Schulze, Peter Ein Reiseführer Entlang der Westküste Angloamerikas Facharbeit in Geografie 1 Schule: Oberschule Rangsdorf Name: Schulze, Peter Thema: Ein Reiseführer Schuljahr: 2013/14 Fach: Geografie Entlang der Westküste Angloamerikas Fachlehrer: Frau Rackwitz Ausgabetermin: 23. 09. 2013 Abgabetermin: 20. 01. 2014 _________________________ ______________________ Unterschrift Unterschrift Schüler Lehrer Die vorliegende Arbeit wurde am _______________________ eingereicht. Note: ________ / __________ Punkte ____________________________ Unterschrift Fachlehrer 2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Die nordamerikanischen Kordilleren 2.1. Rocky Mountains 2.2. Sierra Nevada 2.3. Coast Range 3. Vancouver 3.1. George Vancouver 3.2. British Kolumbien 4. Seattle 4.1. Ereignisse 4.2. Wirtschaft, Kultur, Bildung 4.3. Bekannte Persönlichkeiten der Stadt 5. San Fransisco 5.1. Sehenswürdigkeiten 5.1.1. Golden Gate Bridge 5.1.2. Coit Tower 5.1.3. Bay Cruise 5.1.4. Flora und Fauna 5.1.5. Alcatraz 5.2. Goldrausch 5.3. Erdbeben 5.4. San- Andreas- Graben 6. Los Angeles 7. San Diego 3 Entlang der Westküste Angloamerikas 1. Einleitung Dieser Reiseführer bietet Ihnen interessante und wissenswerte Informationen über Orte und natürliche Gegebenheiten der Westküste Angloamerikas. Lassen Sie sich von überaus fantastischen Reisezielen überraschen, die Auskunft über wundervolle Landschaften, Menschen und ihre Kulturen und besondere Sehenswürdigkeiten geben. Auf dieser Route werden Sie mit einem Problem konfrontiert, das sich nicht nur auf die dort lebenden Menschen auswirkt, sondern auch Schwierigkeiten für den Tourismus mit sich bringt. Für unsere Reise zu den einzelnen Städten wählen wir direkte Flugverbindungen, um Zeit zu sparen. Für die Ausflüge in die Umgebung empfehlen sich Mietautos oder Reisebusse zu Stationen mit besonderen Attraktionen. Die Reiseroute und Zeitzonen finden Sie in der Anlage 1. Um Ihnen diese Region vorzustellen, beschränke ich meine Ausführungen auf fünf Städte. Begeben Sie sich nun auf eine spannende Fahrt mit Höhepunkten entlang der Westküste Angloamerikas. Flug auf einen anderen Kontinent Wir starten unsere Reise im August mit einem Flugzeug der Lufthansa in Berlin Tegel. Nach einer kurzen Zwischenlandung in Frankfurt am Main geht es weiter Nonstop nach Vancouver, das unser erstes Reiseziel sein wird. Nach etwa 11 Stunden landen wir wohlbehalten auf dem Vancouver International Airport, der rund 10 km südlich von Vancouver liegt. Vergessen Sie nicht, Ihre Uhren um 9 Stunden wegen der Zeitverschiebung zurückzustellen. 2. Die nordamerikanischen Kordilleren Kurz vor der Landung in Vancouver (Kanada) sollten Sie einen Blick nach draußen tätigen. Beeindruckend und majestätisch liegt eine lang gestreckte Gebirgskette mit schneebedeckten Gipfeln vor Ihnen. Diese nennt man Kordilleren. Sie ziehen sich durch ganz Nord- und Südamerika an der Westküste entlang. In dem folgenden Text erhalten Sie Informationen über die Rocky Mountains, Sierra Nevada und Coast Ranges. Am Beispiel der Rocky Mountains erkläre ich die Entstehung eines Faltengebirges. Bild1: Schneeschmelze in den Rocky Mountains nahe Dillon 4 2.1. Die Rocky Mountains Die Rocky Mountains sind wohl das bekannteste Gebirge, das in ganz Nordamerika liegt. „Die felsigen Berge erstrecken sich über 4800 km von Mexiko, durch die kontinentalen Vereinigten Staaten bis nach Kanada und Alaska.“(www.wickipedia.de). Dieses Gebirge lebt selbstverständlich vom Tourismus, denn im Winter sowie im Sommer gibt es dort sehr viele verschiedene Attraktionen (zum Beispiel Nationalparks und natürlich auch den Skisport). In den Rocky Mountains existieren verschiedene Industriezweige. Die wichtigste wirtschaftliche Nutzung ist der Bergbau. Die Bevölkerungsdichte dort ist sehr niedrig. Mit durchschnittlich vier Einwohnern pro Quadratkilometer ist sie wesentlich kleiner als die von Berlin (3082 Ew./km²). Die Rocky Mountains sind ein Faltengebirge. Die Entstehung dieser Faltengebirge ist zurückzuführen auf die Plattentektonik der Erde. „Tektonik ist die Lehre vom Bau der Erdkruste. Sie beschreibt Bewegungen in der Kruste und somit die Entstehung von Kontinenten und Ozeanen sowie von Gebirgen.“ (LB Geographie 1). Zu erdinneren Vorgängen gibt es verschiedene Theorien. Zum einen die Auffassung des Fixismus, die besagt, dass die Erdkruste fest an ihrem Untergrund haftet. Die geografische Lage der Kontinente soll schon immer so gewesen sein und habe sich nie verändert. Im Gegensatz steht die These des Mobilismus, die heute überwiegend vertreten wird. Diese ist der Überzeugung, dass die Erdkrustenteile über ihrer Unterlage verschiebbar sind.1992 begründete Alfred Wagner seine Theorie, denn er glaubte nur eine Beweglichkeit der einzelnen Erdteile. Die Theorie der Plattentektonik setzte sich bis heute durch. Dem zu Folge sei die Erdkruste in gegeneinander verschiebbare (driftende) Platten zerlegt. Wenn nun diese Platten aufeinanderprallen oder eine Platte sich unter eine andere schiebt, werden Gebirge herausgehoben. Bei der Entstehung der Rocky Mountains wird die Pazifische Platte unter die Nordamerikanische Platte gedrängt. Diese Zone wird Subduktionszone (Abtauchzone) genannt. In der Bildfolge in Anlage 2 wird dieser Vorgang grafisch verdeutlicht. Skelette abgestorbener Meerestiere, Schlick und Schlamm lagern sich auf dem Meeresgrund durch einmündende Flüsse ab. Unter starkem Druck und hohen Temperaturen werden diese Ablagerungen gefaltet und schließlich als Gebirge herausgehoben. 2.2. Die Sierra Nevada Die Sierra Nevada ist ein Hochgebirge, das ungefähr 600 km lang ist. Dieser Gebirgszug hat eine Höhe von ca. 4418 m (Mount Whitney). Wegen eines Goldfundes von James Marshall erlebte dieses Hochgebirge 1884 einen großen Bevölkerungszuwachs. 5 2.3. Die Coast Ranges Die Coast Ranges erreichen durchschnittliche Höhen von 1.500 Metern. Am Eindruckvollsten ist das Gebirge an der Straße zwischen den Städten San Francisco und Los Angeles. Das liegt daran, dass entlang des legendären Highway 1 die steilen Berghänge direkt in den Pazifischen Ozean fallen. 3. Vancouver Nach dem langen Flug können Sie sich auf die Stadt Vancouver freuen. Hier werden Sie vier Tage bleiben, um sich auf den amerikanischen Kontinent einzustellen und sich insbesondere mit der Landschaft vertraut zu machen. Vancouver liegt in Kanada (siehe Punkt BritischKolumbien). Diese Stadt hat 1.986.965 Einwohner und ist somit die bevölkerungsreichste Stadt mit dem umliegenden Land in ganz Westkanada. Bezieht man das Umland nicht mit ein, so hat Vancouver tatsächlich nur 550.000 Einwohner. „Vancouver zeichnet sich durch eine sehr vielfältige Bevölkerung aus.“ (www.wickipedia.de). Es leben dort viele Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft und Religion (siehe Anlage 3). Sie finden in Vancouver neben „Chinatown“ auch andere Nachbarschaften, wie „Little India“, „Japantown“ und „Greektown“. Hier werden die Olympischen Winterspiele 2010 stattfinden. 3.1. George Vancouver George Vancouver (*22. Juni 1757; gestorben 10. Mai 1798) war ein Offizier der Royal Navy. Er war ein Begleiter des Entdeckers James Cook auf der 2. und 3. Reise von ihm. Am 1. April 1791 segelte er vom Kap der Guten Hoffnungen, nach Australien über Tahiti und Hawaii zur Westküste von Nordamerika. Nach ihm wurde die Stadt benannt, da er ab 1792 systematisch die Pazifikküste Nordamerikas erkundete und drei Jahre damit verbrachte, die Region zu vermessen. George Vancouver folgte der Küste von Oregon und Washington und erforschte jede Bucht der Gegend. „Er war der erste Europäer, der die heutige Vancouver Insel umsegelte.“ (Encarta Enzyklopädie 2005). Gemeinsam mit einer spanischen Expedition gelangte er nach Puget Sound und untersuchte diese Gegend. 1795 kehrte Vancouver nach England zurück, wo er dann auch starb. Bild 2: G. Vancouver 6 3.2. British Kolumbien „Britisch Kolumbien (engl. British Columbia) ist die westlichste kanadische Provinz.“ (www.wickipedia.de). Vancouver ist die größte Stadt, die Hauptstadt ist Victoria. Victoria als eine der ältesten Gemeinden dort dient als Handels-, Zwischenhandels- und Fertigungsindustriezentrum. Britisch Kolumbien wurde nach dem Fluss Columbia benannt. Im Westen grenzt der Pazifische Ozean an die Provinz. Ganz im Norden sind Alaska, der größte Bundesstaat der USA, und Yukon Territory, kanadischer Bundesstaat, zu finden. Am 20. Juli 1871 trat Britisch Kolumbien der Kanadischen Förderation bei. Die Gesamtfläche von Britisch Kolumbien beträgt 948.596 km² und verfügt über eine Einwohnerzahl von 4,1 Millionen Einwohnern (Stand: Juli 2001). Etwa 165.000 Menschen davon sind indigener Herkunft (Indianer und Eskimos). Indigene Völker sind „im weitesten Sinne Nachkommen von Kulturen, Bevölkerungsgruppen oder Ethnien, die das heutige Gebiet eines Landes bereits vor der Eroberung durch eine andere Kultur bewohnten und die in ihrer Gesamtheit der Kolonialisierung (meist europäischer) Eroberer ausgesetzt waren bzw. noch heute von den Folgen kolonialer Eroberungen betroffen sind […]“( Encarta Enzyklopädie 2005). 4. Seattle „Seattle ist die größte Stadt im US-Bundesstaat Washington.“ (www.wickipedia.de). In dieser Stadt sind ebenfalls vier Tage für Sie eingeplant. Die Einwohnerzahl Seattles beträgt 569.101 Einwohner. Diese Daten sind leider nicht aktuell, da in diesem Jahr keine weitere Zählung der Einwohnerzahlen organisiert wurde. Der Name der Stadt Seattle wurde von dem legendären Chief Seattle abgeleitet. Chief Seattle war Indianerhäuptling vom Stamm der Suquamish und lebte von 1786 bis 1866. Diese Stadt ist zwischen den Puget Sound und Lake Washington gelegen. Im Westen sind die Berge des Olympic Nationalparks zu finden. Im Osten erhebt sich die Kaskadenkette mit dem Mount Rainier. Dieses Kaskadengebirge ist ein „Gebirgszug vulkanischen Ursprungs an der Westküste Nordamerikas“ (www.wickipedia.de). Der Mount Rainier hat eine Höhe von 4394 Metern über Normalnull. Dieser Ausdruck „Normalnull“ bedeutet, dass dieser Berg mit der angegebenen Höhe über dem Meeresspiegel herausragt. Seattle wird wegen der vielen wolkenreichen und regnerischen Tagen im Jahr auch Rainy City genannt. Bild 3: Skyline Seattle, Blick von der Space Needle 7 4.1. Ereignisse Es gab prägende Ereignisse in der Geschichte von Seattle. Ein gewaltiger Brand am 6.Juni 1889 vernichtete weite Teile der Stadt, u.a. den gesamten „ Business District“. Dort wurde aber kein Mensch getötet. Der Auslöser für den Großbrand war ein trockener Frühling. Außerdem behinderten starke Winde den Kampf gegen die Flammen. So konnte sich das Feuer schneller und besser ausbreiten. 26 Hektar hatte der Brand niedergemacht. Das war ein großer Verlust, doch heute ist der Stadt nichts mehr davon anzumerken. Ein weiteres wichtiges Ereignis war die Alaska-Yukon-Pazifik Ausstellung. Sie fand 1909 auf dem heutigen Campus der University of Washington Statt und prägte den Grundriss dieser University. 10 Jahre später fand hier der erste Generalstreik des Landes statt. Die Weltausstellung von 1962 war ein Symbol des modernen Seattles. Zu dieser Ausstellung wurden viele Wahrzeichen der Stadt errichtet, z.B. die Key Arena oder das Sience Center. 4.2. Wirtschaft, Kultur, Bildung Der erste wirtschaftliche Aufstieg der Stadt erfolgte durch den Boom in der Holzwirtschaft. Der Klondike Goldrausch führte auch in Seattle zu einer regen Geschäftstätigkeit. Dann bekam auch die Schiffsindustrie immer mehr Zuwachs, da Seattle direkten Zugang zum Pazifischen Ozean hat und vom Handel lebt. Die Gründung der Firma Boeing war ein wichtiger Schritt, weil diese bis heute einen starken Wirtschaftsfaktor darstellt. Doch im Jahr 2001 zog Boeing seinen Sitz aus Seattle ab und verlegte ihn nach Chicago. Die Region Seattle ist aber immer noch der Sitz der Verkehrsflugzeugsparte. Auch andere Boeing Werke sind noch in Seattle. In jüngerer Vergangenheit entwickelte sich Seattle zu einem der Zentren der IT-Branche. Microsoft, eine der wichtigsten und bekanntesten Softwarefirmen, wurde in Seattle gegründet und hat heute ihren Hauptsitz in Redmond, das in unmittelbarer Nachbarschaft von Seattle liegt. „Seattle ist ein Kulturzentrum des pazifischen Nordwesten der USA“ (www.wickipedia.de). Viele musikalische Einrichtungen, wie zum Beispiel das Symphony Orchestra, die Seattle Opera und das Pacific Northwest Ballet erlangten Weltrum. Seattle wurde in den 90er Jahren Ausgangspunkt eines neuen, beeindruckenden Rockmusikstils. Diese Stadt spezialisiert sich aber nicht nur auf eine bestimmte Kultur. In Seattle gibt es verschiedene Museen über Kunst 8 und Geschichte, die diese Stadt prägen. Diese Spanne von der Vergangenheit bis zur modernen Rockmusik macht das Flair von Seattle aus. Seattle wird durch die University of Washington dominiert. Mehr als 36000 Studenten lernen an dieser Schule. Sie ist damit die größte Hochschule im ganzen Nordwesten der USA. 36% der gesamten Bevölkerung von Seattle hat einen Bachelor-Abschluss. 93% haben einen Highschool-Abschluss. Es gibt eine Reihe von Privatschulen neben dem öffentlichen Schulsystem, vier der Highschools sind katholisch, eine evangelisch-lutherisch. 4.3. Bekannte Persönlichkeiten der Stadt Es gibt eine Menge Stars, die aus Seattle kommen. Wohl ein bekannter und mit der finanziell reichste Mensch der Welt ist Bill Gates. William (Bill) Henry Gates wurde am 28.Oktober 1952 in Seattle geboren. Er ist einer der Gründer, Unternehmer und Programmierer des Unternehmens Microsoft. „Er besitzt laut Linux-Austria 20 Prozent der Aktien von Microsoft und ist der leitende Software-Architekt der Firma.“ (www.wickipedia.de). Ein bekannter Sänger, der aus Seattle stammte, war Kurt Cobain, einer der einflussreichsten Musiker des Grunge, eines besonderen Stils der amerikanischen Rockmusik. Kurt Donald Cobain wurde am 20. Februar 1967 in Hoquaim in Washington geboren. Er starb im Alter von 27 Jahren in Seattle. Sein Tod ist immer noch ungeklärt, er wurde erschossen in seiner Wohnung aufgefunden. Kurt Cobain war für viele Menschen in Seattle ein Vorbild und ist es immer noch. Ein weiterer bekannter Gitarrist und Musiker ist Jimi Hendrix. Er war ein afroamerikanischer Sänger, Gitarist und Komponist. James Marshall Hendrix wurde am 27 November 1942 in Seattle geboren und starb am 18. September 1970 in London. 5. San Francisco San Francisco wird oft als die schönste Stadt der Welt bezeichnet. Um sich davon ein eigenes Bild zu machen, bleiben wir hier sechs Tage. San Francisco gehört natürlich zu einer der schönsten Städte der Welt, inspirierte sie doch viele Musiker, über diese Stadt zu singen. Im Vergleich zu anderen Metropolen der USA ist San Francisco eine kleine überschaubare Stadt. Nicht mehr als 750.000 Einwohner leben in der auf einer Halbinsel gelegenen Kern-Metropole. Bild 4: Skyline San Francisco mit Oakland Bridge 9 5.1. Sehenswürdigkeiten San Francisco liegt an der südlichen Landzunge, die die San Francisco Bucht vom Pazifik her abgrenzt. Berühmt ist die Stadt durch ihre Sehenswürdigkeiten: Golden Gate Bridge, Coit Tower, Alcatraz, Pier 39 und San Francisco Bay. 5.1.1. Golden Gate Bridge Die Golden Gate Bridge, das Wahrzeichen der gesamten Bay Area, stellt für viele neben der Freiheitsstatue in New York auch das Sinnbild der Vereinigten Staaten (USA) dar. Sie hat eine beeindruckende Länge von 2.737 Meter und eine gigantische Spannweite von 1.280 Metern. Typisch sticht die zinnoberrote Färbung dieser Brücke hervor. Sie verbindet San Francisco mit den nördlichen Gebieten, den Napa- und Sonoma-Valley. Im Jahr 1872 gab es bereits die ersten Pläne für die Überbrückung der Bucht. Allerdings wurden sie erst wieder in den 20er Jahren aufgegriffen, als die Fähren ihre Kapazitätsgrenzen erreichten. Der Bau dieser Brücke begann am 5. Januar 1933 und dauerte über 4 Jahre bis zur Fertigstellung. Der Bau war eine technische Herausforderung für den Chefingenieur Josef B. Strauss. Am 28. Mai 1938 um zwölf Uhr mittags wurde durch ein telegrafisches Signal des damaligen Präsidenten Roosevelt die Brücke für die Auto-, Rad- und Lkw-Fahrer frei gegeben. Seit diesem Tag war die Golden Gate Bridge ohne Unterbrechung geöffnet. 5.1.2. Coit Tower Auf dem Telegraph Hill (87 Meter) wurde 1934 der zum Wahrzeichen gewordene Coit Tower nach einem Design von Arthur Brown errichtet. Er soll an die Freiwillige Feuerwehr erinnern, die nach einem Beben von 1906 die Stadt vor den Feuerbrünsten bewahrt hatte. Die Millionärin Lilie Hitchcock Coit stiftete dieses beeindruckende Bauwerk. Sie kam im Alter von 8 Jahren nach San Francisco und wurde noch im selben Jahr von der Feuerwehr vor einem Brand gerettet. Im Laufe der Jahre entwickelte sie immer mehr Interesse an der Feuerwehr und ihren Rettern. Als ihr Mann starb, zog sie 1855 nach Europa und hinterließ der Stadt testamentarisch 100.000 Dollar. Von diesem Geld errichtete die Stadt das Feuerwehrdenkmal und benannte es nach ihr. Der Durchmesser des Turmes ist am Sockel 50 Zentimeter größer als an der Spitze. Damit wird dem Betrachter von der Aussichtsplattform aus ein gleichmäßiger Umfang vorgetäuscht. 10 5.1.3. Bay Cruise Um einen ganz besonderen Ausblick auf San Francisco, Alcatraz und die Golden Gate Bridge zu haben, ist eine Schiffsrundreise (Cruise) in der San Francisco Bay zu empfehlen. Zwei Reeder, die Blue & Gold Fleet zwischen Pier 39 und Pier 41 sowie die Red & White Fleet an Pier 43 1/2, bieten eine Rundfahrt an. Beide bieten die gleiche Route zum gleichen Preis an. Diese Rundfahrt sollten Sie sich nicht nehmen lassen. 5.1.4. Flora und Fauna der San Francisco Bay Die San Francisco Bay zählt zu einem wichtigen Biotop, vielleicht zum wichtigsten Biotop ganz Kaliforniens. Die Tier und Pflanzenwelt entwickelte sich dort sehr mannigfaltig. „Kalifornische Krebse, der pazifische Heilbutt und die pazifische Lachsfischerei benötigen die Bucht als Unterschlupf.“ (www.wickipedia.de). Es gibt nur wenige Salzsümpfe in Kalifornien. Die San Francisco Bay repräsentiert den Hauptteil an Kaliforniens Salzsumpfgebiet. Diese Gebiete filtern Schmutzstoffe und Sedimente aus den Flüssen. Auch für die Tierwelt ist diese Bucht sehr wichtig. Millionen von Wasservögeln suchen jährlich die Bay als Zufluchtsort auf. 5.1.5. Alcatraz Alcatraz liegt mitten in der Bucht von San Francisco etwa 2 Kilometer vor Fishermans Wharf. Sie ist 500 Meter lang und bis zu 42 Meter hoch. Alcatraz war eine lange Zeit ein Bundesgefängnis für besonders schwierige Häftlinge. 1859 begann eine militärische Nutzung dieser Insel durch den Bau von Fort Alcatraz, das für Kriegsgefangene ab 1861 als Gefängnis diente. 1903 allerdings war das Gefängnis sehr heruntergekommen, so dass es geschlossen werden musste. Planungen für einen Neubau entwickelte man 3 Jahre später, aber durch ein schweres Erdbeben wurde das ganze Projekt zurückgeworfen. Der Neubau fand schließlich 1906 statt und endete 1911. Das Fort wurde allerdings anfangs der 30er Jahre aufgegeben und in ein Bundesgefängnis überführt. Insgesamt waren 1.576 Häftlinge inhaftiert. Die Gefängniswachen lebten mit ihren Familien auf der Insel (insgesamt 300 Zivilisten darunter 80 Kinder). Es gab auch Fluchtversuche, allerdings gelang es niemandem, lebend von der Insel zu fliehen. Einer dieser Fluchtversuch war die Vorlage für den Clint Eastwood-Film „Flucht von Alcatraz“. Die Insel ist seither ein Ort des Tourismus. 11 5.2. Goldrausch Als Goldgräberstadt begann San Francisco „ihre einzigartige Entwicklung als Anlaufpunkt für viele Glückssuchenden im großen Goldrausch 1848“ (www.wickipedia.de). Ein Goldrausch ist eine Zeit, in der immer mehr Arbeiter in ein Gebiet einwandern, dass angeblich oder wirklich Goldvorkommen besitzt. An einem Frühlingstag im Jahr 1848 entdeckte Sam Brannon ein Goldnugget um San Francisco. Dieser Fall löste den Goldrausch aus. 1849 kamen die meisten Einwanderer per Schiff oder mit Wagen und Pferd, in diesem Jahr wurden über 80.000 Menschen gezählt. Durchschnittlich 30 Gramm Gold fand man täglich. Dies entsprach dem 20-fachen Wert des Tagelohns eines durchschnittlichen Arbeiters an der Ostküste. 1853 revolutionierte man die Goldsuche durch die Einführung eines Hochdruck-Wasserstrahlgerätes. Am 3. September wurde Kalifornien zum 31. Bundesstaat erklärt. Ein Grund war der hohe Bevölkerungszuwachs durch die Goldfunde. 5.3. Erdbeben Natürlich gibt es auch Probleme auf solch einer Fahrt. Erdbeben sind in der Geschichte und auch heutzutage sehr oft in San Francisco und in den Städten der Umgebung aufgetreten. Erdbeben sind „ natürliche Erschütterungen der Erdkruste und des oberen Erdmantels“ (Encarta Enzyklopädie 2005). Die meisten der Erdbeben (90 %) sind tektonische Erdbeben. Sie entstehen durch einen plötzlichen Spannungsausgleich in der Gesteinshöhle. Wenn die Platten aneinander vorbeigleiten oder aufeinander zu driften, bauen sich diese Spannungen auf. Vom Zentrum des Bebens aus bewegen sich die Wellen in allen Richtungen und breiten sich sehr schnell aus. An der Oberfläche senkrecht über dem Herd (Hypozentrum) befindet sich das Epizentrum. (siehe Anlage 4). 5.4. Der San Andreas Graben Die San Andreas Verwerfung ist ein 900 km langer von Mexiko bis San Francisco gehender Spalt. Sie teilt den Bundesstaat Kalifornien auf zwei Kontinentplatten auf. San Francisco liegt auf der Amerikanischen Platte und Los Angeles auf der Pazifischen Platte. Der Teil, der durch Kalifornien geht, nennt man San Andreas Graben. Doch dieser Graben ist auf weiten Strecken nicht mit dem bloßem Auge zu erkennen. Deshalb wurde er mit Pfählen markiert. Am 18. April 1906 entdeckte man hier eine deutlich sichtbare Bruchlinie. San Francisco erlebte an diesem Tag ein schweres Erdbeben, das die Stärke 8,3 auf der Richterskala hatte. Am Morgen wurde die Stadt von diesem Erdbeben heimgesucht und von einem nachfolgenden Feuer 12 verwüstet. Für die Bewohner von San Francisco kam das Erdbeben überraschend. Die Todeszahl schätzte man in der Stadt auf 700, doch andere Quellen geben eine drei bis viermal höhere Zahl an. Das besondere an diesem Graben ist, dass man nur an dieser Stelle eine Plattengrenze auf dem Land sehen kann. Alle anderen Plattengrenzen liegen auf dem Meeresgrund und sind für uns ohne Hilfsmittel nicht sichtbar. Die amerikanische und die pazifische Platte bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von 6cm/Jahr. Dadurch werden Spannungen erzeugt und das äußert sich regelmäßig in Erdbeben. Diese sind meistens relativ schwach. In der Geschichte von San Francisco gab es jedoch wiederholt sehr starke Erdbeben, zuletzt am 17. Oktober 1989. Und das ist unser Reiseproblem. In dieser Gegend fragt man nicht, ob es ein Erdbeben gibt, sondern wann das nächste Beben Bild 5: San Andreas Verwerfung kommt. 6. Los Angeles Nun kommen wir zu unserem 4. Reiseziel: Los Angeles. Hier werden wir uns nicht so lange aufhalten. Diese Stadt können Sie zwei Tage besichtigen. Los Angeles ist die bevölkerungsreichste Stadt in Kalifornien und nach New York die zweitgrößte Stadt in den Vereinigten Staaten. Ein Highlight, das Sie sich unbedingt anschauen sollten, ist natürlich Hollywood, das im Nordwesten von Los Angeles gelegene Zentrum der amerikanischen Film- und Fernsehindustrie. Über Hollywood wurde und wird viel geschrieben. Sie sollten sich Ihr eigenes Bild machen. Olympische Sommerspiele 1984 Die Olympischen Sommerspiele im Jahr 1984 fanden in Los Angeles statt, weil dies die einzige Stadt war, die eine Bewerbung abgegeben hatte. Die Ostblockstaaten (mit Ausnahme von Rumänien) boykottierten diese Spiele. Als offizieller Grund wurden Bedenken um die Sicherheit der Athleten genannt. Diese Spiele waren die ersten in der Geschichte, die privatwirtschaftlich finanziert wurden. Einen Höhepunkt bildeten die Schwimmwettkämpfe. In 10 von 31 Disziplinen wurden neue Weltrekorde aufgestellt. In diesen Sommerspielen begann der Ausnahmeläufer Carl Lewis seine große Karriere mit 4 Goldmedaillen. 13 7. San Diego Jetzt haben wir unser letztes Reiseziel erreicht: San Diego an der Grenze zu Mexiko. Hier werden wir uns zwei Tage verwöhnen lassen, bis wir mit dem Flugzeug nach Berlin-Tegel zurückfliegen. San Diego liegt im Südwesten Kaliforniens. Im Jahr 2000 betrug die Bevölkerungszahl 1.223.400. Die Stadt wurde 1602 als Militärposten gegründet. San Diego liegt in einer gemäßigten Klimazone. An ihren wunderschönen Pazifikstränden können wir uns zum Abschluss unserer Reise hervorragend von den Reisestrapazen erholen. Wer das Faulenzen am Strand nicht mag, kann sich von den kulturellen Möglichkeiten der Stadt wie dem Opernhaus, dem Musical Theater oder der Philharmonie überzeugen. Abstecher zur Sea World oder dem Animal Wild Park würden das Kulturerlebnis abrunden. Klima Wie man im Klimadiagramm (s. Anlage 5) sehen kann, gibt es in San Diego aride sowie humide Monate. Es herrscht eine fast gleichmäßige Temperatur, die das ganze Jahr lang anhält (Jahresdurchschnitt: 16,8 °C). Allerdings gibt es bei den Niederschlägen Unregelmäßigkeiten. So ist es in den Monaten Mai bis September sehr trocken, aber im nächstfolgenden Monat existiert der höchste Niederschlag des ganzen Jahres (Jahresniederschlag: 321,3 mm). Da wir unsere Reise im August in San Diego bei herrlichen klimatischen Bedingungen beenden, stören uns bei unserer Ankunft in Deutschland nach 3 Wochen beeindruckender Erlebnisse die Ausläufer eines Niederschlagstiefs wenig. 14 Anlage 1 Zeitzonen 9 Stunden zurück Quelle: Encarta Enzyklopädie 2007 Reiseroute (Bild mit dem Programm „Landkartenbaukasten“ erstellt) 15 Anlage 2 16 Bilder aus einem Video zur Plattentektonik (aus Encarta Enzyklopädie 2007) 17 Anlage 3 Bevölkerungsstruktur in Vancouver Total population Total visible minority population Black South Asian Chinese Korean Japanese Southeast Asian Filipino Arab/West Asian Latin American Visible minority, n.i.e.1 Multiple visible minority2 1.813.935 564,6 16,4 120,14 279,04 17,085 21,88 20,37 40,715 18,155 13,83 6,775 10,215 Source: Statistics 1996 Census Nation tables Last modified: 2004-04-20 7% 3% 2% 1% 2% Minderheitenstruktur 3% 21% 4% 4% 3% 50% Black South Asian Chinese Korean Japanese Southeast Asian Filipino Arab/West Asian Latin American Visible minority, n.i.e.1 Multiple visible minority2 Diagramm mit MS Excel XP erstellt 18 Anlage 4 Grafik (Bild 6) zur Entwicklung von Erdbebenwellen Quelle: Encarta Enzyklopädie 2007 19 Anlage 5 Quelle: www.top-wetter.de (Stand: November 2011) Das Diagramm wurde mit MS Excel XP erstellt und als Bild abgespeichert. 20 Quellenverzeichnis: www.wikipedia.de Die konkreten Webseiten werden über eine Suchanfrage aus einer Datenbank zusammengestellt und können als Pfad nicht ausgewiesen werden. Die Suchanfragen stellen die Stadtnamen dar, von denen Querverweise ausgehen. Stand: November 2013 www.westkueste-usa.de Informationen zu San Francisco Stand: November 2013 www.top-wetter.de Klimadaten Stand: November 2013 Encarta Enzyklopädie 2007 LB Geographie 1 D. Richter, Hartmannsche Verlagsbuchhandlung, 1993 2. aktualisierte und erweiterte Ausgabe LB Seydlitz 3 G. Jahn, Schroedel Verlag, 1998 MS Excel XP MS Word XP Landkartenbaukasten (Software Brokers GmbH 1999) Bildverzeichnis: Bild 1, 3, 4 und 5 www.wikipedia.de Bild 2 und 6 Encarta Enzyklopädie 2007 Bildfolge in Anlage 2 Video in Encarta Enzyklopädie 2007 Bilder im Deckblatt www.wikipedia.de und Landkartenbaukasten 21 Erklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel (s. Quellenverzeichnis) verwendet habe. Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht habe. Rangsdorf, 17. 01. 2014 Peter Schulze 22