- Pathé Films AG Zürich

Werbung
OPEN RANGE
Weites Land
Ein Film von
Kevin Costner
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Universum Film
präsentiert eine
Touchstone Pictures/Cobalt Media Group/Tig Produktion
OPEN RANGE – Weites Land
(OPEN RANGE)
Darsteller
Kevin Costner
Robert Duvall
Anette Bening
u.v.a.
Produktion
DAVID VALDES
KEVIN COSTNER
JAKE EBERTS
Drehbuch
CRAIG STORPER
nach dem Roman „The Open Range Men“ von LAURAN PAINES
Regie
Kevin Costner
Länge: ca. 134 Minuten
KINOSTART: 29.04.2004
www.openrange.de
Im Verleih von
Monopole Pathé Films
Neugasse 6, Postfach
8031 Zürich
Tel. 01 277 70 83
[email protected]
Medienbetreuung
Esther Bühlmann
Postfach 708
8025 Zürich
Tel. 01 261 08 57
[email protected]
2
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Inhaltsverzeichnis
DIE BESETZUNG ................................................................................... 4
DER STAB .............................................................................................. 4
Kurzinhalt ................................................................................................ 5
Inhalt ....................................................................................................... 6
Produktionsnotizen.................................................................................. 9
Die Schauspieler ............................................................................... 11
Die Suche nach der OPEN RANGE .................................................. 15
Die Dreharbeiten ............................................................................... 16
DIE BESETZUNG ................................................................................. 19
Kevin Costner (Charley Waite) .......................................................... 19
Filmographie .................................................................................. 20
Robert Duvall (Boss Spearman) ........................................................ 22
Filmographie .................................................................................. 23
Annette Bening (Sue Barlow) ............................................................ 26
Filmographie .................................................................................. 27
Michael Gambon (Denton Baxter) ..................................................... 28
Diego Luna (John „Button“ Weatheral) .............................................. 29
Abraham Benrubi (Mose Harrison) .................................................... 30
Michael Jeter (Percy) ......................................................................... 30
James Russo (Sheriff Poole) ............................................................. 31
Die Filmemacher ................................................................................... 33
Craig Storper (Drehbuch, Ausführende Produktion) .......................... 33
David Valdes (Produktion) ................................................................. 33
Jake Eberts (Produktion) ................................................................... 34
Armyan Bernstein (Ausführende Produktion) ..................................... 35
James Muro (Kamera) ....................................................................... 36
Gae Buckley (Produktionsdesign) ...................................................... 36
Michael J. Duthie (Schnitt) ................................................................. 37
Miklos Wright (Schnitt) ....................................................................... 37
John Bloomfield (Kostüme) ................................................................ 38
Michael Kamen (Musik) ..................................................................... 38
3
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
DIE BESETZUNG
Boss Spearman
Charley Waite
Sue Barlow
Denton Baxter
Percy
Button
Sheriff Poole
Mose Harrison
Doc Barlow
Butler
Mann im Cafe
Mack
Robert Duvall
Kevin Costner
Annette Bening
Michael Gambon
Michael Jeter
Diego Luna
James Russo
Abraham Benrubi
Dean McDermott
Kim Coates
Herb Kohler
Peter MacNeill
DER STAB
Regie
Drehbuch
Produktion
Kevin Costner
Craig Storper
David Valdes
Kevin Costner
Jake Eberts
Craig Storper
Armyan Bernstein
James Muro
Gae Buckley
Michael J. Duthie
Miklos Wright
John Bloomfield
Michael Kamen
Mindy Marin C.S.A.
Ausführende Produktion
Kamera
Produktionsdesign
Schnitt
Kostüme
Musik
Casting
4
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Kurzinhalt
Charley Waite (KEVIN COSTNER) und Boss Spearman (ROBERT DUVALL) sind die
Letzten ihrer Art. Wo 1882 die Zäune der Zivilisation den Westen Amerikas noch
nicht erreicht haben, treiben sie ihre Rinder über freies Weideland – unterstützt vom
sanftmütigen Riesen Mose (ABRAHAM BENRUBI) und dem jungen Mexikaner
Button (DIEGO LUNA). Es ist ein hartes, aber von der Schönheit der Natur
versöhntes, Leben. Bis zu dem Zeitpunkt, als sie das Reich eines Tyrannen streifen:
Rancher Baxter (MICHAEL GAMBON), der das Örtchen Harmonville fest in seiner
Hand hat, hasst die sogenannten „Freegrazer“ – wie die vier Cowboys, die vom Land
leben, selbst aber keines besitzen. Und wider Willen sehen sich Waite und
Spearman in einen gnadenlosen Kampf verstrickt, der über ihre Zukunft und die aller
Bewohner von Harmonville entscheidet.
Dreizehn Jahre nach seinem Welthit DANCES WITH WOLVES („Der mit dem Wolf
tanzt“, 1990) erinnert der zweifache Oscarpreisträger Kevin Costner ein zweites Mal
an den Traum, den der amerikanische Westen einmal symbolisierte: Einen Traum
vom Leben in Freiheit und Würde, das zwei Cowboys trotz bitterer Erfahrungen zu
führen versuchen. In majestätischen Bildern zeigt Costners dritte Regiearbeit die
Schönheit einer Landschaft, die Macht der Freundschaft, die Sehnsucht nach
intakten Werten und das Gift der Gewalt. In einer seiner interessantesten Rollen
spielt Costner einen Mann, der Frieden mit seiner Vergangenheit geschlossen hat.
Als Mentor und Autoritätsfigur unterstreicht Robert Duvall, dass er zu den besten
Schauspielern Amerikas gehört. Annette Bening („American Beauty“) schließlich ist
als couragierte, selbstbewusste Frau in den besten Jahren zu sehen, deren Leben
eine entscheidende Wende nimmt.
5
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Inhalt
Sattes, üppiges Grün überzieht die Ebenen, kriecht sanfte Hügel hinauf und dehnt
sich scheinbar grenzenlos zum Horizont aus, bis sich mächtige Berge vor ihm
auftürmen. Es ist gutes Land, friedlich und nahezu unberührt. Hier, irgendwo in den
Weiten des amerikanischen Westens, lässt sich Freiheit noch atmen, stört kein Zaun
das offene Weideland, das den letzten echten Cowboys ein Leben in Unabhängigkeit
ermöglicht.
Charley Waite (KEVIN COSTNER) und Boss Spearman (ROBERT DUVALL) sind
„Freegrazer“ - Nomaden der Prärie, die mit ihrer kleinen Herde den Westen
durchstreifen. Seit zehn Jahren reiten der schweigsame Charley und sein Boss, die
ergraute Autoritätsfigur Spearman, Seite an Seite. Suchen nach den letzten Oasen,
die der expandierende Grundbesitz der Natur gelassen hat. Beide Männer vertrauen
einander und den gleichen Werten. Die Vergangenheit des Partners kennen sie
nicht, wohl aber ihre Zukunft. Denn 1882 rückt das große Land immer näher
zusammen, und die Zeit scheint abgelaufen für Abenteurer wie sie.
Mit der Weisheit des Alters und der von bitteren Erfahrungen verursachten Strenge
führt Spearman das Quartett an. Ist Leit- und Vaterfigur für Charley, den sanften
Riesen Mose (ABRAHAM BENRUBI) und den 16-jährigen Mexikaner Button (DIEGO
LUNA), der noch genauso verspielt ist wie der Hund, der die Vier auf ihrer Flucht vor
der Zivilisation begleitet. Es ist ein Leben in Bescheiden-, aber auch Zufriedenheit,
das den eigenen Sehnsüchten und dem Willen der Natur folgt. Schüttet sich der
Himmel aus, zieht man sich zurück in die Geborgenheit eines provisorischen Lagers.
Wird es Nacht, sitzt man am Feuer und spielt Karten. Kommt die Sonne zurück, lockt
das weite Land mit einem Versprechen vollendeter Harmonie. Doch die Menschen
sind es, die Einfluss nehmen, ob es-auch eingelöst werden kann.
Als einige Vorräte zur Neige gehen, schickt Spearman Mose nach Harmonville, zu
einem kleinen, kaum einen Tagesritt entfernten Städtchen. Selbst meiden Spearman
und Charley jeden Kontakt mit Siedlungen, doch als ihr Freund nicht zurückkommt,
überwinden sie ihre Abneigung und handeln. „Behalte das Gewehr in deiner Nähe“,
ruft Charley dem im Lager bleibenden Button nach – wohl wissend, dass er es selbst
vielleicht bald brauchen wird. In Harmonville überprüfen die Männer ihre Waffen,
leitet sie ein Instinkt, der ihnen bisher das Überleben sicherte. Vom etwas konfus,
aber aufrichtig wirkenden Stallbesitzer Percy (MICHAEL JETER) erfahren sie, dass
ihr Freund in eine Schlägerei verwickelt und danach ins Gefängnis gesteckt wurde.
Dort erwartet die beiden Cowboys ein schrecklich verprügelter Mose, der arrogante
Sheriff Poole (JAMES RUSSO) und schließlich mit Großrancher Baxter (MICHAEL
GAMBON) der Mann, der in Harmonville die Fäden zieht.
Unmissverständlich macht Baxter seinem Hass gegen Freegrazer und überhaupt
jeden, der seinen Einflussbereich stört, Luft. Er warnt Charley und Spearman in
scharfem Ton davor, jemals wieder zurückzukehren und lässt sie dann mit dem
verletzten Mose ziehen. Im Hause von Doc Barlow (DEAN McDERMOTT) finden sie
einen integeren Mann, der Mose notdürftig versorgt, und mit Sue Barlow (ANNETTE
BENING) eine resolute, aber warmherzige Frau, die beide Cowboys auf Anhieb
beeindruckt.
6
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Zurück im Lager zeigt sich Button besorgt über seinen besten Freund, aber auch
über maskierte Männer, die er Stunden zuvor beobachtete. Als Waite und Spearman
die vier Phantome stellen, verschwinden diese so gespenstisch, wie sie aufgetaucht
waren. Aus Sorge, die Banditen, die offensichtlich im Dienste Baxters stehen,
könnten nachts die Herde auseinander treiben, vielleicht sogar stehlen, rät
Spearman zur Prävention und will ihnen vorab eine Lektion erteilen. So überraschen
Waite und Spearman die Vier am Lagerfeuer, demütigen sie und geben ihnen, wenn
notwendig, mit dem Gewehrkolben noch eine Warnung mit auf den Weg.
So schnell es die Pferde zulassen, reiten die Cowboys zurück und finden ihre
düsteren Vorahnungen bestätigt. Mose wurde mit einem Kopfschuss hingerichtet,
ebenso der Hund, und der schwer verletzte Button liegt im Koma zwischen Leben
und Sterben. Notdürftig versorgen sie ihn und besprechen ihr weiteres Vorgehen.
Weiterziehen bedeutet Buttons, Zurückreiten vielleicht ihren Tod. „Ich habe kein
Problem mit dem Töten“, versichert Charley seinem Partner, der instinktiv spürt, dass
sich hinter den eisigen Worten Charleys Dämonen und eine gewalttätige
Vergangenheit verbergen. Nachts, als die Gräber gegraben sind und die Sterne sich
am gewohnten Platz eingerichtet haben, bricht Charley sein zehnjähriges
Schweigen. Erzählt von seinem ersten Toten und den vielen anderen, die folgten, als
er während des Bürgerkriegs in einer brutalen Spezialeinheit diente.
Am nächsten Tag bringen sie Button zu Sue Barlow, die sich in Abwesenheit des
Arztes um den Jungen kümmert. Während ein Sturm aufzieht und Dauerregen die
Straßen überflutet, sondieren Waite und Spearman das Terrain. Als Waite einen von
den Wassermassen davongespülten Hund rettet, sichern sich die Cowboys damit die
Dankbarkeit des Besitzers und den Respekt anderer Bürger, die insgeheim mit den
Racheplänen der beiden gegen Baxter sympathisieren. Doch noch ist die Angst zu
groß, stellt sich niemand gegen den Sheriff, der die Leute, nicht aber die Cowboys
einschüchtern kann und schließlich den Rückzug wählt.
Noch einmal sehen die Männer nach dem Jungen, warten auf den Morgen und damit
vielleicht auch auf ihren Tod. Vor Sue Barlow gibt Spearman zu, vor vielen Jahren
seine Familie verloren zu haben und sich besser um Button kümmern zu wollen,
sollte er den nächsten Tag überleben. Für kurze Zeit kehrt Frieden ein, bis plötzlich
eine maskierte Gestalt im Zimmer steht und sich dem schlafenden Waite nähert.
Blitzschnell zieht der ehemalige Gunman seine Waffe und erwacht aus seinem
Albtraum. Gerade noch rechtzeitig, bevor er auf Sue, die direkt vor ihm steht,
anlegen kann. Aufgeschreckt von dem, was tief in ihm saß und jetzt heraus will,
verlässt Waite das Haus. Als man ihm und seinem Partner im Saloon, der Baxter
gehört, einen Drink verweigert, verschafft Waite seiner Forderung mit einer Kugel
Nachdruck, während Spearman die verängstigten Bürger beruhigt. Man spürt, dass
viele unter der Tyrannei Baxters leiden, und erstmals auch, dass Widerstand sich
nicht nur in Worten bilden könnte.
Die Stunden entschlossenen Handelns sind gekommen. In einem Handstreich
überwältigen die Cowboys den Sheriff und drei seiner üblen Helfer, schicken sie mit
Chloroform in tiefen Schlaf, aus dem am anderen Ende der Stadt gerade Button
erwacht. Ein letztes Mal sehen sie nach ihm, bevor mit dem Morgengrauen Baxters
Hass nach ihnen ruft. Wortlos ignoriert Waite beim Abschied Sues Signal der
Zuneigung. Ermahnt von seinem alten Mentor, geht der Einzelgänger zurück. „Ich bin
nicht der Mann, für den Sie mich halten“, warnt er Sue. „Ich habe gesehen, wer sie
7
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
sind“, bleibt sie unbeeindruckt und lässt die zwei Männer ziehen in den Kampf, der
über ihre und Sues Zukunft, aber auch die der Stadt entscheiden wird.
Erstaunlich gelassen warten die beiden Cowboys auf den möglichen Tod, der in
Gestalt von Baxter und einer Übermacht von Halsabschneidern bald in die Stadt
einreiten wird. Spearman kauft sich teuerste Schokolade und Zigarren und teilt den
Luxus mit denen, die sich ihn nie selbst leisten könnten. Von verängstigten
Menschen beobachtet, die auf einem Hügel vor der Stadt in sicherer Entfernung
Position bezogen haben, geben sich die Freunde ein letztes Mal die Hand und zollen
sich gegenseitig Respekt.
Als sie von Stallbesitzer Percy gewarnt werden, dass sich fünf Männer auf der
Hauptstraße nähern und eine unbekannte Zahl irgendwo auf der Lauer liegt, stellen
sich Charley Waite und Boss Spearman dem Unvermeidlichen. Konfrontieren Baxter
und vier seiner bezahlten Mörder auf offener Straße. Für einen kurzen Moment
halten beide Gruppen inne. Schließlich tritt Waite vor, stellt Baxters Killer Butler zur
Rede, ob er Mose erschossen habe. Butlers Reaktion ist ein perfides Grinsen,
Waites Antwort ein tödlicher Schuss. Mit furchterregender Präzision ist ein blutiger
Showdown eröffnet. In wenigen Minuten wird er das Leben von vielen verändern und
von einigen auch beenden.
8
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Produktionsnotizen
„Für mich war das ein Stoff, den ich selbst gerne im Kino sehen würde“, erklärt Kevin
Costner. „Wenn ich mich mit anderen über diesen Film unterhielt, hörte ich nur, dass
sie von OPEN RANGE an Filme erinnert wurden, die sie selbst sehen wollten. So
passte für mich alles zusammen, dass ich diese Landschaft kreieren und zum Leben
erwecken konnte. Das war aufregend und für mich ein echtes Privileg.“
Mit OPEN RANGE nimmt Costner ein drittes Mal auf dem Regiestuhl Platz, nachdem
ihm sein Debüt DANCES WITH WOLVES („Der mit dem Wolf tanzt“, 1990) auf
Anhieb einen Oscar als Bester Regisseur eingebracht hatte. Dass er bei seinem
jüngsten Film drei Positionen bekleidete, hat sich, so Costner, „einfach so ergeben.
Ich spüre die Drehbücher auf, entwickle sie weiter und baue eine solch große
Zuneigung zu ihnen auf, dass gewisse Momente daraus wirklich wichtig für mich
werden, sich in meinem Kopf festsetzen. Ich habe mich nie nur als Schauspieler
gesehen.“
In den weiten, mächtigen Prärien Amerikas angesiedelt, weist OPEN RANGE alle
Merkmale eines klassischen Westerns auf, gibt Einblick auf einen einzigartigen
Abschnitt amerikanischer Geschichte: das Ende der Ära vom Land, das keine
Besitzer kannte. Das Ende von Cowboys, die als „Freegrazer“ mit ihren Tieren
umherzogen und vom freien Land lebten. Aber Costners Kamera vertieft das
romantische Image vom Cowboy, der nichts besitzt außer seinem Hemd und den
Hufeisen seines Pferdes. „In jedem Western“, erklärt Costner, „gibt es geheimnisvolle
Charaktere. Man weiß nicht, woher sie kommen und wie sie zu dem wurden, was sie
jetzt sind. Abgesehen von dem, was ihr Pferd trägt, gehört ihnen nichts. Das ist eine
wirklich ausgesprochen romantische Vorstellung, aber wenn man ein bisschen länger
darüber nachdenkt, tauchen Fragen auf. Was machen Cowboys, wenn es regnet
oder die Lebensmittel ausgehen? Sie mussten für sich selbst sorgen, sehr
einfallsreich dabei sein. Unser Bild vom Westen ist sehr idealisiert, tatsächlich aber
war dieses Leben sehr schwer.“
Craig Storper, Drehbuchautor und einer der ausführenden Produzenten des Films,
nennt den Western eine ureigen amerikanische Kunstform und betont, dass OPEN
RANGE die klassischen Themen des Genres aufgreift: Freiheit, Gerechtigkeit, Ehre,
Liebe und Freundschaft. Aber sowohl er als auch sein Regisseur wollten weiter
gehen als die meisten anderen Western und authentische Stimmen der
Vergangenheit entwickeln. Das erforderte eine Geschichte mit emotionaler Tiefe und
Charaktere, die Klischees und hölzerne Stereotypen transzendierten, die man oft mit
dem Genre verbindet.
„Das Gefühlsleben der Figuren, das Leben, das sie nicht mit anderen teilen wollen,
stellt sich als unerwartet komplex heraus, wenn man einmal die Barrieren einreißt,
die sie als Selbstschutz errichtet haben“, erläutert Craig Storper. „Nur die Situationen,
in die sie hineingeraten, zwingen sie, Dinge zu enthüllen, die sonst vielleicht
begraben geblieben wären. Und das führt letztlich zu ihrer Veränderung.“
Kevin Costner legte großen Wert auf die Sprache, um die Beziehungen zwischen
den Männern in all ihrer Komplexität transparent zu machen: „Wir stützen uns auf die
Sprache. Sie offenbart, wie Männer miteinander und mit ihren Problemen umgehen,
wie sie mit Frauen sprechen, sie behandeln und von ihnen verwirrt werden.“ Annette
9
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Bening stimmt Costner zu: „Ich mochte das Drehbuch, weil es ganz klassisch und
doch auch ungewöhnlich sensibel war. Vor allem im Umgang der Männer
miteinander. Diese Intimität ist vom Drehbuch wunderbar erfasst, und es ist sehr
berührend, wie die Verletzlichkeit dieser Männer dramatisiert wurde.“
Ohne Auftrag eines Produzenten oder Studios schrieb Storper das Drehbuch vor
viereinhalb Jahren, nachdem er sich eine Option auf Lauran Paines Roman „The
Open Range Men“ gesichert hatte. Seine Ambitionen, den Stoff verfilmen zu lassen,
verschwieg Storper dem Autor wegen der Launenhaftigkeit des Filmgeschäfts in
Hollywood. Er entschloss sich, erst dann etwas zu sagen, wenn die Produktion
wirklich gesichert wäre. „Lauran war in seinen Achtzigern“, erklärt Storper, „und es
erschien mir einfach nicht richtig, ihm jedes mal Hoffnung zu machen, wenn
irgendjemand einen Hauch von Interesse zeigte.“
Schließlich, im Dezember 2001, unterrichtete ihn Paines Frau vom Tod ihres
Mannes. Als sich OPEN RANGE dann konkretisierte, informierte Storper Paines
Witwe. „Als ich ihr endlich erzählen konnte, dass Kevin die Hauptrolle im Film
übernehmen würde, war sie völlig überwältigt“, erinnert sich Storper. „Am Telefon
brach sie in Tränen aus, und es stellte sich heraus, dass ich ihr die Neuigkeit an
ihrem Geburtstag übermittelt hatte. Es war einfach wunderbar, einer Frau, die ihren
Mann verloren hatte, der immer von einer Verfilmung seiner Arbeit geträumt hatte,
mitzuteilen, dass dies jetzt Realität würde und Robert Duvall, Kevin Costner und
Annette Bening die Hauptrollen übernommen hätten.“
Bedenkt man den Widerstand im Hollywood der Gegenwart gegenüber dem
klassischen Genre, erforderte es großes Vertrauen in den Stoff, sich darauf eine
Option zu sichern. „Der letzte wirklich erfolgreiche Western war UNFORGIVEN
(„Erbarmungslos“, 1992)“, führt Storper aus, „und das liegt schon 11 Jahre zurück.
Einen solchen Film also in Angriff zu nehmen, entspricht dem Kraftakt, einen Felsen
in Hollywood bergauf zu schieben. Und dafür braucht man sehr starke Muskeln. Aber
als Geschichtenerzähler muss man den Glauben haben, dass eine gute Geschichte
auch einen Weg findet, erzählt zu werden.“
Die Muskeln brachte schließlich Kevin Costner mit. Autor und Regisseur trafen sich
durch Vermittlung ihrer Agenten. Beide verstanden sich auf Anhieb durch ihre
gemeinsame Liebe für den Western und alles, was dazu gehört. „Ich denke, die
meisten werden meine Zuneigung für den Western kennen“, erläutert Costner, der
neben DER MIT DEM WOLF TANZT auch in den Western SILVERADO („Silverado“,
1985) und WYATT EARP („Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“, 1994) zu sehen
war. „Trotzdem überrascht es mich, wenn sich andere zu ihrer Liebe zum Western
bekennen, denn eigentlich ist die Anzahl der Western, die man auch bedeutende
Filme nennen könnte, nicht sehr groß. Es sind wenig reizvolle Geschichten vom
Kampf zwischen Gut und Böse. Aber sie sind Bestandteil unseres kulturellen Erbes.
Die Menschen lieben sie noch immer.“
Im Januar 2002 sprach Costner David Valdes an, den Produzenten von
ERBARMUNGSLOS, und nach längeren Diskussionen entschied man sich, den Film
unabhängig zu produzieren. Die in London ansässige Cobalt Media Group übernahm
den Auslandsverkauf des Films, während The Walt Disney Company die
Verleihrechte in Nordamerika erwarb.
10
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Die Schauspieler
Jeder der Darsteller, dem dieses Projekt angeboten wurde, reagierte ausgesprochen
positiv auf diese Offerte. Von entscheidender Bedeutung für den Film war es aber,
sich die Mitwirkung der Kinolegende Robert Duvall zu sichern. „Als ich den Roman
las und an meinem Drehbuch arbeitete, dachte ich immer an Robert Duvall“, gibt
Craig Storper zu. „Als ich mich zum ersten Mal mit Kevin traf, sagte er in einem
seiner ersten Sätze: ’Ich könnte mir vorstellen, dass Robert Duvall mitspielen würde’.
Ich weiß nicht, was wir bei einer Absage Duvalls wirklich gemacht hätten, denn einen
anderen Schauspieler konnten wir uns für diese Rolle nicht vorstellen.“
„Die Figur war maßgeschneidert für Bob“, ergänzt Costner. „Craig schrieb das Skript,
und ohne jemals Bob angerufen zu haben, verlagerte ich den Schwerpunkt der
Dialoge auf seine Figur. Das war richtig und eine kluge Entscheidung für den Film.“
Tatsächlich besteht die wichtigste Beziehung des Films zwischen Charley und dem
älteren Boss. Dieser ist Freund, Mentor, Vaterfigur und auch Chef für Charley.
Storper beschreibt Boss als „Mann mit schmerzlicher Vergangenheit, der im Grunde
seines Wesens anständig und hart arbeitend jedem ins Gesicht sagt, was er von ihm
hält.“ Die verschiedenen Facetten dieser Beziehung verstärken sie, aber
komplizieren sie auch. „Die Handlung liefert uns die Landschaften, die Geschichte
und die Action, die wir von einem Western erwarten“, erklärt Storper. „Aber was dem
Film seine Bedeutung und sein Herz gibt, sind diese beiden Charaktere und ihre
Beziehung zueinander.“
Zum Glück für die Filmemacher gab Duvall innerhalb von 24 Stunden, nachdem er
das Drehbuch gelesen hatte, seine Zusage. „Ich wusste einfach, dass ich dabei sein
wollte“, erklärt der Veteran unzähliger Hollywooderfolge. „Es ist ein klassischer
Western und eine wunderbare Rolle für mich.“ Fast aber hätte Duvall den Drehort
nie erreicht. Als er sich im April 2002 in Virginia für den Film vorbereitete, stürzte er
vom Pferd und brach sich sechs Rippen. Wäre das näher am Beginn der
Dreharbeiten passiert, wäre er nicht schnell genug wieder gesund geworden. Doch
trotz verheilter Brüche war es für ihn eine psychologische Herausforderung, wieder in
den Sattel zu steigen. „Ich zögerte ein bisschen, mich wieder auf ein Pferd zu
setzen“, gibt Duvall zu. „Aber die Bews-Brüder, die für die Tiere zuständig waren,
halfen mir sehr. Nach einer Weile hatte ich mich darauf eingestellt. Es war hart, aber
ich wollte diesen Film machen, musste mich deshalb schnell erholen.“
Niemand war vielleicht dankbarer für Duvalls Stärke als sein Regisseur. „Die Sprache
des Skripts passt zu ihm“, erklärt Costner mit erkennbarer Bewunderung. „Ich
wusste, dass er die Situationen, die das Drehbuch ihm abverlangte, ganz wunderbar
meistern würde. Ich glaube, diese Rolle und wie er sie gespielt hat, könnte einen
weiteren Höhepunkt in seiner Karriere bedeuten.“ Zum Zeitpunkt von Duvalls Zusage
hatte sich Costner schon bereit erklärt, Charley Waite zu spielen. „Charley ist eine
klassische Figur. Man weiß nicht viel über ihn, aber plötzlich beginnt er sich zu öffnen
und seine gewalttätige Vergangenheit zu enthüllen. Er ist ein guter Mensch, der
glaubt, ein schlechter zu sein.“
Ursprünglich war die Figur zehn Jahre jünger und wenig war über ihre Biographie
bekannt. Mit der erneuten Überarbeitung der Rolle wollte Storper nicht nur dem
Regisseur entgegenkommen, „sondern die Figur mit einem tieferen, emotional
ausfüllenderen Subtext bereichern. Wenn man es 1882 schaffte, 40 Jahre alt zu
11
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
werden, obwohl man nur aus Satteltaschen lebte, hatte man große Lebenserfahrung.
Das Leben lehrt uns Gutes und Schlechtes, deshalb unterscheidet sich ein 40jähriger deutlich von einem 30-jährigen Mann. Aus Gesprächen mit Kevin entstand
für diese Figur eine richtige Biographie, die im Buch allenfalls angedeutet ist.“ So darf
der Zuschauer nun teilhaben an Charleys Reise, „wie er kämpft, um sich von dem,
was er war, fortzuentwickeln zu dem, was er einmal sein könnte. Er lässt seine
Vergangenheit ziehen“, führt Storper weiter aus, „und bemüht sich um
Selbsterneuerung.“
Hat man eine solch starke Persönlichkeit für die Figur von Boss Spearman besetzt,
war es eine Herausforderung, einen adäquaten Widersacher zu finden. Als perfekt
erwies sich schließlich Sir Michael Gambon, ein irischer Schauspieler, der vor allem
bekannt ist durch Michael Manns THE INSIDER („Insider“, 1999) und Robert Altmans
GOSFORD PARK („Gosford Park“, 2001). „Wir konnten uns glücklich schätzen“, so
Craig Storper, „einen Schauspieler gefunden zu haben, der Robert Duvalls Figur
Paroli bieten konnte. Hat man einen starken Protagonisten und einen schwachen
Gegenspieler, hat man letztlich nichts. Robert Duvall besitzt eine sehr starke
Präsenz, ist eine Ikone, deshalb war Michael Gambons Besetzung von elementarer
Bedeutung. Er kann sich behaupten und hinterlässt in der begrenzten Zeit, in der er
auf der Leinwand zu sehen ist, einen starken Eindruck.“
Gambons Figur Baxter hat mit seinen Banditen das Städtchen Harmonville im Griff.
Viele verachten insgeheim diesen rücksichtslosen Mann, und nicht nur, weil er die
Stadt wie sein kleines Königreich regiert. Baxter gehört zu den Menschen, die sechs
Schläger schicken, um einen Mann zu verprügeln. Er hat gerne die Vorteile auf
seiner Seite und mag es, wenn man ihn fürchtet. Auch Gambon entwarf für seine
Figur eine Biographie, für die es im Drehbuch keine Anhaltspunkte gab. Seiner
Interpretation nach war Baxter ein Mann, „der aus Irland nach Amerika gekommen
war und sich dort mit großem Erfolg durchgesetzt hatte. Er hat Land gekauft, züchtet
Rinder, baut Städte auf, hat für alle Gebäude gezahlt und denkt so, dass ihm auch
alles gehört. Aber dem ist nicht so.“
Gambon war begeistert von der Chance, in einem Genre zu arbeiten, das ihm in
England nie angeboten wurde. „Ich wollte einfach in einem Western spielen“, lacht
Gambon. „Für einen Engländer ist das ein Traum. Und wenn man dabei der
Bösewicht sein darf, ist das die Krönung.“ Hinzu kommt die Gelegenheit, mit einem
Superstar wie Kevin Costner zusammenzuarbeiten. „Gewöhnlich sehe ich ihn nur auf
einer großen Kinoleinwand in London“, erzählt Gambon. „Und plötzlich stand er
neben mir, trug einen Cowboyhut und eine Waffe. Es war eine surreale Erfahrung,
wirklich außergewöhnlich.“
Außergewöhnlich war auch die Zusage Annette Benings, der für AMERICAN
BEAUTY („American Beauty“, 1999) und THE GRIFTERS („The Grifters“, 1990)
jeweils Oscar-nominierten Schauspielerin, die einzige große Frauenrolle in OPEN
RANGE zu übernehmen. „Sue ist eine Pragmatikerin“, erklärt Bening ihre Figur. „Sie
ist keine sehr komplizierte Frau und ruht in sich. Als die Cowboys in ihr Haus
kommen, ist sie ein beruhigender, zivilisierender Einfluss.“
Obwohl Sue auf die 40 zugeht, in einer Zeit, in der solche Frauen bemitleidet oder
geächtet wurden, und sich schmerzlich bewusst ist, dass die Jahre jede Hoffnung auf
Liebe und Kinder töten, hat sie immer noch zuviel Selbstachtung, um sich einfach zu
12
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
arrangieren. „Sie ist eine sehr starke, Stabilität ausstrahlende Frau“, versichert
Bening. „Sie hat viel mitgemacht und genug Enttäuschungen erlebt, um sich
irgendwie durchzukämpfen - sollte sie unverheiratet bleiben, mit ihrem Bruder
zusammenleben und sich um das Haus kümmern müssen.“ Und dann trifft sie
Charley Waite. „Sie verliebt sich wirklich, sieht die Möglichkeit, dass hier etwas
entstehen könnte, dass beide gemeinsam etwas aufbauen könnten.“ Robert Duvall,
der mit seiner Figur den Kuppler zu spielen versucht, versteht das Dilemma Sues.
„Es ist ihre letzte Chance, einen Mann zu bekommen, und das erhöht emotional die
Bedeutung, fügt einen wunderbaren Aspekt hinzu. Als Sue Charley begegnet,
erkennt sie, dass er ihre Zukunft sein könnte. Und der Gedanke, ihn wieder verlieren
zu können, ist eine traurige Sache für diese Frau, die ja nicht mehr ganz jung ist.“
Obwohl Charleys Widerstand fast zu stark ist für Sues leisen Charme, erobert sie ihn
schließlich doch. Kein Wunder, denn Bening erfüllt ihre Figur mit einer leuchtenden
Aura. In Kevin Costners Worten besitzt Bening „Anmut und Grazie. In meinen Augen
ist sie die Hepburn unserer Generation. Sie hat einfach Klasse.“
Bening brachte in ihre Rolle Seele und Intelligenz ein. Das unterscheidet sie in den
Augen ihrer Produzenten von den meisten ihrer Kolleginnen. Ihre Professionalität
und ihr Selbstvertrauen fiel den anderen Schauspielern und auch der Crew auf, die
beides auch würdigten. Man verstand, was für eine Herausforderung es für sie war,
sich auf diesem Testosteron-geladenen Set zu behaupten. Bening beschwerte sich
nie, verlangte nie eine Spezialbehandlung, wofür sich ihr Regisseur mit großem Lob
bedankt: „Für mich als Kollege war es großartig zu beobachten, wie sich eine
Darstellerin ihrer Klasse auf diese Rolle in einem Film für große Jungs stürzte. Sie
dabei zu haben erleichterte meine Arbeit als Regisseur. Sie hat nie gesagt: ’Was soll
ich eigentlich hier, es dreht sich doch alles um euch’. Sie hat keine Ahnung, wie sehr
ich das an ihr geschätzt habe.“
Michael Jeter, Diego Luna und Abraham Benrubi komplettieren die Besetzung. Der
im März 2003 verstorbene Jeter fühlte sich vor allem von der Integrität und Qualität
der beiden Hauptfiguren angezogen. „Es ist eine Freundschaft, gleichzeitig aber
auch ein Lehrer/Schüler-, Vater/Sohn- und Arbeitgeber/Arbeitnehmer-Verhältnis. Es
ist eine Beziehung mit vielen Facetten. Ich interessierte mich für diese Menschen,
und wenn das passiert, weiß man, dass man gutes, fruchtbares Territorium betritt.“
Button, Diego Lunas Rolle, war ursprünglich für einen 15-jährigen Amerikaner
geschrieben worden. Daraus wurde ein Mexikaner, als Luna Costners Angebot
annahm, in OPEN RANGE mitzuspielen. Die Idee dazu hatte David Valdes, der Luna
bei der Verleihung der Independent Spirit Awards in Los Angeles gesehen hatte, wo
Luna Werbung für seinen Film Y TU MAMÁ TAMBIÉN („Y Tu Mamá También“, 2001)
machte. Einen kommenden Star witternd, kontaktierte Valdes Costner, der Luna bat,
ein paar Szenen vor einer Videokamera zu spielen. Was Costner auf diesem Band
sah, überzeugte ihn. „Diego war ein kleiner Funke, der aus dem Nichts kam“, erzählt
Costner. „Er war so jung, so frisch, und wir alle erkannten uns in ihm wieder. In
seiner Begeisterungsfähigkeit, seinem Sinn für das Magische. Ich mochte ihn wirklich
sehr.“
Luna hebt hervor, dass das Porträt dieser Cowboys als komplexe Charaktere die
Anziehungskraft von OPEN RANGE um ein Vielfaches erhöht - als Western wie auch
einfach als eine gute Geschichte. „In den alten Western waren die Cowboys wenig
13
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
gesprächig“, erklärt Luna den Unterschied. „Hier reden sie und man erfährt, was in
ihrem Kopf und in ihrem Herzen vor sich geht. Gutes und Schlechtes ist in jedem
Menschen vorhanden. Es ist immer diese Kombination, immer dieses Gleichgewicht.
Diese Figuren wirken real, man versteht sie, weil sie menschlich sind, unabhängig
davon, dass sich alles 1882 ereignet. Charleys Problem haben wir irgendwie alle.
Wir alle haben schreckliche Dinge getan, und es ist hart zu vergessen, weiter zu
machen und sich zu verändern.“ OPEN RANGE mag in seiner Struktur ein
klassischer Western sein, ist aber laut Luna auch „ein Film über Hoffnung und Liebe,
hat jedes wichtige Element. Gute Schauspieler und ein sehr gutes Drehbuch.
Deshalb kann jeder auch einen guten Film und etwas ganz Besonderes erwarten.“
Button, der Jüngste in der Gruppe, ist in diesem peinlichen Alter, versucht ein Mann
zu sein, während ein kindliches Herz noch in ihm schlägt. Er betrügt beim
Kartenspiel. Nicht, weil man ihm nicht vertrauen kann, sondern er den Älteren
beweisen will, dass er mit ihnen mithalten kann. „Er versucht, zu früh ein Mann zu
sein“, beschreibt Luna seine Figur. „Auf dem Weideland führt er das Leben eines
Erwachsenen, gleichzeitig ist er aber noch ein Kind, das geliebt werden und spielen
will. Letztendlich will er nur Boss stolz machen. Deshalb ist er mal Kind, mal
Erwachsener.“
Ähnlich wie in Buttons Fall ist das Verhältnis von Charley und Boss auch gegenüber
Mose fast großväterlich und väterlich. Mit 30 ist Mose, den Abraham Benrubi spielt,
deutlich älter als Button, doch obwohl er Ratgeber für den Jungen sein könnte, fügt
er sich dem erfahreneren Charley. Mose ist außerdem noch jung genug, um von
einer Auswanderung nach Südamerika zu träumen. Und wie Button empfindet er das
Leben als Cowboy als einziges großes Abenteuer.
Abraham Benrubi war dankbar für eine zweite Chance, mit Kevin Costner arbeiten zu
können, denn sein kleiner Auftritt in THE POSTMAN („Postman“, 1997) überstand
den Endschnitt nicht. „Kevin versprach mir, dass er eines Tages wieder auf mich
zurückgreifen würde“, erinnert sich Benrubi, „aber trotzdem musste ich vorsprechen,
musste beweisen, dass ich Mose sein könnte.“ Benrubi war auch begeistert von der
Arbeit mit Robert Duvall: „Er ist eine Legende. Ich weiß, dass ist nicht gerade
Cowboy-cool, aber ich habe im Internet ein bisschen recherchiert. Über 90 Rollen,
und mit nahezu jedem hat er vor der Kamera gestanden. Er ist ein Meister mit 40
Jahren Erfahrung. Er machte sieben Takes von jeder Szene, und alle unterschieden
sie sich, waren brauchbar und brillant.“
14
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Die Suche nach der OPEN RANGE
Obwohl das Drehbuch den Schauplatz nicht genau benennt, dachte Kevin Costner
an Montana und seine majestätische Bergwelt als Hintergrund für die Geschichte.
Doch der Wunsch, in den Staaten zu drehen, ließ sich nicht realisieren. Zumal die
einst berühmten Western-Sets Hollywoods, die Paramount Ranch und die Bell
Canyon Ranch, längst aufgegeben und zur Bebauung freigegeben worden waren.
Deshalb entschied man sich für Kanada, und weil Produzent Valdes
ERBARMUNGSLOS in Alberta gedreht hatte, war diese Provinz seine erste Wahl.
Am 15. März 2002 begann die Locationsuche mit Autos und Hubschraubern. Monate
später hatte man verschiedene Ranches für die Camp- und Herdenszenen gefunden:
Die Nicoll Ranch am Jumping Pound Creek, die Turner Ranch und die Hughes
Ranch, beide südwestlich von Longview gelegen, und schließlich auch die Kinnear
Ranch mit einem wunderschönen Ort namens Fireguard Coulee. Am schwierigsten
war es, einen geeigneten Platz für das fiktive Städtchen Harmonville zu finden.
Westlich von Calgary wurde die Suche mit dem Helikopter schließlich belohnt. Im
Stoney Nakoda First Nations Reservat entdeckte Costner die Location, die er
gesucht hatte - trotz einer 50 Zentimeter hohen Schneedecke. Diese allerdings
kaschierte einen Nachteil: eine Zufahrtsstraße gab es nicht.
So musste über 1,5 Meilen eine provisorische Straße angelegt werden. Kaum war
man mit dieser Arbeit fertig, wurde es Frühling. Durch die Schneeschmelze stand das
Wasser plötzlich mehr als einen Meter hoch, und viele fragten sich, wie hier Autos
fahren sollten. Produktionsdesignerin Gae Buckley erinnert sich an das tägliche
Ritual, das sie mit Kulissenbauer Alf Arndt durchspielte, wenn sie versuchte, die
überflutete Straße, zu überqueren. „Alf sagte dann immer ’Heute ist das Wasser
tiefer, ich weiß nicht, ob wir das riskieren sollten’. Und ich antwortete ’Dann lass es
halt, du ruinierst dir sonst deinen Truck’. Und war dieser Satz gefallen, gab Alf
plötzlich Gas und trieb den Wagen durch die Fluten, bis das Wasser über die
Windschutzscheibe stieg. Es war wie in Disneyland.“
Nach vierwöchiger Designrecherche in Los Angeles brauchte man schließlich weitere
neun Wochen, um Harmonville aufzubauen. Auf der Basis von Geschichtsbüchern
und den Arbeiten von Pionierfotografen wie Silas Melander und Evelyn Cameron ließ
Buckleys Team mit extremster Genauigkeit vergangene Zeiten wieder auferstehen.
Designer Ted Haigh, laut Buckley „ein wandelndes Lexikon über diese Periode der
US-Geschichte“, kümmerte sich um die vielen Zeichen und Schilder, während andere
die Konstruktionstechniken und die Farbpaletten recherchierten. Das ganze Holz,
das man für Harmonville benötigte, wurde genau auf die Maße zugeschnitten, die
man damals verwendete, und danach für die Außenfassaden künstlich verwittert.
Man benutzte nur Nägel und ließ sie rosten, was für einen zusätzlichen Effekt sorgte.
Die Flure in den Häusern wurden speziell behandelt, damit sich das Holz etwas
krümmte. Das ganze Fensterglas, das man brauchte, war handgeblasen und wurde
importiert. Set-Dekorateurin Mary-Lou Storey kümmerte sich um jedes Detail – bis
hin zu den Jalousien aus Ölpapier und den Kerosinlampen.
„Wir haben wirklich alles versucht, die Zeit wiederaufleben zu lassen“, fasst Buckley
die erstaunlichen Leistungen ihres Teams zusammen. „Unsere Farbpalette entsprach
exakt der Zeit um 1880, selbst die Tapete im Haus des Arztes war eine Reproduktion
eines echten Musters. Man nannte es ’Ashes of Roses’.“ Am meisten begeistert
15
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
zeigte sich Buckley vom Gefängnis und dem Saloon. „Durch Recherche erfuhren wir,
dass die Zellen so solide gebaut wurden, dass kein Gefangener die Wände
durchbrechen konnte. Wir bauten eine falsche Wand, die anderen aber exakt nach
dem Vorbild der Zeit. Und Kevin liebte den Saloon. Er sah wirklich ziemlich
authentisch aus, komplett mit einer Bar und einem speziellen Schrank, einer
Breakfront, die eine Firma in St. Louis damals für den ganzen Westen herstellte.“
Die Dreharbeiten
Die Konstruktion Harmonvilles richtete sich nach einer entscheidenden Sequenz:
dem finalen Showdown in der Main Street. Die verblüffende Schießerei stand im
Mittelpunkt der Dreharbeiten, die am 17. Juni 2002 begannen. Sie ist der Höhepunkt
des Films, musste aber mehr sein als ein Special-Effects-Spektakel: „Die Gewalt
dabei ist nicht willkürlich, sondern ein wichtiges Element der Geschichte“, erklärt
Craig Storper. „Sie sorgt nicht nur für die Katharsis. Durch sie lernen wir auch, was
es bedeutet, für Demokratie, Liebe und Freundschaft kämpfen zu müssen. Unsere
Charaktere suchen zwar nicht die Gewalt, aber es gehört zu den wichtigsten Idealen
des Westerns, dass man für Dinge, an die man glaubt, manchmal kämpfen und
sogar sterben muss.“
Die Choreographie der Sequenz begann ganz einfach, als Buckley und Costner
Gunfight-Szenen in Costners Haus durchspielten. Was vielleicht nicht unbedingt
nach harter Arbeit aussah, erfüllte einen wichtigen Zweck. „Für mich war das
großartig“, erklärt Buckley. Denn so konnte ich sehen, welche Einstellungen Kevin für
die Sequenz plante. Jetzt wusste ich, wie die Actionfolge aussehen würde und
konnte das Design anpassen. Sobald ich einen groben Entwurf fertiggestellt hatte,
ließ ich davon in Los Angeles ein Computermodell erstellen. Und dieses wurde dann
ein riesiger Rubik’s Cube. Percy zum Beispiel musste vom Obergeschoss seines
Stalls sehen können, wie Baxters Männer in die Stadt einritten, aber auch, wie sich
die acht Schützen vom Büro des Marshalls aus Boss und Charley näherten. Dann
musste Percy, während er noch die Männer beobachtete, auf die andere Seite
laufen, um Charley zu warnen. Und man musste ihn oberhalb von Boss Spearman
sehen können, wenn ihn dann eine Kugel zu treffen schien. Von Charleys
Perspektive aus mussten die Schatten der drei Revolverhelden zu sehen sein, die
hinter den Zelten umherschlichen. Für all das hatte Kevin spezielle Einstellungen
geplant, und wir versuchten, uns all diesen Vorgaben anzupassen.“
Über zehn Tage lang drehte das Team an der Schießerei, verbrauchte dabei
mehrere tausend Platzpatronen. Requisiteur Dean Goodine benutzte neueste
Technik, meist elektrischer Art, um Revolver- und Gewehrfeuer zu simulieren. Die
Waffen wurden mit drei Ladungen in der Trommel verdrahtet. Wenn gefeuert wurde,
trat eine kleine Flamme aus. „Alles aber war total sicher“, betont Goodine. „Echte
Munition gab es auf unserem Set nicht. Vor jeder Szene schätzten wir die Größe der
Ladung neu ein, die wir, abhängig von der gewählten Einstellung, brauchten,
kalkulierten auch die Streuwirkung ein. Wir kümmerten uns darum, dass alle
Kameraleute durch Abschirmungen und Ohrenschützer gesichert waren und gaben
den Darstellern Anweisungen, wann sie feuern mussten und wann nicht. Nach jeder
Szene wurde jede Waffe komplett geleert.“
16
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Um besorgte Nachbarn musste sich dabei niemand kümmern. „Wir waren da
draußen ziemlich isoliert“, erklärt der 2. Aufnahmeleiter Peter G. Horn. „Das gehörte
zu den schönsten Vorteilen dieser Location. Die nächste Hauptstraße war gut vier
Kilometer entfernt, Canmore, die nächstgelegene Stadt, etwa eine halbe Stunde.“
Diese Abgeschiedenheit war allerdings nicht hilfreich für den Dreh der zweiten
wichtigen Sequenz des Films, wenn es in Strömen gießen und das Wasser durch die
Stadt fluten sollte. Die offensichtlichste Herausforderung hier in der Prärie war
zunächst einmal, Wasser in diesen Mengen zum Set zu bringen. Es musste aus dem
nahe vorbeifließenden Bow River gepumpt und dann in einem riesigen Wassertank
gespeichert werden. Den allerdings gab es leider nicht. So musste die Crew
improvisieren, hinter der Stadt eine etwa zehn Meter weite, 20 Meter lange und fünf
Meter tiefe Grube graben. Das wiederum brachte ein weiteres Problem mit sich.
„Man hat nicht die geringste Vorstellung davon, wie viel Dreck aus einer Grube dieser
Größe tatsächlich kommt, bevor man es nicht selbst sieht. Auf dem Boden des
Pferdestalls haben wir Dreck gut einen Meter hoch aufgebracht, ihn für die Straßen in
der Stadt und aus ihr hinaus verwendet, und mussten dennoch eine Menge Dreck
noch wegschleppen. Dann musste die Grube so gesichert werden, dass kein Wasser
durchsickern konnte. Pumpen mussten installiert und das Ganze schließlich von
unseren Botanikern so angelegt werden, als gäbe es hinter Harmonville wirklich
einen richtigen Teich. Dann wurde ein Graben für die Flut ausgehoben und mit einem
speziellen Zementmörtel besprüht. Wie in einem Vergnügungspark musste das
Wasser ununterbrochen laufen können.“
Die Flutsequenz stellte die Crew vor einige Probleme: die Strömung musste stark
genug sein, um den Hund, aber nicht Charley in Gefahr zu bringen. Das Wasser
musste eine ganz bestimmte Tiefe haben und einen ganz bestimmten Weg nehmen.
Die Strömung musste von konstanter Stärke sein und das Wasser so lange laufen,
bis die Szenen wirklich zu aller Zufriedenheit im Kasten waren. Und natürlich durfte
weder die knappe Vorbereitungszeit noch das dafür vorgesehene Budget überzogen
werden. Dafür mussten alle Abteilungen zusammenarbeiten, mit Buckley und Special
Effects Supervisor Neil Trifunovich an der Koordinationsspitze.
Die Grube konnte 270.000 Gallonen Wasser speichern, das durch riesige
Tauchpumpen zurückgeflutet wurde in die Main Street und schließlich über die
andere Seite der Stadt. Von einem 75-Tonnen-Kran, in einer Höhe von etwa 30
Metern, „regnete“ es mit 600 Gallonen Wasser pro Minute auf das Set herunter.
Zusätzlich gab es eine weitere Vorrichtung, die 250 Gallonen Wasser pro Minute
versprühen konnte. Beide „Regenmaschinen“ speiste ein 10.000-Gallonen-Tanker
und vier 4.000-Gallonen-Tanker. Das Wasser dafür wurde aus dem Fluss gepumpt
oder von Trucks aus der Grube in die Stadt gebracht. Die Flut selbst strömte mit
32.000 Gallonen Wasser pro Minute durch Harmonville. Es war eine unglaubliche
Operation.
„Dieser Aufwand lohnte sich“, so Trifunovich. „Denn durch das Wasser entstand eine
Atmosphäre, die man selten in einem Western beobachten kann. Anstelle der
üblichen staubtrockenen Stadt, schüttete es bei uns. Das veränderte die
Atmosphäre. Man wusste, dass man in eine aggressive Stadt hinein ritt.“
17
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Doch der Triumph der Crew über Mutter Natur war nur von kurzer Dauer. Das
launische Wetter Albertas war verheerend. Mal blies der Wind mit 50 Meilen pro
Stunde, mal regnete es und dann brütete man einige Tage lang unter
Rekordtemperaturen. So spiegelte in vieler Hinsicht das Durchhaltevermögen der
Crew das der Darsteller wider. Produzent David Valdes war auf die chaotischen
Wetterbedingungen vorbereitet und konnte diesen auch Gutes abgewinnen: „Wenn
man sich darauf einlässt, kann man durch ziemlich großartiges Material belohnt
werden.“
Leichter gesagt als getan, wenn man 250 Rinder, neugierige Bären, die die Stadt
besuchen, und ähnlich disponierte Wildpferde dazurechnet. „Die Herausforderungen
schienen unüberwindlich zu sein“, erinnert sich Kevin Costner. „Jeder Tag wirkte
härter als der vorausgegangene. Aber ich wollte mich dadurch nicht von meinem
Plan abbringen lassen, wollte jede Sekunde Tageslicht optimal nutzen, bis sich das
Ergebnis mit meinen Vorstellungen deckte. Meine Freunde haben mich aufgebaut
und vorangetrieben. Und ich fragte mich, woher sie zum Teufel wissen wollten, dass
ich es wirklich schaffen würde. Aber wer ein Cowboy sein will, muss ein Mann sein.
Das gilt auch für einen Regisseur. Man muss sich den Problemen stellen, auch wenn
man lieber laut aufschreien möchte.“
Zur Überwindung aller Hindernisse gehörte es auch, den Zeitpunkt zu erkennen,
wann man sich zufrieden geben musste. „Sogar wenn man weiß, dass eine weitere
Klappe oder ein zusätzlicher Tag das Endprodukt in goldenem Glanz erstrahlen
lassen könnte, muss einem bewusst sein, dass der Wert eines Films letztlich davon
bestimmt wird, wie gut die Geschichte erzählt wird. Konzentriert man sich auf die
Worte, werden einige Details bedeutungslos. Wenn man sich ans Drehbuch hält, ist
man bestens gerüstet.“
Die Hartnäckigkeit und das Engagement ihres Regisseurs beeindruckte Crew und
Schauspieler gleichermaßen. „Ich habe die Arbeit mit Kevin geliebt“, schwärmt
Annette Bening. „Wie er Crew und Darsteller führte und mit der Kamera umging. Er
liebt die Intensität des Filmemachens, blüht wie andere Regisseure dabei förmlich
auf. Diese Intensität ist aufregend, sie schafft überhaupt erst die Voraussetzung,
bestimmte Momente mit der Kamera einfangen zu können.“ Diego Luna bewunderte
Costners Fähigkeit, gleichzeitig Star, Regisseur und Produzent zu sein, ohne die
anderen Schauspieler zu vernachlässigen. „Von einer Aufgabe zur anderen zu
springen, muss wirklich hart sein“, zeigt sich Luna beeindruckt. Die ganze
Verantwortung des Films lastet auf einer Schulter. Jemand wie Kevin, der dazu in der
Lage ist, hatte ich in meiner Karriere noch nicht getroffen. Er arbeitet schnell, sehr
konzentriert und weiß genau, was er will. Ich bewundere sehr, dass man aus seinem
Mund nie hört ’Ganz wie du willst’. Das ist fantastisch, denn so fühlt man sich
beschützt, spürt, dass der Regisseur hinter einem steht.“
Mit ganzem Herzen pflichtet Abraham Benrubi dem Urteil seines jungen Kollegen bei.
„Kevin Costner ist ein leidenschaftlicher Geschichtenerzähler. Ob er selbst einen
guten Eindruck macht oder wie hoch die Einspielergebnisse des Films sein werden,
ist für ihn von sekundärem Interesse. Wichtig ist ihm vor allem die Geschichte, und
auf dem Set zeigt er große Konzentration. Er kennt die Story bis in die kleinsten
Details, weiß, wie sich die Einzelteile schließlich zusammenfügen.“
18
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
DIE BESETZUNG
Kevin Costner (Charley Waite)
Am 18. Januar 1955 in Lynnwood, Kalifornien, geboren, repräsentiert Kevin Costner
in seiner Generation wie kaum ein Zweiter den All American Guy. Einen immer noch
jungenhaften, aber in seinen Gesichtszügen gereiften Schauspieler, der mit
amerikanischen Träumen aufgewachsen ist. Der die großen amerikanischen
Sportarten Baseball, Basketball und Football liebt und sie in seiner High School-Zeit
auch mit großem Erfolg aktiv betrieb. Der den Westen, seine Mythen und Legenden,
und die Kultur der Indianer verehrt. Der gerade mal vier Jahre große Hauptrollen
spielte, bevor er sich zu noch Größerem berufen fühlte und dieses auch leistete. Für
seine erste Inszenierung DER MIT DEM WOLF TANZT erhielt er auf Anhieb je einen
Oscar als Regisseur und Produzent, sicherte sich mit diesem Welthit einen Platz in
der internationalen Filmgeschichte.
Als der Kalifornier 1978 sein Marketingstudium abschloss, hatte er seine erste
Filmrolle bereits vier Jahre hinter sich. HEISSER STRAND kam aber wie der Thriller
EINE PECHSCHWARZE NACHT, den er drei Jahre nach seinem Studium drehte,
erst Mitte der Achtzigerjahre ins Kino, als Costners Stern aufzugehen begann. Nach
kleinen Rollen in Dramen wie FRANCES und DAS LETZE TESTAMENT ermöglichte
ihm der Low-Budget-Krimi GEWAGTES SPIEL seine erste Hauptrolle. Die Reunion
von Drehbuchautor Michael Blake, Regisseur Jim Wilson und Kevin Costner führte
acht Jahre später zu DER MIT DEM WOLF TANZT, der Blake und Koproduzent
Wilson ebenfalls Oscars einbrachte.
Eine weitere frühe Hauptrolle in Kevin Reynolds’ melancholischem Regiedebüt
FANDANGO mündete in eine langjährige, von Erfolgen und Krisen gezeichnete
Freundschaft mit Reynolds. Costner produzierte Reynolds’ aufwändige und
ambitionierte Abenteuerfilme RAPA NUI und WATERWORLD und übernahm in
WATERWORLD und Reynolds’ ROBIN HOOD – KÖNIG DER DIEBE auch die
zentralen Rollen. Eine weitere prägende Persönlichkeit, die Costners Aufstieg
begleitete, war Lawrence Kasdan. Seine kleine Rolle als verstorbener Freund der
Clique in DER GROSSE FRUST fiel zwar dem Schnitt zum Opfer, doch mit seinem
Auftritt als Draufgänger in Kasdans Western SILVERADO erhielt Costner eine zweite
Chance, die ihm den Durchbruch brachte. Kasdan schrieb auch das Drehbuch zu
BODYGUARD, einem der größten Hits Costners und ließ seinen Freund im Western
WYATT EARP - DAS LEBEN EINER LEGENDE einen echten amerikanischen
Mythos spielen.
Ein Jahr nach SILVERADO wurde Costner durch Brian De Palmas Gangsterepos
THE UNTOUCHABLES - DIE UNBESTECHLICHEN zum Weltstar. Mit ANNIES
MÄNNER zeigte er sich erstmals als Romantiker, mit dem Politthriller NO WAY OUTES GIBT KEIN ZURÜCK schließlich auch als skrupelloser Manipulator. Einen
Baseballspieler wie in ANNIES MÄNNER verkörperte Costner auch in FELD DER
TRÄUME und in AUS LIEBE ZUM SPIEL, während seine Sportbegeisterung auch als
Radfahrer in DIE SIEGER-AMERICAN FLYERS und als Golfer in TIN CUP zum
Ausdruck kam. Ein Jahr nach Ron Sheltons Sportkomödie stellte das Multitalent mit
dem postapokalyptischen Epos POSTMAN seine zweite Regiearbeit vor, die er mit
sich in der Titelrolle auch produzierte. Als Produzent setzte Costner auch im
19
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Fernsehen Maßstäbe, entwickelte mit „500 Nations“ eine umfangreiche und
ambitionierte dokumentarische Chronik der Ureinwohner des amerikanischen
Kontinents.
Costners nächstes Projekt nach OPEN RANGE beschränkt sich wieder auf seine
Arbeit als Schauspieler. Im Drama THE UPSIDE OF ANGER, geschrieben und
inszeniert von Mike Binder, spielt er einen Ex-Baseballprofi, der zur Stütze einer Frau
wird, die, von ihrem Mann verlassen, plötzlich allein für ihre vier Töchter sorgen
muss.
Filmographie
1974
1981
1982
1983
1984
1985
1985
1986
1987
1989
1990
1991
Filmtitel
Regie
SIZZLE BEACH, U.S.A.
(„Heißer Strand, U.S.A.“)
SHADOWS RUN BLACK
(„Eine pechschwarze Nacht“)
CHASING DREAMS
(„Chasing Dreams - Träume sind
wie Staub im Wind“)
FRANCES
(„Frances“)
NIGHT SHIFT
(„Night Shift- Das Leichenhaus
flippt völlig aus“)
STACY’S KNIGHTS
(„Gewagtes Spiel“)
TABLE FOR FIVE
(„Ein Tisch für fünf“)
TESTAMENT
(„Das letzte Testament“)
THE BIG CHILL
(„Der große Frust“)
THE GUNRUNNER
(„The Gunrunner“)
FANDANGO
(„Fandango“)
AMERICAN FLYERS
(„Die Sieger- American Flyers“)
SILVERADO
(„Silverado“)
THE UNTOUCHABLES
(„The Untouchables- Die Unbestechlichen“)
BULL DURHAM
(„Annies Männer“)
NO WAY OUT
(„No Way Out – Es gibt kein Zurück“)
REVENGE
(„Revenge – Eine gefährliche Affäre“)
FIELD OF DREAMS
(„Feld der Träume“)
DANCES WITH WOLVES
(„Der mit dem Wolf tanzt“)
JFK
(„John F. Kennedy - Tatort Dallas“)
ROBIN HOOD: PRINCE OF THIEVES
(„Robin Hood- König der Diebe“)
Richard Brander
20
Howard Heard
Sean Roche
Graeme Clifford
Ron Howard
Jim Wilson
Robert Lieberman
Lynne Littman
Lawrence Kasdan
Nardo Castillo
Kevin Reynolds
John Badham
Lawrence Kasdan
Brian De Palma
Ron Shelton
Roger Donaldson
Tony Scott
Phil Alden Robinson
Kevin Costner
Oliver Stone
Kevin Reynolds
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1999
2000
2001
2002
2003
THE BODYGUARD
(„Bodyguard“)
A PERFECT WORLD
(„Perfect World“)
RAPA NUI
(„Rapa Nui“)
WYATT EARP
(„Wyatt Earp- Das Leben einer Legende“)
THE WAR
(„Das Baumhaus“)
WATERWORLD
(„Waterworld“)
TIN CUP
(„Tin Cup“)
THE POSTMAN
(„Postman“)
MESSAGE IN A BOTTLE
(„Message in a Bottle“)
FOR THE LOVE OF THE GAME
(„Aus Liebe zum Spiel“)
PLAY IT TO THE BONE
(„Knocked Out- Eine schlagkräftige
Freundschaft“)
THIRTEEN DAYS
(„Thirteen Days“)
3000 MILES TO GRACELAND
(„Crime is King“)
DRAGONFLY
(„Im Zeichen der Libelle“)
OPEN RANGE
Mick Jackson
Clint Eastwood
Kevin Reynolds
Lawrence Kasdan
Jon Avnet
Kevin Reynolds
Ron Shelton
Kevin Costner
Luis Mandoki
Sam Raimi
Ron Shelton
Roger Donaldson
Demian Lichtenstein
Tom Shadyac
Kevin Costner
21
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Robert Duvall (Boss Spearman)
Zusammen mit dem gleichaltrigen Gene Hackman gehört der 72-jährige HollywoodVeteran zu den besten und respektiertesten Charakterdarstellern des
amerikanischen Films. Der 1931 in San Diego geborene Schauspieler hat unzählige
Autoritätsfiguren gespielt, oft mit sympathischen, mitunter aber auch mit skrupellosen
Zügen. Ungeachtet seiner großen Präsenz ist das Understatement, eine
ausbalancierte Darstellung, die nie zu Übertreibungen neigt, Duvalls große Stärke.
Honoriert wurde sie mit bisher insgesamt sechs Oscar-Nominierungen, je drei als
Bester Haupt- und Bester Nebendarsteller. Den begehrtesten Filmpreis gewann er
schließlich für seine Hauptrolle als Countrysänger, der in Bruce Beresfords Drama
COMEBACK DER LIEBE nach vielen Krisen wieder zurück ins Leben findet.
Die Vielseitigkeit des renommierten Künstlers zeigt sich nicht nur in seinen Rollen,
sondern auch in den Positionen, die er bekleidet. Für COMEBACK DER LIEBE
schrieb er zwei Songs und trug sie auch selbst vor. Als Autor schrieb er die
Drehbücher zum Zigeunerdrama ANGELO, MY LOVE, zum religiös geprägten
Erneuerungsdrama APOSTEL! und zuletzt zum Thriller ASSASSINATION TANGO.
Alle drei Filme produzierte und inszenierte er auch selbst und erhielt für APOSTEL!
seine bislang letzte Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller. Eine weitere
Nominierung in dieser Kategorie brachte ihm seine unnachgiebige, autoritäre
Vaterfigur im Drama DER GROSSE SANTINI ein. In die Auswahl der Besten
Nebendarsteller des Jahres gelangte er erstmals mit der Figur des Mafiaratgebers
in DER PATE, gefolgt von seinem Napalm- und Surf-besessenen Colonel in
APOCALYPSE NOW, einem weiteren Meisterwerk von Francis Ford Coppola. Seine
bislang letzte Nominierung in dieser Kategorie brachte ihm sein Auftritt als John
Travoltas schlitzohriger juristischer Gegenspieler in Steven Zaillians Drama
ZIVILPROZESS ein.
Wie viele große amerikanische Schauspieler vor und nach ihm ist Duvall ein Schüler
von Sanford Meisner, der mit Lee Strasberg, Sandra Seacat und einigen wenigen
anderen zur Elite amerikanischer Schauspiellehrer zählte. Seine ersten beruflichen
Schritte machte Duvall am New Yorker Theater, spielte in Tennessee Williams’
„Camino Real“ und in Horton Footes „The Midnight Caller“, gewann Jahre später
(1965) für seine Rolle in Arthur Millers „A View From The Bridge“ („Blick von der
Brücke“) schließlich einen Obie. Horton Foote war es auch, der den aufstrebenden
Charakterdarsteller für die Rolle des anfangs unheimlich, am Ende aber sanft
wirkenden Außenseiters Boo Radley im Filmklassiker WER DIE NACHTIGALL
STÖRT vorschlug. Die Wege Duvalls und des texanischen Dramatikers kreuzten sich
noch mehrfach. So spielte Duvall nach Footes Vorlagen in Arthur Penns EIN MANN
WIRD GEJAGT, in COMEBACK DER LIEBE sowie zuletzt 1991 in VERDAMMTE
DES SÜDENS.
Mehrfach arbeitete der Schauspieler auch für Francis Ford Coppola, beginnend 1969
mit LIEBE NIEMALS EINEN FREMDEN, fortgesetzt mit DER PATE, DER DIALOG,
DER PATE II und schließlich APOCALYPSE NOW. Seit seinem Filmdebüt 1962 war
Duvall in jeder Dekade viel beschäftigt, agierte in Western, Krimis, Dramen,
Sciencefiction-Filmen, einigen wenigen reinen Actionprojekten und ganz selten auch
in Komödien. Seine Filmographie umfasst Klassiker wie Peter Yates’ BULLITT,
Robert Altmans M*A*S*H, Sidney Lumets NETWORK, aber auch unterschätzte Filme
wie John Flynns knallharter Krimi REVOLTE IN DER UNTERWELT, Sam
22
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Peckinpahs Thriller DIE KILLER-ELITE oder Herbert Ross’ KEIN KOKS FÜR
SHERLOCK HOLMES, in dem Duvall einen vergnüglichen Dr. Watson zum Besten
gab.
Seit seiner Titelrolle als Dwight D. Eisenhower in der Miniserie „Ike“ taucht Duvall
sporadisch auch in Fernsehproduktionen auf. Für seinen sympathisch verwitterten
Cowboy in der Miniserie „Lonesome Dove“ („Once Upon a Time“) wurde er 1989 für
einen Emmy nominiert, für die Titelrolle in „Stalin“ erhielt er einen Golden Globe. Mit
seiner 1992 lancierten Company Butchers Run Films unterstützt und produziert der
Schauspieler ausgewählte Stoffe. So etwa Randa Haines’ Drama FAMILY THINGBRÜDER WIDER WILLEN, den TV-Film „The Man Who Captured Eichmann“, in dem
er selbst die Rolle des flüchtigen Nazis übernahm, oder auch Michael Correntes
Fußballfilm A SHOT AT GLORY.
In den letzten zehn Jahren sah man ihn unter anderem in FALLING DOWN - EIN
GANZ NORMALER TAG, als kubanischer Friseur im Freundschaftsdrama WALTER
UND FRANK - EIN SCHRÄGES PAAR, als Chefredakteur in SCHLAGZEILEN, als
tyrannischen Puritaner in DER SCHARLACHROTE BUCHSTABE, sowie in SLING
BLADE, DEEP IMPACT, THE 6TH DAY und in JOHN Q - VERZWEIFELTE WUT.
Der nächste Film des begeisterten Tango-Tänzers, der seine Freizeit gerne in
Argentinien verbringt, ist Tim McCanlies’ Coming-of-Age-Geschichte SECONDHAND
LIONS, in dem er an der Seite von Michael Caine zu sehen sein wird. Außerdem
gehört Duvall zum Star-Ensemble von Andy Garcias Regiedebüt THE LOST CITY,
das die letzten Tage des Kuba-Regimes von Battista nacherzählt.
Filmographie
1962
1963
1965
1966
1968
1969
1970
1971
1972
Filmtitel
Regie
TO KILL A MOCKINGBIRD
(„Wer die Nachtigall stört“)
CAPTAIN NEWMAN, M.D.
(„Captain Newman“)
NIGHTMARE IN THE SUN
(„Hetzjagd in Ketten“)
THE CHASE
(„Ein Mann wird gejagt“)
COUNTDOWN
(„Countdown: Start zum Mond“)
THE DETECTIVE
(„Der Detektiv“)
BULLITT
(„Bullitt“)
TRUE GRIT
(„Der Marshal“)
THE RAIN PEOPLE
(„Liebe niemals einen Fremden“)
M*A*S*H
(„M*A*S*H*“)
THE REVOLUTIONARY
THX 1138
(„THX 1138“)
LAWMAN
(„Lawman“)
THE GODFATHER
Robert Mulligan
David Miller
Marc Lawrence
Arthur Penn
Robert Altman
Gordon Douglas
Peter Yates
Henry Hathaway
Francis Ford Coppola
Robert Altman
Paul Williams
George Lucas
MIchael Winner
Francis Ford Coppola
23
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
1973
1974
1975
1976
1977
1978
1979
1981
1983
1984
1985
1986
1987
1988
(„Der Pate“)
THE GREAT NORTHFIELD
MINNESOTA RAID
(„Der große Minnesota-Überfall“)
JOE KIDD
(„Sinola“)
TOMORROW
(„Heute und morgen und in alle Ewigkeit“)
BADGE 373
(„Wie ein Panther in der Nacht“)
LADY-ICE
(„Diamanten-Lady“)
THE CONVERSATION
(„Der Dialog“)
THE OUTFIT
(„Revolte in der Unterwelt“)
THE GODFATHER PART I
(„Der Pate II“)
BREAKOUT
(„Der Mann ohne Nerven“)
THE KILLER-ELITE
(„Die Killer-Elite“)
THE EAGLE HAS LANDED
(„Der Adler ist gelandet“)
THE SEVEN-PER-CENT SOLUTION
(„Kein Koks für Sherlock Holmes“)
NETWORK
(„Network“)
THE GREATEST
(„Ich bin der Größte“)
THE BETSY
(„Der Clan“)
INVASION OF THE BODYSNATCHERS
(„Die Körperfresser kommen“)
APOCALYPSE NOW
(„Apocalypse Now“)
THE GREAT SANTINI
(„Der große Santini“)
TRUE CONFESSIONS
(„Fesseln der Macht“)
THE PURSUIT OF D.B. COOPER
(„Die Jagd“)
TENDER MERCIES
(„Comeback der Liebe“)
ANGELO MY LOVE
(nicht als Darsteller)
THE NATURAL
(„Der Unbeugsame“)
THE STONE BOY
THE LIGHTSHIP
(„Das Feuerschiff“)
LET’S GET HARRY
(„Holt Harry raus!“)
BELIZAIRE THE CAJUN
(„Belizaire - Der Cajun“)
HOTEL COLONIAL
(„Hotel Colonial“)
COLORS
(„Colors - Farben der Gewalt“)
24
Philip Kaufman
John Sturges
Joseph Anthony
Howard W. Koch
Tom Gries
Francis Ford Coppola
John Flynn
Francis Ford Coppola
Tom Gries
Sam Peckinpah
John Sturges
Herbert Ross
Sidney Lumet
Tom Gries
Daniel Petrie
Philip Kaufman
Francis Ford Coppola
Lewis John Carlino
Ulu Grosbard
Roger Spottiswoode
Bruce Beresford
Robert Duvall
Barry Levinson
Christopher Cain
Jerzy Skolimowski
Stuart Rosenberg
Glen Pitre
Cinzia T. Torrini
Dennis Hopper
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
2000
2002
2003
THE HANDMAID’S TALE
(„Die Geschichte der Dienerin“)
A SHOW OF FORCE
(„Die Stärke der Macht“)
DAYS OF THUNDER
(„Tage des Donners“)
CONVICTS
(„Verdammte des Südens“)
RAMBLING ROSE
(„Die Lust der schönen Rose“)
NEWSIES
(„Die Zeitungsjungen“)
THE PLAGUE
(„Die Pest“)
FALLING DOWN
(„Falling Down- Ein ganz normaler Tag“)
GERONIMO: AN AMERICAN LEGEND
(„Geronimo - Eine Legende“)
WRESTLING ERNEST HEMINGWAY
(„Walter und Frank- Ein schräges Paar“)
THE PAPER
(„Schlagzeilen“)
SOMETHING TO TALK ABOUT
(„Power of Love“)
THE STARS FELL ON HENRIETTA
(„Der wunderliche Mr. Cox“)
THE SCARLET LETTER
(„Der scharlachrote Buchstabe“)
A FAMILY THING
(„A Family Thing- Brüder wider Willen“)
PHENOMENON
(„Phenomenon - Das Unmögliche wird wahr“)
SLING BLADE
(„Sling Blade“)
THE APOSTLE
(„Apostel!“)
THE GINGERBREAD MAN
(„The Gingerbread Man“)
DEEP IMPACT
(„Deep Impact“)
CIVIL ACTION
(„Zivilprozess“)
GONE IN SIXTY SECONDS
(„Nur noch 60 Sekunden“)
A SHOT AT GLORY
THE 6TH DAY
(„The 6th Day“)
JOHN Q
(„John Q - Verzweifelte Wut“)
GODS AND GENERALS
ASSASSINATION TANGO
OPEN RANGE
25
Volker Schlöndorff
Bruno Barreto
Tony Scott
Peter Masterson
Martha Coolidge
Kenny Ortega
Luis Puenzo
Joel Schumacher
Walter Hill
Randa Haines
Ron Howard
Lasse Hallström
James Keach
Roland Joffé
Randa Haines
Jon Turtletaub
Billy Bob Thornton
Robert Duvall
Robert Altman
Mimi Leder
Steven Zaillian
Dominic Sena
Michael Corrente
Roger Spottiswoode
Nick Cassavetes
Ronald F. Maxwell
Robert Duvall
Kevin Costner
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Annette Bening (Sue Barlow)
Ende der Achtzigerjahre war Annette Bening ein Geheimtipp, Anfang der
Neunzigerjahre ein Star und den Großteil der Dekade schließlich eine Frau, die ihre
Karriere für die Ehe mit Warren Beatty und die gemeinsamen vier Kinder
zurückstellte. 1999 rief sie sich als verspannte und dominante Frau Kevin Spaceys in
AMERICAN BEAUTY mit Nachdruck in die Notizbücher Hollywoods zurück, wurde
für diese Hauptrolle mit einer Oscar-Nominierung bedacht.
Begonnen hat Benings Laufbahn am Theater. Geboren 1958 in Topeka, Kansas,
schloss sie ihr Schauspielstudium an der San Francisco State University ab, wurde
Ensemblemitglied des in der Westküstenmetropole ansässigen American
Conservatory Theatre und setzte sich schnell als dynamische und intensive
Bühnendarstellerin durch. 1987 spielte sie mit Timothy Daly am Broadway in „Coastal
Disturbances“, wurde für diese Bravourleistung auf Anhieb für einen Tony nominiert.
Hollywood wurde auf die Newcomerin aufmerksam, die mit Gastauftritten in Hitserien
wie „Miami Vice“ oder „Wiseguy“ („Kampf gegen die Mafia“) bereits Kameraerfahrung
gemacht hatte. Als frustrierte Ehefrau von Dan Aykroyd feierte sie schließlich 1988
ihr Filmdebüt in Howard Deutchs Komödie FERIEN ZU DRITT. Zu diesem Zeitpunkt
war sie Regisseur und Oscarpreisträger Milos Forman, einem aufmerksamen
Beobachter der amerikanischen Theaterszene, längst aufgefallen. Forman gab ihr
einen Traumpart, die Hauptrolle der intriganten Marquise de Merteuil in VALMONT,
seiner Adaption von Choderlos de Laclos’ Briefroman „Les liaisons dangereuses“.
Trotz einer großartigen Leistung vertagte sich der Durchbruch Bening, denn Formans
Film blieb dank Stephen Frears’ DANGEROUS LIAISONS („Gefährliche
Liebschaften“, 1988), einer weiteren, ein Jahr zuvor gestarteten Fassung des Stoffes,
unter dem Radar der öffentlichen Aufmerksamkeit.
Nach einem auffallenden Gastauftritt als Meryl Streeps „Rivalin“ in Mike Nichols’
GRÜSSE AUS HOLLYWOOD wurde Bening als Femme fatale in Stephen Frears’
Krimi GRIFTERS schließlich zum Star und als Beste Nebendarstellerin für ihren
ersten Oscar nominiert. Mit SCHULDIG BEI VERDACHT und IN SACHEN HENRY
folgten zwei Hauptrollen an der Seite der Superstars Robert De Niro und Harrison
Ford, bevor sie in Barry Levinsons Drama BUGSY als harte, aber loyale
Gangsterbraut eine weitere Traumrolle und ihren späteren Mann Warren Beatty fand.
Nach ihrem nächsten gemeinsamen Auftritt im Remake PERFECT LOVE AFFAIR
machte sich die Schauspielerin für den Rest des Jahrzehnts rar. Bewies ihr
komisches Talent in HALLO, MR. PRESIDENT und MARS ATTACKS, ihre
dramatischen Fähigkeiten in den Thrillern AUSNAHMEZUSTAND und JENSEITS
DER TRÄUME.
Mit der absurden Satire GOOD VIBRATIONS - SEX VOM ANDEREN STERN ließ sie
ihrem tragikomischen Auftritt in AMERICAN BEAUTY ihre dritte Zusammenarbeit mit
Regisseur Mike Nichols folgen. Mit OPEN RANGE behauptet sich die
Vollblutschauspielerin, die zuletzt in einer Aufführung von „Hedda Gabler“ in Los
Angeles wieder mit großem Erfolg auf die Bühne zurückkehrte, nun eindrucksvoll in
einem von Männern dominierten Ensemble und Genre. Benings aktuelles Projekt ist
BEING JULIA, István Szabós Adaption einer Vorlage von W. Somerset Maugham, in
der sie mit Maury Chaykin, Jeremy Irons und Michael Gambon, ihrem Partner in
OPEN RANGE, zu sehen sein wird.
26
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Filmographie
1988
1989
1990
1991
1994
1995
1996
1998
1999
2000
2003
Filmtitel
Regie
THE GREAT OUTDOORS
(„Ferien zu Dritt“)
VALMONT
(„Valmont“)
POSTCARDS FROM THE EDGE
(„Grüsse aus Hollywood“)
THE GRIFTERS
(„Grifters“)
GUILTY BY SUSPICION
(„Schuldig bei Verdacht“)
REGARDING HENRY
(„In Sachen Henry“)
BUGSY
(„Bugsy“)
LOVE AFFAIR
(„Perfect Love Affair“)
RICHARD III
(„Richard III“)
THE AMERICAN PRESIDENT
(„Hallo, Mr. President“)
MARS ATTACKS
(„Mars Attacks“)
THE SIEGE
(„Ausnahmezustand“)
IN DREAMS
(„Jenseits der Träume“)
AMERICAN BEAUTY
(„American Beauty“)
WHAT PLANET ARE YOU FROM?
(„Good Vibrations- Sex vom anderen Stern“)
OPEN RANGE
Howard Deutch
27
Milos Forman
Mike Nichols
Stephen Frears
Irwin Winkler
Mike Nichols
Barry Levinson
Glenn Cordon Caron
Richard Loncraine
Rob Reiner
Tim Burton
Edward Zwick
Neil Jordan
Sam Mendes
Mike Nichols
Kevin Costner
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Michael Gambon (Denton Baxter)
„The Great Gambon“ nannte ihn Sir Ralph Richardson – und das ist vielleicht die
wichtigste der vielen Auszeichnungen Gambons. Schließlich gehörte der 1983
verstorbene Richardson zusammen mit John Gielgud und Laurence Olivier zu den
größten Bühnendarstellern des 20. Jahrhunderts.
Am Theater in Dublin, seiner Heimatstadt, begann die große Karriere des 1998 wie
seine drei berühmten Vorbilder zum Ritter geschlagenen Schauspielers, der noch
unter der künstlerischen Leitung Oliviers am Royal National Theatre in London,
darunter in mehreren Stücken Alan Ayckburns, spielte. Seit 1980 hatte Gambon
regelmäßige Engagements am Royal National Theatre wie auch bei der Royal
Shakespeare Company. Alle wichtigen Bühnenrollen hat er mit Bravour absolviert, für
seine Hauptrolle in Arthur Millers Drama „A View From the Bridge“ 1987 die
bedeutendsten britischen Theaterpreise erhalten.
Mit 29 Jahren feierte der große Mime sein TV-Debüt, hat seitdem in zahllosen
Fernsehprojekten mitgewirkt, zuletzt auch in der stark besetzten Miniserie „Angels in
America“. Unvergessen bleibt aber vor allem seine Hauptrolle als fantasierender, ans
Bett gefesselter Schriftsteller in Dennis Potters Miniserie „The Singing Detective“,
(„Der singende Detectiv“) – ein Part, den 17 Jahre später, in der Verfilmung des
Stoffes, Robert Downey Jr. übernommen hat.
Seinen ersten Auftritt in einer Produktion fürs Kino hatte Gambon bereits als 25jähriger in Stuart Burges Adaption von OTHELLO („Othello“, 1965), die mit Laurence
Olivier in der Titelrolle neben der Fassung von Orson Welles als die beste Verfilmung
des Stoffes gilt. Bis zu seinem Karriereschub mit „Der singende Detektiv“ spielte
Gambon nur sporadisch für die große Leinwand, darunter mit NOTHING BUT THE
NIGHT („Das Dunkel der Nacht“, 1972) und THE BEAST MUST DIE („Mondblut“,
1974) in zwei Horrorfilmen an der Seite von Peter Cushing.
Mitte der Achtzigerjahre gewann dann seine Filmkarriere an Bedeutung, spielte er in
David Hares PARIS BY NIGHT („Paris bei Nacht“, 1988), in Damian Harris’ Komödie
THE RACHEL PAPERS („Er? Will! Sie Nicht?“, 1989) und eine Gastrolle in Euzhan
Palcys Politdrama A DRY WHITE SEASON („Die weiße Zeit der Dürre“, 1989), bevor
er als skrupelloser, fressgieriger Gangster in Peter Greenaways Arthousehit THE
COOK, THE THIEF, HIS WIFE AND HER LOVER („Der Koch, der Dieb, seine Frau
und ihr Liebhaber“,1989) seine wohl berühmteste Filmrolle fand.
Zwielichtige, dominante, gewaltbereite Männer hat Gambon seitdem häufig gespielt.
So in Michael Karbelnikoffs Gangsterfilm MOBSTERS („Die wahren Bosse“, 1991), in
Barry Levinsons Satire TOYS („Tödliches Spielzeug“, 1992), in Nicolas Roegs Drama
TWO DEATHS (1995), in Tim Burtons Horrorfantasie SLEEPY HOLLOW („Sleepy
Hollow“, 1999) und auch als Hausherr in Robert Altmans Ensemblefilm GOSFORD
PARK („Gosford Park“, 2002). Weitere, nennenswerte Auftritte finden sich unter
anderem in Mike Figgis’ THE BROWNING VERSION („Schrei in die Vergangenheit“,
1994), in Thaddeus O’Sullivans Nordirland-Thriller NOTHING PERSONAL
(„Grenzenloser Hass“, 1995), Stephen Frears’ MARY REILLY („Mary Reilly“, 1996),
Iain Softleys Henry James-Adaption THE WINGS OF THE DOVE („Die Flügel der
Taube“, 1998), Michael Manns Drama THE INSIDER („Insider“, 1999) und Gillian
28
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Armstrongs Resistance-Drama CHARLOTTE GRAY („Die Liebe der Charlotte Gray“,
2001).
Nach OPEN RANGE hat sich Michael Gambon bereits wieder neuen Projekten
zugewandt, darunter dem Komödienthriller LAYER CAKE, dem Regiedebüt von
Produzent Matthew Vaughn, und Christine Jeffs Drama SYLVIA, über die
biographische Tragödie von Schriftstellerin Sylvia Plath. Mit größter Spannung
erwartet wird auch sein Professor Dumbledore in Alfonso Cuaróns HARRY POTTER
AND THE PRISONER OF AKZABAN, in dem er in einer seiner sympathischsten und
doch auch schwierigsten Rollen seinen verstorbenen Landsmann und Kollegen
Richard Harris ersetzen muss.
Diego Luna (John „Button“ Weatheral)
Seinen ersten Bühnenauftritt meisterte der in Mexiko City geborene Sohn eines
berühmten mexikanischen Ausstatters mit sieben Jahren, seine erste TV-Rolle mit 12
Jahren und seinen internationalen Durchbruch mit 22 Jahren. Zusammen mit
Jugendfreund Gael Garcia Bernal spielte er Maribel Verdús Bewunderer in Alfonso
Cuaróns Überraschungserfolg Y TU MAMÁ TAMBIÉN („Y Tu Mamá También“,
2001).
Obwohl er über die Jahre in zahlreichen Bühnenstücken, darunter in „De Pelicula“,
„La Tarea“, „Comedia Clandtina“ und El Cantaro Roto“, zu sehen war und dafür auch
Auszeichnungen erhielt, brachte ihm erst das Fernsehen richtige Popularität ein. Sein
Debüt markierte 1992 die Seifenoper „El Abuelo Y Yo“, in der in zentraler Rolle auch
Gael Garcia Bernal mitwirkte. Es folgten mit „El Premio Mayor“ eine weitere Soap
und bis 1998 zwei weitere Serien. Danach konzentrierte sich Luna auf den Film, wo
sich ihm immer größere Entfaltungsmöglichkeiten boten.
Sein Debüt in diesem Medium hatte er bereits 1991 im Oscar-gekrönten Kurzfilm EL
ULTIMO FIN DEL ANO absolviert, dem bekanntesten von einigen Studentenfilmen,
in denen er auftrat. Mit dem Fantasyabenteuer AMBAR (1994) spielte er schließlich
in seinem ersten Kinofilm. Daran schlossen sich unter anderem an Erwin Neumaiers
Drama UN HILITO DE SANGRE (1995) und die Lovestory EL COMETA, mit Ana
Claudia Talancón als Partnerin, die unlängst an der Seite von Bernal mit EL CRIMEN
DEL PADRO AMARO („Die Versuchung des Padre Amaro“, 2002) einen
internationalen Erfolg landete. Außerdem drehte Luna Gabriel Retes’
Korruptionsdrama UN DULCE OLOR A MUERTE („Der süße Duft des Todes“, 1999)
und mit Julian Schnabels BEFORE NIGHT FALLS (2000) seine erste US-Produktion,
in der er eine kleine Rolle übernahm.
Seit seinem Durchbruch mit Y TU MAMÁ TAMBIÉN alterniert Luna zwischen
amerikanischen, mexikanischen und auch spanischen Produktionen. So wirkte er mit
in Fernando Sarinanas gewalttätigem Drama CIUDADES OSCURAS (2002), in Julie
Taymors Biographie FRIDA („Frida“, 2002), in Tommy Lee Wallaces Horrorsequel
VAMPIRES: LOS MUERTES („John Carpenter’s Vampires: Los Muertos“, 2002), in
David Truebas Politdrama SOLDADOS DE SALAMINA (2003), mit Spaniens Star
Ariadna Gil, und schließlich auch in Hugo Rodriguez’ Komödie NICOTINA.
29
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Nach OPEN RANGE hat sich Diego Luna drei völlig unterschiedlichen US-Projekten
verpflichtet. Spielt einen Latin Lover in Guy Ferlands DIRTY DANCING HAVANA
NIGHTS und außerdem in CRIMINAL, einem Remake des argentinischen
Arthouseerfolgs NINE QUEENS („Nine Queens“, 2001), mit dem Steven
Soderberghs langjähriger Regieassistent Gregory Jacobs sein Regiedebüt feiern
wird. Schließlich wird man ihn auch in TERMINAL sehen können, dem neuen Projekt
von Steven Spielberg, in dem Tom Hanks und Catherine Zeta-Jones für die
Hauptrollen vorgesehen sind.
Abraham Benrubi (Mose Harrison)
Einem internationalen Publikum bekannt wurde der knapp über zwei Meter große
Hüne durch seine Rolle als Jerry Markovic, der im Serienhit „ER“ („Emergency Room
- Die Notaufnahme“) im Krankenhausempfang Dienst leistete. Benrubi gehörte von
1994 bis 1999 zum Ensemble und kehrte nach dreijähriger Unterbrechung 2002
wieder zu „ER“ zurück.
Der in Indianapolis geborene, trotz seiner imposanten Gestalt sanft wirkende
Schauspieler hat in seiner Karriere Gastrollen in zahllosen TV-Serien absolviert,
darunter in „Growing Pains“ („Unser lautes Heim“), „Roseanne“ („Roseanne“), „The
X-Files“ („Akte X“), „Dark Angel“ („Dark Angel“) und „Buffy the Vampire Slayer“
(„Buffy - Im Bann der Dämonen“). Seine erste Filmrolle ermöglichte ihm Strathford
Hamiltons Sportdrama DIVING IN („Höhenangst“, 1990). Es folgten Mike Binders
Coming-of-Age-Story CROSSING THE BRIDGE („...und sie spielten mit dem Leben“,
1992), Russell Mulcahys Comicverfilmung THE SHADOW („Shadow und der Fluch
des Khan“, 1994), Peter Markles Westernkomödie WAGONS EAST (1994), mit John
Candy, einem anderen Schwergewicht, und auch Jan De Bonts Welthit TWISTER
(„Twister“, 1996), in dem Benrubi zu Bill Paxtons Stormchaser-Team gehörte.
Zu Benrubis weiteren Kinoproduktionen zählen unter anderem Oliver Stones Thriller
U TURN („U-Turn – Tödliche Wendung“, 1997), das Krimidrama OUT IN FIFTY
(„Eine Nacht in L.A.“, 1999), Joel Coens elegante Noir-Studie THE MAN WHO
WASN’T THERE („The Man Who Wasn’t There“, 2001) und zuletzt das
Familiendrama ZIGZAG (2002), mit dem David S. Goyer, Drehbuchautor von BLADE
(„Blade“, 1994), sein Debüt als Regisseur feierte.
Michael Jeter (Percy)
Charaktere mit exzentrischem Touch und dennoch meist sympathischem Kern waren
die Spezialität des 1952 in Tennessee geborenen, im März 2003 verstorbenen
Charakterdarstellers und Komödianten. Zuletzt brillierte Jeter als schusseliger
Gauner Toto (eine Hommage an den gleichnamigen italienischen Komiker) in
Anthony und Joe Russos Komödie WELCOME TO COLLINWOOD („Safecrackers
oder Diebe haben’s schwer“, 2002), einem Remake von Mario Monicellis I SOLITI
IGNOTI („Diebe haben’s schwer“, 1958).
Ein Jahr vor seinem Filmdebüt in Milos Formans Musical HAIR („Hair“, 1979) spielte
der ehemalige Medizinstudent erstmals am Broadway in „Once in a Lifetime“. Bevor
er Anfang der Neunzigerjahre in Film und Fernsehen einen gewaltigen Karriereschub
30
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
erlebte, war Jeter immer wieder auf der Bühne zu sehen, gewann wichtige
Auszeichnungen, darunter 1979 den Theatre World Award für „G.R. Point“ und elf
Jahre später den begehrten Tony für seine Leistung im Broadway-Musical „Grand
Hotel“. Auch für seine regelmäßigen Auftritte im amerikanischen Fernsehen wurde
Jeter, der zuletzt als Mr. Noodle in „Sesame Street“ („Sesam Straße“) auch
Kinderherzen eroberte, honoriert. Für seine Rolle des Herman Stiles, Assistent von
Burt Reynolds’ High School-Footballcoach in „Evening Shade“, gewann Jeter 1992
einen Emmy. Es folgten zwei weitere Emmy-Nominierungen für diesen Serienhit,
sowie jeweils eine für seine Gastauftritte in den Erfolgsserien „Picket Fences“
(„Picket Fences - Tatort Gartenzaun“) und „Chicago Hope“.
Die wichtigsten, auffälligsten Rollen in Jeters Filmkarriere fallen fast ausnahmslos in
die Neunzigerjahre - nach kleinen Parts in Milos Formans RAGTIME („Ragtime“,
1981), Woody Allens ZELIG („Zelig“, 1983), John Frankenheimers DEAD BANG
(„Dead Bang“, 1989), Joel Coens MILLER’S CROSSING („Miller’s Crossing“, 1990)
und Terry Gilliams THE FISHER KING („König der Fischer“, 1991). In Erinnerung
bleiben dabei vor allem sein kriminelles Computergenie in John Badhams Actionfilm
DROP ZONE („Drop Zone“, 1994), der kauzige Erfinder in Kevin Reynolds’
WATERWORLD („Waterworld“, 1995), seiner ersten Zusammenarbeit mit Kevin
Costner, und sein Todeszelleninsasse Eduard Delacroix in Frank Darabonts Stephen
King-Adaption THE GREEN MILE („The Green Mile“, 1999).
Weiter erwähnenswert sind seine Auftritte in Gore Verbinskis Komödie
MOUSEHUNT („Mäusejagd“, 1997), Terry Gilliams Exzentrikertreffen FEAR AND
LOATHING IN LAS VEGAS („Fear and Loathing in Las Vegas“, 1998), Tom
Shadyacs Melodram PATCH ADAMS („Patch Adams“, 1998), Clint Eastwoods
Thriller TRUE CRIME („Ein wahres Verbrechen“, 1999), Peter Kassovitz’ Drama
JAKOB THE LIAR („Jakob, der Lügner“, 1999), Sam Raimis Horrorthriller THE GIFT
(„The Gift - Die dunkle Gabe“, 2000) und Joe Johnstons Fantasyabenteuer
JURASSIC PARK III („Jurassic Park III“, 2001).
Jeters letzter Kinofilm, den er nach OPEN RANGE in Angriff nahm, war Robert
Zemeckis’ Big-Budget-Familienfilm THE POLAR EXPRESS, in dem er nur zu hören,
nicht aber zu sehen sein wird.
James Russo (Sheriff Poole)
Der 50-jährige Schauspieler ist in New York geboren, besuchte dort auch die
berühmte School for the Performing Arts und schließlich auch die New York
University. Unter den zahllosen Kino-, TV- und Bühnenrollen des viel beschäftigten
Darstellers bleibt die des brutalen Vergewaltigers in EXTREMITIES („Extremities“,
1986) wohl seine bekannteste. Er spielte sie, mit einem Theatre World Award
ausgezeichnet, mit Susan Sarandon auf der Bühne, und mit Farrah Fawcett auch in
Robert M. Youngs Verfilmung.
Zögerliche, scheue Charaktere hat Russo, der im Theater auch in „Welcome to
Andromeda“, „Deathwatch“ oder „Marat/Sade“ und im Fernsehen unter anderem
auch in der Miniserie „Falcone“ zu sehen war, in seiner Karriere selten verkörpert.
Seine Spezialität sind Figuren mit Machismo-Zügen, ob sie nun auf der Seite des
Verbrechens oder der des Gesetzes standen. Sein Filmdebüt feierte Russo als Dieb
im Amy Heckerlings Komödienhit FAST TIMES AT RIDGEMONT HIGH („Ich glaub’
ich steh im Wald“, 1982). Bevor er nur vier Jahre später mit seiner Hauptrolle in
31
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
EXTREMITIES international bekannt wurde, hatte er sich im US-Kino bereits einen
Namen gemacht. Spielte in James Tobacks Thriller EXPOSED („Gefährliches
Dreieck“, 1983), in Sergio Leones Meisterwerk ONCE UPON A TIME IN AMERICA
(„Es war einmal in Amerika“, 1984), in Martin Brests Welthit BEVERLY HILLS COP
(„Beverly Hills Cop – Ich lös’ den Fall auf jeden Fall“, 1984) und Francis Ford
Coppolas THE COTTON CLUB („The Cotton Club“, 1984).
Nach seinem Durchbruch besetzte ihn Abel Ferrara für seine Romeo & Julia-Variante
CHINA GIRL („Krieg in Chinatown“, 1987), Neil Jordan für seine Komödie WE’RE NO
ANGELS („Wir sind keine Engel“, 1989), James Dearden für seinen Thriller A KISS
BEFORE DYING („Der Kuss vor dem Tode“, 1991), Gus Van Sant für sein Drama
MY OWN PRIVATE IDAHO („My Private Idaho – Das Ende der Unschuld“, 1991) und
Nicolas Roeg für seinen Mysterythriller COLD HEAVEN („Kalter Himmel“, 1991).
Einen Cop verkörperte Russo in Dario Argentos Horrorfilm TRAUMA („Aura“, 1993),
einen Schauspieler in Abel Ferraras Drama DANGEROUS GAME („Snake Eyes“,
1993), einen Banditenführer in Jonathan Kaplans Western BAD GIRLS („Bad Girls“,
1994) und schließlich einen Drogendealer in Buddy Giovinazzos Dreiecksdrama NO
WAY HOME („Unter Brüdern“, 1996).
Russo stand auch vor der Kamera in Kevin Costners THE POSTMAN („Postman“,
1997), in Mike Newells Undercoverdrama DONNIE BRASCO („Donnie Brasco“,
1997) und in Roman Polanskis satanischem Thriller THE NINTH GATE („Die Neun
Pforten“, 1999). Zuletzt spielte er in „Stealing Sinatra“, einer Produktion des
amerikanischen Kabelfernsehens, den legendären Sänger und Entertainer, sowie in
den Kino-Krimis A GOOD NIGHT TO DIE (2003), PARIS (2003) und THE BOX
(2003). Nach OPEN RANGE ist Russos aktuelles Projekt bereits abgedreht, William
Webbs Thriller TARGET, in dem er mit Stephen Baldwin zu sehen sein wird.
32
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Die Filmemacher
Craig Storper (Drehbuch, Ausführende Produktion)
Die Adaption von Lauran Paines Roman „The Open Range Men“ markiert das
Filmdebüt Storpers, der an der University of California Malerei und Bildhauerei
studierte und danach die verschiedensten Aufgaben bei der Herstellung von Filmen,
TV-Programmen und Werbespots übernahm. Darunter fällt auch sein Drehbuch zu
„The Truth About Alex“, einem 1986 für den Kabelsender HBO entstandenen Drama
über die Freundschaft zweier Football-Spieler, die durch das Bekenntnis des einen,
homosexuell zu sein, auf die Probe gestellt wird. Paul Shapiros TV-Movie gewann
zahlreiche Preise, darunter auch einen CableACE-Award.
David Valdes (Produktion)
Von 1980 bis 1993 zählte der gebürtige Kalifonier, der an der University of California
Theaterwissenschaften studierte, zum Stammteam von Clint Eastwood. Eastwood
und Valdes verbinden 14 gemeinsame Filme, die der Superstar inszenierte,
produzierte oder als Schauspieler in der Besetzungsliste anführte.
Valdes’ Entree ins Filmgeschäft war Eastwoods Komödie ANY WHICH WAY YOU
CAN („Mit Vollgas nach San Fernando“, 1980). Hier wie auch in FIREFOX („Firefox“,
1982) bekleidete er die Position eines zweiten Regieassistenten. Mit Francis Ford
Coppolas Jugenddramen THE OUTSIDERS („Die Outsider“, 1983) und RUMBLE
FISH („Rumble Fish“, 1983) stieg Valdes dann zum Regieassistenten auf, war dies
auch bei Coppolas GARDENS OF STONE („Der steinerne Garten“, 1987) sowie den
Eastwood-Inszenierungen SUDDEN IMPACT („Dirty Harry IV- Dirty Harry kommt
zurück“, 1984) und PALE RIDER („Pale Rider“, 1985). Mit letzterem Western und
seinem Debüt als assoziierter Produzent begann schließlich ein neuer Abschnitt in
Valdes’ Karriere.
Als Produzent betreute er die Eastwood-Projekte THE DEAD POOL („Dirty Harry VDas Todesspiel“, 1988), inszeniert von Buddy Van Horn, weiter PINK CADILLAC
(„Pink Cadillac“, 1989), THE ROOKIE („Rookie - Der Anfänger“, 1990) und
PERFECT WORLD („Perfect World“, 1993). Ausführender Produzent war er bei
BIRD („Bird“, 1988), WHITE HUNTER, BLACK HEART („Weißer Jäger, schwarzes
Herz“, 1990), UNFORGIVEN („Erbarmungslos“, 1992) und IN THE LINE OF FIRE
(„In the Line of Fire - Die zweite Chance“, 1993), den Wolfgang Petersen mit Clint
Eastwood vor die Kameras brachte. Außerdem produzierten Valdes und Eastwood
James Keachs THE STARS FELL ON HENRIETTA („Der wunderliche Mr. Cox“,
1998), in dem nicht nur Eastwoods langjährige Lebensgefährtin Frances Fisher, ihre
gemeinsame Tochter Francesca, sondern auch Robert Duvall, Star der aktuellen
Valdes-Produktion OPEN RANGE, mitspielte.
Unabhängig von seiner Kooperation mit Eastwood produzierte Valdes Rod Daniels
Komödie LIKE FATHER, LIKE SON („Wie der Vater, so der Sohn“, 1987), Robert
Butlers Actionfilm TURBULENCE („Turbulence“, 1997), Frank Darabonts THE
33
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
GREEN MILE („The Green Mile“, 1999) und zuletzt Simon Wells’ SciencefictionRemake THE TIME MACHINE („The Time Machine“, 2002).
Jake Eberts (Produktion)
Jake Eberts, eine der bekanntesten, einflussreichsten Persönlichkeiten der
internationalen Filmszene, wuchs in Montreal und Quebec auf, ist Absolvent der
McGill University und der Harvard Business School, machte sich aber einen Namen
als treibende Kraft in der Renaissance des britischen Films Ende der Siebzigerjahre.
Nachdem er ursprünglich als Chemotechniker und später an der Wall Street
gearbeitet hatte, zog er 1971 nach London, wo er sechs Jahre später Goldcrest Films
gründete. Zwischen 1977 und 1984 dominierte Goldcrest das europäische
Produktionsgeschehen mit - finanzierte, entwickelte, produzierte Welthits wie
WATERSHIP DOWN („Unten am Fluss“, 1978), CHARIOTS OF FIRE („Die Stunde
des Siegers“, 1981), GANDHI („Gandhi“, 1982) und THE KILLING FIELDS („Killing
Fields - Schreiendes Land“, 1984). Darüber hinaus entstanden aber auch
erfolgreiche kleinere Produktionen wie Joe Dantes Horrorfilm THE HOWLING („Das
Tier“, 1981) oder Bill Forsyths Komödie LOCAL HERO („Local Hero“, 1983).
Insgesamt 30 Oscar-Nominierungen konnten diese Filme verzeichnen. 15 Oscars
erhielten sie schließlich, darunter für DIE STUNDE DES SIEGERS und GANDHI als
Bester Film des Jahres.
37 weitere Oscar-Nominierungen erreichte Eberts mit seiner neuen
Produktionsgesellschaft Allied Filmmakers, die er 1985 gründete. 17 Oscars
gewannen Eberts Produktionen schließlich, darunter DRIVING MISS DAISY („Miss
Daisy und ihr Chauffeur“, 1989) und DANCES WITH WOLVES („Der mit dem Wolf
tanzt“, 1990) als Bester Film des Jahres. Unzählige ambitionierte Großprojekte finden
sich im Katalog von Allied Filmmakers. Dazu zählen unter anderem Jean-Jacques
Annauds DER NAME DER ROSE (1986), John Boormans HOPE AND GLORY
(„Hope and Glory“, 1987), Terry Gilliams THE ADVENTURES OF BARON
MUNCHAUSEN („Die Abenteuer des Baron von Münchhausen“, 1988), Uli Edels
LETZTE AUSFAHRT BROOKLYN (1989), Roland Joffés CITY OF JOY („Stadt der
Freude“, 1992), Robert Redfords A RIVER RUNS THROUGH IT („Aus der Mitte
entspringt ein Fluss“, 1992) und Richard Attenboroughs Trapper-Epos GREY OWL
(„Grey Owl“, 1999).
Immer wieder stand Eberts auch hinter ungewöhnlichen Projekten mit jungen
Zielgruppen. Dazu zählen Henry Selicks Stop-Motion-Märchen JAMES AND THE
GIANT PEACH („James und der Riesenpfirsich“, 1996), Terry Jones’
Kinderbuchverfilmung THE WIND IN THE WILLOWS („Der Wind in den Weiden“,
1996), Richard Friedenbergs Bestselleradaption THE EDUCATION OF LITTLE
TREE („Indianersommer - Die Abenteuer des Indianerjungen Little Tree“, 1997),
Peter Lords und Nick Parks Hit CHICKEN RUN („Chicken Run - Hennen rennen“,
1997) und auch Eberts aktuelle Produktion TWO BROTHERS, ein von Jean-Jacques
Annaud inszeniertes Abenteuer über zwei Tiger.
Seine Erlebnisse in der Filmindustrie fasste Eberts, der im Aufsichtsrat des
Sundance Institute sitzt und verschiedene andere Ämter innehat, 1991 in seiner
Autobiographie „My Indecision Is Final“ zusammen. Nachdem der von ihm
produzierte Dokumentarfilm SNOW IN AUGUST 2003 mit einer Oscar-Nominierung
honoriert wurde, hat der umtriebige Geschäftsmann bereits zwei neue, höher
34
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
budgetierte Filme in Planung. Zum einen den von Robert Redford, Terrence Malick
und weiterer Prominenz mitproduzierten Abenteuerfilm ALOFT, zum anderen
EMPEROR ZEHNDER, Gregory Hoblits Biographie des verstorbenen AntarktisFotografen Bruno P. Zehnder.
Armyan Bernstein (Ausführende Produktion)
Geboren und aufgewachsen in Chicago, besuchte Bernstein die University of
Wisconsin und arbeitete nach seinem Abschluss als Journalist für die US-TV-Sender
PBS und ABC. Bevor er 1990 Mitbegründer von Beacon Communications wurde,
deren Vorsitzender er heute ist, versuchte er sich im Filmgeschäft in den
unterschiedlichsten Positionen.
So schrieb er etwa das Drehbuch zu Donna Summers Disco-Komödie THANK GOD
IT’S FRIDAY („Gottseidank es ist Freitag“, 1979), in der Debra Winger und Jeff
Goldblum Nebenrollen hatten, war zusammen mit Francis Ford Coppola Autor von
dessen innovativen Musical-Meisterwerk ONE FROM THE HEART („Einer mit Herz“,
1982), inszenierte nach eigenem Drehbuch mit WINDY CITY (1984) seinen ersten
Spielfilm und ließ diesem Debüt 1987 die komische, von Lawrence Kasdan
produzierte Romanze CROSS MY HEART („Was nun?“) folgen, in der Martin Short
und Annette O’Toole die Pleiten eines Rendezvous‘ erlebten.
Von seinem Skript für das preisgekrönte TV-Projekt EARTH DAY SPECIAL und dem
Kodrehbuch für Norman Jewisons Drama THE HURRICANE („Hurricane“, 1999)
abgesehen, arbeitet Bernstein seit der Lancierung von Beacon Communications
ausschließlich als Produzent oder ausführender Produzent. In den Neunzigerjahren
war er somit mitverantwortlich für THE COMMITMENTS („Die Commitments“, 1991),
A MIDNIGHT CLEAR („Spezialeinheit IQ“, 1992), David Mamets TV-Special „A Life
in the Theatre“, SUGAR HILL („Sugar Hill“, 1994), PRINCESS CARABOO
(„Prinzessin Caraboo“, 1994), THE ROAD TO WELLVILLE („Willkommen in
Wellville“, 1994), A THOUSAND ACRES („Tausend Morgen“, 1997) und AIR FORCE
ONE („Air Force One“, 1997).
Unter Bernsteins Produktionen der letzten fünf Jahre finden sich der Horrorthriller
END OF DAYS („End Of Days – Nacht ohne Morgen“, 1999), das Sportdrama FOR
LOVE OF THE GAME („Aus Liebe zum Spiel“, 1999) und der Politthriller THIRTEEN
DAYS („Thirteen Days“, 2000), beide mit Kevin Costner. Außerdem noch der
Cheerleader-Hit BRING IT ON („Girls United“, 2000), die melancholische Komödie
FAMILY MAN („Family Man“, 2000) und der Agententhriller SPY GAME („Spy
Game“, 2001).
Noch auf ihren Kinostart warten drei aktuelle Bernstein-Produktionen. Zum einen Jay
Russells LADDER 49, ein mit Joaquin Phoenix besetztes Drama über
Feuerwehrmänner. Zum anderen Garry Marshalls Tragikomödie RAISING HELEN,
mit Kate Hudson in der Hauptrolle, und schließlich auch DAWN OF THE DEAD, Zack
Snyders Remake von George Romeros gleichnamigen Zombiethriller. Zudem hat
Bernstein nach längerer Pause mit SHE’S GONE ein neues Drehbuch geschrieben,
für dessen Verfilmung Michelle Pfeiffer vorgesehen ist.
35
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
James Muro (Kamera)
Mit OPEN RANGE debütiert Muro als Chefkameramann, nachdem er sich 15 Jahre
lang als Steadicam-Spezialist und Camera-Operator einen Namen gemacht hatte,
darunter auch in Kevin Costners Regiedebüt DANCES WITH WOLVES („Der mit
dem Wolf tanzt“, 1990).
Muros Fähigkeiten mit der Steadicam haben eine Reihe von prominenten
Filmemachern genutzt, häufig dabei für Tempo- und Action-orientierte Produktionen.
Mit THE ABYSS („Abyss“, 1989), TERMINATOR 2: JUDGEMENT DAY („Terminator
2 - Tag der Abrechnung“, 1997), TRUE LIES („True Lies“, 1994) und TITANIC
(„Titanic“, 1997) arbeitete er viermal mit James Cameron zusammen, mit POINT
BREAK („Gefährliche Brandung“, 1991) und STRANGE DAYS („Strange Days“,
1995) zweimal mit Camerons Ex-Frau Kathryn Bigelow. Ebenso viermal verpflichtete
ihn Oliver Stone, beginnend mit THE DOORS („The Doors“, 1991), fortgesetzt mit
J.F.K. („John F. Kennedy – Tatort Dallas“, 1992), HEAVEN AND EARTH („Himmel
und Hölle“, 1993) und ANY GIVEN SUNDAY („An jedem verdammten Sonntag“,
2000).
Ebenfalls drei Filme drehte Muro mit Brett Ratner, zuerst FAMILY MAN („Family
Man“, 2000), dann RUSH HOUR 2 („Rush Hour 2“, 2001) und zuletzt RED DRAGON
(„Roter Drache“, 2002). Zweimal setzte ihn Michael Mann ein, bei HEAT („Heat“,
1995) und THE INSIDER („Insider“, 2000) - wie auch Garry Marshall bei RUNAWAY
BRIDE („Die Braut, die sich nicht traut“, 1999) und THE OTHER SISTER („Ganz
normal verrückt“, 1999), zwei der wenigen Komödien Muros. Darüber hinaus führte
er die Steadicam auch bei Martin Scorseses Gangsteropus CASINO („Casino“, 1995)
und Curtis Hansons Noir-Krimi L.A. CONFIDENTIAL („L.A. Confidential“, 1997).
Seit Dominic Senas Actionfilm GONE IN SIXTY SECONDS („Nur noch 60
Sekunden“, 2000) arbeitet Muro ausschließlich als Camera Operator, darunter auch
in Senas SWORDFISH („Passwort: Swordfish“, 2001) und Rob Cohens THE FAST
AND THE FURIOUS („The Fast And the Furious“, 2001).
Gae Buckley (Produktionsdesign)
Wie viele ihrer Kollegen begann Buckley ihre Laufbahn als Architektin, nachdem sie
an der Cornell University Kunst und Architektur studiert hatte. Bereits seit ihrem
achten Lebensjahr malt Gae Buckley extensiv, unterrichtet von ihrer Mutter Jean,
einer Schülerin des berühmten amerikanischen Künstlers Edwin Dickinson. Während
sie in New York als Architektin tätig war, wurde ihr Interesse für den Film geweckt.
So studierte sie Kulissenmalerei bei Lester Polikoff, arbeitete dann in diesem
Berufsfeld und auch als Ausstatterin für Musikvideos, Werbespots und TVProgramme.
Nachdem sie 1988 nach Los Angeles gezogen war, sammelte sie erste
Kinoerfahrung als Set Designer, beginnend mit Wolfgang Petersens Thriller
SHATTERED („Tod im Spiegel“, 1991) und fortgesetzt mit den Komödien WAYNE’S
WORLD („Wayne’s World“, 1992) und CONEHEADS („Die Coneheads“, 1993) sowie
36
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Mike Figgis’ Drama MR. JONES („Mr. Jones“, 1993). Danach trat sie der
Gewerkschaft bei und stieg mit Adrian Lynes Welthit INDECENT PROPOSAL („Ein
unmoralisches Angebot“, 1993) zur Ausstatterin auf. Diese Aufgabe übernahm sie
auch in den folgenden Jahren, unter anderem in den Martha Coolidge-Filmen ANGIE
(„Angie“, 1994) und THREE WISHES („Das Geheimnis der drei Wünsche“, 1995),
weiter in Andrew Flemings Horrorfilm THE CRAFT („Der Hexenclub“, 1996), David
McNallys Aufsteigermärchen COYOTE UGLY („Coyote Ugly“, 2000) und auch in
Nancy Meyers Komödienhit WHAT WOMEN WANT („Was Frauen wollen“, 2001).
Durch ihre Mitarbeit an Ron Sheltons Sportkomödie TIN CUP („Tin Cup“, 1996) lernte
sie Kevin Costner kennen, der ihr nun mit OPEN RANGE ihren ersten Film als
Produktionsdesignerin ermöglichte.
Michael J. Duthie (Schnitt)
Seit über 25 Jahren ist Duthie als Cutter tätig, schnitt für Peter Hunt SHOUT AT THE
DEVIL („Brüll den Teufel an“, 1976) und für Don Siegel ROUGH CUT („Der Löwe
zeigt die Krallen“, 1980), bevor er von London nach Los Angeles umzog und in
Hollywood seine Chancen suchte.
Obwohl Duthie mit Lina Wertmüllers CAMORRA („Camorra“, 1985) und Liliana
Cavanis THE BERLIN AFFAIR („Leidenschaften“, 1986) auch klassische Filmkunst
geschnitten hat, ist er vor allem als Actionspezialist bekannt. Ab 1981 arbeitete er an
mehreren Ninja-Filmen für Menahem Golan und Sam Firstenberg sowie an vier
Filmen für Chuck Norris’ Bruder Aaron. Außerdem komplettieren drei Filme mit
Jackie Chan, darunter auch RUMBLE IN THE BRONX („Rumble in the Bronx“, 1996),
Duthies Filmographie, zu der auch drei Produktionen von Roland Emmerich zählen.
Den Thriller EYE OF THE STORM (1991) inszenierte noch Yuri Zeltser, UNIVERSAL
SOLDIER („Universal Soldier“, 1992) und STARGATE („Stargate“, 1994) dann
Emmerich selbst.
Vor OPEN RANGE war Duthie Cutter von Rupert Wainwrights Horrorthriller
STIGMATA („Stigmata“, 1999) und Demian Lichtensteins Krimi 3000 MILES TO
GRACELAND („Crime is King“, 2001). Hier lernte er Lichtensteins Hauptdarsteller
Kevin Costner kennen, der den Veteranen schließlich für seine dritte Regiearbeit
verpflichtete.
Miklos Wright (Schnitt)
Wright schaffte seinen professionellen Durchbruch mit Werbespots und Musikvideos,
schnitt so unter anderem Clips für die Beastie Boys, Sting und Eric Clapton. Bei
dieser Tätigkeit lernte er auch Demian Lichtenstein kennen, einen der
angesehensten und kreativsten Regisseure der Musikvideoszene. Als Lichtenstein
mit dem Low Budget-Krimi LOWBALL 1997 sein Kinofilmdebüt feierte, zog er Wright
mit und ließ ihn auch, zusammen mit Michael Duthie, 3000 MILES TO GRACELAND
(„Crime is King“, 2001) schneiden. Zuletzt schnitt Wright das Independent-Drama
DUNSMORE, das Newcomer Peter Spirer unter anderem mit den Schauspielprofis
Talia Shire und Barry Corbin inszenierte.
37
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
John Bloomfield (Kostüme)
Seit über 30 Jahren entwirft Bloomfield Kostüme für Film-, TV- und Theaterprojekte,
kann in seiner umfangreichen Filmographie auf viele Big Budget-Produktionen, nur
wenige davon mit zeitgenössischen Themen, verweisen.
Seine große Karriere begann 1971 mit der für die BBC entstandenen Miniserie „The
Six Wives of Henry VIII“, für die er einen BAFTA-Award gewann. Seine Kostüme aus
diesem TV-Erfolg wurden in Neuseeland und Australien ausgestellt, außerdem im
Victoria and Albert Museum in London und fanden auch in Waris Husseins
Kinoversion der Miniserie HENRY VIII AND HIS SIX WIVES („Heinrich VIII und seine
6 Frauen“, 1973) Verwendung. Weitere Chancen auf TV-Auszeichnungen boten sich
Bloomfield erst 24 Jahre später, als er für die Kostüme zu Peter Medaks TV-Film
„The Hunchback“ („Der Glöckner von Notre Dame“) für einen Emmy und einen Cable
ACE Award nominiert wurde.
Zu den interessantesten Filmproduktionen Bloomfields, dessen Arbeiten auch in den
Büchern „A Handbook of Costume“ (1974) und im zweibändigen Werk „Period
Costumes for Stage
and Screen“ (1988) gewürdigt wurden, zählen
Bestsellerverfilmungen wie EYE OF THE NEEDLE („Die Nadel“, 1981), TAI-PAN
(„Tai- Pan“, 1986) oder die Agatha Christie-Adaption APPOINTMENT WITH DEATH
(„Rendezvous mit einer Leiche“, 1988). Aber auch Filme, die auf populären Mythen
basieren, wie etwa CONAN THE BARBARIAN („Conan, der Barbar“, 1982), THE
BOUNTY („Die Bounty“, 1984) und ROBIN HOOD: PRINCE OF THIEVES („Robin
Hood - König der Diebe“, 1991). Mit letzterem Großprojekt begann die
Zusammenarbeit mit Kevin Costner, die ihre Fortsetzung mit RAPA NUI („Rapa Nui“,
1994), WATERWORLD („Waterworld“, 1995), THE POSTMAN („Postman“, 1997)
und nun OPEN RANGE fand.
Mit THE MUMMY („Die Mumie“, 1999), THE MUMMY RETURNS („Die Mumie kehrt
zurück“, 2001) und THE SCORPION KING („The Scorpion King“, 2002) war
Bloomfield zuletzt für drei aufwändige Fantasyabenteuer in Folge tätig. Danach
kehrte er mit Mike Barkers Oliver Cromwell-Drama TO KILL A KING (2003) zur
englischen Geschichte zurück. Sein aktuelles Projekt ist István Szabós neuer Film
BEING JULIA, der 2004 in die Kinos kommen soll.
Michael Kamen (Musik)
Mit über 80 Soundtracks gehört der 1948 geborene New Yorker zu den produktivsten
und auch profiliertesten Filmkomponisten. Darüber hinaus ist er ein anerkannter
Spezialist in der Verschmelzung verschiedener musikalischer Stilrichtungen, ob nun
Pop, Rock, Jazz, Welt- oder Klassische Musik in unterschiedlichsten Variationen zur
Aufführung kommen. Stars wie Eric Clapton, Bob Dylan, Aerosmith, The Eurythmics
oder Luciano Pavarotti haben schon an solchen Fusionskonzerten, häufig für
wohltätige Zwecke, mitgewirkt. 1999 brachte er mit seinen Arrangements die Heavy
Metal-Ikonen Metallica und das San Francisco Symphony Orchestra zusammen. Die
dabei entstandene CD namens „S & M“ verkaufte sich bisher über sechs Millionen
Mal.
38
OPEN RANGE – WEITES LAND (OPEN RANGE) - Presseheft
Kamen ist in New York geboren, besuchte dort die High School of Music and Art und
absolvierte ein Oboe-Studium an der weltbekannten Juilliard School. Noch während
seiner Zeit dort fiel er durch seine Fusionsexperimente von Rock und Klassik
Leonard Bernstein auf, der ihm riet, sich sinfonischen Kompositionen zuzuwenden.
Die größten Chancen dafür bot das Kino. Bereits 1976 zog er mit Sean Connerys
Thriller THE NEXT MAN („Der nächste Mann“) seinen ersten großen Film an Land.
Unzählige weitere sollten folgen, während Kamen parallel an anderen Projekten
arbeitete, darunter an Pink Floyds Album „The Wall“.
Einer seiner weniger bekannten Filme war dabei ANGELO MY LOVE (1983), das
Kinoregiedebüt von Robert Duvall. Wesentlich größeren Anteil an seinem Aufstieg
als Filmkomponist hatten aber Hits wie BRAZIL („Brazil“, 1985), HIGHLANDER
(„Highlander“, 1986), DIE HARD („Stirb langsam“, 1988) und LETHAL WEAPON
(„Lethal Weapon - Zwei stahlharte Profis“, 1987). Kamen war auch für die drei
Fortsetzungen zu Richard Donners Hit zuständig und wurde zum Spezialisten für
Filme mit starkem Actionakzent. So ist seine dynamische, pulsierende und dennoch
melodische Musik unter anderem zu hören in DEAD BANG („Dead Bang - Kurzer
Prozess“, 1989), im Bondfilm LICENCE TO KILL („James Bond 007 – Lizenz zum
Töten“, 1989), in LAST ACTION HERO („Last Action Hero“, 1993), THE THREE
MUSKETEERS („Die drei Musketiere“, 1993), EVENT HORIZON („Event Horizon –
Am Rande des Horizonts“, 1997) oder auch in X-MEN („X-Men“, 2000).
Einige Spuren ruhiger zeigte er sich mit ROBIN HOOD: PRINCE OF THIEVES
(„Robin Hood - König der Diebe“, 1991) und DON JUAN DE MARCO („Don Juan de
Marco“, 1995). Für beide Filme komponierte er zusammen mit Bryan Adams Songs,
die zu Welthits und jeweils für einen Oscar nominiert wurden. Weitere, eher
zurückgenommere Partituren Kamens finden sich unter anderem in MR. HOLLAND’S
OPUS („Mr. Holland’s Opus“, 1995), in WHAT DREAMS MAY COME („Hinter dem
Horizont“, 1998) oder auch in FREQUENCY („Frequency“, 1998). Darüber hinaus
schrieb Kamen den Soundtrack zur erfolgreichen Miniserie „Band of Brothers“, Musik
für die Abschlusszeremonie der Sommerolympiade von 1996 sowie das Stück „The
Fire Within“ für die Winterspiele von 2002.
Zuletzt trat Kamen mit der Erfolgsband Coldplay und dem New York Philharmonic
Orchestra bei der Grammy-Verleihung 2003 auf und schrieb den Soundtrack zu
Charles Duttons Boxerdrama AGAINST THE ROPES, in dem Meg Ryan die
weibliche Hauptrolle spielt.
39
Herunterladen