Prof. Dr. A. Beliakova Sommersemester 2006 Topologie und Geometrie: Übungsblatt 3 Abgabe: Freitag, 28. April 2006, bis 12 Uhr in die Postfächer. Aufgabe 1 ∞ a. Sei X ein hausdorffscher Raum und {xi }∞ i=1 eine Folge in X. Zeige, dass {xi }i=1 in X höchstens einen Grenzwert haben kann. b. Sei X ein Raum mit trivialer Toplologie. Beweise, dass jede Folge in X gegen jeden Punkt von X konvergiert. Aufgabe 2 a. Seien X, Y zwei Flächen mit Rand. Beweise, dass es keinen Homöomorphismus f : X → Y geben kann, der einen Randpunkt von X auf einen inneren Punkt von Y abbildet. b. Zeige, dass das Möbiusband nicht zu einem Zylinder homöomorph ist. * Aufgabe 3 Sei X eine 1-Mannigfaltigkeit und seien U, V ⊂ X offene Teilmengen mit ∅ 6= U ∩ V 6= U, V . Seien f : U → D1 (0, 1) und g : V → D1 (0, 1) Homöomorphismen. Sei W eine Zusammenhangskomponente von U ∩ V und (a, b) := f (W ) ⊂ (−1, 1) = D1 (0, 1). Zeige, dass entweder a = −1 oder b = 1 gelten muss. Schliesse, dass U ∩ V höchstens zwei Zusammenhangskomponenten haben kann. Aufgabe 4 Seien X, U, V, f, g wie in Aufgabe 3. Beweise: a. Falls U ∩ V genau eine Zusammenhangskomponente hat, so ist U ∪ V homöomorph zu (−1, 1). b. Falls U ∩ V zwei Zusammenhangskomponenten hat, so ist U ∪ V homöomorph zu S 1. (Tipp zu a.: Nach Aufgabe 3 ist O.B.d.A. f (U ∩ V ) = (a, 1) für ein a ∈ (−1, 1) und g(U ∩ V ) = (−1, b) für ein b ∈ (−1, 1). Wähle x ∈ U ∩ V und setze U 0 := f −1 ((−1, f (x)]) und V 0 := g −1 ([g(x), 1)). Dann gilt U 0 ∪ V 0 = U ∪ V und U 0 ∩ V 0 = {x} (dies ist nicht ganz offensichtlich, aber du darfst es als gegeben betrachten). Jetzt kannst du explizit einen Homöomorphismus von U 0 ∪ V 0 nach (−1, 1) angeben. b. geht analog.) Aufgabe 5 Beweise, dass jede kompakte zusammenhängende 1-Mannigfaltigkeit ohne Rand zu S 1 homöomorph ist. (Tipp: Verwende Aufgaben 3 und 4.)