- Pathé Films AG

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Constantin Film
und
Intermedia Films
präsentieren
eine Moritz Borman Produktion
in Zusammenarbeit mit IMF
Ein Oliver Stone Film
Darsteller
Colin Farrell
Angelina Jolie
Val Kilmer
Anthony Hopkins
Rosario Dawson
Jared Leto
Christopher Plummer
Erol Sander
Produzenten
Thomas Schühly
Jon Kilik
Iain Smith
und
Moritz Borman
Buch
Oliver Stone
Christopher Kyle
Laeta Kalogridis
Regie
Oliver Stone
00Kinostart: 6. Januar 2005
Länge: ca. 160 Min.
Filmverleih:
Monopole Pathé Films AG
Neugasse 6, Postfach, 8031 Zürich
Tel. 01 277 70 83
[email protected]
Medienbetreuung:
Esther Bühlmann
Niederdorfstrasse 54, 8001 Zürich
Tel. 01 261 08 57
[email protected]
INHALT
Seite
Besetzung
3
Stab
3
Kurzinhalt
4
Über den Film
5
Die Besetzung
Colin Farrell
Angelina Jolie
Val Kilmer
Anthony Hopkins
Rosario Dawson
Jared Leto
Christopher Plummer
Erol Sander
27
29
31
33
35
36
37
39
Der Stab
Oliver Stone
Christopher Kyle
Laeta Kalogridis
Thomas Schühly
Jon Kilik
Iain Smith
Moritz Borman
Matthias Deyle
Gianni Nunnari
Fernando Sulichin
Rodrigo Prieto
Jan Roelfs
Tom Nordberg
Yann Hervé
Jenny Beavan
Vangelis
Gary Powell
Robin Lane Fox
40
43
43
43
44
45
46
47
47
48
48
49
49
50
50
51
52
53
2
BESETZUNG
Alexander
Olympias
Philipp
Ptolemaios
Roxane
Hephaistion
Aristoteles
Prinz Pharnakes
Colin Farrell
Angelina Jolie
Val Kilmer
Anthony Hopkins
Rosario Dawson
Jared Leto
Christopher Plummer
Erol Sander
STAB
Regie
Drehbuch
Oliver Stone
Oliver Stone
Christopher Kyle
Laeta Kalogridis
Thomas Schühly
Jon Kilik
Iain Smith
Moritz Borman
Matthias Deyle
Gianni Nunnari
Fernando Sulichin
Rodrigo Prieto
Jan Roelfs
Tom Nordberg
Yann Hervé
Jenny Beavan
Vangelis
Robin Lane Fox
Produzenten
Ausführender Produzent
Kamera
Produktionsdesign
Schnitt
Kostüme
Musik
Historischer Berater
3
KURZINHALT
Unter der Regie von Oscar®-Preisträger Oliver Stone meißelt der Film ein opulentes
Gemälde über ALEXANDER DEN GROßEN (356 - 323 vor Christi) auf die große
Kinoleinwand. Seine Jugend, seine Träume von Ruhm und Abenteuer, bis hin zu
seinem einsamen und mysteriösen Tod als Herrscher des größten Reichs der
Weltgeschichte ziehen die Zuschauer in Bann. Das in Marrakesch, London und
Thailand gedrehte historische Epos ALEXANDER erzählt von der impulsiven,
turbulenten Beziehung zu seinen Eltern, die entschlossen waren, ihren Sohn mit
allen Mitteln der Macht auf den Thron zu bringen. Eine Chronik der stürmischen,
brüderlichen Bündnisse mit seinen engsten Gefährten und seiner gewaltigen Armee,
über die gemeinsamen Kämpfe auf den von der Sonne verbrannten Schlachtfeldern
des Persischen Reichs bis hin zu den schneebedeckten Gipfeln Indiens, wird zum
Leben erweckt. Der Film zeigt in unvergesslichen Bildern und mit einem Ensemble
erstklassiger Schauspieler um Colin Farrell, Anthony Hopkins und Angelina Jolie,
Alexanders Reise auf dem Weg zur imposantesten Figur der Weltgeschichte.
4
ÜBER DEN FILM
Für viele Menschen hatte er viele Gesichter. Er war ein verwegener König, voller
Ehrgeiz, Mut und jugendlicher Arroganz, der seine zahlenmäßig weit unterlegenen
Truppen gegen die riesigen Armeen Persiens führte. Er war ein Sohn, der sich
verzweifelt nach Anerkennung durch seinen strengen, von zahllosen Schlachten
gezeichneten Vater sehnte und durch das Vermächtnis seiner Mutter belastet und im
Innersten zerrissen wurde. Er war ein unerbittlicher Eroberer, der nie eine Schlacht
verlor und seine Soldaten an den Rand der bis dahin bekannten Welt trieb. Er war
ein Visionär, dessen Träume, Taten und Schicksal in der Ewigkeit nachhallen, der
damit die Welt, so wie sie uns heute vertraut ist, mitformte. Das alles war er ... und
vieles mehr. Er war Alexander der Große.
Oliver Stones Epos ALEXANDER basiert auf der wahren Geschichte einer der
strahlendsten und einflussreichsten Leitfiguren der Geschichte. Auf dem Leben eines
Mannes, der mit 25 Jahren bereits 90 Prozent der damals bekannten Welt erobert
hatte. In nur acht Jahren legte Alexander (COLIN FARRELL) mit seinen nahezu
unbesiegbaren Armeen eine Strecke von 35.000 Kilometern zurück. Als er mit 32
Jahren starb, hatte er durch seine Eroberungen ein Imperium geformt, das einzigartig
blieb in der Weltgeschichte.
Der Film spielt in Alexanders vorchristlicher Welt, deren Sitten und Moralbegriffe sich
von der Gegenwart sehr unterscheiden. Er erforscht eine Zeit unübertroffener
Schönheit aber auch unvorstellbarer Brutalität, eine Zeit von hochfliegenden Idealen
und erschütterndem Verrat. Mutig und ehrlich zeigt der Film Alexanders Leben und
die Beziehungen zu seiner Mutter Olympias (ANGELINA JOLIE), zu seinem Vater
Philipp (VAL KILMER), zu seinem Heeresführer Hephaistion (JARED LETO), der ein
Leben lang sein bester Freund blieb, zu Roxane (ROSARIO DAWSON), seiner
ehrgeizigen und schönen Frau und schließlich auch zu Ptolemaios (ANTHONY
HOPKINS), seinem zuverlässigen General und Vertrauten.
Alexanders außergewöhnliche Reise beginnt in Makedonien. Hier startet er seinen
Feldzug, führt zunächst sein Heer an, um Westasien der persischen Kontrolle zu
entreißen, um danach schließlich seine zahlenmäßig enorm unterlegenen Truppen
zu einem für unmöglich gehaltenen Sieg über die mächtige persische Armee zu
führen. Alexander dehnt sein Reich bis in die unbekannten Gebiete des heutigen
Zentralasiens aus, bevor er sich über den Hindukusch wagt, weiter als jeder andere
Abendländer vor ihm, und seine Eroberungszüge fortsetzt bis in die exotische Welt
Indiens hinein. Unfassbar und möglicherweise einzigartig in der Geschichte ist dabei,
dass Alexander in der Schlacht nie bezwungen wurde. Unnachgiebig zieht er mit
seine Armee durch die Wüsten, Gebirge und Dschungel fremder und geheimnisvoller
Länder, besiegt jeden, der sich ihm entgegenzustellen wagt, und übersteht auch
Beinahe-Meutereien seiner eigenen Männer.
Der Film zeichnet Alexanders Weg nach, wie er zur lebenden Legende wurde. Von
seiner Jugend, in der ihn Träume vom Mythos, Ruhm und Abenteuer antrieben, über
die starken Bindungen zu seinen engsten Vertrauten, bis hin zu seinem einsamen
und mysteriösen Tod als Herrscher über ein riesiges Imperium. ALEXANDER erzählt
die unglaubliche Geschichte eines Lebens, das die damals bekannte Welt vereinte.
5
FASZINATION ALEXANDER
Alexander der Große eroberte die Welt nicht allein aufgrund seines militärischen
Genies, sondern, und das ist vielleicht wesentlich wichtiger, durch die Kraft seiner
Ideen. Was Alexander in seinen fast 33 Jahren Jahren auf Erden erreichte, hallte
durch die Jahrhunderte nach, unterrichtet uns noch immer über das Leben in den
Ländern, die er vor mehr als 2000 Jahren eroberte. Obwohl er der ultimative Krieger
war, hatte Alexander doch auch die Seele eines Forschers. Auf seinem 35.000
Kilometer langen Marsch in die Ferne ging es ihm nicht um die Zerstörung, sondern
um die Neuerfindung jeder einzelnen Kultur. Er wollte sie nach seiner Vision für eine
neue Welt formen und vielleicht das Schicksal der ganzen Menschheit verändern.
Durch sein Handeln vereinte er vorübergehend Ost und West, verbreitete Gedanken
und Kultur des Hellenismus mit nachhaltiger Wirkung über die östliche Hemisphäre.
Was er erreichte, war erstaunlich - unabhängig davon, welchen Maßstab man anlegt.
Überträgt man sein Imperium auf die Gegenwart, umfasst es Griechenland, Albanien,
Türkei, Bulgarien, Ägypten, Libyen, Israel, Jordanien, Syrien, Libanon, Zypern, Irak,
Iran, Afghanistan, Usbekistan, Pakistan und Indien. 323 vor Christus, im Jahr seines
Todes, dehnte sich sein Reich auf über 3,2 Millionen Quadratkilometer aus.
Eine enorme Anzahl von Büchern hat sich Alexander gewidmet. Darunter finden sich
Romane sowie historische, psychologische, ja sogar praktische Ansätze. Aktueller
Beweis für letztere Herangehensweise sind zwei kürzlich veröffentlichte Bücher, die
Alexanders Militärstrategien für einen Ratgeber für moderne Geschäftsleute
umsetzen. Abgesehen aber von einem fast 50 Jahre zurückliegenden Versuch
Hollywoods, hat kein Filmemacher bisher einen Weg gefunden, Alexanders
außerordentliches Leben auf die Leinwand zu übertragen. Das änderte sich erst, als
Oliver Stone die Herausforderung annahm, diese Geschichte in seinem Epos
ALEXANDER zu erzählen.
Die Produktion des Films umfasste die verschiedensten Bereiche, die alle im Dienst
der Aufgabe standen, Alexanders Welt originalgetreu zum Leben zu erwecken. Unter
den zahlreichen Sets fanden sich detaillierte Nachbauten luxuriöser Paläste, die
außergewöhnliche Bibliothek von Alexandria sowie das großartige Babylon inklusive
der berühmten Hängenden Gärten, eines der Sieben Weltwunder der Antike.
Darüber hinaus musste jeder Schauspieler mit einem ausgewählten Akzent
sprechen, um die miteinander verwandten Sprachen und die große Vielfalt an
Dialekten der damaligen Zeit widerzuspiegeln.
Als Vorbereitung für ihre Rollen unterzogen sich alle Schauspieler, die Soldaten
verkörperten, darunter auch Colin Farrell und Jared Leto, einem Intensivtraining in
antiken Kampfstrategien und im Gebrauch exakter Repliken griechischer und
makedonischer Waffen. Alle Schlachten sind von epischem Ausmaß. Nachgestellt für
die Leinwand wurde die Schlacht von Gaugamela, in der Alexanders zahlenmäßig
stark unterlegene Truppen einen überwältigenden Sieg über die gewaltige persische
Armee davontrugen, aber auch eine verbissen geführte Schlacht in den Wäldern
Indiens, in der Alexanders Truppen gegen mächtige Elefanten kämpften.
„Das Schöne an Alexander ist, dass er immer gesiegt hat“, fasst Oliver Stone
zusammen. Zu Stones hoch gelobten Filmen zählen: AN JEDEM VERDAMMTEN
SONNTAG („Any Given Sunday“, 1999), NIXON („Nixon“, 1995), NATURAL BORN
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KILLERS („Natural Born Killers“, 1994), JFK – JOHN F. KENNEDY- TATORT
DALLAS („JFK“, 1991), THE DOORS („The Doors“, 1991), GEBOREN AM 4. JULI
(„Born on the Fourth of July“, 1989), WALL STREET („Wall Street“, 1987) und
PLATOON („Platoon“, 1986). „An Alexander wird man sich immer, zumindest aus
zwei Gründen, erinnern“, fährt Stone fort. „Zum einen, weil er ohne eine militärische
Niederlage die Welt eroberte, zum anderen, da er ein Visionär und ein Mann mit
einer bemerkenswerten und großzügigen Seele war. Er war vielleicht der größte
Krieger aller Zeiten, bedeutender noch als seine mythischen Helden Achilles und
Herakles. Unter dem Einfluss dieser Figuren aus der griechischen Mythologie wuchs
er auf, und er glaubte an sie wie kein anderes Kind. Aus diesem Glauben, aus dieser
Überzeugung heraus entwickelte sich dieser monumentale Antrieb und diese
Vorsehung, die er auch tatsächlich erfüllte.“
Seit seiner Kindheit von Alexander fasziniert und inspiriert von der griechischen
Mythologie, träumte Stone seit Jahren von einem Alexander-Film. „Als frustrierter
Student gab ich mich in meiner Fantasie der Vorstellung hin, mit einer kleinen
Dokumentarfilmcrew und Kameras in die Vergangenheit zu reisen und tatsächlich
Alexanders Militärkampagnen zu filmen“, erinnert sich der Regisseur. „32 Jahre
später bot sich mir endlich diese eine Gelegenheit, eine Zeitreise anzutreten und
diese Ära, so gut wie ich es nur konnte, wieder zum Leben zu erwecken.“
Moritz Borman, Produzent von ALEXANDER, war fasziniert davon, wie tief sich
Stone für sein Drehbuch in Alexanders Gedankenwelt hineinversetzt hatte. „Die
meisten von uns haben ein paar geschichtliche Vorkenntnisse über Alexander“, sagt
Borman, „aber über den Mann selbst, über seine Seele, über das, was ihn bewegte,
wissen sie wenig. Olivers Drehbuch stellte die richtigen Fragen. Wo kam dieser
Mann her, was waren seine Prüfungen, was ließ ihn leiden, wie hat ihn seine
kulturelle Umgebung geformt, was passierte, wenn er auf unterschiedliche Kulturen
traf, wenn er sich mit offensichtlich unmöglich zu bewältigenden Situationen
auseinander setzen musste? Das war nicht nur eine Geschichtslektion, sondern ein
Drehbuch über einen Mann, der auch heute noch relevant für uns ist. Ein Drehbuch
über viele der Themen, die uns auch heute beschäftigen. Die ganze Geschichte
Alexanders wurde lebendig in diesem Skript – eine wirklich dramatische und
ruhmvolle Geschichte.“
Als historischen Berater engagierte Stone Robin Lane Fox, ein Mitglied des New
College in Oxford und Autor einer 1972 erschienenen Alexander-Biographie. Sie gilt
als eine der besten moderneren Arbeiten über Alexanders Leben und über eine
Million Exemplare wurden von ihr verkauft. Das enzyklopädische Wissen von Fox
über Alexander lieferte den Filmemachern eine Informationsbasis für das Drehbuch
und sorgte gelegentlich auch für fachkompetente Unterstützung am Set.
„Ich traf Oliver erstmals vor drei Jahren in London“, erinnert sich Fox. „Er
bombardierte mich mit Fragen – und setzte das über Monate fort. Er wollte alles
verstehen - von der Frage, wie sich die Griechen bei einem festlichen Abendessen
verhielten, bis hin zur Bedeutung, die Aristoteles für Alexander hatte. Meiner Ansicht
nach liegt Olivers Stärke als Künstler, der Historie verfilmt, darin, dass sein Verstand
ein wirkliches Gefühl für die Figur entwickelt. Er hat ein Auge für das epische Bild
und ein Gespür für Dimension. Oliver hat sich ein hohes Ziel gesteckt, wirkliche
Größe darzustellen, und Historiker wird überraschen, wie weit er in seinem Versuch
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gegangen ist, das Gleichgewicht des Erreichten, Gutes wie auch Schlechtes, zu
vermitteln.“
Stones Film ist per Definition eine Interpretation, so wie jede historische Fiktion.
Alexander hat vor langer, langer Zeit gelebt, und selbst die frühesten
Geschichtsschreiber konnten nur Vermutungen anstellen, was wirklich damals
passierte. „Es wäre völlig unmöglich, jedes Detail aus Alexanders
außergewöhnlichem Leben in einen einzigen Film zu pressen“, bemerkt Lane Fox.
„Außerdem gibt es Rätsel, die niemals gelöst werden können. Ich verstehe, warum
Oliver sich entschied, bestimmte Vorfälle im Leben Alexanders auszulassen oder
warum er in der Chronologie der Ereignisse kleine Veränderungen vornahm. Was
unter anderem an Alexander so fasziniert, sind die Lücken in unserem Wissen über
ihn. Sie lassen so viel Platz für unsere Fantasie.“
In der Einschätzung Oliver Stones überliefert Alexanders Geschichte die Antike.
„Unglaublich ist an Alexander, dass er alle griechischen Mythen kannte und sie dann
selbst auslebte. Er wurde von vielen Dämonen angetrieben, die man auch aus
modernen Gesellschaften kennt. Eine der Hoffnungen, die ich mit diesem Film
verbinde, ist, dass ALEXANDER den Menschen ein Gefühl für Geschichte
zurückbringt. Dass es eine andere Zeit und andere Orte, Imperien, die die Welt
regierten, und Männer gegeben hat, die große Träumer und Visionäre gewesen sind.
Jedem, ganz besonders der Jugend, sollte dieses Gefühl von Geschichte, dieses
Gefühl, dass Idealismus gelebt werden kann, vermittelt werden. Das darf niemals
korrumpiert werden.“
8
DIE SUCHE NACH DER IDEALEN BESETZUNG
Alexander
Wie besetzt man eine Rolle, die größer ist als das Leben selbst? Diese Frage
bedeutete im Falle Alexanders einen Schauspieler zu finden, der ganz menschlich
war, aber körperlich großen Eindruck hinterlassen und gut genug sein musste, um
ein komplettes Porträt dieser komplexen Figur zeichnen zu können. Stone fand
diesen Mann im irischen Schauspieler Colin Farrell, den man aus Hauptrollen in
TIGERLAND („Tigerland“, 2000), MINORITY REPORT („Minority Report“, 2002),
NICHT AUFLEGEN („Phone Booth“, 2002) und DER EINSATZ („The Recruit“, 2003)
kennt.
„Wie Alexander hat Colin die Seele eines Rebellen und das Selbstbewusstsein eines
Kriegers und Anführers“, beschreibt Oliver Stone seinen Star. „Auf den
verschiedensten Ebenen wurde er zu Alexander – er führte die Schauspieler als
Gruppe an, er baute seine Muskeln auf, lernte Reiten und den Umgang mit dem
Schwert, kämpfte wie ein Löwe, um sein Bestes zu geben. Ich habe ihm oft
angeboten, sich von einem Stuntman ersetzen zu lassen, sowohl auf dem Boden wie
auch auf dem Pferd. Aber er bestand darauf, so viele Stunts wie möglich selbst zu
machen. So verrückt wie er auch manchmal sein mag, ist er doch ein echter
Edelmann. Es ist eine Ehre für mich, ihm zu diesem Zeitpunkt seines Lebens
begegnet zu sein.“
„Oliver hat ein unglaubliches Drehbuch geschrieben“, gibt Farrell das große Lob
zurück. „Etwas so Düsteres und gleichermaßen Erleuchtendes mit einem solchen
Potenzial habe ich nie zuvor gelesen. Kurz gesagt, es war das Beste, was ich je in
meinem Leben gelesen habe. Alexander war ein Mann, der nichts unversucht ließ,
sich seine Träume zu erfüllen“, fährt Farrell fort. „Die Antriebskraft dafür, das glaube
ich wirklich, war etwas viel Stärkeres als Gier und der Wunsch nach Eroberung. Sein
ganzes Leben lang suchte Alexander nach Antworten und, meiner Ansicht nach,
auch nach Liebe. Alexander tat alles mit einer fast wahnsinnigen Leidenschaft. In
seinem Palast in Makedonien hätte er ein schönes Leben haben, seine Untertanen
besteuern und den für einen König angemessenen Luxus genießen können. Aber in
seiner Brust klaffte ein Loch, das nicht zu schließen war. Und die Suche nach
Antworten trieb ihn bis ans Ende der Welt.“
Inspirieren ließ sich Farrell bei seiner Arbeit nicht nur von dem Mann, den er
verkörperte, sondern auch von dem Mann, der die kreative Kraft bei diesem Film
war. „Oliver hat mehr mit Alexander gemeinsam, als ich je hoffen konnte“, bemerkt
Farrell. „Er strebt nach Perfektion, setzt alles dafür ein. Er ist ein erstaunlicher
Filmemacher und ein brillanter Anführer. Oliver arbeitet immer bis zur Erschöpfung.
Während wir täglich nach der letzten Klappe jammerten, was für ein schwerer, langer
Tag es doch gewesen war, befand er sich schon wieder auf dem Weg in den
Schneideraum. Diesen Mann um sich zu haben, ist total inspirierend.“
Wesentlich für die Entwicklung von Alexanders Persönlichkeit sind die Erwartungen
und festen Überzeugungen, die seine starke Mutter Olympias auf ihn übertrug. „Ein
Aspekt, dem sich der Film stellt, ist Alexanders Abmachung mit seiner Mutter“, erklärt
Oliver Stone. „In unserem Drehbuch sagt Olympias zu Alexander: ’In Dir lebt das
Licht dieser Welt. Deine Gefährten werden schon lange nur noch Schatten in der
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Unterwelt sein, wenn Du der Einzige sein wirst, der für immer jung und inspirierend
bleibt. Niemals wird es einen Alexander wie dich, einen Alexander den Großen,
geben.’ Olympias redete Alexander den Mythos ein, dass er ein Schicksal wie
Achilles haben und wie dieser jung sterben werde. Das war das Tauschgeschäft.
Großer Ruhm, aber früher Tod – im Unterschied zu einem langen Leben mit wenig
Glanz.“
Olympias
Es war wichtig für Stone, eine talentierte Schauspielerin zu finden, die die Intensität,
Präsenz und Passion dieser Frau vermitteln konnte, die Alexander dem Großen den
Weg zeigte, den er zur Erfüllung seines Schicksals nehmen musste. Stone entschied
sich für Oscar® -Preisträgerin Angelina Jolie. „Ich habe Angelina kurz nach Ende der
Dreharbeiten zu „Gia – Preis der Schönheit“ („Gia“, 1998) erstmals getroffen. Für
mich war sie eine spektakuläre junge Schauspielerin. Die meisten Schauspielerinnen
von heute suchen den höflichen Mittelweg, aber Angelina steht mehr in der Tradition
von Bette Davis. Sie ist sehr entschlossen und stark, was man bei jungen
Schauspielern selten sieht. Sie haben nicht dieses Vertrauen zu sich selbst. Angelina
aber hat eine Stärke entwickelt, die genau richtig für die Rolle der Olympias war. Das
passte ideal zusammen.“
Jolie reizte die Herausforderung, eine Frau zum Leben zu erwecken, die
geschichtsinteressierte Leser seit Jahrhunderten fasziniert hatte. „Ich glaube, man
muss jede Figur, die man spielt, auch lieben“, erklärt Jolie. „Man muss sie verstehen
oder zumindest Sympathien für ihre Schwächen zeigen. Wenn man sie einfach für
verrückt oder falsch hält, kann man sie nicht mit Überzeugung verkörpern. Weil ich
jetzt Mutter bin, sah ich auch Olympias als Mutter. Viele sind der Meinung, dass sie
verrückt war, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht genau das gleiche für meinen
Sohn tun würde. Das mag fürchterlich klingen, aber 330 vor Christus war Mord an
der Tagesordnung. Es war ein viel härteres Leben, und so war auch Olympias eine
harte, manchmal angsteinflößende Frau. Aber letzten Endes wollte sie Alexander so
großartig und stark sehen, wie das nur eben möglich war. Und damit kann ich mich
identifizieren.“
Wie man es von ihr kennt, stürzte sich Jolie mit voller Kraft auf ihre Rolle. Als
Anbeterin von Dionysios war es die mazedonische Königin gewohnt, von Schlangen
umgeben zu sein. So musste sich auch Jolie schnell daran gewöhnen, dass beim
Drehen Schlangen um ihren Nacken hingen oder sich zu ihren Füßen schlängelten.
Auf den ersten Blick mag es unverständlich wirken, Jolie als Mutter eines
Schauspielers zu besetzen, der nur ein Jahr jünger als sie ist. Aber der geringe
Altersunterschied zwischen Jolie und Farrell spielte letztlich keine Rolle, da die
meisten ihrer Szenen mit jungen Schauspielern gedreht wurden, die Alexander in
den verschiedenen Phasen seiner Kindheit verkörperten. Obwohl niemand genau
weiß, wie alt Olympias zum Zeitpunkt von Alexanders Geburt wirklich war, vermutet
Robin Lane Fox, dass sie wohl 16 oder 17 Jahre alt gewesen war – ein normales
Alter damals, um erstmals Mutter zu werden. Deshalb wurde Jolie in ihren wenigen
gemeinsamen Szenen mit Farrell mit Hilfe von Make-up und Frisur älter gemacht,
während Farrell sich jünger geben musste.
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Philipp
Großen Einfluss auf Alexanders Leben nahm auch sein Vater, König Philipp II von
Makedonien, Olympias’ entfremdeter Ehemann. Ihn stellt der multitalentierte Val
Kilmer dar. Vor mehr als 10 Jahren hatte Kilmer bereits in Oliver Stones THE
DOORS („The Doors“, 1991) Jim Morrison porträtiert, war dafür mit Kritikerlob
überschüttet worden. So freute sich Kilmer auf eine erneute Zusammenarbeit mit
Stone. „Oliver hat eine sehr klare Vision und ist der perfekte Regisseur für diese
Geschichte“, schwärmt Kilmer. „Schon als wir THE DOORS drehten, haben wir uns
über Alexander unterhalten. Seine Sichtweise dieser Geschichte ist sehr persönlich.
Das ist ungewöhnlich für Filmbiografien, ganz besonders für ein Epos. Dieser Film
besitzt eine Intimität, wie wir sie in dieser Form noch nicht kannten. Das zentrale
Thema dieser Geschichte ist wirklich Alexanders Persönlichkeit - erzählt vor dem
Hintergrund einer Welt, in der Mythen noch sehr lebendig waren.“
Während die meisten Schauspieler für ihre Rolle an Muskeln und Athletik zulegen
mussten, führte Kilmers Weg in die entgegengesetzte Richtung, um den einst
mächtigen, jetzt ausschweifend lebenden König spielen zu können. Kilmer musste
zunehmen, so wie er es schon für THE DOORS getan hatte, um in bestimmten
Sequenzen Jim Morrisons verschlechternden Gesamtzustand vermitteln zu können.
Außerdem musste Kilmer täglich in den Make-up-Stuhl. Dort wurde das
Narbengewebe aufgetragen, das das Loch bedeckte, das Philipps im Kampf
verlorenes Auge hinterlassen hatte.
„Philipp schuf die Grundlagen für all das, was Alexander wirklich groß werden ließ“,
erklärt Kilmer. „Allen Quellen zufolge war er eine große Persönlichkeit – war laut, ein
unersättlicher Liebhaber, ein Trunkenbold. Aber in der Schlacht zeichnete ihn
offensichtlich eine unvorstellbare Kraft aus, wie es auch bei seinem Sohn der Fall
war. Philipp verstand die menschliche Natur sehr genau. Sobald er ein Gebiet
erobert hatte, sorgte er durch Eheschließungen für Frieden und Anbindung. Einige
Jahre verbrachte er als Kriegsgefangener. In dieser Zeit erlernte und entwickelte er
neue, fortschrittliche und sehr erfolgreiche Kriegstechniken, durch deren Einsatz sein
Volk reicher und sicherer leben konnte.“
Hephaistion
Alexanders lebenslangen Freund Hephaistion spielt Jared Leto, ein aufstrebender
Star, den man aus Filmen wie PANIC ROOM („Panic Room“, 2002), REQUIEM FOR
A DREAM („Requiem for a Dream“, 2000) und DURCHGEKNALLT („Girl Interrupted“,
1999) kennt. „Für ALEXANDER musste ich zum ersten Mal seit PANIC ROOM
wieder vorsprechen, und das lag ja schon einige Jahre zurück. Ich war völlig
gelähmt“, gibt Leto zu. „Es waren noch 50 andere Schauspieler da, die sich Oliver
vorstellen wollten. Es war unglaublich einschüchternd. Aber glücklicherweise sah
Oliver während meines Vorsprechens etwas in mir, das ihm für die Rolle des
Hephaistion richtig erschien. Ich werde ihm auf ewig dankbar sein, dass er an mich
geglaubt und mir diese Erfahrung ermöglicht hat. Es gibt niemanden, der auf dem
Set härter arbeitet als er. Er ist besessen, ein verrücktes Genie wie Van Gogh oder
Beethoven. Während dieses Films hat er mir eine Menge beigebracht, und was ich
gelernt habe, wird mich für den Rest meiner Karriere begleiten.“
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Große Wertschätzung empfand Leto auch für seinen Kostar: „Wenn ich diesen Film
nicht mit Colin hätte drehen können, wäre es nicht eine solch unglaubliche Erfahrung
für mich gewesen“, gibt Leto zu. „Zunächst einmal ist er ein Freund. Darüber hinaus
ist er ein großartiger Schauspieler, ist sehr großzügig und unglaublich engagiert. Er
hat für uns alle einen hohen Maßstab gesetzt. In ihm steckt viel von Alexander,
deshalb war es für uns leicht, ihn auch in dieser Rolle zu sehen.“
Prinzessin Roxane
„Colin war einfach Alexander“, pflichtet Rosario Dawson bei, die Prinzessin Roxane
spielt, Alexanders erste Ehefrau. „Colin strahlt einfach diese Präsenz aus, und man
kann den Volksverführer in ihm erkennen. Es war pure Magie und für mich einfach
wunderbar. Junge Schauspieler geben einem normalerweise nicht so viel – sie sind
nicht so großzügig, so vorbereitet oder sich ihres Talents so sicher.“
Die Aussicht, mit der Regielegende Oliver Stone zusammenarbeiten zu können,
begeisterte Dawson sofort für das Projekt. „Ich wollte schon immer mit Oliver
drehen“, gibt sie begeistert zu. „Als ich zum ersten Mal von dem Projekt hörte, fragte
ich mich, welche Rollen es wohl darin für Frauen gab. Wir haben uns eine Weile
unterhalten, Probeaufnahmen gemacht, und eineinhalb Stunden später nannte er
mich schon Roxane.“
Ptolemaios
Für zwei relativ kleine, aber entscheidende Rollen wählte Stone zwei der
international angesehensten Schauspieler. Anthony Hopkins spielt den älteren
Pharaoh Ptolemaios, den Erzähler und die zentrale Stimme des Films. Er war mehr
als erfreut, acht Jahre nach der äußerst fruchtbaren Zusammenarbeit bei NIXON
(„Nixon“, 1995) wieder für Stone vor der Kamera zu stehen. „Oliver Stone zählt zu
den außergewöhnlichsten Regisseuren überhaupt“, schwärmt Hopkins, „und ich
habe mit einigen wirklich großartigen Regisseuren gearbeitet. Mit Oliver gibt es keine
Sicherheit und mit seinen Filmen auch nicht. Sie sind brillant und ungeheuerlich.“
„Wenn Anthony einmal auf dem richtigen Weg ist, lässt er nicht locker“, erklärt Stone.
„Er verhält sich dann wie ein Hund mit einem Knochen. Er arbeitet ruhig, methodisch
und saugt im Verlauf mehr und mehr Mark aus dem Knochen. An seinem letzten
Drehtag arbeitete Anthony bis 3 oder 4 Uhr morgens und damit 18 oder 20 Stunden
am Stück. Jeder außer ihm war völlig fertig, aber Anthony genoss es. Er sagte zu
mir: ’Ich liebe harte Arbeit, mag es nicht, wenn ich am Set herumsitzen oder mir
sinnlos die Zeit vertreiben muss. Ich wünschte mir, Du hättest mir 70 Tage
Schmerzen angeboten.’“
„Das waren ziemlich intensive Drehtage“, gibt Hopkins zu. „Aber am Ende fühlte ich
mich fantastisch. Die Zusammenarbeit mit Oliver ist sehr intensiv, denn er treibt und
stichelt einen auf eine sehr gute, konstruktive Art an. So befriedigend habe ich die
Arbeit auf einem Set schon lange nicht mehr empfunden.“
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Aristoteles
Für die Rolle des unsterblichen griechischen Philosophen und Naturforschers
Aristoteles, der als Lehrer des jungen Alexander den späteren König ein Leben lang
beeinflusste, sprach Oliver Stone Christopher Plummer an – einen Schauspieler,
dessen bemerkenswert produktive Karriere mehrere Jahrzehnte und Dutzende Filme
umfasst. Obwohl Plummer für nur zwei Drehtage nach Marokko reisen musste, war
er von der Rolle begeistert. Er freut sich darauf Aristoteles zum Leben zu erwecken,
und ließ sich auch von dieser Anstrengung in keinster Weise abschrecken. „Ihn zu
spielen, ist sehr schwierig, weil wir ihn nicht wirklich kennen können“, bemerkt
Plummer. „Es ist unmöglich, über eine Figur wie Aristoteles Recherchen anzustellen,
denn es gibt Millionen von unterschiedlichen Gedanken und Ansichten über ihn.
Deshalb habe ich es schließlich auch aufgegeben und mich völlig Oliver Stone
anvertraut. Ich habe versucht, diese Figur mit so vielen Facetten wie möglich zu
spielen, um Aristoteles’ Verstand, seinen Humor, seine Energie und auch seine
hypnotische Ausstrahlung beim Unterricht anzudeuten.“
Aristoteles’ Unterricht für Alexander und die Jungs, die später seine engsten
Gefährten werden, darunter auch Hephaistion, umfasste viele Wissensgebiete. Dazu
zählten Geographie, Politik, Götterkunde und Sexualität, wie sie in der antiken
hellenistischen Welt verstanden wurde. Es war eine Zeit, auf die sich heutige
Definitionen zur Sexualität nicht anwenden lassen. ALEXANDER setzt sich mit den
sexuellen Moralbegriffen dieser Zeit auf sehr natürliche Art und Weise auseinander,
lässt sich weder auf Rechtfertigungen noch auf Sensationsmacherei ein.
„In dieser Ära gab es eine Lebensphilosophie, dass es etwas ganz natürliches unter
Männern war, Wissen und Körper miteinander zu teilen“, erklärt Farrell. „Man nannte
es Eros, reine Liebe und es ging dabei um Reifen, Teilen und Erziehen. Begriffe wie
’Homosexualität’ oder ’Bisexualität’ existierten nicht. Es gab nur Sexualität, die
unabwendbar war, wann immer auch der Zeitpunkt dafür war. Hephaistion wuchs mit
Alexander auf. Er war jemand, der vom Anfang bis zum Ende keine eigenen Ziele
verfolgte. Er war der Einzige in Alexanders Leben, der ein wirklicher Gefährte und ein
loyaler Freund war, der immer das Beste für Alexander wollte.“
„Ich
glaube,
dass
Alexander
und
Hephaistion
eine
unmittelbare
Seelenverwandtschaft und ein Brüderlichkeitsgefühl verband. So etwas ist mit bloßer
’Freundschaft’ nicht zu beschreiben“, fügt Leto hinzu. „Am wichtigsten war die Liebe,
die sie füreinander empfanden und diese basierte nicht auf etwas Körperlichem,
sondern auf einer Verbindung der Seelen. Jeder spielte im Schicksal des anderen
eine Rolle. Das brachte Spannungen mit sich, erst zwischen Hephaistion und
Olympias, später auch zwischen ihm und Roxane.“
DIE SPRACHE
Nach der Besetzung seiner Hauptrollen musste sich Stone sehr sorgfältig überlegen
und schließlich auch entscheiden, wie die Dialoge aus seinem Drehbuch für die
Leinwand umgesetzt werden sollten. Griechenland und Makedonien waren in der
Antike Schmelztiegel für unterschiedlichste Dialekte. Die Menschen reisten ständig in
den Ländern der Alten Welt herum, vermischten ihre eigenen Dialekte mit den
jeweiligen Muttersprachen und örtlichen Dialekten. Philipps Ausdehnung der
13
makedonischen Grenzen führte dazu, dass Länder hinzukamen, in denen sich
Menschen von unterschiedlichster Herkunft niedergelassen hatten. Das hatte zur
Folge, dass in Makedonien zur Zeit Alexanders sehr unterschiedlich gesprochen
wurde. Selbst die Makedonier des Hochlands hatten einen anderen Dialekt als ihre
Landsleute aus dem Flachland. Für die Südgriechen mit Athen als Zentrum der
griechischen Kultur sprachen die makedonischen Griechen mit einem deutlichen
Akzent. Um dies widerzuspiegeln, sprachen die Schauspieler, die Griechen und
Makedonier verkörperten, ein Englisch mit irischen, schottischen oder walisischen
Akzenten. Auf die Gegenwart übertragen, entspricht das dem Englisch, das in
verschiedenen Dialekten auf den britischen Inseln gesprochen wird. Als Königin
eines Reiches am Rande von Griechenland erhielt Angelina Jolie als Olympias ihren
eigenen unverwechselbaren Akzent.
Um die Schauspieler auf diese sprachliche Herausforderung vorzubereiten,
engagierte Oliver Stone die britische Sprachexpertin Catherine Charlton. Sie
wiederum arbeitete mit Robin Lane Fox zusammen, um sicherzustellen, dass die
Namen und Ortschaften der Antike richtig ausgesprochen wurden. Im Endergebnis
bedeutet das, dass alle Griechen und Makedonier des Films zwar Englisch sprechen,
ihre Akzente aber die außerhalb liegenden Königreiche reflektieren, aus denen sie
stammen.
EINE ARMEE DER ANTIKE WIRD AUFGESTELLT
Historische Genauigkeit auf höchstem Niveau versuchte Stone in jedem Detail des
Films einzuhalten. Das reichte von Requisiten über die Kostüme bis hin zu den
großen Schlachtsequenzen. Um diesen Anspruch auch erfüllen zu können,
verpflichtete der Regisseur Dale Dye, ehemals Captain beim United States Marine
Corps und Stones langjähriger Mitarbeiter. Der vielleicht führende Militärexperte der
Filmindustrie sollte Colin Farrell und andere wichtige Darsteller, die Alexanders
Gefährten verkörperten, trainieren. Vor fast 20 Jahren, als beide für PLATOON
zusammenarbeiteten, richteten Stone und Dye das erste militärische Trainingslager
ein. Heute ist dies in der Filmbranche gängige Praxis. In einem langen, harten
Arbeitsmonat übte sich die Besetzung in einer Reihe altertümlicher Spezialitäten.
Dazu zählten der Schwertkampf, der Umgang mit Schild, Pfeil und Bogen, mit
Schleuder, Speer und den gefürchteten, etwa vier Meter langen makedonischen
Lanzen, die unter dem Namen Sarissa bekannt sind. Außerdem erhielten sie
Unterricht im Reiten, in militärischen Verhaltensweisen und in der Bildung
militärischer Formationen.
„Ich trainiere keine Schauspieler“, betont Dale Dye. „Ich trainiere Männer, die
Soldaten werden und hoffentlich etwas Talent als Schauspieler haben. Das erste,
was diese jungen Burschen lernen mussten, war, dass es etwas Wichtigeres als sie
selbst gab. Sie lernten, mit anderen zusammenzuleben, die wie sie in einer
militärischen Einheit waren. Und sie lernten, die Mission dieser Einheit zu
unterstützen. Meine Aufgabe war es, aus ihnen glaubwürdige makedonische
Soldaten zu machen, wobei die Betonung auf ’Soldat’ liegt. Das mussten sie erst
einmal verstehen, bevor sie irgendetwas anderes verstehen konnten.“
Eine der wichtigsten Herausforderungen für die Darsteller war die unterschiedliche
Erfahrung, die alle im Reiten hatten. Die makedonische Kavallerie ritt ohne Sattel
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und Steigbügel, was selbst erfahrene Reiter nur sehr schwer erlernen können.
Pferdeexperte Ricardo Cruz Moral und sein spanisches Team begannen das
Training der Schauspieler erst mit gesattelten Pferden, bis schließlich ohne jedes
Hilfsmittel geritten wurde. Zum Schluss wurde den Schauspielern beigebracht, wie
man während des Reitens seine Waffen führte. Das war Vorbereitung für die
Schlachtsequenzen, in denen die Akteure die riesigen makedonischen Lanzen
handhaben und dabei ihre Position in historisch korrekten Formationen einhalten
mussten. Und das alles häufig begleitet von Sandstürmen, die ihre Sicht ernsthaft
beeinträchtigten.
Cruz Moral trainierte auch den 13-jährigen Connor Paolo, der von Stone für die Rolle
des jungen Alexander ausgewählt worden war. Besonders anspruchsvoll war
Alexanders erste schicksalhafte Begegnung mit dem wilden Hengst Bucephalos. In
diesen Szenen musst er den Hengst zähmen und sich mit ihm anfreunden. Für den
jungen Alexander war diese erste Begegnung ein prägender Moment, denn indem er
etwas erreichte, was anderen erfahrenen Reitern nicht gelungen war, erwarb sich
Alexander die Anerkennung seines Vaters. Paolo, der in New York aufgewachsen
war, war vor dem Film noch nie geritten. Cruz Moral arbeitete mit ihm, über einen
Zeitraum von zwei Monaten, jeden Tag, bis er zum Drehstart wie ein wirklicher
makedonischer Prinz reiten konnte.
Ein wichtiger Punkt innerhalb des Trainings der Schauspieler, Stuntleute, Statisten
und Soldaten war es, die „Phalanx“ bilden zu können - die strategische
Schlachtformation, die von König Philipp entwickelt und von seinem Sohn Alexander
später perfektioniert wurde. 256 Männer, jeder mit einer Sarissa bewaffnet, bilden
eine Phalanx. Jeweils 16 Männer bilden eine Seite eines Rechtecks, reihen sich
geschlossen auf, bis eine nahezu undurchdringliche Formation entsteht. (Die
moderne Entsprechung einer Phalanx ist wahrscheinlich ein Panzer). Philipps
Einsatz der unüberwindbaren Phalanx und seine Idee, eine Permanentarmee mit
bezahlten Soldaten aufzubauen, sorgten dafür, dass Alexander bei seiner
Machtübernahme die Mittel zur Verfügung hatte, um die Welt zu erobern.
„Die Phalanx war taktisch so erfolgreich“, erzählt Dye, „dass sie auf dem Schlachtfeld
die nächsten 150 Jahre lang die dominante Infanterieformation blieb. Erst Roms
Legionen gelang es, sie zu besiegen. Ein Feldherr wie Alexander verfügte mit ihr
über ein sehr starkes, unnachgiebiges, aber doch flexibles taktisches Instrument auf
dem Schlachtfeld der Antike.“
In gewisser Weise erwies sich das Trainingscamp als eine Art Geschichtslabor.
Durch die Anwendung in der Praxis entdeckten Dye, sein Team und die Filmemacher
die Wahrheit hinter all den Berichten über die Art und Weise, wie zu Alexanders Zeit
Kriege ausgetragen wurden. Diese intensive Trainings- und Vorbereitungsperiode
ermöglichte es Stone, Schlachten auf die Leinwand zu bannen, die so authentisch
wie möglich historische und militärische Realitäten wiedergeben. „Im Grunde lernten
wir, um dann lehren zu können“, erzählt Dye. „Oliver und ich haben mit Historikern
zusammengearbeitet und ihr Wissen auf dem Schlachtfeld praktisch umgesetzt.
Dadurch konnten wir überprüfen, was überhaupt realisierbar war.“
Zusätzlich zur authentischen Abbildung des Verhaltens von Soldaten, die Tausende
von Jahren vor ihnen gelebt hatten, mussten die Schauspieler darauf vorbereitet
werden, zwei monumentale Schlachten nachzustellen.
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„Captain Dye nahm uns den ganzen Tag in die Mangel“, erinnert sich Farrell. (Sein
Training in den Staaten und in Spanien begann übrigens sechs Wochen vor dem
offiziellen Trainingscamp.) „Und dann erzählte er uns jede Nacht von Alexanders
Taktiken und Strategien, vom Ablauf verschiedener Schlachten, und erklärte uns,
was in einem Soldaten vorging. Im Laufe dieser Zeit wurden wir körperlich
belastbarer und richtig vorbereitet auf 'die Schlacht von Gaugamela' – und das war
für jeden extrem hart.“
Ein großes Stück marokkanischer Wüste, etwa 13 Kilometer im Umfang, wurde als
Schauplatz für die Schlacht von Gaugamela ausgewählt. Das Basislager der
Produktion war gewaltig. Dazu gehörte auch ein echtes militärisches Feldlager der
Königlichen Armee Marokkos, die mit der vollen Unterstützung von Seiner Majestät
König Mohammed VI mehrere Hundert Soldaten, viele davon Kavalleristen, zur
Verfügung gestellt hatte.
Staubwolken, donnernde Hufe und das Geräusch von Männern in verzweifeltem
Nahkampf – das alles durchdrang die Dreharbeiten dieser Schlacht, in der Alexander
das schier Unmögliche gelang: der Sieg über die 250.000 Mann starke Armee von
König Dareios III mit nur 40.000 Fußsoldaten und 7.000 Reitern. Dareios floh, und
der Sieg öffnete den Makedoniern den Weg zum Osten und festigte Alexanders
Status als lebende Legende.
„Oliver ging es um Realismus“, betont Stuntkoordinator Gary Powell. „Übertriebene
Kampfszenen, wie man sie etwa aus Piratenfilmen kennt, wollte er nicht. Wenn man
Authentizität sucht, dauern Zweikämpfe nicht so lange, ganz besonders, wenn man
Waffen benutzt, wie wir sie haben. Es geht schnell und knallhart zu. Für Gaugamela
hatten wir mehr als 1000 eng zusammengedrängte Männer zur Verfügung, die
zweckmäßige Waffen benutzten.“
Als Historiker Robin Lane Fox zum ersten Mal einen Statisten zu Pferd, in der vollen
Kriegsmontur eines makedonischen Kavalleristen, sah, war er nicht nur Zeuge dieser
Nachstellung, sondern nahm daran auch teil. Zu seiner Vereinbarung mit Stone
gehörte es, dass er bei Alexanders unsterblichem Angriff auf das Herz der
persischen Armee mitmachen durfte.
„Oliver und seine Crew kümmerten sich mit großer Sorgfalt darum, dass die
Bewaffnung und die Rüstung der Männer sich an den alten Quellen orientierten und
man die wichtigsten Manöver auf die Leinwand bringen konnte“, erklärt Lane Fox.
„Das Resultat ist eine wirklich furchterregende Schlacht, die außergewöhnlich
authentisch ist. Meiner Ansicht nach könnte man die Schlachtszenen dieses Films
Schulen, Historikern und Universitäten vorführen und damit fruchtbare Diskussionen
anregen. Diese Szenen vermitteln einen großartigen Eindruck von den militärischen
Einheiten im Kampf, vom Blut und vom Chaos. Vor allem aber verleihen sie dem Film
ein erstaunliches episches Format.“
Kameraman Rodrigo Prieto filmte die Schlacht von Gaugamela mit zwei kompletten
Kamerateams, ließ mit bis zu acht Kameras gleichzeitig drehen, um die Action in
ihrem vollem Umfang abbilden zu können. Prieto merkt an, „dass er und Stone nichts
zeigen wollten, dass aufgesetzt wirkte, dass einen modernen Blickwinkel verriet.
Oliver wollte, dass die Bilder einem das Gefühl gaben, dass man hier wirklich mit
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dabei war, dass man Zeit und Schauplatz spüren konnte. Deshalb legten wir bei der
Kameraführung großen Wert auf eine subjektive Perspektive. Jede Entscheidung, die
in Stilfragen getroffen wurde, musste an das angepasst werden, was Oliver zu
diesem Zeitpunkt im Film fühlte.“
Zu bedenken war auch das Problem der personellen Stärke: Die Schlacht von
Gaugamela 331 vor Christus wurde von annähernd 297.000 Soldaten ausgefochten.
Obwohl mehr als 1.000 Statisten vor den Kameras in den Kampf zogen, arbeitete
Visual Effects Supervisor John Scheele nach Ende der Dreharbeiten monatelang mit
zwei innovativen Effektfirmen, mit der BUF Compagnie in Paris und der Moving
Picture Company in London, zusammen, um Gaugamela und einige andere
Sequenzen mit digitalen Bildern zu verstärken. „Unsere Herausforderung bestand
darin, eine absolut glaubwürdige Armee in greller Mittagssonne kämpfen zu lassen“,
erklärt Scheele. „Mit visuellen Effekten in einer düsteren Fantasiewelt hat man mehr
Spielraum, und das Publikum akzeptiert, was es auf der Leinwand sieht. Wir aber
mussten uns an den Schmutz und den Staub der wirklichen Welt anpassen.“
Die zweite große entscheidende Schlacht des Films ist ein unerbittlich ausgetragener
Kampf in einem indischen Wald. Hier stellen sich Alexander und seine Soldaten
drastischen Wetterbedingungen, einer Landschaft, die ungeeignet ist für die
gewohnten Militärformationen und, am unglaublichsten für die Griechen, auch
Elefanten. So etwas wie die riesigen aufgerüsteten Tiere, mit denen die indischen
Soldaten in den Kampf zogen, hatten die Makedonier vorher noch nie gesehen.
Für diesen Abschnitt der Dreharbeiten zog die Produktion nach Thailand. Für Stones
Vorhaben erwies es sich von Vorteil, dass in Thailand beträchtliche indische
Einflüsse spür- und sichtbar sind. Diese gehen auf das erste Jahrhundert zurück, in
dem Kaufleute vom Subkontinent auf der Halbinsel eintrafen und Kunst, Architektur,
Religion und Regierungsformen ihres Landes nach Thailand brachten.
Gedreht wurde im Botanischen Garten von Phu Kae, in einem etwa 130 Kilometer
nördlich von Bangkok gelegenen Waldstück mit vielen Laubbäumen. Dieses Areal
musste für die Kampfsequenz von Produktionsdesigner Jan Roelfs und dem
Ausstattungsteam vorübergehend verändert werden. „Aus praktischen Gründen
konnten wir nicht im richtigen Dschungel drehen“, erklärt Roelfs. „Deshalb mussten
wir innerhalb des Botanischen Gartens unseren eigenen Dschungel errichten. Das
war besser für die Lichtsetzung und das Arrangement der Kampfszenen. Weil wir in
der Trockenzeit drehten, mussten wir den Teil des Waldes wässern, den wir drei
Monate lang für unsere Zwecke nutzen durften.“ Nach Abschluss der Dreharbeiten in
Saraburi, wurde der Botanische Garten wieder in seinen Originalzustand versetzt.
Wie bereits in Marokko geschehen, stellte auch Thailands Regierung großzügig
Soldaten bereit, die die Krieger der Antike verkörperten. „Das war eine sehr
interessante, kulturübergreifende Übung“, erzählt Captain Dye. „Gerade hatte ich
eine komplette marokkanische Armee verlassen, um mich sofort einer kompletten
thailändischen Armee zuzuwenden. Es gelang uns, sie schnell im Bilden, Auflösen
und Neugruppieren der Phalanx zu unterrichten. Das war nötig, um sich im dichten
Wald bewegen zu können, und unterschied sich sehr vom offenen Wüstenterrain von
Gaugamela.
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Im Wald war Dye mit den gleichen Problemen konfrontiert, denen sich wohl auch
Alexander hatte stellen müssen. „In Indien - und in jedem anderen natürlich
eingeschränkten Terrain oder Dschungelterrain - kam auf Alexander das Problem zu,
dass die Phalanx sich auflösen musste, dass sie sich aufteilen und ihren
Zusammnhalt aufgeben musste, um natürlichen Hindernissen und Bäumen aus dem
Weg zu gehen. Wenn Alexander die Phalanx auf flachem, leicht begehbarem Grund
einsetzte, wie er das in Gaugamela und in verschiedenen anderen Schlachten tat,
besaß sie alle Durchschlagskraft dieser Welt. Wenn aber das Gelände diese Einheit
aufbricht, dann ist die Phalanx gefährdet, und genau das zeigen wir in dieser
Waldschlacht:“
Im Film greifen die indischen Streitkämpfe auf verblüffende Weise mit
Kampfelefanten an. Nirgendwo werden Elefanten besser trainiert und auch mehr
geliebt als in Thailand. (Elefanten haben großen Stellenwert in der Folklore und in
der Religion des Landes. Seit Jahren unternimmt man Anstrengungen, um die
Zerstörung des Waldes, ihres natürlichen Lebensraums, aufzuhalten, damit die
Elefanten weiter wie bisher leben können). Für das Training der Elefanten engagierte
die Produktion Sompast Meepan, den Besitzer des sehr beliebten Elephant Palace
und des Royal Kraal von Ayutthaya. Meepan brachte aus Ayutthaya 30 Dickhäuter
zum Botanischen Garten von Phu Kae mit.
Für die im Drehbuch beschriebene Schlacht mussten die Elefanten ganz bestimmte
Aktionen und Verhaltensweisen erlernen. Dale Dye und Stuntkoordinator Gary
Powell verbrachten zwei Monate damit, diese speziellen Fähigkeiten zu entwickeln.
Dazu zählte auch, sie an die Nähe von Pferden zu gewöhnen. Dye und Powell
wurden unterstützt von Sompast und den „Mahouts“ der Tiere, die mit dem Training
bereits bei den Jungtieren beginnen.
„Ein Elefant macht, was ein Elefant eben macht“, merkt Dale Dye an. „Es interessiert
sie nicht, Markierungen für die Kamera einzuhalten. Aber unsere Elefanten waren
außergewöhnlich, intelligent und wirklich extrem gut trainiert.“ Und Stone fügt hinzu:
„Der Umgang mit den Pferden war viel problematischer als eigentlich gedacht.
Bucephalos, Alexanders großartigem schwarzen Hengst, war aber eigenartigerweise
eine Ausnahme: Er war sehr ruhig und stellte sich in einer der denkwürdigsten
Szenen des Films ohne eine Spur von Furcht auf seinen zwei Hinterbeinen vor
einem Elefanten auf. Diese äußerst dramatische Einstellung ist authentisch, ohne
jegliche digitale Eingriffe. Alle leisteten dabei Erstaunliches: das Pferd, der Stuntman
und auch Colin.“
Um die Sicherheit aller Tiere zu gewährleisten, waren der bekannte Naturschützer
Richard Lair, Mitbegründer des Thai Elephant Conservation Centre, eines der
weltweit bedeutendsten Elefantenschutzgebiete, und Dr. Preecha Puangkham,
Chefveterinär der thailändischen Regierung, während des Trainings der Elefanten
und der Dreharbeiten immer vor Ort.
Wie durch ein Wunder gab es während des zweieinhalbwöchigen Drehs der
Schlachtsequenz keine von Elefanten verursachten Verletzungen, erlitt auch keines
der Tiere einen Schaden. „Sie waren einfach unglaublich“, schwärmt Stone von
seinen dickhäutigen Darstellern. „Es sah wirklich so aus, als hätten sie ihren Spaß.“
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Es muss nicht besonders betont werden, dass das von den Elefanten und den
Pferden im Verlauf der Filmschlacht angerichtete Chaos gänzlich auf das Konto der
Special-Effect-Spezialisten ging. Natürlich in Zusammenarbeit mit Make-up und
Maske. Sie waren dafür verantwortlich, die grausamen Verletzungen, die der Krieg
bei Mensch und Tier anrichtet, außergewöhnlich realistisch nachzustellen.
Als Vorbereitung für die großen Schlachtsequenzen des Films, in denen ganze
Armeen aufeinander treffen, musste Waffenexperte Richard Hooper das ganze,
vielfältige Arsenal an Waffen herstellen, das von makedonischen, persischen,
indischen und baktrischen Heeren benutzt wird. Dabei mussten Hooper und seine
Crew bis zu 1.500 Soldaten täglich ausrüsten und dafür über 12.000 Waffen und
Ausrüstungsgegenstände herstellen. Dazu zählten etwa 1.000 Sarissa-Lanzen,
2.000 Schilde, 2.000 Schwerter, 750 Bogen und 9.000 Pfeile. Die meisten dieser
Waffen ließ Hooper aus echtem Metall schmieden, während realistische
Plastikversionen bei Stunt- und Reitsequenzen zum Einsatz kamen.
Um Soldaten und Tiere für die Waldschlacht auszurüsten, ließ Hooper weitere 500
Schilde, Schwerter, Keulen und Äxte herstellen. Dazu kamen 150 Bogen, 2.000
Pfeile sowie Rüstungschmuck für die makedonische und persische Armee wie auch
für die Elefanten. Ausstatter Stuart Rose fiel die Aufgabe zu, den kunstvollen Panzer
der Elefanten zu kreieren und zu pflegen.
DER NACHBAU DER ANTIKEN WELT
In Übereinstimmung mit der Intention der Filmemacher, höchstmögliche historische
Authentizität zu erreichen, wurde jede Requisite, jede Waffe und jedes Möbelstück
eigens für diese Produktion kreiert und hergestellt. Bevor überhaupt gedreht wurde,
wurden bereits Workshops für die Ausstatter und Kostümdesigner eingerichtet, die
auch sofort ihre Arbeit aufnahmen.
„Um den Look für den Film zu bestimmen, wurden zunächst Überlegungen über
mögliche Drehorte für die Außenaufnahmen angestellt“, erzählt Produktionsdesigner
Jan Roelfs. „Wir brauchten Schauplätze, die glaubhaft für Makedonien, Persien,
Baktrien, Sogdien, den Hindukusch und für Indien stehen konnten. Baktrien und
Sogdien gibt es nicht einmal mehr. Diese Länder sind nun Teil von Afghanistan,
Usbekistan, Kasachstan und der Mongolei. Es ist erstaunlich, was für ein Puzzle man
zusammensetzen muss. Bei Landschaften muss man in der Auswahl sehr genau
vorgehen, sonst sieht alles gleich aus.“
Stone und Roelfs waren weltweit unterwegs, um geeignete Schauplätze für
Alexanders Reise zu finden. Letztlich fiel ihre Wahl auf Marokko und Thailand, sowie
auf Pinewood und die Shepperton Studios in der Nähe von London für alle
Innenaufnahmen. Marokko erwies sich als perfekt für die enormen Anforderungen
des Films. Mit seinen Landschaften, den Menschen und einer Atmosphäre, die alte
Zeiten lebendig werden ließ, war Marokko der ideale Platz auf der Weltkarte, um
große Abschnitte aus Alexanders Leben nachstellen zu können.
„Das Wichtigste war für uns, dass wir zentralisieren mussten, um den Film überhaupt
zu ermöglichen“, gibt Produzent Jon Kilik zu. „Wir konnten es uns nicht leisten, durch
Dutzende von Ländern zu reisen und Tausende von Meilen zurückzulegen, wie das
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noch Alexander tat. Wir mussten uns auf einige Gebiete konzentrieren, in denen wir
verschiedene Landschaften finden konnten. Außerhalb von Marrakesch fanden wir
Wüsten, Ebenen, Berge, Hitze und Schnee vor – und das alles nicht mehr als jeweils
eineinhalb Stunden entfernt. Essaouira wurde unser Makedonien – das Meer, die
Vegetation und die Felsen unterschieden sich dort sehr von der Landschaft bei
Marrakesch. Einen Fluss, den wir für eine wichtige Szene in Indien suchten, fanden
wir nicht in Marokko, dort war nichts exotisch genug. Dafür aber entdeckten wir einen
erstaunlichen Drehort in der Provinz Ubon Ratchathani am Mekong in Thailand, an
der Grenze zu Laos. Thailand löste auch unser Problem, dass wir eine Schlacht mit
trainierten asiatischen Elefanten vor die Kameras bringen wollten.“
Bevor die eigentlichen Dreharbeiten begannen, machten Stone und Kameramann
Rodrigo Prieto einige Aufnahmen in Malta und im Himalaja. Diese wurden später für
bestimmte Effectshots benutzt, wobei Malta als optischer Hintergrund für den Hafen
von Alexandria einschließlich des berühmten Leuchtturms von Pharos diente - ein
weiteres der Sieben Weltwunder der Antike. Das Himalaja dagegen bot die
Naturkulisse für Alexanders Reise über den schneebedeckten Hindukusch.
Mit großer Sorgfalt erarbeiteten Stone und Prieto einen visuellen Plan für den Film,
dem sie während der gesamten Drehzeit folgten. „Wir entschieden uns, jeden
Abschnitt in Alexanders Leben durch einen unterschiedlichen Look, durch ein andere
Atmosphäre zu kennzeichnen“, erklärt Prieto. „In den Sequenzen in Makedonien, in
denen Alexander noch jünger ist, herrschen sehr reine, ’unschuldige’ Farben vor. Für
die Schlacht von Gaugamela sollte das ganze Bild von der Farbe der Wüste und des
Sandes durchzogen sein. Das erreichten wir mit einem Tabak-Filter, der für einen
Ton zwischen Orange und Gelb sorgte. Außerdem griffen wir auf grobkörnigeres
Filmmaterial zurück, um den Schlachtsequenzen noch mehr optische Struktur zu
geben. Babylon dagegen sollte in Gold, durchtränkt von Farbe, erstrahlen, und wenn
Alexander den Hindukusch überschreitet, sollten die Farben wieder kühler werden.
Die Sequenz in Indien sollte visuell in totalem Kontrast zu den Aufnahmen in
Makedonien stehen. Deshalb verwendeten wir sehr körniges Filmmaterial und
behandelten das Negativ so, dass der Kontrast erhöht wurde.“
Nur wenige Aspekte bei den Dreharbeiten zu ALEXANDER flößten solchen Respekt
ein wie die Notwendigkeit, die Welt wiederauferstehen zu lassen, die den jungen
König umgab. Sein Leben umfasste immerhin 30 Jahre antiker Geschichte, wozu
auch ein Durchqueren weiter Teile der damals bekannten Welt gehörte. Jan Roelfs
und sein Team von Ausstattern mussten sich dabei an historischen Notwendigkeiten
und künstlerischer Wahrhaftigkeit orientieren. Die Frage war, wie man die Welt der
Antike authentisch, aber gleichzeitig mit filmischer Fantasie wiederauferstehen
lassen konnte. Roelfs war entschlossen, ein Gleichgewicht zwischen beiden
Ansprüchen zu finden. Das Resultat ist eine Wiedererweckung der antiken Welt, wie
man sie in diesen Details in der Filmgeschichte bisher kaum gesehen hat.
Auf einem knapp 13 Kilometer langen Wüstenabschnitt außerhalb von Marrakesch
errichteten die Ausstatter Alexanders wundervoll dekoriertes Hauptquartier in seinem
Zeltlager am Rande des Schlachtfelds von Gaugamela. Weil Alexander in hohem
Maße von den griechischen Heldengeschichten seiner Jugend beeinflusst war,
brachten die Designer das mythische Schild von Achilles über seinem Thron an,
gaben die Schriftrollen von Homers „Ilias“ und „ Odyssee“ in eine Kiste aus
Elfenbein, die neben seinem Bett stand.
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Ebenfalls in Marokko gedreht wurden Szenen, die auf einem makedonischen
Pferdemarkt spielen sollen. Hier begegnet und zähmt der junge Alexander erstmals
Bucephalos – das Pferd, das ihn ein Leben lang begleiten wird. Die
Ausstattungsabteilung fügte dem üppig bewachsenen grünen Tal Terrassen, mit
Steinen gepflasterte Straßen und Zypressen hinzu. Mehr als 50 Pferde und Esel
gehörten zur Marktkulisse, außerdem Herbstfrüchte und verschiedene
Gemüsesorten, die in Ständen und Pavillons gegenüber dem Ring für die Pferde
feilgeboten wurden. In einfaches weißes Leinen gehüllte Statisten, die Bauern
verkörpern sollten, besprenkelten die Landschaft wie mobile Skulpturen, einige
platzierte man, von Schafen umgeben, auf den Hügeln. So entstand eine
wunderschön ländliche Vision vom antiken Makedonien.
Auf einem Steilufer über dem glitzernden Meer an der Küste Marokkos wurde eine
kleine, Pallas Athene gewidmete Tempelruine errichtet. Hier befand sich die noch
unvollständige Weltkarte, die den jungen Alexander so faszinierte. Hier fand auch
Aristoteles’ Unterricht für Alexander und seine Freunde in den Gärten von Mieza
statt. In Boufarziza wurde ein makedonisches Amphitheater und 20 Nebengebäude
aufgebaut, darunter auch ein weiterer größerer Tempel für Pallas Athene. Das
Amphitheater sollte von bescheidenem Umfang sein, wie es für eine Provinzstadt
angemessen war. Die Gebäude und Statuen bewiesen mit ihren lebhaften Farben,
dass die Antike nicht so farblos war, wie es allgemein angenommen wird. Für eine
Zeremonie, die im Amphitheater abgehalten werden sollte, schuf Roelfs’ Team
vielfarbige Statuen von jeder Gottheit, fast schon grell-bunt und mit voller Absicht
eher theatralisch als künstlerisch.
Aus praktischen Gründen konnte nicht alles an natürlichen Schauplätzen gedreht
werden. Deshalb errichteten Roelfs und sein Team einige gewaltige Sets in den
berühmten Pinewood Studios bei London. Pinewoods Hangar-ähnliche 007-Halle ist
weltweit die größte, permanent benutzbare ihrer Art. Um diese exakten Repliken der
fernen Vergangenheit zu errichten, nutzte die Crew nahezu jeden Zentimeter
verfügbaren Raums aus. Das erste der zwei größten und großartigsten Sets war ein
exotischer Innenhof eines kunstvoll verzierten indischen Palastes. Weil die Inder in
der Antike ihre Paläste gänzlich aus Holz errichteten, hat nichts aus Alexanders Zeit
bis in die Gegenwart überlebt. Damit war das Design eines solchen Innenhofs völlig
der Fantasie überlassen.
Inspiriert von indischen Schreinen, die Treppen in ihr Design einarbeiten, entschied
sich Roelfs für ein Open-Air-Konzept - mit abgestuften Wänden, die hinunter zum
Innenhof führen, in dem wiederum Wasserteiche Akzente setzen.
Für den Bau des indischen Palasts benötigte man vier Monate. Dabei arbeiteten
täglich durchschnittlich 150 Mann vor Ort, stellten auf, gipsten, bemalten und
schnitzten. Ein riesiger bestickter Baldachin bedeckte die Mitte des Innenhofs und
angrenzende Teiche. Obwohl dieser indische Palast eine unbestreitbar schöne und
eindrucksvolle künstlerische Leistung darstellt, erwies sich das prachtvolle Babylon
als Roelfs „Pièce de résistance“. „Babylon ist ganz sicher das opulenteste Set meiner
Karriere“, begeistert sich der Designer. „Alexanders Einzug in Babylon markiert den
Höhepunkt seines Lebens. Noch nie hat er solche Pracht gesehen, war noch nie
zuvor einer Kultur begegnet, die in vieler Hinsicht seiner eigenen überlegen war.“
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„Das Konzept für das Design habe ich schnell entwickelt“, fährt Roelfs fort. „Denn
dieses Set war eines der ersten, wo ich genau wusste, was ich wollte. Aber es dann
auch zu bauen, war doch etwas ganz anderes. Es musste unglaublich viel skizziert
und gefertigt werden. Ich entschloss mich, die berühmten Hängenden Gärten von
Babylon in mein Konzept zu integrieren, damit es ein Palast wird, der das Innere mit
dem Äußeren verbindet, der den Elementen gegenüber offen ist. Außerdem wollte
ich wirklich hohe Decken und einen Palast mit vielen verschiedenen Ebenen,
Abschnitt auf Abschnitt. Das Set erhob sich schließlich vom Boden bis zum
Bühnengerüst der 007-Halle auf fast 15 Meter.
Der vielleicht verblüffendste Teil dieses Sets war das Schlafzimmer von Dareios III,
das Alexander nach dem Sieg über den König in Besitz nimmt. Die aufwändig
gearbeiteten hölzernen Wandschirme wurde alle von Hand in Marokko geschnitzt,
wie auch der riesige Fächer mit dem eingewebten Bild der höchsten persischen
Gottheit Ahura Mazda.
Kulissenmaler Steve Mitchell schuf mit nur einem Assistenten ein 45 Meter langes
und 14 Meter hohes Panoramabild. Darauf sah man von den Terrassen des Palasts
mit fotorealistischer Genauigkeit und Detailfreude auf Bagdad, zeigte sich eine
prachtvolle Stadtlandschaft mit antiken Hochhäusern, Brücken, Gärten und Straßen,
zeigte sich kurz gesagt eine Kultur auf ihrem Höhepunkt. Diese Hintergründe,
genannt „Translights“, sind normalerweise riesig vergrößerte Fotografien, zumindest
wenn sie für Filme, die in der Gegenwart spielen, verwendet werden. Im Falle
Babylons gab es aus nahe liegenden Gründen solche Fotografien nicht. Deshalb
verließ sich die Ausstattungs-Abteilung auf die traditionelle Kunst, um die
Vergangenheit wiederzuerwecken. Dafür benötigte Mitchell insgesamt fünfeinhalb
Wochen.
Um die üppig bewachsenen Hängenden Gärten von Babylon, eines der Sieben
Weltwunder der Antike, auf die Leinwand zu bringen, griff Set-Dekorateur Jim
Erickson auf sein botanisches Wissen zurück, um Pflanzen zu beschaffen, die zu
dieser Zeit und zu dieser Region passten.
Der harte englische Winter und die Tatsache, dass es keine Zentralheizung in der
007-Halle gibt, versprachen allerdings nichts Gutes für diese Pflanzen. Deshalb
wurden sie nach jedem Drehtag die ganze Nacht sorgfältig bedeckt und mit
Speziallampen erwärmt, bis sie am nächsten Morgen für die Kameras wieder zum
Vorschein gebracht wurden.
Sobald der Palast in Babylon von Schauspielern und Statisten bevölkert war, sobald
brennende Fackeln aufgestellt, Weihrauch durch die Räume zog und ein voll
betriebsfähiges Pumpsystem die grün schimmernden Brunnen und Pools schuf, die
zum Glanz des Gebäudes beitragen, war die Illusion von Realität praktisch perfekt.
Sogar Stone überraschte es manchmal, wenn er aus dem Studio hinaus ins trübe
Licht des britischen Winters trat. „Was für eine merkwürdige Welt wir doch
erschaffen“, sagt er nachdenklich. „Nur ein paar Stufen zwischen den Jahrhunderten
und Kulturen.“ Der umgekehrte Fall aber war deutlich angenehmer, wenn man
nämlich von der armseligen Düsternis in die funkelnden babylonischen Bauten trat.
„Auf den Sets legen wir offen, was wir verinnerlichen“, resümiert Stone. „Wir gingen
in Fantasie-Sets hinein, und daraus wieder in die Realität zurückzukehren, war sehr
hart.“
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Die prachtvollen Stadttore von Babylon, durch die Alexander und seine Truppen
nach dem Sieg über Dareios in einem Triumphmarsch einziehen, wurden am Drehort
in Marrakesch errichtet. „Teile des Osttors von Babylon sind im Berliner
Pergamonmuseum ausgestellt“, erzählt Roelfs, „aber obwohl ich dadurch großartige
Anregungen für das Design bekam, wollte ich es nicht einfach kopieren. Ich habe
eine ganze Weile mit mir gerungen, bis mir die Idee kam, dass das Haupttor in die
Stadt hinein mit einer Brücke über den Euphrat verbunden ist. Zu dieser Zeit war
Babylon das Land, durch das Milch und Honig fließen - fruchtbares Land an einem
großen Fluss. Wenn Alexander dort eintrifft, muss man erkennen können, dass es
der opulenteste Ort auf Erden ist.“
Die für den Film errichteten Tore von Babylon erreichten eine Höhe von 11 Metern,
strahlten im Glanz von blau-verzierten Steinen und von Reliefs mit mythologischen
Kreaturen. Mit Hilfe von visuellen Effekten vergrößerte man die Tore später auf eine
Höhe von 24 Metern. Genauso erschuf man das ganze Stadtpanorama von Babylon.
Die Umreifung der gewaltigen Holztore bestand aus Messing. Die riesigen Statuen
geflügelter Stiere, die drohend auf der Brücke zum Stadttor standen, wurden in
England geschnitzt und dann nach Marokko verschifft, wo sie bemalt und
fertiggestellt wurden. Die enorme Sorgfalt bis hin zum kleinsten Detail verdeutlicht
sich beispielsweise in der Sequenz, in der Alexander und seine Armee in die Stadt
einreiten. Set-Dekorateur Jim Erickson stellte sicher, dass sich keine gelben
Rosenblüten in dem Blumenregen befanden, der auf die Soldaten niederging. Denn
wie jeder leidenschaftliche Gärtner weiß, gab es gelbe Rosen im 4. vorchristlichen
Jahrhundert nur in China.
Ebenfalls in Pinewood errichtet wurde ein feuchtes Höhlenset mit mehr als 20
primitiven, manchmal barbarischen Wandmalereien. Sie wurden entworfen und
gemalt von Simon Thorpe, zeigen alte griechische Mythen, in denen Philipp den
jungen Alexander auf den Schrecken und die Brutalität der Welt vorbereitet, in der
beide leben.
Alexander wuchs im Königspalast von Pella auf, der Hauptstadt Makedoniens. Die
Detailliebe im Nachbau dieses Palastes war außerordentlich. In den Gemächern von
Olympias, in denen der ganz junge Alexander sich aufhielt, befanden sich kraftvolle
Fresken aus der Ilias von Homer. Ein Mosaik mit eingelegten Kieselsteinen bildet
den Boden, handgemalte Bas-Reliefs mit menschlichen Figuren dekorieren die
Wände. Der Innenhof des Palastes war Schauplatz für Philipps ausschweifende
Hochzeit und für eine Sequenz, in der Alexander und seine jungen Freunde im
Ringen trainiert werden.
In den Shepperton Studios in der Nähe von London wurde einer der Schätze, die der
Welt verloren gegangen sind, die Bibliothek von Alexandria, mit großem Ehrgeiz
nachgebaut. Hier erinnert sich Sir Anthony Hopkins als Ptolemaios, umgeben von
aufmerksamen Schreibern, an seine Tage mit Alexander. Der geometrisch angelegte
Marmorboden setzt sich ab gegen Mosaikfresken, die Alexanders Heldentaten
zeigen. Die Regale, die sich an den Wänden aneinander reihten, nahmen über
25.000 verschiedene Schriftrollen auf.
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DIE KOSTÜME
Die Geschichte von Alexander dem Großen umfasst viele unglaublich
unterschiedliche antike Kulturen, umspannt mehrere Jahrzehnte. Oscar®Preisträgerin Jennie Beavan musste für dieses ambitionierte Projekt mehr als 20.000
historisch authentische Kleidungsstücke anfertigen. Dabei ließ sich Beavan von
Historiker Robin Lane Fox beraten sowie von Lloyd Llewellyn-Jones, ein Doktor der
Alten Geschichte, der an der Universität von Exeter lehrt und auf antike Kostüme
spezialisiert ist. „Eine große Anzahl bemalter Vasen sind aus der hellenistischen Zeit
erhalten“, erklärt Beavan, „darüber hinaus gibt es auch schriftliche Quellen. Deshalb
hatten wir eine Vorstellung, wie sie damals Stoffe webten.“ Exquisite Materialien aus
der ganzen Welt wurden so verwendet, dass sie zum sorgfältig recherchierten
antiken Stil von Makedonien, Griechenland, Persien, Baktrien, Sogdien, Scythien und
Indien passten.
Beavans Hochzeitskleider spiegelten die kulturelle Verschmelzung in der Welt
Alexanders wider, ganz besonders Roxanes großartiges und exotisches Brautkleid.
„Durch meine Recherchen fand ich heraus, dass sich in Afghanistan die
Herstellungstechniken in 2.000 Jahren nicht wesentlich verändert haben“, erzählt
Beavan. „Man hat Gold in die Kleidung eingenäht, was auch wir dann schließlich bei
den Hochzeitsgewändern von Roxane und Alexander machten. Ich wollte Roxane
sexy aussehen lassen und denke, dass es umso aufregender ist, je weniger man
tatsächlich vom Körper sieht.“
Beavan und ihre Crew waren auch verantwortlich für die riesigen Mengen an
Rüstungen und Kriegsschmuck, die man für Alexanders Heer benötigte. „Mit Hilfe
unseres Militärberaters Captain Dale Dye haben wir die verschiedenen
Kleidungskategorien innerhalb der makedonischen Armee recherchiert“, erzählt
Beavan. „Unsere Modelle für die Rüstungen haben wir in Leder und Messing
angefertigt und diese dann mit leichterem und weicherem Plastik repliziert.“
Besonderes Augenmerk legte Beavan auf die verschiedenen von Alexander und
seinen Generälen getragenen Rüstungen, von denen einige fast 30 Pfund wogen. Zu
den symbolischsten Teilen dieses Kriegsschmucks zählte Alexanders doppeltgefiederter Löwenkopf-Helm. Von diesem waren während der Dreharbeiten über 10
Duplikate vorrätig oder im Einsatz.
In der Schlacht von Gaugamela bilden die weißen Baumwoll-Tuniken und die
Rüstungen der Makedonier einen starken Kontrast zu den wesentlich
schmuckvolleren und farbenprächtigeren Gewändern und Rüstungen ihrer
persischen Feinde. „Die Perser gestalteten ihre Kleidung im Unterschied zu den
Griechen, die sich nur in Stoffe hüllten“, erklärt Beavan. „Die Perser brachten Stoffe
in eine Form, schneiderten Hosen, benützten Gürtel und Ösen, trugen Schuhe mit
vielen Verzierungen. Sie glänzten mit ihrer Kleidung, während die Griechen ihre
Körper ausstellten.“ Diese Art von Verzierung erreicht ihr Höchstmaß in den
Kostümen, die Beavan für persische Edelleute wie König Dareios III oder Prinz
Pharnakes entwarf. Sie strahlten in exotischen Farben und Accessoirs.
Beavan fand sich ebenso ganz in ihrem Element, als es darum ging, die exotischen
Gewänder der indischen Soldaten für die Waldschlacht zu entwerfen. „Die Kostüme
für die Inder wurden aus Seide und in sehr hellen Farben hergestellt. Es sind ganz
geradlinig geschnittene Stoffe, die wie Dhotis umgebunden werden. Sie trugen
24
Halstücher mit vielen Verzierungen, viele Juwelen und manchmal auch Turbane.
Fast immer gab es einen Haarknoten mit langem Haar. Wir wissen weniger über sie,
weil die meisten Skulpturen im antiken Indien aus Sandstein bestanden, der über die
Jahrhunderte verwitterte, während die griechischen Vasen erhalten geblieben sind.“
DIE MUSIK VON ALEXANDER
Während der Dreharbeiten wandte Stone eine Technik an, auf die er während seiner
Karriere immer wieder zurückgegriffen hatte: Als atmosphärischen Hintergrund ließ
er zwischen den einzelnen Szenen passende, oftmals tief bewegende Musik
einspielen, um Schauspieler und Crew in eine gewünschte Stimmung zu versetzen,
um eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen. Stone hat in seinen früheren Filmen oft
Musik verwendet, die ursprünglich nur als Provisorium gedacht war. Diesmal ließ er
bereits während des Drehs die 'finale' Filmmusik spielen, die fast gleichzeitig, aber
Tausende Kilometer entfernt, vom berühmten griechischen Komponisten Vangelis in
Athen komponiert wurde. Inspiriert von der Geschichte Alexanders, der zu seinen
persönlichen Helden zählt, ging Vangelis zu den Wurzeln des musikalischen Erbes
von Makedonien und Griechenland zurück. Dabei komponierte er nicht nur mit
seinem berühmten Synthesizer, sondern bezog auch alte Instrumente wie Trommeln,
Lauten, Leiern und Dudelsäcke in seinen Soundtrack ein. (Obwohl Dudelsäcke
gemeinhin mit keltischer Musik assoziiert werden, finden sich erste Hinweise auf
ihren Gebrauch vermutlich in Nordmakedonien, dem heutigen Bulgarien).
„In den Melodien und Rythmen sind eine Vielzahl musikalischer Einflüsse vermischt“,
erklärt Music Supervisor Budd Carr, der seit SALVADOR („Salvador“, 1986) mit
Oliver Stone zusammenarbeitet. „Damit verbinden sich auch die Kulturen, auf die
Alexander traf: Persien, Afghanistan, Ägypten und Indien. Weil unser Film im dritten
vorchristlichen Jahrhundert spielt, kann man nicht einfach zur eigenen CDSammlung gehen und dort etwas Passendes heraussuchen. Oliver hat schon immer
musikalische Notizen in seine Drehbücher hineingeschrieben, deshalb gab es
verschiedene Szenen, in denen Musiker in Makedonien, Persien, Balkh
(Afghanistan) und Indien auf ihren Instrumenten spielten. Um die Authentizität zu
erreichen, die Oliver in diesen Szenen anstrebte, komponierte, produzierte und nahm
Vangelis, der großes musikalisches Wissen über diese Regionen besitzt,
Originalmusik für diese Musiker auf, die sie dann vortragen mussten. Sein
eindrucksvoller Soundtrack lässt die Vergangenheit lebendig werden und integriert
die verschiedensten ethnischen Einflüsse und Instrumente.
DAS ENDE DER REISE
Als die Dreharbeiten nach 94 Tagen beendet waren, hatte die Produktion von
ALEXANDER auf verschiedene Weise die Ziele ihres Titelhelden reflektiert. „Der
ganze Film war irgendwie eine Parallele zu seiner Geschichte“, stellt Produzent Jon
Kilik fest. „Er war ein Schmelztiegel für Kulturen und Menschen, für Briten, Iren,
Amerikaner, Franzosen, Marokkaner und Thailänder, die alle eine unterschiedliche
Note, einen anderen Stil in den Film einbrachten.“
Die letzten Aufnahmen waren geradezu symbolisch für den vorherrschenden Geist,
für das Engagement während dieser Produktion. „Meinen letzten Eindruck von Colin
25
werde ich nie vergessen“, erzählt Stone. „Er stand auf Krücken, künstliches Blut lief
ihm über Gesicht, Körper und Rüstung, sein Knöchel war gebrochen, und er zeigte
dieses wunderbare Lächeln und dabei tanzten seine verrückten irischen Augen. Wir
hatten es geschafft. Wir hatten das Ende eines langen Glücksspiels, bei dem immer
der Absturz drohte, erreicht. Und Colin sah ganz sicher so aus, als wäre dies für ihn
die Endstation. Für uns beide war das ein ganz besonderer Moment. Es mag
bedeutungsschwer klingen, aber - wie schon Ptolemaios am Ende unseres Films möchte auch ich sagen ’In seiner Gegenwart sind wir über uns hinausgewachsen.’“
Mit gewaltigen Anstrengungen, mit den Fähigkeiten und Talenten der großen
Besetzung und den hinter der Kamera arbeitenden Visionären, gelang es Stone,
endlich seinen Traum zu erfüllen und das gewaltige Schauspiel von Alexanders
außergewöhnlichem Leben einzufangen und auf die Leinwand zu bannen.
Angefangen von seiner Kindheit bis zu seinem Tod. Es war ein Leben, das ihn durch
eine Welt reisen ließ, die er erst erobert und schließlich auch vereint hat.“
26
DIE BESETZUNG
Colin Farrell (Alexander)
Seine erste größere Rolle spielte der irische Shooting-Star in der Miniserie „Falling
for a Dancer“, die auf einem Roman von Deirdre Purcell basierte. Es folgten eine
Rolle in „Ballykissangel“, einer BBC-Serie über die Erlebnisse eines englischen
Pfarrers im katholischen Irland, sowie sein Auftritt in Tim Roths verstörendem
Regiedebüt WAR ZONE, wo er als Freund der jungen Hauptdarstellerin Lara
Belmont zu sehen war. Darüber hinaus hatte er auch eine kleine Rolle in Thaddeus
O’Sullivans Drama EIN GANZ GEWÖHNLICHER DIEB, in dem er das jüngste
Mitglied in Kevin Spaceys Gangsterbande spielte.
Vor ALEXANDER drehte Farrell die Dreiecksgeschichte EIN ZUHAUSE AM ENDE
DER WELT, die Michael Mayer nach einem Roman von Michael Cunningham, Autor
von THE HOURS („The Hours“, 2002), inszenierte. Regisseur Joel Schumacher
entdeckte den jungen Iren für das US-Kino, gab ihm die Hauptrolle in seinem
Militärdrama TIGERLAND. Daran anschließend wurde Farrell als Westernikone
Jesse James in Les Mayfields AMERICAN OUTLAWS besetzt.
Zu Farrells weiteren Filmen zählen Gregory Hoblits Kriegsgefangenendrama DAS
TRIBUNAL, in dem Bruce Willis seinen Vorgesetzten spielte, außerdem Steven
Spielbergs Sci-Fi-Hit MINORITY REPORT, in dem er als regeltreuer
Regierungsbeamter den Widersacher von Tom Cruise verkörperte. Außerdem
überzeugte der Ire als charismatischer Auftragskiller Bullseye in Mark Steven
Johnsons Comic-Verfilmung DAREDEVIL, an der Seite von Al Pacino als schwer
geprüfter CIA-Trainee in Roger Donaldsons Thriller DER EINSATZ sowie als Mitglied
eines von Samuel L. Jackson geführten Sonderkommandos in Clark Johnsons
Actionhit S.W.A.T. – DIE SPEZIALEINHEIT. Schließlich übernahm er auch die
Hauptrolle in Joel Schumachers intensivem Thriller NICHT AUFLEGEN und war
auch in einer Gastrolle in Schumachers Drama DIE JOURNALISTIN zu sehen. Die
Verbundenheit zu seiner irischen Heimat unterstrich er als Ensemblemitglied in John
Crowleys schwarzer Komödie INTERMISSION (2003).
Nach Beendigung der Dreharbeiten zu ALEXANDER reiste Farrell nach Südafrika,
um für ASK THE DUSK, Autor/Regisseur Robert Townes Adaption von John Fantes
berühmten Roman „Ich, Arturo Bandini“, vor der Kamera zu stehen. Farrells aktuelles
Projekt ist Terrence Malicks neuer Film THE NEW WORLD. Eine epische
Annäherung an die Pocahontas-Geschichte, an die frühen Begegnungen zwischen
europäischen Siedlern und indianischer Kultur. Hier ist Farrell als Captain John Smith
in der Hauptrolle zu sehen.
27
Filmografie – Colin Farrell
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Filmtitel
Regie
THE WAR ZONE
(„The War Zone“)
ORDINARY DECENT CRIMINAL
(„Ein ganz gewöhnlicher Dieb“)
TIGERLAND
(„Tigerland“)
AMERICAN OUTLAWS
(„American Outlaws“)
HART’S WAR
(„Das Tribunal“)
MINORITY REPORT
(„Minority Report“)
PHONE BOOTH
(„Nicht auflegen“)
THE RECRUIT
(„Der Einsatz“)
DAREDEVIL
(„Daredevil“)
VERONICA GUERIN
(„Die Journalistin“)
S.W.A.T.
(„S.W.A.T.- Die Spezialeinheit“)
INTERMISSION
HOME AT THE END OF THE WORLD
(„Ein Zuhause am Ende der Welt“)
ALEXANDER
(„Alexander“)
Tim Roth
Thaddeus O’Sullivan
Joel Schumacher
Les Mayfield
Gregory Hoblit
Steven Spielberg
Joel Schumacher
Roger Donaldson
Mark Steven Johnson
Joel Schumacher
Clark Johnson
John Crowley
Michael Mayer
Oliver Stone
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Angelina Jolie (Olympias)
Die Oscar®-Preisträgerin, die zudem bereits dreimal mit dem Golden Globe
ausgezeichnet wurde, jagte zuletzt einen diabolischen Killer in D. J. Carusos Thriller
TAKING LIVES – FÜR DEIN LEBEN WÜRDE ER TÖTEN. Zuvor verkörperte sie ein
zweites Mal die abenteuerlustige Joystick-Amazone Lara Croft in LARA CROFT
TOMB RAIDER - DIE WIEGE DES LEBENS, außerdem eine ehrgeizige TVReporterin in der romantischen Komödie LEBEN ODER SO ÄHNLICH und eine
vermögende Frau, die sich im Drama JENSEITS ALLER GRENZEN an den
Kriegschauplätzen dieser Welt für leidende Menschen einsetzt. Zuletzt sah man Jolie
als couragierte und kämpferische Leiterin einer in den Wolken schwebenden
Flugstation im Abenteuerfilm SKY CAPTAIN AND THE WORLD OF TOMORROW, in
dem Gwyneth Paltrow und Jude Law mit ihr vor der Kamera standen. Außerdem lieh
sie einer flirtenden und manipulierenden Fischfrau ihre Stimme im Animationshit
GROSSE HAIE - KLEINE FISCHE. Ihr nächstes Projekt nach ALEXANDER ist Doug
Limans neuer Film MR. AND MRS. SMITH sein, in dem sie und Partner Brad Pitt
miteinander verheiratete Auftragsmörder spielen.
2001 brachte sie die populäre Game-Heldin Lara Croft in TOMB RAIDER erstmals
auf die Leinwand, verführte als Femme fatale Antonio Banderas in ORIGINAL SIN,
den Michael Cristofer, Regisseur ihres TV-Erfolgs „Gia – Preis der Schönheit“,
inszenierte. Ein Jahr zuvor gehörte sie mit Nicolas Cage und Robert Duvall zu einer
Bande von Autodieben, die in der Jerry-Bruckheimer-Produktion NUR NOCH 60
SEKUNDEN einen letzten Coup wagten. Für ihre Darstellung der psychisch labilen
Lisa in DURCHGEKNALLT (James Mangolds mit Winona Ryder besetzter
Verfilmung von Susanna Kaysons bewegendem Erlebnisbericht) erhielt sie neben
dem Oscar® als Beste Nebendarstellerin auch andere wichtige Auszeichnungen.
Dazu zählen ihr dritter Golden Globe, der Broadcast Film Critics Award, der auf der
ShoWest vergebene Preis als Beste Nebendarstellerin des Jahres sowie ein Screen
Actors Guild Award.
Vor ihrem Oscar®-Erfolg überzeugte Jolie als junge Polizistin, die im Thriller DER
KNOCHENJÄGER zusammen mit einem von Denzel Washington gespielten
querschnittsgelähmten Detektive einen Serienkiller jagte. In der schwarzen Komödie
TURBULENZEN UND ANDERE KATASTROPHEN zog sie als Frau eines Fluglotsen
die Aufmerksamkeit an sich und im Drama LEBEN UND LIEBEN IN L.A. suchte sie
als eine der drei Töchter von Sean Connery nach ihrem Platz im Leben und wurde
für ihre Leistung mit einem Preis des National Board of Review ausgezeichnet.
Für ihre Darstellung des AIDS-kranken Supermodells Gia Marie Carangi im TV-Film
„Gia - Preis der Schönheit“ wurde sie mit großem Kritikerlob und vielen Preisen
bedacht. So erhielt sie einen Golden Globe, einen Screen Actors Guild Award und
eine Emmy-Nominierung. Eine weitere Nominierung für Amerikas bedeutendsten TVPreis brachte ihr John Frankenheimers TV-Biografie „George Wallace“ ein, in der
Gary Sinise den legendären, kontroversen Gouverneur von Alabama und Jolie
dessen zweite Frau Cornelia spielte. Außerdem wurde sie für diese Rolle mit ihrem
ersten Golden Globe und einer CableACE-Nominierung prämiert.
Ebenfalls für das Fernsehen entstand die vierstündige Western-Miniserie „True
Women“, die Karen Arthur mit einem prominenten Ensemble nach Janice Woods
Windles Bestseller drehte.
29
Auf der großen Leinwand agierte Jolie zudem im Drama PLAYING GOD, spielte den
Kopf einer Teenagerclique im hoch gelobten Drama FOXFIRE – VERSTECK DER
ANGST und eine Computerexpertin im Thriller HACKERS – IM NETZ DES FBI.
Jolie gehört dem berühmten MET Theatre Ensemble Workshop an, studierte
Schauspiel am Lee Strasberg Theatre Institute und nahm darüber hinaus Unterricht
bei Jan Tarrant in New York sowie bei Silvana Gallardo in Los Angeles.
Filmografie – Angelina Jolie
Filmtitel
1982
1993
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Regie
LOOKIN’ TO GET OUT
Hal Ashby
(„Zwei in der Tinte“)
CYBORG 2
Michael Schroeder
(„Cyborg 2“)
HACKERS
Iain Softley
(„Hackers – Im Netz des FBI“)
WITHOUT EVIDENCE
Gill Dennis
LOVE IS ALL THERE IS
Joseph Bologna & Reneé Taylor
FOXFIRE
Annette Haywood-Carter
(„Foxfire – Versteck der Angst“)
MOJAVE MOON
Kevin Dowling
(„Nichts als Trouble mit den Frauen“)
PLAYING GOD
Andy Wilson
(„Playing God“)
HELL’S KITCHEN
Tony Cinciripini
(„Hell’s Kitchen - Vorhof zur Hölle“)
PLAYING BY HEART
Willard Carroll
(„Leben und Lieben in L.A.“)
PUSHING TIN
Mike Newell
(„Turbulenzen und andere Katastrophen“)
THE BONE COLLECTOR
Phillip Noyce
(„Der Knochenjäger“)
GIRL INTERRUPTED
James Mangold
(„Durchgeknallt“)
GONE IN SIXTY SECONDS
Dominic Sena
(„Nur noch 60 Sekunden“)
LARA CROFT: TOMB RAIDER
Simon West
(„Tomb Raider“)
ORIGINAL SIN
Michael Cristofer
(„Original Sin“)
LIFE OR SOMETHING LIKE IT
Stephen Herek
(„Leben oder so ähnlich“)
LARA CROFT TOMB RAIDER:THE CRADLE Jan De Bont
OF LIFE
(„Lara Croft Tomb Raider: Die Wiege des Lebens“)
BEYOND BORDERS
Martin Campbell
(„Jenseits aller Grenzen“)
TAKING LIVES
D.J. Caruso
(„Taking Lives – Für Dein Leben würde er töten“)
SHARK TALES (nur Stimme)
Bibo Bergeron, Vicky Jenson, Rob Letterman
(„Große Haie - kleine Fische“)
SKY CAPTAIN AND THE WORLD OF
Kerry Conran
TOMORROW
(„Sky Captain and the World of Tomorrow“)
ALEXANDER
Oliver Stone
(„Alexander“)
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Val Kilmer (Philipp)
Val Kilmer zählt zu den produktivsten Darstellern seiner Generation. Von seinen
frühesten Filmen an, wie etwa TOP GUN, über Oliver Stones Musikbiografie THE
DOORS oder Michael Manns Thriller HEAT bis hin zu aktuellen Projekten, wie David
Mamets Thriller SPARTAN, in dem er einen ehrgeizigen Offizier spielt, hat Kilmer mit
den angesehensten Regisseuren und Schauspielern der Filmbranche
zusammengearbeitet.
Er war der jüngste Student, der je zur Schauspielabteilung der Juilliard School
zugelassen wurde und feierte sein Kinodebüt mit der Parodie TOP SECRET. Darauf
folgten die College-Komödie WAS FÜR EIN GENIE und die Rolle des coolen Piloten
Iceman in Tony Scotts Actionhit TOP GUN, die seinen Durchbruch markierte.
Zu Kilmers weiteren Rollen, an die man sich immer erinnert, zählen sein Auftritt als
Jim Morrison in Oliver Stones THE DOORS, die Titelfigur in der Comicverfilmung
BATMAN FOREVER, seine Verkörperung der Westernlegende Doc Holliday in
TOMBSTONE sowie der Sixties-TV-Ikone Simon Templar in THE SAINT - DER
MANN OHNE NAMEN. Andere große Rollen übernahm der Schauspieler als Robert
De Niros, von Al Pacino verfolgter Gangsterpartner in HEAT, in Tony Scotts
Tarantino-Adaption TRUE ROMANCE, in Ron Howards Fantasyabenteuer WILLOW,
im romantischen Drama AUF DEN ERSTEN BLICK sowie in Michael Apteds
Kriminaldrama HALBBLUT. Für seine Darstellung eines Drogensüchtigen im Drama
THE SALTON SEA wurde Kilmer, der auch im IMAX-3D-Projekt WINGS OF
COURAGE mitwirkte und Moses im Zeichentrickfilm DER PRINZ VON ÄGYPTEN
seine Stimme lieh, im Jahr 2003 mit dem Prism Award ausgezeichnet.
In einem seiner letzten Filme, James Cox’ Drama WONDERLAND, verkörperte er
nicht nur die verstorbene Hardcore-Legende John Holmes, sondern fotografierte
auch während der Dreharbeiten. Das Resultat ist in einem Bildband, aber auch auf
Ausstellungen in einigen amerikanischen Großstädten zu sehen.
Zu Kilmers weiteren Filmen zählen unter anderem der Thriller MINDHUNTERS, der
Western THE MISSING, der Thriller BLIND HORIZON – DER FEIND IN MIR, das
Teendrama STATESIDE, das Animationsprojekt DELGO sowie Autor Shane Blacks
Regiedebüt KISS, KISS, BANG, BANG, in dem Kilmer mit Robert Downey Jr. vor der
Kamera stand.
Während seiner Ausbildung an der Juilliard School war er Koautor von „How It All
Began“, einem Stück über Rudi Dutschke, Ulrike Meinhof und die deutsche
Radikalenszene, das schließlich, von Joseph Papp produziert und Des McAnuff
inszeniert, am Public Theatre aufgeführt wurde. Sein Broadwaydebüt feierte Kilmer
1983 an der Seite von Sean Penn und Kevin Bacon in „Slab Boys“. Außerdem trat er
in Joseph Papps Delacorte Theatre auf in den Shakespeare-Produktionen „Heinrich
IV („Henry IV“), „Wie es Euch gefällt“ („As You Like It“) und in der Titelrolle von
„Hamlet“ sowie am Public Theatre in John Fords Drama „Tis Pity She’s A Whore“.
Zu seinen seltenen TV-Auftritten zählen die Hauptrolle im von der Kritik gelobten TVDrama „Der Mann, der 1.000 Ketten sprengte“, die ihm eine Nominierung für einen
CableACE-Award einbrachte. Außerdem spielte er die Titelrolle im Western „Gore
Vidal’s Billy the Kid“ („Gejagt bis in den Tod“).
31
Filmografie – Val Kilmer
1984
1985
1986
1988
1989
1991
1992
1993
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2002
2003
2004
Filmtitel
Regie
TOP SECRET
(„Top Secret“)
REAL GENIUS
(„Was für ein Genie“)
TOP GUN
(„Top Gun“)
WILLOW
(„Willow“)
KILL ME AGAIN
(„Kill Me Again“)
THE DOORS
(„The Doors“)
THUNDERHEART
(„Halbblut“)
TRUE ROMANCE
(„True Romance“)
THE REAL MC COY
(„KarenMcCoy – Die Katze“)
TOMBSTONE
(„Tombstone“)
WINGS OF COURAGE
BATMAN FOREVER
(„Batman Forever“)
HEAT
(„Heat“)
THE ISLAND OF DR.MOREAU
(„D N A – Die Insel des Dr. Moreau“)
THE GHOST AND THE DARKNESS
(„Der Geist und die Dunkelheit“)
DEAD GIRL
THE SAINT
(„The Saint - Der Mann ohne Namen“)
THE PRINCE OF EGYPT
(„Der Prinz von Ägypten“)
AT FIRST SIGHT
(„Auf den ersten Blick“)
JOE THE KING
POLLOCK
(„Pollock“)
RED PLANET
(„Red Planet“)
THE SALTON SEA
(„The Salton Sea“)
RUN FOR THE MONEY
(„Hard Cash – Die Killer vom F.B.I.“)
MASKED AND ANONYMOUS
WONDERLAND
THE MISSING
(„The Missing“)
SPARTAN
STATESIDE
BLIND HORIZON
(„Blind Horizon – Der Feind in mir“)
MINDHUNTERS
(„Mindhunters“)
ALEXANDER
(„Alexander“)
Jim Abrahams, David & Jerry Zucker
Martha Coolidge
Tony Scott
Ron Howard
John Dahl
Oliver Stone
Michael Apted
Tony Scott
Russell Mulcahy
George Pan Cosmatos
Jean-Jacques Annaud
Joel Schumacher
Michael Mann
John Frankenheimer
Stephen Hopkins
Adam Coleman Howard
Phillip Noyce
Brenda Chapman, Steve Hickner,
Simon Wells
Irwin Winkler
Frank Whaley
Ed Harris
Antony Hoffman
D.J. Caruso
Predag Antonijevic
Larry Charles
James Cox
Ron Howard
David Mamet
Reverge Anselmo
Michael Haussman
Renny Harlin
Oliver Stone
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Anthony Hopkins (Ptolemaios)
Für seine Darstellung des brillanten Serienmörders Dr. Hannibal Lecter in Jonathan
Demmes Thriller DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER („Silence of the Lambs“, 1991)
erhielt der gebürtige Waliser einen Oscar®. Zwei weitere Nominierungen folgten:
Zunächst für seinen reservierten Butler in James Ivorys Drama WAS VOM TAGE
ÜBRIG BLIEB („The Remains of the Day“, 1993), das ihm auch einen BAFTA-Award
einbrachte, schließlich auch für sein Porträt der Titelfigur in Oliver Stones Biografie
NIXON („Nixon“, 1995). Darüber hinaus erhielt er viele Kritikerauszeichnungen für
seine Verkörperung des schrulligen Dozenten und Schriftstellers CS Lewis, der sich
in Richard Attenboroughs bittersüßer Lovestory SHADOWLANDS („Shadowlands“,
1993) in eine Amerikanerin verliebt. Schließlich wurde er auch in der Kategorie
Bester Nebendarsteller für einen Oscar® nominiert, als er John Quincy Adams in
Steven Spielbergs Drama AMISTAD („Amistad“, 1997) verkörperte.
Hannibal „The Cannibal“ Lecter verlieh er auch in Ridley Scotts Sequel HANNIBAL
(„Hannibal“, 2001) sowie in Brett Ratners ähnlich erfolgreichem Prequel ROTER
DRACHE („Red Dragon“, 2002) eine gleichermaßen faszinierende wie auch
erschreckende Präsenz. Darüber hinaus wirkte er, allerdings nur als Erzähler mit
seiner Stimme, in Ron Howards Kindermärchen DER GRINCH („Dr. Seuss’ How the
Grinch Stole Christmas“, 2000) mit.
1998 holte ihn der von Brad Pitt verkörperte Tod in Martin Brests Drama
RENDEZVOUS MIT JOE BLACK („Meet Joe Black“) zu sich. Es folgten Jon
Turteltaubs Drama INSTINKT („Instinct“, 1999) mit Hopkins als verstörtem
Naturforscher und TITUS, Julie Taymors gewalttätige Adaption von Shakespeares
„Titus Andronicus“. Selbst Regie führte Hopkins 1995 bei AUGUST, einer Adaption
von Tschechows „Onkel Wanja“, in der sich Hopkins auch die Titelrolle nicht nehmen
ließ.
Zu weiteren großen Kinofilmen des erfahrenen Schauspielers zählen unter anderem
James Ivorys E.M. Forster-Adaption WIEDERSEHEN IN HOWARDS END („Howards
End“, 1992), Francis Coppolas Horrordrama DRACULA („Bram Stoker’s Dracula“,
1992), Edward Zwicks Familiendrama LEGENDEN DER LEIDENSCHAFT („Legends
of the Fall“, 1994), Alan Parkers Farce WILLKOMMEN IN WELLVILLE („The Road to
Wellville“, 1994) und James Ivorys Biografie MEIN PICASSO („Surviving Picasso“,
1996) mit Hopkins als spanische Künstlerlegende. Außerdem wirkte der Oscar®Preisträger mit in Lee Tamahoris Abenteuerfilm AUF MESSERS SCHNEIDE („The
Edge“, 1997) an der Seite von Alec Baldwin und in Martin Campbells Abenteuerfilm
DIE MASKE DES ZORRO („The Mask of Zorro“, 1998), in dem Antonio Banderas
seinen Schüler und Catherine Zeta-Jones seine Tochter spielte.
Unter Hopkins’ weiteren nennenswerten Kinofilmen finden sich David Hugh Jones’
Drama ZWISCHEN DEN ZEILEN („84 Charing Cross Road“, 1987), David Lynchs
Drama DER ELEFANTENMENSCH („The Elephant Man“, 1980), Richard
Attenboroughs Psychothriller MAGIC („Magic – Eine unheimliche Liebesgeschichte“,
1978), Roger Donaldsons Abenteuerfilm DIE BOUNTY („The Bounty“, 1984), Michael
Ciminos Geiseldrama 24 STUNDEN IN SEINER GEWALT („Desperate Hours“, 1990)
sowie Richard Attenboroughs Kriegsepos DIE BRÜCKE VON ARNHEIM („A Bridge
Too Far“, 1977). Aufsehen erregte Hopkins auch mit zwei Fernsehrollen, für die er
jeweils einen Emmy, Amerikas wichtigsten TV-Preis, erhielt. So spielte er in „Die
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Entführung des Lindbergh-Babys“ („The Lindbergh Kidnapping Case“) den
Tatverdächtigen Bruno Hauptmann sowie in „Der Bunker“ („The Bunker“) Adolf Hitler.
Hopkins große Karriere begann 1960, als er von Sir Laurence Olivier, damals Leiter
des National Theatre at the Old Vic, zum Vorsprechen gebeten wurde. Zwei Jahre
später bereits war Hopkins Oliviers Zweitbesetzung bei der Aufführung von
Strindbergs „Todestanz“. Als impulsiver Richard Löwenherz in Anthony Harveys
Drama DER LÖWE IM WINTER („The Lion in Winter“) feierte er schließlich 1968 an
der Seite von Peter O’ Toole und Katherine Hepburn sein Filmdebüt. Der Film wurde
mit drei Oscars® ausgezeichnet und brachte dem Newcomer auf Anhieb eine
Nominierung für einen BAFTA-Award ein.
Amerikanische TV-Zuschauer entdeckten den Schauspieler 1973 in „QB VII“, einer
nach der Vorlage von Leon Uris entstandenen Miniserie. Es war die erste
amerikanische Miniserie überhaupt, und Hopkins spielte darin den in Polen
geborenen, später geadelten britischen Mediziner Adam Kelno. Ein Jahr später stand
er am Broadway in Peter Shaffers Drama „Equus“ mit dem Ensemble des National
Theatre auf der Bühne. Später wirkte er auch in einer Wiederaufführung des Stücks
in Los Angeles mit, wo er zehn Jahre lang lebte und viele Rollen in amerikanischen
Kino- und TV-Filmen annahm.
Nachdem er 1984 als Captain Bligh in DIE BOUNTY beeindruckt hatte, ging er nach
England zurück, um am National Theatre in David Hares „Pravda“ aufzutreten. Für
diese Glanzleistung erhielt er den Preis als Bester Darsteller, den die British Theatre
Association vergibt, und die Auszeichnung "The Observer Award for Outstanding
Achievement", die ihm 1985 bei den Laurence Olivier Awards übergeben wurde.
Während seines Engagements am National Theatre wirkte er außerdem in
Shakespeares „Antonius und Cleopatra“ („Antony and Cleopatra“) sowie in „König
Lear“ („King Lear“) mit.
Im Kino war Hopkins in den letzten Jahren in weiteren, sehr unterschiedlichen Rollen
zu sehen. So agierte er nach einer Kurzgeschichte von Stephen King in Scott Hicks’
HEARTS IN ATLANTIS („Hearts in Atlantis“, 2001), an der Seite von Komiker Chris
Rock in Joel Schumachers Actionkomödie BAD COMPANY („Bad Company“, 2002)
und zuletzt als gesellschaftlich geächteter Professor in Robert Bentons Philip-RothAdaption DER MENSCHLICHE MAKEL („The Human Stain“, 2003). Hier war Nicole
Kidman seine Partnerin. Demnächst wird er als schwerkranker Mathematikprofessor
mit Gwyneth Paltrow in John Maddens Theateradaption PROOF und in Roger
Donaldsons neuem Projekt THE WORLD’S FASTEST INDIAN zu sehen sein.
34
Rosario Dawson (Roxane)
Rosario Dawson zählt zu den meistbeschäftigten Repräsentantinnen des Young
Hollywood. Zuletzt spielte sie neben The Rock, Seann William Scott und Christopher
Walken eine resolute Barbesitzerin in Peter Bergs Actionabenteuer WELCOME TO
THE JUNGLE („The Rundown“, 2004). Außerdem agierte sie in Billy Rays
Journalistendrama SHATTERED GLASS (2003) sowie unter der Regie von Ash in
der Independentproduktion THIS GIRL’S LIFE, die auf mehreren Festivals zu sehen
war. Dawsons aktuelles Projekt nach ALEXANDER ist Frank Millers und Robert
Rodriguez’ mit Spannung erwartete Noir-Comic-Adaption SIN CITY, in der die junge
Darstellerin in einem Ensemble von Stars im letzten der insgesamt drei Segmente
eine größere Rolle übernommen hat. Dort steht sie unter anderem mit Benicio Del
Toro, Clive Owen und Brittany Murphy vor der Kamera.
In den letzten Jahren war Dawson in einer Reihe sehr unterschiedlicher Filme zu
sehen. So war sie Edward Nortons Freundin in Spike Lees von der Kritik hoch
gelobtem Drama 25 STUNDEN („25th Hour“, 2002), flirtete mit Will Smith in Barry
Sonnenfelds Hitkomödie MEN IN BLACK II („Men in Black II“, 2002) und träumte von
einer Gesangskarriere in Ron Underwoods Effektkomödie PLUTO NASH („The
Adventures of Pluto Nash“, 2002), in der Eddie Murphy die Titelrolle spielte.
Außerdem gehörte sie zum Ensemble des Independentfilms CHELSEA WALLS
(2001), den Ethan Hawke nach dem Stück von Nicole Burdette inszenierte.
Zu Dawsons weiteren Kinofilmen zählen unter anderem Edwards Burns’ romantische
Komödie SEITENSPRÜNGE IN NEW YORK („Sidewalks of New York“, 2002), in der
Burns nach seinem eigenen Drehbuch auch die männliche Hauptrolle übernahm.
Auch in Burns’ Mafiadrama ASH WEDNESDAY (2002) hatte Dawson eine Rolle wie
auch in Mick Jacksons von Jon Favreau geschriebener Komödie THE FIRST 20
MILLION IS ALWAYS THE HARDEST (2002) und im Beziehungsfilm LOVE IN THE
TIME OF MONEY (2002), mit dem Theaterregisseur Peter Mattei nach eigenem
Drehbuch sein Filmdebüt feierte, das 2002 auf dem Sundance Film Festival
uraufgeführt wurde.
Rosario Dawson, die zuletzt auch als Produzentin des 15-minütigen, von Talia
Lugacy geschriebenen und inszenierten Kurzfilms BLISS VIRUS in Erscheinung trat,
stand erstmals vor einer Filmkamera in Larry Clarks kontrovers diskutiertem
Regiedebüt KIDS („Kids“, 1995). Auch dieser von Neuling Harmony Korine verfasste
Film erlebte auf dem Sundance Film Festival seine Premiere und nahm danach als
Wettbewerbsbeitrag am Filmfestival von Cannes teil. Es folgte eine Rolle unter
anderem in Spike Lees Vater-Sohn-Drama SPIEL DES LEBENS („He Got Game“,
1998), in dem Denzel Washington an ihrer Seite spielte. Forest Whitaker war
schließlich ihr Partner in Craig Bolotins High-School-Drama LIGHT IT UP („Light It
Up“, 1999), Freddie Prinze Jr. in Kris Isacssons Teenromanze EINEN ODER
KEINEN („Down To You“, 2000) sowie Tara Reid und Rachael Leigh Cook in der
Komödie JOSIE AND THE PUSSYCATS („Josie and the Pussycats“, 2001), die das
Team Harry Elfont und Deborah Kaplan inszenierte.
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Jared Leto (Hephaistion)
Nach seiner erschütternden Darstellung des drogensüchtigen Sohns von Ellen
Burstyn und Freundes von Jennifer Connelly in Darren Aronofskys hoch gelobtem
Drama REQUIEM FOR A DREAM („Requiem for a Dream“, 2000) wurde Jared Leto
von einem anderen herausragenden Regisseur besetzt. In David Finchers Thriller
PANIC ROOM („Panic Room“, 2002) spielte er einen Dieb, der zusammen mit Forest
Whitaker und Dwight Yoakam nachts in das Haus von Jodie Foster einbricht. Nach
ALEXANDER wird man den aufstrebenden Star mit Nicolas Cage und Ethan Hawke
in Andrew Niccols Actionthriller LORD OF WAR sowie im Psychothriller AWAKE
sehen können, mit dem Newcomer Joby Harold sein Regiedebüt feiert.
Darüber hinaus spielte Leto in einer Reihe von interessanten Projekten, in denen er
ganz unterschiedliche Anforderungen bewältigen musste. Darunter fällt die Titelrolle
in Steve James’ biografischem Drama STEVE PREFONTAINE – DER
LANGSTRECKENLÄUFER („Prefontaine“, 1997), die tragische Geschichte des
gleichnamigen früh verstorbenen US-Athleten, aber auch viele prägnante
Nebenrollen. So spielte er mit Brad Pitt und Edward Norton in David Finchers Satire
FIGHT CLUB („Fight Club“, 1999), mit Christian Bale in Mary Harrons Satire
AMERICAN PSYCHO („American Psycho“, 2000) - als verhasster Yuppie-Rivale des
Killers Patrick Bateman, mit einem All-Star-Ensemble in Terrence Malicks
poetischem Kriegsfilm DER SCHMALE GRAT („The Thin Red Line“, 1998) und mit
Winona Ryder sowie Angelina Jolie in James Mangolds Psychodrama
DURCHGEKNALLT („Girl Interrupted“, 1999).
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Christopher Plummer (Aristoteles)
Seit 50 Jahren gehört Christopher Plummer zu den angesehensten Repräsentanten
des englischsprachigen Theaters und darüber hinaus mit über 100 Filmen auch zu
den bekanntesten Darstellern der internationalen Filmszene. Vor kurzem beendete er
sein erfolgreiches Engagement am New Yorker Lincoln Center Theatre, wo er unter
der Regie von Sir Jonathan Miller „König Lear“ spielte und dafür mit einer TonyNominierung honoriert wurde.
Seine Karriere begann der Kanadier im Radio und auf der Bühne in seiner
Heimatstadt Montreal, musste bei seinen Engagements fließend Französisch und
Englisch sprechen. Nachdem ihm Theaterstar Eva Le Gallienne 1954 sein New
Yorker Bühnendebüt ermöglichte, war er in vielen gefeierten und preisgekrönten
Produktionen am Broadway und im Londoner West End zu sehen. So etwa in Elia
Kazans Inszenierung von Archibald MacLeishs mit dem Pulitzerpreis
ausgezeichneten Drama „J.B.“ sowie in der Titelrolle von Anthony Burgess’ Musical
„Cyrano“, die ihm seinen ersten Tony einbrachte. Vor „König Lear“ begeisterte
Plummer in den letzten Jahren am Broadway in „Barrymore“ - einer One-Man-Show
über den berühmten und für seine Exzesse auch berüchtigten Theater- und Filmstar
John Barrymore. Für diese Tour De Force erhielt er einen Tony, einen Drama Desk
Award, den Outer Critics Circle Award, den Edwin Booth Award, den Boston Critic’s
Award, den Jefferson Award in Chicago und den Ovation Award in Los Angeles als
Bester Schauspieler der Saison 1997-1998. Plummer war ein wichtiges Mitglied des
National Theatre in London, als Laurence Olivier dort Leiter war, gehörte der Royal
Shakespeare Company an, deren Geschicke Sir Peter Hall steuerte, und zählte in
den Gründerjahren zum Ensemble von Kanadas Stratford Festival, als Sir Tyrone
Guthrie und Michael Langham dort als künstlerische Leiter arbeiteten. In seiner
langen Karriere hat Plummer die meisten der klassischen Rollen, die das Theater zu
bieten hat, gespielt.
Seine Laufbahn im Kino begann mit Sidney Lumets geradezu symbolisch betitelter
New York-Romanze EINES TAGES ÖFFNET SICH DIE TÜR („Stage Struck“, 1958).
Seitdem hat er in einer Vielzahl wichtiger Projekte mitgewirkt. So war er zu sehen
und auch zu hören in Robert Wises Oscar®-gekröntem Hitmusical MEINE LIEDER,
MEINE TRÄUME („The Sound of Music“, 1965), war Natalie Woods Förderer in
Robert Mulligans Drama VERDAMMTE SÜSSE WELT („Inside Daisy Clover“, 1965)
und der legendäre Rudyard Kipling in John Hustons Abenteuerfilm DER MANN, DER
KÖNIG SEIN WOLLTE („The Man Who Would Be King“, 1975), nahm teil an Guy
Hamiltons LUFTSCHLACHT UM ENGLAND („The Battle of Britain“, 1969) und an
Sergei Bondarchuks Epos WATERLOO („Waterloo“, 1970), spielte einen
psychopathischen Kriminellen in Daryl Dukes Thriller G - Give („The Silent Partner“,
1978), einen Geistlichen in Tom Mankiewicz’ Komödie SCHLAPPE BULLEN
BEISSEN NICHT („Dragnet“, 1987) und einen Klingonen in STAR TREK VI: DAS
UNENTDECKTE LAND („Star Trek VI – The Undiscovered Country“, 1991).
Außerdem wirkte er unter anderem mit in Spike Lees Biografie MALCOLM X
(„Malcolm X“, 1992), in Taylor Hackfords Stephen-King-Adaption DOLORES
(„Dolores Claiborne“, 1995), in Mike Nichols’ Horrorfilm WOLF - DAS TIER IM
MANNE („Wolf“, 1994), in Terry Gilliams Sci-Fi-Hit 12 MONKEYS („Twelve
Monkeys“, 1995), als Christopher Reeves Rivale in Jeannot Szwarcs Kultromanze
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EIN TÖDLICHER TRAUM („Somewhere In Time“, 1980) und als Sherlock Holmes in
Bob Clarks Thriller MORD AN DER THEMSE („Murder By Decree“, 1979).
In den letzten Jahren hatte der Veteran großen Erfolg mit Michael Manns Oscar®nominiertem Mediendrama INSIDER („The Insider“, 1999). Für seine Darstellung des
berühmten amerikanischen TV-Journalisten Mike Wallace wurde er als Bester
Nebendarsteller des Jahres ausgezeichnet von der National Society of Film Critics
sowie von den Filmkritikervereinigungen von Boston und Los Angeles, erhielt
darüber hinaus Nominierungen von den Filmkritikern aus Chicago und Las Vegas.
Außerdem überzeugte Plummer auch in Ron Howards Oscar®-Hit A BEAUTIFUL
MIND („A Beautiful Mind“, 2001) und in Atom Egoyans Drama ARARAT (2002). Zu
seinen jüngsten Filmen zählen LeVar Burtons Familienfilm BLIZZARD (2003), Mike
Figgis’ Thriller COLD CREEK MANOR – DAS HAUS AM FLUSS („Cold Creek
Manor“, 2003), Douglas McGraths Charles-Dickens-Adaption NICHOLAS NICKLEBY
(„Nicholas Nickleby“, 2002) sowie Jon Turteltaubs Actionfilm DAS VERMÄCHTNIS
DER TEMPELRITTER („National Treasure“, 2004). Plummers aktuelles Projekt ist
THE NEW WORLD, der mit Spannung erwartete neue Film von Terrence Malick.
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Erol Sander (Prinz Pharnakes)
Erol Sander wurde am 9. November 1968 in Istanbul geborenen, zog 1973 nach
München und studierte dort Politikwissenschaften und Betriebswirtschaftslehre. Neun
Jahre später wurde Paris zu seiner neuen Heimat. Dort eroberte er als Model den
Laufsteg und arbeitete für renommierte internationale Designer aus Europa und den
Vereinigten Staaten, darunter für Armani, Dolce & Gabbana und Dior. Parallel dazu
nahm er Schauspielunterricht und wechselte schließlich gleichermaßen erfolgreich
von der Foto- zur Filmkamera.
Nachdem das vielsprachige Multitalent in den zwei Serien „Jamais deux sans toi“
und „Paradis d’enfer“ mitgewirkt hatte, fand er auf Anhieb im deutschen Fernsehen
eine Rolle, die er ganz zu seiner eigenen machte: den stets elegant gekleideten, in
München ermittelnden Kommissar Sinan Toprak. Er spielte zunächst im Pilotfilm
„Sinan Toprak ist der Unbestechliche“ und schließlich auch in insgesamt 16 Folgen
der gleichnamigen populären Serie. Seitdem hat Sander zahlreiche Hauptrollen in
deutschen, aber auch europäischen Fernsehproduktionen übernommen. So stand er
mit Filmlegende Richard Harris in der Bibel-Adaption „Apocalypse“ und mit Anna
Valle und Mathilda May im Mehrteiler „Soraya“ vor der Kamera, überzeugte dort als
Schah von Persien. Unter seinen vielen deutschen Fernsehfilmen finden sich unter
anderem Uwe Jansons „Für immer verloren“ mit Veronica Ferres, Peter Keglevic’
Krimi „Betty – Schön wie der Tod“ mit Claudia Michelsen und Dagmar Dameks
Liebesgeschichte „Vernunft und Gefühl“ mit Bettina Zimmermann und Franziska
Petri.
Oliver Stones Historienepos ALEXANDER ist sein Filmdebüt auf der Kinoleinwand.
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DER STAB
Oliver Stone (Drehbuch, Regie)
Bevor Oliver Stone als Autor, Regisseur und Produzent Karriere machte, arbeitete er
als Lehrer in Vietnam, bereiste als Mitglied der Handelsmarine den Pazifik und
Südostasien, war schließlich in New York Bürobote, Produktionsassistent und
Vertreter für eine Firma, die Sportfilme herstellte. Von 1967 bis 1968 nahm er als
amerikanischer Infanteriesoldat am Vietnamkrieg teil, wurde zweimal verwundet und
für seine Tapferkeit mit dem Bronze Star ausgezeichnet. Nach seiner Rückkehr aus
Vietnam schloss er 1971 sein Studium an der New York University Film School ab.
Im Laufe seiner Karriere wurde Stone als Autor, Regisseur und Produzent insgesamt
elfmal für den Oscar® nominiert, erhielt den begehrtesten Filmpreis schließlich für
sein Drehbuch zu Alan Parkers Gefängnisdrama 12 UHR NACHTS („Midnight
Express“, 1978) sowie für die Inszenierung seiner Vietnam-Dramen GEBOREN AM
4. JULI und PLATOON. Darüber hinaus wurde er als Regisseur von PLATOON,
GEBOREN AM 4. JULI und JFK - JOHN F. KENNEDY – TATORT DALLAS dreimal
und als Autor von 12 UHR NACHTS einmal mit dem Golden Globe ausgezeichnet,
erhielt schließlich auch Nominierungen der Auslandpresse für die Inszenierung von
NATURAL BORN KILLERS und als Koautor von NIXON.
In seinem Buch „Oliver Stone’s USA“ hat Stone auf etwa 200 Seiten Essays zu den
Themen Film, Kultur, Politik und Geschichte veröffentlicht, schrieb darüber hinaus
einen Roman über seine Erlebnisse als junger Mann, der 1997 unter dem Titel „Night
Dream“ („A Child’s Night Dream“) auf den Markt kam.
Auch als Dokumentarfilmer ist der kein Risiko scheuende Künstler aktiv. Seine
Dokumentation PERSONA NON GRATA, Gespräche mit früheren und aktuellen
israelischen und palästinensischen Politikern und Kämpfern wurde im Frühjahr 2003
vom US-Kabelsender HBO ausgestrahlt. Nachdem HBO Stones Dokumentarfilm
COMANDANTE, ein Interview mit Kubas Diktator Fidel Castro, nicht sendete und
damit kontroverse Debatten auslöste, wurde Stones zweite Interviewreihe mit Castro
unter dem Titel LOOKING FOR FIDEL wieder problemlos ins Programm
aufgenommen.
Vor ALEXANDER hat Oliver Stone 14 Filme für die große Leinwand inszeniert. Es
begann mit den beiden Horrorfilmen DIE HERRSCHERIN DES BÖSEN und DIE
HAND. Darauf folgten das Politdrama SALVADOR, der Kriegsfilm PLATOON, das
Börsendrama WALL STREET, das Mediendrama TALK RADIO, das Vietnamdrama
GEBOREN AM 4.JULI, das Band-Porträt THE DOORS, der Politthriller JFK - JOHN
F. KENNEDY- TATORT DALLAS, das Immigrantendrama ZWISCHEN HIMMEL UND
HÖLLE, die Mediensatire NATURAL BORN KILLERS, die Politbiografie NIXON, der
Noir-Krimi U-TURN - KEIN WEG ZURÜCK und das Sportdrama AN JEDEM
VERDAMMTEN SONNTAG.
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Als Autor schrieb er nicht nur die Drehbücher zu seinen Eigeninszenierungen,
sondern unter anderem auch zu Alan Parkers Drama 12 UHR NACHTS („Midnight
Express“, 1978), Brian DePalmas Gangsterporträt SCARFACE („Scarface“, 1983),
John Milius’ Abenteuerfilm CONAN, DER BARBAR („Conan the Barbarian“, 1982),
Michael Ciminos Kriminalepos IM JAHR DES DRACHEN („Year of the Dragon“,
1985) und zuletzt auch zu Alan Parkers Musical EVITA („Evita“, 1996).
Als Produzent hat sich Stone stets auf riskante, ungewöhnliche Themen eingelassen
und dabei häufig jungen Filmemachern eine Chance gegeben. Unter seinen
Produktionen finden sich unter anderem Milos Formans biografisches Drama LARRY
FLYNT – DIE NACKTE WAHRHEIT („The People vs. Larry Flynt“, 1996), Wayne
Wangs Amy-Tan-Adaption TÖCHTER DES HIMMELS („The Joy Luck Club“, 1993),
Barbet Schroeders Ehekrimi DIE AFFÄRE DER SUNNY VON B. („Reversal of
Fortune“, 1990), Predag Antonijevics Bosniendrama SAVIOR – SOLDAT DER
HÖLLE („Savior“, 1998), Matthew Brights Krimi FREEWAY („Freeway“, 1996), Steve
Andersons Drama SOUTH CENTRAL – IN DEN STRASSEN VON L.A. („South
Central“, 1992), Anthony Drazans Regiedebüt ZEBRAHEAD („Zebrahead“, 1992),
Kathryn Bigelows Thriller BLUE STEEL („Blue Steel“, 1990) sowie die für ABC
produzierte Miniserie „Wild Palms“ („Wild Palms“), für die Bigelow auch ein Segment
inszenierte.
Als Produzent gewann Stone auch einen Emmy für das TV-Gerichtsdrama „Unter
Anklage – Der Fall McMartin“ („Indictment: The McMartinTrial“) und wurde für die TVDokumentation „The Last Days of Kennedy and King“ für Amerikas wichtigsten
Fernsehpreis nominiert.
Filmografie – Oliver Stone
Filmtitel
1974
1981
SEIZURE
(„Die Herrscherin des Bösen“)
THE HAND
(„Die Hand“)
1986 SALVADOR
1987
1988
1989
1991
1993
1994
1995
(„Salvador“)
PLATOON
(„Platoon“)
WALL STREET
(„Wall Street“)
TALK RADIO
(„Talk Radio“)
BORN ON THE FOURTH OF JULY
(„Geboren am 4. Juli“)
THE DOORS
(„The Doors“)
JFK
(„JFK – John F. Kennedy - Tatort Dallas“)
HEAVEN & EARTH
(„Zwischen Himmel und Hölle“)
NATURAL BORN KILLERS
(„Natural Born Killers“)
NIXON
(„Nixon“)
41
1997
1999
2003
2004
U-TURN
(„U-Turn - Kein Weg zurück“)
ANY GIVEN SUNDAY
(„An jedem verdammten Sonntag“)
COMANDANTE
(„Comandante“)
PERSONA NON GRATA
LOOKING FOR FIDEL
ALEXANDER
(„Alexander“)
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Christopher Kyle (Drehbuch)
Vor ALEXANDER schrieb Christopher Kyle die Drehbuchvorlage zu Kathryn
Bigelows U-Boot-Drama K-19 – SHOWDOWN IN DER TIEFE („K-19: THE
WIDOWMAKER“, 2002) und adaptierte einen Roman von Anita Shreve für Bigelows
Thriller DAS GEWICHT DES WASSERS („The Weight of Water“, 2000). Derzeit
bereitet er ein Skript zu „The Devil in the White City“, Erik Larsons Bestseller über
den ersten amerikanischen Massenmörder, im Auftrag von C/W Productions und
Paramount vor.
Kyle hat auch mehrere Theaterstücke verfasst. Die beiden bekanntesten, „Plunge“
und „The Monogamist“, erlebten ihre Uraufführung Off-Broadway am Playwrights
Horizons Theater. Sein jüngstes Stück „The Safety Net“ wird seine Premiere Januar
2005 am New Yorker Broken Watch Theater feiern. Als aufstrebender Dramatiker hat
Kyle ein Guggenheim-Stipendium, später Aufträge von Amblin/Dreamworks
Entertainment und der Charles H. Revson Stiftung und für seine Arbeit bereits einen
Stanley Drama Award sowie den Morton R. Sarret Memorial Playwriting Award
erhalten.
Kyle ist in Terre Haute im US-Bundesstaat Indiana geboren und Absolvent der
Indiana State University sowie der Columbia University. Er lebt heute in Nyack im
US-Bundesstaat New York.
Laeta Kalogridis (Drehbuch)
Laeta Kalogridis ist eine im Filmgeschäft etablierte Autorin, die in den letzten Jahren
an mehreren erfolgreichen Filmen mitgearbeitet hat, darunter an Bryan Singers
Comicadaption X-MEN („X-Men“, 2000), Simon Wests Actionabenteuer TOMB
RAIDER („Lara Croft: Tomb Raider“, 2001) und Wes Cravens Horrorhit SCREAM 3
(„Scream 3“, 2000). Außerdem kreierte sie die von den Batman-Comics inspirierte
TV-Serie „Birds of Prey“, die jedoch nach 13 Folgen überraschend eingestellt wurde.
Derzeit arbeitet Kalogridis am Drehbuch für die Comic-Adaption WONDER WOMAN,
die Joel Silver produzieren soll, sowie an den Skripts für den Inuit-Abenteuerfilm
PATHFINDER und einer Neuauflage von THE LONE RANGER.
Thomas Schühly (Produktion)
Thomas Schühly gehört zu den treibenden Kräften der deutschen und internationalen
Filmszene. Er war Produktionsleiter in Berlin bei Rialto-Film, in München bei TaurusFilm und Iduna-Film sowie in den Achtzigerjahren einer der beiden Geschäftsführer
bei der Neuen Constantin Film. Als Herstellungsleiter, Produzent oder ausführender
Produzent betreute er eine Reihe stark beachteter deutscher, aber auch viele große
internationale Projekte.
Darunter fallen Clare Peploes Marivaux-Adaption THE TRIUMPH OF LOVE (2001)
mit Mira Sorvino und Ben Kingsley, Romuald Karmakars Aufsehen erregendes FritzHaarmann-Porträt DER TOTMACHER (1995), Robert Enricos und Richard T.
Heffrons zweiteiliger Historienfilm DIE FRANZÖSISCHE REVOLUTION („La
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Revolution Francaise“, 1989) mit Peter Ustinov, Klaus Maria Brandauer und Sam
Neill, Terry Gilliams ambitionierter Fantasyfilm DIE ABENTEUER DES BARON VON
MÜNCHHAUSEN („The Adventures of Baron Munchausen“, 1988), Jean-Jacques
Annauds Welthit DER NAME DER ROSE (1986) mit Sean Connery, Carl Schenkels
Thriller ABWÄRTS (1984), Gerard Ourys Abenteuerkomödie DAS AS DER ASSE
(L’as des as“, 1982) mit Jean-Paul Belmondo, Rainer Werner Fassbinders Dramen
DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS (1982) und LOLA (1981), Fassbinders
Dokumentation THEATER IN TRANCE (1981) sowie Werner Schroeters
Dokumentarfilm DIE GENERALPROBE (1980). Darüber hinaus produzierte er auch
nach Alfred Döblins Vorlage Fassbinders wegweisende deutsche Miniserie „Berlin
Alexanderplatz“ und Tom Toelles mit Mario Adorf und Maruschka Detmers besetzte
Miniserie „Via Mala“.
Viele dieser Filme haben eine Reihe bedeutender Preise erhalten. So gewann DIE
SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS auf der Berlinale den Goldenen Bären, bekam
ABWÄRTS zwei und DER TOTMACHER drei deutsche Filmpreise. Darüber hinaus
wurde Götz George für seine Leistung als Fritz Haarmann auf den Filmfestspielen
von Venedig mit der Coppa Volpi als Bester Darsteller ausgezeichnet.
Jon Kilik (Produktion)
Jon Kilik hat mit einer Reihe arrivierter Autorenfilmer zusammengearbeitet, aber auch
einigen Regiedebütanten eine Chance gegeben. Dabei lag sein Augenmerk auf
Projekten, die sich gesellschaftlich relevanten Themen stellten und sich um
menschliche Belange kümmerten. Mit DO THE RIGHT THING („Do the Right Thing“,
1988) begann seine Zusammenarbeit mit Regisseur Spike Lee, die sich über zehn
weitere Filme fortsetzte. Es folgten MO’ BETTER BLUES („Mo’ Better Blues“, 1990),
JUNGLE FEVER („Jungle Fever“, 1991), MALCOLM X („Malcolm X“, 1992),
CROOKLYN („Crooklyn“, 1994), CLOCKERS („Clockers“, 1995), GIRL 6 („Girl 6“,
1996), SPIKE LEE’S SPIEL DES LEBENS („He Got Game“, 1998), SUMMER OF
SAM („Summer of Sam“, 1998), IT’S SHOWTIME („Bamboozled“, 2000) und zuletzt
25 STUNDEN („25th Hour“, 2002).
Kilik produzierte auch Robert De Niros von der Kritik gelobtes Regiedebüt IN DEN
STRASSEN DER BRONX („A Bronx Tale“,1993) - nach einer Vorlage von Chazz
Palminteri, sowie Tim Robbins’ mit einem Oscar® ausgezeichnetes Drama DEAD
MAN WALKING („Dead Man Walking“, 1995), in dem Susan Sarandon und Sean
Penn nach den Aufzeichnungen von Schwester Helen Prejean über ihre Arbeit mit
zum Tode verurteilten Häftlingen in Lousiana die Hauptrollen spielten. Außerdem
produzierte Kilik Julian Schnabels Regiedebüt BASQUIAT (1996) mit Jeffrey Wright
in der Titelrolle und David Bowie als Andy Warhol, weiters Autor Gary Ross’
Regiedebüt PLEASANTVILLE – ZU SCHÖN, UM WAHR ZU SEIN („Pleasantville“,
1998) mit Tobey Maguire und Reese Witherspoon und schließlich auch Tim Robbins’
bislang letzte Regiearbeit DAS SCHWANKENDE SCHIFF („Cradle Will Rock“, 1999)
– ein mitreißendes Drama über die vielen Welten, die miteinander kollidierten, als
Orson Welles 1937 in New York seine größte Bühnenherausforderung am Broadway
zu stemmen versuchte.
Fünf Jahre nach BASQUIAT produzierte Kilik auch Julian Schnabels zweite
Regiearbeit BEFORE NIGHT FALLS nach der Autobiografie des kubanischen
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Schriftstellers Reinaldo Arenas. Javier Bardem gewann für seine herausragende
Leistung als Arenas den Darstellerpreis bei den Filmfestspielen von Venedig, einen
Independent Spirit Award sowie eine Auszeichnung des National Board of Review.
Auch den Regieerstling von Schauspieler Ed Harris betreute Kilik als Produzent.
Harris selbst spielte die Titelrolle in POLLOCK („Pollock“, 2000), während Marcia
Gay Harden die Rolle von Pollocks Ehefrau Lee Krasner übernahm und dafür als
Beste Nebendarstellerin des Jahres mit einem Oscar® ausgezeichnet wurde.
Kilik war auch Produzent des Dramas SKINS (2002), das der von Cheyenne und
Arapahos abstammende Indie-Regisseur Chris Eye mit Graham Greene und Eric
Schweig in den Hauptrollen im Pine Ridge Reservat drehte. Kiliks aktuelles Projekt
als Produzent wird Jim Jarmuschs neuer noch unbetitelter Film sein.
Iain Smith (Produktion)
Iain Smith ist 1949 in Glasgow geboren und schloss 1971 sein Studium an der
London Film School ab. In der britischen Metropole war er einige Jahre tätig, bevor
er im Auftrag des British Film Institute zurück nach Schottland ging, um die
Realisierung von SCHOTTISCHE TRILOGIE - MEINE KINDHEIT („My Childhood“,
1972), den Beginn von Bill Douglas’ berühmter Dokumentartrilogie, ermöglichen zu
können.
Mit Jon Schorstein gründete er schließlich seine eigene Produktionsgesellschaft, auf
deren Konto TV-Spots, Dokumentarfilme, Kinderfilme und Low-Budget-Dramen
gingen. 1979 war er Produktionsleiter bei Bertrand Taverniers Sci-Fi-Drama DEATH
WATCH – DER GEKAUFTE TOD („Le mort en direct“, 1979) und ein Jahr später
Aufnahmeleiter bei Hugh Hudsons, mit vier Oscars® prämiertem Sportdrama DIE
STUNDE DES SIEGERS („Chariots of Fire“, 1980), das David Puttnam produzierte.
In den folgenden Jahren gehörte er zum Produzententeam verschiedener PuttnamProjekte. Darunter fallen Bill Forsyths Komödie LOCAL HERO („Local Hero“, 1983)
mit Burt Lancaster und Peter Riegert, Roland Joffes Kriegsepos KILLING FIELDS –
SCHREIENDES LAND („The Killing Fields“, 1984) mit Sam Waterston und Dr. Haing
S. Ngor sowie Joffes Erlösungsdrama MISSION („The Mission“, 1986) mit Robert De
Niro und Jeremy Irons. Außerdem produzierte er Brian Gilberts Romanze DER
MÄRCHENPRINZ („The Frog Prince“, 1984).
1987 lancierte Smith Applecross Productions, war Koproduzent von Richard
Marquands Musikdrama HEARTS OF FIRE (1987) mit Bob Dylan, von Michael
Austins Komödie KILLING DAD (1989) und Joffes Dominique-LaPierre-Adaption
STADT DER FREUDE („City of Joy“, 1992) sowie ausführender Produzent von
Ridley Scotts Abenteuerfilm 1492 – DIE EROBERUNG DES PARADIESES („1492:
Conquest of Paradise“, 1992). Weitere Koproduktionen folgten mit Stephen Frears’
Horrordrama MARY REILLY („Mary Reilly“, 1994), besetzt mit Julia Roberts, und Luc
Bessons Sci-Fi-Hit DAS FÜNFTE ELEMENT („The Fifth Element“, 1997) mit Bruce
Willis in der Hauptrolle.
Schließlich produzierte der Schotte auch Jean-Jacques Annauds Drama SIEBEN
JAHRE IN TIBET („Seven Years in Tibet“, 1997) mit Brad Pitt, Jon Amiels Gaunerei
VERLOCKENDE FALLE („Entrapment“, 1999) mit Sean Connery und Catherine
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Zeta-Jones, war ausführender Prodzent von Tony Scotts Agententhriller SPY GAME
(„Spy Game“, 2001) mit Robert Redford und Brad Pitt sowie von Anthony Minghellas
Bürgerkriegsdrama UNTERWEGS NACH COLD MOUNTAIN („Cold Mountain“,
2003) mit Jude Law, Nicole Kidman und Renée Zellweger. Smiths aktuelles Projekt
ist Darren Aronofskys mehrfach verschobenes Sci-Fi-Drama THE FOUNTAIN.
Iain Smith ist Vorstandsmitglied des UK Film Council und von Scottish Screen, ist
darüber hinaus auch Vizepräsident der Produzentengilde von Großbritannien.
Außerdem bekleidete er wichtige Ämter beim Scottish Film Council, beim Scottish
Film Production Fund, beim Scottish Film Training Trust und war überdies Direktor
der National Film and Television School. Derzeit ist er stellvertretender Vorsitzer der
British Film Advisory Group und steht außerdem der Children’s Film and Television
Foundation vor.
Moritz Borman (Produzent)
Moritz Borman ist Vorstandsvorsitzender der Internationalmedia AG, einer der
größten unabhängigen Filmproduktions- und Filmfinanzierungsgesellschaften in der
Filmbranche. Zuvor gründete und leitete Borman Pacifica Film Development, Inc.,
eine im Entertainmentbereich operierende Filmfinanzierungsgesellschaft, die vom
deutschen International Media Fund (IMF) unterstützt wird. Im Jahr 2000 ging
Pacifica in der Internationalmedia AG auf.
Als ausführender Produzent hat Borman hat eine Vielzahl unterschiedlichster Filme
betreut. Darunter fallen Jonathan Mostows Sci-Fi-Sequel TERMINATOR 3:
REBELLION DER MASCHINEN („Terminator 3: Rise of the Machines“, 2003), John
McTiernans Militärthriller BASIC („Basic“, 2003), Alan Parkers Todesstrafendrama
DAS LEBEN DES DAVID GALE („The Life of David Gale“, 2003), Ron Sheltons
Copthriller DARK BLUE („Dark Blue“, 2003), Phillip Noyces Graham-GreeneAdaption DER STILLE AMERIKANER („The Quiet American“, 2001), Kathryn
Bigelows U-Boot-Drama K-19: SHOWDOWN IN DER TIEFE („K-19: The
Widowmaker“, 2003), Adam Shankmans Romanze WEDDING PLANNER („The
Wedding Planner“, 2001), Neil La Butes Komödie NURSE BETTE („Nurse Bette“,
2000), Marek Kanievskas Kriminalkomödie EIN HEISSER COUP („Where the Money
Is“, 1999), Renny Harlins Thriller MINDHUNTERS („Mindhunters“, 2004) sowie Gil
Jungers romantische Komödie IF ONLY (2004).
Zwischen 1984 und 1989 produzierte Borman eine Reihe interessanter, wenn auch
kommerziell riskanter Filme. Dazu zählen unter anderem John Hustons MalcolmLowry-Adaption UNTER DEM VULKAN („Under the Volcano“, 1984), die zwei
Oscar®-Nominierungen erhielt, Jerzy Skolimowskis Drama DAS FEUERSCHIFF
(„The Lightship“, 1985) mit Robert Duvall und Klaus Maria Brandauer, Andrei
Konchalovskys Drama HOMER UND EDDIE („Homer and Eddie“, 1988), das mit
Whoopi Goldberg und James Belushi in den Hauptrollen beim Filmfestival von San
Sebastian mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde, sowie Klaus Maria Brandauers
Regiedebüt GEORG ELSER – EINER AUS DEUTSCHLAND (1989), das mit
Brandauer und Brian Dennehy besetzt beim London Film Festival Furore machte.
Bormans Karriere begann in den Siebzigerjahren als Produzent und Regisseur beim
deutschen Fernsehen. 1977 zog er nach Los Angeles, wurde Regiestipendiat am
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American Film Institute, produzierte und inszenierte in den folgenden Jahren zahllose
Programme für europäische TV-Anstalten wie auch TV-Spots für amerikanische und
europäische Werbeagenturen.
Matthias Deyle (Ausführende Produzent)
Matthias Deyle startete seine Karriere als Trainee beim Zweiten Deutschen
Fernsehen. Seit 1997 ist er beim International Media Fonds in den Bereichen
Projektentwicklung und Filmauswahl als Berater tätig. Für den IMF war er zuletzt
Produzent bei Jonathan Mostows Actionhit TERMINATOR 3: REBELLION DER
MASCHINEN („Terminator 3: Rise of the Machines“, 2003) sowie bei Phillip Noyces
Literaturadaption DER STILLE AMERIKANER („The Quiet American“, 2001). Als
ausführender Produzent betreute er zudem Melanie Mayrons Komödie FRECHE
BIESTER! („Slap Her ... She’s French“, 2002) und Richard Caesars Horrorthriller
THE CALLING („The Calling“, 2000).
1969 gründete Deyle zusammen mit den Regisseuren Fritz Umgelter und Rainer
Söhnlein die in München ansässige TNF – Tele Norm Film. Als Besitzer und aktiver
Produzent der Company hat Deyle mehr als 500 Programmstunden für das
Fernsehen produziert, darunter internationale Erfolge wie die Kinderserie „Die Rote
Zora“, den Serienhit „Die glückliche Familie“, die Komödienserie „Aus heiterem
Himmel“ oder das TV-Drama „Luftpiraten – 113 Passagiere in Todesangst“.
1982 lancierte Deyle Mutoskop Film, produzierte mit dieser Neugründung unter
anderem Carl Schenkels Thriller ABWÄRTS (1984) und Egon Günthers Drama
ROSAMUNDE (1989). Deyles aktuelle Produktion nach ALEXANDER ist die
Actionkomödie DEAD FISH, die in Kooperation mit Orange Pictures entsteht und
vom deutschen Clip-Regisseur Charley Stadler mit Gary Oldman inszeniert wird.
Gianni Nunnari (Ausführender Produzent)
Gianni Nunnari ist eine hoch angesehene, treibende Kraft in der Filmszene und ein
sehr erfahrener Produzent. 1987 gründete er in Los Angeles einen amerikanischen
Geschäftsableger seiner in Rom ansässigen, im gesamten Entertainmentbereich
operierenden Mutterfirma Cecchi Gori Group. Seitdem hat er als ausführender
Produzent eine Reihe ganz unterschiedlicher Projekte betreut. Darunter fallen unter
anderem Abel Ferraras Drama THE BLACKOUT („The Blackout“, 1997), David
Finchers Welthit SEVEN („Sieben“, 1995), Michael Lessacs Drama DAS
KARTENHAUS („House of Cards“, 1993), Ted Kotcheffs Komödie EINE GANZ
NORMAL VERRÜCKTE FAMILIE („Folks!“, 1992), Bob Rafelsons Komödie MAN
TROUBLE – AUF DEN HUND GEKOMMEN („Man Trouble“, 1992) und demnächst
auch Bruno Barretos neuer Film ROMEO AND JULIET GOT MARRIED.
Als Produzent stand Nunnari hinter Robert Rodriguez’ Horrorhit FROM DUSK TILL
DAWN („From Dusk Till Dawn“,1996) und den beiden Fortsetzungen, Scott Spiegels
FROM DUSK TILL DAWN 2: TEXAS BLOOD MONEY („From Dusk Till Dawn 2:
Texas Blood Money“, 1999) und P.J. Pesces FROM DUSK TILL DAWN 3: THE
HANGMAN’S DAUGHTER („From Dusk Till Dawn 3: The Hangman’s Daughter“,
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2000). Nach ALEXANDER plant Nunnari unter anderem die Produktion von THE
DEPARTED, Martin Scorseses Großprojekt über die Macht der Triaden.
1997 lancierte der Italiener mit Hollywood Gang Productions eine weitere, von der
Cecchi Gori Group getrennt operierende Company, die zwischen drei und fünf
Filmen pro Jahr entwickeln, produzieren und mitfinanzieren soll. Geplant sind
aufwändige Studiofilme mit großen Namen vor und hinter der Kamera, aber auch
niedriger budgetierte Independentfilme, die sich auf dem internationalen Markt
durchsetzen können.
Fernando Sulichin (Ausführender Produzent)
Bereits zum vierten Mal arbeitet Fernando Sulichin mit Oliver Stone zusammen,
nachdem er schon Stones Dokumentarfilme COMANDANTE („Comandante“, 2003),
PERSONA NON GRATA (2003) und LOOKING FOR FIDEL (2004) produziert hatte.
Darüber hinaus hat sich Sulichin in den letzten Jahren einen Namen als Produzent
ambitionierter Independentfilme gemacht. Dazu zählen unter anderem Jonas
Akerlunds Drogenfilm SPUN („Spun“, 2002), Todd Louises Tragikomödie LOVE LIZA
(2002), Larry Clarks Drama BULLY („Bully“, 2001) und Abel Ferraras moderner
allegorischer Vampirfilm THE ADDICTION („The Addiction“, 1995). Außerdem war
Sulichin assoziierter Produzent von Spike Lees Politbiografie MALCOLM X („Malcolm
X“, 1992) und hat auch Lees aktuelles Projekt, die Komödie SHE HATE ME (2004),
produziert.
Rodrigo Prieto (Kamera)
Nach den für den US-Kabelsender HBO entstandenen Dokumentarfilmen
COMANDANTE („Comandante“, 2003) und PERSONA NON GRATA (2003) steht
der Mexikaner bei ALEXANDER zum dritten Mal hinter der Kamera eines OliverStone-Films.
Innerhalb von fünf Jahren ist Prieto zu einem der international gefragtesten
Kameramänner aufgestiegen, drehte für Julie Taymor und mit Salma Hayek vor der
Kamera die Biografie über die mexikanische Künstlerin FRIDA („Frida“, 2002) und
wurde dafür von der American Society of Cinematographers als einer der besten
Kameramänner des Jahres nominiert. Außerdem setzte Prieto das Licht bei Curtis
Hansons mit Eminem besetztem Hip-Hop-Drama 8 MILE („8 Mile“, 2002) und bei
Spike Lees Drama 25 STUNDEN („25th Hour“, 2002).
Vor ALEXANDER kam es zu einer zweiten Zusammenarbeit Prietos mit seinem
Landsmann Alejandro Gonzàlez Inárritu bei dessen ersten englischsprachigen Film
21 GRAMM („21 Grams“, 2003), der mit Sean Penn, Benicio Del Toro und Naomi
Watts prominent besetzt war. Drei Jahre zuvor hatten beide mit dem epischen
Lebensreigen AMORES PERROS („Amores perros“, 2000) ihren internationalen
Durchbruch gefeiert. Prietos nächstes Projekt ist der neue Film Ang Lees, die
ungewöhnliche Cowboy-Romanze BROKEBACK MOUNTAIN.
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Als Sohn eines Mexikaners und einer Amerikanerin aus Montana ist Prieto in Mexiko
City geboren, studierte am Centro de Capacitación Cinematográfica (CCC), der
wichtigsten Filmschule des Landes. Nachdem Prieto bei über 5.000 Werbespots für
große Klienten hinter der Kamera gestanden war, gelang ihm Ende der
Achtzigerjahre der Sprung zum Kinofilm. Unter seinen mexikanischen Filmen finden
sich unter anderem Christian González’ Krimi UN INSTANTE PARA MORIR (1993),
Eva López Sánchez’ Drama DAMA DE NOCHE (1993), Alejandro Gamboas
PERFUME EFECTO IMMEDIATO (1993), Daniel Grueners Horrorfilm
SOBRENATURAL (1996), Jorge Ali Trianas Drama EDIPO ALCADE (1996),
Francisco Athiés Politthriller FIBRA OPTICA (1998) und Carlos Carreras Romanze
UN EMBRUJO (1998). Prietos erste US-Produktion, die unmittelbar auf AMORES
PERROS folgte, war Michael Cristofers Noir-Drama ORIGINAL SIN („Original Sin“,
2001) mit Antonio Banderas und Angelina Jolie in den Hauptrollen.
Jan Roelfs (Produktionsdesign)
Zweimal bereits wurde der Holländer Roelfs für einen Oscar® nominiert, zunächst für
Sally Potters Virginia-Woolf-Adaption ORLANDO („Orlando“, 1992), schließlich auch
für Andrew Niccols Sci-Fi-Drama GATTACA („Gattaca“, 1997).
Zu den bekanntesten amerikanischen Filmen des Produktionsdesigners zählen unter
anderem Gillian Armstrongs Familiendrama BETTY UND IHRE SCHWESTERN
(„Little Women“, 1995), Brian Gibsons Thriller NICHT SCHULDIG („The Juror“,
1996), Joel Schumachers Drama MAKELLOS („Flawless“, 1999), Rand Ravichs SciFi-Thriller THE ASTRONAUT’S WIFE („The Astronaut’s Wife“, 1999) und Andrew
Niccols futuristische Satire SIMONE („Simone“, 2002).
International einen Namen machte sich Jan Roelfs durch seine Zusammenarbeit mit
Regisseur Peter Greenaway. Sie begann mit EIN Z UND ZWEI NULLEN („A Zed And
TWO NAUGHTS“, 1985), setzte sich fort mit VERSCHWÖRUNG DER FRAUEN
(„Drowning by Numbers“, 1988), DER KOCH, DER DIEB, SEINE FRAU UND IHR
LIEBHABER („The Cook, the Thief, His Wife & Her Lover“, 1989), PROSPEROS
BÜCHER („Prospero’s Books“, 1991) und DAS WUNDER VON MACON („The Baby
of Macon“, 1993).
Tom Nordberg (Schnitt)
Zum sechsten Mal verlässt sich Oliver Stone auf die Fähigkeiten von Tom Nordberg,
der bereits auf unterschiedlichen Positionen zu den Schnitt-Crews von AN JEDEM
VERDAMMTEN SONNTAG („Any Given Sunday“, 1999), U-TURN - KEIN WEG
ZURÜCK („U-Turn“, 1997), NIXON („Nixon“, 1995), NATURAL BORN KILLERS
(Natural Born Killers“, 1994) und ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE („Heaven And
Earth“, 1993) gehörte.
Nordberg ist Absolvent der Film School der New York University, arbeitete nach
seinem Abschluss 1985 einige Jahre in der Ostküstenmetropole an der Produktion
von mehreren Hundert Werbespots und auch einigen Kinofilmen mit, darunter die
beiden Alan-Parker-Projekte ANGEL HEART („Angel Heart“, 1987) und BIRDY
(„Birdy“, 1984). 1989 zog er nach Los Angeles, um sich eine Karriere als Cutter von
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Spielfilmen aufzubauen. Nachdem er sich, nicht zuletzt dank der Unterstützung
Oliver Stones, am Schneidetisch hochgearbeitet hatte, konnte er sich unter anderem
mit Nancy Meyers Komödienhit WAS FRAUEN WOLLEN („What Women Want“,
2000), Keenen Ivory Wayans’ Parodiehit SCARY MOVIE 2 („Scary Movie 2“, 2001),
Beata Pozniaks Projekt MNEMOSYNE (2002) und zuletzt auch mit Andrew Davis’
Bestsellerverfilmung DAS GEHEIMNIS VON GREEN LAKE („Holes“, 2003) als
Cutter etablieren.
Yann Hervé (Schnitt)
In den letzten Jahren hat sich Yann Hervé in Frankreich als Cutter einiger großer
kommerzieller, von Luc Besson produzierter Erfolge profilieren können. Dazu zählen
unter anderem Ariel Zeitouns Actionfilm YAMAKASI – DIE SAMURAI DER
MODERNE („Yamakasi – Les samourai des temps“, 2001), Gérard Krawczyks
Actionkomödie WASABI – EIN BULLE IN JAPAN („Wasabi“, 2001) und zuletzt
Krawczyks Actionsequel TAXI 3 (2003).
Außerdem schnitt Hervé Olivier Megatons Thriller LA SIRENE ROUGE („Red Siren“,
2002) und Emmanuelle Rigauts Kurzfilm SANG BLANC (2001). Seine Karriere
begann Hervé als Produktionsassistent bei Luc Bessons Actionhit LEON - DER
PROFI („Leon“, 1994). Danach stieg zum Cutter-Assistenten bei zwei weiteren
Besson-Projekten auf, bei DAS FÜNFTE ELEMENT („The Fifth Element“, 1997) und
JOHANNA VON ORLEANS („Jeanne d’Arc“, 1999).
Jenny Beavan (Kostüme)
Jenny Beavan gehört zu den renommiertesten und erfolgreichsten
Kostümdesignerinnen der Filmbranche, ist eine Expertin, wenn es darum geht, mit
Hilfe von Kostümen in vergangene Jahrzehnte und Jahrhunderte zu reisen. Für
James Ivorys E.M.Forster-Adaption ZIMMER MIT AUSSICHT („A Room With A
View“, 1985) gewann sie einen Oscar®. Darüber hinaus ist sie weitere sieben Male
für den begehrtesten Filmpreis nominiert worden. Mit DIE DAMEN AUS BOSTON
(„The Bostonians“, 1984), MAURICE (Maurice“, 1987), WIEDERSEHEN IN
HOWARD’S END („Howards End“, 1992) und WAS VOM TAGE ÜBRIG BLIEB („The
Remains of the Day“, 1993) wurden vier dieser Filme von James Ivory inszeniert.
Darüber hinaus wurde sie nominiert für Ang Lees Jane-Austen-Adaption SINN UND
SINNLICHKEIT („Sense and Sensibility“, 1995), Andy Tennants Romanze ANNA
UND DER KÖNIG („Anna and the King“, 1999) und Robert Altmans Ensembledrama
GOSFORD PARK („Gosford Park“,2001). Auch in anderen Bereichen konnte Beavan
Erfolge erzielen. So gewann sie einen Emmy für die Miniserie „Emma“ und wurde
kürzlich auch für einen Tony nominiert für ihre Kostüme zur BroadwayWiederaufführung von Noel Cowards Stück „Private Lives“.
Beavan ist in London geboren und studierte dort auch an der Central School of Art
and Design. Unter den vielen Filmen, deren Schauspieler sie einkleidete, finden sich
mit DER GROSSE TRUBEL UM GEORGIES UND BONNIES BILDER („Hullabaloo
Over Georgie and Bonnie’s Pictures“, 1978), JANE AUSTEN IN MANHATTAN („Jane
Austen in Manhatan“, 1980) und JEFFERSON IN PARIS („Jefferson in Paris“, 1995)
drei weitere Ivory-Inszenierungen. Außerdem entwarf sie die Kostüme zu Nicholas
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Meyers Abenteuerdrama DIE TÄUSCHER („The Deceivers“, 1988), Piers Haggards
Lovestory EIN SCHICKSALSHAFTER SOMMER („A Summer Story“, 1988), Bob
Rafelsons Abenteuerfilm LAND DER SCHWARZEN SONNE („Mountains of the
Moon“, 1990), Thomas Carters Drama SWING KIDS („Swing Kids“, 1993), Caroline
Thompsons Jugendfilm BLACK BEAUTY („Black Beauty“, 1994), Franco Zeffirellis
Klassiker-Adaption JANE EYRE („Jane Eyre“, 1996), Philip Savilles
Beziehungsdrama METROLAND („Metroland“, 1997), Andy Tennants Märchen AUF
IMMER UND EWIG („Ever After“, 1998), Franco Zeffirellis Drama TEE MIT
MUSSOLINI („Tea With Mussolini“, 1999), Neil LaButes Romanze BESESSEN
(„Possession“, 2002) und zu Richard Donners Michael-Crichton-Verfilmung
TIMELINE („Timeline“, 2003).
Schließlich war Beavan auch verantwortlich für die Kostüme bei der Miniserie „Lord
Mountbattan: The Last Viceroy“, dem TV-Krimi „The Blackheath Poisonings“ sowie
bei dem biografischen Drama „Churchill - The Gathering Storm“ („The Gathering
Storm“).
Vangelis (Musik)
Als sich Oliver Stone entschied, das Leben von Alexander dem Großen zu verfilmen,
kam für ihn als Komponist des Soundtracks nur Vangelis in Frage. Und auch für den
Musiker, der in der Auswahl seiner Projekte schon immer sehr selektiv gewesen ist,
schien dieser Film wie geschaffen. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist nicht nur
im Kino, sondern auch auf CD zu hören. Veröffentlicht wird der Soundtrack vom
Label Sony Classical, auf dem 2001 bereits „Mythodea“, die chorale Sinfonie von
Vangelis, erschienen ist.
Seine musikalische Laufbahn startete der Künstler in Athen, setzte sie schließlich in
Paris und London fort. Bis heute hat er über 40 hoch angesehene Alben
herausgebracht. Weltweit bekannt wurde Vangelis durch seine Oscar®-gekrönte,
vielfach mit Platin ausgezeichnete Musik zu Hugh Hudsons Sportdrama DIE
STUNDE DES SIEGERS („Chariots of Fire“, 1981), die mit dazu beitrug, David
Puttnams bescheiden budgetierte Produktion zu einem Welterfolg zu machen. Seine
nächste, für Ridley Scotts BLADE RUNNER („Blade Runer“, 1982) entstandene
Komposition wurde wie der Film selbst ein moderner Klassiker. Vangelis’ Soundtrack
zu Scotts Abenteuerfilm 1492 - DIE EROBERUNG DES PARADIESES („1492“,
1992) wurde mit Gold und Platin in über 17 Ländern ausgezeichnet, erwies sich mit
der Single-Veröffentlichung des Hauptthemas auch in den deutschen Charts als
Riesenhit. Darüber hinaus komponierte, produzierte und nahm Vangelis auch die
Musik auf zu Costa-Gavras’ Politdrama VERMISST („Missing“, 1982), zu Roger
Donaldsons Abenteuerfilm THE BOUNTY („The Bounty“, 1984), Roman Polanskis
Beziehungsdrama BITTER MOON („Bitter Moon“, 1992) und Iannis Smaragdis’
Drama CAVAFY (1996).
Noch bevor ihn diese Filme weltberühmt machten, arbeitete Vangelis bereits mit
international angesehenen Filmemachern zusammen. So vertonte er Frédérick
Rossifs Dokumentarfilm L’ APOCALYPSE DES ANIMAUX (1972), Koreyoshi
Kuraharas Abenteuerfilm ANTARCTICA (1983), Jacques Costeaus Projekt WE
CANNOT PERMIT (1992) und Carl Sagans TV-Serie „Unser Kosmos“ („Cosmos“).
Daneben schrieb er die Musik zu zwei Royal-Ballet-Aufführungen am Londoner
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Covent Garden, zu vier klassischen griechischen Dramen, in denen Irene Papas die
Hauptrolle spielte, zu den Olympischen Spielen von Sidney und Athen und zur
Eröffnungsveranstaltung der Leichtathletik-WM 1997, in der er selbst auch dirigierte.
Außerdem komponierte er die Hymne zur Fussball WM 2002, die von Japans
Plattenindustrie als Bester Song des Jahres ausgewählt und prämiert wurde.
Seine Sinfonie „Mythodea“, in der Kathleen Battle und Jessye Norman, unterstützt
von einem Orchester und einem 120 Mann starken Chor, sangen, wurde weltweit
vom Fernsehen übertragen und von der NASA ausgewählt, die Mission ihrer
Marssonde Odyssey musikalisch zu begleiten. „Mythodea“ ist auf dem Label Sony
Classical als CD und auch auf DVD erschienen. Letztere Silberscheibe dokumentiert
eine Open-Air-Aufführung der Sinfonie am Jupitertempel auf der Akropolis. Es war
das erste größere Konzert, das je an dieser heiligen Stätte veranstaltet wurde.
Unter den Auszeichnungen, die Vangelis im Laufe seiner Karriere erhielt, finden sich
ein Oscar®, ein Echo, ein Goldener Löwe, ein Max-Steiner-Award, sowie Apollo- und
IFPI-Preise, aber auch die französischen Ehrentitel „Chevalier de l’Ordre des Arts et
des Lettres“ und „Chevalier de la Légion d’Honneur“. Doch damit nicht genug. Die
International Astronomical Union benannte sogar einen kleinen Planeten nach ihm
und die NASA vergab ihre Public Service Medal an ihn – eine der höchsten
Ehrungen, die Personen, die nicht zur Regierung gehören, zuteil werden kann.
Gary Powell (Stuntkoordinator)
Gary Powell begann seine Karriere als einer der besten Stuntmen der Filmbranche.
Dabei riskierte er Kopf und Kragen unter anderem in Ridley Scotts Abenteuerfilm
1492: DIE EROBERUNG DES PARADIESES („1492: Conquest of Paradise“, 1992),
Ron Howards Western IN EINEM FERNEN LAND („Far and Away“, 1992), Jerry
Zuckers Camelot-Epos DER ERSTE RITTER („First Knight“, 1995), Neil Jordans
IRA-Drama MICHAEL COLLINS („Michael Collins“, 1996), Martin Campbells
Agentenabenteuer JAMES BOND 007: GOLDENEYE („Goldeneye“, 1995), Brian
DePalmas Actionhit MISSION: IMPOSSIBLE („Mission: Impossible“, 1996) sowie in
den beiden von Chris Columbus inszenierten Fantasyhits HARRY POTTER UND
DER STEIN DER WEISEN („Harry Potter and the Sorcerer’s Stone“, 2001) und
HARRY POTTER UND DIE KAMMER DES SCHRECKENS („Harry Potter and the
Chamber of Secrets“, 2002).
Darüber hinaus gehörte Powell als Assistent des Stuntkoordinators zur Crew von
Stephen Hereks Komödie 101 DALMATINER („101 Dalmatians“, 1996), James
Camerons Welthit TITANIC („Titanic“, 1997), Stephen Hopkins’ Sci-Fi-Abenteuer
LOST IN SPACE („Lost in Space“, 1998), Steven Spielbergs Kriegsfilm DER
SOLDAT JAMES RYAN („Private Ryan“, 1998), Stephen Sommers’ Abenteuerfilm
DIE MUMIE („The Mummy“, 1999), Michael Apteds Agentenabenteuer JAMES
BOND 007: DIE WELT IST NICHT GENUG („The World is Not Enough“, 1999) und
zur Crew von Alfonso Cuaróns Fantasyhit HARRY POTTER UND DER
GEFANGENE VON ASKABAN („Harry Potter and the Prisoner of Azkaban“, 2004).
In seinen vielen Filmen erwarb sich Gary Powell den Ruf, unmögliche erscheinende
Stunts bewältigen zu können. Beste Beispiele dafür sind die Panzer-Verfolgungsjagd
in JAMES BOND 007: GOLDENEYE (1995), der Überschlag mit dem Q-Boot in
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JAMES BOND 007: DIE WELT IST NIE GENUG (1999) sowie Jonathan Mostows
Actionhit TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN („Terminator 3: RISE OF
THE MACHINES“, 2003), in dem er am Steuer des außer Kontrolle geratenen Krans
saß. Nachdem er für Stephen Sommers’ Hitsequel DIE MUMIE KEHRT ZURÜCK
(„The Mummy Returns“, 2001) bereits Stuntkoordinator des 1.Aufnahmeteams war
und darüber hinaus diese Position auch bei zahllosen Werbespots und Musikvideos
bekleidete, bekommt Gary Powell, der für seinen Einfallsreichtum und seinen
Enthusiasmus bekannt ist, nun mit ALEXANDER seine erste große Chance als
Stuntkoordinator.
Robin Lane Fox (Historischer Berater)
Robin Lane Fox ist Autor des internationalen Bestsellers „Alexander der Große“, der
seit 1973 immer wieder aufgelegt wird und das meistgelesene Buch über den
makedonischen Feldherrn ist. Seit 1977 unterrichtet Fox Alte Geschichte am New
College in Oxford, ist außerdem Mitglied der Royal Society of Literature und wurde
für sein Alexander-Buch mit großen Literaturpreisen ausgezeichnet. Zu seinen
weiteren Erfolgen gehört unter anderem sein hoch gelobtes Standardwerk über das
frühe Christentum, das unter dem Titel „Pagans and Christians“ 1987 veröfentlicht
wurde.
Seit 2002 hat Robin Lane Fox sehr eng mit Oliver Stone zusammengearbeitet –
sowohl am Drehbuch als auch bei den Dreharbeiten. Er stand den einzelnen
Abteilungen als Berater bei vielen historischen und archäologischen Detailfragen zur
Verfügung – angefangen von den Kostümen bis hin zu den antiken Waffen. Er
vermittelte und koordinierte Experten aus Oxford und ganz Großbritannien, die in der
Vorbereitung des Films ihr Wissen und ihren Rat zur Verfügung stellten.
In den letzten 30 Jahren hat Robin Lane Fox zahllose Reisen auf der Route
Alexanders unternommen, die ihn vor allem nach Mazedonien, in die Türkei, den
Iran, nach Afghanistan und Pakistan führten. Bis zum Drehbeginn allerdings hatte er
noch nie den Ort gesehen, an dem die gewaltige Schlacht von Gaugamela
stattgefunden haben soll. Dank Oliver Stone konnte er nun zumindest das für den
Film ausgewählte Schlachtfeld von Gaugamela besuchen, verbrachte Wochen am
Drehort und ritt dabei in vorderster Reihe bei der großen Reiterattacke mit, bevor es
nach Thailand weiterging, wo er am letzten Angriff gegen die Kriegselefanten
teilnahm.
Fox ist auch Autor von „The Making of Alexander“, des offiziellen Begleitbuchs zum
Film, das ein Vorwort von Oliver Stone und eine exklusive Sammlung spektakulärer
Farbfotos enthält, die die Setfotografen während der Dreharbeiten machten. Das
Buch ist einzigartig, denn es kommentiert die Entstehung eines großen epischen
Films aus der Perspektive eines Historikers. „Er schreibt“, so Oliver Stone in seinem
Vorwort, „ über die außergewöhnlichen Details des Filmemachens und dies aus dem
humorvollen Blickwinkel eines Außenseiters, der eine andere Spezies betrachtet.“
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