Allgemeine Pathologie- Grundbegriffe

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Zusammenstellung aller Klausurfragen
Medizin III
Allgemeines
1. Was versteht man im Zusammenhang mit einem Krankheitsverlauf unter:(2
Punkte)
chronisch = lang andauernd (Tage bis lebenslänglich)
primär chronisch = sich allmählich entwickelnde Symptome
sekundär chronisch = aus akutem Verlauf hervorgehend
rezidivierend = wiederholt auftretende Symptome
perakut = extrem kurzer Verlauf , häufig mit letalem Ausgang
akut = kurz andauernd (Tage bis wenige Wochen)
2. Worin unterscheiden sich Hypertrophie und Hyperplasie voneinander? Nennen
Sie Beispiele, bei welchen Geweben die eine oder andere Form bevorzugt
auftreten! (4 Punkte) (2x gefragt)
Hypertrophie: Zellzahl bleibt gleich, Vergrößerung der Zellen z. B. Muskelgewebe (bei
Dauergewebe)
Hyperplasie: Erhöhung der Zellzahl, Zellgröße bleibt gleich (bei Wechselgeweben) z. B.
Knochenmark
Allgemeine Pathologie- Grundbegriffe
3. Nennen Sie Todeszeichen und bewerten Sie deren „Sicherheit“ bei der
Feststellungen a) des Todes generell, b) der Todeszeit! (4 Punkte) (3x bisher
gefragt)
Totenflecke
(Livores)
Totenstarre
(Rigor mortis)
Fäulnisveränderungen
Korneatrübung
Abfall der
Körpertemperatur
auftreten nach ca. 20-30 min,
volle Ausprägung nach etwa 4 h,
Hämolyse nach 12-17 h
auftreten nach ca. 1-3 h beginnend am Kiefergelenk,
volle Ausprägung nach etwa 5-6 h, verschwindet nach
etwa 2-4 Tagen
grünliche Verfärbungen der Bauchdecke
nach ca. 1 h am offenen Auge,
nach ca. 2-4 h am geschlossenen Auge
ca. 1 °C pro h je nach Außentemperatur und bedeckt
oder unbedeckt
sicheres Todeszeichen
sicheres Todeszeichen
sicheres Todeszeichen
unsicheres Todeszeichen
unsicheres Todeszeichen
4. Nennen Sie allg. Todeszeichen! Worauf muß man jeweils bei der Feststellungen
der Todeszeit achten? (4 Punkte)
siehe oben, Antworten die gleichen nur ohne sicher/unsicher
Allgemeine Pathologie - Anpassungsreaktionen
5. Worin unterscheiden sich eine einfache Atrophie und eine numerische Atrophie
voneinander? Nennen Sie Beispiele, bei welchen Geweben die eine oder andere
Form bevorzugt auftreten! (4 Punkte) (3 x bisher gefragt)
1. einfache Atrophie:
Verkleinerung der Zellen in Dauergeweben (Geweben mit geringem physiol.
Zellverlust) z. B. quergestreifte Muskulatur, Hepatozyten, Nierentubulie, endokrine
Drüsen
2. numerische Atrophie:
Verminderung der Zellzahl in Wechselgeweben (Gewebe mit deutlichem physio.
Zellumsatz) z. B. Dünndarmepithel, Epidermis, Rückenmark
3. beides: erworbene Verkleinerung eines zuvor normal großen und regelrecht
entwickelten Organs als Anpassung an erhöhte Leistung
Allgemeine Pathologie – Entzündungsreaktion
6. Welche Mechanismen laufen bei einer Entzündung ab und welche
Entzündungszeichen (Kardinalsymptome) werden durch welche Prozesse
hervorgerufen? (3x gefragt)
(4 Punkte)
1.
2.
3.
4.
Hyperämie: rubor (Rötung), calor (Wärme)
Exsudation: tumor (Schwellung), dolor (Schmerz), functio laesa (Funktionsverlust)
Emigration von Leukozyten
Die Schmerzen werden durch Mediatoren verursacht die die sensiblen Nervenenden
erregen: dolor (Schmerz), functio laesa (Funktionsverlust)
7. Welche Mechanismen laufen bei einer Entzündung ab und zu welchem
Ergebnis können Entzündungen führen?
(4 Punkte)
Mechanismen: Hyperämie, Exsudation, Emigration von Leukos siehe oben
Ergebnisse:
1. Ursache beseitigt:
-Gewebe proliferationsfähig (Wechselgewebe) Regeneration:
Wiederherstellung der normalen Struktur und Funktion (z.B. Haut,
Schleimhaut)
- Gewebe nicht proliferationsfähig (Dauergewebe) Reparatur: Narbenbildung, Verlust
der spezifischen Funktion (z.B. Muskelgewebe, Nervengewebe)
2. Ursache persistiertchronische Entzündung
-Ursache beseitigtReparatur (nach chron. Entz. nie Regeneration)
-Ursache nicht beseitigtchronische Entzündung
8. Nennen Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede von: Abszess, Furunkel,
Karbunkel! Nennen Sie einen typischen Erreger? (4 Punkte)
Gemeinsamkeiten:
Erkrankung der Haut, Eitrige Entzündung, Bakterielle Infektion
Erreger: Staphylococcus aureus
Unterschiede:
Abszeß: umschrieben, nicht follikulär gebunden, Kapsel
Furunkel:
follikulär gebunden, nekrotisierend
Karbunkel: Zusammenfluß mehrerer Furunkel
Allgemeine Pathologie – Tumoren – Grundlagen
9. Nennen Sie (in tabellarischer Form) 3 Kriterien, mit denen man gutartige und
bösartige Tumoren voneinander unterscheiden kann. (6 Punkte)
Kriterium
Krankheitsverlauf
Metastasen
Tumorkapsel
Gutartiger Tumor
lang, selten tödlich
fehlen
vorhanden
Bösartiger Tumor
kurz, oft tödlich
häufig
fehlt
10. Nennen Sie (in tabellarischer Form) 3 Kriterien, und deren jeweilige
Ausprägung, mit denen man gutartige und bösartige Tumoren voneinander
unterscheiden kann. (6 Punkte)
Kriterium
Gutartiger Tumor
Bösartiger Tumor
Tumorwachstum
meist langsam
meist rasch
Wachstumsform
verdrängend
invasiv, infiltrierend, destruktiv
Form und Größe
von Zelle und Kern
einheitlich
uneinheitlich
11. Nennen Sie (in tabellarischer Form) 4 Kriterien, und deren jeweilige
Ausprägung, mit denen man gutartige und bösartige Tumoren voneinander
unterscheiden kann. (6 Punkte)
Siehe oben
12. Nennen Sie jeweils die 3 häufigsten bösartigen Tumoren (ca. %) bei Mann und
Frau bezogen auf das Patientengut in Deutschland (6 Punkte)
Häufigkeit
1. Stelle
2. Stelle
3. Stelle
Mann
Prostata (17.1 %)
Lunge (16.9 %)
Kolon, Rectum (15 %)
Frau
Mama (26.4 %)
Kolon, Rektum ( 15.9 %)
Gebärmutter, Ovarien (15.7%)
Allgemeine Pathologie – Tumoren – Tumorkomplikationen und
Klassifikationen
13. Was sind Metastasen? Beschreiben Sie Metastasierungswege (je ein Beispiel)!
Welche Tumoren metastasieren bevorzugt wohin? (5 Punkte) (3 x gefragt)
Musterantwort aus einer Klausur
Metastasen sind Tochtergeschwülste
Metastasierungswege:
1. Lokale Invasion: entlang vorgebener Strukturen, Bsp Lunge
2. Lymphogene Ausbreitung: Invasion des Lymphabflussystems, Bsp: Lymphdrüsen
3. Hämatogene Ausbreitung: über abfließende Venen, Bsp. Leber
4. Kavitäre Ausbreitung: über Pleurahöhle an Oberfläche anderer Organe, Bsp Lunge
Bevorzugtes Vorkommen:
Tumor
Bronchialkarzinom
Darm – CA
Mamma – CA
Metastasen:
Knochen, Leber
Leber
Lunge
14. Was sind Metastasen? Beschreiben Sie Metastasierungswege (je ein Beispiel)!
(5 Punkte)
Antwort aus Skript
Metastase : (laut Pschyrembel)
Als Folge der Verschleppung best. Faktoren aus einem lokalen (primären) Krankheitsprozess
an anderer Stelle im Organismus entstandender sek. Krankheitsherd, i. e. S.
Geschwulstmetastase insbes. maligner Tumoren ( Kazinom, Sarkom u.a.) durch
Verschleppung von Tumorzellen ( sog. Tochtergeschwulst);
Metastasierungswege:
1.Lokale Invasion: Einwachsen in oder entlang vorgebener Strukturen im gleichen Organ
oder unmittelbarer Nachbarschaft.
2. Lymphogene Ausbreitung: Invasion des Lymphabflusssystems
 regionale oder entfernte Lymphknoten, dort sekundäre Tumoren.
3. Hämatogene Ausbreitung: Erfolgt über abfließende Venen aus dem Bereich des
Primärtumors: Gastrointestinal über Pfortader ( -> Leber), ansonsten meist Lunge,
Knochenmark, Gehirn, Nebennieren.
4.Kavitäre Metastisierung: Ausbreitung über Peritoneal und Pleurahöhle an Oberfläche
anderer Organe
15. Weshalb ist die Früherkennung eines Kolorektalen Karzinoms prognostisch so
bedeutsam? (2 Punkte)
Weil im Frühstadium die Heilungschancen noch sehr gut sind T1N0M0 : 100%, später mit
Metastasen nur noch bei 2 %
16. Was versteht man unter einem Carcinom, was unter einem Sarkom? (2 Punkte)
(3 x gefragt)
(Bei malignen Tumoren macht eine Einteilung nach Herkunftsgewebe;)
Malignome epithelialer Herkunft = Karzinome > „CA“
(äußeres und inneres Keimblatt, siehe Med I)
Malignome mesenchymaler Herkunft = Sarkome
(mitlleres Keimblatt, siehe Med I)
17. Was versteht man unter Tumoren? Nach welchen Prinzipien werden diese
eingeteilt ?
Tumor:
Gewebszunahme durch Vermehrung körpereigener, entarteter Zellen, die der natürlichen
Regulation von Wachstum, Teilung und Tod nicht mehr unterliegen !
Einteilungsprinzipien:
1. Einteilung nach biologischem Verhalten = Dignität
Gutartige Tumoren = benigne Tumoren
Bösartige Tumoren = maligne Tumoren
2. Einteilung nach Herkunftsgewebe ( bei malignen Tumoren)
Malignome epithelialer Herkunft = Karzinome > „CA“
(äußeres und inneres Keimblatt, siehe Med I)
Malignome mesenchymaler Herkunft = Sarkome
(mitlleres Keimblatt, siehe Med I)
18. Begriffsunterscheidung von Tumor bei Entzündungen und in der
Tumorpathologie:


Entzündung:
Tumor eines der Kardinalsymptome => Schwellung
Tumorpathologie: Gewebszunahme durch Vermehrung körpereigener, entarteter
Zellen, die der natürlichen Regulation von Wachstum, Teilung und Tod nicht mehr
unterliegen!
Spezielle Pathologie – Teil 1 – Infektionskrankheiten
19. Nennen Sie Gruppen von Lebewesen, die als Erreger von Infektionskrankheiten
beim Menschen vorkommen ! (3 Punkte) ( 4x gefragt)
1.Subzelluläre Organismen: Viren
2.Einzellige Lebewesen: a) Prokaryonten: z.B. Bakterien
b) Eukaryonten: Pilze, Protozoen
3.Mehrzellige Lebewesen: Helminthen, Arthropoden
Vektoren: Vermittler krankhafter MO, z.B. Arthopoden
20. Nennen Sie Symptome, die bei Infektionskrankheiten typischerweise auftreten
können!
1. Fieber
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Störungen des Allgemeinbefindens: Schmerzen, Ermüdung, Erschöpfung (Prostration)
Herz-Kreislauf-Symptome: Tachykardie, Herzinsuffizienz
Magen-, Darm- und Elektrolytstörungen: Exsikkose durch Erbrechen und Durchfall
Atemwegssymptome: Husten, Dyspnoe, Auswurf, Zyanose
Hautveränderungen: Effloreszenzen, Ikterus
Schwellungen von Lymphknoten, Milz, Leber
21. Was sind fakultativ pathogene Mikroorganismen?
Oppertunistische oder fakultativ pathogene MO sind harmlose Parasiten wie Kommensalen,
die unter bestimmten Umständen pathogen wirken können.
22. Was versteht man unter dem Begriff Inkubationszeit? Wozu ist die Kenntnis
dieser Zeit von praktischer Bedeutung?
Zeitraum von der Aufnahme der Krankheitserreger bis zum Auftreten der ersten Symptom der
Infektionskrankheit; auch Latenzperiode genannt
23. Was versteht man unter dem Begriff Infektionsmodus? Nennen Sie Beispiele!
Art der Übertragung von Krankheitserregern = Ansteckungsart
o Tröpfcheninfektion (Aerosol)
o fäkal - orale Infektion
o Schmierinfektion
24. Worin unterscheiden sich Bakteriämie und Sepsis voneinander?
Bakteriämie: vorübergehender Erregernachweis im Blut ohne klin. Symptome
Sepsis: anhaltender Erregernachweis im Blut mit klin. Symptomen
25. Worin unterscheiden sich Pathogenität und Virulenz eines Keimes
voneinander?
Pathogenität:
Virulenz:
Fähigkeit einer Spezies von MO (z.B. Bakterien), krankheitserregend für einen best. Wirt
zu wirken
Ausprägungsgrad pathogener Eigenschaften eines best. Stammes innerhalb einer Spezies
von MO (z.B. Bakterien)
26. Worin unterscheiden sich Infektiosität und Kontagiosität eines Keimes
voneinander?
Infektiosität: Fähigkeit eines Mikroorganismus, eine Infektion zu verursachen, unabhängig
vom Schädigungsvermögen (Virulenz)
Kontagiosität: Eigenschaften eine infizierten Makroorganismus, einen Infektionserreger aktiv
oder passiv nach außen zu verbreiten
27. Welchen Zweck hat die Gesetzliche Meldepflicht von Infektionskrankheiten?
Weshalb besteht für HIV-Infektionen /AIDS keine Meldepflicht?
Die Gesetzliche Meldepflicht von Infektionskrankheiten verfolgt den Zweck zur Beurteilung der
epidemischen Lage. Zusätzlich dient es dazu, Epidemien und Seuchen zu vermeiden.
Die HIV-Infektion ist nicht meldepflichtig, da es sich hierbei nicht um eine INFEKTIONSKRANKHEIT, sondern “nur” um eine INFEKTION mit einem Erreger handelt, die zunächst
nicht symptomatisch verlaufen muß.
Für “AIDS” kann keine Meldepflicht bestehen – besteht aber?!- , da AIDS keine einheitliche
und uniforme Infektionskrankheit ist, sondern eine Ansammlung von Syndromen
(Einzelzuständen), zu denen auch nicht-infektiöse und maligne Erkrankungen zählen.
Infektionskrankeiten – Bakteriologie
28. Worin unterscheiden sich Bakterien und Viren voneinander?
Vieren
DNA oder RNA -Gnom
Erbgut
Stoffwechsel
Vermehrung
Zytoplasmamembran
Zellwand
sichtbar
Größe
NEIN
Nur mit Hilfe der Wirtszellen
NEIN
NEIN
wesentlich kleiner als
Bakterien
Bakterien(Prokaryonten)
DNA lose im Zytoplasma,
DNA in Plasmiden
JA
Einfache Zweiteilung
JA
JA
über Anfärbung
durchm. 0.2-2.5 um
länge 1-3 um
29. Nach welchen (einfachen) Kriterien kann man Bakterien einteilen?
Form (Kokken,Stäbchen,Sorenbildner,schraubenförmig),Färbung (Gram-positiv,Gramnegativ),Sporenbildung.
30. Nenne Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede von: Abszess, Furunkel,
Karbunkel! Nennen Sie einen typischen Erreger?
Erreger: Staph.aureus
Gemeinsamkeiten: durch Bakterium selbst verursachte eitrige Entzündung, Lokal
vorkommend.
Unterschiede:
Abszess
Furunkel
Karbunkel
Auftretungsort ?
überall
Überall wo sich
Nacken,Gesicht
Haarwurzeln befinden
Follikulär ?
nicht follikulär
follikulär
follikulär,zusammenfluß
gebunden
von mehreren
Furunkeln
Follikulitis=eine Entzündung der Haarfollikel
31. Weshalb soll man eine Nasenfurunkel nicht versuchen selbst zu eröffnen
(ausdrücken)? (1 Punkt) ( 3 x gefragt)
Eventuell Thrombophlebitis der vena angularis (die in der Nähe der Nase verläuft)
-----> Bluthirnleiter
ODER:
Nach dem öffnen kommt es durch die austretende Erreger zur Thrombophlebitis
d.V.angularis diese dient dann als Bluthirnleiter als Weiterleitung der Erreger.
32. Was sind toxinvermittelte Bakterielle Erkrankungen (allgemein)?
Nicht das Bakterium selbst,sondern vom Bakterium produzierte Toxine verursachte
Erkrankung.
33. Wodurch wird Scharlach hervorgerufen? Welche charakteristischen
Symptome/Veränderungen, die auf Scharlach hinweisen, kann man bei
betroffenen Patienten beobachten?
Scharlach ist eine toxinbedingte Streptokokkenpyogenes-Erkrankung.
Sysmtome/Veränderungen:
Körper:Rötung
Gesicht:“Aussparung“ der Mundregion (periorale Blässe)
Zunge: weißer Belag ,später Himmbeerzunge
34. Was ist die Gonorrhoe? Durch welchen Erreger wird sie hervorgerufen? (3 Pkt.)
(2x gefragt)
Gonorrhoe(Tripper)=eine sexuell übertragbare Lokalinfektion der Genitalien.
Erreger: Neisseriengonorrheae
35. Nennen Sie typische Salmonellosen! Wodurch werden diese üblicherweise
verursacht/übertragen?
Typische Salmonellosen : Enteritis, Typhus
übertragen/verursacht durch: Schmutz-und Schmierinfektionen,vorwiegend über
Kontaminierte Lebensmittel.
36. Worin unterscheiden sich Beulenpest und primäre Lungenpest voneinander?
Beulenpest:
Erreger von erkrankten Nagern(v.a.Ratten) direkt über Hautläsionen oder
indirekt durch Biß inf. Flöhe.
Primäre Lungenpest: Übertragung durch Pestkranke ,Aerogen = über Luftweg
37. Beschreiben Sie das Krankheitsbild der Diphterie! Wie ist diese Erkrankung zu
werten und welche Maßnahmen sind einzuleiten?
Diphterie: Akute Infektionskrankheit verursacht durch Corynebacterium diphteriae (gram-pos.
Stäbchen). Bewirkt Störung der Proteinsynthese.
Übertragung: meist Tröpfchen-, selten Schmierinfektion.
Inkubationszeit: 2-4 Tage
Pathogenese: Entzündung der oberen Atemwege (Eintrittspforte) mit Nekrose und Bildung
einer Pseudomembran aus nekrotischem Gewebe und Fibrin. Darunter Bakterien. Süßlicher
Mundgeruch. Schädigung von Herz , Nerven, Nieren (Tubulusnekrose) und Gefäßen durch
das im Blut zirkulierende bakterielle Exotoxin.
Diphterie ist ein Notfall!!
Therapie: Gabe des Antitoxin sofort nach Stellung der Verdachtsdiagnose (vor Laborbefund)!
§3(2) Gesetzliche Meldepflicht (beim Gesundheitsamt) bei Erkrankung und Tod.
38. Beschreiben Sie das Krankheitsbild bei einer Botulinusintoxikation! Wie ist
diese Erkrankung zu werten und welche Maßnahmen sind einzuleiten? (3
Punkte) (2xgefragt)
Botulismus: durch Toxine von Clostridium botulinum (sporenbildende, gram-pos. Stäbchen)
verursachte Intoxikation (meist Lebensmittelvergiftung). Toxin hemmt AcetylcholinFreisetzung aus Nervenendigungen -> schlaffe Lähmung (Parese).
Inkubationszeit: Stunden – 14 Tage
Klinik: initial gastroenteritisches Sympt. (Übelkeit, Erbrechen), später zentralnervöse
Störungen (v.a. Augenflimmern, Lichtscheu, Akkommodationslähmung, Doppelsehen,
Schluckstörungen) und verminderte Speichelsekretion. Hohe Letalität infolge zentraler
Atemlähmung (meist nach ca. 8 Tagen).
Botulinusintoxikation ist ein Notfall!!
Therapie: Antitoxingabe sofort nach VD.
§3(1) Gesetzliche Meldepflicht (beim Gesundheitsamt) bei Krankheitsverdacht, Erkrankung
und Tod.
39. Beschreiben Sie das Krankheitsbild bei Tetanus! Wie ist diese Erkrankung zu
werten und welche Maßnahmen sind einzuleiten? (3 Punkte)
Tetanus = Wundstarrkrampf: durch das Toxin von Clostridium tetani verursachte akute
schwere Infektionskrankheit.
Inkubationszeit: ca. 14 Tage
Toxin gelangt aus verschmutzten Wunden (Bagatelleverletzungen) retrograd-axonal ins ZNS,
hemmt Bildung und Freisetzung hemmender Transmitter (Glycin) -> Enthemmung ->
Muskelkrämpfe.
Sympt.: tonischer Krampf zunächst der Kiefer- (Trismus (Kieferklemme)), Zungen- (Risus
(Lächeln) sardonicus) und Nackenmuskulatur, dann auch der Rücken- u. Bauchmuskeln;
zwischendurch Muskelkrämpfe. Krämpfe im Bereich der Atemmuskulatur, Ateminsuffizienz.
Bewusstsein nicht beeinflusst.
Therapie: Antitoxingabe sofort nach VD.
40. Beschreiben Sie das Krankheitsbild bei einer Tetanusintoxikation! Wie ist diese
Erkrankung zu werten und welche Maßnahmen sind einzuleiten? (3 Punkte) (2 x
gefragt)
siehe oben
41. Nennen Sie weiterer toxinvermittelte bakterielle Erkrankungen!
- Staphylokokken-Lebensmittelvergiftung (Toxin von Staphylococcus aureus)
- Toxische Epidermale Nekrolyse (Toxin von Staphylococcus aureus)
- Toxisches Schocksyndrom (TSS) (Toxine von Staphylococcus aureus)
- Scharlach (Toxin von Streptococcus pyogenes)
- Diphterie (Toxin von Corynebacterium diphteriae)
- Botulismus (Toxin von Clostridium botulinum)
- Tetanus (Toxin von Clostridium tetani)
- Clostridiale Myonekrose (Gasbrand) (Toxine von Clostridium perfrigens)
Milzbrand (Toxin von Bacillus anthracis)
42. Was sind toxinvermittelte Infektionserkrankungen? Nenne Sie zwei Beispiele!
(2 Punkte)
Nicht Bakterium sondern von ihm produzierte Toxine (Giftstoffe) lösen die Erkrankung aus.
Beispiele s.o.
43. Durch welchen Erreger wird die Lues hervorgerufen. Nennen Sie Stadien und
Komplikationen der Lues!
Lues = Syphilis = meldepflichtige (§3(2) Erkrankung und Tod) Geschlechtskrankheit.
Erreger: Treponema pallidum
Übertragung: in der Regel beim Geschlechtsverkehr, nur ausnahmsweise indirekt.
Stadien:
Lues I:
Ca. 6 Wochen nach Infektion: Primäraffekt an Eintrittspforte – Ulcus durum
(schmerzloses, hartes Geschwür), am Grunde Erreger nachweisbar,
Ausbreitung in Lymphknoten -> schmerzlose Schwellung.
Lues II:
Ca. 6-18 Wochen nach Infektion : Schleimhauterosionen und nässenden,
hochkontagiöse Hauteffloreszenzen, generalisierte Lymphadenitis. Befall von
Leber, Milz, Nieren, Gelenken, Nerven, Blutgefäßen. Nach abklingen der
Symptome Latenzphase.
Lues III:
2-20 Jahre nach Infektion: Kardiovaskuläre Syphilis (Aortitis), Neurosyphilis
(Motorik- und Sensorikstörungen, Persönlichkeitsstörungen), Gummöse
Syphilis (Einschmelzen der Organe). Ursache hierfür: Obliteration
(Verstopfung) von End-Arterien mit Durchblutungsmangel.
Komplikationen: Erreger ist über die Plazenta übertragbar-> transplazentare Infektion ->
Lues connata (angeborene Lues)
44. Was ist die Lues? Durch welchen Erreger wird sie hervorgerufen? (3 Pkt.)
siehe oben
45. Durch welchen Erreger wird Lues hervorgerufen? Nennen Sie die
Übertragungswege und Stadien der Lues (5 Punkte)
siehe oben
46. Nennen Sie Erkrankungen, die durch Zecken vektoriell übertragen werden
können!
o
Borelia burgdorferi -> Lyme Borreliose:
Stadium I:
Erythema chronicum migrans (Rötung im Bereich der Einstichstelle,
Lymphadenitis)
Stadium II: nach einigen Wochen: Meningitis.
Stadium III:
nach einigen Monaten: Acrodermatitis chronica atrophicans
Mögliche Symptome: Demenz, destruktive Arthritis, Karditis, bei Schwangerschaft fetale
Fehlbildungen und Aborte.
o
Borrelia recurrentis -> Rückfallfieber:
Akuter Fieberanstieg, Myalgien, Muskelsteife, Abgeschlagenheit, Hepatosplenomegalie.
Symptome enden abrupt nach 3-6 Tagen, um nach 7-10 Tagen erneut aufzutreten (oft schwächer).
Tod durch Myocarditis, Hirnblutungen und Leberversagen.
47. Welche Bedeutung hat die Tuberkulose.
Die Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die chronisch verläuft und vor allem in den
Atemorganen lokalisiert ist. Es besteht Meldepflicht (§3(2)) bei Erkrankung und Tod.
Übertragung: Aerogen.
Verlauf: langsam, Fieber, Gewichtsverlust („Schwindsucht“).
Die Tuberkulose zählt in Europa immer noch zu den häufigsten bakteriellen
Infektionskrankheiten. Die Häufigkeit ist wesentlich von sozialen Faktoren abhängig (-> in
Entwicklungsländern eine viel höhere jährl. Neuerkrankungsrate.
Virusinfektionen
48. Wie sind Viren allgemein aufgebaut und welche medizinische Konsequenzen
ergeben sich daraus? (3 Punkte) ( 3x gefragt)
Aubau:

allg.: Keine Zellstruktur, keinen eigenen Stoffwechsel
o Vermehrung: durch lebende Zellen ( Wirtszellen) aufgrund der im Genom
festgelegten Informationen;
 innen : RNA – oder DNA – Genom , keinen Zellkern
 außen:
o Kapsid

Viruskodierendes Protein

umschließt die Nukleinsäure ( RNA, DNA)

Form: kubische, helikale oder komplexe Symmetrie

Untereinheiten: Kapsomeren

bestimmt Antigenität

evtl. von einer Hülle umschlossen ( stammt von der zellulären Membran ab)
Konsequenzen:
 kausale Behandlung nicht möglich ( ursächlich )
 Behandlung hauptsächlich symptomatisch;
Antwort aus einer bearbeiteten Klausur ( volle Punkte):
Viren sind subzelluläre Organismen; bestehend aus Protein und ja nach Art einem DANN
oder RNA Genom. Sie besitzen weder Zellstruktur noch eigenen Stoffwechsel; werden
ausschließlich durch lebende Zellen aufgrund der im Virusgenom festgelegten Information
repliziert.
-> kein Angriffspunkt für Medikamente da keine Zellstruktur + kein Stoffwechsel
49. Was versteht man unter einer Virushepatitis. Welche Hepatitiden sind für
medizinisches Personal besonders relevant? (3 Punkte) ( 3x gefragt)
o
o
o
Entzündung des Leberparenchyms
Viruserkrankung, deren Zielorgan die Leber ist !
Hepatitis B, D und C; da diese Hepatiden durch das Blut- und/oder Blutprodukte
übertragbar sind.
50. Wie unterscheiden sich bezüglich des Krankheitsverlaufes, virale und
bakterielle Erkrankungen voneinander?
o
o
Virale Infektion: nicht eitrige Entzündung; zyklische Erkrankung ( biphasischer
Fieberverlauf)
Bakterielle Erkrankung : eitrige Entzündung; keine Fieberphasen;
51. Nenne Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei Masern, Röteln und
Windpocken!

Gemeinsamkeiten:
 Viruserkrankungen,
 heilen meist selbst aus, Therapie meist symptomatisch
 Exanthem: => beginnt hinter den Ohren – bei Masern und Röteln
 Kontagiosität: sehr hoch bei Masern und Windpocken,
 Übertragungsmodus: Tröpfchen und Kontaktinfektion ( bei Windpocken „kurze
Wege“ erforderlich);
 Prophylaxe: Schutzimpfung

Unterschiede:
 Prodomi: bei Masern, evtl bei Windpocken ( sehr selten ), bei Röteln nie,
 Inkubationszeit:
 Masern: 11 –14 Tage
 Röteln: 12 –21 Tage
 Windpocken: 14 Tage
 Exanthem:
 Beginn: Windpocken – auf dem behaarten Kopf
 Ausbreitung:
 Masern: h. d. Ohren –> Gesicht -> Hals – >Extremitäten
 Röteln: h. d. Ohren –> Gesicht –> ganzer Körper
 Windpocken: Kopfhaut -> Gesicht -> Rumpf
 Effloreszenzen:
 Masern: ovale Anfangs blassrosa, später bis dunkelrote
Flecken; erst Stecknadelgroß später flächig, papullös;
 Röteln: einzelne, kleine, blassrote und wenig erhabene Effloresz.;
 Windpocken: stecknadelkopf – bis linsengroß, Entwicklung zum
Bläschen mit klarer kontagiöser Flüsigkeit
Infektionskrankheiten – Mykosen
52. Was sind Mykosen? Nennen Sie ein häufiges Beispiel!
Pilzinfektion; Fußpilz (Tinea pedis)
53. Was ist die Echinokokkose? Wo tritt diese Erkrankung gehäuft auf?
Erkrankung durch einen Hund oder Fuchsbandwurm
Auftreten: Hundebandwurm – weltweit
Fuchsbandwurm – hauptsächlich Nordhalbkugel; regional verbreitet, z.B.
Schwäbische Alb, NRW, NRM, CH, A, F
54. Was sind fakultativ pathogene Mikroorganismen? (2 Punkte) (2x gefragt)
Harmlose Parasiten, die nur unter bestimmten Umständen pathogen wirken können (z.B.
Abwehrschwäche) meist zur physiologischen Flora gehörend auch oppertunistische MO
oder Kommensalen genannt.
55. Was sind fakultativ pathogene Mikroorganismen? Weshalb und wobei spielen
diese eine Rolle? (3 Punkte)
o
o
Keime, die nicht zwingend zum Ausbruch einer Erkrankung führen müssen.
Sie sind hauptsächliche Erreger der Krankenhausinfektionen;
Sie sind außerhalb des Menschen längere Zeit überlebensfähig und dringen bei einer
Verletzung der körpereigenen Schutzbarrieren ( Haut, Schleimhaut usw.) in den
Körper ein.
Erkrankungen durch Parasiten
56. Beschreiben Sie den Übertragungsmodus bei Malaria! Welche Konsequenz
ergibt sich daraus für die Kontagiosität betroffener Menschen? (3 Punkte) (4 x
gefragt)
Übertragung durch infizierte Anopheles – Mücken; Entwicklung der Sporozoiden zu
Schizonten (in der Leber), Schizonten bilden Merozoiden -> vom Blut wiederaufnahme bei
erneutem stich durch die Anopheles-Mücke -> dort geschlechtliche Vermehrung der
Protozonen;
Kontagiosität: Die Person ist nicht kontagiös; nur die Mücke
ODER:
Übertragung nur durch infizierte Anophelesmücken.
Sporozoiden dringen ins Leberparenchym ein,
wachsen dort zu Schizonten heran,
diese bilden viele Merozoiden
die gelangen wieder ins Blut  präerythrozytärer Zyklus (symptomlos)
im Blut werden die Meroyten schlagartig und gleichzeitig freigesetzt
 Erythrozytenzerfall -> Fieberschub
neuer Erythrozytenzerfall  weiterer Fieberschub
Keine Ansteckungsmöglichkeit von betroffene auf gesunde Menschen
 im Blut liegen ja nur die Merozoiden vor).
Krankenhausinfektionen
57. Was sind Krankenhausinfektionen. Wodurch wird ihr Auftreten begünstigt?
(3 Punkte)
Stehen im kausalen Zusammenhang zum Krankenhausaufenthalt
Sind nicht die primäre Ursache des Krankenhausaufenthaltes
Hervorgerufen durch oppertunistische oder fakultativ pathogen MO
 Keime die bei einem gesunden Menschen nichts auslösen
d. h. die Keime müssen nicht zwingend zum Ausbruch einer Krankheit führen.
Begünstigung durch:
Veränderung des Patientenguts (Alter, Grundleiden)
Zunahme der Invasivität therapeutischer und diagnostischer Methoden
Unkontollierter Antibiotikaeinsatz  Resistenzenzunahme
Vermehrte unfallbedingte Polytraumatisierung
Reduzierte immunologische Abwehrfähigkeit durch vermehrte imunsuppressive
Behandlungen)
Spezielle Pathologie – Herz – Kreislauf- System (Thromben)
58. Wodurch unterscheiden sich Gerinnungs- und Abscheidungsthromben
voneinander?
(2 Punkte) (2 xgefragt)
Abscheidungsthrombus(weißer Thrombus)
Grauweiß-graurot , anhaftend, geriffelte OF , brüchige Konsistenz
Auftreten bei Endothelläsionen, verlangsamter Strömung
Gerinnungsthrombus ( roter Thrombus)
Dunkelrot brüchig, trocken
Füllt Gefäßlichtungaus, haftet der Gefäßwand kaum an
Auftreten bei Stömungsverlangsamung( bei Rückstau oderAbflußhindernissen)
Oder
Totwasserzonen bei lokalen Turbulenzen  Stagnationsthromben
59. Erläutern Sie detailliert die in der VIRCHOW´schen Trias zusammengfaßten
Ursachen einer Thrombusbildung! (6 Punkte) ( 2x gefragt)
1.Veränderung der Gefäßwand
Endothelläsion
Reperaturversuch
Abdeckung der Läsion durch Blutplättchen
Reisetzung von Botenstoffen die eine weitere Gerinnung forcieren
 Thromus kann entstehen
2.Veränderung der Blutzusammensetzung
A) gesteigerte Viskosität
Austrocknung (Exsikose) und Zunahme der Plasmaeiweiße ( Makroglobulinämie)
B1) Erhöhte Gerinnunsneigung
Abnahme der Fibrionolyse bei hohen Blutfettwerten ( Hypertriglyzeridämie)
B2) Medikamente (Pille!!) + Rauchen
3.Veränderung der Strömungsgeschwindigkeit
Varizen (Krampfadern)
Längeres Stehn an einem Ort
Längeres Sitzen
Bettlägrigkeit
60. Was verursacht das Krankheitsbild des „Postthrombotischen Syndroms“?
(4 Punkte)
Thromben in tiefen Beinvenen werden rkanlisiert, aber dabei Zersörung der Venenklappen
 Blutabfluß zunächst über oberflächliche Venen ( Ausweichweg)
 Überlastung dieser Venen  Ausweitung
 fehlender Klappenschluß  Varikosis ( krampfadern)
venöse Stauung  Neue Thromben
Chronische venöse Insuffiziens ( Oedeme,Ulcera cruris)
61. Was versteht man unter einer Thrombose, was unter einer Embolie? (2 Pkt.) (4
x gefragt)
Thrombose
INTRAVITALE Blutgerinnung innerhalb des kardio-vaskulären Systems
( Herz Artreien, Kapillaren, Venen)
Embolie
Hämatogene Verschleppung und periphere Einkeilung von körpereigenen oder körperfremden
Substanzen ( Emboli), die sich nicht mit dem Plasma homogen mischen
62. Erläutern Sie Ursachen, Bedeutung und Konsequenzen sowie die Prognose
einer Lungenarterienembolie (6 Punkte)
Ursache: Vor allem nach größeren Eingriffen
Bedeutung: Häufigste letale Komplikation bei hospitalisierten Patienten
Prognose: 10 % aller hospitalisierten Patienten
Konsequenzen: Ablösung des Thrombus durch (  Thrombembolus)
- Aufstehen nach Bettlägrigkeit
- Hustenstöße
- Bauchpresse
63. Welcher Pathomechanismus liegt dem renalen Hochdruck zugrunde? (2 Pkt.) (
3x gefragt)
64. Was versteht man unter dem Begriff Schock? Nennen Sie Ursachen, die zum
Schock führen können! (4 Punkte) (2xgefragt)
Akutes generalisiertes Kreislaufversagen durch dramatische Abnahme des Herz-ZeitVolumens mit Störung des Gewebsperfusion und Zellschäden
Ursachen:
- Hypervolämie : Volumenmangel (zuwenig Blut)
- Pumpversagen des Herzens ( Herz nicht in der Lage genügend Blut/Zeit zu
transportieren)
- Allergie
- Sepsis (durch gramnegative Bakterien)
65. Was versteht man unter Atherosklerose? Beschreiben Sie die schrittweise
Ausbildung einer Atherosklerose. (4 Punkte)
Intimaveränderung durch Stoffe, die da nicht hingehören, wie Lipide, Blut, Blutplasma,
Kohlenhydrate, Kalk. Geht mit Mediaveränderung einher.
1.fatty streaks : im Babyalter, voll reversibel
2.fortgeschrittene Läsionen: Zerstörung der elastischen Fasern und Muskelschicht, durch
Nekrosen.
66. Welche 3 generellen Ursachen können Herzrhythmusstörungen zugrunde
liegen?
(3 Punkte)
Störungen der Erregungbildung
Störungen der Erregungsleitung
Re- entry Mechanismus: wdh. Eingang von Erregungen
67. Was versteht man unter Claudicatio intermittens? Welche Erkrankung liegt
diesem Symptom zu Grunde?(2 Pkt.)
68. Mit welchen Folge- oder Begleiterscheinungen (organisch) muß beim Diabetes
mellitus gerechnet werden. (4 Punkte) ( 2x gefragt)
Fallfragen
Fallfragen: Sie müssen (bzw. dürfen) eine der Fragen komplett abwählen, ein Austausch mit
den Fragen 1- 13 ist nicht möglich!!!
Je Frage 10 Punkte = maximal 20 Punkte
69. In einem Arztbrief lesen Sie folgendes:

66-jähriger Pensionär (Verwaltungsbeamter) in gutem AZ (= Allgemeinzustand) und EZ (164
cm, 76 kg), gibt an, außer einer komplizierten Schulterfraktur vor 36 Jahren, nie ernsthaft
krank gewesen zu sein.
Rauchen: 4-5 Zigarren/d, ½ Liter Bier/d.
Seit einigen Wochen zunächst Schmerzen beim Laufen im linken Bein und li. Vorderfuß, die
sich jetzt soweit verschlimmert haben, daß er beim Einkaufen immer häufiger stehenbleiben
muß, auch wenn er nur wenig zu tragen hat; auch beim Treppensteigen zunehmend
Schmerzen.
Welche Verdachtsdiagnose würden Sie äußern (Begründung); nach welchen anderen (evtl.
bislang nicht erkannten) Erkrankungen, auf die die Symptome hinweisen könnten
(Differentialdiagnose) würden Sie fahnden?
Verdachtsdiagnose: Claudicatio intermittens (Schaufensterkrankheit)
Begründung:
heftige Schmerzen nach dem Gehen einer bestimmten Wegstrecke (verstärkt beim
Treppensteigen), die ihn zum Stehenbleiben zwingen und wegen der in Ruhe noch
ausreichenden Durchblutung der Muskulatur nach einigen Minuten verschwinden, um bei
erneuter Belastung wieder aufzutreten. (Ursache sind arterielle Verschlusskrankheiten der
Beine)
Weitere Erkrankungen: rheumatische / orthopädische Erkrankungen
Gicht
Varizen (Krampfadern)
70. In einem Arztbrief lesen Sie folgendes:

71-jähriger Rentner (ehem. Gastwirt) in altersgemäßem AZ und EZ (173 cm, 63 kg), gibt an,
nie ernsthaft krank gewesen zu sein. Haut und sichtbare Schleimhaut normal durchblutet, kein
Ikterus erkennbar.
Rauchen: Seit 50 Jahren 20 Zigaretten /d, während seiner Berufstätigkeit 3 – 5 Glas Bier + 3-5
Schnäpse/d, jetzt seit fast 3 Jahren keinen Alkohol mehr. Nimmt gegenwärtig freiverkäufliche
Lutschtabletten gegen Halsschmerzen.
Der Patient berichtet über Schluckbeschwerden seit einigen Montaten. Anlaß des jetzigen
Arztbesuches ist, daß er am Wochenende bei einem Vereinsfest eine Bratwurst gegessen hat,
die ihm fast „im Hals stecken geblieben“ sei.
Welche Verdachtsdiagnosen (VDs) würden Sie äußern (Begründung); nach welchen anderen
Symptomen, die die eine oder anderer VD stützen könnte, würden Sie fahnden?
1. Verdachtsdiagnose: Tumor im Bereich des Kehlkopfes und der Speiseröhre
Begründung: Patient hat Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und klagt über eine
Passagebehinderung beim Schlucken. Zudem ist er alt, starker Raucher und hat
über viele Jahre hinweg regelmäßig Hochprozentiges getrunken, was das
Krebsrisiko im Bereich Kehlkopf / Speiseröhre steigen lässt.
Zur Sicherung würde ich suchen nach:______??_______________________________
Verdachtsdiagnose: infiltrierender Tumor von der Luftröhre
Begründung: ein Tumor in der Luftröhre kann auch eine Passagebehinderung in der
Speiseröhre verursachen.
Zur Sicherung würde ich suchen nach:____??_________________________________
71. In einem Arztbrief lesen Sie folgendes:
47 jähriger Handelsvertreter (Industrie-Staubsauger). Adipöser Patient in scheinbar guten AZ (169 cm,
95 kg), gibt an, nie ernsthaft krank gewesen zu sein. Rauchen: Seit ca. 25 Jahren 30 Zigaretten/d,
Alkohol nur bei feierlichen Anlässen, allerdings 5-8 Tassen Kaffee/d. Keine Medikamente.
Der Patient wird am 21. Januar 199... in der Notaufnahme XYZ vorgestellt und berichtet folgendes:
Bei einem Kundenbesuch habe er sich zunächst verspätet (Bahn Schuld), nachdem er seine
zahlreichen Muster vorgestellt habe, bedeutete ihm der Kunde, kein Interesse zu haben. Am Bahnhof
zurück, habe er noch Zeit für einen Kaffee und eine Zigarette im Bahnhofsrestaurant gehabt. Als sein
Zug aufgerufen wurde, mußte er hektisch zahlen und das Lokal verlassen. Auf dem Bahnsteig wurde
ihm plötzlich schwindelig und er spürte einen unerträglichen, beklemmenden Schmerz in der linken
Brust, der so heftig war, daß er seinen Musterkoffer, seinen Mantel und die Zigarette fallen ließ und
nur von einem anderen Reisenden am Hinfallen gehindert werden konnte.
Welche Verdachtsdiagnose würden Sie äußern (Begründung); welche weiteren diagnostischen
Maßnahmen würden Sie veranlassen, um die VD zu sichern?
Verdachtsdiagnose: Herzinfarkt
Begründung:
Adipöser Patient, der viel raucht und viel Kaffee trinkt. Ihm ist plötzlich
schwindliggeworden (Kreislaufprobleme) und er hatte Schmerzen in der linken
Brust.
Weitere Diagnostik: EKG, Blutabnahme (bei Herzgewebsuntergang werden Herzenzyme (CK-MB)
ausgeschüttet), Koronarangiographie
ODER: (wahrscheinlich kein Herzinfarkt sonder: )
Verdachtsdiagnose:
Begründung:
Angina Pectoris
(Vorbote vom Herzinfarkt)
s. Herzinfarkt + plötzlich einsetzender
Brust (Brustenge)
Weitere Diagnostik:
s. Herzinfarkt
beklemmender Schmerz in der linken
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