Bragger U, Mombelli A (1998): Peri-implant microflora of implants
with cemented and screw retained suprastructures. Clin Oral Implants Res.
9:209-17.
- 31 34. King GN, Hermann JS, Schoolfield JD, Buser D, Cochran DL (2002): Influence
of the size of the microgap on crestal bone levels in non-submerged dental
implants: a radiographic study in the canine mandible. J Periodontol. 73: 11111117.
35. Kinnari TJ, Peltonen LI, Kuusela P, Kivilahti J, Kononen M, Jero J (2005):
Bacterial adherence to titanium surface coated with human serum albumin. Otol
Neurotol. 26: 380-384.
36. Mabboux F, Ponsonnet L, Morrier JJ, Jaffrezic N, Barsotti O (2004): Surface
free energy and bacterial retention to saliva-coated dental implant materials – an
in vitro study. Colloids and surfaces B, Biointerfaces 39: 199-205.
37. Milosev I, Navinsek B (1994): A corrosion study of TiN (physical vapour
deposition) hard coatings deposited on various substrates. Surfaces and Coatings
Technology; 63: 173-180.
38. Morris HF, Ochi S, Spray JR, Olson JW. (2000): Periodontal-type
measurements associated with hydroxyapatite-coated and non-HA-coated
implants: uncovering to 36 months. Ann Periodontol. 5: 56-67.
39. O'Mahony A, MacNeill SR, Cobb CM. (2000): Design features that may
influence bacterial plaque retention: a retrospective analysis of failed implants.
Quintessence Int. 31: 249-256.
40. Parr GR, Steflik DE, Sisk AL, Aguero A (1988): Clinical and histological
observations of failed two-stage titanium alloy basket implants. Int J Oral
Maxillofac Implants. 3: 49-56.
41. Parvizi J, Wickstrom E, Zeiger AR, Adams CS, Shapiri IM, Purtill JJ, Sharkey
PF, Hozack WJ, Rothman RH,
Hickok NJ (2004): Titanium surface with
biologic activity against infection. Clin Orthopaedics and Related Res. 429: 3338.
42. Peltonen LI, Kinnari TJ, Aarnisalo AA, Kuusela P, Jero J (2007): Comparison of
bacterial adherence to polylactides, silicone, and titanium. Acta Otolaryngol.
127: 587-593.
43. Perrson LG, Lekholm U, Leonhardt A, Dahlèn G, Lindhe J (1996): Bacterial
colonization on internal surfaces of Brånemark system implant components.
Clin Oral Implants Res. 7: 90-95.
44. Piattelli A, Scarano A, Paolantonio M, Assenza B, Leghissa GC, Di
Bonaventura G, Catamo G, Piccolomini R (2001): Fluids and microbial
- 32 penetration in the internal part of cement-retained versus screw-retained
implant-abutment connections. J Periodontol. 72: 1146-1150.
45. Piattelli A, Scarano A, Piattelli M (1998): Histologic observations on 230
retrieved dental implants: 8 years' experience (1989-1996). J Periodontol.
69:178-184.
46. Pier-Francesco A, Adams RJ, Waters MG, Williams DW (2006): Titanium
surface modification and its effect on the adherence of Porphyromonas
gingivalis: an in vitro study. Clin Oral Implants Res. 17: 633-637.
47. Quirynen M, Marechal M, Busscher HJ, Weerkamp AH, Darius PL, van
Steenberghe D (1990): The influence of surface free energy and surface
roughness on early plaque formation. An in vivo study in man. J Clin
Periodontol. 17: 138-144.
48. Quirynen M, Bollen CM, Papaioannou W, Van Eldere J, van Steenberghe D
(1996): The influence of titanium abutment surface roughness on plaque
accumulation and gingivitis: short-term observations. Int J Oral Maxillofac
Implants. 11: 169-178.
49. Quirynen M, Van der Mei HC, Bollen CM, Van den Bossche LH, Doornbusch
GI, van Steenberghe D, Busscher HJ (1994): The influence of surface-free
energy on supra- and subgingival plaque microbiology. An in vivo study on
implants. J Periodontol. 65: 162-167.
50. Quirynen M, Naert I, van Steenberghe D (1992): Fixture design and overload
influence marginal bone loss and fixture success in the Brånemark system. Clin
Oral Implants Res. 3: 104-111.
51. Quirynen M, Bollen CM (1995): The influence of surface roughness and
surface-free energy on supra- and subgingival plaque formation in man. A
review of the literature. J Clin Periodontol. 22: 1-14.
52. Quirynen M, Bollen CM, Willems G, van Steenberghe D (1994): Comparison of
surface characteristics of six commercially pure titanium abutments. Int J Oral
Maxillofac Implants. 9: 71-76.
53. Quirynen M, Bollen CM, Eyssen H, van Steenberghe D (1994): Microbial
penetration along the implant components of the Brånemark system. An in vitro
study. Clin Oral Implants Res. 5: 239-244.
- 33 54. Quirynen M, De Soete M, van Steenberghe D (2002): Infectious risks for oral
implants: a review of the literature. Clin Oral Implants Res. 13: 1-19.
55. Quirynen M. (1994): The clinical meaning of the surface roughness and the
surface free energy of intra-oral hard substrata on the microbiology of the supraand subgingival plaque: results of in vitro and in vivo experiments. J Dent. 22
Suppl. 1: 13-16.
56. Quirynen M, van Steenberghe D (1993): Bacterial colonization of the internal
part of two-stage implants. An in vivo study. Clin Oral Implants Res. 4:158-161.
57. Rams TE, Roberts TW, Feik D, Molzan AK, Slots J (1991): Clinical and
microbiological findings on newly inserted hydroxyapatite-coated and pure
titanium human dental implants. Clin Oral Implants Res. 2: 121-127.
58. Rapley JW, Swan RH, Hallmon WW, Mills MP (1990): The surface
characteristics produced by various oral hygiene instruments and materials on
titanium implant abutments. Int J Oral Maxillofac Implants. 5: 47-52.
59. Repenning D (1993): Korrosionsschützende Beschichtungen für Dentalimplantate mit Langzeitwirkung. GOI-Jahrbuch 1993: 19-26.
60. Rimondini L, Farè S, Brambilla E, Felloni A, Consonni C, Brossa F, Carrassi A
(1997): The effect of surface roughness on early in vivo plaque colonization on
titanium. J Periodontol. 68: 556-562.
61. Scarano A, Piattelli M, Vrespa G, Caputi S, Piattelli A (2003): Bacterial
adhesion on titanium nitride-coated and uncoated implants: an in vivo human
study. J Oral Implantol. 29: 80-85.
62. Scarano A, Piattelli M, Caputi S, Favero GA, Piattelli A (2004): Bacterial
adhesion on commercially pure titanium and zirconium oxide disks: an in vivo
human study. J Periodontol. 75: 292-296.
63. Scarano A, Assenza B, Piattelli M, Iezzi G, Leghissa GC, Quaranta A, Tortora
P, Piattelli A (2005): A 16-year study of the microgap between 272 human
titanium implants and their abutments. J Oral Implantol. 31: 269-75.
64. Schmüdderich W, (2001): Entwicklung eines Materials für die Versiegelung von
Implantatinnenräumen zur Prophylaxe bakterieller Kontamination. Diss. Univ.
Düsseldorf
65. Suketa N, Sawase T, Kitaura H, Naito M, Baba K, Nakayama K, Wennerberg
A,, Atsuta M (2005): An antibacterial surface on dental implants, based on the
- 34 photocatalytic bactericidal effect. Clinical Implant Dentistry and Related
Research, 7: 105-111.
66. Sutherland JK, Loney RW, Jarotskic TJ (1996): Marginal discrepancy of
ceramic crowns with redesigned implant components. J Prosthet Dent. 75: 540544.
67. Teughels W, Van Assche N, Sliepen I, Quirynen M (2006): Effect of material
characteristics and/or surface topography on biofilm development. Clin Oral
Implants Res. 17 Suppl 2: 68-81.
68. Van Loosdrecht M, Zehnder A (1990): Energetics of bacterial adhesion.
Experientia 46: 817-822.
69. Van Pelt AWJ, Weerkamp AH, Uyen MHW, Busscher HJ, De Jong HP, Arends
J (1985): Adhesion of streptococcus sanguis CH3 to polymers with different
surface free energies. Appl Environ Microbiol 49: 1270-1275.
70. Vela-Nebot X, Rodríguez-Ciurana X, Rodado-Alonso C, Segalà-Torres M.
(2006): Benefits of an implant platform modification technique to reduce crestal
bone resorption. Implant Dent. 15: 313-320.
71. Weerkamp AH, Uyen HM, Busscher HJ (1988): Effect of zeta potential and
surface energy on bacterial adhesion to uncoated and salivacoated human
enamel and dentin. J Dent Res. 67: 1483-1487.
72. Weerkamp A, Quirynen M, Marechal M, van der Mei HC, van Steenberghe D,
Busscher H (1989): The role of surface free energy in the early in vivo formation
of dental plaque in human enamel and polymeric substrata. Microbial Ecol
Health and Dis 198; 2: 11-18.
73. Zitzmann NU, Abrahamsson I, Berglundh T, Lindhe J (2002): Soft tissue
reactions to plaque formation at implant abutments with different surface
topography. An experimental study in dogs. J Clin Periodontol. 29: 456-61.
74. Yoshinari M, Oda Y, Kato T, Okuda K (2001): Influence of surface
modifications to titanium on antibacterial activity in vitro. Biomaterials 22:
2043-2048.
- 35 7.
Abkürzungsverzeichnis
(bl)
bacterium/liquid = Grenzfläche
Bakterium/Lösungsmittel
bzw.
beziehungsweise
CA
Celluloseacetat
CFU
Anzahl der koloniebildenden Einheiten
Δ Gadh
Formel für die freie Oberflächenenergie
FEP
Fluorethylenpropylene
GA
van der Waalsche Kraft (anziehend)
GE
elektrostatische Kraft (abstoßend)
Gtot
Gibbs- Energie
γsb
freie Oberflächenenergie der FestkörperBakterium-Grenzfläche
γsl
freie Oberflächenenergie der FestkörperLösungsmittel-Grenzfläche
γbl
freie Oberflächenenergie der BakterienLösungsmittel-Grenzfläche
HA
Hydroxylapatit
HSA
Human Serum Albumin
ITAI
Implant-transmucosal abutment interface
(Spalt zwischen Implantat und Implantataufbau)
IPI
Implant-prothesis interface
Ra
Oberflächenrauigkeit
r/s
Übergang der rauhen (rough) osseoinduktiven
Implantatoberfläche zum glattpolierten bzw.
beschichtetem glatten (smooth) Implantathals
(sb)
solid/bacterium =
Grenzfläche Festkörper/Bakterium
REM
Rasterelektronenmikroskop
- 36 (sl)
solid/liquid =
Grenzfläche Festkörper/Lösungsmittel
sfe
surface free energy
TAPI
Transmucosal abutment – prothesis interface
(Spalt zwischen Implantataufbau und
Prothetischer Versorgung)
TiN
Titannitrit
TiO2
Titatandioxid
u.a.
unter anderem
vergl.
vergleiche
ZiN
Zirkonnitrit
- 37 8.
Danksagung
Ich danke Herrn Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. U. Joos für die freundliche Überlassung
des Themas.
Frau Dr. Dr. Kruse-Lösler danke ich für ihre hilfreiche und angenehme Unterstützung
bei der Anfertigung der Arbeit.
Außerdem danke ich Frau Lütkefels-Ehn für die tatkräftige Unterstützung bei der
Literaturrecherche, sowie Frau Dr. Ute Wegmann und Frau Dr. Eva-Maria Dirkmann
für ihre motivierende Begleitung.
Meiner Familie danke ich ganz herzlich für ihr Verständnis und ihre Unterstützung
während dieses Studienganges und meiner Frau für ihre Hilfe bei der Korrektur der
Arbeit.
- 38 9.
Eidesstattliche Erklärung
Hiermit erkläre ich, Dr. Vorname Name, eidesstattlich, die vorliegende Arbeit
selbstständig verfasst zu haben. Sie wurde bisher nicht anderweitig für Prüfungszwecke
vorgelegt.
Weiterhin erkläre ich, dass ich keine anderen Quellen oder Hilfsmittel als die
angegebenen verwendet habe und wörtliche, wie auch sinngemäße Zitate als solche
gekennzeichnet habe.
Münster, den XX.XX.2009
(Dr. Vorname Name)
Herunterladen