OPEN RANGE Weites Land Ein Film von Kevin Costner OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Universum Film präsentiert eine Touchstone Pictures/Cobalt Media Group/Tig Produktion OPEN RANGE – Weites Land (OPEN RANGE) Darsteller Kevin Costner Robert Duvall Anette Bening u.v.a. Produktion DAVID VALDES KEVIN COSTNER JAKE EBERTS Drehbuch CRAIG STORPER nach dem Roman „The Open Range Men“ von LAURAN PAINES Regie Kevin Costner Länge: ca. 134 Minuten KINOSTART: 29.04.2004 www.openrange.de Im Verleih von Monopole Pathé Films Neugasse 6, Postfach 8031 Zürich Tel. 01 277 70 83 [email protected] Medienbetreuung Esther Bühlmann Postfach 708 8025 Zürich Tel. 01 261 08 57 [email protected] 2 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Inhaltsverzeichnis DIE BESETZUNG ................................................................................... 4 DER STAB .............................................................................................. 4 Kurzinhalt ................................................................................................ 5 Inhalt ....................................................................................................... 6 Produktionsnotizen.................................................................................. 9 Die Schauspieler ............................................................................... 11 Die Suche nach der OPEN RANGE .................................................. 15 Die Dreharbeiten ............................................................................... 16 DIE BESETZUNG ................................................................................. 19 Kevin Costner (Charley Waite) .......................................................... 19 Filmographie .................................................................................. 20 Robert Duvall (Boss Spearman) ........................................................ 22 Filmographie .................................................................................. 23 Annette Bening (Sue Barlow) ............................................................ 26 Filmographie .................................................................................. 27 Michael Gambon (Denton Baxter) ..................................................... 28 Diego Luna (John „Button“ Weatheral) .............................................. 29 Abraham Benrubi (Mose Harrison) .................................................... 30 Michael Jeter (Percy) ......................................................................... 30 James Russo (Sheriff Poole) ............................................................. 31 Die Filmemacher ................................................................................... 33 Craig Storper (Drehbuch, Ausführende Produktion) .......................... 33 David Valdes (Produktion) ................................................................. 33 Jake Eberts (Produktion) ................................................................... 34 Armyan Bernstein (Ausführende Produktion) ..................................... 35 James Muro (Kamera) ....................................................................... 36 Gae Buckley (Produktionsdesign) ...................................................... 36 Michael J. Duthie (Schnitt) ................................................................. 37 Miklos Wright (Schnitt) ....................................................................... 37 John Bloomfield (Kostüme) ................................................................ 38 Michael Kamen (Musik) ..................................................................... 38 3 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft DIE BESETZUNG Boss Spearman Charley Waite Sue Barlow Denton Baxter Percy Button Sheriff Poole Mose Harrison Doc Barlow Butler Mann im Cafe Mack Robert Duvall Kevin Costner Annette Bening Michael Gambon Michael Jeter Diego Luna James Russo Abraham Benrubi Dean McDermott Kim Coates Herb Kohler Peter MacNeill DER STAB Regie Drehbuch Produktion Kevin Costner Craig Storper David Valdes Kevin Costner Jake Eberts Craig Storper Armyan Bernstein James Muro Gae Buckley Michael J. Duthie Miklos Wright John Bloomfield Michael Kamen Mindy Marin C.S.A. Ausführende Produktion Kamera Produktionsdesign Schnitt Kostüme Musik Casting 4 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Kurzinhalt Charley Waite (KEVIN COSTNER) und Boss Spearman (ROBERT DUVALL) sind die Letzten ihrer Art. Wo 1882 die Zäune der Zivilisation den Westen Amerikas noch nicht erreicht haben, treiben sie ihre Rinder über freies Weideland – unterstützt vom sanftmütigen Riesen Mose (ABRAHAM BENRUBI) und dem jungen Mexikaner Button (DIEGO LUNA). Es ist ein hartes, aber von der Schönheit der Natur versöhntes, Leben. Bis zu dem Zeitpunkt, als sie das Reich eines Tyrannen streifen: Rancher Baxter (MICHAEL GAMBON), der das Örtchen Harmonville fest in seiner Hand hat, hasst die sogenannten „Freegrazer“ – wie die vier Cowboys, die vom Land leben, selbst aber keines besitzen. Und wider Willen sehen sich Waite und Spearman in einen gnadenlosen Kampf verstrickt, der über ihre Zukunft und die aller Bewohner von Harmonville entscheidet. Dreizehn Jahre nach seinem Welthit DANCES WITH WOLVES („Der mit dem Wolf tanzt“, 1990) erinnert der zweifache Oscarpreisträger Kevin Costner ein zweites Mal an den Traum, den der amerikanische Westen einmal symbolisierte: Einen Traum vom Leben in Freiheit und Würde, das zwei Cowboys trotz bitterer Erfahrungen zu führen versuchen. In majestätischen Bildern zeigt Costners dritte Regiearbeit die Schönheit einer Landschaft, die Macht der Freundschaft, die Sehnsucht nach intakten Werten und das Gift der Gewalt. In einer seiner interessantesten Rollen spielt Costner einen Mann, der Frieden mit seiner Vergangenheit geschlossen hat. Als Mentor und Autoritätsfigur unterstreicht Robert Duvall, dass er zu den besten Schauspielern Amerikas gehört. Annette Bening („American Beauty“) schließlich ist als couragierte, selbstbewusste Frau in den besten Jahren zu sehen, deren Leben eine entscheidende Wende nimmt. 5 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Inhalt Sattes, üppiges Grün überzieht die Ebenen, kriecht sanfte Hügel hinauf und dehnt sich scheinbar grenzenlos zum Horizont aus, bis sich mächtige Berge vor ihm auftürmen. Es ist gutes Land, friedlich und nahezu unberührt. Hier, irgendwo in den Weiten des amerikanischen Westens, lässt sich Freiheit noch atmen, stört kein Zaun das offene Weideland, das den letzten echten Cowboys ein Leben in Unabhängigkeit ermöglicht. Charley Waite (KEVIN COSTNER) und Boss Spearman (ROBERT DUVALL) sind „Freegrazer“ - Nomaden der Prärie, die mit ihrer kleinen Herde den Westen durchstreifen. Seit zehn Jahren reiten der schweigsame Charley und sein Boss, die ergraute Autoritätsfigur Spearman, Seite an Seite. Suchen nach den letzten Oasen, die der expandierende Grundbesitz der Natur gelassen hat. Beide Männer vertrauen einander und den gleichen Werten. Die Vergangenheit des Partners kennen sie nicht, wohl aber ihre Zukunft. Denn 1882 rückt das große Land immer näher zusammen, und die Zeit scheint abgelaufen für Abenteurer wie sie. Mit der Weisheit des Alters und der von bitteren Erfahrungen verursachten Strenge führt Spearman das Quartett an. Ist Leit- und Vaterfigur für Charley, den sanften Riesen Mose (ABRAHAM BENRUBI) und den 16-jährigen Mexikaner Button (DIEGO LUNA), der noch genauso verspielt ist wie der Hund, der die Vier auf ihrer Flucht vor der Zivilisation begleitet. Es ist ein Leben in Bescheiden-, aber auch Zufriedenheit, das den eigenen Sehnsüchten und dem Willen der Natur folgt. Schüttet sich der Himmel aus, zieht man sich zurück in die Geborgenheit eines provisorischen Lagers. Wird es Nacht, sitzt man am Feuer und spielt Karten. Kommt die Sonne zurück, lockt das weite Land mit einem Versprechen vollendeter Harmonie. Doch die Menschen sind es, die Einfluss nehmen, ob es-auch eingelöst werden kann. Als einige Vorräte zur Neige gehen, schickt Spearman Mose nach Harmonville, zu einem kleinen, kaum einen Tagesritt entfernten Städtchen. Selbst meiden Spearman und Charley jeden Kontakt mit Siedlungen, doch als ihr Freund nicht zurückkommt, überwinden sie ihre Abneigung und handeln. „Behalte das Gewehr in deiner Nähe“, ruft Charley dem im Lager bleibenden Button nach – wohl wissend, dass er es selbst vielleicht bald brauchen wird. In Harmonville überprüfen die Männer ihre Waffen, leitet sie ein Instinkt, der ihnen bisher das Überleben sicherte. Vom etwas konfus, aber aufrichtig wirkenden Stallbesitzer Percy (MICHAEL JETER) erfahren sie, dass ihr Freund in eine Schlägerei verwickelt und danach ins Gefängnis gesteckt wurde. Dort erwartet die beiden Cowboys ein schrecklich verprügelter Mose, der arrogante Sheriff Poole (JAMES RUSSO) und schließlich mit Großrancher Baxter (MICHAEL GAMBON) der Mann, der in Harmonville die Fäden zieht. Unmissverständlich macht Baxter seinem Hass gegen Freegrazer und überhaupt jeden, der seinen Einflussbereich stört, Luft. Er warnt Charley und Spearman in scharfem Ton davor, jemals wieder zurückzukehren und lässt sie dann mit dem verletzten Mose ziehen. Im Hause von Doc Barlow (DEAN McDERMOTT) finden sie einen integeren Mann, der Mose notdürftig versorgt, und mit Sue Barlow (ANNETTE BENING) eine resolute, aber warmherzige Frau, die beide Cowboys auf Anhieb beeindruckt. 6 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Zurück im Lager zeigt sich Button besorgt über seinen besten Freund, aber auch über maskierte Männer, die er Stunden zuvor beobachtete. Als Waite und Spearman die vier Phantome stellen, verschwinden diese so gespenstisch, wie sie aufgetaucht waren. Aus Sorge, die Banditen, die offensichtlich im Dienste Baxters stehen, könnten nachts die Herde auseinander treiben, vielleicht sogar stehlen, rät Spearman zur Prävention und will ihnen vorab eine Lektion erteilen. So überraschen Waite und Spearman die Vier am Lagerfeuer, demütigen sie und geben ihnen, wenn notwendig, mit dem Gewehrkolben noch eine Warnung mit auf den Weg. So schnell es die Pferde zulassen, reiten die Cowboys zurück und finden ihre düsteren Vorahnungen bestätigt. Mose wurde mit einem Kopfschuss hingerichtet, ebenso der Hund, und der schwer verletzte Button liegt im Koma zwischen Leben und Sterben. Notdürftig versorgen sie ihn und besprechen ihr weiteres Vorgehen. Weiterziehen bedeutet Buttons, Zurückreiten vielleicht ihren Tod. „Ich habe kein Problem mit dem Töten“, versichert Charley seinem Partner, der instinktiv spürt, dass sich hinter den eisigen Worten Charleys Dämonen und eine gewalttätige Vergangenheit verbergen. Nachts, als die Gräber gegraben sind und die Sterne sich am gewohnten Platz eingerichtet haben, bricht Charley sein zehnjähriges Schweigen. Erzählt von seinem ersten Toten und den vielen anderen, die folgten, als er während des Bürgerkriegs in einer brutalen Spezialeinheit diente. Am nächsten Tag bringen sie Button zu Sue Barlow, die sich in Abwesenheit des Arztes um den Jungen kümmert. Während ein Sturm aufzieht und Dauerregen die Straßen überflutet, sondieren Waite und Spearman das Terrain. Als Waite einen von den Wassermassen davongespülten Hund rettet, sichern sich die Cowboys damit die Dankbarkeit des Besitzers und den Respekt anderer Bürger, die insgeheim mit den Racheplänen der beiden gegen Baxter sympathisieren. Doch noch ist die Angst zu groß, stellt sich niemand gegen den Sheriff, der die Leute, nicht aber die Cowboys einschüchtern kann und schließlich den Rückzug wählt. Noch einmal sehen die Männer nach dem Jungen, warten auf den Morgen und damit vielleicht auch auf ihren Tod. Vor Sue Barlow gibt Spearman zu, vor vielen Jahren seine Familie verloren zu haben und sich besser um Button kümmern zu wollen, sollte er den nächsten Tag überleben. Für kurze Zeit kehrt Frieden ein, bis plötzlich eine maskierte Gestalt im Zimmer steht und sich dem schlafenden Waite nähert. Blitzschnell zieht der ehemalige Gunman seine Waffe und erwacht aus seinem Albtraum. Gerade noch rechtzeitig, bevor er auf Sue, die direkt vor ihm steht, anlegen kann. Aufgeschreckt von dem, was tief in ihm saß und jetzt heraus will, verlässt Waite das Haus. Als man ihm und seinem Partner im Saloon, der Baxter gehört, einen Drink verweigert, verschafft Waite seiner Forderung mit einer Kugel Nachdruck, während Spearman die verängstigten Bürger beruhigt. Man spürt, dass viele unter der Tyrannei Baxters leiden, und erstmals auch, dass Widerstand sich nicht nur in Worten bilden könnte. Die Stunden entschlossenen Handelns sind gekommen. In einem Handstreich überwältigen die Cowboys den Sheriff und drei seiner üblen Helfer, schicken sie mit Chloroform in tiefen Schlaf, aus dem am anderen Ende der Stadt gerade Button erwacht. Ein letztes Mal sehen sie nach ihm, bevor mit dem Morgengrauen Baxters Hass nach ihnen ruft. Wortlos ignoriert Waite beim Abschied Sues Signal der Zuneigung. Ermahnt von seinem alten Mentor, geht der Einzelgänger zurück. „Ich bin nicht der Mann, für den Sie mich halten“, warnt er Sue. „Ich habe gesehen, wer sie 7 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft sind“, bleibt sie unbeeindruckt und lässt die zwei Männer ziehen in den Kampf, der über ihre und Sues Zukunft, aber auch die der Stadt entscheiden wird. Erstaunlich gelassen warten die beiden Cowboys auf den möglichen Tod, der in Gestalt von Baxter und einer Übermacht von Halsabschneidern bald in die Stadt einreiten wird. Spearman kauft sich teuerste Schokolade und Zigarren und teilt den Luxus mit denen, die sich ihn nie selbst leisten könnten. Von verängstigten Menschen beobachtet, die auf einem Hügel vor der Stadt in sicherer Entfernung Position bezogen haben, geben sich die Freunde ein letztes Mal die Hand und zollen sich gegenseitig Respekt. Als sie von Stallbesitzer Percy gewarnt werden, dass sich fünf Männer auf der Hauptstraße nähern und eine unbekannte Zahl irgendwo auf der Lauer liegt, stellen sich Charley Waite und Boss Spearman dem Unvermeidlichen. Konfrontieren Baxter und vier seiner bezahlten Mörder auf offener Straße. Für einen kurzen Moment halten beide Gruppen inne. Schließlich tritt Waite vor, stellt Baxters Killer Butler zur Rede, ob er Mose erschossen habe. Butlers Reaktion ist ein perfides Grinsen, Waites Antwort ein tödlicher Schuss. Mit furchterregender Präzision ist ein blutiger Showdown eröffnet. In wenigen Minuten wird er das Leben von vielen verändern und von einigen auch beenden. 8 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Produktionsnotizen „Für mich war das ein Stoff, den ich selbst gerne im Kino sehen würde“, erklärt Kevin Costner. „Wenn ich mich mit anderen über diesen Film unterhielt, hörte ich nur, dass sie von OPEN RANGE an Filme erinnert wurden, die sie selbst sehen wollten. So passte für mich alles zusammen, dass ich diese Landschaft kreieren und zum Leben erwecken konnte. Das war aufregend und für mich ein echtes Privileg.“ Mit OPEN RANGE nimmt Costner ein drittes Mal auf dem Regiestuhl Platz, nachdem ihm sein Debüt DANCES WITH WOLVES („Der mit dem Wolf tanzt“, 1990) auf Anhieb einen Oscar als Bester Regisseur eingebracht hatte. Dass er bei seinem jüngsten Film drei Positionen bekleidete, hat sich, so Costner, „einfach so ergeben. Ich spüre die Drehbücher auf, entwickle sie weiter und baue eine solch große Zuneigung zu ihnen auf, dass gewisse Momente daraus wirklich wichtig für mich werden, sich in meinem Kopf festsetzen. Ich habe mich nie nur als Schauspieler gesehen.“ In den weiten, mächtigen Prärien Amerikas angesiedelt, weist OPEN RANGE alle Merkmale eines klassischen Westerns auf, gibt Einblick auf einen einzigartigen Abschnitt amerikanischer Geschichte: das Ende der Ära vom Land, das keine Besitzer kannte. Das Ende von Cowboys, die als „Freegrazer“ mit ihren Tieren umherzogen und vom freien Land lebten. Aber Costners Kamera vertieft das romantische Image vom Cowboy, der nichts besitzt außer seinem Hemd und den Hufeisen seines Pferdes. „In jedem Western“, erklärt Costner, „gibt es geheimnisvolle Charaktere. Man weiß nicht, woher sie kommen und wie sie zu dem wurden, was sie jetzt sind. Abgesehen von dem, was ihr Pferd trägt, gehört ihnen nichts. Das ist eine wirklich ausgesprochen romantische Vorstellung, aber wenn man ein bisschen länger darüber nachdenkt, tauchen Fragen auf. Was machen Cowboys, wenn es regnet oder die Lebensmittel ausgehen? Sie mussten für sich selbst sorgen, sehr einfallsreich dabei sein. Unser Bild vom Westen ist sehr idealisiert, tatsächlich aber war dieses Leben sehr schwer.“ Craig Storper, Drehbuchautor und einer der ausführenden Produzenten des Films, nennt den Western eine ureigen amerikanische Kunstform und betont, dass OPEN RANGE die klassischen Themen des Genres aufgreift: Freiheit, Gerechtigkeit, Ehre, Liebe und Freundschaft. Aber sowohl er als auch sein Regisseur wollten weiter gehen als die meisten anderen Western und authentische Stimmen der Vergangenheit entwickeln. Das erforderte eine Geschichte mit emotionaler Tiefe und Charaktere, die Klischees und hölzerne Stereotypen transzendierten, die man oft mit dem Genre verbindet. „Das Gefühlsleben der Figuren, das Leben, das sie nicht mit anderen teilen wollen, stellt sich als unerwartet komplex heraus, wenn man einmal die Barrieren einreißt, die sie als Selbstschutz errichtet haben“, erläutert Craig Storper. „Nur die Situationen, in die sie hineingeraten, zwingen sie, Dinge zu enthüllen, die sonst vielleicht begraben geblieben wären. Und das führt letztlich zu ihrer Veränderung.“ Kevin Costner legte großen Wert auf die Sprache, um die Beziehungen zwischen den Männern in all ihrer Komplexität transparent zu machen: „Wir stützen uns auf die Sprache. Sie offenbart, wie Männer miteinander und mit ihren Problemen umgehen, wie sie mit Frauen sprechen, sie behandeln und von ihnen verwirrt werden.“ Annette 9 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Bening stimmt Costner zu: „Ich mochte das Drehbuch, weil es ganz klassisch und doch auch ungewöhnlich sensibel war. Vor allem im Umgang der Männer miteinander. Diese Intimität ist vom Drehbuch wunderbar erfasst, und es ist sehr berührend, wie die Verletzlichkeit dieser Männer dramatisiert wurde.“ Ohne Auftrag eines Produzenten oder Studios schrieb Storper das Drehbuch vor viereinhalb Jahren, nachdem er sich eine Option auf Lauran Paines Roman „The Open Range Men“ gesichert hatte. Seine Ambitionen, den Stoff verfilmen zu lassen, verschwieg Storper dem Autor wegen der Launenhaftigkeit des Filmgeschäfts in Hollywood. Er entschloss sich, erst dann etwas zu sagen, wenn die Produktion wirklich gesichert wäre. „Lauran war in seinen Achtzigern“, erklärt Storper, „und es erschien mir einfach nicht richtig, ihm jedes mal Hoffnung zu machen, wenn irgendjemand einen Hauch von Interesse zeigte.“ Schließlich, im Dezember 2001, unterrichtete ihn Paines Frau vom Tod ihres Mannes. Als sich OPEN RANGE dann konkretisierte, informierte Storper Paines Witwe. „Als ich ihr endlich erzählen konnte, dass Kevin die Hauptrolle im Film übernehmen würde, war sie völlig überwältigt“, erinnert sich Storper. „Am Telefon brach sie in Tränen aus, und es stellte sich heraus, dass ich ihr die Neuigkeit an ihrem Geburtstag übermittelt hatte. Es war einfach wunderbar, einer Frau, die ihren Mann verloren hatte, der immer von einer Verfilmung seiner Arbeit geträumt hatte, mitzuteilen, dass dies jetzt Realität würde und Robert Duvall, Kevin Costner und Annette Bening die Hauptrollen übernommen hätten.“ Bedenkt man den Widerstand im Hollywood der Gegenwart gegenüber dem klassischen Genre, erforderte es großes Vertrauen in den Stoff, sich darauf eine Option zu sichern. „Der letzte wirklich erfolgreiche Western war UNFORGIVEN („Erbarmungslos“, 1992)“, führt Storper aus, „und das liegt schon 11 Jahre zurück. Einen solchen Film also in Angriff zu nehmen, entspricht dem Kraftakt, einen Felsen in Hollywood bergauf zu schieben. Und dafür braucht man sehr starke Muskeln. Aber als Geschichtenerzähler muss man den Glauben haben, dass eine gute Geschichte auch einen Weg findet, erzählt zu werden.“ Die Muskeln brachte schließlich Kevin Costner mit. Autor und Regisseur trafen sich durch Vermittlung ihrer Agenten. Beide verstanden sich auf Anhieb durch ihre gemeinsame Liebe für den Western und alles, was dazu gehört. „Ich denke, die meisten werden meine Zuneigung für den Western kennen“, erläutert Costner, der neben DER MIT DEM WOLF TANZT auch in den Western SILVERADO („Silverado“, 1985) und WYATT EARP („Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“, 1994) zu sehen war. „Trotzdem überrascht es mich, wenn sich andere zu ihrer Liebe zum Western bekennen, denn eigentlich ist die Anzahl der Western, die man auch bedeutende Filme nennen könnte, nicht sehr groß. Es sind wenig reizvolle Geschichten vom Kampf zwischen Gut und Böse. Aber sie sind Bestandteil unseres kulturellen Erbes. Die Menschen lieben sie noch immer.“ Im Januar 2002 sprach Costner David Valdes an, den Produzenten von ERBARMUNGSLOS, und nach längeren Diskussionen entschied man sich, den Film unabhängig zu produzieren. Die in London ansässige Cobalt Media Group übernahm den Auslandsverkauf des Films, während The Walt Disney Company die Verleihrechte in Nordamerika erwarb. 10 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Die Schauspieler Jeder der Darsteller, dem dieses Projekt angeboten wurde, reagierte ausgesprochen positiv auf diese Offerte. Von entscheidender Bedeutung für den Film war es aber, sich die Mitwirkung der Kinolegende Robert Duvall zu sichern. „Als ich den Roman las und an meinem Drehbuch arbeitete, dachte ich immer an Robert Duvall“, gibt Craig Storper zu. „Als ich mich zum ersten Mal mit Kevin traf, sagte er in einem seiner ersten Sätze: ’Ich könnte mir vorstellen, dass Robert Duvall mitspielen würde’. Ich weiß nicht, was wir bei einer Absage Duvalls wirklich gemacht hätten, denn einen anderen Schauspieler konnten wir uns für diese Rolle nicht vorstellen.“ „Die Figur war maßgeschneidert für Bob“, ergänzt Costner. „Craig schrieb das Skript, und ohne jemals Bob angerufen zu haben, verlagerte ich den Schwerpunkt der Dialoge auf seine Figur. Das war richtig und eine kluge Entscheidung für den Film.“ Tatsächlich besteht die wichtigste Beziehung des Films zwischen Charley und dem älteren Boss. Dieser ist Freund, Mentor, Vaterfigur und auch Chef für Charley. Storper beschreibt Boss als „Mann mit schmerzlicher Vergangenheit, der im Grunde seines Wesens anständig und hart arbeitend jedem ins Gesicht sagt, was er von ihm hält.“ Die verschiedenen Facetten dieser Beziehung verstärken sie, aber komplizieren sie auch. „Die Handlung liefert uns die Landschaften, die Geschichte und die Action, die wir von einem Western erwarten“, erklärt Storper. „Aber was dem Film seine Bedeutung und sein Herz gibt, sind diese beiden Charaktere und ihre Beziehung zueinander.“ Zum Glück für die Filmemacher gab Duvall innerhalb von 24 Stunden, nachdem er das Drehbuch gelesen hatte, seine Zusage. „Ich wusste einfach, dass ich dabei sein wollte“, erklärt der Veteran unzähliger Hollywooderfolge. „Es ist ein klassischer Western und eine wunderbare Rolle für mich.“ Fast aber hätte Duvall den Drehort nie erreicht. Als er sich im April 2002 in Virginia für den Film vorbereitete, stürzte er vom Pferd und brach sich sechs Rippen. Wäre das näher am Beginn der Dreharbeiten passiert, wäre er nicht schnell genug wieder gesund geworden. Doch trotz verheilter Brüche war es für ihn eine psychologische Herausforderung, wieder in den Sattel zu steigen. „Ich zögerte ein bisschen, mich wieder auf ein Pferd zu setzen“, gibt Duvall zu. „Aber die Bews-Brüder, die für die Tiere zuständig waren, halfen mir sehr. Nach einer Weile hatte ich mich darauf eingestellt. Es war hart, aber ich wollte diesen Film machen, musste mich deshalb schnell erholen.“ Niemand war vielleicht dankbarer für Duvalls Stärke als sein Regisseur. „Die Sprache des Skripts passt zu ihm“, erklärt Costner mit erkennbarer Bewunderung. „Ich wusste, dass er die Situationen, die das Drehbuch ihm abverlangte, ganz wunderbar meistern würde. Ich glaube, diese Rolle und wie er sie gespielt hat, könnte einen weiteren Höhepunkt in seiner Karriere bedeuten.“ Zum Zeitpunkt von Duvalls Zusage hatte sich Costner schon bereit erklärt, Charley Waite zu spielen. „Charley ist eine klassische Figur. Man weiß nicht viel über ihn, aber plötzlich beginnt er sich zu öffnen und seine gewalttätige Vergangenheit zu enthüllen. Er ist ein guter Mensch, der glaubt, ein schlechter zu sein.“ Ursprünglich war die Figur zehn Jahre jünger und wenig war über ihre Biographie bekannt. Mit der erneuten Überarbeitung der Rolle wollte Storper nicht nur dem Regisseur entgegenkommen, „sondern die Figur mit einem tieferen, emotional ausfüllenderen Subtext bereichern. Wenn man es 1882 schaffte, 40 Jahre alt zu 11 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft werden, obwohl man nur aus Satteltaschen lebte, hatte man große Lebenserfahrung. Das Leben lehrt uns Gutes und Schlechtes, deshalb unterscheidet sich ein 40jähriger deutlich von einem 30-jährigen Mann. Aus Gesprächen mit Kevin entstand für diese Figur eine richtige Biographie, die im Buch allenfalls angedeutet ist.“ So darf der Zuschauer nun teilhaben an Charleys Reise, „wie er kämpft, um sich von dem, was er war, fortzuentwickeln zu dem, was er einmal sein könnte. Er lässt seine Vergangenheit ziehen“, führt Storper weiter aus, „und bemüht sich um Selbsterneuerung.“ Hat man eine solch starke Persönlichkeit für die Figur von Boss Spearman besetzt, war es eine Herausforderung, einen adäquaten Widersacher zu finden. Als perfekt erwies sich schließlich Sir Michael Gambon, ein irischer Schauspieler, der vor allem bekannt ist durch Michael Manns THE INSIDER („Insider“, 1999) und Robert Altmans GOSFORD PARK („Gosford Park“, 2001). „Wir konnten uns glücklich schätzen“, so Craig Storper, „einen Schauspieler gefunden zu haben, der Robert Duvalls Figur Paroli bieten konnte. Hat man einen starken Protagonisten und einen schwachen Gegenspieler, hat man letztlich nichts. Robert Duvall besitzt eine sehr starke Präsenz, ist eine Ikone, deshalb war Michael Gambons Besetzung von elementarer Bedeutung. Er kann sich behaupten und hinterlässt in der begrenzten Zeit, in der er auf der Leinwand zu sehen ist, einen starken Eindruck.“ Gambons Figur Baxter hat mit seinen Banditen das Städtchen Harmonville im Griff. Viele verachten insgeheim diesen rücksichtslosen Mann, und nicht nur, weil er die Stadt wie sein kleines Königreich regiert. Baxter gehört zu den Menschen, die sechs Schläger schicken, um einen Mann zu verprügeln. Er hat gerne die Vorteile auf seiner Seite und mag es, wenn man ihn fürchtet. Auch Gambon entwarf für seine Figur eine Biographie, für die es im Drehbuch keine Anhaltspunkte gab. Seiner Interpretation nach war Baxter ein Mann, „der aus Irland nach Amerika gekommen war und sich dort mit großem Erfolg durchgesetzt hatte. Er hat Land gekauft, züchtet Rinder, baut Städte auf, hat für alle Gebäude gezahlt und denkt so, dass ihm auch alles gehört. Aber dem ist nicht so.“ Gambon war begeistert von der Chance, in einem Genre zu arbeiten, das ihm in England nie angeboten wurde. „Ich wollte einfach in einem Western spielen“, lacht Gambon. „Für einen Engländer ist das ein Traum. Und wenn man dabei der Bösewicht sein darf, ist das die Krönung.“ Hinzu kommt die Gelegenheit, mit einem Superstar wie Kevin Costner zusammenzuarbeiten. „Gewöhnlich sehe ich ihn nur auf einer großen Kinoleinwand in London“, erzählt Gambon. „Und plötzlich stand er neben mir, trug einen Cowboyhut und eine Waffe. Es war eine surreale Erfahrung, wirklich außergewöhnlich.“ Außergewöhnlich war auch die Zusage Annette Benings, der für AMERICAN BEAUTY („American Beauty“, 1999) und THE GRIFTERS („The Grifters“, 1990) jeweils Oscar-nominierten Schauspielerin, die einzige große Frauenrolle in OPEN RANGE zu übernehmen. „Sue ist eine Pragmatikerin“, erklärt Bening ihre Figur. „Sie ist keine sehr komplizierte Frau und ruht in sich. Als die Cowboys in ihr Haus kommen, ist sie ein beruhigender, zivilisierender Einfluss.“ Obwohl Sue auf die 40 zugeht, in einer Zeit, in der solche Frauen bemitleidet oder geächtet wurden, und sich schmerzlich bewusst ist, dass die Jahre jede Hoffnung auf Liebe und Kinder töten, hat sie immer noch zuviel Selbstachtung, um sich einfach zu 12 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft arrangieren. „Sie ist eine sehr starke, Stabilität ausstrahlende Frau“, versichert Bening. „Sie hat viel mitgemacht und genug Enttäuschungen erlebt, um sich irgendwie durchzukämpfen - sollte sie unverheiratet bleiben, mit ihrem Bruder zusammenleben und sich um das Haus kümmern müssen.“ Und dann trifft sie Charley Waite. „Sie verliebt sich wirklich, sieht die Möglichkeit, dass hier etwas entstehen könnte, dass beide gemeinsam etwas aufbauen könnten.“ Robert Duvall, der mit seiner Figur den Kuppler zu spielen versucht, versteht das Dilemma Sues. „Es ist ihre letzte Chance, einen Mann zu bekommen, und das erhöht emotional die Bedeutung, fügt einen wunderbaren Aspekt hinzu. Als Sue Charley begegnet, erkennt sie, dass er ihre Zukunft sein könnte. Und der Gedanke, ihn wieder verlieren zu können, ist eine traurige Sache für diese Frau, die ja nicht mehr ganz jung ist.“ Obwohl Charleys Widerstand fast zu stark ist für Sues leisen Charme, erobert sie ihn schließlich doch. Kein Wunder, denn Bening erfüllt ihre Figur mit einer leuchtenden Aura. In Kevin Costners Worten besitzt Bening „Anmut und Grazie. In meinen Augen ist sie die Hepburn unserer Generation. Sie hat einfach Klasse.“ Bening brachte in ihre Rolle Seele und Intelligenz ein. Das unterscheidet sie in den Augen ihrer Produzenten von den meisten ihrer Kolleginnen. Ihre Professionalität und ihr Selbstvertrauen fiel den anderen Schauspielern und auch der Crew auf, die beides auch würdigten. Man verstand, was für eine Herausforderung es für sie war, sich auf diesem Testosteron-geladenen Set zu behaupten. Bening beschwerte sich nie, verlangte nie eine Spezialbehandlung, wofür sich ihr Regisseur mit großem Lob bedankt: „Für mich als Kollege war es großartig zu beobachten, wie sich eine Darstellerin ihrer Klasse auf diese Rolle in einem Film für große Jungs stürzte. Sie dabei zu haben erleichterte meine Arbeit als Regisseur. Sie hat nie gesagt: ’Was soll ich eigentlich hier, es dreht sich doch alles um euch’. Sie hat keine Ahnung, wie sehr ich das an ihr geschätzt habe.“ Michael Jeter, Diego Luna und Abraham Benrubi komplettieren die Besetzung. Der im März 2003 verstorbene Jeter fühlte sich vor allem von der Integrität und Qualität der beiden Hauptfiguren angezogen. „Es ist eine Freundschaft, gleichzeitig aber auch ein Lehrer/Schüler-, Vater/Sohn- und Arbeitgeber/Arbeitnehmer-Verhältnis. Es ist eine Beziehung mit vielen Facetten. Ich interessierte mich für diese Menschen, und wenn das passiert, weiß man, dass man gutes, fruchtbares Territorium betritt.“ Button, Diego Lunas Rolle, war ursprünglich für einen 15-jährigen Amerikaner geschrieben worden. Daraus wurde ein Mexikaner, als Luna Costners Angebot annahm, in OPEN RANGE mitzuspielen. Die Idee dazu hatte David Valdes, der Luna bei der Verleihung der Independent Spirit Awards in Los Angeles gesehen hatte, wo Luna Werbung für seinen Film Y TU MAMÁ TAMBIÉN („Y Tu Mamá También“, 2001) machte. Einen kommenden Star witternd, kontaktierte Valdes Costner, der Luna bat, ein paar Szenen vor einer Videokamera zu spielen. Was Costner auf diesem Band sah, überzeugte ihn. „Diego war ein kleiner Funke, der aus dem Nichts kam“, erzählt Costner. „Er war so jung, so frisch, und wir alle erkannten uns in ihm wieder. In seiner Begeisterungsfähigkeit, seinem Sinn für das Magische. Ich mochte ihn wirklich sehr.“ Luna hebt hervor, dass das Porträt dieser Cowboys als komplexe Charaktere die Anziehungskraft von OPEN RANGE um ein Vielfaches erhöht - als Western wie auch einfach als eine gute Geschichte. „In den alten Western waren die Cowboys wenig 13 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft gesprächig“, erklärt Luna den Unterschied. „Hier reden sie und man erfährt, was in ihrem Kopf und in ihrem Herzen vor sich geht. Gutes und Schlechtes ist in jedem Menschen vorhanden. Es ist immer diese Kombination, immer dieses Gleichgewicht. Diese Figuren wirken real, man versteht sie, weil sie menschlich sind, unabhängig davon, dass sich alles 1882 ereignet. Charleys Problem haben wir irgendwie alle. Wir alle haben schreckliche Dinge getan, und es ist hart zu vergessen, weiter zu machen und sich zu verändern.“ OPEN RANGE mag in seiner Struktur ein klassischer Western sein, ist aber laut Luna auch „ein Film über Hoffnung und Liebe, hat jedes wichtige Element. Gute Schauspieler und ein sehr gutes Drehbuch. Deshalb kann jeder auch einen guten Film und etwas ganz Besonderes erwarten.“ Button, der Jüngste in der Gruppe, ist in diesem peinlichen Alter, versucht ein Mann zu sein, während ein kindliches Herz noch in ihm schlägt. Er betrügt beim Kartenspiel. Nicht, weil man ihm nicht vertrauen kann, sondern er den Älteren beweisen will, dass er mit ihnen mithalten kann. „Er versucht, zu früh ein Mann zu sein“, beschreibt Luna seine Figur. „Auf dem Weideland führt er das Leben eines Erwachsenen, gleichzeitig ist er aber noch ein Kind, das geliebt werden und spielen will. Letztendlich will er nur Boss stolz machen. Deshalb ist er mal Kind, mal Erwachsener.“ Ähnlich wie in Buttons Fall ist das Verhältnis von Charley und Boss auch gegenüber Mose fast großväterlich und väterlich. Mit 30 ist Mose, den Abraham Benrubi spielt, deutlich älter als Button, doch obwohl er Ratgeber für den Jungen sein könnte, fügt er sich dem erfahreneren Charley. Mose ist außerdem noch jung genug, um von einer Auswanderung nach Südamerika zu träumen. Und wie Button empfindet er das Leben als Cowboy als einziges großes Abenteuer. Abraham Benrubi war dankbar für eine zweite Chance, mit Kevin Costner arbeiten zu können, denn sein kleiner Auftritt in THE POSTMAN („Postman“, 1997) überstand den Endschnitt nicht. „Kevin versprach mir, dass er eines Tages wieder auf mich zurückgreifen würde“, erinnert sich Benrubi, „aber trotzdem musste ich vorsprechen, musste beweisen, dass ich Mose sein könnte.“ Benrubi war auch begeistert von der Arbeit mit Robert Duvall: „Er ist eine Legende. Ich weiß, dass ist nicht gerade Cowboy-cool, aber ich habe im Internet ein bisschen recherchiert. Über 90 Rollen, und mit nahezu jedem hat er vor der Kamera gestanden. Er ist ein Meister mit 40 Jahren Erfahrung. Er machte sieben Takes von jeder Szene, und alle unterschieden sie sich, waren brauchbar und brillant.“ 14 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Die Suche nach der OPEN RANGE Obwohl das Drehbuch den Schauplatz nicht genau benennt, dachte Kevin Costner an Montana und seine majestätische Bergwelt als Hintergrund für die Geschichte. Doch der Wunsch, in den Staaten zu drehen, ließ sich nicht realisieren. Zumal die einst berühmten Western-Sets Hollywoods, die Paramount Ranch und die Bell Canyon Ranch, längst aufgegeben und zur Bebauung freigegeben worden waren. Deshalb entschied man sich für Kanada, und weil Produzent Valdes ERBARMUNGSLOS in Alberta gedreht hatte, war diese Provinz seine erste Wahl. Am 15. März 2002 begann die Locationsuche mit Autos und Hubschraubern. Monate später hatte man verschiedene Ranches für die Camp- und Herdenszenen gefunden: Die Nicoll Ranch am Jumping Pound Creek, die Turner Ranch und die Hughes Ranch, beide südwestlich von Longview gelegen, und schließlich auch die Kinnear Ranch mit einem wunderschönen Ort namens Fireguard Coulee. Am schwierigsten war es, einen geeigneten Platz für das fiktive Städtchen Harmonville zu finden. Westlich von Calgary wurde die Suche mit dem Helikopter schließlich belohnt. Im Stoney Nakoda First Nations Reservat entdeckte Costner die Location, die er gesucht hatte - trotz einer 50 Zentimeter hohen Schneedecke. Diese allerdings kaschierte einen Nachteil: eine Zufahrtsstraße gab es nicht. So musste über 1,5 Meilen eine provisorische Straße angelegt werden. Kaum war man mit dieser Arbeit fertig, wurde es Frühling. Durch die Schneeschmelze stand das Wasser plötzlich mehr als einen Meter hoch, und viele fragten sich, wie hier Autos fahren sollten. Produktionsdesignerin Gae Buckley erinnert sich an das tägliche Ritual, das sie mit Kulissenbauer Alf Arndt durchspielte, wenn sie versuchte, die überflutete Straße, zu überqueren. „Alf sagte dann immer ’Heute ist das Wasser tiefer, ich weiß nicht, ob wir das riskieren sollten’. Und ich antwortete ’Dann lass es halt, du ruinierst dir sonst deinen Truck’. Und war dieser Satz gefallen, gab Alf plötzlich Gas und trieb den Wagen durch die Fluten, bis das Wasser über die Windschutzscheibe stieg. Es war wie in Disneyland.“ Nach vierwöchiger Designrecherche in Los Angeles brauchte man schließlich weitere neun Wochen, um Harmonville aufzubauen. Auf der Basis von Geschichtsbüchern und den Arbeiten von Pionierfotografen wie Silas Melander und Evelyn Cameron ließ Buckleys Team mit extremster Genauigkeit vergangene Zeiten wieder auferstehen. Designer Ted Haigh, laut Buckley „ein wandelndes Lexikon über diese Periode der US-Geschichte“, kümmerte sich um die vielen Zeichen und Schilder, während andere die Konstruktionstechniken und die Farbpaletten recherchierten. Das ganze Holz, das man für Harmonville benötigte, wurde genau auf die Maße zugeschnitten, die man damals verwendete, und danach für die Außenfassaden künstlich verwittert. Man benutzte nur Nägel und ließ sie rosten, was für einen zusätzlichen Effekt sorgte. Die Flure in den Häusern wurden speziell behandelt, damit sich das Holz etwas krümmte. Das ganze Fensterglas, das man brauchte, war handgeblasen und wurde importiert. Set-Dekorateurin Mary-Lou Storey kümmerte sich um jedes Detail – bis hin zu den Jalousien aus Ölpapier und den Kerosinlampen. „Wir haben wirklich alles versucht, die Zeit wiederaufleben zu lassen“, fasst Buckley die erstaunlichen Leistungen ihres Teams zusammen. „Unsere Farbpalette entsprach exakt der Zeit um 1880, selbst die Tapete im Haus des Arztes war eine Reproduktion eines echten Musters. Man nannte es ’Ashes of Roses’.“ Am meisten begeistert 15 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft zeigte sich Buckley vom Gefängnis und dem Saloon. „Durch Recherche erfuhren wir, dass die Zellen so solide gebaut wurden, dass kein Gefangener die Wände durchbrechen konnte. Wir bauten eine falsche Wand, die anderen aber exakt nach dem Vorbild der Zeit. Und Kevin liebte den Saloon. Er sah wirklich ziemlich authentisch aus, komplett mit einer Bar und einem speziellen Schrank, einer Breakfront, die eine Firma in St. Louis damals für den ganzen Westen herstellte.“ Die Dreharbeiten Die Konstruktion Harmonvilles richtete sich nach einer entscheidenden Sequenz: dem finalen Showdown in der Main Street. Die verblüffende Schießerei stand im Mittelpunkt der Dreharbeiten, die am 17. Juni 2002 begannen. Sie ist der Höhepunkt des Films, musste aber mehr sein als ein Special-Effects-Spektakel: „Die Gewalt dabei ist nicht willkürlich, sondern ein wichtiges Element der Geschichte“, erklärt Craig Storper. „Sie sorgt nicht nur für die Katharsis. Durch sie lernen wir auch, was es bedeutet, für Demokratie, Liebe und Freundschaft kämpfen zu müssen. Unsere Charaktere suchen zwar nicht die Gewalt, aber es gehört zu den wichtigsten Idealen des Westerns, dass man für Dinge, an die man glaubt, manchmal kämpfen und sogar sterben muss.“ Die Choreographie der Sequenz begann ganz einfach, als Buckley und Costner Gunfight-Szenen in Costners Haus durchspielten. Was vielleicht nicht unbedingt nach harter Arbeit aussah, erfüllte einen wichtigen Zweck. „Für mich war das großartig“, erklärt Buckley. Denn so konnte ich sehen, welche Einstellungen Kevin für die Sequenz plante. Jetzt wusste ich, wie die Actionfolge aussehen würde und konnte das Design anpassen. Sobald ich einen groben Entwurf fertiggestellt hatte, ließ ich davon in Los Angeles ein Computermodell erstellen. Und dieses wurde dann ein riesiger Rubik’s Cube. Percy zum Beispiel musste vom Obergeschoss seines Stalls sehen können, wie Baxters Männer in die Stadt einritten, aber auch, wie sich die acht Schützen vom Büro des Marshalls aus Boss und Charley näherten. Dann musste Percy, während er noch die Männer beobachtete, auf die andere Seite laufen, um Charley zu warnen. Und man musste ihn oberhalb von Boss Spearman sehen können, wenn ihn dann eine Kugel zu treffen schien. Von Charleys Perspektive aus mussten die Schatten der drei Revolverhelden zu sehen sein, die hinter den Zelten umherschlichen. Für all das hatte Kevin spezielle Einstellungen geplant, und wir versuchten, uns all diesen Vorgaben anzupassen.“ Über zehn Tage lang drehte das Team an der Schießerei, verbrauchte dabei mehrere tausend Platzpatronen. Requisiteur Dean Goodine benutzte neueste Technik, meist elektrischer Art, um Revolver- und Gewehrfeuer zu simulieren. Die Waffen wurden mit drei Ladungen in der Trommel verdrahtet. Wenn gefeuert wurde, trat eine kleine Flamme aus. „Alles aber war total sicher“, betont Goodine. „Echte Munition gab es auf unserem Set nicht. Vor jeder Szene schätzten wir die Größe der Ladung neu ein, die wir, abhängig von der gewählten Einstellung, brauchten, kalkulierten auch die Streuwirkung ein. Wir kümmerten uns darum, dass alle Kameraleute durch Abschirmungen und Ohrenschützer gesichert waren und gaben den Darstellern Anweisungen, wann sie feuern mussten und wann nicht. Nach jeder Szene wurde jede Waffe komplett geleert.“ 16 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Um besorgte Nachbarn musste sich dabei niemand kümmern. „Wir waren da draußen ziemlich isoliert“, erklärt der 2. Aufnahmeleiter Peter G. Horn. „Das gehörte zu den schönsten Vorteilen dieser Location. Die nächste Hauptstraße war gut vier Kilometer entfernt, Canmore, die nächstgelegene Stadt, etwa eine halbe Stunde.“ Diese Abgeschiedenheit war allerdings nicht hilfreich für den Dreh der zweiten wichtigen Sequenz des Films, wenn es in Strömen gießen und das Wasser durch die Stadt fluten sollte. Die offensichtlichste Herausforderung hier in der Prärie war zunächst einmal, Wasser in diesen Mengen zum Set zu bringen. Es musste aus dem nahe vorbeifließenden Bow River gepumpt und dann in einem riesigen Wassertank gespeichert werden. Den allerdings gab es leider nicht. So musste die Crew improvisieren, hinter der Stadt eine etwa zehn Meter weite, 20 Meter lange und fünf Meter tiefe Grube graben. Das wiederum brachte ein weiteres Problem mit sich. „Man hat nicht die geringste Vorstellung davon, wie viel Dreck aus einer Grube dieser Größe tatsächlich kommt, bevor man es nicht selbst sieht. Auf dem Boden des Pferdestalls haben wir Dreck gut einen Meter hoch aufgebracht, ihn für die Straßen in der Stadt und aus ihr hinaus verwendet, und mussten dennoch eine Menge Dreck noch wegschleppen. Dann musste die Grube so gesichert werden, dass kein Wasser durchsickern konnte. Pumpen mussten installiert und das Ganze schließlich von unseren Botanikern so angelegt werden, als gäbe es hinter Harmonville wirklich einen richtigen Teich. Dann wurde ein Graben für die Flut ausgehoben und mit einem speziellen Zementmörtel besprüht. Wie in einem Vergnügungspark musste das Wasser ununterbrochen laufen können.“ Die Flutsequenz stellte die Crew vor einige Probleme: die Strömung musste stark genug sein, um den Hund, aber nicht Charley in Gefahr zu bringen. Das Wasser musste eine ganz bestimmte Tiefe haben und einen ganz bestimmten Weg nehmen. Die Strömung musste von konstanter Stärke sein und das Wasser so lange laufen, bis die Szenen wirklich zu aller Zufriedenheit im Kasten waren. Und natürlich durfte weder die knappe Vorbereitungszeit noch das dafür vorgesehene Budget überzogen werden. Dafür mussten alle Abteilungen zusammenarbeiten, mit Buckley und Special Effects Supervisor Neil Trifunovich an der Koordinationsspitze. Die Grube konnte 270.000 Gallonen Wasser speichern, das durch riesige Tauchpumpen zurückgeflutet wurde in die Main Street und schließlich über die andere Seite der Stadt. Von einem 75-Tonnen-Kran, in einer Höhe von etwa 30 Metern, „regnete“ es mit 600 Gallonen Wasser pro Minute auf das Set herunter. Zusätzlich gab es eine weitere Vorrichtung, die 250 Gallonen Wasser pro Minute versprühen konnte. Beide „Regenmaschinen“ speiste ein 10.000-Gallonen-Tanker und vier 4.000-Gallonen-Tanker. Das Wasser dafür wurde aus dem Fluss gepumpt oder von Trucks aus der Grube in die Stadt gebracht. Die Flut selbst strömte mit 32.000 Gallonen Wasser pro Minute durch Harmonville. Es war eine unglaubliche Operation. „Dieser Aufwand lohnte sich“, so Trifunovich. „Denn durch das Wasser entstand eine Atmosphäre, die man selten in einem Western beobachten kann. Anstelle der üblichen staubtrockenen Stadt, schüttete es bei uns. Das veränderte die Atmosphäre. Man wusste, dass man in eine aggressive Stadt hinein ritt.“ 17 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Doch der Triumph der Crew über Mutter Natur war nur von kurzer Dauer. Das launische Wetter Albertas war verheerend. Mal blies der Wind mit 50 Meilen pro Stunde, mal regnete es und dann brütete man einige Tage lang unter Rekordtemperaturen. So spiegelte in vieler Hinsicht das Durchhaltevermögen der Crew das der Darsteller wider. Produzent David Valdes war auf die chaotischen Wetterbedingungen vorbereitet und konnte diesen auch Gutes abgewinnen: „Wenn man sich darauf einlässt, kann man durch ziemlich großartiges Material belohnt werden.“ Leichter gesagt als getan, wenn man 250 Rinder, neugierige Bären, die die Stadt besuchen, und ähnlich disponierte Wildpferde dazurechnet. „Die Herausforderungen schienen unüberwindlich zu sein“, erinnert sich Kevin Costner. „Jeder Tag wirkte härter als der vorausgegangene. Aber ich wollte mich dadurch nicht von meinem Plan abbringen lassen, wollte jede Sekunde Tageslicht optimal nutzen, bis sich das Ergebnis mit meinen Vorstellungen deckte. Meine Freunde haben mich aufgebaut und vorangetrieben. Und ich fragte mich, woher sie zum Teufel wissen wollten, dass ich es wirklich schaffen würde. Aber wer ein Cowboy sein will, muss ein Mann sein. Das gilt auch für einen Regisseur. Man muss sich den Problemen stellen, auch wenn man lieber laut aufschreien möchte.“ Zur Überwindung aller Hindernisse gehörte es auch, den Zeitpunkt zu erkennen, wann man sich zufrieden geben musste. „Sogar wenn man weiß, dass eine weitere Klappe oder ein zusätzlicher Tag das Endprodukt in goldenem Glanz erstrahlen lassen könnte, muss einem bewusst sein, dass der Wert eines Films letztlich davon bestimmt wird, wie gut die Geschichte erzählt wird. Konzentriert man sich auf die Worte, werden einige Details bedeutungslos. Wenn man sich ans Drehbuch hält, ist man bestens gerüstet.“ Die Hartnäckigkeit und das Engagement ihres Regisseurs beeindruckte Crew und Schauspieler gleichermaßen. „Ich habe die Arbeit mit Kevin geliebt“, schwärmt Annette Bening. „Wie er Crew und Darsteller führte und mit der Kamera umging. Er liebt die Intensität des Filmemachens, blüht wie andere Regisseure dabei förmlich auf. Diese Intensität ist aufregend, sie schafft überhaupt erst die Voraussetzung, bestimmte Momente mit der Kamera einfangen zu können.“ Diego Luna bewunderte Costners Fähigkeit, gleichzeitig Star, Regisseur und Produzent zu sein, ohne die anderen Schauspieler zu vernachlässigen. „Von einer Aufgabe zur anderen zu springen, muss wirklich hart sein“, zeigt sich Luna beeindruckt. Die ganze Verantwortung des Films lastet auf einer Schulter. Jemand wie Kevin, der dazu in der Lage ist, hatte ich in meiner Karriere noch nicht getroffen. Er arbeitet schnell, sehr konzentriert und weiß genau, was er will. Ich bewundere sehr, dass man aus seinem Mund nie hört ’Ganz wie du willst’. Das ist fantastisch, denn so fühlt man sich beschützt, spürt, dass der Regisseur hinter einem steht.“ Mit ganzem Herzen pflichtet Abraham Benrubi dem Urteil seines jungen Kollegen bei. „Kevin Costner ist ein leidenschaftlicher Geschichtenerzähler. Ob er selbst einen guten Eindruck macht oder wie hoch die Einspielergebnisse des Films sein werden, ist für ihn von sekundärem Interesse. Wichtig ist ihm vor allem die Geschichte, und auf dem Set zeigt er große Konzentration. Er kennt die Story bis in die kleinsten Details, weiß, wie sich die Einzelteile schließlich zusammenfügen.“ 18 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft DIE BESETZUNG Kevin Costner (Charley Waite) Am 18. Januar 1955 in Lynnwood, Kalifornien, geboren, repräsentiert Kevin Costner in seiner Generation wie kaum ein Zweiter den All American Guy. Einen immer noch jungenhaften, aber in seinen Gesichtszügen gereiften Schauspieler, der mit amerikanischen Träumen aufgewachsen ist. Der die großen amerikanischen Sportarten Baseball, Basketball und Football liebt und sie in seiner High School-Zeit auch mit großem Erfolg aktiv betrieb. Der den Westen, seine Mythen und Legenden, und die Kultur der Indianer verehrt. Der gerade mal vier Jahre große Hauptrollen spielte, bevor er sich zu noch Größerem berufen fühlte und dieses auch leistete. Für seine erste Inszenierung DER MIT DEM WOLF TANZT erhielt er auf Anhieb je einen Oscar als Regisseur und Produzent, sicherte sich mit diesem Welthit einen Platz in der internationalen Filmgeschichte. Als der Kalifornier 1978 sein Marketingstudium abschloss, hatte er seine erste Filmrolle bereits vier Jahre hinter sich. HEISSER STRAND kam aber wie der Thriller EINE PECHSCHWARZE NACHT, den er drei Jahre nach seinem Studium drehte, erst Mitte der Achtzigerjahre ins Kino, als Costners Stern aufzugehen begann. Nach kleinen Rollen in Dramen wie FRANCES und DAS LETZE TESTAMENT ermöglichte ihm der Low-Budget-Krimi GEWAGTES SPIEL seine erste Hauptrolle. Die Reunion von Drehbuchautor Michael Blake, Regisseur Jim Wilson und Kevin Costner führte acht Jahre später zu DER MIT DEM WOLF TANZT, der Blake und Koproduzent Wilson ebenfalls Oscars einbrachte. Eine weitere frühe Hauptrolle in Kevin Reynolds’ melancholischem Regiedebüt FANDANGO mündete in eine langjährige, von Erfolgen und Krisen gezeichnete Freundschaft mit Reynolds. Costner produzierte Reynolds’ aufwändige und ambitionierte Abenteuerfilme RAPA NUI und WATERWORLD und übernahm in WATERWORLD und Reynolds’ ROBIN HOOD – KÖNIG DER DIEBE auch die zentralen Rollen. Eine weitere prägende Persönlichkeit, die Costners Aufstieg begleitete, war Lawrence Kasdan. Seine kleine Rolle als verstorbener Freund der Clique in DER GROSSE FRUST fiel zwar dem Schnitt zum Opfer, doch mit seinem Auftritt als Draufgänger in Kasdans Western SILVERADO erhielt Costner eine zweite Chance, die ihm den Durchbruch brachte. Kasdan schrieb auch das Drehbuch zu BODYGUARD, einem der größten Hits Costners und ließ seinen Freund im Western WYATT EARP - DAS LEBEN EINER LEGENDE einen echten amerikanischen Mythos spielen. Ein Jahr nach SILVERADO wurde Costner durch Brian De Palmas Gangsterepos THE UNTOUCHABLES - DIE UNBESTECHLICHEN zum Weltstar. Mit ANNIES MÄNNER zeigte er sich erstmals als Romantiker, mit dem Politthriller NO WAY OUTES GIBT KEIN ZURÜCK schließlich auch als skrupelloser Manipulator. Einen Baseballspieler wie in ANNIES MÄNNER verkörperte Costner auch in FELD DER TRÄUME und in AUS LIEBE ZUM SPIEL, während seine Sportbegeisterung auch als Radfahrer in DIE SIEGER-AMERICAN FLYERS und als Golfer in TIN CUP zum Ausdruck kam. Ein Jahr nach Ron Sheltons Sportkomödie stellte das Multitalent mit dem postapokalyptischen Epos POSTMAN seine zweite Regiearbeit vor, die er mit sich in der Titelrolle auch produzierte. Als Produzent setzte Costner auch im 19 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Fernsehen Maßstäbe, entwickelte mit „500 Nations“ eine umfangreiche und ambitionierte dokumentarische Chronik der Ureinwohner des amerikanischen Kontinents. Costners nächstes Projekt nach OPEN RANGE beschränkt sich wieder auf seine Arbeit als Schauspieler. Im Drama THE UPSIDE OF ANGER, geschrieben und inszeniert von Mike Binder, spielt er einen Ex-Baseballprofi, der zur Stütze einer Frau wird, die, von ihrem Mann verlassen, plötzlich allein für ihre vier Töchter sorgen muss. Filmographie 1974 1981 1982 1983 1984 1985 1985 1986 1987 1989 1990 1991 Filmtitel Regie SIZZLE BEACH, U.S.A. („Heißer Strand, U.S.A.“) SHADOWS RUN BLACK („Eine pechschwarze Nacht“) CHASING DREAMS („Chasing Dreams - Träume sind wie Staub im Wind“) FRANCES („Frances“) NIGHT SHIFT („Night Shift- Das Leichenhaus flippt völlig aus“) STACY’S KNIGHTS („Gewagtes Spiel“) TABLE FOR FIVE („Ein Tisch für fünf“) TESTAMENT („Das letzte Testament“) THE BIG CHILL („Der große Frust“) THE GUNRUNNER („The Gunrunner“) FANDANGO („Fandango“) AMERICAN FLYERS („Die Sieger- American Flyers“) SILVERADO („Silverado“) THE UNTOUCHABLES („The Untouchables- Die Unbestechlichen“) BULL DURHAM („Annies Männer“) NO WAY OUT („No Way Out – Es gibt kein Zurück“) REVENGE („Revenge – Eine gefährliche Affäre“) FIELD OF DREAMS („Feld der Träume“) DANCES WITH WOLVES („Der mit dem Wolf tanzt“) JFK („John F. Kennedy - Tatort Dallas“) ROBIN HOOD: PRINCE OF THIEVES („Robin Hood- König der Diebe“) Richard Brander 20 Howard Heard Sean Roche Graeme Clifford Ron Howard Jim Wilson Robert Lieberman Lynne Littman Lawrence Kasdan Nardo Castillo Kevin Reynolds John Badham Lawrence Kasdan Brian De Palma Ron Shelton Roger Donaldson Tony Scott Phil Alden Robinson Kevin Costner Oliver Stone Kevin Reynolds OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1999 2000 2001 2002 2003 THE BODYGUARD („Bodyguard“) A PERFECT WORLD („Perfect World“) RAPA NUI („Rapa Nui“) WYATT EARP („Wyatt Earp- Das Leben einer Legende“) THE WAR („Das Baumhaus“) WATERWORLD („Waterworld“) TIN CUP („Tin Cup“) THE POSTMAN („Postman“) MESSAGE IN A BOTTLE („Message in a Bottle“) FOR THE LOVE OF THE GAME („Aus Liebe zum Spiel“) PLAY IT TO THE BONE („Knocked Out- Eine schlagkräftige Freundschaft“) THIRTEEN DAYS („Thirteen Days“) 3000 MILES TO GRACELAND („Crime is King“) DRAGONFLY („Im Zeichen der Libelle“) OPEN RANGE Mick Jackson Clint Eastwood Kevin Reynolds Lawrence Kasdan Jon Avnet Kevin Reynolds Ron Shelton Kevin Costner Luis Mandoki Sam Raimi Ron Shelton Roger Donaldson Demian Lichtenstein Tom Shadyac Kevin Costner 21 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Robert Duvall (Boss Spearman) Zusammen mit dem gleichaltrigen Gene Hackman gehört der 72-jährige HollywoodVeteran zu den besten und respektiertesten Charakterdarstellern des amerikanischen Films. Der 1931 in San Diego geborene Schauspieler hat unzählige Autoritätsfiguren gespielt, oft mit sympathischen, mitunter aber auch mit skrupellosen Zügen. Ungeachtet seiner großen Präsenz ist das Understatement, eine ausbalancierte Darstellung, die nie zu Übertreibungen neigt, Duvalls große Stärke. Honoriert wurde sie mit bisher insgesamt sechs Oscar-Nominierungen, je drei als Bester Haupt- und Bester Nebendarsteller. Den begehrtesten Filmpreis gewann er schließlich für seine Hauptrolle als Countrysänger, der in Bruce Beresfords Drama COMEBACK DER LIEBE nach vielen Krisen wieder zurück ins Leben findet. Die Vielseitigkeit des renommierten Künstlers zeigt sich nicht nur in seinen Rollen, sondern auch in den Positionen, die er bekleidet. Für COMEBACK DER LIEBE schrieb er zwei Songs und trug sie auch selbst vor. Als Autor schrieb er die Drehbücher zum Zigeunerdrama ANGELO, MY LOVE, zum religiös geprägten Erneuerungsdrama APOSTEL! und zuletzt zum Thriller ASSASSINATION TANGO. Alle drei Filme produzierte und inszenierte er auch selbst und erhielt für APOSTEL! seine bislang letzte Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller. Eine weitere Nominierung in dieser Kategorie brachte ihm seine unnachgiebige, autoritäre Vaterfigur im Drama DER GROSSE SANTINI ein. In die Auswahl der Besten Nebendarsteller des Jahres gelangte er erstmals mit der Figur des Mafiaratgebers in DER PATE, gefolgt von seinem Napalm- und Surf-besessenen Colonel in APOCALYPSE NOW, einem weiteren Meisterwerk von Francis Ford Coppola. Seine bislang letzte Nominierung in dieser Kategorie brachte ihm sein Auftritt als John Travoltas schlitzohriger juristischer Gegenspieler in Steven Zaillians Drama ZIVILPROZESS ein. Wie viele große amerikanische Schauspieler vor und nach ihm ist Duvall ein Schüler von Sanford Meisner, der mit Lee Strasberg, Sandra Seacat und einigen wenigen anderen zur Elite amerikanischer Schauspiellehrer zählte. Seine ersten beruflichen Schritte machte Duvall am New Yorker Theater, spielte in Tennessee Williams’ „Camino Real“ und in Horton Footes „The Midnight Caller“, gewann Jahre später (1965) für seine Rolle in Arthur Millers „A View From The Bridge“ („Blick von der Brücke“) schließlich einen Obie. Horton Foote war es auch, der den aufstrebenden Charakterdarsteller für die Rolle des anfangs unheimlich, am Ende aber sanft wirkenden Außenseiters Boo Radley im Filmklassiker WER DIE NACHTIGALL STÖRT vorschlug. Die Wege Duvalls und des texanischen Dramatikers kreuzten sich noch mehrfach. So spielte Duvall nach Footes Vorlagen in Arthur Penns EIN MANN WIRD GEJAGT, in COMEBACK DER LIEBE sowie zuletzt 1991 in VERDAMMTE DES SÜDENS. Mehrfach arbeitete der Schauspieler auch für Francis Ford Coppola, beginnend 1969 mit LIEBE NIEMALS EINEN FREMDEN, fortgesetzt mit DER PATE, DER DIALOG, DER PATE II und schließlich APOCALYPSE NOW. Seit seinem Filmdebüt 1962 war Duvall in jeder Dekade viel beschäftigt, agierte in Western, Krimis, Dramen, Sciencefiction-Filmen, einigen wenigen reinen Actionprojekten und ganz selten auch in Komödien. Seine Filmographie umfasst Klassiker wie Peter Yates’ BULLITT, Robert Altmans M*A*S*H, Sidney Lumets NETWORK, aber auch unterschätzte Filme wie John Flynns knallharter Krimi REVOLTE IN DER UNTERWELT, Sam 22 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Peckinpahs Thriller DIE KILLER-ELITE oder Herbert Ross’ KEIN KOKS FÜR SHERLOCK HOLMES, in dem Duvall einen vergnüglichen Dr. Watson zum Besten gab. Seit seiner Titelrolle als Dwight D. Eisenhower in der Miniserie „Ike“ taucht Duvall sporadisch auch in Fernsehproduktionen auf. Für seinen sympathisch verwitterten Cowboy in der Miniserie „Lonesome Dove“ („Once Upon a Time“) wurde er 1989 für einen Emmy nominiert, für die Titelrolle in „Stalin“ erhielt er einen Golden Globe. Mit seiner 1992 lancierten Company Butchers Run Films unterstützt und produziert der Schauspieler ausgewählte Stoffe. So etwa Randa Haines’ Drama FAMILY THINGBRÜDER WIDER WILLEN, den TV-Film „The Man Who Captured Eichmann“, in dem er selbst die Rolle des flüchtigen Nazis übernahm, oder auch Michael Correntes Fußballfilm A SHOT AT GLORY. In den letzten zehn Jahren sah man ihn unter anderem in FALLING DOWN - EIN GANZ NORMALER TAG, als kubanischer Friseur im Freundschaftsdrama WALTER UND FRANK - EIN SCHRÄGES PAAR, als Chefredakteur in SCHLAGZEILEN, als tyrannischen Puritaner in DER SCHARLACHROTE BUCHSTABE, sowie in SLING BLADE, DEEP IMPACT, THE 6TH DAY und in JOHN Q - VERZWEIFELTE WUT. Der nächste Film des begeisterten Tango-Tänzers, der seine Freizeit gerne in Argentinien verbringt, ist Tim McCanlies’ Coming-of-Age-Geschichte SECONDHAND LIONS, in dem er an der Seite von Michael Caine zu sehen sein wird. Außerdem gehört Duvall zum Star-Ensemble von Andy Garcias Regiedebüt THE LOST CITY, das die letzten Tage des Kuba-Regimes von Battista nacherzählt. Filmographie 1962 1963 1965 1966 1968 1969 1970 1971 1972 Filmtitel Regie TO KILL A MOCKINGBIRD („Wer die Nachtigall stört“) CAPTAIN NEWMAN, M.D. („Captain Newman“) NIGHTMARE IN THE SUN („Hetzjagd in Ketten“) THE CHASE („Ein Mann wird gejagt“) COUNTDOWN („Countdown: Start zum Mond“) THE DETECTIVE („Der Detektiv“) BULLITT („Bullitt“) TRUE GRIT („Der Marshal“) THE RAIN PEOPLE („Liebe niemals einen Fremden“) M*A*S*H („M*A*S*H*“) THE REVOLUTIONARY THX 1138 („THX 1138“) LAWMAN („Lawman“) THE GODFATHER Robert Mulligan David Miller Marc Lawrence Arthur Penn Robert Altman Gordon Douglas Peter Yates Henry Hathaway Francis Ford Coppola Robert Altman Paul Williams George Lucas MIchael Winner Francis Ford Coppola 23 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1981 1983 1984 1985 1986 1987 1988 („Der Pate“) THE GREAT NORTHFIELD MINNESOTA RAID („Der große Minnesota-Überfall“) JOE KIDD („Sinola“) TOMORROW („Heute und morgen und in alle Ewigkeit“) BADGE 373 („Wie ein Panther in der Nacht“) LADY-ICE („Diamanten-Lady“) THE CONVERSATION („Der Dialog“) THE OUTFIT („Revolte in der Unterwelt“) THE GODFATHER PART I („Der Pate II“) BREAKOUT („Der Mann ohne Nerven“) THE KILLER-ELITE („Die Killer-Elite“) THE EAGLE HAS LANDED („Der Adler ist gelandet“) THE SEVEN-PER-CENT SOLUTION („Kein Koks für Sherlock Holmes“) NETWORK („Network“) THE GREATEST („Ich bin der Größte“) THE BETSY („Der Clan“) INVASION OF THE BODYSNATCHERS („Die Körperfresser kommen“) APOCALYPSE NOW („Apocalypse Now“) THE GREAT SANTINI („Der große Santini“) TRUE CONFESSIONS („Fesseln der Macht“) THE PURSUIT OF D.B. COOPER („Die Jagd“) TENDER MERCIES („Comeback der Liebe“) ANGELO MY LOVE (nicht als Darsteller) THE NATURAL („Der Unbeugsame“) THE STONE BOY THE LIGHTSHIP („Das Feuerschiff“) LET’S GET HARRY („Holt Harry raus!“) BELIZAIRE THE CAJUN („Belizaire - Der Cajun“) HOTEL COLONIAL („Hotel Colonial“) COLORS („Colors - Farben der Gewalt“) 24 Philip Kaufman John Sturges Joseph Anthony Howard W. Koch Tom Gries Francis Ford Coppola John Flynn Francis Ford Coppola Tom Gries Sam Peckinpah John Sturges Herbert Ross Sidney Lumet Tom Gries Daniel Petrie Philip Kaufman Francis Ford Coppola Lewis John Carlino Ulu Grosbard Roger Spottiswoode Bruce Beresford Robert Duvall Barry Levinson Christopher Cain Jerzy Skolimowski Stuart Rosenberg Glen Pitre Cinzia T. Torrini Dennis Hopper OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 2000 2002 2003 THE HANDMAID’S TALE („Die Geschichte der Dienerin“) A SHOW OF FORCE („Die Stärke der Macht“) DAYS OF THUNDER („Tage des Donners“) CONVICTS („Verdammte des Südens“) RAMBLING ROSE („Die Lust der schönen Rose“) NEWSIES („Die Zeitungsjungen“) THE PLAGUE („Die Pest“) FALLING DOWN („Falling Down- Ein ganz normaler Tag“) GERONIMO: AN AMERICAN LEGEND („Geronimo - Eine Legende“) WRESTLING ERNEST HEMINGWAY („Walter und Frank- Ein schräges Paar“) THE PAPER („Schlagzeilen“) SOMETHING TO TALK ABOUT („Power of Love“) THE STARS FELL ON HENRIETTA („Der wunderliche Mr. Cox“) THE SCARLET LETTER („Der scharlachrote Buchstabe“) A FAMILY THING („A Family Thing- Brüder wider Willen“) PHENOMENON („Phenomenon - Das Unmögliche wird wahr“) SLING BLADE („Sling Blade“) THE APOSTLE („Apostel!“) THE GINGERBREAD MAN („The Gingerbread Man“) DEEP IMPACT („Deep Impact“) CIVIL ACTION („Zivilprozess“) GONE IN SIXTY SECONDS („Nur noch 60 Sekunden“) A SHOT AT GLORY THE 6TH DAY („The 6th Day“) JOHN Q („John Q - Verzweifelte Wut“) GODS AND GENERALS ASSASSINATION TANGO OPEN RANGE 25 Volker Schlöndorff Bruno Barreto Tony Scott Peter Masterson Martha Coolidge Kenny Ortega Luis Puenzo Joel Schumacher Walter Hill Randa Haines Ron Howard Lasse Hallström James Keach Roland Joffé Randa Haines Jon Turtletaub Billy Bob Thornton Robert Duvall Robert Altman Mimi Leder Steven Zaillian Dominic Sena Michael Corrente Roger Spottiswoode Nick Cassavetes Ronald F. Maxwell Robert Duvall Kevin Costner OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Annette Bening (Sue Barlow) Ende der Achtzigerjahre war Annette Bening ein Geheimtipp, Anfang der Neunzigerjahre ein Star und den Großteil der Dekade schließlich eine Frau, die ihre Karriere für die Ehe mit Warren Beatty und die gemeinsamen vier Kinder zurückstellte. 1999 rief sie sich als verspannte und dominante Frau Kevin Spaceys in AMERICAN BEAUTY mit Nachdruck in die Notizbücher Hollywoods zurück, wurde für diese Hauptrolle mit einer Oscar-Nominierung bedacht. Begonnen hat Benings Laufbahn am Theater. Geboren 1958 in Topeka, Kansas, schloss sie ihr Schauspielstudium an der San Francisco State University ab, wurde Ensemblemitglied des in der Westküstenmetropole ansässigen American Conservatory Theatre und setzte sich schnell als dynamische und intensive Bühnendarstellerin durch. 1987 spielte sie mit Timothy Daly am Broadway in „Coastal Disturbances“, wurde für diese Bravourleistung auf Anhieb für einen Tony nominiert. Hollywood wurde auf die Newcomerin aufmerksam, die mit Gastauftritten in Hitserien wie „Miami Vice“ oder „Wiseguy“ („Kampf gegen die Mafia“) bereits Kameraerfahrung gemacht hatte. Als frustrierte Ehefrau von Dan Aykroyd feierte sie schließlich 1988 ihr Filmdebüt in Howard Deutchs Komödie FERIEN ZU DRITT. Zu diesem Zeitpunkt war sie Regisseur und Oscarpreisträger Milos Forman, einem aufmerksamen Beobachter der amerikanischen Theaterszene, längst aufgefallen. Forman gab ihr einen Traumpart, die Hauptrolle der intriganten Marquise de Merteuil in VALMONT, seiner Adaption von Choderlos de Laclos’ Briefroman „Les liaisons dangereuses“. Trotz einer großartigen Leistung vertagte sich der Durchbruch Bening, denn Formans Film blieb dank Stephen Frears’ DANGEROUS LIAISONS („Gefährliche Liebschaften“, 1988), einer weiteren, ein Jahr zuvor gestarteten Fassung des Stoffes, unter dem Radar der öffentlichen Aufmerksamkeit. Nach einem auffallenden Gastauftritt als Meryl Streeps „Rivalin“ in Mike Nichols’ GRÜSSE AUS HOLLYWOOD wurde Bening als Femme fatale in Stephen Frears’ Krimi GRIFTERS schließlich zum Star und als Beste Nebendarstellerin für ihren ersten Oscar nominiert. Mit SCHULDIG BEI VERDACHT und IN SACHEN HENRY folgten zwei Hauptrollen an der Seite der Superstars Robert De Niro und Harrison Ford, bevor sie in Barry Levinsons Drama BUGSY als harte, aber loyale Gangsterbraut eine weitere Traumrolle und ihren späteren Mann Warren Beatty fand. Nach ihrem nächsten gemeinsamen Auftritt im Remake PERFECT LOVE AFFAIR machte sich die Schauspielerin für den Rest des Jahrzehnts rar. Bewies ihr komisches Talent in HALLO, MR. PRESIDENT und MARS ATTACKS, ihre dramatischen Fähigkeiten in den Thrillern AUSNAHMEZUSTAND und JENSEITS DER TRÄUME. Mit der absurden Satire GOOD VIBRATIONS - SEX VOM ANDEREN STERN ließ sie ihrem tragikomischen Auftritt in AMERICAN BEAUTY ihre dritte Zusammenarbeit mit Regisseur Mike Nichols folgen. Mit OPEN RANGE behauptet sich die Vollblutschauspielerin, die zuletzt in einer Aufführung von „Hedda Gabler“ in Los Angeles wieder mit großem Erfolg auf die Bühne zurückkehrte, nun eindrucksvoll in einem von Männern dominierten Ensemble und Genre. Benings aktuelles Projekt ist BEING JULIA, István Szabós Adaption einer Vorlage von W. Somerset Maugham, in der sie mit Maury Chaykin, Jeremy Irons und Michael Gambon, ihrem Partner in OPEN RANGE, zu sehen sein wird. 26 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Filmographie 1988 1989 1990 1991 1994 1995 1996 1998 1999 2000 2003 Filmtitel Regie THE GREAT OUTDOORS („Ferien zu Dritt“) VALMONT („Valmont“) POSTCARDS FROM THE EDGE („Grüsse aus Hollywood“) THE GRIFTERS („Grifters“) GUILTY BY SUSPICION („Schuldig bei Verdacht“) REGARDING HENRY („In Sachen Henry“) BUGSY („Bugsy“) LOVE AFFAIR („Perfect Love Affair“) RICHARD III („Richard III“) THE AMERICAN PRESIDENT („Hallo, Mr. President“) MARS ATTACKS („Mars Attacks“) THE SIEGE („Ausnahmezustand“) IN DREAMS („Jenseits der Träume“) AMERICAN BEAUTY („American Beauty“) WHAT PLANET ARE YOU FROM? („Good Vibrations- Sex vom anderen Stern“) OPEN RANGE Howard Deutch 27 Milos Forman Mike Nichols Stephen Frears Irwin Winkler Mike Nichols Barry Levinson Glenn Cordon Caron Richard Loncraine Rob Reiner Tim Burton Edward Zwick Neil Jordan Sam Mendes Mike Nichols Kevin Costner OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Michael Gambon (Denton Baxter) „The Great Gambon“ nannte ihn Sir Ralph Richardson – und das ist vielleicht die wichtigste der vielen Auszeichnungen Gambons. Schließlich gehörte der 1983 verstorbene Richardson zusammen mit John Gielgud und Laurence Olivier zu den größten Bühnendarstellern des 20. Jahrhunderts. Am Theater in Dublin, seiner Heimatstadt, begann die große Karriere des 1998 wie seine drei berühmten Vorbilder zum Ritter geschlagenen Schauspielers, der noch unter der künstlerischen Leitung Oliviers am Royal National Theatre in London, darunter in mehreren Stücken Alan Ayckburns, spielte. Seit 1980 hatte Gambon regelmäßige Engagements am Royal National Theatre wie auch bei der Royal Shakespeare Company. Alle wichtigen Bühnenrollen hat er mit Bravour absolviert, für seine Hauptrolle in Arthur Millers Drama „A View From the Bridge“ 1987 die bedeutendsten britischen Theaterpreise erhalten. Mit 29 Jahren feierte der große Mime sein TV-Debüt, hat seitdem in zahllosen Fernsehprojekten mitgewirkt, zuletzt auch in der stark besetzten Miniserie „Angels in America“. Unvergessen bleibt aber vor allem seine Hauptrolle als fantasierender, ans Bett gefesselter Schriftsteller in Dennis Potters Miniserie „The Singing Detective“, („Der singende Detectiv“) – ein Part, den 17 Jahre später, in der Verfilmung des Stoffes, Robert Downey Jr. übernommen hat. Seinen ersten Auftritt in einer Produktion fürs Kino hatte Gambon bereits als 25jähriger in Stuart Burges Adaption von OTHELLO („Othello“, 1965), die mit Laurence Olivier in der Titelrolle neben der Fassung von Orson Welles als die beste Verfilmung des Stoffes gilt. Bis zu seinem Karriereschub mit „Der singende Detektiv“ spielte Gambon nur sporadisch für die große Leinwand, darunter mit NOTHING BUT THE NIGHT („Das Dunkel der Nacht“, 1972) und THE BEAST MUST DIE („Mondblut“, 1974) in zwei Horrorfilmen an der Seite von Peter Cushing. Mitte der Achtzigerjahre gewann dann seine Filmkarriere an Bedeutung, spielte er in David Hares PARIS BY NIGHT („Paris bei Nacht“, 1988), in Damian Harris’ Komödie THE RACHEL PAPERS („Er? Will! Sie Nicht?“, 1989) und eine Gastrolle in Euzhan Palcys Politdrama A DRY WHITE SEASON („Die weiße Zeit der Dürre“, 1989), bevor er als skrupelloser, fressgieriger Gangster in Peter Greenaways Arthousehit THE COOK, THE THIEF, HIS WIFE AND HER LOVER („Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“,1989) seine wohl berühmteste Filmrolle fand. Zwielichtige, dominante, gewaltbereite Männer hat Gambon seitdem häufig gespielt. So in Michael Karbelnikoffs Gangsterfilm MOBSTERS („Die wahren Bosse“, 1991), in Barry Levinsons Satire TOYS („Tödliches Spielzeug“, 1992), in Nicolas Roegs Drama TWO DEATHS (1995), in Tim Burtons Horrorfantasie SLEEPY HOLLOW („Sleepy Hollow“, 1999) und auch als Hausherr in Robert Altmans Ensemblefilm GOSFORD PARK („Gosford Park“, 2002). Weitere, nennenswerte Auftritte finden sich unter anderem in Mike Figgis’ THE BROWNING VERSION („Schrei in die Vergangenheit“, 1994), in Thaddeus O’Sullivans Nordirland-Thriller NOTHING PERSONAL („Grenzenloser Hass“, 1995), Stephen Frears’ MARY REILLY („Mary Reilly“, 1996), Iain Softleys Henry James-Adaption THE WINGS OF THE DOVE („Die Flügel der Taube“, 1998), Michael Manns Drama THE INSIDER („Insider“, 1999) und Gillian 28 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Armstrongs Resistance-Drama CHARLOTTE GRAY („Die Liebe der Charlotte Gray“, 2001). Nach OPEN RANGE hat sich Michael Gambon bereits wieder neuen Projekten zugewandt, darunter dem Komödienthriller LAYER CAKE, dem Regiedebüt von Produzent Matthew Vaughn, und Christine Jeffs Drama SYLVIA, über die biographische Tragödie von Schriftstellerin Sylvia Plath. Mit größter Spannung erwartet wird auch sein Professor Dumbledore in Alfonso Cuaróns HARRY POTTER AND THE PRISONER OF AKZABAN, in dem er in einer seiner sympathischsten und doch auch schwierigsten Rollen seinen verstorbenen Landsmann und Kollegen Richard Harris ersetzen muss. Diego Luna (John „Button“ Weatheral) Seinen ersten Bühnenauftritt meisterte der in Mexiko City geborene Sohn eines berühmten mexikanischen Ausstatters mit sieben Jahren, seine erste TV-Rolle mit 12 Jahren und seinen internationalen Durchbruch mit 22 Jahren. Zusammen mit Jugendfreund Gael Garcia Bernal spielte er Maribel Verdús Bewunderer in Alfonso Cuaróns Überraschungserfolg Y TU MAMÁ TAMBIÉN („Y Tu Mamá También“, 2001). Obwohl er über die Jahre in zahlreichen Bühnenstücken, darunter in „De Pelicula“, „La Tarea“, „Comedia Clandtina“ und El Cantaro Roto“, zu sehen war und dafür auch Auszeichnungen erhielt, brachte ihm erst das Fernsehen richtige Popularität ein. Sein Debüt markierte 1992 die Seifenoper „El Abuelo Y Yo“, in der in zentraler Rolle auch Gael Garcia Bernal mitwirkte. Es folgten mit „El Premio Mayor“ eine weitere Soap und bis 1998 zwei weitere Serien. Danach konzentrierte sich Luna auf den Film, wo sich ihm immer größere Entfaltungsmöglichkeiten boten. Sein Debüt in diesem Medium hatte er bereits 1991 im Oscar-gekrönten Kurzfilm EL ULTIMO FIN DEL ANO absolviert, dem bekanntesten von einigen Studentenfilmen, in denen er auftrat. Mit dem Fantasyabenteuer AMBAR (1994) spielte er schließlich in seinem ersten Kinofilm. Daran schlossen sich unter anderem an Erwin Neumaiers Drama UN HILITO DE SANGRE (1995) und die Lovestory EL COMETA, mit Ana Claudia Talancón als Partnerin, die unlängst an der Seite von Bernal mit EL CRIMEN DEL PADRO AMARO („Die Versuchung des Padre Amaro“, 2002) einen internationalen Erfolg landete. Außerdem drehte Luna Gabriel Retes’ Korruptionsdrama UN DULCE OLOR A MUERTE („Der süße Duft des Todes“, 1999) und mit Julian Schnabels BEFORE NIGHT FALLS (2000) seine erste US-Produktion, in der er eine kleine Rolle übernahm. Seit seinem Durchbruch mit Y TU MAMÁ TAMBIÉN alterniert Luna zwischen amerikanischen, mexikanischen und auch spanischen Produktionen. So wirkte er mit in Fernando Sarinanas gewalttätigem Drama CIUDADES OSCURAS (2002), in Julie Taymors Biographie FRIDA („Frida“, 2002), in Tommy Lee Wallaces Horrorsequel VAMPIRES: LOS MUERTES („John Carpenter’s Vampires: Los Muertos“, 2002), in David Truebas Politdrama SOLDADOS DE SALAMINA (2003), mit Spaniens Star Ariadna Gil, und schließlich auch in Hugo Rodriguez’ Komödie NICOTINA. 29 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Nach OPEN RANGE hat sich Diego Luna drei völlig unterschiedlichen US-Projekten verpflichtet. Spielt einen Latin Lover in Guy Ferlands DIRTY DANCING HAVANA NIGHTS und außerdem in CRIMINAL, einem Remake des argentinischen Arthouseerfolgs NINE QUEENS („Nine Queens“, 2001), mit dem Steven Soderberghs langjähriger Regieassistent Gregory Jacobs sein Regiedebüt feiern wird. Schließlich wird man ihn auch in TERMINAL sehen können, dem neuen Projekt von Steven Spielberg, in dem Tom Hanks und Catherine Zeta-Jones für die Hauptrollen vorgesehen sind. Abraham Benrubi (Mose Harrison) Einem internationalen Publikum bekannt wurde der knapp über zwei Meter große Hüne durch seine Rolle als Jerry Markovic, der im Serienhit „ER“ („Emergency Room - Die Notaufnahme“) im Krankenhausempfang Dienst leistete. Benrubi gehörte von 1994 bis 1999 zum Ensemble und kehrte nach dreijähriger Unterbrechung 2002 wieder zu „ER“ zurück. Der in Indianapolis geborene, trotz seiner imposanten Gestalt sanft wirkende Schauspieler hat in seiner Karriere Gastrollen in zahllosen TV-Serien absolviert, darunter in „Growing Pains“ („Unser lautes Heim“), „Roseanne“ („Roseanne“), „The X-Files“ („Akte X“), „Dark Angel“ („Dark Angel“) und „Buffy the Vampire Slayer“ („Buffy - Im Bann der Dämonen“). Seine erste Filmrolle ermöglichte ihm Strathford Hamiltons Sportdrama DIVING IN („Höhenangst“, 1990). Es folgten Mike Binders Coming-of-Age-Story CROSSING THE BRIDGE („...und sie spielten mit dem Leben“, 1992), Russell Mulcahys Comicverfilmung THE SHADOW („Shadow und der Fluch des Khan“, 1994), Peter Markles Westernkomödie WAGONS EAST (1994), mit John Candy, einem anderen Schwergewicht, und auch Jan De Bonts Welthit TWISTER („Twister“, 1996), in dem Benrubi zu Bill Paxtons Stormchaser-Team gehörte. Zu Benrubis weiteren Kinoproduktionen zählen unter anderem Oliver Stones Thriller U TURN („U-Turn – Tödliche Wendung“, 1997), das Krimidrama OUT IN FIFTY („Eine Nacht in L.A.“, 1999), Joel Coens elegante Noir-Studie THE MAN WHO WASN’T THERE („The Man Who Wasn’t There“, 2001) und zuletzt das Familiendrama ZIGZAG (2002), mit dem David S. Goyer, Drehbuchautor von BLADE („Blade“, 1994), sein Debüt als Regisseur feierte. Michael Jeter (Percy) Charaktere mit exzentrischem Touch und dennoch meist sympathischem Kern waren die Spezialität des 1952 in Tennessee geborenen, im März 2003 verstorbenen Charakterdarstellers und Komödianten. Zuletzt brillierte Jeter als schusseliger Gauner Toto (eine Hommage an den gleichnamigen italienischen Komiker) in Anthony und Joe Russos Komödie WELCOME TO COLLINWOOD („Safecrackers oder Diebe haben’s schwer“, 2002), einem Remake von Mario Monicellis I SOLITI IGNOTI („Diebe haben’s schwer“, 1958). Ein Jahr vor seinem Filmdebüt in Milos Formans Musical HAIR („Hair“, 1979) spielte der ehemalige Medizinstudent erstmals am Broadway in „Once in a Lifetime“. Bevor er Anfang der Neunzigerjahre in Film und Fernsehen einen gewaltigen Karriereschub 30 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft erlebte, war Jeter immer wieder auf der Bühne zu sehen, gewann wichtige Auszeichnungen, darunter 1979 den Theatre World Award für „G.R. Point“ und elf Jahre später den begehrten Tony für seine Leistung im Broadway-Musical „Grand Hotel“. Auch für seine regelmäßigen Auftritte im amerikanischen Fernsehen wurde Jeter, der zuletzt als Mr. Noodle in „Sesame Street“ („Sesam Straße“) auch Kinderherzen eroberte, honoriert. Für seine Rolle des Herman Stiles, Assistent von Burt Reynolds’ High School-Footballcoach in „Evening Shade“, gewann Jeter 1992 einen Emmy. Es folgten zwei weitere Emmy-Nominierungen für diesen Serienhit, sowie jeweils eine für seine Gastauftritte in den Erfolgsserien „Picket Fences“ („Picket Fences - Tatort Gartenzaun“) und „Chicago Hope“. Die wichtigsten, auffälligsten Rollen in Jeters Filmkarriere fallen fast ausnahmslos in die Neunzigerjahre - nach kleinen Parts in Milos Formans RAGTIME („Ragtime“, 1981), Woody Allens ZELIG („Zelig“, 1983), John Frankenheimers DEAD BANG („Dead Bang“, 1989), Joel Coens MILLER’S CROSSING („Miller’s Crossing“, 1990) und Terry Gilliams THE FISHER KING („König der Fischer“, 1991). In Erinnerung bleiben dabei vor allem sein kriminelles Computergenie in John Badhams Actionfilm DROP ZONE („Drop Zone“, 1994), der kauzige Erfinder in Kevin Reynolds’ WATERWORLD („Waterworld“, 1995), seiner ersten Zusammenarbeit mit Kevin Costner, und sein Todeszelleninsasse Eduard Delacroix in Frank Darabonts Stephen King-Adaption THE GREEN MILE („The Green Mile“, 1999). Weiter erwähnenswert sind seine Auftritte in Gore Verbinskis Komödie MOUSEHUNT („Mäusejagd“, 1997), Terry Gilliams Exzentrikertreffen FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS („Fear and Loathing in Las Vegas“, 1998), Tom Shadyacs Melodram PATCH ADAMS („Patch Adams“, 1998), Clint Eastwoods Thriller TRUE CRIME („Ein wahres Verbrechen“, 1999), Peter Kassovitz’ Drama JAKOB THE LIAR („Jakob, der Lügner“, 1999), Sam Raimis Horrorthriller THE GIFT („The Gift - Die dunkle Gabe“, 2000) und Joe Johnstons Fantasyabenteuer JURASSIC PARK III („Jurassic Park III“, 2001). Jeters letzter Kinofilm, den er nach OPEN RANGE in Angriff nahm, war Robert Zemeckis’ Big-Budget-Familienfilm THE POLAR EXPRESS, in dem er nur zu hören, nicht aber zu sehen sein wird. James Russo (Sheriff Poole) Der 50-jährige Schauspieler ist in New York geboren, besuchte dort auch die berühmte School for the Performing Arts und schließlich auch die New York University. Unter den zahllosen Kino-, TV- und Bühnenrollen des viel beschäftigten Darstellers bleibt die des brutalen Vergewaltigers in EXTREMITIES („Extremities“, 1986) wohl seine bekannteste. Er spielte sie, mit einem Theatre World Award ausgezeichnet, mit Susan Sarandon auf der Bühne, und mit Farrah Fawcett auch in Robert M. Youngs Verfilmung. Zögerliche, scheue Charaktere hat Russo, der im Theater auch in „Welcome to Andromeda“, „Deathwatch“ oder „Marat/Sade“ und im Fernsehen unter anderem auch in der Miniserie „Falcone“ zu sehen war, in seiner Karriere selten verkörpert. Seine Spezialität sind Figuren mit Machismo-Zügen, ob sie nun auf der Seite des Verbrechens oder der des Gesetzes standen. Sein Filmdebüt feierte Russo als Dieb im Amy Heckerlings Komödienhit FAST TIMES AT RIDGEMONT HIGH („Ich glaub’ ich steh im Wald“, 1982). Bevor er nur vier Jahre später mit seiner Hauptrolle in 31 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft EXTREMITIES international bekannt wurde, hatte er sich im US-Kino bereits einen Namen gemacht. Spielte in James Tobacks Thriller EXPOSED („Gefährliches Dreieck“, 1983), in Sergio Leones Meisterwerk ONCE UPON A TIME IN AMERICA („Es war einmal in Amerika“, 1984), in Martin Brests Welthit BEVERLY HILLS COP („Beverly Hills Cop – Ich lös’ den Fall auf jeden Fall“, 1984) und Francis Ford Coppolas THE COTTON CLUB („The Cotton Club“, 1984). Nach seinem Durchbruch besetzte ihn Abel Ferrara für seine Romeo & Julia-Variante CHINA GIRL („Krieg in Chinatown“, 1987), Neil Jordan für seine Komödie WE’RE NO ANGELS („Wir sind keine Engel“, 1989), James Dearden für seinen Thriller A KISS BEFORE DYING („Der Kuss vor dem Tode“, 1991), Gus Van Sant für sein Drama MY OWN PRIVATE IDAHO („My Private Idaho – Das Ende der Unschuld“, 1991) und Nicolas Roeg für seinen Mysterythriller COLD HEAVEN („Kalter Himmel“, 1991). Einen Cop verkörperte Russo in Dario Argentos Horrorfilm TRAUMA („Aura“, 1993), einen Schauspieler in Abel Ferraras Drama DANGEROUS GAME („Snake Eyes“, 1993), einen Banditenführer in Jonathan Kaplans Western BAD GIRLS („Bad Girls“, 1994) und schließlich einen Drogendealer in Buddy Giovinazzos Dreiecksdrama NO WAY HOME („Unter Brüdern“, 1996). Russo stand auch vor der Kamera in Kevin Costners THE POSTMAN („Postman“, 1997), in Mike Newells Undercoverdrama DONNIE BRASCO („Donnie Brasco“, 1997) und in Roman Polanskis satanischem Thriller THE NINTH GATE („Die Neun Pforten“, 1999). Zuletzt spielte er in „Stealing Sinatra“, einer Produktion des amerikanischen Kabelfernsehens, den legendären Sänger und Entertainer, sowie in den Kino-Krimis A GOOD NIGHT TO DIE (2003), PARIS (2003) und THE BOX (2003). Nach OPEN RANGE ist Russos aktuelles Projekt bereits abgedreht, William Webbs Thriller TARGET, in dem er mit Stephen Baldwin zu sehen sein wird. 32 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Die Filmemacher Craig Storper (Drehbuch, Ausführende Produktion) Die Adaption von Lauran Paines Roman „The Open Range Men“ markiert das Filmdebüt Storpers, der an der University of California Malerei und Bildhauerei studierte und danach die verschiedensten Aufgaben bei der Herstellung von Filmen, TV-Programmen und Werbespots übernahm. Darunter fällt auch sein Drehbuch zu „The Truth About Alex“, einem 1986 für den Kabelsender HBO entstandenen Drama über die Freundschaft zweier Football-Spieler, die durch das Bekenntnis des einen, homosexuell zu sein, auf die Probe gestellt wird. Paul Shapiros TV-Movie gewann zahlreiche Preise, darunter auch einen CableACE-Award. David Valdes (Produktion) Von 1980 bis 1993 zählte der gebürtige Kalifonier, der an der University of California Theaterwissenschaften studierte, zum Stammteam von Clint Eastwood. Eastwood und Valdes verbinden 14 gemeinsame Filme, die der Superstar inszenierte, produzierte oder als Schauspieler in der Besetzungsliste anführte. Valdes’ Entree ins Filmgeschäft war Eastwoods Komödie ANY WHICH WAY YOU CAN („Mit Vollgas nach San Fernando“, 1980). Hier wie auch in FIREFOX („Firefox“, 1982) bekleidete er die Position eines zweiten Regieassistenten. Mit Francis Ford Coppolas Jugenddramen THE OUTSIDERS („Die Outsider“, 1983) und RUMBLE FISH („Rumble Fish“, 1983) stieg Valdes dann zum Regieassistenten auf, war dies auch bei Coppolas GARDENS OF STONE („Der steinerne Garten“, 1987) sowie den Eastwood-Inszenierungen SUDDEN IMPACT („Dirty Harry IV- Dirty Harry kommt zurück“, 1984) und PALE RIDER („Pale Rider“, 1985). Mit letzterem Western und seinem Debüt als assoziierter Produzent begann schließlich ein neuer Abschnitt in Valdes’ Karriere. Als Produzent betreute er die Eastwood-Projekte THE DEAD POOL („Dirty Harry VDas Todesspiel“, 1988), inszeniert von Buddy Van Horn, weiter PINK CADILLAC („Pink Cadillac“, 1989), THE ROOKIE („Rookie - Der Anfänger“, 1990) und PERFECT WORLD („Perfect World“, 1993). Ausführender Produzent war er bei BIRD („Bird“, 1988), WHITE HUNTER, BLACK HEART („Weißer Jäger, schwarzes Herz“, 1990), UNFORGIVEN („Erbarmungslos“, 1992) und IN THE LINE OF FIRE („In the Line of Fire - Die zweite Chance“, 1993), den Wolfgang Petersen mit Clint Eastwood vor die Kameras brachte. Außerdem produzierten Valdes und Eastwood James Keachs THE STARS FELL ON HENRIETTA („Der wunderliche Mr. Cox“, 1998), in dem nicht nur Eastwoods langjährige Lebensgefährtin Frances Fisher, ihre gemeinsame Tochter Francesca, sondern auch Robert Duvall, Star der aktuellen Valdes-Produktion OPEN RANGE, mitspielte. Unabhängig von seiner Kooperation mit Eastwood produzierte Valdes Rod Daniels Komödie LIKE FATHER, LIKE SON („Wie der Vater, so der Sohn“, 1987), Robert Butlers Actionfilm TURBULENCE („Turbulence“, 1997), Frank Darabonts THE 33 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft GREEN MILE („The Green Mile“, 1999) und zuletzt Simon Wells’ SciencefictionRemake THE TIME MACHINE („The Time Machine“, 2002). Jake Eberts (Produktion) Jake Eberts, eine der bekanntesten, einflussreichsten Persönlichkeiten der internationalen Filmszene, wuchs in Montreal und Quebec auf, ist Absolvent der McGill University und der Harvard Business School, machte sich aber einen Namen als treibende Kraft in der Renaissance des britischen Films Ende der Siebzigerjahre. Nachdem er ursprünglich als Chemotechniker und später an der Wall Street gearbeitet hatte, zog er 1971 nach London, wo er sechs Jahre später Goldcrest Films gründete. Zwischen 1977 und 1984 dominierte Goldcrest das europäische Produktionsgeschehen mit - finanzierte, entwickelte, produzierte Welthits wie WATERSHIP DOWN („Unten am Fluss“, 1978), CHARIOTS OF FIRE („Die Stunde des Siegers“, 1981), GANDHI („Gandhi“, 1982) und THE KILLING FIELDS („Killing Fields - Schreiendes Land“, 1984). Darüber hinaus entstanden aber auch erfolgreiche kleinere Produktionen wie Joe Dantes Horrorfilm THE HOWLING („Das Tier“, 1981) oder Bill Forsyths Komödie LOCAL HERO („Local Hero“, 1983). Insgesamt 30 Oscar-Nominierungen konnten diese Filme verzeichnen. 15 Oscars erhielten sie schließlich, darunter für DIE STUNDE DES SIEGERS und GANDHI als Bester Film des Jahres. 37 weitere Oscar-Nominierungen erreichte Eberts mit seiner neuen Produktionsgesellschaft Allied Filmmakers, die er 1985 gründete. 17 Oscars gewannen Eberts Produktionen schließlich, darunter DRIVING MISS DAISY („Miss Daisy und ihr Chauffeur“, 1989) und DANCES WITH WOLVES („Der mit dem Wolf tanzt“, 1990) als Bester Film des Jahres. Unzählige ambitionierte Großprojekte finden sich im Katalog von Allied Filmmakers. Dazu zählen unter anderem Jean-Jacques Annauds DER NAME DER ROSE (1986), John Boormans HOPE AND GLORY („Hope and Glory“, 1987), Terry Gilliams THE ADVENTURES OF BARON MUNCHAUSEN („Die Abenteuer des Baron von Münchhausen“, 1988), Uli Edels LETZTE AUSFAHRT BROOKLYN (1989), Roland Joffés CITY OF JOY („Stadt der Freude“, 1992), Robert Redfords A RIVER RUNS THROUGH IT („Aus der Mitte entspringt ein Fluss“, 1992) und Richard Attenboroughs Trapper-Epos GREY OWL („Grey Owl“, 1999). Immer wieder stand Eberts auch hinter ungewöhnlichen Projekten mit jungen Zielgruppen. Dazu zählen Henry Selicks Stop-Motion-Märchen JAMES AND THE GIANT PEACH („James und der Riesenpfirsich“, 1996), Terry Jones’ Kinderbuchverfilmung THE WIND IN THE WILLOWS („Der Wind in den Weiden“, 1996), Richard Friedenbergs Bestselleradaption THE EDUCATION OF LITTLE TREE („Indianersommer - Die Abenteuer des Indianerjungen Little Tree“, 1997), Peter Lords und Nick Parks Hit CHICKEN RUN („Chicken Run - Hennen rennen“, 1997) und auch Eberts aktuelle Produktion TWO BROTHERS, ein von Jean-Jacques Annaud inszeniertes Abenteuer über zwei Tiger. Seine Erlebnisse in der Filmindustrie fasste Eberts, der im Aufsichtsrat des Sundance Institute sitzt und verschiedene andere Ämter innehat, 1991 in seiner Autobiographie „My Indecision Is Final“ zusammen. Nachdem der von ihm produzierte Dokumentarfilm SNOW IN AUGUST 2003 mit einer Oscar-Nominierung honoriert wurde, hat der umtriebige Geschäftsmann bereits zwei neue, höher 34 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft budgetierte Filme in Planung. Zum einen den von Robert Redford, Terrence Malick und weiterer Prominenz mitproduzierten Abenteuerfilm ALOFT, zum anderen EMPEROR ZEHNDER, Gregory Hoblits Biographie des verstorbenen AntarktisFotografen Bruno P. Zehnder. Armyan Bernstein (Ausführende Produktion) Geboren und aufgewachsen in Chicago, besuchte Bernstein die University of Wisconsin und arbeitete nach seinem Abschluss als Journalist für die US-TV-Sender PBS und ABC. Bevor er 1990 Mitbegründer von Beacon Communications wurde, deren Vorsitzender er heute ist, versuchte er sich im Filmgeschäft in den unterschiedlichsten Positionen. So schrieb er etwa das Drehbuch zu Donna Summers Disco-Komödie THANK GOD IT’S FRIDAY („Gottseidank es ist Freitag“, 1979), in der Debra Winger und Jeff Goldblum Nebenrollen hatten, war zusammen mit Francis Ford Coppola Autor von dessen innovativen Musical-Meisterwerk ONE FROM THE HEART („Einer mit Herz“, 1982), inszenierte nach eigenem Drehbuch mit WINDY CITY (1984) seinen ersten Spielfilm und ließ diesem Debüt 1987 die komische, von Lawrence Kasdan produzierte Romanze CROSS MY HEART („Was nun?“) folgen, in der Martin Short und Annette O’Toole die Pleiten eines Rendezvous‘ erlebten. Von seinem Skript für das preisgekrönte TV-Projekt EARTH DAY SPECIAL und dem Kodrehbuch für Norman Jewisons Drama THE HURRICANE („Hurricane“, 1999) abgesehen, arbeitet Bernstein seit der Lancierung von Beacon Communications ausschließlich als Produzent oder ausführender Produzent. In den Neunzigerjahren war er somit mitverantwortlich für THE COMMITMENTS („Die Commitments“, 1991), A MIDNIGHT CLEAR („Spezialeinheit IQ“, 1992), David Mamets TV-Special „A Life in the Theatre“, SUGAR HILL („Sugar Hill“, 1994), PRINCESS CARABOO („Prinzessin Caraboo“, 1994), THE ROAD TO WELLVILLE („Willkommen in Wellville“, 1994), A THOUSAND ACRES („Tausend Morgen“, 1997) und AIR FORCE ONE („Air Force One“, 1997). Unter Bernsteins Produktionen der letzten fünf Jahre finden sich der Horrorthriller END OF DAYS („End Of Days – Nacht ohne Morgen“, 1999), das Sportdrama FOR LOVE OF THE GAME („Aus Liebe zum Spiel“, 1999) und der Politthriller THIRTEEN DAYS („Thirteen Days“, 2000), beide mit Kevin Costner. Außerdem noch der Cheerleader-Hit BRING IT ON („Girls United“, 2000), die melancholische Komödie FAMILY MAN („Family Man“, 2000) und der Agententhriller SPY GAME („Spy Game“, 2001). Noch auf ihren Kinostart warten drei aktuelle Bernstein-Produktionen. Zum einen Jay Russells LADDER 49, ein mit Joaquin Phoenix besetztes Drama über Feuerwehrmänner. Zum anderen Garry Marshalls Tragikomödie RAISING HELEN, mit Kate Hudson in der Hauptrolle, und schließlich auch DAWN OF THE DEAD, Zack Snyders Remake von George Romeros gleichnamigen Zombiethriller. Zudem hat Bernstein nach längerer Pause mit SHE’S GONE ein neues Drehbuch geschrieben, für dessen Verfilmung Michelle Pfeiffer vorgesehen ist. 35 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft James Muro (Kamera) Mit OPEN RANGE debütiert Muro als Chefkameramann, nachdem er sich 15 Jahre lang als Steadicam-Spezialist und Camera-Operator einen Namen gemacht hatte, darunter auch in Kevin Costners Regiedebüt DANCES WITH WOLVES („Der mit dem Wolf tanzt“, 1990). Muros Fähigkeiten mit der Steadicam haben eine Reihe von prominenten Filmemachern genutzt, häufig dabei für Tempo- und Action-orientierte Produktionen. Mit THE ABYSS („Abyss“, 1989), TERMINATOR 2: JUDGEMENT DAY („Terminator 2 - Tag der Abrechnung“, 1997), TRUE LIES („True Lies“, 1994) und TITANIC („Titanic“, 1997) arbeitete er viermal mit James Cameron zusammen, mit POINT BREAK („Gefährliche Brandung“, 1991) und STRANGE DAYS („Strange Days“, 1995) zweimal mit Camerons Ex-Frau Kathryn Bigelow. Ebenso viermal verpflichtete ihn Oliver Stone, beginnend mit THE DOORS („The Doors“, 1991), fortgesetzt mit J.F.K. („John F. Kennedy – Tatort Dallas“, 1992), HEAVEN AND EARTH („Himmel und Hölle“, 1993) und ANY GIVEN SUNDAY („An jedem verdammten Sonntag“, 2000). Ebenfalls drei Filme drehte Muro mit Brett Ratner, zuerst FAMILY MAN („Family Man“, 2000), dann RUSH HOUR 2 („Rush Hour 2“, 2001) und zuletzt RED DRAGON („Roter Drache“, 2002). Zweimal setzte ihn Michael Mann ein, bei HEAT („Heat“, 1995) und THE INSIDER („Insider“, 2000) - wie auch Garry Marshall bei RUNAWAY BRIDE („Die Braut, die sich nicht traut“, 1999) und THE OTHER SISTER („Ganz normal verrückt“, 1999), zwei der wenigen Komödien Muros. Darüber hinaus führte er die Steadicam auch bei Martin Scorseses Gangsteropus CASINO („Casino“, 1995) und Curtis Hansons Noir-Krimi L.A. CONFIDENTIAL („L.A. Confidential“, 1997). Seit Dominic Senas Actionfilm GONE IN SIXTY SECONDS („Nur noch 60 Sekunden“, 2000) arbeitet Muro ausschließlich als Camera Operator, darunter auch in Senas SWORDFISH („Passwort: Swordfish“, 2001) und Rob Cohens THE FAST AND THE FURIOUS („The Fast And the Furious“, 2001). Gae Buckley (Produktionsdesign) Wie viele ihrer Kollegen begann Buckley ihre Laufbahn als Architektin, nachdem sie an der Cornell University Kunst und Architektur studiert hatte. Bereits seit ihrem achten Lebensjahr malt Gae Buckley extensiv, unterrichtet von ihrer Mutter Jean, einer Schülerin des berühmten amerikanischen Künstlers Edwin Dickinson. Während sie in New York als Architektin tätig war, wurde ihr Interesse für den Film geweckt. So studierte sie Kulissenmalerei bei Lester Polikoff, arbeitete dann in diesem Berufsfeld und auch als Ausstatterin für Musikvideos, Werbespots und TVProgramme. Nachdem sie 1988 nach Los Angeles gezogen war, sammelte sie erste Kinoerfahrung als Set Designer, beginnend mit Wolfgang Petersens Thriller SHATTERED („Tod im Spiegel“, 1991) und fortgesetzt mit den Komödien WAYNE’S WORLD („Wayne’s World“, 1992) und CONEHEADS („Die Coneheads“, 1993) sowie 36 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Mike Figgis’ Drama MR. JONES („Mr. Jones“, 1993). Danach trat sie der Gewerkschaft bei und stieg mit Adrian Lynes Welthit INDECENT PROPOSAL („Ein unmoralisches Angebot“, 1993) zur Ausstatterin auf. Diese Aufgabe übernahm sie auch in den folgenden Jahren, unter anderem in den Martha Coolidge-Filmen ANGIE („Angie“, 1994) und THREE WISHES („Das Geheimnis der drei Wünsche“, 1995), weiter in Andrew Flemings Horrorfilm THE CRAFT („Der Hexenclub“, 1996), David McNallys Aufsteigermärchen COYOTE UGLY („Coyote Ugly“, 2000) und auch in Nancy Meyers Komödienhit WHAT WOMEN WANT („Was Frauen wollen“, 2001). Durch ihre Mitarbeit an Ron Sheltons Sportkomödie TIN CUP („Tin Cup“, 1996) lernte sie Kevin Costner kennen, der ihr nun mit OPEN RANGE ihren ersten Film als Produktionsdesignerin ermöglichte. Michael J. Duthie (Schnitt) Seit über 25 Jahren ist Duthie als Cutter tätig, schnitt für Peter Hunt SHOUT AT THE DEVIL („Brüll den Teufel an“, 1976) und für Don Siegel ROUGH CUT („Der Löwe zeigt die Krallen“, 1980), bevor er von London nach Los Angeles umzog und in Hollywood seine Chancen suchte. Obwohl Duthie mit Lina Wertmüllers CAMORRA („Camorra“, 1985) und Liliana Cavanis THE BERLIN AFFAIR („Leidenschaften“, 1986) auch klassische Filmkunst geschnitten hat, ist er vor allem als Actionspezialist bekannt. Ab 1981 arbeitete er an mehreren Ninja-Filmen für Menahem Golan und Sam Firstenberg sowie an vier Filmen für Chuck Norris’ Bruder Aaron. Außerdem komplettieren drei Filme mit Jackie Chan, darunter auch RUMBLE IN THE BRONX („Rumble in the Bronx“, 1996), Duthies Filmographie, zu der auch drei Produktionen von Roland Emmerich zählen. Den Thriller EYE OF THE STORM (1991) inszenierte noch Yuri Zeltser, UNIVERSAL SOLDIER („Universal Soldier“, 1992) und STARGATE („Stargate“, 1994) dann Emmerich selbst. Vor OPEN RANGE war Duthie Cutter von Rupert Wainwrights Horrorthriller STIGMATA („Stigmata“, 1999) und Demian Lichtensteins Krimi 3000 MILES TO GRACELAND („Crime is King“, 2001). Hier lernte er Lichtensteins Hauptdarsteller Kevin Costner kennen, der den Veteranen schließlich für seine dritte Regiearbeit verpflichtete. Miklos Wright (Schnitt) Wright schaffte seinen professionellen Durchbruch mit Werbespots und Musikvideos, schnitt so unter anderem Clips für die Beastie Boys, Sting und Eric Clapton. Bei dieser Tätigkeit lernte er auch Demian Lichtenstein kennen, einen der angesehensten und kreativsten Regisseure der Musikvideoszene. Als Lichtenstein mit dem Low Budget-Krimi LOWBALL 1997 sein Kinofilmdebüt feierte, zog er Wright mit und ließ ihn auch, zusammen mit Michael Duthie, 3000 MILES TO GRACELAND („Crime is King“, 2001) schneiden. Zuletzt schnitt Wright das Independent-Drama DUNSMORE, das Newcomer Peter Spirer unter anderem mit den Schauspielprofis Talia Shire und Barry Corbin inszenierte. 37 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft John Bloomfield (Kostüme) Seit über 30 Jahren entwirft Bloomfield Kostüme für Film-, TV- und Theaterprojekte, kann in seiner umfangreichen Filmographie auf viele Big Budget-Produktionen, nur wenige davon mit zeitgenössischen Themen, verweisen. Seine große Karriere begann 1971 mit der für die BBC entstandenen Miniserie „The Six Wives of Henry VIII“, für die er einen BAFTA-Award gewann. Seine Kostüme aus diesem TV-Erfolg wurden in Neuseeland und Australien ausgestellt, außerdem im Victoria and Albert Museum in London und fanden auch in Waris Husseins Kinoversion der Miniserie HENRY VIII AND HIS SIX WIVES („Heinrich VIII und seine 6 Frauen“, 1973) Verwendung. Weitere Chancen auf TV-Auszeichnungen boten sich Bloomfield erst 24 Jahre später, als er für die Kostüme zu Peter Medaks TV-Film „The Hunchback“ („Der Glöckner von Notre Dame“) für einen Emmy und einen Cable ACE Award nominiert wurde. Zu den interessantesten Filmproduktionen Bloomfields, dessen Arbeiten auch in den Büchern „A Handbook of Costume“ (1974) und im zweibändigen Werk „Period Costumes for Stage and Screen“ (1988) gewürdigt wurden, zählen Bestsellerverfilmungen wie EYE OF THE NEEDLE („Die Nadel“, 1981), TAI-PAN („Tai- Pan“, 1986) oder die Agatha Christie-Adaption APPOINTMENT WITH DEATH („Rendezvous mit einer Leiche“, 1988). Aber auch Filme, die auf populären Mythen basieren, wie etwa CONAN THE BARBARIAN („Conan, der Barbar“, 1982), THE BOUNTY („Die Bounty“, 1984) und ROBIN HOOD: PRINCE OF THIEVES („Robin Hood - König der Diebe“, 1991). Mit letzterem Großprojekt begann die Zusammenarbeit mit Kevin Costner, die ihre Fortsetzung mit RAPA NUI („Rapa Nui“, 1994), WATERWORLD („Waterworld“, 1995), THE POSTMAN („Postman“, 1997) und nun OPEN RANGE fand. Mit THE MUMMY („Die Mumie“, 1999), THE MUMMY RETURNS („Die Mumie kehrt zurück“, 2001) und THE SCORPION KING („The Scorpion King“, 2002) war Bloomfield zuletzt für drei aufwändige Fantasyabenteuer in Folge tätig. Danach kehrte er mit Mike Barkers Oliver Cromwell-Drama TO KILL A KING (2003) zur englischen Geschichte zurück. Sein aktuelles Projekt ist István Szabós neuer Film BEING JULIA, der 2004 in die Kinos kommen soll. Michael Kamen (Musik) Mit über 80 Soundtracks gehört der 1948 geborene New Yorker zu den produktivsten und auch profiliertesten Filmkomponisten. Darüber hinaus ist er ein anerkannter Spezialist in der Verschmelzung verschiedener musikalischer Stilrichtungen, ob nun Pop, Rock, Jazz, Welt- oder Klassische Musik in unterschiedlichsten Variationen zur Aufführung kommen. Stars wie Eric Clapton, Bob Dylan, Aerosmith, The Eurythmics oder Luciano Pavarotti haben schon an solchen Fusionskonzerten, häufig für wohltätige Zwecke, mitgewirkt. 1999 brachte er mit seinen Arrangements die Heavy Metal-Ikonen Metallica und das San Francisco Symphony Orchestra zusammen. Die dabei entstandene CD namens „S & M“ verkaufte sich bisher über sechs Millionen Mal. 38 OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft Kamen ist in New York geboren, besuchte dort die High School of Music and Art und absolvierte ein Oboe-Studium an der weltbekannten Juilliard School. Noch während seiner Zeit dort fiel er durch seine Fusionsexperimente von Rock und Klassik Leonard Bernstein auf, der ihm riet, sich sinfonischen Kompositionen zuzuwenden. Die größten Chancen dafür bot das Kino. Bereits 1976 zog er mit Sean Connerys Thriller THE NEXT MAN („Der nächste Mann“) seinen ersten großen Film an Land. Unzählige weitere sollten folgen, während Kamen parallel an anderen Projekten arbeitete, darunter an Pink Floyds Album „The Wall“. Einer seiner weniger bekannten Filme war dabei ANGELO MY LOVE (1983), das Kinoregiedebüt von Robert Duvall. Wesentlich größeren Anteil an seinem Aufstieg als Filmkomponist hatten aber Hits wie BRAZIL („Brazil“, 1985), HIGHLANDER („Highlander“, 1986), DIE HARD („Stirb langsam“, 1988) und LETHAL WEAPON („Lethal Weapon - Zwei stahlharte Profis“, 1987). Kamen war auch für die drei Fortsetzungen zu Richard Donners Hit zuständig und wurde zum Spezialisten für Filme mit starkem Actionakzent. So ist seine dynamische, pulsierende und dennoch melodische Musik unter anderem zu hören in DEAD BANG („Dead Bang - Kurzer Prozess“, 1989), im Bondfilm LICENCE TO KILL („James Bond 007 – Lizenz zum Töten“, 1989), in LAST ACTION HERO („Last Action Hero“, 1993), THE THREE MUSKETEERS („Die drei Musketiere“, 1993), EVENT HORIZON („Event Horizon – Am Rande des Horizonts“, 1997) oder auch in X-MEN („X-Men“, 2000). Einige Spuren ruhiger zeigte er sich mit ROBIN HOOD: PRINCE OF THIEVES („Robin Hood - König der Diebe“, 1991) und DON JUAN DE MARCO („Don Juan de Marco“, 1995). Für beide Filme komponierte er zusammen mit Bryan Adams Songs, die zu Welthits und jeweils für einen Oscar nominiert wurden. Weitere, eher zurückgenommere Partituren Kamens finden sich unter anderem in MR. HOLLAND’S OPUS („Mr. Holland’s Opus“, 1995), in WHAT DREAMS MAY COME („Hinter dem Horizont“, 1998) oder auch in FREQUENCY („Frequency“, 1998). Darüber hinaus schrieb Kamen den Soundtrack zur erfolgreichen Miniserie „Band of Brothers“, Musik für die Abschlusszeremonie der Sommerolympiade von 1996 sowie das Stück „The Fire Within“ für die Winterspiele von 2002. Zuletzt trat Kamen mit der Erfolgsband Coldplay und dem New York Philharmonic Orchestra bei der Grammy-Verleihung 2003 auf und schrieb den Soundtrack zu Charles Duttons Boxerdrama AGAINST THE ROPES, in dem Meg Ryan die weibliche Hauptrolle spielt. 39