INHALT Qualitative Systemwissenschaften 3 Selbstorganisierende Systeme, Autopoietische Systeme, Konstruktivismus: ein erweitertes Naturkonzept Organisation Literatur Autopoietische Systeme / Lebende Systeme / Selbstorganisierende Systeme Komplexität SO APS K Grundlage für Autopoietische Systeme: Selbsorganisierende Systeme Autopoietische Systeme Zweck / Ziel Problematik Funktion / Leistung von APS auf Basis von SO Eine Gegenüberstellung: Autopoietische Maschinen / Allopoietische Maschinen Kommunikation Strukturelle Kopplung Rezeptoren Das Nervensystem / Die neuronale Struktur Der genetische Code Systemumgebung: Konsensueller Bereich Lebende Systeme / Lebewesen / APS Allgemeine Kennzeichen lebender Systeme? Ursprung lebender Systeme? Wie sind lebende Systeme aufgebaut? Wie funktionieren lebende Systeme? Leistungen von APS Bedeutung, Interpretation, Zeit Information, Informationsverabeitung, Kommunikation Objektivität (Realität) / konsensuelle Bereiche (erlebte Wirklichkeit) Sprache, Technik Können, Wissen Mensch, Maschine Arbeit Kreativität GRUNDLAGEN APS Autopoietische Systeme Lebende Systeme Selbstorganisierende Systeme Grundlage für Autopoietische Systeme: Selbsorganisierende Systeme Autopoietische Systeme Zweck / Ziel Problematik Funktion / Leistung von APS auf Basis von SO Eine Gegenüberstellung: Autopoietische Maschinen / Allopoietische Maschinen Die Theorie Selbstorganisierender Syteme, ein 'molekularer, physikalisch/chemischer Ansatz', und die Theorie Autopoietischer Systeme, ein 'biologisch / holistischer Ansatz' haben zunächst einmal nichts miteinander zu tun - allerdings haben sie wohl das gleiche Ziel: eine verbesserte Naturbeschreibung, die über das Verständnis von Natur als mechanistisches Zusammenspiel möglichst detailiert beschriebener Sytemkomponenten hinausreicht. Im Verlauf der letzten Jahre hat sich nun gezeigt, dass eine Zusammenführung der beiden Ansätze zielführend scheint und dass die gemeinsame Basis in etwa folgendermasen lauten könnte: Autopoietische Systeme sind Selbstorganisierende Systeme auf höchster Entwicklungs- und Aktionsebene. Damit wird Autopoietischen Systemen alle Qualitäten Selbstorganisierender Systeme zugeschrieben. Mit der Bewertung 'höchste Entwicklungsebene' wird das Verständnis von Natur ausserdem auf das Verständnis von Autopoietischen Systemen fokusiert. Verständnis von Natur erfordert damit Verständnis der Eigenschaften Autopoietischer Systeme, insbesondere jener, die mit der Leistungsfähigkeit neuronaler Strukturen zusammenhängen, sowie eine Bewertung der Qualität von Leistungen solcher Syteme. Grundlage für Autopoietische Systeme: Selbstorganisierende Systeme Komplexität ist zunächst nichts anderes als ein Konzept, sehr wohl aber eines, mit grossen Anteilen an unseren alltäglichen Erfahrungen und Handlungen. Trotzdem werden die meisten Ereignisse des täglichen Lebens aber dennoch als 'einfach' (simple) eingestuft obwohl sie sich oft als ziemlich kompliziert heraustellen. Bei genauerer Betrachtung fällt aber zumeist rasch auf, dass sie auch keinesfalls 'einfach sind' - wir behandeln sie nur so, als of sie einfach wären - indem wir zumeinst nur ein oder zwei Objekte oder / und nur eine (oder sehr wenige) Aktionen in unsere Bewertung miteinbeziehen. Diese Tatsache weist darauf hin, dass Komplexität möglicherweise keine isolierte Kategorie darstellt, sondern zumindest einmal als interaktiver Verbund der Natur oder Teile der Natur mit einem Beobachter verstanden werden sollte. Was man aus heutiger (wissenschaftlicher) Sicht mit Komplexität verbindet findet sich beispielsweise in den Themen des Journals International Complexity Minimalvoraussetzungen materielle Grundlage: grosse Anzahl von Materie-Objekten offene Systeme: Energieaustausch (in / out) mit der Systemumgebung langreichweitige Wechselwirkung (WW) der Materieobjekte binäre + höherwertige WW nicht-lineares Aktions- & Antwortverhalten (Auswahlverfahren) prozesshafte Entwicklung in Richtung von Attraktoren stabilisierend: bei aureichender Leistungsfähigkeit der energieverwaltenden Strukturen de-stabilisierend: bei Überlastung/Herausforderung bestehender Strukturen zur Ausbildung leistungsfähigerer, komplexerer Strukturen Funktion / Leistung Transformation / Stoffumwandlung: Energie, Materie, Reichweitigkeit von Wechselwirkungen Transportvorgänge: Energie, Materie, Information Energie-Management / Energieverwaltung: Energie-Fixierung als Werkzeuge + Symbole + Operationsregeln (Information: Aubau & Erhaltung); Energie-Entwertung (Entropie-Produktion) Generierung von Systemzeit (Sequenz durchlaufender Strukturen: Geschichte, Richtung, Geschwindigkeit, Alter, Zeithorizont) Erstellung eines Angebotes leistungsfähiger Strukturen (Set von Zuständen) zur Auswahl durch Selektoren (extern: permananet wirkende schwache Kräfte; intern: System-Geschichte) Fixierung einer Option aus dem Angebot möglicher Strukturen o Symmetriebrüche I: erzeugt / besitzt Aspekte von Zeit: Richtung der Zeit, Alter, Lebensgeschwindigkeit, Geschichte o Symmetriebrüche II: erzeugt / erhält Raumstrukturierung: ganz- und nichtganzzahlige (Fein-) Strukturierung des Raumes: Ausbildung von Werkzeugen, Zeichen & Symbolen, Algorithmen, Operationsregeln ( = Information) Systemgrenze Interface / Grenzschicht zur Kommunikation mit der Systemumgebung selektiv permeabel (durchlässig) für Energieaustausch mit der Systemumgebung (Kommunikationsfenster) potentiell veränderbar / ausbaubar: 'natürliche' Kommunikationsfenster + Prothesen + Hilfsmittel (Arithmetik, Logik, .... ) als Systemkomponenten 'Werkzeug' zur Realisierung der strukturellen Kopplung mit der Sytemumgebung Systemumgebung integraler Bestandteil komplexer, selbstorganisierender Systeme permanenter, überkritisch grosser Energieeintrag Entropieaufnahme Kommunikationspartner Autopoietische Systeme (APS) (griech.: autos = selbst; poiein = machen) Autopoietische Systeme sind Selbstorganisierende Systeme auf höchster Entwicklungs- und Aktionsebene. Damit wird Autopoietischen Systemen alle Qualitäten Selbstorganisierender Systeme zugeschrieben. Mit der Bewertung 'höchste Entwicklungsebene' wird das Verständnis von Natur ausserdem auf das Verständnis von Autopoietischen Systemen fokusiert. Verständnis von Natur erfordert damit Verständnis der Eigenschaften Autopoietischer Systeme, insbesondere jener, die mit der Leistungsfähigkeit neuronaler Strukturen zusammenhängen, sowie eine Bewertung der Qualität von Leistungen solcher Syteme. Zweck / Ziel: Energie-Management + Erhaltung der Organisationsform Autopoietische Systeme sind: lebende Systeme mit einer Dominanten, ihrer Organisationsform strukturdeterminiert: durch ihre (innere) Ordnung (insbesondere Nervensystem) bestimmt selbstreferentiell: beziehen sich in Hinblick auf die Erkundung des Phasenraumes (phase space) ihrer Entwicklungsmöglichkeiten nur auf sich selbst (Systemgeschichte als dominanter Selektor) operational abgeschlossen: die Funktion der neuronalen Struktur ist keine Projektion der (Energie-) Einträge aus der Systemumgebung - weder quantiativ noch qualitativ; Nerven können Verbindungen herstellen, aufrechterhalten oder lösen (dynamische Netzwerke); Nerven können 'feuern' (elektrochemische Signale leiten) sobald ein Schwellwertreiz überschritten wird oder 'nicht-feuern', wenn Anregungen unter dem Schwellwert bleiben; Nerven brauchen nach einer Reizweiterleitung eine Regenerationsphase; autonom: produzieren alle Komponenten aus denen sie bestehen selbst - und praktisch auch keine anderen; alle Prozesse in APSs erfolgen zur Erhaltung der eigenen Organisationsform. homöostatisch: die Organisationsform, nicht die Komponenten oder deren Wechselbeziehungen, wird über die gesamte Existenz des autopoietischen Systems hinweg konstant gehalten jedes APS ist zu jedem Zeitpunkt eine vollgültige Einheit (die in grössere Systeme, auch allopoietische, integriert werden kann) Individuen: Durch die Aufrechterhaltung ihrer Organisationsform und trotz permanenter interner Zustandsänderungen (der neuronalen Struktur) bilden APS durch Verknüpfung 'einlaufender Muster' (Wahrnehmungsmuster) mit 'Mustern des Gedächtnisses', oder 'Muster des Gedächtnisses' mit anderen 'Mustern des Gedächtnisses' (denken / träumen) und durch Gewichtung mit 'Emotionsmustern' eine spezifische Identität aus, die unabhängig von den Interaktionen mit der Systemumgebung / einem Beobachter ist. Individuen mit neuronalen Strukturen, die durch diese Verknüfung von Wahrnehmungsmustern mit der Systemgeschichte und Gewichtung mit Emotinen (individuellle) Bedeutung = Information erzeugen Individuen mit neuronalen Strukturen, die Selbstbewusstsein durch Selbstbeobachtung erzeugen keine Input / Output-kontrollierten Systeme: durch Energieinträge können sie veranlasst, orientiert, aber nicht kontrolliert werden Problematik Eine der grössten Schwierigkeiten für das Verständnis der Organisation des Lebendigen ist die Tatsache, dass eine Aufzählung der konstituierenden Komponenten und die Aufsummierung der Eigenschaften dieser Komponenten offensichtlich nicht ausreicht. Dazu ist zunächst einmal zu klären, was Verständnis denn überhaupt heissen soll. Dabei zeigt sich, dass für die Klärung der Frage 'WAS und WIE kann verstanden werden ?' neben den Qualitäten des Objektes, das verstanden werden soll, auch die Merkmale und die Leistungsfähigkeit des Erkenntnis erwerbenden Systems von zumindest gleich entscheidender Bedeutung ist. Die Arbeitshypothese lautet daher: Fragestellungen, Lösungsansätze (Theorien) und Ergebnisse (Erkenntnisse) sind sowohl von den vorliegenden FAKTEN (der verfügbaren oder zu ergänzenden Datenmenge), als auch von den Eigenschaften des operierenden Systems abhängig: Erkenntnis ist nicht vom Erkennenden trennbar ! Naturwissenschaftler, Techniker, Volks- / Betriebswirte, ..... sind lebende Systeme, autopoietische Maschinen. Um die Leistungen dieser Maschinen einzuschätzen, ist zu klären: wie sich diese Systeme (der Mensch) selbst in / mit der Natur sehen welche Stellung sich der Mensch in der Natur zuweist: nebeneinander + unterschiedlich und feindlich; nebeneinander + ähnlich mitÜberschneidungen / Gemeinsamkeiten und im Wettbewerb; ident; ... was soll Natur denn sein - wo fängt sie an / hört sie auf; was gehört dazu / was nicht; .... Eine Ergänzung zur angeführten Arbeitshypothese für die Bewertung der Leistungen autopoietischer Systeme ist die gedankliche Aufteilung in zwei Aspekte: System-Kategorien: Aspekte und Eigenschaften des (lebenden) autopoietische Systems (mit neuronalem Netz) - beispielsweise: neuronale Interaktion (Reizleitung), Qualität (Reichweitigkeit / Ordnung / Lebensdauer) neuronaler Wechselwirkungen Beobachter-Kategorien: Aspekte und Eigenschaften, die einem Beobachter (seinerselbst) zugeordnet werden müssen - beispielsweise: Input / Output-Kopplung; zweckorientiertes Handeln; externer (objektiver) Zeitbegriff; Funktion / Leistung von APS auf Basis von SO the neuron neural architecture the nervous system Autopoiesis, Culture & Society Biology of Language - the Epistemology of Reality interactive biology APS sind selbstorganisierende Syteme (SO) auf höchster Entwicklungs- und Aktionsstufe die ihre Organisationsform über den Zeitraum ihrer Existenz konstant halten - nicht aber ihre Komponenten oder die Korrelation von Komponenten mit besonders ausgeprägter Leistungsfähigkeit im Bereich Kommunikation mittels 'kontrollierter Energieaufnahme' aus der Sytemumgebung über strukturelle Kopplung (Sensor / Rezeptor / Transformator). APS bauen alle Komponenten aus denen sie bestehen, inklusive der Systemgrenze, selbst. wenn sie neuronal Strukturen besitzen generieren sie permanent Bedeutung (= Information für lebende Systeme) what is information ? the knowledge organization what is information ? information science - an art and a science information research exportieren Aspekten von Bedeutung als Begriffe (natürliche Sprache) und Werkzeuge (Technik) in Form von ('angemessenen', 'vernünftigen') Handlungen APS etablieren und erweitern ihre spezifischen phänomenalen Bereiche, ihre konsensuellen / kulturellen Bereiche selbst, um sich effektiver an die Sytemumgebung zu koppeln und so die Erhaltung der Organisationsform besser sicherzustellen. die Systemumgebung stellt den Spielraum für die Entwicklungsmöglichkeiten für APS dar - ob, wie und wieweit dieser genutzt wird, obliegt dem APS die Auswahl des jeweils nächsten Sytemzustandes erfolgt nach den Verhaltensmustern von SO-Systemen und abhängig von der energetischen Belastung: entweder in Richtung destabilisierender fraktaler Attraktoren oder in Richtung stabilisierender volldimensionaler Attraktoren. Eine Gegenüberstellung: Autopoietische Maschinen / Allopoietische Maschinen Autopoietische Maschinen lebende Systeme Allopoietische Maschinen technische Maschinen sind autonom: sie produzieren alle Komponenten, die sie in Hinblick auf die Erhaltung ihrer Organisationsform benötigen, selbst - und sie sind nicht autonom: sie erzeugen durch ihr Funktionieren etwas von sich selbst Verschiedenes produzieren nur diese sind Individuen: die Aufrechterhaltung der Organisationsform erfolgt durch ein, zumindest in der Reihenfolge, einmaliges Kontinuum aufeinanderfolgender Strukturen sind keine Individuen: sie besitzen Identität, die vom Beobachter abhängig ist und nicht durch ihre Arbeitsweise bestimmt wird, da ihre Produkte von ihnen selbst verschieden sind sind selbstbestimmte Einheiten: die Einheit/Ganzheit von APS ist das Resultat ihrer individuellen Organisation auf der Basis der Funktion ihrer dominierenden internalen Struktur sind keine selbstbestimmten Einheiten: Grenzen werden von einem Beobachter durch Bestimmung maschinenspezifischer Input-OutputMerkmale gezogen extern bestimmt sind keine Input/Output-Maschinen: APS benötigen Einträge aus der Umgebung, werden durch diese aber 'bestenfalls' orientiert; orientierende Einträge müssen in die 'interne Sprache' transformiert werden - weitergeleitet, verglichen, gewichtet und anschliessend entweder gespeichert oder in Aspekten exportiert werden. strukturelle Kopplung sind Input/Output-Maschinen: Qualität und Quantität eines Outputs ist eindeutig mit Qualität und Quantität eines Inputs korreliert (programmierbar / computational, Sender / Empfänger-Prinzip) technische Kopplung Wahrnehmung: ein kompensatorischer Prozess an der Systemgrenze, insbesondere an sogenannten 'communication windows', zur Auswahl externer Anregungen und Transformation in 'interne Sprache' - elektrochemische Potentiale; (Ausbildung von Resonanzstrukturen im Zuge Struktureller Kopplung) Detektion / Datenübertragung: Transport von Symbolen und Operationsregeln aus der Systemumgebung in das System mit Transportverlusten sind (eigen)zustandsbestimmte Systeme: dynamische Prozesse, deren jeweiliger Folgezustand insbesondere durch den momentanen Zustand der dominierenden internalen - der neuronalen (nicht der genetischen) - Struktur bestimmt wird. sind Systeme, deren Zustand durch externe Symbole und Operationsregeln bestimmt wird produzieren Information auf der Ebene von Bedeutungen = Symbole + Operationsregeln + Verknüpfung mit der Sytemgeschichte + Gewichtung mit Emotionen importieren Information auf der Ebene von Symbolen und Operationsregeln besitzen Zeit als Systemqualität: APS generieren Systemzeit mit allen Aspekten von Zeit als SO-Systemkategorie: Richtung, Ablaufgeschwindigkeit, Alter / Geschichte, Zeithorizont besitzen keine Zeit: Zeit ist eine Beobachterkategorie und wird diesen Systemen 'übergestülpt'; technische Maschinen können grundsätzlich ohne Qualitätsverluste 'on/off' geschalten werden; APS erzeugen die Welt in der sie leben, indem sie sie leben: Objektivität existiert als Arbeitshypothese. Erkenntnis ist jeweils nur vorläufig. Absolutes Wissen wird durch Allopoietische Maschinen funktionieren in der Welt derer, die sie bauen und in Betrieb halten. Objektivität ist keine System- sondern eine Beobachterkategorie. Für allopoietische Maschinen gibt es keine subjektabhängiges relatives Wissen ersetzt. Erkenntnis. Stabilisierung erarbeiteter Erkenntnis erfolgt durch Kommunikation über konsensuelle Bereiche. Exaktheit & Objektivität wird zu kultureller Einheitlichkeit der Beobachter. Eine objektiv exisiterende und als solche auch beschreibbare Welt, wird durch eine momentan konstruierte und so bestmöglich beschreibbare Welt ersetzt (radikaler) Konstruktivismus Kommunikation erfolgt über Strukturelle Kopplung: Informationstransfer existiert nicht; Wahrnehmung beginnt mit der Ausbildung von Resonanzen mit Energieangeboten, der Übersetzung von Energieeintraegen in die 'Sprache' der internen Struktur (elektrochemische Potentiale); Inforamtion / Bedeutung wird von autopoietischen Systemen permanent selbst erzeugt. Aspekteder generierten Bedeutung, insbesondere 'Wisen', sind in den konsensuellen / kulturellen Bereich exportierbar. KOMMUNIKATION Kommunikation Systemumgebung: Konsensueller Bereich Strukturelle Kopplung Rezeptoren Das Nervensystem / Die neuronale Struktur Der genetische Code Komunikation ist das Werkzeug zur angemessenen / stabilen Einbindung jedes autopoietischen Systems (Individuums) in seine Umgebung. Dazu ist aus Beobachtersicht 'abgestimmtes' / 'passendes' Verhalten einzelner Individuen in ihrer Umwelt erforderlich. Ob ein Verhalten passend ist, zeigt sich in der Überlebensfähigkeit des jeweiligen Systems. Wie gut passendes Verhalten allerdings ist, hängt sowohl von system-externen als auch von system- internen Aspekten ab. Extern ist insbesondere das Spektrum des Energieeintrages in die SO/APS und die Qualität konsensueller Bereiche von Bedeutung. Intern sind Funktionaliät der Systemgrenze (Genetik), Bearbeitung-Mechanismen zur Generierung von Information/Bedeutung (Genetik + Neuronen) und das Setzen von Handlungen sowie Begriffsbildung wesentlich. Aus der Sichtweise von SO und APS ist der kontrollierende Teil dabei das SO / APS. Systemumgebung - Konsensueller Bereich / Beobachter Kommunikation ist Interaktion mit der Systemumgebung. Kommunikation ist indiviuelle Aktivität. Kommunikation von APS mit der Systemumgebung erfolgt über strukturelle Kopplung. Kommunikation beinhaltet: Wahrnehmung Bildung individueller Bedeutung, zum Teil mit Aspekten der Wahrnehmung Export von Aspekten generierter Bedeutungen in den konsensuellen Bereich: Setzen von Handlungen bzw. Formulierung von Begriffen Der konsensuelle Bereich / kulturelle Einheitlichkeit wirkt als stabilisierender Attraktor auf das APS stabilsierend in Hinblick auf Unterstützung der Autopoise: Erhaltung der Organsisationsform, der Identität Der Prozess der Kognition (des Erkennens) besteht für ein APS darin, durch sein tatsächliches Verhalten in seinem geschlossenen Interaktionsbereich ein Verhaltensfeld (einen konsensuellen / kulturellen Bereich) zu erzeugen und nicht darin, eine 'objektive' Aussenwelt zu begreifen oder zu beschreiben. Der Beobachter ist eine Konstruktion zur Beschreibung des Verhaltens von APS unter Zuhilfenahme der Inhalte des konsensullen / kulturellen Bereiches. 'Bedeutung' und 'Sinn' sind Merkmale der Beschreibung eines Beobachters. Adäquates Verhalten eines APS, vor allem in Hinblick auf Merkmale der Systemumgebung, ist eine Beobachterkategorie. Die räumlich/zeitliche Übereinstimmung zwischen Einwirkung aus der Umgebung und Zustandsveränderung eines APS ist eine Beobachterkategorie. Sensorische und effektorische Elemente gibt es nur für den Beobachter. Für das Nervensystem sind dies lediglich verschiedene Orte des geschlossenen Systems. Strukturelle Kopplung Die Art der Verbindung von SO-Systemen auf höchster Entwicklungsstufe, autopoietischer Systeme, mit ihrer Systemumgebung ist die strukturelle Kopplung. Der Begriff 'strukturelle Kopplung' wird dabei mit der strukturellen Beschaffenheit der Kommunikationsfenster in der Systemgrenze, insbesondere dem Spektrum von Resonanzstrukturen und der Sensibilität der Resonanzstrukturen der Rezeptoren begründet. Die Sytemgrenze ist Teil des Sytems (und nicht der Sytemumgebung). Eigenschaften der Systemgrenze sind Eigenschaften des Systems. Systemeigenschaften sind ausbaubar, einschränkbar und erweiterbar: 'Prothesen' (Lupe, Mikroskop); Arithmetik, Hypothesen; Die Qualität der strukturelle Kopplung bestimmt sehr wesentlich die Qualität der Kommunikation jedes einzelnen APS. Dabei ist eine Reihe von Ereignissen und Aktivitäten miteinander verbunden: Spektrum und Intensität von Energieangeboten aus der Systemumgebung Struktur, Funktion und Leistungsfähgikeit der Kommunikationsfenster (communication windows) Erhaltung, Aufbau und Ausbau der Kommunikationsfenster / Rezeptoren / Resonanzstrukturen Transformationsleistungen und Impulsübergabe von Rezeptoren an Neuronen Reizleitung, Musterbildung, Mustervergleich durch Neuronen - die Einbindung aktueller Einträge in eine möglichst konsistente individuelle Kontinuität (Verbindung mit der Systemgeschichte) Gewichtung / Verzerrung durch emotions-evozierte neuronale Aktivitätsmuster Bildung von individueller Bedeutung / Information Export von Aspekten gebildeter Bedeutung - effektorische Neuronen: sprechen (Transformation von Bedeutung in Symbole / Begriffe natürlicher Sprache); handeln (Transformation in die Herstellung und Handhabung von Werkzeugen) Jeder Schritt in der Kommuniikation von APS mit dser Systemumgebung ist Agieren: wahrnehmen (im Wahrnehmungsfenster mit oder ohne Hilfmittel) selektieren aus dem Angebot der Energieeinträge in das Wahrnehumgsfenster (Ausbildung von Resonanzen) Aufbau eines individuellen Zeit-Kontinuums durch Verknüfung momentaner Muster mit Mustern des Gedächtnisses (Mustervergleich) Beitrag des jeweiligen Energieeintrages als 'Jurymitglied' = Selektor für die kommende, neu einzunehmende, neuronale Struktur Mustergewichtung: Generierung von Bedeutung Stabilisierung neuronaler Aktivitätszustände aus dissipativ chaotischen Grundaktivitätsmustern (temporärer Assoziativspeicher) 'Speichern' als mehr oder weniger stabile Muster des Gedächtnisses; Export von Aspekten generierter Bedeutung auf Effektoren (= Verhaltens-Maschinen): Herstellen und Benutzen von Werkzeugen; Bildung von Begriffen und Einsatz natürlicher Sprache; Als Gegenstück zur strukturellen Kopplung kann eine technische Kopplung zwischen einem Sender und einem Empfänger verstanden werden. Für eine im technischen Sinne erfolgreiche Kommunikation müssen Sender und Empfänger operational übereinstimmen: Die Liste der möglichen Zustände des Senders (Protokoll) muss ident sein mit der Liste der möglichen Zustände des Empfängers. Wenn der Empfänger grundsätzlich funktionsfähig und in Betrieb ist, kann er die Botschaft (Einwirkung) des Senders nicht ablehnen oder selektieren. zwischen Sender und Empfänger findet Symbol-Transport (=technischer Informationstransfer) mit entsprechenden Transportverlusten statt. Reagieren (=Aktivierung des Empfangs-Protokolls) und Rekonstruieren einer Botschaft durch einen Empfänger in einer technischen Kopplung beinhaltet in Hinblick auf die übertragenen Symbole keine Eigenleistung des Empfängers, 'Kreativität' des Empfängers wäre störend. Die Qualität des Transfer-Protokolls und die Quantität übertragender Symbole und Operationsregeln sowie die Qualität des Übertragungsprozesses bestimmen die Leistungsfähigkeit technischer Kopplungen. Rezeptoren Die materielle Grundlage für die strukturelle Kopplung ist die Leistungsfähigkeit der Rezeptoren in Hinblick auf Resonanz (Wahrnehmung) und Transformation wahrgenommener Angebote in die 'Sprache der Neuronen'. Communication Windows - sensory neurons: optics / sehen - hearing / hören - taste / schmecken - smell / riechen - tasten / touch Über strukturelle Kopplung sind APS NICHT über eindutige Ursache-Wirkungszusammenhänge mit den Einträgen verbunden (wie dies bei technischen Kopplungen der Fall ist), weil die Einträge bestenfalls Auslöser individueller Bedeutungsbildung sind, kein Sende- oder/und Empfangsprotokoll (auf genetischer Baiss) vorliegt. Das Nervensystem / Die neuronale Struktur Der Aufbau des Zentralnervensytems: Neuronen, ein vergleichsweise schlechtes Material mit geringer Belastbarkeit in einem engen (physiologischen) Aktionsbereich mit grosssen Regenerationsphasen The Human Central Nervous System / Das menschliche Zerntralnervensystem animierte Leistungsausschnitte aus einem menschilchen Gehirn (ARTE) Neuronen können Verbindungen ausbilden / erhalten / lösen können (nicht) feuern, reagieren NICHT quantitativ auf Auslöser, sondern nach dme 'alles oder nichts'-Prinzip haben geringe Leitungsgeschwindigkeiten sind in grosser Anzahl in grossteils geordneten Bereichen organisiert Das Nervensystem operiert als geschlossenes Netzwerk interner Interaktionen, in dem jede Veränderung der Relation zwischen einzelnen Komponenten (Neuronen) zu Änderungen der interaktiven Relationen zwischen anderen Komponenten führt. Das Nervensystems ist mit der Systemumgebung strukturell gekoppelt. Sensoren / Rezeptoren ermöglichen Wahrnehmung aufgrund der Kopplung von Rezeptoren mit ableitenden Nervenenden ( optics / sehen - hearing / hören - taste / schmecken - smell / riechen - tasten / touch ) Effektoren bewirken Muskelaktivität aufgrund der Kopplung effektorischer Nervenenden mit Muskelgewebe ( Muskeln: Aufbau / Funktion ) Für das Nervensystem gibt es kein innen und aussen. Das Nervensystem errechnet in einem in sich geschlossenen Prozess ausschliesslich seine eigenen Übergänge von einer Struktur zur nächsten (von einem Zustand zum nächsten); Das Nervensystem ist ein Bestandteil des Organismus und erzeugt ausschliesslich Korrelationen zwischen den Aktivitäten seiner Bestandteile (Neuronen). Das Operieren des Nervensystems besteht in der Erzeugung interner Relationen, die aber notwendigerweise dem Operieren des Organismus als einer Einheit in seiner Umgebung untergeordnet sind. Jedes Aktivitätsmuster ist grundsätzlich gleichwertig und wird bestenfalls dadurch von anderen unterscheidbar, als dass es an anderer Stelle des neuronalen Netzes auftritt und sich von dort her ausbreitet. Das Nervensystem eines APS 'errechnet' und 'kodiert' die Umwelt NICHT, sondern durchläuft eine Sequenz interner Aktivitätsstrukturen. Als Gedächtnis (memory) speichern neuronale Strukturen generierte Bedeutungen NICHT als durch 'Suchmaschinen abrufbare Bibliotheks-Einträge', sondern funktionieren (Prozess) als temporäre Assoziativspeicher: dissipativ chaotisch neuronale Grundaktivität mit Selektoren zum Neuaufbau & zur Stabilisierung ausgewählter Zustände. Der genetische Code ist keine Abbildung von Information aus der Systemumgebung (Umwelt), ist keine Sammlung von Empfangs / Sende-Protokollen zur Rekonstruktion übertragener Information, ist keine Abstraktion eines speziellen Falles (für ähnliche künftige Fälle), sondern hauptsächlich ein 'Handlungs-Rezept' in Form einer Abfolge 'einander aufrufender' Transformationen, einfacher Nachbarschaftsanweisungen. allgemeiner Aufbau einer eukaryontischen Zelle: Eukaryonten (Pilze, Pflanzen, Tiere) Taschenatlas der Biochemie, J.Koolman, K-H. Röhm, Thieme Eukaryonten: Pilze, Pflanzen, Tiere Grösse: zwischen. 10 - x0 Mikrometer Durchmesser Organisationsform: ein- oder mehrzellig Organellen, Cytoskelett, Zellteilungsapparat: vorhanden, spezialisiert, 'vernetzt' Stoffwechsel: überwiegend aerob DNA: gross (im Vergleich zu Prokyryonten), im Zellkern RNA: Synthese und Reifung im Zellkern Protein: Synthese und Reifung im Cytoplasma + endoplasmatischen Retikulum Kohlenhydrate / Oligo-/Polysaccharide: Synthese + Verwendung / Speicherung im Cytoplasma (Vakuolen / Oberflächen / Grenzflächen) Der Code: Purin / Pyrimidinbasen -Tripletts für je eine Aminosäure ca. 20 AS + start + stop codon + 'trash' + vielfache Wiederholungen in einem Umfang von ca. 25 MByte für das Human Genome Set der genetische Code befindet sich im Zellkern jeder eukaryontischen Zelle: ca. 1010 / Lebewesen (Durchmesser: ca. 100 m: 1000 . 1000 . 1000 = ca. 109 Zellen /L; ca. 80 L = ca. 1010) Das genetische System enthält (instabile) Anweisungen (Nachbarschaftsanweisungen) über die Grundlagen effektorischer Prozesse: welche Zustände (Museklaktivitäten / Prozesse) auf welche folgen. Der genetische Code enthält kein Informationen, wozu gehandelt wird. Der Unterschied zwischen 'zielorientiertem Handeln' und 'Handeln aufgrund von Nachbarschaftsanweisungen' kann durch die Aktivität von 2 Gruppen von jeweils mehreren Arbeitern, die ein Haus errichten, beschrieben werden. Im ersten Fall wird eines der Gruppenmitglieder zum 'Vorarbeiter' bestimmt und mit einem Buch, welches alle Pläne des Hauses enthält, ausgestattet. Die Arbeiter studieren die Pläne und bauen unter Leitung des Vorarbeiters das Haus, wobei sie Schritt für Schritt den durch die Beschreibung vorgeschriebenen Endzustand approximieren. Im zweiten Fall wird kein Vorarbeiter bestimmt, sondern die Arbeiter in einer Reihe aufgestellt und jeder mit demselben Buch ausgestattet, welches keinen Plan des Hauses, sondern lediglich Anweisungen enthält, was zu tun wäre, wenn der Nachbar sich in einer bestimmten Art und Weise verhalten würde. Diese Anweisungen bestehen nicht aus Begriffen wie 'Haus', ''Ziegel', etc. und enthalten keine Pläne des zu erbauenden Hauses. Diese Anweisungen stellen nur Instruktionen darüber dar, was ein Arbeiter in verschiedenen Positionen und in verschiedenen Relationen tun soll, in denen er sich im Zuge der Veränderung seiner Position und Relation jeweils befindet. Obwohl die Bücher alle identisch sind, lesen bzw. wenden die Arbeiter verschiedene Instruktionen an, da sie von verschiedenen Positionen ansetzen und verschiedene Abfolgen von Veränderungen durchlaufen. Für einen Beobachter könnte das Endergebnis in beiden Fällen das gleiche sein - nämlich ein Haus. Die Arbeiter der ersten Gruppe erbauen jedoch etwas, dessen endgültige Erscheinung sie die ganze Zeit hindurch kennen, während die Arbeiter der zweiten Gruppe keine Vorstellung von dem haben, was sie bauen, auch keine solche errreichen müssen, wenn sie fertig sind. Für autopoietische Syteme ist der Aufbau auf der Grundlage des genetischen Codes die Voraussetzung und Grundlage, bestimmt allwerdings nicht das Handlungsspektrum des APS. Der genetisch Code enthält kein 'Transfer-Protokoll' und stellt kein 'Transfer-Protokoll' dar. Genausowenig, wie aus dem Treibstoff die tatsächlich gefahrenen Strecken eines Kraftfahrzeuges erueerbar ist, ohne Treibstoff das Kfz aber nicht funktionsfähig wäre, so kontrolliert der genetische Code zwar den gundlegenden Bau- und Funktionsplan des APSs, nicht aber seine Aktionsspektrum. LEBENDE SYSTEME Lebende Systeme / Lebewesen / APS Allgemeine Kennzeichen lebender Systeme? Ursprung lebender Systeme? Wie sind lebende Systeme aufgebaut? Wie funktionieren lebende Systeme? Eine Gegenüberstellung üblicher 'mechanistisch / deterministischer' Sicht auf Lebewesen und jener aus dem Blickwinkel der Eigenschaften Autopoietischer Systeme (APS) unter Zugrundelegung der Prinzipien selbstorganisierender Systeme (SO) in Hinblick auf grundlegende Fragestellungen soll die Leistungsfähigkeit der Sichtweise APS/SO unterstreichen. Was sind allgemeine Kennzeichen lebender Systeme ? mechanistisch / deterministisch Arbeitskonzept: hierachisch organisierte Natur; Trennung von Materie + Geist ( res extensa + res cogitans ) reproduktiv: Im Unterschied zur 'unbelebten' Materie (re)produzieren sich Lebewesen; der wichtigste Aspekt, um diese Aufgabe erfolgreich erfüllen zu können, scheint der Bauplan, der genetische Code, sowohl was seine Umsetzung als auch den Mechanismus seiner Weitergabe betrifft, zu sein; teleologisch: Lebende Systeme entwicklen sich offensichtlich zielgerichtet auf etwas / einen Zustand zu, wo die Zuständigkeit der Naturwissenschaften nicht mehr gegeben scheint. informationsverarbeitend: Lebende Systeme verarbeiten Information, die sie aus der Systemumgwebung aufnehmen nach den Prinzipien 'technischer Kommunikation und Symbolverarbeitung. Lebende Sysetme brauchen eine 'adequate' Systemumgebung: diese stellt einerseits den Lebensraum, stört andererseits aber auch die Entwicklung lebender Systeme. APS / SO Arbeitskonzept: eine dynamische nicht-hierachische Natur; Trennung von System- & Beobachterkategorien APSe besitzen Identität / Einheit als Organisationsform. APSe besitzen als Systeme Eigenschaften, die keine der konstituierenden Komponenten aufweist. APSe sind grundsätzlich unabhängig von den Komponenten, die sie aufbauen. Lebende Systeme sind selbstreferentielle Systeme, die cirkulär mit der Produktion der eigenen Komponenten (und nur damit) beschäftigt sind. APSe erhalten ihre Organisationsform konstant - sind homöostatitisch. APSe betreiben Energie-Management fern vom thermodynamischen Gleichgewicht. Dazu wechseln sie bei Bedarf den Typus von Attraktoren. APSe generieren Information / Bedeutung: APSe sind dabei internal strukturdeterminiert und operational abgeschlossen. Jedes APS bestimmt die Abfolge seiner Zustände selbst - externe Einflüsse (Wahrnehmungen) haben bestenfalls orientierende / selektierende Wirkung. Kommunikation mit der Systemumgebung erfolgt über strukturelle Kopplung. Die Systemumgebung ist integraler Bestandteil von APSen und hat Leistungen zu erbringen: permanenter, überkritischer Energieeintrag; Entropieaufnahme; Medium für konsensuelle / kulturelle Bereiche; stabilisierender Attraktor Was / wo ist der Ursprung lebender Systeme? mechanistisch / deterministisch Natürliche lebende Systeme werden von der Umgebung, in der sie anschliessend existieren, auf geheimnisvolle Art geschaffen Die Differenzierung und Ausbildung der vielfältigen Erscheinungsformen in der Natur funktioniert mit Hilfe der Evolution, die bereits existierende Komponenten auf geheimnisvolle Weise zu neuen Strukturen zusammenfügt. Die Ursache, die treibende Kraft, der Evolution ist naturwissenschaftlich unbekannt. Funktion der Evolution: ‘Survival of the fittest’ durch Mutation und Selektion des genetischen Codes. Ziel der Evolution: Naturwissenschaftlich unbekannt. Möglicherweise die 'Optimierung' des genetischen Codes. Vielleicht aber auch der Ersatz des genetischen Codes durch einen 'besseren' Bauplan. Eine möglichst stabile Umwelt ist notwendig, um derart komplexe Strukturen, wie sie lebende Systeme darstellen, zu erhalten APS / SO APS schaffen sich + ihre Systemgrenze nach den Prinzipien der SO von Materie selbst. APSe organisieren sich selbst unter Randbedingungen fern vom thermodynamischen Gleichgewicht. Dabei generieren sie (System-) Zeit und 'verfeinern' Raumstrukturierungen. Wenn sie über ein zentrales Nervensystem verfügen, generieren sie Bedeutungen. Wenn sie natürliche Sprache entwickeln, können sie Aspekte von Bedeutungen als Begriffe oder Erstellung/Handhabung von Werkzeugen in konsensuelle / kulturelle Bereiche exportieren. Die Systemumgebung (Umwelt) ist der Ausgangszustand und der Spielraum der Entfaltungsmöglichkeiten für APSe. Die Systemumgebung ist integraler Bestandteil von APSen, bestimmt (determiniert) diese aber nicht. APSs organisieren die Systemumgebung, um eine möglichst vielschichtige strukturelle Kopplung, und damit eine leistungsstarke Kommunikation aufzubauen. Eine dissipativ chaotisch / instabile SystemUmgebung fern vom TDGG erhöht die Leistungsfähigkeit und damit die Stabilität lebender Strukturen, da sie unter diesen Herausforderungen eine vielschichtige und intensive WW mit der Umwelt (über strukturelle Kopplung) aufbauen. Wie sind lebende Systeme aufgebaut ? mechanistisch / deterministisch APS / SO Lebende Systeme sind Natur. Lebende Systeme liegen in der Natur vor. Die Beschreibgung der Qualitäten lebender Systeme erfolgt nach naturund geisteswissenschafltichen Prinzipien, beispielsweise mit Hilfe von Naturgesetzen. Naturgesetze sind zu finden. Lebende Systeme stehen auf der obersten Stufe einer Komplexitätshierachie in der Natur. Ausgewählte Komponenten aller Hierachiestufen der bekannten Erscheinungsformen in der Natur ergeben in einer glücklichen und einer ‘Wahrscheinlichkeit=Null-nahen’ Zufälligkeit das, was wir Leben nennen ( J.Monod, Nobelpreisträger, ) Es gibt System-Qualitäten + BeobachterEigenschaften. Lebende Systeme können Beobachter ihrer selbst sein, wenn sie dafür geeignete Werkzeuge entwickeln: beispielsweise die Fertigung + Handhabung von Werkzeugen; der Einsatz natürlicher Sprache; Lebende Systeme sind Prozesse mit grossem Abstand zum thermodynamischen Gleichgewicht. Dynamische, energetisch / historische Materiekonfigurationen. Die Organisationsform, das dominierende Merkmal von APS, organsiert sich unter geeigenten Randbedingungen fern vom thermodynamischen Gleichgewicht spontan selbst. Die Entstehung eines APS ist nicht 'Wahrscheinlichkeits-Null'-nahe, sondern unter geeigneten Randbedingungen notwendig. Die Entstehung eines APS ist kein gradueller Prozess: die Organistationsform lebender Systeme entwickelt sich nicht. Der genetische Code enthält die Anleitung zum 'Assembling' lebender Systeme. APS schaffen sich selbst und bauen in cirkulärer Weise alle Komponenten aus denen sie sich zusammensetzen, selbst. Die Qualitäten und Leistungsfähigkeit lebender Systeme ist 'irgendwie' im genetischen Code enthalten. APS sind damit autonom: sie 'achten' vermutlich einzig und allein auf ihre Selbsterhaltung. APS sind operational abgeschlossen: die Funktionalität des Zentralnervensystems ist nur auf sich und die Abfolge seiner Zustände fokusiert selbstrefferentiell; Zwischen APS und Umwelt gibt es keinen Informationsfluss. Sinnesorgane dienen zur Aufnahme von Information aus der Systemumgebung. Information wird vom Gehirn verarbeitet, teilweise gespeichert und in zielgerichtete Aktion umgesetzt. APS bilden möglichst leistungsstarke strukturelle Kopplungen mit der Systemumgebung aus dazu gehört die Erhaltung / Verbesserung von Kommunikationsfenstern (communication windows) Sinnesorgane sind Kommunikationsfenster: materielle Verbindungen mit Strukturen, die in der Lage sind, Resonanzen mit externen Energieangeboten aufzubauen. Zudem können sie Resonanzphänomene in elektrochemische Impulse, die 'Sprache' der Neuronen transformieren. Sinnesorgane können Energieeinträge auswählen + übersetzen. Wie funktionieren lebende Systeme ? mechanistisch / deterministisch Jedes lebende System entwickelt sich sukzessive und stellt zu jeder Zeit das Resultat der Einwirkungen aus der Umgebung auf dieses System dar. APS / SO Die Entstehung eines APS ist kein gradueller Prozess: die Organistationsform lebender Systeme entwickelt sich nicht. APS sind zu jedem Zeitpunkt ihrer Existenz eine vollgültige Einheit. Einheitlichkeit / Ganzheit + Grenzen als 'mehr als die Summe der Teile' ergibt sich aus der Selbst-Organisation. Im Unterschied dazu werden bei allopoietischen Maschinen Grenzen durch den Beobachter durch Bestimmung maschinenspezifischer Input- / OutputMerkmale gezogen. Der Status der 'Exploration ihres Phasenraums der Entwicklungsmöglichkeiten' verändert sich permanent - ihre Organisationsform bleibt konstant.. Ein lebendes System entwickelt sich graduell von einem unvollständigen (embryonalen) über verschiedene Stufen zu einem vollständigen (erwachsenen) System Durch die Aufrechterhaltung ihrer Organisation trotz dieser Zustandsänderungen wird Identität, die unabhängig von den Interaktionen mit einem Beobachter ist, ausgebildet. Allopoietische Maschinen erlangen Identität, die vom Beobachter abhängig ist und nicht durch ihre Arbeitsweise bestimmt wird, da ihr Produkt von ihnen selbst verschieden ist. Allopoietische Maschinen sind keine Individuen. Das lebende System hat sich ständig gegen eine feindliche, zerstörerische, instabile Umwelt zu wehren: muss ständig reagieren, muss sich ständig anpassen, um weiter zu existieren Umwelteinflüsse sind Anlässe / Orientierungen (Selektoren) für internales Systemverhalten - nicht die kontrollierende Ursache. Im Zuge der Kommunikation wird allerdings die Qualität der strukturellen Kopplung an die Systemumgebung ständig verbessert. APS sind internal strukturdeterminiert; APS sind operational abgeschlossen; APS sind homöostatisch; APS sind autonom - sie 'achten' auf ihre Selbsterhaltung; Lebende Systeme sind zwar komplizierte, grundsätzlich aber berechenbare 'Input / Output' Systeme: computational. APSe sind keine Input / Output Systeme sondern Individuen mit struktureller Kopplung an die Systemumgebung. Autopoietische Maschinen sind keine Input / Output-Maschinen - und auch nicht computational. APSe sind Natur. Lebende Systeme stehen der Natur gegenüber Die Natur ist hierachisch organisiert. Natur ist nicht-hierachisch organisiert. Natur ist ein Prozess, eine dynamische energetisch / historische Materiekonfiguration Dieser Prozess entwickelt sich spontan und irreversibel überkritsch fern vom thermodynamischen Gleichgewicht in die Richtung von stabilisierenden oder destabilisierenden Attraktoren. Kognition und Erkenntnisgewinn bei den höchstentwickelten lebenden Sytemen wird von einem Grundprinzip geleitet: Objektivität Dabei findet eine (vermutlich) assymptotische Annäherung an eine unabhängig von einem Beobachter exisiterende Realität statt. Objektivität existiert nicht. Objektivität ist eine Beobachterkategorie und ist ein diskussionswürdiges Konstrukt. Dynamische Intersubjektivität ist die Alternative: Aufbau, Ausbau, Transforamtion konsensueller / kultureller Bereiche. Die mächtigsten Werkzeuge zur Gestaltung der konsensuellen Bereiche sind: natürliche Sprache; Erstellung & Handhabung von Werkzeugen; Information = individuelle Bedeutung Information ist eine Systemkategorie Information wird von der Systemumgebung in das lebende System und vom lebenden System in die Systemumgebung transportiert. Information ist nicht notwendigerweise eine Systemkategorie. Information wird von jedem APS permanent generiert. Information wird vno APS weder importiert noch exportiert. Exportierbare Aspekte von Information sind Handlungen wie: Fertigung / Handhabung von Werkzeugen oder Einsatz natürlicher Sprache (auf den Begriff gebrachte Aspkete) LEISTUNGEN VON APS Leistungen von APS Radikaler Konstruktivismus (RC) Bedeutung, Interpretation, Zeit Information, Informationsverabeitung, Kommunikation Objektivität (Realität) / konsensuelle Bereiche (erlebte Wirklichkeit) Sprache, Technik Können, Wissen Mensch, Maschine Arbeit Kreativität Wenn Menschen autopoietische Systeme sind, die sich nach den Prinzipien der Selbstorganisation aufbauen und erhalten, dabei mit der Systemumgebung strukturell gekoppelt sind, müssen die Leistungen solcher Systeme, insbesondere jene in Zusammenhang mit dem Zentralnervensystem, überprüft und möglicherweise neu bewertet werden. Multimedia Illustrationen Der Radikale Konstrutivismus (Radical Constructivism, RC) zeigt sich in der Aufarbeitung dieser Fragestellungen als nützlicher Zugang The Four Postulates of RC 1 Radical Constructivist Postulate The nervous system is organizationally closed. Das Nervensystem is organisatorisch abgeschlossen. 2 Epistemological Consequence (Erkenntnistheoretische Konsequenz) We can neither confirm nor reject an external absolute reality. Representation is not the mapping of external entities onto cognitive structures but is system-relative. Wir können eine absolute externe Realität weder bestätigen noch widerlegen. Repräsentationen (des Nervensystems) sind kein kognitiven Abbilder externer Gegebenheiten, sondern systembezogen (internal strukturdeterminiert) 3 Methodological Consequence (Methodische Konsequenz) Knowledge is circular but non-tautological. Instead of using reality as point of reference, the coherence and consistency of belief systems are emphasized. Erkenntnis ist cirkulär (von sich selbst abhängig) aber nicht tautologisch. Als Referenz (für eigenes Handeln) wird die (absolute und externe) Realität durch Zusammenhang und (argumentative) Folgerichtigkeit ersetzt. 4 Limitation of Construction Postulate (Grenzen des Postulats) As cognition is implemented in form of a hierarchical interdependent network, mutual interdependencies among its consituents make an “Anything Goes” impossible. Also there are different levels of changeability of constructions, depending on their degree of linkage with other and especially older components. Erkenntnis(möglichkeit) ist mit einem intern vernetzten und in der Aktivität seiner Kompoenten voneinander wechselseitig abhängigen neuronalen Netzwerk implementiert. Durch diese wechselseitig abhängige Verknüpfung ist eine Abfolge von beliebigen und von der Umgebung unabhängigen Zustände für jede einzelne Komponente unmöglich. Zudem unterscheiden sich neuronale Strukturen in Hinblick auf ihre Stabilität sowie Qualität und Quantität ihrer Vernetzung. Bedeutung, Interpretation, Zeit Indem das Gehirn das Überleben des Systems in seiner Umwelt ermöglicht, erweist es sich als notwendigerweise Bedeutung erzeugendes System. Dabei werden durch Umweltveränderungen oder interne Regelmechanismen (hormonales System, Immunsystem) ausgelöste Erregungsmuster vom Gehirn mit Mustern des Gedächtnisses und der intentionalen Zustände in Beziehung gesetzt (ein historisches Kontinuum hergestellt), in Bezug auf die Situation des Systems und seine grundsätzliche Orientierung bewertet und damit Bedeutung zugewiesen. Dieser Prozess der Kommunikation mit der Systemumgebung (mittels struktureller Kopplung), die Tatsache der Selbstreferentialität autopoietischer Systeme, das Unterscheidungsvermögen auch bei schwach ausgeprägten Unterschieden verschiedener neuronaler Eregungszustände, das Gedächtnis (als temporärer Assoziativspeicher im üblicherweise dissipativ chaotischen Grundzustand) und die Möglichkeit, Beziehungen herzustellen oder aufzulösen und damit Zustände stabilisieren zu können machen das Gehirn zu einem Bedeutung erzeugenden System. In diesem Prozess liegt alle Konstruktivität einses Nervensystems, unabhängig von der individuellen Qualität und Quantität der Vernetzung. Die inneren Repräsentationen aller Auslöser neuronaler Aktivitätsmuster (z.B. Umweltgegebenheiten) werden im Wahrnehmungs-, Denk- oder Träumprozess aktiv erzeugt. Was ein Ereignis für ein kognitives System bedeutet, resultiert aus den zuvor in diesem System existierenden Bedeutungen und Bedeutungsfeldern - und damit aus der Geschichte der Bedeutungskonstitution dieses Systems. Bedeutungen erzeugen Bedeutungen. (die fundamentale Selbstreferentialität der Semantik / Ges.f.Semantik / Linguistik) Die Sequenz generierter Bedeutungen is individuell für jedes APS Mit den generierten Bedeutungen kann das APS etwas: die Organisationsform (besser) aufrechterhalten. Teile generierter Bedeutungen lassen sich als Wissen formulieren Wissens-Aspekte generierter Bedeutungen können exportiert werden, und zwar: mittels natürlicher Sprache durch Begriffsbildung mit Symbolen bzw. Symbolsequenzen + Operationsregeln durch handwerkliche oder künsterische Handlungen im Zuge der Herstellung oder/und Handhabung von Werkzeugen und Instrumenten. Dabei geht die Begriffsbildung der Sprachentwicklung sachlich und logisch voraus. Erst wenn der Begriff gegeben ist, lässt er sich benennen oder bezeichnen. Das Unterscheidungsvermögen im Zuge der Generierung von Bedeutung schafft in Verbindung mit erkundendem und experimentierendem Handeln die Grundlage der Begriffsbildung. Etwas auf den Begriff zu bringen heisst, Beziehungen zu anderen Begriffen herzustellen. Aus den gleichen Handlungskreisläufen, aus denen Begriffe gebildet werden, werden auch Werkzeuge geformt. Begriffe sind Mittel zum Denken. Werkzeuge sind Mittel zum Handeln. Begriffe sind intern (in den neuronalen Strukturen) repräsentiert und werden extern durch Zeichen / Symbole (ihre Benennung), die auf bestimmte Weise verwendet werden, verkörpert. Durch den Begriff wird das Zeichen mit dem Bezeichneten in Beziehung gesetzt. Seine Bedeutung ergibt sich dann allein aus der Art und Weise, wie das Zeichen verwendet wird. Der Gebrauch der Zeichen in der Wirklichkeit bestimmt darüber, ob der Begriff passt oder angemessen ist. Ist er es nicht, führt dies unweigerlich zu unangemessenen Vorstellungen und Fehlhandlungen. Ein von seinem Gebrauch abgelöstes Zeichen bildet keinen Begriff. Von sich aus stellt ein Zeichen keinen Bezug zu etwas her. Die Praxis gibt den Worten ihren Sinn (Wittgenstein) Gegenständen wird dadurch Bedeutung verliehen, dass die Erfüllungsbedingungen des intentionalen Zustandes und der zugehörigen Handlung identisch sind. Angesichts eines bellenden Hundes könnte der Wunsch bestehen, den Hund zu vertreiben. Mit der Absicht den Hund zu vertreiben, wird ein Stein in Richtung des Hundes geworfen, womit dieser Wunsch zum Ausdruck gebracht wird. Mit dem Werfen wird dem Stein die Bedeutung 'Vertreibe den Hund' dadurch verliehen, dass mit dem Steinwurf die Absicht verbunden war, den Hund zu vertreiben und der Hund zum Weglaufen veranlasst wurde. Damit sind die Bedingungen dafür, den Wunsch zu erfüllen und die beabsichtigte Wirkung zu erzielen, identisch. Die Handlung wird damit zum Ausdruck von Bedeutung (Geste). Der Stein wird zum Bedeutungsträger (Symbol / Zeichen). Bei der Zuweisung von Bedeutung gilt: Unterschiede werden nur zwischen Ereignissen oder Vorgängen im Gehirn (neuronale Aktivitätsmuster) oder deren Veränderungen in Betracht gezogen. Unterschiede sind damit nicht Eigenschaften von Ereignissen oder Vorgängen, sondern Relationen zwischen ihnen. Ereignisse oder Vorgänge unterscheiden sich im Vergleich zu anderen verfügbaren Mustern (z.B. aus dem Gedächtnis) in irgendeiner Hinsicht - unter Vernachlässigung aller anderen Eigenschaften, die diese Ereignisse oder Vorgänge sonst noch haben mögen. Die festgestellten Unterschiede werden im selben Medium, dem Zentralnervensystem, als raumzeitliche Erregungsmuster codiert und können damit selbst wieder zum Vergleich und folgender Unterscheidung herangezogen werden: 'pattern matching' Differenzmuster; Herstellung eines induviduell historischen Bedeutungs-Kontinuums. Unterschiede erhalten ihre individuelle Bedeutung schliesslich dadurch, dass sie mit der Situation oder dem Zustand des Systems in seiner Umgebung, d.h. mit seinem Kontext (Wahrnehmung + interne Auslöser), in Beziehung gesetzt werden: Bewertung des induviduell historischer Bedeutungs-Kontinuums.mit Hilfe von Emotionen. Das Zentralnervensystem kennt keinen repräsentationsfreien Zustand. Bedeutungsaspekte werden im Zuge von Kommunikation in den konsensuellen bzw. kulturellen Bereich exportiert. Kommunikation stabilisiert das APS Durch Kommunikation werden Stabilitäts-Defizite vermindert. Durch Kommunikation wird eine stabilere Wirklichkeit geschaffen. Das aktive neuronale Netz (Gehirn) weist immer eine Repräsentation von Vergangenheit (vorherige neuronale Aktivitätsmuster), die als Vorverständnis für die weitere Erzeugung von Bedeutung (Interpretation) ist, auf. Strukturbedingt - weil immer wieder neuronale Aktivitätsmuster aufeinanderfolgen - vermag das Zentralnervensystem deshalb jederzeit Vergangenheit (War, Abgeschlossenes) Gegenwart (Sein, Gegebenes) und Zukunft (Werden, Möglichkeit) zu unterscheiden. Bedeutung wird im Zuge der Zeit (Sequenz aufenianderfolgender neuronaler Zustände) entwickelt, indem ein aktuelles, mehr oder weniger gut stabilisiertes, neuronales Aktivitätsmuster im Lichte der geschichtlich gewordenen Vorverständnisse interpretiert wird. Die Fähigkeit, Gegenständen oder Vorgängen Bedeutung zuzuweisen, ist ein wesentliches Merkmal, worin APS sich von technischen Maschinen unterscheiden. Natürliche Sprache ist das mächtigste Werkzeug zum Export von Bedeutungsaspekten. Wir lernen natürliche Sprache durch Sozialisation und durch natürliche Sprache lernen wir die Welt verstehen, durch sie wird sie uns von anderen erklärt. Indem wir uns ihrer bedienen, erhalten und verändern wir sie zugleich: das verleiht ihr strukturelle Offenheit für künftige Entwicklungen. Ausserdem ist die Zeitlichkeit in natürlicher Sprache strukturell verankert, so dass sie semantisch konsistente Unterscheidungen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auszudrücken vermag. Information, Informationsverabeitung, Kommunikation Objektivität (Realität) / konsensuelle Bereiche (erlebte Wirklichkeit) Was ist Information - für APS ? Information für technische Maschinen ist auf der Ebene von Symbolen (Symbolsequenzen) + Operationsregeln angesiedelt und wird üblicherweise in der Menge von Unterscheidungsoperationen (auf der Basis eines 2-wertigen Symbolsystems) angegeben. Information für APSs sind Bedeutungen. Bedeutungen werden von APS produziert (nicht importiert). Bedeutungen können nur ausschnittweise (in den konsensuellen / kulturellen Bereich) esportiert werden. Bedeutung ist mit Kognition korreliert und dieses beginnt mit dem Feststellen von Unterschieden. daraus ergibt sich ein angemessener, semantischer, handlungsbezogener Begriff von Information, der nichts mit der naturalistischen Auffassung gemein hat, wonach Information schon in der Realität vorkommt (und damit 'importiert' werden könnte) und ist ebenso von der syntaktischen Definition des Informationsgehaltes der Nachrichtentechnik zu unterscheiden Information / Bedeutung für ein APS ist jeder Unterschied, der etwas für das APS ausmacht. Was ein durch die kognitiven Funktionen des Gehirns festgestellter Unterschied ausmacht, welche Wirkung er auslöst, welche Bedeutung ihm in weiterer Folge für das Überleben des Systems in seiner Umwelt gegeben wird, hängt allein von den dynamsichen Erregungsmustern des kognitiven Systems und der raumzeitlichen Veränderung der Erregungsmuster ab, und resultiert aus den zuvor in diesem System existierenden Bedeutungen und Bedeutungsfeldern und damit aus der Geschichte der Bedeutungskonstitution dieses Systems. Bedeutungen erzeugen Bedeutungen! Das Gehirn realisiert neben 'faktischen' Wahrnehumgen (über 'communication windows') auch Emotionen, die wesentlich durch interne Auslöser (Amygdala, Hypothalamus, Stammhirn, Immunsystem, Hormone) hervorgerufen werden. Emotion ruft bestimmte kurzzeitige Primärgefühle wie Angst, Freude oder Trauer hervor, verbunden mit Körperreaktionen, in denen das Verhalten mehrerer, normalerweise autonomer Subsysteme (kognitiver, neurophysiologischer, motivationaler, ausdrucks- und gefühlsbezogener Art) synchronisiert wird. Sie beruhen auf einfachen (durch die Amygdala) gesteuerten, assoziativ von eher gesamthaften Eindrücken einer Situation ausgelösten Handlungsmustern und ermöglichen schnelle Reaktionen zum Überleben: z.B.: worauf gerade zu achten ist, ob Flucht oder Angriff gewählt werden soll, etc. Ohne Emotionen / Gefühle können wir nicht werten oder Prioritäten setzen => keine Bedeutungen erzeugen. Informationsübertragung aus der Systemumgebung? Das Gehirn kann beispielsweise über die Sinnesorgane von der Umwelt angeregt werden. Diese Erregungen enthalten jedoch keine bedeutungshaften (und verlässlichen) Informationen über die Umwelt. Die Wirklichkeit ist ein Konstrukt des Gehirns. Die Wirklichkeit ist aber kein Konstrukt des Ich - vielmehr ist dieses selbst ein Konstrukt des Gehirns. Das Gehirn ist in der Lage, Methoden zur Stabilisierung ausgewählte Erregungsmuster zu produzieren - insbesondere die Kommunikation mit dem konsensuellen / kulturellen Bereich (Gedächtnis). Das Gedächtnis ist keine Bibliothek der wahrgenommenen Sachverhalte, sondern ein dynamischer dissipativ chaotischer Prozess mit Sets Seltsamer Attraktoren, die Zustände (in etwa wieder) zu stabilisieren ermöglichen - temprärer Assoziativspeicher. Bedeutungsübertragung im technischen Sinne zwischen APS und der Systemumgebung gibt es nicht. Die Generierung von Bedeutung kann aber von aussen angeregt werden. Dabei ist aber nicht garantiert, dass 'passende' oder 'angemessene' Interpretation zustande kommt - wie alle Handlungen, können auch intersubjektive Interaktionen fehlgehen oder scheitern. Gleichwohl ist erfolgreiches wechselseitiges Handeln möglich, sogar wahrscheinlich. Kommunikation ist aus dem Blickwinkel des Konstruktivismus möglich, wenn: Intentionalität von Handlungen gegeben ist (wollen), die in Interaktion tretenden Subjekte über eine im wesentlichen gleichartige Handlungs-, Wahrnehmungs- und Deutungskompetenz verfügen, die wechselseitige angemessene Interpretationsleistungen erlauben (Konsensbereich), die Subjekte sich in einer gemeinsamen Lebenswelt begegnen, die ihnen zugängliche und interpretierbare Bedeutungsträger, schon angeeignete Begriffe, Zeichen und Werkzeuge enthält, die im Lauf der Interaktion verändert oder ergänzt werden können. Objektivität (Realität) / konsensuelle Bereiche (erlebte Wirklichkeit) Aufgrund der im grossen und ganzen hohen Zuverlässigkeit mathematischer Modellbildung ist der Eindruck der Gesetzmässigkeit der Natur und die Abbildbarkeit der Welt 'wie sie wirklich ist', als 'wissenschaftliche Erkenntnis', vielleicht sogar als 'objektive Wahrheit' sehr stark ausgeprägt - aus konstruktivistischer Sicht allerdings durch nichts gerechtfertigt. Denn das Gehirn kann zwar über die Sinnesorgane durch die Umwelt erregt werden, diese Erregungen enthalten jedoch keine Informationen über die Umwelt. Die Wirklichkeit ist ein Konstrukt des Gehirns. Die Wirklichkeit ist aber kein Konstrukt des Ich - vielmehr ist dieses selbst ein Konstrukt des Gehirns. Durch Sinneseindrücke hervorgerufene Erregung von Neuronen ist gänzlich unspezifisch codiert. Lediglich die Reiz-Intensität, nicht die Art des Reizes, wird durch die Signale repräsentiert. Wahrnehmung beruht offensichtlich nicht auf Abbildung von Realität und Verarbeitung von aussen aufgenommener Information, sondern auf aktiver Konstitution von Bedeutung durch das erkennende Subjekt. Schaffung von Bedeutung: gschaffene Bedeutung ist ein Selektionskriterium für die Realisierung eines Zustandes aus vielen Optionen; Bedeutung wird durch Selektoren und Selektionsmechanismen zugeordnet / vergeben. SO-Systeme: non-linear response potential with respect to permanent weak external forces and temporary perturbations; SO / APS: selektive Permeablität der Systemgrenze (genetically based, indiviually extended) APSs: non-linear pattern matching & weighting: activated memory-pattern / actual transferred pattern = meaning-pattern Da ein und derselbe Reiz bei zwei APS in der Regel zu völlig unterschiedlichen Wahrnehmungen oder Reaktionen führt, sind wohl interne (und nicht externe) Faktoren für diese Unterschiede verantwortlich. Experimente sind keine 'unabhängige Prüfinstanz'. Daten lassen sich in der Regel, abhängig von der zugrundegelegten Theorie, auf ganz unterschiedliche Weise interpretieren - führen typischerweise auch zu Diskussionen (Instabilitäten). Stabilitäts-Defizite können durch Kommunikation verringert werden. Sprache, Technik Sprache generiert Symbole = Bedeutungsträger für das Individuum und den konsensuellen Bereich; das Indidvidum ordnet Bedeutungsträgern Bedeutung durch 'Handhabung' zu: erweitert dabei das Symbolsystem und den konsensuellen Bereich; Natürliche Sprache ist das Werkzeug, mit dem autopoietische Systeme (SO-Systeme höchster Komplexität) die Kommunikations-Plattform 'konsensuelle Bereiche' bzw. 'Bereiche kultureller Einheitlichkeit' auf- und ausbauen. Durch und mit Sprache wird Bedeutung geschaffen. Durch Herstellung und Handhabung von Maschinen / Technik wird Bedeutung geschaffen. Sprache verwendet dazu Symbole (Bedeutungsträger), die durch Handhabung mit Bedeutung belegt werden. Technik verwendet Werkzeuge / Maschinen anstelle von Symbolen. Die natürliche Umgangssprache ermöglicht den Umgang mit sich selbst (der Sprache) und mit anderen Sprachen, mit uns selbst und anderen Subjekten, mit der sozialen Welt sowie mit unserer inneren und äusseren Natur. Natürilche Sprache ist offen. Natürliche Sprache ist Meta-Sprache ihrer selbst. Natürliche Sprache ist ein Werkzeug mit dem APS umgehen KÖNNEN. Der Umgang mit natürlicher Sprache braucht kein Wissen (um die Regeln, Vokabeln, ...) Fehlbestände (erkanntes Nichtwissen) im sprachlichen Bereich wird aktiv beseitigt. Natürliche Sprache trägt in sich alle Aspekte von Zeitlichkeit (Dynamik). Natürliche Sprache ist nicht substituierbar Kunst nutzt Sprache + Technik = Symbole + Werkzeuge; Kunst nutzt die Form, nicht den Inhalt. Kunst ist explorative Handhaben von Symbolen + Werkzeugen ohne Rücksicht auf Inhalte; Der orientierende (stabilisierende) Beitrag konsensueller Bereiche wird durch die Kunst infrage gestellt - Kunst wirkt auf konsensuelle Bereiche de-stabilisierend und erweiternd. Natürliche Sprache ist das mächtigste Symbolsystem, das wir kennen. Insbesondere die Tatsache, dass die natürliche Sprache stets Metasprache ihrer selbst und unverzichtbares Erklärungsmittel anderer Symbolsysteme ist, also ihre Unhintergehbarkeit, weist sie als solche aus und verschafft ihr logischen Vorrang. Der Ersterwerb von Sprache findet in einem Lebensalter statt, in dem die Fähigkeit zur expliziten Verarbeitung abstrakter Begriffe und deren Beziehungen nachgewiesenermassen (Piaget 1989) noch gar nicht oder bestenfalls rudimentär entwickelt ist. Trotzdem erlernen und beherrschen kleine Kinder ein auf komplizierten Regeln beruhendes Sprachsystem, das sie begrifflich im Einzelnen gar nicht durchschauen. Ähnliches lässt sich auch für eine Reihe von Fertigkeiten, wie etwa das Radfahren feststellen. Oder die Tatsache, dass Menschen seit Tausenden von Jahren gelernt haben, mit Zahlen oder Geld umzugehen, obgleich diese äusserst abstrakten Entitäten erst in jüngster Zeit überhaupt befriedigend auf den Begriff gebracht wurden. Auch die Entwicklung von technischen Artefakten ist nichts anderes als ein weiterer Weg - neben sprachlichen Äusserungen - Begriffe und gedankliche Konstrukte zu vergegenständlichen, um mit dem Werkzeug zweckmässig in die materielle Welt eingreifen zu können. Die Tatsache, dass technische Artefakte, eine mögliche Vergegenständlichung gedanklicher Konstrukte wie Begriffe und Anschaungen ist, weist Technik als engste Verwandte der Sprache aus mit dem Begriff als gemeinsamer Wurzel. Sprache dient der Kommunikation und Reflexion, der kognitiven und sozialen Konstruktion von Wirklichkeit. Technik dient dem zweckrationalen Handeln, der Interaktion mit der Welt zwecks Befriedigung von Bedürfnissen durch Arbeit. Mit Werkzeugen etwas herzustellen, ist folglich ebenso eine veräusserlichte Form begrifflichen Denkens wie die, etwas in Sprache auszudrücken, aber mit schärfer gefassten Funktionen. Gestaltung und Gebrauch von Werkzeugen - und das gilt insbesondere für ComputerSysteme - bilden dieser Sicht zufolge eine 'Sprache': die aus Form- und Funktionselementen und ihren Kombinationsmöglichkeiten sich zusammensetzende 'Sprache der Artefakte'. In dieser Sprache wird Bedeutung sowohl durch Form der Werkzeuge (Semantik der Artefakte) als auch durch die Handlungsmuster im Umgang mit ihnen (Semantik der Situation) zum Ausdruck gebracht. Gebrauchstüchtige Werkzeuge zeichnen sich dadurch aus, dass sie dem Benutzer Sinn und Verständnis für ihren Gebrauch vermitteln und zugleich im Gebrauch Erfahrungen für sinnvolle weiterführende Handlungsweisen ermöglichen. Damit gibt es eine starke Analogie zwischen dem Lesen eines Buches und dem Gebrauch eines Werkzeuges. Wie der Leser bei der Interpretation eines Textes benötigt auch der Arbeiter beim Werkzeuggebrauch einen sozial tradierten Handlungskontext. Wie darüber hinaus die Struktur das Verstehen des Textes erleichtert, so gibt die Form Hinweise zum Gebrauch des Werkzeuges. Die Bildung von Zeichen und das Herstellen von Werkzeugen sind auf das Engste miteinander verwandt. Beide Tätigkeiten erfordern spezifische kognitive Leistungen, die mit Recht als besonderes Kennzeichen menschlichen Handelns betrachtet werden können. Der Bereich sprachlicher Äusserungen ist ein geschlossener Bereich. die Logik der Beschreibung ist die Logik des beschreibenden (lebenden) Systems; Sprachliches Verhalten ist 'Orientierungsverhalten' aber: Sprache überträgt keine Information ! Sprache orientiert den zu Orientierenden innerhalb seines kognitiven Bereiches auf Interaktionen, die unabhängig von der Art der orientierenden Interaktion selbst sind; Orientierung durch Symbole und Werkzeuge im konsensuellen Bereich (kulturellen Bereiche, Bereich der Scientific Community); Orientierung als aktive Eigenleistung des orientierten Systems über den Mechanismus der strukturellen Kopplung. Sprachliche Interaktion orientiert den Zuhörer innerhalb seines kognitiven Bereiches. Keineswegs wird dadurch aber der Verlauf seines darauf folgenden Verhaltens bestimmt. Sprache überträgt keine Information! Niemand kann demzufolge jemals rational von einer 'Wahrheit' überzeugt werden, die nicht bereits implizit in seinen Grundauffasssungen enthalten war. Über den Mechanismus der strukturellen Kopplung ist keine Informationsübertragung zwischen System und Systemumgebung möglich - Orientierungseinflüsse sind die Alternative dazu. Können, Wissen Können ist das Primäre, Wissen ein Teilbereich davon (das Sekundäre): Lange bevor wir etwas als etwas begriffen haben, sind wir imstande, sinnvoll ( Aufrechterhaltung der Organisationsform) zu handeln, verfügen wir über mannigfaltige Fertigkeiten, ohne dass wir bei deren Ausübung oder Erwerb jemals auf Begriffe oder explizite Regeln zurückgriffen. Wissen ist Problemlösungskapazität. Wissen ist die explizit ausformulierte Qualität & Quantität von Daten / Fakten und Zusammenhängen (Regeln). Wissen ist (in Symbolen) transportierbar und speicherbar. Wissen ist Teilbereich und nicht die Grundlage von Können. Wissen ist jener Teilbereich desKönnens, der explizit in Daten / Fakten / Regeln = Begriffen = Bedeutungsträger formulierbar ist. Wissen enthält keine Bedeutung; Erkanntes (durch Können) NICHTtwissen ist die Grundlage für den Erwerb von Können und den Ausbau eines Teiles davon als Wissen für den konsensuellen / kulturellen Bereich. Wissen beruht auf vorhergender Bergriffsbildung. Wissen ist extrem vergänglich: Wissen von heute ist der Irrtum von morgen. Können ist Problemerkennungs- / Problembewertungs-Fähigkeit: Erkennen von (neuen) Problemen, Beurteilen und Generierung von durch Bewertungen + adequates Handeln; Wissen ist Problemlösungskapazität mithilfe von expliziten Reglen, die Zusammenhänge zwischen Daten/Fakten und Zustädnen beschreiben. Können ist nicht übertragbar => Können muss erworben / entwickelt werden; Können benutzt dynamische Erinnerungs-Muster als Referenz: so wie die Aneinenaderreihung von 'stills' nicht den Inhalt (Message) einre Szene beinhaltet, so sind 'aneinandergereihte Momentaufnahmen' kein Film.: Wissen für Maschinen unserer Zeit benutzt aneinandergereihte Momentaufnahmen; Können braucht Geschichte =>Zeitlichkeit Können wird durch Tun (Arbeit) erworben. Können ist NICHT and Begriffsbildung gekoppelt: etwas zu können ist etwas anderes, als über das etwas-können zu sprechen (Bergriffe zu kommunizieren). Können unterscheidet sich vom Wissen unter anderm dadurch, dass Fakten/Daten und Zusammenhänge anders organisert sind - NICHT durch ein Mehr an Daten/Fakten/Regeln. Können ist merh and Nicht-Wissen gebunden als an Wissen: Wissen ist bereits in Regeln fassbar; erfasstes Nicht-Wissen ist Antrib / Quelle für künfiges, zu entwickelndes, Können. Eine 'Wissens-Maschine' ist für eine Existenz als APS in dieser Welt zu gering ausgestattet. Es fehlt das Entscheidende, die Fähigkeit, Ähnlichkeiten und geringste Unterschiede in Mustern und Vorgängen auszumachen in einem Handlungkontext als bedeutsam zu interpretieren (Bedeutung zu gneerieren), um so mit einer veränderten Situation angemessen umzugehen (Aufrechterhaltung der Organisationsform), Gegebenheiten aus verschiedenen Perspektiven neu zu sehen (Problemanaalyse), Zeichen (auch neue) Bedeutungen zu geben, Werkzeuge (auch auf eine neue Art) zu verwenden, aus Erfahrung lernen zu können (taugliche Attraktoren leichter wieder stabilisieren zu können). Es fehlt die Fähigkeit, sich Umweltgegebenheiten aktiv anzueignen, indem durch Kommunikation innerlich ein funktionales Bild der Interaktion mit der Umwelt geschaffen wird und dieses zugleich aussen restrukturiert. Diese Fähigkeit wird im allgemeinen 'Können' genannt, wobei zwischen Könnerschaft / Expertise ('knowing how'), d.h etwas angemessen ('intelligent') zu tun, ohne einem theoretischen Plan zu folgen, und Wissen ('knowing that'), d.h. theoretischer Einsicht, dass etwas der Fall ist oder dass ein Sachverhalt besteht, unterschieden werden muss. Können bildet / verbessert sich durch Tun, durch Übung (Arbeit). Auf der Grundlage häufig in ähnlicher Form wiederholter, freilich niemals identischer Handlungskreisläufe in vergleichbaren Situationen gelingt es, Bedeutungen von motorischen und sensorischen Mustern, von Handlungen und Wahrnehmungen aus einer Vielzahl von Fällen im Gedächtnis zu reproduzieren und aufzubewahren. Dies befähigt dazu, auch feinste situativ relevante Unterschiede auszumachen, daraus Vorstellungen von 'guten', von 'idealen' Mustern oder den Prototyp einer Handlungsgestalt oder eines Produktes zu gewinnen und dabei kleinste Abweichungen auszumachen - Geschicklichkeit des Handlens zu erwerben. Entwicklung von Können bedeutet, dass ganze Handlungsabläufe als (leicht) stabiliserbare komplexe Prozesse im zentralen Nervensystem vorliegen und für künftiges Handeln verfügbar sind und weiter ausgebaut werden können Für den Beobachter zeigt sich Können als geschicktes, flüssiges Handeln auch in komplexen, veränderlichen Situationen, insbesondere im zuverlässigen Urteil und in der Fähigkeit, zwischen dem Normalen und dem Aussergewöhnlichen trotz grosser Ähnlichkeiten (geringster Unterschiede) unterscheiden zu können. Können ereignet sich ohne wissens-orienteirtes Denken, es ist im Körper verinnerlicht. Es ist unaussprechlich, aber es kann erinnert, vorgestellt, visualisiert werden. Können wird durch Tun, Nachahmen und Vorführen erworben. Können beruht auf Erfahrung, auf Reflexion des Handelns, auf dem Lernen aus Fehlschlägen, auf der Fähigkeit nachzuvollziehen, wie Handlungen fehlgehen und angemessene Handlungen zu entwickeln, wenn übliche Verfahren scheitern. Können, menschliche Expertise, beruht also wesentlich auf dem Vergleich von Situationen, auf dem Hervorheben von Ähnlichkeiten und Unterschieden, nicht auf dem Zuordnen und Anweden von expliziten Regeln. Diese Tatsache macht verständlich, dass Experten nicht in der Lage sind, die Regeln auszusprechen, nach denen sie vorgehen und warum mühsam extrahierte Regeln, wenn sie einmal programmiert sind, keine Expertise hervorbringen. Es erklärt auch, warum Experten sich in ihrem Können beeinträchtigt fühlen, wenn sie gezwungen werden, strikt nach Regeln zu handeln; sie leisten dann nicht mehr als ein Novize. Jeder, der imstande zu sein glaubt, sein Können vollständig zu erklären, verfügt wohl gar nicht über Expertenkönnen. Wenngleich Können ohne wissens-orientiertes Denken stattfindet, gibt es dennoch das Können im Denken. Experten können mehr, als sie mit Worten zu sagen wissen. Im Unterschied zu wissensbasierten und regelgebundenen Vorgangsweisen handeln Experten aufgrund ihrer verinnerlichten praktischen Erfahrungen. Dabei besteht ihre Tätigkeit weniger im Lösen von Problemen, sondern darin, Probleme zu definieren und Situationen aus veränderten Perspektiven zu betrachten. Das Lösen von Teilproblemen ist dabei nur ein Bestandteil der Redefinition übergeordneter Problemstellungen. Experten experimentieren mit ihrer Erfahrung und erkunden die Wirkung ihrer Handlungen, 'hören, was die Situation antwortet'. Dieses reflektierende Handeln hat mit der Anwendung von Wissen zum Lösen von Problemen nichts gemein. Können beruht auf der Fähigkeit, erinnerte Situtationen zu vergegenwärtigen, mit sinnlich erfahrenen Situationen zu vergleichen und angemessenes Handeln in der Umwelt zu ermöglichen. Wissen setzt zwar auch Erfahrung voraus, beruht dann aber auf Begriffsbildung im Handeln. Dabei ist es gekennzeichnet durch explizite Beziehungen zwischen wahrgenommenen Gegenständen und Sachverhalten. Es nimmt im einfachsten Fall die Form von Aussagesätzen an, kann als Sprache veräusserlicht oder kognitiv im Denken verändert werden. Im Unterschied zum impliziten, praktischen 'Erfahrungs'-Wissen wird es auch explizites, propositionales, begriffliches oder theoretisches Wissen genannt. Lange bevor wir etwas als etwas begriffen haben, sind wir imstande, sinnvoll zu handeln, verfügen wir über mannigfaltige Fertigkeiten, ohne dass wir für deren Ausübung oder Erwerb jemals auf Begriffe oder explizite Regeln zurückgriffen. Wohl das eindrucksvollste Beispiel dafür ist die Sprache. Der Ersterwerb von Sprache findet in einem Lebensalter statt, in dem die Fähigkeit zur expliziten Verarbeitung abstrakter Begriffe und deren Beziehungen nachgewiesenermassen (Piaget 1989) noch gar nicht oder bestenfalls rudimentär entwickelt ist. Trotzdem erlernen und beherrschen kleine Kinder ein auf komplizierten Regeln beruhendes Sprachsystem, das sie begrifflich im Einzelnen gar nicht durchschauen. Ähnliches lässt sich auch für eine Reihe von Fertigkeiten, wie etwa das Radfahren feststellen. Oder die Tatsache, dass Menschen seit Tausenden von Jahren gelernt haben, mit Zahlen oder Geld umzugehen, obleich diese äussserst abstrakten Entitäten erst in jüngster Zeit überhaupt befriedigend auf den Begriff gebracht wurden. Können, in welchem Entwicklungsstadium auch immer, stellt die primäre Handlungskompetenz des aktiven Subjektes dar. Nur partiell und nur unter bestimmten Umständen kann daraus begriffliches Wissen gebildet werden. Damit ist die Grenze zwischen Können und Wissen veränderlich. Durch den Umgang mit Begriffen und veräusserlichten Artefakten können allerdings durchaus neue Handlungsweisen erschlossen und kann damit das Können weiterentwickelt werden. Expertenwissen (Können) ist so organisiert, wie es für die Lösung praktischer, semantisch reichhaltiger Probleme gebraucht wird. Das übliche Modell hierachischer Detailierung von Wissen reicht zur Erklärung von Expertise nicht aus. Wesentlich angemessener erscheint die Annahme situationsbezogener Organisation von Wissen und kontextabhängiger Interpretation von Daten. Experten verfügen nicht einfach über mehr und detailierteres Wissen als Novizen, ihr Wissen ist zudem anders organisiert und repräsentiert, in dichter gepackten, beziehungsreicheren und vor allem aufgabenbezogenen und vorgehensorientierten semantischen Netzen. Verinnerlichte Handlungsmuster und -perspektiven machen allerdings Experten auch zu Gefangenen ihrer eigenen Fähigkeiten: lassen sie partiell erblinden für relevante Unterschiede auserhalb ihres Kompetenzbereiches. Nicht Wissen, sondern Nichtwissen schafft neues Wissen. D.h., wissensbasierte 'Expertsystems' sind grundsätzlich nicht in der Lage, neues Wissen zu generieren, erreichen bestenfalls Leistungen eines fortgeschrittenen Anfängers. Nichtwissen ist die notwendige Vorbedingung und der Anstoss zur Erkundung und weiterer Modellbildung. Dieser Vorgang der Modellbildung ist zugleich Ursache dafür, dass schon erworbenes Wissen veraltet und überflüsssig wird. Im Gegensatz zur landläufigen Vorstellung ist Wissen damit für seine Besitzer eine höchst verderbliche Ware. (5) Stufen des Könnens (Dreyfus / Dreyfus, 1987) im Umgang mit einem Problemfeld ( Competence, Proficiency and beyond / Expertise and Rationality / Calulative Rationality / Intelligence Without Representation / ) Komponenten Perspektive Entscheidung Einstellung Neuling kontextfrei keine analytisch distanziert Fortgeschrittener Anfänger kontextfrei und situational keine analytisch distanziert Kompetenz kontextfrei und situational gewählt analytisch distanziertes Verstehen und Entscheiden; an Ergebnissen gefühlmässig beteiligt; Gewandtheit kontextfrei und situational erfahren analytisch teilnehmendes Verstehen; distanziertes Entscheiden; Experte kontextfrei und situational erfahren intuitiv gefühlsmässig beteiligt Eine Unterscheidung zwischen Können und Wissen ist das Dilemma zwischen Erklärbarkeit und Relevanz: Häufig ist das explizit begrifflich Formulierbare für das Handeln nicht relevant, und das Relevante lässt sich nicht begrifflich formulieren. Das Können von Experten ist vor allem in Bereichen 'semantisch reichhaltiger Probleme', in schwach strukturierten Situationen erforderlich. Dort sind Probleme oft noch gar nicht identifiziert, müssen erst ausgemacht oder definiert werden oder verändern sich im Zuge der Bearbeitung. Derartige Situationen erfordern eine in langer Erfahrung im Umgang mit vergleichbaren Fällen erworbene Fähigkeit, mit komplexen Mustern in unübersichtlichen Situationen passend umzugehen ('pattern perception', 'pattern matching'). In derartigen unsicheren und instabilen Situationen helfen explizites begriffliches Wissen allein und daruf beruhende Problemlösungsmethoden schon deshalb nicht, weil bereits die Bedingungen ihrer Anwendbarkeit nicht klar sind. Mensch, Maschine autopoietische Maschinen: Problem-Erkennungs-Management; Erwerb (durch Aktivität) + Ausbau von Können; Bewertungen - auch in 'diffusen' Situationen; Gebrauch natürlicher Sprache (strukturelle Offenheit, Zeitlichkeit, Meta-instrument ihrer selbst): Generierung von Symbolen zur Generierung von Bedeutung; Herstellung und Gebrauch von Werkzeugen zur Generierung von Bedeutung; Kommunikation mit der Systemumgebung über strukturelle Kopplung via konsensuelle Bereiche; Information wird wird jeweils generiert und kann nicht übertragen werden; Können kann nicht übertagen werden. APS (Menschen) bauen nur Komponenten, die sie selbst benötigen; allopoietische Maschinen: Problem-Lösungs-Kapazität; Einsatz + Verwaltung von Wissens (Wissens-Management: Daten / Fakten, Regeln) Maschinen besitzen keine Natürliche Sprache; Maschinen weisen die Kapazität des Könnens nicht auf; Kommunikation durch Informationstransfer; Wissen kann als Information übertragen werden; Maschinen bauen Komponenten, die unterschiedlich zu ihnen sind; Aufbau aus materiellen Komponenten mit langreichweitigen Interkationspotentialen; dynamische energetisch / historische Materiekonfiguration; wie funktionieren sie?: nach den Prinzipien der SO; Kommunikation über strukturelle Kopplung; wozu funktionieren sie?: Erhaltung der Organisationsform zu effektivem Energie-Managment; Einheit von Systemumgebung + System: SU überkritsicher permanenter E-Input; zum Aufbau / Ausbau einer Kommunikationsplattform für konsensuelle / soziale Interaktionsbereiche; generieren von Zeit als Problem-Erkennungs-Management zum Erwerb (durch Aktivität) + Ausbau von Können; zur Bewertungen auch in 'diffusen' Situationen; durch dne Gebrauch natürlicher Sprache (strukturelle Offenheit, Zeitlichkeit, Meta-Instrument ihrer selbst) zur Generierung von Symbolen zur Generierung von Bedeutung; zur Herstellung und dem Gebrauch von Werkzeugen zur Generierung von Bedeutung; Kommunikation mit der Systemumgebung über strukturelle Kopplung; genereiern von Information in Form von Bedeutungen und ohne Informationsübertragung; APS verarbeiten Bedeutungen (Bedeutungen schaffen Bedeutungen) und benutzen dafür Symbole und Werkzeuge; Bedeutung wird von jedem APS individuell durch Interaktion über Plattformen wie konsensuelle oder soziale Bereiche, generiert. Aufbau aus materiellen Komponenten ohne spezifische Reichweite von Interaktionspotentialen; wie funktionieren sie?: gezielter und dosierter Energieeintrag von aussen + Instruktionen, wie der Input zu verwalten ist; Initialisierung/Eintrag von expiliziten Regeln (Programmen) von aussen; Art der Interaktion mit der Systemumgebung: Informationstranfer (mit Leitungsverlusten); keine Zeit keine Entwicklungsfähigkeit (Entwiclung durch Befolgung neuer / verbesserter von extern eingegebenen Regeln ist keine Eigenentwicklungs-Kapazität; auch die Realisierung neuer Optionen auf der Basis von Anweisungen, die die Generierung neuer Optionen ermögicht, ist keine Eigenentwicklungs-Kapazität); Problem-Lösungs-Kapazität; Einsatz + Verwaltung von Wissens (Wissens-Management: Daten / Fakten, Regeln) Maschinen besitzen keine Natürliche Sprache; Maschinen weisen die Kapazität des Könnens nicht auf; Kommunikation durch Informationstransfer; Wissen kann als Information übertragen werden; Maschinen bauen Komponenten, die unterschiedlich zu ihnen sind; Lernen durch Instruktion: Anweisungen (Programme, auch auf Metaebene) von aussen; Maschinen verarbeiten Information Inforamtion = Informationsträger (Symbolverarbeitung) - sie verarbeiten keine Bedeuungen; Maschinen generieren keine Bedeutungen sondern Bedeutungsträger; Unter dem Begriff (allopoietische) 'Maschine' ist nicht nur die konkrete stoffliche Gestalt, die ihre Funktion realisiert, zu verstehen, sondern jede eindeutig festgelegte, wiederholbare Bewegung, die folglich auch symbolisch beschrieben werden kann. Diese explizite funktionale Beschreibung beruht auf Formalisierung von Vorgängen, auch im Zusammenhang mit geistigen Tätigkeiten. Wenn Maschinen (insbesondere Computer) Information in gleicher Art verarbeiten wie es menschliche Lebewesen tun, dann sollte jedes psychologische Phänomen durch eine effektiv berechenbare Prozedur erzeugt werden können, d.h. durch eine spezifizierbare Menge von Befehlen, die eine entsprechende Abfolge mentaler Zustände hervorbringt; müsste Geist als repräsentationales System begriffen werden, worin verschiedene Berechnungsprozesse ablaufen, die gedankliche Repräsentationen bilden, organisieren, interpretieren und transformieren. · sollten logische Operationen und funktionale Beziehungen durch neuronale Netze realisierbar sein. Damit wäre 'künstliche Intellligenz' autopoietische Maschinen, realisierbar. dabei wird allerdings vernachlässigt, dass Lebewesen, im Unterschied zu Maschinen, körperlich in die sie umgebende Welt eingebunden sind, um darin zu überleben. diese Körperlichkeit der Grund ihrer Bedürfnissse, Absichten und Ziele ist, die zu aktivem Handeln antreiben und das eigene Handeln regulieren. und eben daraus das Unterscheidungsvermögen von in einer Situation relevanten von bloss möglichen Handlungsweisen entsteht. Für Maschinen sind dafür explizit angeführte Bewertungs- und Auswahlkriterien erforderlich. Die Tatsache, dass Menschen als lebende Organismen körperlich in der Welt sind und mit ihr interagieren, ist für die Beurteilung kognitiver Leistungen von entscheidender Relevanz. · Bedeutung entsteht aus der wechselseitigen Relation zwischen Welt - Symbol - Substrat. · Der aktive Organismus erkennt nicht die Welt, sondern seine Beziehung zu ihr. · Bedeutung ist nicht beobachtbar; sie beruht auf der logischen Unterscheidung zwischen Zeichen und Bezeichnetem und ist nicht im Symbol, sondern in dem durch Interaktion hergestellten Verweisungszusammenhang zwischen Symbol und Designat enthalten (D'Avis, 1994). Durch seine Interaktion mit der Welt ist der lebende Organismus in eine ergebnisoffene, geschichtliche Entwicklungsdynamik eingebunden, die nicht durch Anfangsbedingungen determiniert ist. Das menschliche Gehirn kennt keinen repräsentationsfreien Zustand Strukturbedingt vermag das Zentralnervensystem zu jeder Zeit · Vergangenheit (War, Abgeschlossenes) · Gegenwart (Sein, Gegebenes) · Und Zukunft (Werden, Möglichkeit) zu unterscheiden. Im Unterschied dazu sind (allopoietische) Maschinen kognitiv nicht in der Welt: · Sofern nicht mittels formaler Symbolsysteme Repräsentationen von aussen eingegeben werden, sind sie in einem repräsentationsfreien Zustand. · Zeitlichkeit ist bei Maschinen strukturell nicht verankert, daher ist ihr Zustand stets Gegenwart. · Ein Vorverständnis vermögen sie nicht zu entwickleln (es sei denn, es würde per Programm eingegeben). Und das hat gravierende Folgen: · Mangels fehlender Zeitlichkeit und damit fehlender Entwicklungsfähigkeit tritt bei der Formalisierung von Gegenständen und Sachverhalten der Welt (d.h bei deren Beschreibung in formalen Symbolsystemen) gegenüber natürlichsprachlichen Beschreibungen ein unwiederbringlicher Verlust an Bedeutung ein. · Da die Unterscheidung und der Zusammenhang von Zeichen und Bezeichnetem (als logische Voraussetzung von Bedeutung) verlorengeht, bestimmen, nicht wie beim Menschen, die erlernten Funktionen der Designata, sondern formale Transformationsregeln die Bedeutung der Symbole. · Maschinen verarbeiten folglich physikalische Bedeutungsträger und nicht kognitiv gehaltvolle Bedeutungen. Damit wird nicht bestritten, dass andere als menschliche Sozialsysteme auch Sprache, Denken und intelligentes Verhalten zu entwicklen vermögen. Bestritten wird damit allerdings, dass eine symbolverarbeitende Maschine zu menschenähnlichen Leistungen (artificial intelligence) fähig ist, weil diese an Mindestanforderungen geknüpft sind · diese Maschinen müssen autopoietische Systeme sein, die über einen mit entwickelter Sensibilität und Motorik ausgestatteten Körper verfügen, · Bedürfnisse verspüren, · zu zielgerichtetem Handeln fähig sein, · zu rekursiver Interaktion fähig sein, · und sprachfähig sein. Einfacher und mit geringerer Komplexität ist (menschliches) Denken und intelligentes Verhalten nicht zu haben. Wenn kognitive Prozesse unabhängig von den Eigenschaften lebendiger Organismen und unabhängig vom materiellen Substrat (Hardware) allein durch funktionale Organisation von Symbolsystemen erklärt werden können, also durch rein formale, algorithmisch organisierte Operationen mit Symbolen ohne Bezug auf deren Bedeutung für den Organismus, dann könnten symbolverarbeitende Maschinen menschenähnliche Leistungen erbringen. Allerdings sprechen zumindest die im folgenden angeführten Gründe dagegen: · Intentionale Systeme wie lebendige, autonome und selbstbewusste Organismen benötigen Erfahrung, um Bedeutung erzeugen zu können; Bedeutung entsteht dabei auf der Grundlage von Intentionen durch Interpretation der in der Auseinandersetzung mit der Umwelt erlebten Situation, sie ist folglich interaktional. Die offene Entwicklung der Welt, auf die sich der intentionale Organismus bezieht, erlaubt keine Beschreibung a priori, sondern erfordert Anpassung, Sinngebung, d.h. welche Bedeutung etwas zugewiesen wird, hängt dann von internen, erworbenen Bewertungen, etwa von den Bedürfnissen des Körpers, ab. Geist beruht mithin auf biologischen Grundlagen, er ist verkörpert. · Das Gehirn ist kein rein digitales System (z.B. werden die synaptischen Stärken analog moduliert). Die Reaktionsmuster des Nervensystems hängen entscheidend von der Vorgeschichte ab und werden in Wechselwirkung mit der Welt durch Selektion, nicht durch Instruktion erzeugt. Demgegenüber 'lernen' Maschinen, auch neuronale Netze, durch Instruktionen, nicht durch Selektion, indem bestimmte Algorithmen als Lernregeln implementiert werden. Computer benötigen Programmierer und ihre symbolischen Repräsentationen haben nur die Bedeutung, die ihnen vom Programmierer zugeschrieben wird. Organismen hingegen verdanken sich und ihr Verhalten Entwicklungsprozessen der Selbstorganisation. · Der funktionalistischen Betrachtungsweisen zugrundeliegende Objektivismus setzt eine strukturierte Realität voraus und beruht auf festen Zuordnungen von Kategorien (oder Begriffen) zu Dingen und Sachverhalten der Realität. Mengentheoretischen Symbolen sind Dinge der Welt bijektiv zugeordnet (symbolische Repräsentation). Demzufolge nimmt das Gehirn Information aus der objektiven Welt auf und verarbeitet sie zu Kategorien. Dem stehen allerdings neurobiologische Befunde entgegen: menschliche Kategorienbildung weicht davon beträchtlich ab, sie beruht wesentlich auf der Erfahrung des körperlichen In-der-Welt-Seins, nicht einmal Ähnlichkeit und Typizität führen zu eindeutiger Kategorienzugehörigkeit. Auch die Bildung von Metaphern durch Analogien ist damit nicht vereinbar. Geist ist kein Spiegel der Natur: 'Der Geist erschafft durch kulturelle und linguistische Interaktion Aspekte der Wirklichkeit' (Edelman, 1995, 343). Arbeit Arbeit ist die Tätigkeit, Maschinen und Instrumente (Bedeutungsträger) zu bauen und zu handhaben: die Art, wie Bedeutung durch Technik generiert wird. Sprache ist die Tätigkeit, Symbole zu erfinden und zu handhaben: die Art, wie Bedeutung durch Kommunikation üer die Plattform konsensueller Bereiche (kultureller Bereiche, scientific communities) generiert wird. Arbeit ist mit Können verbunden. Können wird über Arbeit erworben und ausgebaut: entdecken von Nichtwissen (Nicht-Können) + Aufbau von dynamischen patterns (gespeicherte Prozesse zum pattern matching); Arbeit ist die Tätigkeit, Maschinen und Instrumente (Bedeutungsträger) zu bauen und zu handhaben: die Art, wie Bedeutung durch Technik generiert wird. Sprache ist die Tätigkeit, Symbole zu erfinden und zu handhaben: die Art, wie Bedeutung durch Kommunikation üer die Plattform konsensueller Bereiche (kultureller Bereiche, scientific communities) generiert wird. Arbeit ist mit Können verbunden. Können wird über Arbeit erworben und ausgebaut: entdecken von Nichtwissen (Nicht-Können) + Aufbau von dynamischen patterns (gespeicherte Prozesse zum pattern matching); Arbeit ist der Einsatz von Symbolen und Werkzeugen zum Aufbau / Ausbau konsensueller / sozialer Bereiche ® Mittel zur Kommunikation (=Stabilisierung) Arbeit: Musterauswahl, Mustervergleich, Bewertung, Generierung von Bedeutung, Musterspeicherung + Aktivität aufgrund vorgenommener Bewertungen und vorliegender Bedeutungen; Arbeit von APS: Problemerkennung - nicht das Anwenden von Algorithmen Werkzeuge (EDV-Programme), die der Problemerkennung dienen sind taugliche Werkzeuge ist vor dem Hintergrund unserer tätigen Auseinandersetzung mit der uns umgebenden Welt zu verstehen als gemeinschaftliche Daseinsvorsorge. Arbeit sichert das Leben des Einzelnen und der Gesellschaft. · Im Unterschied zu Spiel oder Muse, die sich selber genügen, ist Arbeit zweckgerichtet und erfordert zweckrationales Handeln. · Der Zweck von Arbeit liegt darin, Gebrauchswerte zu schaffen, die der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dienen. Die Gebrauchswerte können materieller oder immaterieller Natur sein (z.B.: Nahrung, Kleidung, Wohnung, wissenschaftliche, kulturelle Leistungen, Erziehung, Pflege, ...). · Arbeit ist damit eine Grundtätigkeit des Menschen und Grundbedingung allen menschlichen Lebens überhaupt: in der Arbeit machen wir uns selbst. Ziele und Absichten sind geradezu das Kennzeichen von Handlungen. Handeln ist zielgerichtetes, absichtsvolles Tun. Dabei sind Handlung und Wahrnehmung in einem zyklischen Prozess eng miteinander verknüpft: Menschen handeln, um wahrzunehmen, und nehmen wahr, um zu handeln. · Der Kreislauf wird in Gang gesetzt durch unsere Bedürfnisse und Motive, die, von Erfahrungen geleitet, in Ziele und Absichten verwandelt werden. · Im Ausführungsteil der Handlung generieren wir aus der Absicht eine Folge passend erscheinender Handlungsschritte, die im Einzelnen ausgeführt werden und damit Veränderungen in der uns umgebenden Welt hervorrufen. · Durch unser Handeln beabsichtigen wir, einen Zustand in der Welt zu schaffen, den es noch nicht gibt: zu handeln zielt also auf etwas ab, das noch nicht der Fall ist. Werkzeuge und (allopoietische) Maschinen sind 'implementierte Theorie'. Technische Artefakte und ihre funktionalen Beschreibungen sind daher stets ein gutes Stück dekontextualisiert und abstrakt, notwendigerweise vom Arbeitskontext losgelöst, dem sie ursprünglich entstammen. Das stellt die Benutzer vor die Aufgabe, sie im Gebrauch zu rekontextualisieren, d.h., ihre Funktionen im Kontext der konkreten Aufgabenstellung zu interpretieren - erst dadurch wird ihr Einsatz effektiv und effizient. Dies trifft insbesondere auf die Entwicklung von Softwaresystemen zu, wo das Grundproblem allen Programmierens das Verstehen der Arbeitsaufgabe ist, für die das System entwickelt wird. Programmieren heisst, ein begriffliches Verständnis des Arbeitshandelns, eine Theorie über den Arbeitsprozess zu bilden, in dem sie benutzt wird: Programming is theory building' oder 'Gestalten ist das Zusammenspiel von Verstehen und Herstellen'. Gestaltung und Gebrauch von Werkzeugen - und das gilt neuerlich insbesondere für ComputerSysteme - bilden dieser Sicht zufolge eine 'Sprache', die aus Form- und Funktionselementen und ihren Kombinationsmöglichkeiten sich zusammensetzende 'Sprache der Artefakte', die in der Bedeutung sowohl durch deren Form (Semantik der Artefakte) als auch durch die Handlungsmuster im Umgang mit ihnen (Semantik der Situation) zum Ausdruck gebracht wird. Gebrauchstüchtige Werkzeuge zeichnen sich dadurch aus, dass sie dem Benutzer Sinn und Verständnis für ihren Gebrauch vermitteln und zugleich im Gebrauch Erfahrungen für sinnvolle weiterführende Handlungsweisen ermöglichen. Dazu müssen sie erlauben, Form, Funktion und Handlungskontext derart aufeinander zu beziehen, dass sich die Benutzer angeregt fühlen, bei der Lösung ihrer Arbeitsaufgaben erkundend mit ihnen umzugehen und neue Handlungsweisen zu erproben. Bei Computer-Artefakten wird ausserdem die enge Verwandschaft von Sprache und Technik besonders deutlich: beide sind als Objektivierung begrifflichen Denkens zu verstehen. Zugleich sind sie aber immer auch Ausgangspunkt und materielle Basis für das Erkunden neuer Handlungsmöglichkeiten und einer reflektierteren, effektiveren Praxis. Aus dieser Sicht können effektive und effizient zu nutzende Artefakte nur dadurch zustande kommen, dass sie schrittweise unter ständiger praktischer Überprüfung ihrer Gebrauchstüchtigkeit unter Einbeziehung der Benutzer in die Entwicklungs- und Revisionszyklen, entwickelt werden. Eine der Möglichkeiten die Gebrauchstüchtigkeit zu erhöhen wäre es, die ausgeprägte Trennung der Entwicklungsprozesse technischer Artefakte von ihrer Implementierung und Verwendung als Arbeitsmittel (wieder) aufzuheben. Kreativität Generierung (reflektierten) Nichtwissens Erkennen / Feststellen / Antizipieren von 'Fehlstellen' zu exisiterendem Können; erkanntes Nicht-Wissen ist der Auslöser für den Erwerb von Können durch Tun (Arbeit / Üben); Wissen ist eine ungeeignete Basis für Kreativität; Der kognitive Bereich des Beobachters ist begrenzt, aber unbeschränkt. Er kann in endlos rekursiver Weise mit Repräsentationen seiner Interaktionen interagieren und durch sich selbst Relationen zwischen im übrigen unabhängigen Bereichen herstellen. Diese Relationen sind dann neue Sachverhalte. Neues ist somit ein notwendiges Ergebnis der historischen Organisation des Beobachters, die jeden erreichten Zustand zum Ausgangspunkt für die Herstellung des nächsten Zustandes macht - dieser kann daher keine genaue Wiederholung irgendeines vorausgegangenen Zustandes sein. Diese unvermeidbare Eigenschaft wird gewöhnlich als Kreativität bezeichnet. Alle kreativen menschlichen Aktivitäten haben grundlegende Muster gemeinsam: Das Verknüpfen und Zusammenbringen bereits mental verfügbarer, aber bislang streng getrennter Wissensgebiete, Wahrnehmungsschemata oder Vorstellungen. Rationales Denken eignet sich zu dieser Verknüpfung schlecht / gar nicht. Besser eignet sich 'Bisoziation' (im Gegensatz zu Assoziation): · Abstand von der gewohnten Sichtweise gewinnen; · auf frühere rudimentäre Vorstellungen zurückzugreifen; · durch Integration fremder Ideenwelten gänzlich neuartige Apekte hinzuzufügen; Bewertungskriterien für die Gültigkeit der Kreationen sind · weniger sprachlicher oder logischer Natur · sondern 'der Blick für die Schönheit der Lösung'. FRAGEN Konzept APS - welche charakteristischen Merkmale können für APSs angegeben werden ? - was unterscheidet Beobachter- von Systemkategorien ? (Beispiele) - welche Qualität(en) besitzt die Organisationsform von APS ? SO/APS - welche Unterschied bestehen zwischen SO- und AP-Systemen ? - Positionierung von APSs in der Natur ? APS / Konstruktivismus - Lebende Systeme / APSs Qualitäten - wo/was ist die herausragende Leistungsfähigkeit von APSs (mit neuronalen Strukturen) ? - wie funktioniert 'strukturelle Kopplung' (Beispiele: 'ich' auf einer ampelgeregelten Kreuzung / 'rot' fuer mich); Allopoietische / Autopoietische Systeme - unterbrechen / stoppen / ein-/ausschalten - Art der Kopplung an die Systemumgebung - Informationsbegriff Leistungen von APSs Information / Informationsverarbeitung konsensueller / kultureller Bereich Wissen / Können