1 Frage 22 Beschreiben Sie den Aufbau des Verdauungsapparates und nennen Sie einige Erkrankungen mit Ihren Symptomen! 1) Aufbau des Verdauungsapparates: Mundhöhle mit je 2: - Ohrspeicheldrüsen [Bildung von Amylase → Enzym, welches Stärke (KH) zu Zucker (Glukose) spaltet und Speichel] - Unterzungenspeicheldrüsen (Schleimproduktion) - Unterkieferspeicheldrüsen (Schleimproduktion) - sowie 20 (Milchgebiß), bzw. 32 Zähne Rachen (Nasen-, Mund-, Kehlkopfrachen, dort Gefahr der Aspiration durch Kreuzung von Luft- und Verdauungsweg) Ösophagus – ca. 25 cm - Erhöhung der Gleitfähigkeit der Nahrung durch Schleimbildung - 1. Halsteil, 8 cm, liegt hinter (dorsal) der Trachea und vor (ventral) der HWS - 2. Brustteil, 12 cm, liegt vor der BWS, rechts neben Brustaorta, zwischen beiden Lungen, ist dem re. Vorhof angelagert, im hinteren Mittelfellraum (Mediastinum) - 3. Bauchteil, 1-2 cm, unterhalb (kaudal) des Zwerchfells bis Mageneingang - 3 Engen: Ringknorpel-, Aorten- und Zwerchfellenge - Wandaufbau: Schleimhaut → Unterschleimhaut → Muskel-Doppelschicht (in Längs- und Querrichtung, Peristaltik) → Außenschicht - ven. Blutentsorgung: im Ober- und Mittelteil in die obere Hohlvene, im unteren Teil in die Pfortader (Stauung = Bildung von Ö.-Varizen) Magen – ca. 20 cm - speichert vorübergehend Nahrung, gibt sie portioniert weiter - Einleitung der Eiweißverdauung, Sekretion - Abtötung von Bakterien - Schleimbildung - Bildung des „intrinsic factors“, Türöffner für Vitamin B12 → Bildung von Erythrozyten - der Magen ist ein mit Schleimhaut ausgekleideter Muskelsack - liegt größtenteils im li. Oberbauch, unterhalb der li. Zwerchfellkuppel - innerhalb des Peritoneums (intraperitonal) - Wandaufbau wie Ösophagus, plus Peritoneum - Gliederung: - Eingang (Cardia), Ringmuskel (Sphinktermuskel), 20 mbar - Gewölbe (Fundus) - Körper (Corpus) - Pförtnernaher Anteil (Antrum) - Pförtner (Pylorus), ist auch ein Sphinktermuskel - kleine und große Kurvatur (Innen- und Außenkurve) - in der Schleimhaut gibt es Falten und Grübchen, dort befinden sich verschiedene Magendrüsen, sie bestehen aus verschiedenen Zellformen: - Hauptzellen: Bildg. von Pepsinogen (Enzym, Eiweißspaltg.) - Belegzellen: Bildg. von Salzsäure (Hcl) - Nebenzellen: Bildg. von alkal. Schleim 2 - G-Zellen: Bildg. des Hormons Gastrin (macht aus Pepsinogen Pepsin und regt die Belegzellen zur HclProduktion an, Gegenspieler ist das Sekretin, Bildg. im 12- Fingerd.) Dünndarm – ca. 4m wichtigster Abschnitt - besteht aus: - 12-Fingerdarm (Duodenum), hier mündet die vatersche Papille - Leerdarm (Jejunum) - Krummdarm (Ileum) - Sekretion von Hormonen und Enzymen - Transport und Durchmischung der Nahrung - Resorption (Aufnahme) von: KH-,Eiweiß- und Fettbestandteilen - Formen der Oberflächenvergrößerung des Dünndarms: 1. Ringfalten 2. Dünndarmzotten (diese sitzen in den Ringfalten) 3. Härchen (diese sitzen auf den Dünndarmzotten) - dadurch wird eine Oberflächenvergrößerung auf 100m² erreicht Bauchspeicheldrüse – Kopf, Körper, Schwanz - Doppelfunktion: endokrin (Hormone) und exokrin (Enzyme) - endokriner Anteil reguliert den KH-Stoffwechsel: - auf den Langerhans’schen Inseln gibt es die A-Zellen, diese produzieren das Hormon Glukagon (BZ↑) und die - B-Zellen, produzieren das Hormon Insulin (BZ↓), die Abgabe von Hormonen erfolgt immer ins Blut - der exokrine Anteil produziert 3 Enzyme: 1. Trypsinogen: spaltet Eiweiße in Aminosäure 2. Amylase: spaltet KH in Glukose 3. Lipase: spaltet Fette in Triglyzeride und Fettsäuren, die Fette werden durch den Gallensaft emulgiert Leber: siehe Frage 5 Dickdarm – bildet äußeren Rahmen des Darmes, ca. 1,5 m lang - besteht aus : - Blinddarm (Caecum) mit Wurmfortsatz (Appendix), s.u. - Grimmdarm (Colon) - Mastdarm (Rectum) - Wasserrückgewinnung (Resorption), Eindickung zu Kot - einige besondere Strukturen: - Haustren (schöpfkellenartige Ausbuchtungen) - Plicae (durch Einschnürung entstandene Falten) - Taenien (3 ca. 1cm breite Längsstreifen der äußeren Längsmuskulatur) - Wurmfortsatz: ca. 8cm, reichlich lymphatisches Gewebe, auch „Tonsille des Darmes“ genannt 2) Erkrankungen des Verdauungssystems: Pankreatitis: - Schmerzen im Oberbauch, teilweise gürtelförmig in den Rücken ausstrahlend Übelkeit / Erbrechen / Blähsucht / Gesichtsröte Schmerzen beim Abtasten des Bauches, geringe Anspannung (Gummibauch) Pat. ist tachykard Aszites möglich meist Hyperthermie Komplikation: Flüssigkeitsverlust mit Gefahr Vol.-mangelschock 3 Hepatitis A, B und C: - Hepatitis A: Infektion über Verdauungssystem - Hepatitis B: Infektion über Blut - Hepatitis C und alle anderen Formen sind Abkömmlinge der Hepatitis B - schlechter AZ - Schmerzen im re. Oberbauch - Ikterus - glatte, rote Zunge - Gefahr von Ösophagusvarizenblutung (Schockgefahr) Gastritis - Übelkeit / Erbrechen / Durchfall Schmerzen im Oberbauch Bluterbrechen und Teerstuhl möglich bei Schmerzen im Oberbauch auch immer an einen HI denken! Magengeschwür - fallen meist erst durch auftretende Komplikationen wie Perforation oder Blutung auf - Völlegefühl / Schmerzen im Oberbauch meist nach dem Essen - permanenter Druckschmerz oberhalb und li. des Nabels - Bluterbrechen und Teerstuhl möglich 12-Fingerdarmgeschwür - sog. Nüchternschmerz - diffuse, oberhalb des Magens liegende Schmerzen, periodisch auftretend gatrointestinale Blutungen - siehe Frage 21 Gallenkoliken - Schmerzen im re. Mittel- und Oberbauch, können auch in Rücken und Brust ausstrahlen (HI?) - Übelkeit / Erbrechen (mit Beimischung von gelber bis dunkelgrüner Galle) - Schüttelfrost, leichte Temperaturerhöhung - evtl. Ikterus - Ursachen: Gallensteine oder entzündliche Prozesse in den Gallengängen oder Gallenblasenhals - beim Betasten Druckschmerz, auch Klopfschmerz auslösbar Darmkoliken - wehenartige „Zerreißschmerzen“, Pat. krümmt sich Übelkeit / Schwindel Ausbleiben der Darmentleerung Blutbeimischung im Stuhl Komplikationen sind Rupturen, Darminhalt kann in den Bauchraum gelangen → Peritonitis wäre die Folge, außerdem zieht eine Ruptur eine starke Blutung nach sich →Gefahr Volumenmangelschock sonstige - Ileus Tumore