Infektionskrankheiten beim Hund Ein Hund kann ein treuer Begleiter, ein Spielkamerad, kurzum ein Mitglied der Familie sein, das schon nach kurzer Zeit keiner mehr missen möchte. Daneben übernimmt der Hundebesitzer aber auch ein hohes Maß an Verantwortung. Er muss für eine artgemäße Haltung, Pflege und Ernährung sorgen, Aufgaben, die für einen wahren Hundefreund aber niemals zur lästigen Pflicht werden. Genauso selbstverständlich wird sich der verantwortungsbewusste Hundehalter darüber informieren, welche Krankheiten und Gefahren seinem vierbeinigen Freund drohen, und vor allem, was vorbeugend unternommen werden kann, um das Unvermeidbare zu verhindern. Schutzimpfungen sind unverzichtbarer Bestandteil der Krankheitsvorbeugung. Die regelmäßige Schutzimpfung kann Sie vor vielen Kümmernissen mit Ihrem Hund bewahren. Ihr Hund wird es Ihnen danken – täglich, jahrein, jahraus. Staupe- Ausfallerscheinungen der Bewegung bei ungeschützten Welpen Staupe betrifft besonders junge wie aber auch alte Hunde, die Stresssituationen, wie Ortswechsel, sozial schwache Stadtteile, Tierheime oder große Zuchtbeständen, ausgesetzt sind. Charakteristisch für Staupe sind: neurologische Symptome (Krämpfe, Blindheit, Koordinationsstörungen, Lähmungserscheinungen), aber auch Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (Durchfall, Erbrechen) oder des Atmungsapparates (Augen-/Nasenausfluss bis Lungenentzündung) kommen vor. Sohlenballen und Nasenspiegel können stark verhornen (hardpad disease) Staupe wird durch die Sekrete kranker und gesunderscheinender Hunde ausgeschieden. Auch Wildtiere, wie z.B. Füchse können Träger des Virus sein. Der Erreger wird inhaliert und vermehrt sich im Lymphsystem. Das Tier kann schnell genesen, wenn der Immunstatus gut ist. Bei einer schwachen Immunantwort, schreitet die Erkrankung schnell fort und es kommt zu neurologischen Symptomen. Der beste Schutz ist die Impfung ab der 6. bzw. 8. Lebenswoche. Diese Impfung muss mit der 12. Lebenswoche unbedingt wiederholt werden. HCC- Hepatitis contagiosa canis (Ansteckende Leberentzündung) Gesund erscheinende Welpen können sehr plötzlich ein sehr krankes, schockhaftes Aussehen entwickeln. Durchfall, Erbrechen, Fieber, Augen –und Nasenausfluss, Depression bis hin zu Krampfanfällen und Koma können innerhalb von Stunden zum Tod führen. Der Krankheitsverlauf sieht oft wie ein Vergiftungsfall aus. Hunde in Zwingern, Tierheimen und Massenzuchten sind am gefährdetsten. Das Virus verbreitet sich über Kot, Speichel und Harn. Die Impfung im Alter von 6-8 Wochen ist nach einer Widerholungsimpfung der beste Schutz. Nach der Heilung kann der Hund blaue Augen entwickeln. Parvovirose- Der tödliche Durchfall ungeschützter Welpen Hundewelpen in Zwingern, Zuchten, Tierheimen oder vom Tiermarkt im Ausland entwickeln am ehesten Parvovirose. Das Virus verursacht beim ungeschütztem Tier eine Zerstörung der Darmschleimhaut. Dadurch können Wasser, Elektrolyte und Nährstoffe nicht mehr aufgenommen werden. Hauptsymptome sind unstillbarer Durchfall und Erbrechen. Gerade bei Welpen ist die Gefahr des Austrocknens daher besonders groß. Ein krankes Tier muss sofort in einer Tierklinik stationär aufgenommen werden und Infusionslösungen bekommen. Die Krankheit verläuft im Alter von 6-14 Wochen am schwersten, oft auch tödlich. Wichtig ist deswegen, die Tiere diesem Alter impfen zu lassen, da die Gefahr einer Erkrankung dann am größten ist. Aber auch ältere, nicht geimpfte Tiere können immer erkranken. Das Virus wird über Kot verbreitet und ist gegenüber vielen Desinfektionsmitteln resistent. Zwingerhusten- hochansteckend und lästig Zwingerhusten ist eine Komplexkrankheit, d.h., dass verschiedene Viren und Bakterien an der Entstehung eines Krankheitsbildes beteiligt sind. Meist erkranken Hunde, die mit anderen Hunden, z.B. in Zwingern oder Tierpensionen, zusammengehalten werden und gestresst sind. Die Tiere zeigen beim Zwingerhusten einen trockenen Husten, der mit oder ohne Auswurf sein kann, 4-6 Tage anhält und mit Fieber, Abmagerung und Augen- und Nasenausfluss begleitet werden kann. Zwingerhusten ist für mindestes 14 Tage ansteckend, Kontakt zu anderen Hunden muss also vermieden werden. Das Tier sollte jährlich gegen die viralen Erreger des Zwingerhustens geimpft werden. Leptospirose- Krankheit aus dem Mäuseloch Leptospirose ist eine Erkrankung, die durch spiralförmige Bakterien verursacht wird und auch auf den Menschen übertragen wird. Sie verursacht Leber- und Nierenversagen. Die Übertragung erfolgt über den Harn, kann aber auch über Bisswunden oder durch infiziertes Fleisch übertragen werden. Das Reservoir für Leptospiren sind überwiegend Ratten und Mäuse, über deren Urin Große Mengen der Bakterien ausgeschieden werden. Im warmen Wasser, wie z. B. in kleinen Flachen Pfützen entlang von Feldwegen mit Mauselöchern, überleben Leptospiren lange und die Gefahr einer Infektion ist besonders groß. Der Impfschutz hält max. ein Jahr und richtet sich gegen lediglich zwei Leptospirenarten. Tollwut- Bei Verdacht bereits anzeigepflichtig Die Tollwut ist eine anzeigepflichtige Erkrankung, d. h., schon der Verdacht muss dem Amtstierarzt gemeldet werden. Heilungsversuche sind verboten. Nicht geimpfte Tiere können schon auf den Verdacht hin getötet werden. Das Reservoir der Tollwut sind Wildtiere Ansteckungsgefahr besteht durch: das Fressen infizierter Tiere Speichel / Biss Übertragung über die Muttermilch Harn Das Virus vermehrt sich in der Bisswunde und wandert dann von dort aus über die Nervenbahnen ins Gehirn. Es erreicht dabei auch andere Organe. Das Tier stirbt ca. 4-5 Tage nach Auftreten der klassischen Symptome. An Tollwut ist immer zu denken, wenn ein ungeimpftes Tier das, sehr scheu ist, plötzlich sich sehr anhänglich zeigt (Stille Wut) bzw. betroffene Tiere sehr aggressiv und furchtlos sind (rasende Wut), Wandern, Schnappen und dabei speicheln und später Koordinationsstörungen zeigt, Die Kaumuskulatur und der Kehlkopf sind gelähmt, die Tiere können ihren Speichel nicht mehr abschlucken. Die Lähmung des Zwerchfells führt schließlich zum Erstickungstod. Die Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankung kann zwischen Tagen und einem halben Jahr, manchmal auch noch länger liegen. Menschen, die nicht geimpft sind, sollten Bisswunden gründlich mit heißem Wasser auswaschen und innerhalb von 48 Stunden mit humanen Tollwut Immunoglobulin Behandelt werden, bei geimpften Menschen (keine Standardimpfung, meist aus beruflichen Gründen, Förster, Tierarzt...) wird die Impfung lediglich aufgefrischt. Hunde, Katzen und Frettchen können ab der 12. Lebenswoche gegen Tollwut geimpft werden. Borreliose- tückische Bakterien aus der Zecke Die Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht. Der Zeckenstich ist der Hauptübertragungsweg für den Erreger. Die im Darm der Zecken lebenden Bakterien werden durch die Blutmahlzeit aktiviert, so dass es 24 Stunden dauert, bis die Bakterien über den Einstichkanal in den Wirt eindringen. Das Verbreitungsgebiet der Borreliose entspricht dem der Zecken. Jede 3. Zecke trägt den Erreger in sich (auch im Braunschweiger Gebiet). Im Gegensatz zum Menschen treten bei unseren Haustieren überwiegend allgemeine Krankheitserscheinungen auf, die leicht übersehen werden. Es handelt sich z. B. um Fieber, Müdigkeit oder Leistungsabfall, Bewegungsunlust, Lahmheiten auch im jungen Hund, Abmagerung oder neurologische Ausfallerscheinungen. Wir empfehlen Ihnen daher, Ihr Tier gegen Borreliose impfen zu lassen. Nach einer Grundimmunisierung (drei Impfungen im Abstand von 4 Wochen und nach 6 Monaten) erfolgt die Impfung jährlich. Da Zecken jedoch auch andere Krankheiten übertragen, sollten Sie in jedem Fall Ihr Tier zusätzlich vor Zecken schützen. Gut wirksame, medizinische Spoton-Produkte erhalten Sie nur beim Tierarzt.