doc - Polyfilm

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Presseheft
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Ein Film von
Julian Schnabel
Nach dem Buch „Schmetterling und Taucherglocke“ von Jean-Dominique Bauby
(Les Éditions Robert Laffont, 1997; / Paul Zsolnay Verlag und bei dtv, 1998)
Mit
MATHIEU AMALRIC
EMMANUELLE SEIGNER, MARIE-JOSEE CROZE, ANNE CONSIGNY,
PATRICK CHESNAIS, NIELS ARESTRUP, OLATZ LOPEZ GARMENDIA, JEAN-PIERRE CASSEL, MARINA
HANDS, EMMA DE CAUNES, ISAACH DE BANKOLE, AGATHE DE LA FONTAINE UND MAX VON SYDOW
Kinostart: 28. März 2008
112 Minuten | Frankreich / USA 2007 | Format 1:1.85| Dolby SRD
Material erhältlich unter http://verleih.polyfilm.at/
VERLEIH:
Polyfilm Verleih
Margaretenstrasse 78 - 1050 Wien
Tel. +43 1 581 39 00 - 20
Fax + 43 1 581 39 00 – 39
[email protected] http:// www.polyfilm.at
PRESSE:
Alessandra Thiele
Polyfilm
Tel +43 1 581 39 00 - 14
Mob +43 676 398 38 13
[email protected]
ACADEMY AWARD NOMINIERUNGEN / OSCAR 2008
Beste Regie – Julian Schnabel / Bestes adaptiertes Drehbuch - Ronald Harwood /
Beste Kamera – Janusz Kaminski / Bester Schnitt – Juliette Welfling
CANNES FILM FESTIVAL
GOLDEN GLOBE AWARDS
Beste Regie - Julian Schnabel
Bester fremdsprachiger Film
Beste Regie – Julian Schnabel
PRIX LUMIERES
Bester Film
Bester Hauptdarsteller – Mathieu Amalric
Weitere Preise und Nominierungen : http://www.thedivingbellandthebutterfly-themovie.com/
Verleih gefördert vom Media-Programm der Europäischen Union
All The World Is Green
Interpret: Tom Waits
Musik und Text: Kathleen Brennan, Tom Waits
Erschienen bei Jalma Music / BMG Publishing
I fell into the ocean
When you became my wife
I risked it all against the sea
To have a better life
Marie you're the wild blue sky
And men do foolish things
You turn kings into beggars
And beggars into kings
Pretend that you owe me nothing
And all the world is green
We can bring back the old days again
And all the world is green
The face forgives the mirror
The worm forgives the plough
The questions begs the answer
Can you forgive me somehow
Maybe when our story's over
We'll go where it's always spring
The band is playing our song again
And all the world is green
Pretend that you owe me nothing
And all the world is green
We can bring back the old days again
And all the world is green
The moon is yellow silver
Oh the things that summer brings
It's a love you'd kill for
And all the world is green
He is balancing a diamond
On a blade of grass
The dew will settle on our grave(s)
When all the world is green
2
INHALT
Jean- Dominique Bauby ............................................................................................ 4
Besetzung ................................................................................................................. 6
Stab ........................................................................................................................... 7
Kurzinhalt .................................................................................................................. 8
Pressenotiz ............................................................................................................... 9
Über den Film ............................................................................................................ 11
Anmerkung des Regisseurs Julian Schnabel ............................................................. 12
Produktionsnotizen ................................................................................................. 13
Die Musik .................................................................................................................. 17
Julian Schnabel (Regie) ............................................................................................ 18
Interview mit Julian Schnabel .................................................................................... 19
Vor der Kamera ........................................................................................................ 26
Mathieu Amalric (Jean- Dominique Bauby)................................................................. 26
Emmanuelle Seigner (Céline Desmoulins) ................................................................. 29
Marina Hands (Joséphine) ......................................................................................... 31
Max von Sydow (Papinou) .......................................................................................... 32
Marie Josée Croze (Henriette Durand) ....................................................................... 33
Anne Consigny (Claude Medibil) ................................................................................ 35
Patrick Chesnais (Dr. Lepage).................................................................................... 36
Niels Arestrup (Pierre Roussin) .................................................................................. 37
Olatz Lopez Garmendia (Marie) ................................................................................. 37
Jean- Pierre Cassel (Vater Lucien) ............................................................................. 38
Isaach De Bankolé (Laurent) ...................................................................................... 39
Emma de Caunes (Kaiserin Eugénie)......................................................................... ...40
Hinter der Kamera ................................................................................................... 41
Janusz Kaminski (Kamera) ......................................................................................... 41
Ronald Harwood (Drehbuch) ...................................................................................... 42
Kathleen Kennedy und Jon Kilik (Produzenten) .......................................................... 43
Ausgewählte Pressestimmen .................................................................................... 47
3
„Macht weiter, aber werdet nicht zu Opfern eurer eigenen Rastlosigkeit.
Auch Unbeweglichkeit ist eine Quelle der Glücksgefühl.“
(Jean- Dominique Bauby)
JEAN- DOMINIQUE BAUBY
(* 23. April 1952 in Paris; † 9. März 1997 in Garches)
Jean- Dominique Bauby war französischer Journalist, Autor und Chefredakteur des
Magazins Elle und Vater von zwei Kindern. Ein Dandy, der gutes Essen, Theater,
Reisen und schöne Frauen liebte.
Dann, im Alter von 43 Jahren, am 8. Dezember 1995, erlitt Bauby einen massiven
Schlaganfall, durch den sein Hirnstamm geschädigt wurde. Als er zwei Wochen
danach im Krankenhaus von Berck-sur-Mer aus dem Koma erwachte, war er nicht
nur stumm, sondern auch ganzheitlich gelähmt. Er konnte bloß seinen Kopf ein
wenig bewegen und mit seinem linken Augenlid blinzeln. Dieses seltene Phänomen
wird als Locked-In-Syndrom bezeichnet.
Bauby schrieb über seine Erfahrungen, aber vor allem über seine Phantasien,
Wünsche und Träume. Er diktierte 28 Kapitel, Buchstabe für Buchstabe, Wort für
Wort, über mehrere Monate hinweg, allein mit dem Blinzeln seines linken Augenlids.
Dafür wurde ein spezielles Alphabet erstellt, welches die Buchstaben nach ihrer
Häufigkeit in der Französischen Sprache ordnete. Bauby beschrieb nicht nur seine
eigenen Reaktionen, sondern die Welt und die Menschen seiner Umgebung und
stellte sich vor, er sei ein Weltraumreisender. In einem Interview mit der
französischen Elle berichtete er, dass er morgens um 4 Uhr aufwachte, um sich
jeden Absatz des Buches zu überlegen und auswendig zu lernen, den er dann
Buchstabe für Buchstabe drei Stunden lang diktierte.
In seinem Krankenhausbett im nordfranzösischen Berck-sur-Mer erzählte er, dass es
überwältigende Momente des Triumphs für ihn waren, wenn er seine Gedanken für
das nächste Diktat erfolgreich gesammelt hatte, und dass er zu seinem größten
Bedauern nun nie mehr Fußballtorwart werden könne, eine Leidenschaft, die das
stundenlange Ansehen von Fußballübertragungen im Fernsehen geweckt hatte. Sein
Rezept
zur
Bewältigung
von
Augenblicken
der
Verzweiflung
bestand
im
„Hinausschauen auf das Meer, einer Stunde Lesen, dem Anschauen einer
Kinderzeichnung meiner Tochter und darin, mich selbst nicht als Held zu betrachten“.
4
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE („Le Scaphandre et le Papillon“)
erschien in Frankreich bei Les Éditions Robert Laffont am 6. März 1997; Bauby starb
nur drei Tage später an einem Herzversagen. Ein Teil der Einnahmen des Buches
geht seiner Verfügung gemäß an eine Stiftung für L.I.S.-Patienten. In Deutschland
wurde das Buch 1998 publiziert und ist mittlerweile in der 9. Auflage erhältlich.
Das Buch zum Film erscheint im März 2008 bei dtv.
Kontakt für Rezensionsexemplare:
Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG
Beatrice Habersaat
[email protected]
Tel: +49 (0) 89 38167 - 116
5
BESETZUNG
Jean-Dominique Bauby
Mathieu Amalric
Céline Desmoulins, Baubys Ehefrau
Emmanuelle Seigner
Henriette Durand, Baubys Sprachtherapeutin
Marie-Josée Croze
Claude Medibil, Baubys Lektorin
Anne Consigny
Papinou, Baubys Vater
Max von Sydow
Joséphine, Baubys Freundin mit der er
nach Lourdes reiste
Marina Hands
Inès, eine Ex- Freundin von Bauby
Agathe de la Fontaine
Doctor Lepage, Baubys Arzt
Patrick Chesnais
Pierre Roussin, Baubys Besucher im Krankenhaus
Niels Arestrup
Marie Lopez, Physiotherapeutin
Olatz Lopez Garmendia
Vater Lucien, Ikonenverkäufer in Lourdes
Jean-Pierre Cassel
Laurent, ein Freund von Bauby
Isaach De Bankolé
Kaiserin Eugénie
Emma de Caunes
6
STAB
Regie
Julian Schnabel
Drehbuch
Ronald Harwood
Nach dem Buch von
Jean-Dominique Bauby
Produziert von
Kathleen Kennedy und Jon Kilik
Kamera
Janusz Kaminski
Schnitt
Juliette Welfing
Set Design
Michel Eric – Laurent Ott
Titel und Vorspann designed von
Julian Schnabel
Kostüme
Oliver Bériot
Ton
Jean-Paul Mugel
Francis Wargnier
Dominique Gaborieau
Originalmusik
Paul Cantelon
Ausführende Produzenten
Pierre Grunstein – Jim Lemley
Production Manager
François-Xavier Decrane
In Ko-Produktion mit
FRANCE 3 CINEMA – CRRAV
Nord-Pas de Calais
Mit Unterstützung von
La Région Nord-Pas de Calais
Unter der Teilnahme von
CANAL+ und CINECINEMA
In Assoziation mit
BANQUE POPULAIRE IMAGES 7
In Assoziation von
The Kennedy/Marshall Company (Los
Angeles), Jon Kilik (Los Angeles) und
Pathé Renn Production (Paris)
7
„Als ich gesund war, war ich gar nicht lebendig.
Ich war nicht da. Es war recht oberflächlich.
Aber als ich zurückkam, mit dem Blickwinkel des Schmetterlings,
wurde mein wahres Ich wiedergeboren.“
(Jean- Dominique Bauby)
KURZINHALT
_____________________________________________________________________________________________________
Der ehemalige französische Elle-Chefredakteur Jean-Dominique Bauby ist 42 Jahre
alt, als er urplötzlich durch einen Gehirnschlag mit fatalen Konsequenzen aus seinem
gewohnten Leben, mit all seinem Glamour und Style, gerissen wird.
Doch durch Wille, Mut und die Hilfe fünf bemerkenswerter Frauen wird Jean-Do
einen Weg aus seiner grausamen Falle finden. Mit dem Blinzeln seines Auges diktiert
Bauby seine Memoiren und lässt darin nicht nur sein Leben Revue passieren,
sondern auch ganze Gedankenwelten entstehen. Er taucht ein in das Universum
seiner Erinnerungen, Wünsche und Träume und geht einen erkenntnisreichen Weg
durch seine Lebens- und Liebeserfahrungen.
Sein Nachlass ist die Schilderung einer Reise zum Kern des Menschlichen.
_____________________________________________________________________________________________________
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE ist eine emotional bewegende und
filmisch einzigartige Liebeserklärung an das Leben, eine zärtlich poetische und
immer wieder überraschend heitere Hymne auf die Liebe und die Menschlichkeit,
betrachtet aus der Perspektive eines einzigen Augenaufschlags…
8
PRESSENOTIZ
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE basiert auf den Bestseller-Memoiren
des
am
Locked-In-Syndrom
erkrankten
ehemaligen
französischen
Elle-
Chefredakteurs Jean-Dominique Bauby (allein in Deutschland bislang über 350.000
verkaufte Exemplare). In 14-monatiger Arbeit diktierte Bauby seine 1997 erschienene
gleichnamige Autobiographie nur mit Hilfe eines Alphabets, das ihm vorgelesen
wurde und auf das er mit dem Blinken seines funktionierenden Auges reagierte. "ES-A-R-N-T-U-L...", verbindet sich für Bauby wie ein Rettungsanker mit der Außenwelt
und erweist sich nach und nach als Mantra für neu erwachten Lebensmut.
Der renommierte New Yorker Künstler JULIAN SCHNABEL hat nach „Basquiat“
(1996) und „Bevor es Nacht wird“ (Before Night Falls, 2000) mit seinem dritten Film
SCHMETTERLING
UND
TAUCHERGLOCKE
ein
kleines
Meisterwerk
mit
nachhaltiger Wirkung geschaffen. Ein regelrecht poetisches Drama über die
Selbstfindung eines Mannes mit in dieser Form noch nie gesehenen Bildern. Der
Film erzählt von den Höhen und Tiefen in Baubys Leben, von seinen Erfolgen wie
Mißerfolgen, der Liebe zu seinem Vater und zu seinen Kindern, von den Gefühlen zu
den, hinreißend schönen Frauen, die ihn umgeben. Aber vor allem zeigt
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE auf eine einzigartige Weise den
Triumph der Seele im Angesicht einer körperlichen Niederlage. Die heilende Kraft der
Phantasie und den Sieg des Geistes gegen die physische Vergänglichkeit.
Das Drehbuch stammt aus der Feder von Oscarpreisträger RONALD HARWOOD
(„Der Pianist“ (2002); „Oliver Twist“ (2005)). MATHIEU AMALRIC („München“
(Munich, 2005), „Marie Antoinette“ (2006), „Chanson d´Amour“ (Quand j’étais
chanteur, 2006)) begeistert in der Rolle des Bauby mit einer darstellerischen Tour de
Force und wird dabei unterstützt von EMMANUELLE SEIGNER, MARIE JOSÉE
CROZE und ANNE COSIGNY – sowie der sensationellen Kameraarbeit von Steven
Spielbergs Hauskameramann und zweifachen Oscarpreisträger JANUSZ KAMINSKI,
der uns direkt in die Seele Baubys blicken lässt.
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE ist das Projekt von zwei der
renommiertesten und erfolgreichsten Produzenten der Filmindustrie: Kathleen
Kennedy und Jon Kilik. Kennedy produzierte drei der erfolgreichsten Kinofilme der
9
Filmgeschichte: „E.T.“ (1982), „Jurassic Park“ (1993) und „Schindlers Liste“
(Schindler’s List,1993). Kennedy arbeitet seit den 70er Jahren mit Steven Spielberg
zusammen. Gemeinsam realisierten sie die „Indiana Jones“ (1981-2008) - und
„Zurück in die Zukunft“- Trilogie (Back to the Future, 1985-1990), „Krieg der Welten“
(War of the Worlds, 2005) und „München“, um nur einige ihrer gemeinsamen
international erfolgereichen Projekte zu nennen. „Das Bourne Ultimatum“ (The
Bourne Ultimatum, 2007) und „Persepolis“ (Persepolis, 2007) zählen zu Kennedys
jüngsten Produktionen.
Jon Kilik zeichnete bereits für die Produktion von Schnabels ersten beiden Filme
„Basquiat“ (Basquiat, 1996) und „Bevor es Nacht wird“ (Before Night Falls, 2000)
verantwortlich. Zu seinen jüngeren Produktionen zählen Jim Jarmuschs „Broken
Flowers“ (2005) und Alejandro Gonzalez Inarritus „Babel“ (2006).
Der Publikums- und Kritikerliebling war die Sensation beim Festival von Cannes,
wurde dort hoch verdient mit dem Regiepreis ausgezeichnet, gewann anschließend
zahlreiche Kritikerpreise und wurde für den Besten fremdsprachiger Film und die
Beste
Regie
mit
dem
GOLDEN
GLOBE
ausgezeichnet.
Außerdem
geht
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE ins Rennen um die britischen BAFTAs
in den Kategorien: Bester fremdsprachiger Film und Beste Drehbuchadaption und
wird als heißer Kandidat bei der Nominierungsbekanntgabe für den Oscar 2008
gehandelt.
CANNES FILM FESTIVAL
Beste Regie - Julian Schnabel
GOLDEN GLOBE AWARDS
Bester fremdsprachiger Film
Beste Regie – Julian Schnabel
BAFTA AWARDS
Nominiert für
Bester fremdsprachiger Film
Beste Drehbuchadaption – Ronald Harwood
PRIX LUMIERES
Bester Film
Bester Hauptdarsteller – Mathieu Amalric
INDEPENDENT SPIRIT AWARDS
Nominiert für
Bester Film
Beste Regie – Julian Schnabel
Bestes Drehbuch – Ronald Harwood
Beste Kamera - Janusz Kaminski
ACADEMY AWARD / OSCAR 2008
Nominiert für
Beste Regie – Julian Schnabel
Bestes adaptiertes Drehbuch - Ronald Harwood
Beste Kamera – Janusz Kaminski
Bester Schnitt – Juliette Welfling
10
ÜBER DEN FILM
Ein Film, der vor allem von der Liebe erzählt, vom Leben, vom Glück des Lebens,
vom Glück lebendig zu sein. Er beschäftigt sich mit scheinbar ganz einfachen
elementaren Dingen, mit dem Sehen, dem Hören, dem Erzählen, dem Wahrnehmen
der Welt um einen herum, mit Menschen, mit Männern und Frauen, mit Räumen, mit
Landschaften, mit Erinnerungen, mit Geschichten, mit Ängsten und mit Freuden.
Und immer wieder erzählt er von der Liebe, von der Liebe zwischen Männern und
Frauen, von der Liebe in der Ehe und der Liebe ohne Ehe, von den Frauen im Leben
der Hauptfigur, und von der ganz besonderen Liebe zwischen Eltern und Kindern.
Von all diesen Erfahrungen erzählt der Film mit großer Offenheit, mit fast kindlich
unschuldigem Staunen, wie wenn man alles zum ersten Mal erlebt, wie wenn man
die Welt entdeckt, sich selbst, seine Umgebung, seine Grenzen, seine unendlichen
Möglichkeiten. Aber er erzählt all dies auch aus einer ganz besonderen, radikalen
Perspektive, aus der Sicht eines kranken Menschen.
Und es gelingt dem Film, aus einer Leidensgeschichte, aus einem Unglück, aus einer
persönlichen Katastrophe, eine ungeheuer berührende, versöhnliche, hoffnungsvolle
Hymne an das Leben und an die Liebe zu machen.
Es gelingt ihm, indem er die Zuschauer mit auf eine berührende Reise nimmt, indem
er die Welt zunächst nur mit den Augen und den Ohren des Verunglückten darstellt,
und erst nach und nach mit Erinnerungen und Phantasien und Rückblenden ergänzt.
Durch diese Darstellungsweise finden die Zuschauer zusammen mit der Hauptfigur
zu einer zunächst als schmerzhaft begrenzt empfundener, aber bald umso
intensiverer, offenerer, sensiblerer Wahrnehmung ihrer selbst und ihrer Umgebung.
Ein Film, der radikale und grundsätzliche Fragen stellt, der mit verstörender
Emotionalität und Sinnlichkeit die Chance eröffnet, nicht nur mit dem Betroffenen
unmittelbar mitzufühlen, sondern darüber hinaus unser eigenes, vermeintlich so
sicheres, so erklärbares, so vorhersehbares, und doch oft so oberflächliches und
flüchtiges Bild von uns selbst, von den anderen, und von der Welt insgesamt zu
überdenken, und womöglich zu ändern.
11
ANMERKUNG DES REGISSEURS JULIAN SCHNABEL
Jean- Dominique Bauby:
„War ich blind und taub zugleich, oder brauchte ich erst ein Unglück
um mir über meine wahre Natur klar zu werden?“
(Zitat aus dem Film „Schmetterling und Taucherglocke“)
fragt Jean-Dominique Bauby sich selbst - und uns alle.
Bringt einen erst das Locked-In-Syndrom zu wahrem Bewusstsein und Mitgefühl?
Mein Vater starb mit 92 Jahren und er war in seinem Leben niemals wirklich krank.
Mehr als sechzig Jahre war er glücklich mit meiner Mutter verheiratet. Die meisten
Menschen würden sofort mit ihm tauschen wollen. Aber gerade, weil er niemals
krank gewesen war, war er gänzlich unvorbereitet und hatte schreckliche Angst vor
dem Tod. Am Ende seines Lebens lebte er mit meiner Frau und mir, aber ich
vermochte nicht, ihm seine Angst zu nehmen. Dass er so sehr am Leben hing, hat
mir gezeigt, dass das Leben nicht nur aus Schmerz, Sexchaos und Nichtigkeit
besteht. Es muss mehr geben.
Als Jean-Dominique Bauby noch ein funktionierendes Mitglied der Gesellschaft war,
arbeitete er als Journalist. Doch er war eigentlich nicht mehr als ein Texter, dessen
Arbeit seinem sozialen Erfolg entsprach. Seine Lähmung und seine Wiedergeburt als
ein Auge – er nannte diesen Blickwinkel „den Schmetterling“ brachten ihn dazu,
ernsthaft nach dem Leben und dessen Widersprüchen zu suchen. Dabei vollendete
er ein Werk, das bei jedem Leser einen tiefen Eindruck hinterlässt.
Er schreibt: „Mein Leben war eine Verkettung verpasster Gelegenheiten... die
Frauen, die man nicht geliebt hat, die Glücksmomente, die man vorüberziehen ließ.
Ein Rennen, dessen Ausgang man kennt, aber bei dem man unfähig ist, den Gewinn
einzustreichen...“ Er zeigt uns einen nach innen gewandten Blick in das Leben. Sein
Werk ist eine Chance bewusster zu werden.
Und so ist seine Geschichte eigentlich auch unser aller Geschichte, denn wir alle
werden irgendwann mit Tod und Krankheit konfrontiert. Aber wenn wir genau
hinschauen, können wir auch dort Sinn und Schönheit finden.
Dieser Film soll ein Werkzeug sein, so wie das Buch von Jean-Dominique Bauby. Ein
Werkzeug zur Selbsthilfe, um zu lernen, mit dem eigenen Tod umzugehen. Das habe
ich mir erhofft. Deswegen habe ich diesen Film gemacht.
12
PRODUKTIONSNOTIZEN
Eindrücke, Erinnerungen, Emotionen
Der Film beginnt wie das Buch. Ein weißes, gleißendes Licht, ein Tanz von Farben
ohne Tiefenschärfe. Gesichter von Fremden tauchen auf, sie sprechen mit ihm, mit
uns. Jean-Dominique Bauby erfährt, dass er im Krankenhaus ist, angeschlossen an
Maschinen, die ihm helfen zu atmen. Ein Mann in Arztkittel nähert sich ihm.
Unverblümt setzt er ihn über die Situation in Kenntnis. Bauby hatte einen Hirnschlag
und hat zwei Monate im Koma gelegen. Der Doktor erklärt, dass er an einer sehr
seltenen Krankheit leidet: dem so genannten Locked-In-Syndrom. Es beeinträchtigt
den Hirnstamm, die wesentliche Verbindung zwischen dem Gehirn und dem
Nervensystem. Der Patient ist völlig gelähmt – in seinem Körper gefangen wie in
einer Taucherglocke. In Baubys Fall funktioniert nur noch sein linkes Augenlid. Es ist
das letzte Fenster zur Welt und seine einzige Möglichkeit zur Kommunikation.
Doch ihm sind die Phantasie und die Erinnerung geblieben. Der Schmetterling. Er
beginnt zu schreiben, fliegt in seinem inneren Monolog von der Komik zur Tragik, von
der Weisheit zur Auflehnung und wieder zurück und beginnt schließlich seine
Geschichte zu erzählen. Nicht wie in einem klassischen Interview, sondern als Buch,
als Roman. Er formuliert erst seine Sätze, dann diktiert er sie nach einem von seiner
Therapeutin eigens entwickelten Buchstabiersystem, Buchstabe für Buchstabe.
Ein Jahr und zwei Monate in Zimmer 119 des Berck Maritime Hospital, dann waren
seine „Reisenotizen“ vollendet. Jean-Dominique Bauby starb wenige Tage nach
ihrem Erscheinen. SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE („Le Scaphandre et
le Papillon“) kam bei Les Éditions Robert Laffont 1997 (in Deutschland bei dtv 1998)
heraus und war ein großer Erfolg. Das Buch wurde in viele Sprachen übersetzt und
bewegte mit seiner Geschichte Leser auf der ganzen Welt.
Bauby selbst betrachtete seine Krankheit als Akt des Schicksals. Er hatte sein Leben
als Journalist mit frenetischer Leidenschaft geführt und dabei die essenziellen
Momente und Wesen seines Lebens lange Zeit nicht erkannt. Es blieb schwer für ihn,
seine Schuldgefühle abzuschütteln. Ungefähr ein Jahr vor dem Hirnschlag hatte er
seine Familie verlassen, seine Kinder und deren Mutter – und er hatte noch gar keine
13
Zeit gehabt, wirklich ein neues Leben zu beginnen. In der Krankheit fand er einen
neuen Weg zu seiner Familie.
Vor seinem Hirnschlag hatte er mit dem Verlag Les Éditions Robert Laffont einen
Vertrag über eine moderne Adaption, eine weibliche Version, des Dumas-Klassikers
„Der Graf von Monte Christo“ abgeschlossen. Im Buch fragt er sich selbstironisch, ob
der Hirnschlag eine schreckliche Strafe dafür sei: „Man tändelt nicht mit
Meisterwerken. Die Götter der Literatur und der Neurologie haben anders darüber
entschieden“. Jean-Dominique sah sich selbst als Noirtier de Villefort, eine dunkle
Figur aus „Der Graf von Monte Christo“, als Hüter dunkler Geheimnisse, zum
Schweigen verdammt und gefangen in einem Rollstuhl, nur mit seinen Augen
kommunizierend.
Doch die Kraft seiner eigenen Geschichte machte ihn zu einem Schriftsteller. Sein
Schicksal verwandelte ihn in einen Künstler. Mit seinem Schreiben verlängerte JeanDominique Bauby sein Innenleben. Die Kraft der Träume erlaubte ihm, jegliche
Grenze zu überwinden. Kurz vor seinem Tod, nahm er seiner Frau das Versprechen
ab, einer Verfilmung zuzustimmen.
Die
einzigartige
Qualität
und
Kühnheit
von
SCHMETTERLING
UND
TAUCHERGLOCKE schließt eine klassische oder direkte Adaption aus. Um einen so
bewegenden Roman auf die Leinwand zu bringen, ist ein starker ästhetischer Sinn
erforderlich – und ein etwas anderer Blick in die Konstruktion der Kunstform Film.
Nachdem die Produzentin Kathleen Kennedy (DreamWorks) die Rechte an dem
Buch erwarb, engagierte sie den Drehbuchautor Ronald Harwood, der bereits die
Bücher zu Roman Polanskis „Der Pianist“ (The Pianist, 2002) und „Oliver Twist“
(2005) geschrieben hatte. Die innere Reise von Jean-Dominique Bauby war
einzigartig und um sie verfilmen, erschien es Kathleen Kennedy sinnvoll, abseits von
den klassischen Regisseuren einen Künstler wie Julian Schnabel für die
Inszenierung in Betracht zu ziehen.
Und es stellte sich heraus, dass Julian Schnabel das Buch bereits auf eine sehr
persönliche Weise entdeckt hatte – über einen Freund, der mittlerweile verstorben
ist. Ihn interessierte vor allem die Off-Screen-Erzähltechnik, mit dem Publikum als
14
einziger Vertrauter des Helden. Niemand im Film weiß, was in Baubys Kopf vor sich
geht – nur der Leser und der Zuschauer.
Zuerst war das Hollywoodstudio Universal an Bord, dann fand das Projekt seinen
Weg zur europäischen Produktionsfirma Pathé, die gemeinsam mit Jon Kilik, dem
Produzenten aller bisherigen Filme von Julian Schnabel, die Verantwortung für die
Produktion übernahmen. Hinter der Kamera sollte Janusz Kaminski, der viele
Spielberg-Filme fotografiert hatte, stehen.
Julian Schnabel entschied sich diesen Film zu machen, nicht nur weil das Thema gut
in sein Gesamtwerk passt, sondern weil es ihn auf einer sehr persönlichen Ebene
berührte. Besonders bewegte ihn das Verhältnis von Jean-Dominique Bauby und
dessen Vater – und so sind die Szenen zwischen Vater und Sohn im Film auch
besonders intensiv.
Die erste Hälfte ist ausschließlich aus der Perspektive von Jean-Dominique Bauby
gedreht. Die Bilder sind manchmal bewusst unscharf, manchmal brillant und farbig,
dann wieder matt und verwackelt. Julian Schnabel dreht wie er malt, hautnah, direkt.
Die Erotik der Nahaufnahmen von Mündern, Hüften, Nacken weckt Assoziationen an
seine Gemälde. Die Sets, sind magisch. Jean-Dominique Bauby hatte die „immer
menschenleeren Terrassen“ in einem Seitengebäude des Berck Maritime Hospital
„Cinecitta“ getauft. Er schätzte den poetischen Off-Beat-Charme des Ortes, die
„imaginäre Photographie“ eines Filmstudios.
Die Musik illustriert musikalisch die Stimmung des Helden, dokumentiert den
Wechsel zwischen Momenten der Verwirrung und Momenten der Wiedergeburt.
Julian Schnabel glaubt, dass Jean-Dominiques Leben erst nach dem Unfall beginnt,
wenn ihm klar wird, wer er eigentlich ist. Er ist wiedergeboren als Schmetterling.
Der erste Teil wird in der ersten Person erzählt. Durch das Rezitieren des Alphabets
und das Blinzeln mit dem linken Augenlid kommuniziert Jean- Dominique Bauby mit
seinen Mitmenschen. „Mein erstes Wort ist ‚ich’. Ich fange mit mir selbst an.“ Mit der
geblinzelten Schreibtechnik kann er aus sich herausgehen, der Taucherglocke
entkommen, aus dem Wasser auftauchen. Er kann durch die Welt streifen, die
Zeitläufe bestimmen, ein großes Publikum erreichen.
15
Der zweite Teil ist aus der Außenperspektive erzählt und zeigt Jean-Dominique
Bauby in seinem neuen Leben und wie er durch seine Arbeit als Schriftsteller zurück
zu seiner Würde und so zurück ins Leben findet. Mathieu Amalrics Interpretation ist
einzigartig – gespalten zwischen der Bewältigung des eingeschränkten Körpers und
dem ausschließlich geblinzelten Ausdruck von Gefühl. Der Film schließt jedoch den
Humor nicht aus, er ist so absurd wie notwendig. SCHMETTERLING UND
TAUCHERGLOCKE ist eine Lektion über das Leben, nicht in einem moralischen
Sinn, sondern durch die Botschaft, die der Film hat: Man sollte jeden Moment seines
Lebens nutzen.
16
DIE MUSIK
Ultra violet (Light my way)
Interpret: U2
Making Friends
Interpret: Sammy Tinberg
Musik und Text: Bono & The Edge, U2
Erschienen bei PolyGram Int. Music Publ. B. V.
Musik und Text: Domaine Public
Erschienen bei Damaine Public
Don´t kiss me goodbye
Interpret: Ultra Orange & Emmanuelle
Chains of love
Interpret: The Dirtbombs
Musik und Text: Pierre Emery
Erschienen bei SONY BMG
Musik und Text: Davis, Davis, Barnes
Erschienen bei EMI Music publishing
Ramshackle Day Parade
Interpret: Joe Strummer & the Mescaleros
Je chante sous la pluie
Interpret: Enafnt dans le film
Musik und Text: Luke Bellen, Scott Shilds, Paul Martin
Slattery, Edward Simon Strafford, Joe Strummer
Erschienen bei Casbah Reverb Music – ATV Music
Musik und Text: Arthur Freed, Nacio Herb Brown, Adaption
de A. Ker, R. Nazelles & M. Lauzin
Erschienen bei EMI Robbins
Pale blue eyes
Interpret: The Velvet Underground
Napoli Millionarian
Interpret: Carlo Savina
Musik und Text: Lou Reed
Erschienen bei EMI Music Publishing
Musik und Text: Giovanni Rota
Erschienen bei Radio Filmusica
Joyeux anniversaire
Interpret: Comédiens dans le film
All the world is green
Interpret: Tom Waits
Musik und Text: Patty Hill / Mildred Hill
Erschienen bei Warner Chappel Music
Musik und Text: Kathleen Brennan, Tom Waits
Erschienen bei Jalma music / BMG publishing
Les 400 coups
Interpret: Jean Constantin
Pauvre petite fille riche
Interpret: Enafnts dans le film
Musik und Text: Jean Constantin
Erschienen bei Sacem
Musik und Text: Vline Buggy, Hubert Giraud
Erschienen bei SEMI
Chains of love
Interpret: The Dirtbombs
Main Title (Love Theme from Lolita)
Interpret: Harris J. Robert
Musik und Text: Davis / Davis / Barnes
Erschienen bei EMI Music Publishing
Musik und Text: Harris J. Robert
Erschienen bei Warner Chappel Music
La mer
Interpret: Charles Trenet
Concerto pour piano en Fa mineur BWV 1056
– Largo
Interpret: Hae Won Chang Camerata Cassovia
Musik und Text: Charles Trenet
Erschienen bei Editions Raoul Breton
Green Grass
Interpret: Tom Waits
Musik und Text: Kathleen Brennan, Tom Waits
Erschienen bei Jalma music / BMG Publishing
Musik und Text: J. S. Bach
Theme for The Diving Bell and the Butterfly
Interpret: Paul Cantelon
Musik und Text: Paul Cantelon
Erschienen bei D. R.
17
JULIAN SCHNABEL (Regie)
Der Maler, Bildhauer und Filmregisseur Julian Schnabel wurde 1951 in New York
City geboren. Als er 13 Jahre alt war, zog die Familie nach Texas. Schnabel studierte
von 1969 bis 1973 an der University of Houston in Texas, kehrte dann zurück nach
New York und knüpfte Kontakte mit den bekanntesten Vertretern der einflussreichen
New Yorker Concept- und Minimal Art und der Performance-Szene, beschäftigte sich
jedoch gleichzeitig intensiv mit europäischer Malerei. 1976 hat er im Contemporary
Arts Museum in Houston seine erste Einzelausstellung. Noch im selben Jahr
unternahm Schnabel Reisen nach Paris und Mailand. 1977 wird in Düsseldorf
Schnabels erste Ausstellung in Europa gezeigt. Mit seinen neoexpressionistischen
Arbeiten, die er meist auf unebenen Flächen aus gebrochenem Glas oder Porzellan
und in übergroßen Formaten malt (Plate Paintings), wurde er weltweit bekannt. 1983
begann Julian Schnabel mit der Arbeit an Skulpturen. 1996 gab er mit „Basquiat“
(1996), der filmischen Biografie des 1988 an einer Überdosis gestorbenen Künstler
Jean-Michel Basquiat, sein Debüt als Regisseur. Vier Jahre später drehte er mit
„Bevor es Nacht wird“ (Before Night Falls, 2000) ein weiteres Künstlerporträt. Der
Film, der unter anderem bei den Filmfestspielen in Venedig mit vier Preisen
ausgezeichnet wurde, handelt vom Leben des kubanischen Schriftstellers und
Dichters Reinaldo Arenas. Die Hauptrolle spielte Javier Bardem, Johnny Depp war in
einer Nebenrolle zu sehen. SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE lief auf
dem Festival in Cannes 2007 im offiziellen Wettbewerb. Julian Schnabel wurde mit
dem Preis für die Beste Regie ausgezeichnet.
Filmografie Julian Schnabel:
1996
2000
2007
Basquiat
Bevor es Nacht wird (Before Night Falls)
Großer Preis der Jury, Venedig 2000
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Preis für die Beste Regie, Cannes 2007
Preis für die Beste Regie, Golden Globes 2008
Preis für den Besten Film, Prix Lumières 2008
18
INTERVIEW MIT JULIAN SCHNABEL
„Ich glaube, dass wir mit Menschen besser umgehen können und sollten“
(Julian Schnabel)
Wie sind Sie mit dem Projekt in Berührung bekommen und was hat Sie
bewogen, Jean-Dominique Baubys Geschichte zu verfilmen?
Ich hatte einen sehr guten Freund namens Fred Hughes. Er arbeitete für Andy
Warhol und managte die Andy Warhol Factory. Nach Andys Tod, wurde Fred, der
seit langem Multiple Sklerose hatte, zunehmend kränker, bis er gezwungen war, in
seinem Apartment in New York zu bleiben. Er lag wie Miss Havisham aus Charles
Dickens’ „Große Erwartungen“ in seinem Apartment im Bett und ich besuchte ihn und
las ihm vor. Sein Pfleger, Darin McCormack, gab mir das Buch SCHMETTERLING
UND TAUCHERGLOCKE zum Vorlesen.
Eine weitere Motivation für den Film war der Zustand zwischen Leben und Tod, den
das Buch thematisiert. Ausgelöst durch meinen alten Vater interessiert mich das
sehr. Wir wohnten damals zusammen in meinem Atelier. Weihnachten musste ich
meine Kinder in die Weihnachtsferien bringen und ich bat Darin McCormack zu uns
zu kommen, weil wir meinen Vater nicht mitnehmen konnten. Als in dieser Zeit das
Drehbuch von Kathy Kennedy zu SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE bei
mir eintraf, bekam mein Vater große Angst vor dem Tod. Leider ist es mir nie
gelungen, ihm diese Angst zu nehmen.
Noch ein ganz anderer Umstand reizte mich, mich mit SCHMETTERLING UND
TAUCHERGLOCKE auseinanderzusetzen. Ich hatte ein Drehbuch für den Film „Das
Parfüm“ geschrieben, das ich niemals benutzt hatte. Bernd Eichinger, der Mann, dem
die Rechte gehörten, wollte einen anderen Film machen als ich.
Wie haben Sie Mathieu Amalric für die Rolle des Jean-Dominique Bauby
entdeckt?
Zuerst sollte eigentlich Johnny Depp diesen Film mit mir machen, weil wir gerne
zusammen arbeiten. Aber dann war er beschäftigt mit „Der Fluch der Karibik“ und so
klappte das nicht. Einige Jahre zuvor war ich Mitglied der Jury beim Filmfestival in
San Sebastian und hatte dort einen Film von Olivier Assayas mit dem Titel „Das
Ende der Unschuld“ („Fin août, début septembre“) gesehen, in dem Amalric die
Hauptrolle spielte. Wir gaben damals Jeanne Balibar den Preis als Beste
19
Schauspielerin. Ich konnte Mathieu Amalric seitdem nicht mehr vergessen. Als es
dann um SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE ging, dachte ich sofort an ihn
und erwähnte seinen Namen gegenüber Kathleen Kennedy, aber sie kannte ihn bis
dato nicht. Doch als sie später Steven Spielbergs „München“ (Munich, 2005)
produzierte, sagte sie zu mir: „Weißt du, ich habe diesen großartigen französischen
Schauspieler getroffen. Mit dem könnten wir den Film auf Französisch machen.“ Ich
sagte: „Wie heißt er?“ Und sie antwortete: „Mathieu Amalric.“ Ich rief ihn an und er
kam sofort zu Thanksgiving und wir begannen das Drehbuch gemeinsam zu lesen.
Wann haben Sie sich entschieden, den Film auf Französisch zu drehen?
Als ich mit Mathieu das erste Mal das Drehbuch las. Das war der Moment, als ich
wusste, dass ich diesen Film nur auf Französisch machen durfte. Mein Produzent
Jon Kilik war derselben Meinung wie ich. Ron Harwood lieferte ein großartiges
Drehbuch auf Englisch und das schrieb ich immer wieder mit den Schauspielern
während der Dreharbeiten um, weil ich auch immer mehr von Jean-Dos
Zeitgenossen und Freunden erfuhr wie Claude Medibil, Anne-Marie Perrier, Bernard
Chapuis und anderen. Mein Französisch ist nicht perfekt, aber ich kannte meinen
Text. Ich bin mit jedem Schauspieler Stück für Stück das Drehbuch durchgegangen.
Szene für Szene und dabei fragte ich ständig: „Was würdest du in dieser oder jener
Situation sagen?“ Weil die Worte ja aus ihren Mündern kommen sollten. Also schrieb
ich in gewisser Weise alles um. Und ich fand bei dieser Arbeit viel Neues.
Beispielsweise erzählte Claude Mendibil der Schauspielerin Anne Consigny, dass
Jean-Do, als sie zum ersten Mal zu ihm kam, sagte:“ Pas de panique“ („Keine
Panik!“). Das erzählte mir Anne, als wir mit dieser Szene begannen. Ich schlug vor,
dass wir das ins Drehbuch einfügten.
Haben Sie während der Dreharbeiten viel improvisiert?
Manchmal bin ich wie ein Maler vorgegangen und habe einfach auf meine
Umgebung reagiert. So bemerkte ich, dass das Wasser am Strand vor der Klinik
immer 500 Meter am Tag zurückging bevor die Flut wieder kam. Es gab da einen
Ponton, der dabei im steigenden Wasser verschwand und später wieder auftauchte.
Da hatte ich eine Idee. Es gibt ein Foto davon, wie ich Mathieu Amalric auf meinen
Schultern zu dem Ponton trage, auf dem er dann in seinem Rollstuhl sitzt. Im
Wasser. Diese Einstellung stand nicht im Drehbuch. Auch nicht die Szene, in der ein
20
Mann Mathieu im Swimmingpool auf den Armen trägt. Ich hatte einfach nur den Pool
und ein Bild vor mir gesehen. Die Szene erinnert an eine Pietà. Daniel, der Mann, der
Mathieu im Film hält, war übrigens Jean-Dos Therapeut.
Welchen Bezug haben Sie zu dem Buch?
Ich habe mich bei meiner Arbeit immer wieder am Buch orientiert. Ich liebte das
wunderbare Bild von ihm, wenn er im Pool an die Decke sieht. Ich suchte im Buch
nach einer Stelle, die dazu passte. Und ich wählte die Passage, wo er über den
Schnellkochtopf philosophiert. Später kam seine Phantasie über die Kaiserin
Eugénie dazu. Im Film habe ich das dann so inszeniert, dass sie auftritt, ihn küsst als
ob er aufstehen könnte und dann, boom, ist er wieder in seinem Stuhl. Und er sagt:
„Wenn man aus dem Nebel des Komas hinausschwimmt, gibt es nicht den Luxus,
dass deine Träume verfliegen...“ Mir fiel auf, dass man im Buch irgendwann nicht
mehr erkennt, wo der Unterschied zwischen Traum und Realität lag. Wenn man
krank ist, ist das so. Irgendwo im Buch sagt Jean-Do: „Als ich gesund war, war ich
gar nicht lebendig. Ich war nicht da. Es war recht oberflächlich. Aber als ich
zurückkam, mit dem Blickwinkel des Schmetterlings, wurde mein wahres Ich
wiedergeboren.“ Erst dann konnte er ein großartiger Schriftsteller werden.
Würden Sie Jean-Dos Geschichte als das Leben eines Künstlers bezeichnen?
Ja, auf jeden Fall, denn das Schreiben rettete ihn. Sein Innenleben wurde lebendig,
weil er begann, das Buch zu schreiben. Es geht also um den Prozess, Kunst zu
schaffen. Die Arbeit am Buch war seine Raison d’être, es gab ihm das Leben. Durch
das Buch empfand ihn auch seine Familie als lebendig. So konnten sie besser mit
seinem Leid umgehen.
Die farbigen und verwischten Bilder, die Mischung aus Archivmaterial und
subjektiver Kamera – sind das alles Techniken, die dem nahe kommen wie Sie
als Maler arbeiten?
Als ich meinen letzten Film drehte, gefielen mir die Bilder am besten, die ich auf dem
Monitor sah, wenn ich den Kameramann bat, seine Kamera herunterzunehmen. Das
war der Look, den ich in SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE haben wollte.
Jean-Do beispielsweise fuhr kein Cabrio. Ich setzte ihn jedoch in ein Cabrio, weil ich
Paris sehen wollte. Ich wollte die Bäume sehen. Und wir hatten den Soundtrack von
21
„Sie küssten und sie schlugen ihn“ (Les Quatre cents coups, 1959; Regie: François
Truffaut). Wenn man die Szene schwarzweiß sieht und sich die Gebäude anguckt,
hat man das Gefühl, dass man die Credits von „Sie küssten und sie schlugen ihn“
sieht, was mir gut gefällt. Dazu kommt, im Film kann sich der Held nicht bewegen. Er
hat nur sein Auge. In einem Gespräch muss man sich ja nicht notwendigerweise
ansehen. Wenn er nicht hören will, was man zu ihm sagt, dann kann er weggucken.
Dem habe ich dann wie in einem Bild entsprochen und mich entschieden, die Köpfe
von Leuten abzuschneiden, wenn er sie nicht sehen kann.“ Eigentlich konnte ich also
machen, was auch immer ich wollte. Das gab mir viel Freiheit.“
Wie funktionierte die Zusammenarbeit mit dem Kameramann? Der Film
erforderte eine ungewöhnliche Optik.
Janusz Kaminski ist ein großartiger Kameramann, er ist sehr aufgeschlossen. Ich
habe Leute um Dinge gebeten, die sie nie zuvor gemacht haben. Wenn ich am
Anfang erzähle, was ich vorhabe, hält man mich meistens für verrückt. Bei
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE nahm ich beispielsweise meine Brille
ab und setzte sie der Kamera auf. Eine spezielle Behandlung des Bildes war
notwendig, um Jean-Dos Innenleben zu visualisieren. Ich verwendete gekippte
Linsen zur Schärfendehnung, was dazu führt, dass ein Teil des Bildes unscharf und
der Rest scharf ist. Ich machte den Film ganz so als hätte er eine Textur, einen
Körper, als ob er Haut hätte. Die ganze Leinwand war die Haut und so sehe ich das
auch beim Malen. Beim Drehen hatte ich das Gefühl: Ich mache den Raum. Ich
mache die Farbe. Ich verlieh den Raum durch kurze Brennweiten eine Wölbung, und
setzte ein fluoreszierendes Licht in die Ecke. Weil manche Menschen in die Welt
sehen können und andere nur in die Ecke ihres Zimmers. Man kann übrigens die
ganze Welt in der Ecke eines Zimmers finden. Oder in sich selbst.
Und die anderen Schauspieler? Wie haben sie neben Mathieu Amalric die
anderen Schauspieler, alles Franzosen, gecastet?
Ich liebe Emmanuelle Seigner in „Bitter Moon“. Für mich gab sie damals die beste
schauspielerische Leistung des Jahres und ich habe sie immer als unterschätze
Schauspielerin gesehen. Ich liebe Marie-Josée Croze in „Invasion der Barbaren“ (Les
invasions barbares, 2003) und ich finde sie auch in „München“ (Munich, 2005)
grandios. Ich sah Niels Arestrup in „Der wilde Schlag meines Herzens“ und dachte:
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„Er muss in meinem Film sein!“ So ging es mir auch mit Patrick Chesnais und Anne
Consigny, die ich in „Man muss mich nicht lieben“ (Je ne suis pas là pour être aimé,
2005) gesehen hatte. Auch sie wollte ich unbedingt für diesen Film. Als ich Marina
Hands kennenlernte, fand ich sie bezaubernd und wollte ihr gerne eine Rolle geben,
die nicht ihrem Rollenklischee entsprach. Und ich hatte viel Glück, Max von Sydow
zu bekommen, der einfach brillant in dem Film ist. Er spielt die Rolle übrigens älter
als er wirklich ist. Jean-Pierre Cassel mit dabei zu haben war ein großes Privileg für
mich. Ich liebte ihn einfach. Alle waren wahnsinnig nett und kooperativ, und dabei
hatten sie eigentlich nur kleine Rollen. Manchmal hatte ich schon das Gefühl, dass
ich ihnen eigentlich zu wenig anbieten konnte. Nicht genügend Zeit, nicht genug
Raum im Film. Emma de Caunes, Anne Alvaro, Zinedine Soualem, sie waren enorm
großzügig mir gegenüber. Und Georges, der Kellner aus dem „Maison du Caviar“
spielt einen der France-Telecom-Angestellten.
Das Berck Maritime Hospital ist ein ungewöhnlicher Drehort. Sie sagten, dass
Sie sich nicht hätten vorstellen können, irgendwo anders zu drehen als an den
Schauplätzen der wahren Geschichte. Wie gefiel Ihnen die Arbeit in
Frankreich?
Die Dreharbeiten waren eine wunderbare Zeit für mich und die Franzosen sind sehr
aufgeschlossen. Sowohl in Nordfrankreich in Berck, wie auch in Paris. Ich liebe es im
„Le Duc“ zu essen oder im „Napolitano“. Wir haben sogar eine Szene im „Le Duc“
gedreht. Ich wollte einfach das beste Fischrestaurant in Paris finden. Wie gesagt: Ich
versuchte, kein Tourist zu sein. Das Krankenhaus sieht übrigens aus wie das Set von
einem Film von Antonioni und ich musste immer an seinen Film „Die mit der Liebe
spielen“ (L’Avventura, 1960) denken. Mich hat dabei immer wieder beschäftigt, wie
Jean-Do das wohl gesehen hat.
Das Schöne ist, dass ich heute 55 Jahre alt bin. Als ich vor Jahren in Frankreich
lebte, war ich viel jünger und ich träumte von einer Ausstellung in einer Pariser
Galerie. Ich wollte wichtige Leute kennen lernen. Diesmal wollte ich gar nichts. Ich
kam zurück wie Rip van Winkle, als hätte ich 20 Jahre lang geschlafen und würde
jetzt die Orte von früher besuchen. Ich fand alles wieder. Der Typ im Restaurant
gegenüber war noch derselbe, einfach nur ein bisschen älter. Alles war immer noch
an derselben Stelle und ich fühlte mich wie ein Geist. Allerdings wie ein
willkommener Geist.
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Auch in anderer Hinsicht waren die Dreharbeiten eine gute Erfahrung: Als Maler trifft
man nämlich nicht täglich Menschen, mit denen man tiefe Beziehungen aufbaut.
Gemeinsames Arbeiten – wie die Vorbereitung oder das Drehen eines Filmes - hat
jedoch diesen Effekt. Wahrscheinlich ist das einer der Gründe, warum Leute so
gerne Filme machen.
Der Soundtrack spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Er korrespondiert mit
Ihrem persönlichen Geschmack und gibt dem Film eine moderne PunkKonnotation.
Ich mag Bach und ich mag die Dirtbombs. In diesem Film gibt es Musik aus „Lolita“
von Nelson Riddle, die Musik von „Sie küssten und sie schlugen ihn“ und Nino Rota,
von U2 und Tom Waits. Ich habe die ganze Zeit Toms letztes Album „Orphans“
gehört. Ich habe einfach ausgesucht, was mir gefällt und was zur jeweiligen Szene
passte.
Der Vorspann ist aus Röntgenbildern komponiert. Was steckt dahinter?
Die Röntgenbilder zeigen, dass wir alle in unserem Körper feststecken. Alle. Das ist
eine andere Ebene. Wir leben mit Dingen, über die wir nie nachdenken. Und wir sind
alle Subjekte, wie Jean-Do, wir haben alle unsere Röntgenbilder. Die im Vorspann
verwendeten kommen übrigens aus einem seit Jahren geschlossenen Gebäude, das
einige hundert Meter vom Krankenhaus steht. Einst gehörte es einem gewissen
Doctor Ménard. Es war das Geschenk eines reichen Mannes, dessen Sohn Anfang
des 20. Jahrhunderts Patient in der Klinik war. Die Frau von Ménards Enkel zeigte
mir das Haus. Als ich die staubigen Röntgenbilder sah, erinnerten sie mich sofort an
Gemälde. Mir gefiel auch die Art, wie Buchstaben auf sie gestanzt waren. Ich werde
auf jeden Fall weiter mit ihnen arbeiten.
Haben Sie eine Beziehung zur Spiritualität? Ich denke da besonders an die
Szenen in Lourdes. Im Buch scheint Jean-Do an unzählige Götter zu glauben,
Menschen aller Religionen dieser Welt beten für ihn, der ein Atheist ist.
Mich interessieren organisierte Religionen nicht. Aber wenn es Leuten hilft, ist mir
das egal. Ich wäre gern spiritueller. Ich würde gerne glauben. Ich glaube an Gott, ich
glaube an meinen Vater. Ich glaube an mich selbst und meine eigenen Grenzen. Ich
glaube an Güte. Ich glaube, dass wir mit Menschen besser umgehen können und
24
sollten. Was aus diesem Film resultiert ist eine große Menge Mitgefühl. Diesem
Mann wurde gezeigt, wie gut Menschen zueinander sein können. Das gefällt mir. Ich
glaube,
dass
Menschen
gut
zueinander
sein
können
und
geduldig
und
hingebungsvoll, so wie die Frauen um Jean-Do. Sie wollten ihm wirklich helfen. Sie
nahmen ihre Tätigkeit ernst. Es ging nicht um sie selbst. Das gefällt mir. Das ist
Spiritualität.
25
VOR DER KAMERA
Mathieu Amalric (Jean-Dominique Bauby)
„Über eine Sache waren Julian Schnabel und ich uns sofort einig: Kein täglicher, fünfstündiger
Schminkmarathon. Er hasst alles Gekünstelte und inszenierte den Film wie ein Gemälde.“
(Mathieu Amalric im Interview mit „Télérama“ 2292/Mai 2007)
Mathieu Amalric wurde 1965 in Neuilly-sur-Seine geboren und gab 1984 mit der
Rolle des Julien in Otar Iosselianis „Die Günstlinge des Mondes“ (Les favoris de la
lune, 1984) sein Filmdebüt. Danach gelang es ihm rasch, sich einen Ruf als
hervorragender Schauspieler zu erwerben. 1994 zog er mit seiner Verkörperung des
Paul Dedalus in Arnaud Desplechins Komödie „Ich und meine Liebe“ (Comment je
me suis disputé... (ma vie sexuelle), 1996) die Aufmerksamkeit auf sich – und erhielt
mit dem César für den Besten männlichen Nachwuchsschauspieler auch gleich seine
erste bedeutende Auszeichnung. Für seine Interpretation des Sebastien in der
Krimikomödie „Tagebuch eines Verführers“ (Journal du séducteur, 1996) wurde er
zudem für den begehrten Prix Gérard Philippe nominiert. 1998 glänzte er als Gabriel
in Olivier Assayas’ „Ende August, Anfang September“ (Fin août, début septembre;
1998).
Den bislang größten Erfolg seiner Karriere feierte Mathieu Amalric 2003 mit seiner
Rolle des Musikers Ismael in Arnaud Desplechins Film „Rois et Reine“(2004), für die
er mit dem César für den Besten Darsteller in einer Komödie 2005, dem Prix Lumière
2005 für den Besten Komödiendarsteller und dem Prix de la Critique 2005 für den
Besten Komödiendarsteller gleich drei hoch angesehene Auszeichnungen erhielt. Mit
seiner Darstellung des französischen Informanten Louis in Steven Spielbergs
„München“ (Munich, 2005) gab er im vergangenen Jahr auch seinen Einstand in
Hollywood. Amalric überzeugte in Sofia Coppolas „Marie Antoinette“ („Marie
Antoinette“, 2006) und spielte an der Seite von Gérard Depardieu und Cécile de
France in „Chanson d´Amour“ (Quand j´était chanteur, 2007). In „James Bond 22"
wird er den Part des Bösewichts übernehmen. Das neue 007-Abenteuer wird
inszeniert von Marc Foster und kommt Ende 2008 in die deutschen Kinos.
Neben seiner erfolgreichen Laufbahn als Schauspieler ist Amalric auch als
Drehbuchautor und Regisseur tätig. So entstand u. a. 1997 für Arte der Film „Es wird
aufgegessen“ (Mange ta soupe, 1997). 2000/2001 drehte er den abendfüllenden
Spielfilm „Le stade de Wimbledon“ (2001).
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Er engagiert sich auch für den Filmnachwuchs: Mathieu Amalric ist Professor an der
Filmhochschule La Fémis in Paris.
Filmografie Mathieu Amalric (Auswahl):
1984
1994
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Ritter der Finsternis (Les favoris de la lune)
Regie: Otar Iosseliani
Lettre pour L...
Regie: Romain Goupil
Ich und meine Liebe (Comment je me suis disputé ... (ma vie sexuelle))
Regie: Arnaud Desplechin
César für den Besten männlichen Nachwuchsschauspieler 1996
Tagebuch eines Verführers (Le journal d’un séducteur)
Regie: Danièle Dubroux
Nominierung für den Prix Gérard Philippe
Genealogien eines Verbrechens (Généalogies d’un crime)
Regie: Raoul Ruiz
On a très peu d’amis
Regie: Sylvain Monod
Alice und Martin (Alice et Martin)
Regie: André Techiné
Ende August, Anfang September (Fin août, début septembre)
Regie: Olivier Assayas
Trois ponts sur la rivière
Regie: Jean-Claude Biette
La fausse suivante
Regie: Benoît Jacquot
Marcorelle n’est pas coupable
Regie: Serge Le Peron
La brèche de Roland
Regie: Arnaud et Jean-Marie Larrieu
Amour d’enfance
Regie: Yves Caumon
Naufragés de la 17
Regie: Luc Moullet
C’est le bouquet!
Regie: Jeanne Labrune
Mes enfants ne sont pas commes les autres
Regie: Denis Dercourt
Un homme, un vrai
Regie: Arnaud et Jean-Marie Larrieu
Rois et reine
Regie: Arnaud Desplechin
César für den Besten Darsteller in einer Komödie 2005
Prix Lumière 2005 für den Besten Komödiendarsteller
Prix de la Critique 2005 für den Besten Komödiendarsteller
Au large du Bad Ragaz
Regie: François -Christophe Marzal
La Moustache
Regie: Emmanuel Carrère
J’ai vu tuer Ben Barka
Regie: Serge Le Peron
München (Munich)
Regie: Steven Spielberg
Marie Antoinette (Marie Antoinette)
Regie: Sofia Coppola
Chanson d´Amour (Quand j’étais Chanteur)
Regie: Xavier Giannoli
27
2007
La question humaine
Regie: Nicolas Klotz
Un secret
Regie: Claude Miller
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
Preis für den Besten Hauptdarsteller, Prix Lumières 2008
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Emmanuelle Seigner (Céline Desmoulins, Baubys Ehefrau)
If you close the door
just turn off the lights now
the world looks better into the dark
between the curtains somebody's watching
oh sail me the moon
before it's too late
so don't kiss me goodbye baby
(Auszug aus dem Song “Don`t kiss me goodbye”, Interpret: Emmanuelle Seigner und Ultra Orange)
Emmanuelle Seigner wurde 1966 in Paris geboren und entstammt einer
Künstlerfamilie. Ihr Großvater war der Theater – und Filmschauspieler Louis Seigner
(1903-1991), ein Doyen der Comédie-Française. Ihr Vater war Fotograf, ihre Mutter
Journalistin. Mit vierzehn Jahren begann sie als Model zu arbeiten. Ihre
geheimnisvolle Schönheit und Ausstrahlung brachten sie bis auf die Titelseiten
verschiedener internationaler Hochglanzmagazine. 1985 wurde sie von Jean-Luc
Godard entdeckt, er gab ihr eine Rolle in seinem Film “Détective“ (1985), an der
Seite von Johnny Hallyday and Nathalie Baye. Ein Jahr später wurde Seigner für die
Rolle der Zanon, in Pierre Granier-Deferres Film „Cours privé“ (1986), besetzt. Dann
traf sie Roman Polanski und er inszenierte sie in seinem Thriller „Frantic“ (1988) an
der Seite von Harrison Ford. Vier Jahre später spielte sie die Hauptrolle in Polanskis
„Bitter Moon“ (1992) neben Hugh Grant und Kristin Scott Thomas. Es folgte „Die
neun Pforten“ (The Ninth Gate, 1998) mit Johnny Depp. 2005 überzeugte sie in „La
Vie en Rose“ (La Môme, 2007).
Seigner ist seit 1989 mit dem Regisseur Roman Polanski verheiratet und hat mit ihm
die Kinder Morgane (*1993) und Elvis (*1998).
Neben der Schauspielerei singt Emmanuelle Seigner. 2007 erschien ihre erste LP als
Sängerin mit dem Bandprojekt „Ultra Orange & Emmanuelle“. Julian Schnabel wählte
ein Lied für den Filmsoundtrack von SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
aus: „Don’t kiss me goodbye“, das den Ausflug nach Lourdes begleitet: „Mich hat ihre
Musik an New York, an die 70er erinnert, und an Velvet Underground. Ich liebe
diesen schmutzigen Sound, diese Melodien und die Stimme von Emmanuelle.“
Emmanuelle, entsinnt sich, dass sie Jean-Dominique einmal vorgestellt wurde, als er
Chefredakteur von ‚Elle’ war und sie noch als Model gearbeitet hat: „Jean-Dominique
Bauby war ein Frauentyp. Nach seinem Hirnschlag wollte er erst nicht, dass seine
29
Kinder ihn so sehen, gequält von der Lähmung. Aber die Frau seiner Kinder, meine
Rolle im Film, bestand darauf, dass sie ihn ihm Hospital besuchten. Ich musste ins
Nichts spielen und mich an die Kamera wenden, als sei sie Mathieu. Sehr Nouvelle
Vague. Das Alphabet von Jean-Dominique Bauby – E-S-A-R-I-N-T-U-L-O ist immer
noch tief in meinem Gedächtnis verankert.“
Filmografie Emmanuelle Seigner (Auswahl)
1985
1986
1987
1989
1991
1993
1995
1996
1997
1998
1999
2001
2002
2005
2007
Détective
Regie: Jean-Luc Godard
Cours privé
Regie: Pierre Granier-Deferre
Frantic
Regie: Roman Polanski
Il Male Oscuro
Regie: Mario Monicelli
Bitter Moon
Regie: Roman Polanski
Le Sourire
Regie: Claude Miller
Pourvu que ça dure
Regie: Michel Thibaud
Nirvana
Regie: Gabriele Salvatores
La divine poursuite
Regie: Michel Deville
Place Vendôme
Regie: Nicole Garcia
Die neun Pforten (La Neuvieme Porte)
Regie: Roman Polanski
Buddy Boy
Regie: Marc Hanlon
Laguna
Regie: Dennis Berry
Strenghe Verso Nord
Regie: Giovanni Veronesi
Les Immortes
Regie: Antonio-Pedro Vasconcelos
Zu schön zum Sterben (Corps à corps)
Regie: François Hanss and Arthur-Emmanuel Pierre
Backstage
Regie: Emmanuelle Bercot
La Vie en Rose (La Môme)
Regie: Olivier Dahan
Four Last Songs
Regie: Francesca Joseph
Happy-End mit Hindernissen (Ils se marièrent et eurent beaucoup d’enfants)
Regie: Yvan Attal
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
30
Marina Hands (Joséphine, Baubys Freundin)
„Um morgens loszufahren, ohne zu wissen, wo man abends übernachten wird, und ohne Ahnung, wie
man dieses unbekannte Ziel erreicht, muss man entweder sehr diplomatisch oder abgrundtief
unaufrichtig sein. Joséphine gehörte wie ich zur zweiten Kategorie...“
(Auszug aus dem Buch „Schmetterling und Taucherglocke“)
Joséphine ist die Freundin von Jean-Dominique, mit der er früher einmal den
Wallfahrtsort Lourdes besucht hat.
Geboren 1977 in Paris, machte Marina Hands 2000 in Andrezej Zulawskis „Die Treue
der Frauen“ (La Fidélité, 2000) nachdrücklich auf sich aufmerksam und spielte 2002
in Denys Arcands internationalem Erfolg „Invasion der Barbaren“ (Les Invasions
barbares, 2003). Weitere Filme von Marina Hands sind „Ne le dis à personne“ (2005)
von Guillaume Canet und „Lady Chatterley“ (2005) von Yves Angelo, für den sie den
César als Beste Hauptdarstellerin erhielt.
Filmografie Marina Hands (Auswahl)
2000
2003
2005
2006
2007
Die Treue der Frauen (La Fidélité)
Regie: Andrezej Zulawskis
Die Invasion der Barbaren (Les invasions barbares)
Regie: Denys Arcand
Ne le dis à personne
Regie: Guillaume Canet
Lady Chatterley
Regie: Pascale Ferran
César als Beste Hauptdarstellerin 2006
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
31
Max von Sydow (Papinou, Baubys Vater)
„Ich bin sehr stolz auf dich, wirklich.“ (Zitat aus dem Film „Schmetterling und Taucherglocke“)
Max von Sydow, 1929 im schwedischen Lund geboren, wurde von 1948 bis 1951 am
Königlichen Dramatischen Theater („Dramaten“) in Stockholm zum Schauspieler
ausgebildet. 1949 gab er unter der Regie von Alf Sjöberg 1949 sein Filmdebüt in
„Nur eine Mutter“ (Bara en Mor).Durch seine Arbeit mit dem schwedischen Regisseur
Ingmar Bergman wurde von Sydow Mitte der 1950er durch Filme wie „Das siebente
Siegel“ („Det Sjunde inseglet“, 1957) international bekannt.
1965 übernahm er zum ersten Mal in einer amerikanischen Produktion die
Hauptrolle: Er spielte Jesus in George Stevens „Die größte Geschichte aller Zeiten“
und übersiedelte nach Amerika. In den 70er Jahren ließ er sich in Rom nieder und
spielte in vielen italienischen Produktionen. Für das US-Kino stand er dennoch immer
wieder vor Kamera: beispielsweise als Priester in „Der Exorzist“(1973) oder als Chef
einer Verbrecherorganisation im James-Bond-Abenteuer „Sag niemals nie“ (Never
say never again, 1983). Weitere Rollen übernahm er in den Filmen „Flash
Gordon“(1980), „Minority Report“(2002), „Die drei Tage des Condor“ (Three Days of
the Condor, 1975), „In einer kleinen Stadt“ (Needful Things, 1993) und „Conan, der
Barbar“ (Conan the Barbarian, 1982). Für das Drama „Pelle der Eroberer“ wurde er
1989 für einen Oscar nominiert.
Filmografie Max von Sydow (Auswahl)
1956
1959
1973
1975
1980
1986
1987
1991
1996
2002
2006
2007
Das siebte Siegel (Det Sjunde Inseglet)
Regie: Ingmar Bergman
Die Jungfrauenquelle (Jungfrukällan)
Regie: Ingmar Bergman
Der Exorzist (The Exorcist)
Regie: William Friedkin
Die drei Tage des Condor (Three Days of Condor)
Regie: Sidney Pollack
Flash Gordon
Regie: Mike Hodges
Hannah und ihre Schwestern
Regie: Woody Allen
Pelle, der Eroberer
Regie: Bille August
Bis ans Ende der Welt
Regie: Wim Wenders
Jerusalem
Regie: Bille August
Minority Report
Regie: Steven Spielberg
Rush Hour 3
Regie: Bert Ratner
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
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Marie-Josée Croze (Henriette Durand, Baubys Sprachtherapeutin)
„Auf dem Namensschild steht: Sprachtherapeutin, aber es müsste heißen: Schutzengel. Sie war es,
die den Kommunikationscode eingeführt, ohne den ich von der Welt abgeschnitten wäre.“
(Auszug aus dem Buch „Schmetterling und Taucherglocke“)
Marie-Josée
Croze
wurde
1970
in
Montréal
geboren.
Sie
begann
ihre
Schauspielkarriere mit mehreren Nebenrollen im kanadischen Fernsehen. Ihr
Kinodebüt feierte sie 1992 mit Gilles Carles Komödie „La postière“. Es folgten weitere
Produktionen u.a. 1993 George Mihalkas Film „La florida“, oder der TV-Film „Zelda“
mit Natasha Richardson und Timothy Hutton. Ihre erste Hauptrolle spielte Croze in
Denis Villeneuves surrealem Drama „Maelström“ (2000), für das sie die kanadischen
Filmpreise Jutra- und Genie Award als beste Hauptdarstellerin des Jahres erhielt.
Weitere Filme von Croze sind „Ararat“ (2002) unter der Regie von Atom Egoyan und
Karim Hussains Drama „Ascension“ (2002).
Der Durchbruch kam für Croze mit Denys Arcands „Die Invasion der Barbaren“, eine
Fortsetzung seines 1986 entstandenen Werkes „Der Untergang des amerikanischen
Imperiums“: Auf dem Festival in Cannes 2003 wurde sie als Beste Darstellerin
ausgezeichnet. Zudem erhielt sie für diese Rolle einen zweiten Genie und Jutra
Award, sowie eine Nominierung für den französischen Filmpreis César als Beste
Nachwuchsschauspielerin.
Marie-Josée
Croze
gehört
zu
den
wenigen
nordamerikanischen Schauspielerinnen, die sowohl in englischen als auch
französischen Produktionen auftreten.
Filmografie Marie-Josée Croze (Auswahl)
1992
1993
1998
2000
2002
2003
La postière
Regie: Gilles Carle
La Florida
Regie: Georges Mihalka
HLA identique
Regie: Thomas Briat
Maelstrom
Regie: Denis Villeneuve
Jutra- und Genie Award als beste Hauptdarstellerin
Des chiens dans la neige
Regie: Michel Welterlin
Ascenion
Regie: Karim Hussain
Invasion der Barbaren (Les Invasions barbares)
Regie: Denys Arcand
Festival in Cannes als Beste Darstellerin
Genie und Jutra Award
Nominierung für César als Beste Nachwuchsschauspielerin
33
2003
2004
2003
2004
2005
2006
2007
Nothing
Regie: Vicenzo Natali
Taking Lives
Regie: DJ. Caruzo
Ordo
Regie: Laurence Ferreira Barbosa
Mensonges et trahisons
Regie: Laurent Tirard
La petite chartreuse
Regie: Jean-Pierre Denis
München (Munich)
Regie: Steven Spielberg
Les Oisequx du ciel
Regie: Eliane de Laatour
Les Mémoire des autres
Regie: Pilar Anguita-McKay
Ne le dis à personne
Regie: Guillaume Canet
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
34
Anne Consigny (Claude Medibil, Baubys Lektorin)
Die Widmung in dem Buch SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE gilt den Kindern von JeanDominique Bauby:
„Für Théophile und Céleste, denen ich viele Schmetterlinge wünsche.“
Und es geht weiter:
„All mein Dank gilt Claude Medibil.
Welche wesentliche Rolle sie bei der Abfassung dieser Seiten gespielt hat,
wird der Leser bei der Lektüre begreifen.“
(Auszüge aus dem Buch „Schmetterling und Taucherglocke“)
Anne Consigny, Jahrgang 1963, gab mit 18 Jahren ihr Kinodebüt in dem Film
„Soulier de Satin“ des portugiesischen Regisseurs Manoel de Oliveira. Nach einer
fast 20-jährigen Kinopause spielte sie u.a. in folgenden Produktionen „Le Bison (et sa
voisine Dorine“) von Isabelle Nanty und in Arnaud Desplechins „Dans la compagnie
des hommes“. Im Jahr 2005 bot ihr der Regisseur Stéphane Brizé in dem Film „Ich
bin nicht da, um geliebt zu werden“ („Je ne suis pas là pour être aimé“) ihre erste
Hauptrolle an. Für ihre Interpretation einer zerbrechlichen Frau im Kampf mit dem
eigenen Schicksal wurde sie für den César nominiert. Sie spielte dort übrigens an der
Seite von Patrick Chesnais, der in SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE den
Neurologen Dr. Lepage verkörpert. 2006 übernahm sie eine Rolle in der Komödie
„Du jour au lendemain“ mit dem belgischen Schauspieler Benoît Poelvoorde.
Filmografie Anne Consigny (Auswahl)
1985
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Der seidene Schuh (Le Soulier de satin)
Regie: Manoel De Oliveira
Le Bison
Regie: Isabelle Nanty
Dans la compagnie des hommes
Regie: Arnaud Desplechin
Tödliche Rivalen (36, quai des Orfèvres)
Regie: Olivier Marchal
Die Frau des Leuchtturmwärters (L’Equipier)
Regie: Philippe Lioret
Man muss mich nicht lieben (Je ne suis pas à pour être aimé)
Regie: Stéphane Brizé
Du jour au lendemain
Regie: Philippe Le Guay
On va s’aimer
Regie: Ivan Calberac
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE (Le Scaphandre et le Papillon)
Regie: Julian Schnabel
Coupable
Regie: Laetitia Masson
Anna M
Regie: Michel Spinosa
Un conte de Noël
Regie: Arnaud Desplechin
35
Patrick Chesnais (Dr. Lepage, Baubys Arzt)
„Also, Sie leiden an etwas, das nennt man Locked-In-Syndrom“ –
(Zitat aus dem Film „Schmetterling und Taucherglocke“)
der Arzt, der diese grausame Wahrheit unverschnörkelt mit freundlicher Sachlichkeit
dem aus dem Koma erwachenden Jean-Dominique Bauby mitteilt, wird von dem
französischen Charakterschauspieler Patrick Chesnais gespielt.
Patrick Chesnais wurde 1947 im französischen Garenne-Colombes geboren und
gehört zu den profiliertesten französischen Schauspielern. Für seine einfühlsame
Darstellung in Michel Devilles „Die Vorleserin“ („La Lectrice, 1988“) gewann er 1989
den César. Mit Anne Consigny, die in SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
die Lektorin Claude Mendibil spielt, war er in „Ich bin nicht da, um geliebt zu werden“
(Je ne suis pas là pour être aimé, 2005) zu sehen.
Filmografie Patrick Chesnais (Auswahl)
1978
1980
1988
1990
1992
1994
1999
2003
2004
2005
2007
Ohne Datenschutz (Dossier 51)
Regie: Michel Deville
Giganten der Landstraße (L’empreinte des géants)
Regie: Robert Enrico
Die Vorleserin (La Lectrice)
Regie: Michel Deville
César als Bester Nebendarsteller
So sind die Tage und der und der Mond (Il y a des jours… et des lunes)
Regie: Claude Lelouch
Die schönste Geschichte der Welt (La belle histoire)
Regie: Claude Lelouch
Die kleinen Freuden des Lebens (Aux petits bonheurs)
Regie: Michel Deville
Kennedy und ich (Kennedy et moi)
Regie: Sam Karmann
Le Ventre de Juliette
Regie: Martin Provost
Mariage mixte
Regie: Alexandre Arcady
Man muss mich nicht lieben (Je ne suis pas là pour être aimé)
Regie: Stéphane Brizé
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
36
Niels Arestrup (Pierre Roussin, Besucher im Krankenhaus)
„Sie müssen an das Menschliche in Ihnen glauben, nur so werden Sie überleben. “
(Zitat aus dem Film „Schmetterling und Taucherglocke“)
Pierre Roussin ist der Besucher im Krankenhaus, dem Jean-Dominique seinen Platz
auf einem Flug nach Hongkong abgetreten hat – und der vier Jahre in Beirut in
Geiselhaft erlebte, nach dem dieses Flugzeug entführt wurde. Niels Arestrup wurde
1949 in Montreuil als Sohn dänischer Einwanderer geboren. Seine Karriere begann
er im Theater, bevor er 1973 in „Miss O’Gynie et les hommes fleurs“ sein Debüt vor
der Kamera gab. Einem internationalen Publikum wurde er durch seine Darstellung in
Istvan Szabos „Meeting Venus“ (1991) bekannt. Er betreibt seit 1988 eine eigene
Theaterschule in Ménilmontant und wurde 2006 mit dem César als bester
Nebendarsteller in dem Film „Der wilde Schlag meines Herzens“ („Le battre mon
cœur s’est arrêté, 2005) ausgezeichnet.
Filmografie Niels Arestrup (Auswahl)
1984
Die Zukunft heißt Frau (Il Futuro é donna)
Regie: Marco Ferreri
Zauber der Venus (Meeting Venus)
Regie: Istvan Szabo
Parlez-moi d’amour
Regie: Sophie Marceau
Der wilde Schlag meines Herzens (Le battre mon cœur s’est arrêté)
Regie: Jacques Audiard
César als Bester Nebendarsteller
Das Bourne-Ultimatum (The Bourne Ultimatum)
Regie: Paul Greengras
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
1991
2002
2005
2007
Olatz Lopez Garmendia (Marie, Physiotherapeutin)
„Um acht Uhr dreißig kommt die Heilgymnastin. Sportliche Figur und ein Profil wie auf einer römischen
Münze.“
(Auszug aus dem Buch „Schmetterling und Taucherglocke“)
Die
Ehefrau
von
Julian
Schnabel
gab
ihr
Kinodebüt
(allerdings
ohne
Namensnennung) in dessen Film „Basquiat“ (1996). Auch in „Bevor es Nacht wird“
(Before Night Falls, 2000) übernahm sie eine Rolle.
37
Jean-Pierre Cassel (Vater Lucien, Ikonenverkäufer in Lourdes)
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE ist dem im April 2007 verstorbenen Schauspieler JeanPierre Cassel gewidmet.
(Widmung im Vorspann von „Schmetterling und Taucherglocke“)
Cassel, geboren 1932 in Paris, gilt national und international als Ikone französischer
Schauspielkunst. Gene Kelly entdeckte ihn als Tänzer in einem Nachtclub und gab
ihm 1956 eine Rolle in „Straße des Glücks“. Cassel überzeugte in Filmen der
Nouvelle Vague und in angelsächsischen Produktionen ebenso wie im Fernsehen,
auf der Theaterbühne oder im Kabarett. Er spielte in über 100 Komödien und
Actionfilmen mit, unvergessen bleibt er in der Rolle als linkischer Louis XIII in „Die
vier Musketiere“ (The Four Musketeers, 1974). Im Jahr 2008 wird er in „Asterix bei
den Olympischen Spielen“ (Regie: Fréderic Forestier) als Panoramix zu sehen sein.
Filmografie Jean-Pierre Cassel (Auswahl)
1964
1966
1972
1974
1991
1994
1995
2000
2004
2007
Cyrano und D´Artagnan (Cyrano et d’Artagnan)
Regie: Abel Gance
Brennt Paris? (Paris brûle-t-il?)
Regie: René Clement
Der diskrete Charme der Bourgeoisie (Le charme discret de la bourgeoisie)
Regie: Luis Bunuel
Die vier Musketiere (The Four Musketeers)
Regie: Richard Lester
Der Gefallen, die Uhr und der sehr große Fisch (The Favour, the Watch and the Very
Big Fish)
Regie: Ben Lewin
Prêt-à-Porter
Regie: Robert Altman
Blutiger Engel (La Cérémonie)
Regie: Claude Chabrol
Die purpurnen Flüsse (Les Rivières purpres)
Regie: Mathieu Kassovitz
Die wunderbare Welt des Gustav Klopp (Narco)
Regie: Tristan Aurouet
Asterix bei den Olympischen Spielen (Astérix aux jeux olympiques)
Regie: Fréderic Forestier
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
38
Isaach De Bankolé (Laurent, ein Freund von Bauby)
Laurent:
„Ich war gestern Abend im Floré… ich hab gehört wie jemand gesagt hat: es scheint so als wäre JeanDo Bauby ein Gemüse geworden.“
Jean-Dominique:
„Ein Gemüse? Was für eine Art Gemüse? Eine Karotte? Eine Kartoffel? Eine Gurke?“
(Zitat aus dem Film „Schmetterling und Taucherglocke“)
Isaach De Bankolé wurde 1957 in Abidjan an der Elfenbeinküste geboren und ging in
Paris
zur
Schauspielschule,
wo
er
später
auch
sein
Mathematikstudium
abschloss.1984 übernahm er seine erste kleine Filmrolle in „Die Abrechnung“.
Bekannt wurde er 1986 mit „Black Mic Mac“und dem Film „How to make Love to a
Negro without getting tired“ (Comment faire l’amour avec un nègre sans se fatiguer).
Für seine schauspielerische Leistung „Black Mic Mac“ wurde Isaach De Bankolé mit
dem César als Bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. Weitere Filme mit Isaach
De Bankolé sind Jim Jarmuschs „Ghost Dog – Der Weg des Samurai“ (Ghost Dog:
The Way of the Samurai, 1995) mit Forest Whitaker und „Coffee and Cigarettes“
(2003) mit Roberto Benigni und Bill Murray sowie „Manderlay“ (2005) von Lars von
Trier.
Filmografie Isaach De Bankolé (Auswahl)
1984
1986
1987
1989
1990
1991
2002
2005
2006
2007
Die Abrechnung (L’addition)
Regie: Denis Amar
Black Mic Mac
Regie: Thomas Gilou
César als Bester Nachwuchsdarsteller
Chocolat
Regie: Claire Denis
How to make Love to a Negro without getting tired
(Comment faire l’amour avec un nègre sans se fatiguer)
Regie: Jaques W. Benoit
Night on Earth
Regie: Jim Jarmusch
Ghost Dog
Regie: Jim Jarmusch
Coffee and Cigarettes
Regie: Jim Jarmusch
Miami Vice
Regie: Michael Mann
Manderlay (Manderlay)
Regie:Lars von Trier
Toussaint
Regie: Danny Glover
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
39
Emma de Caunes (Kaiserin Eugénie)
„Die städtische Blaskapelle hat einen Walzer gespielt, und ich war so fröhlich, dass ich zu gern
aufgestanden wäre, um Eugénie zum Tanz aufzufordern, wenn die Umstände es erlaubt hätten...“
(Auszug aus dem Buch „Schmetterling und Taucherglocke“)
Kaiserin Eugénie war die Gemahlin von Napeléon III und die Schirmherrin des
Hôpital Maritime. Sie taucht in den Träumen und Visionen von Jean-Dominique
Bauby auf.
Emma de Caunes wurde 1976 in Paris geboren. Bereits als Zehnjährige stand sie
das erste Mal vor der Kamera. Nach Auftritten in diversen Werbespots erhielt sie eine
Rolle in dem Film „Un frère“ (1979, Regie: Sylvie Verheyde), der sie auf einen Schlag
in Frankreich bekannt machte. Im Jahr 2002 wurde sie mit dem Romy-SchneiderPreis ausgezeichnet.
Filmografie Emma de Caunes (Auswahl)
1997
2000
2001
2002
2005
2006
2007
Ein Bruder (Un frère)
Regie: Sylvie Verheyde
Der Voyeur (Fais comme si je n’etais pas là)
Regie: Eric Heuman
Asterix & Obelix - Operation Klepatra
Regie: Alain Chabat
Romy-Schneider-Preis
Science of Sleep - Anleitung zum Träumen (Science of Sleep)
Regie: Michel Gondry
L’Age des ténèbres
Regie: Denis Arcand
Mr. Bean macht Ferien (Mr. Bean’s Holiday)
Regie: Seve Bendelack
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
40
HINTER DER KAMERA
Janusz Kaminski (Kamera)
Janusz Kaminski wurde 1959 in Polen geboren. 1981 ging er in die USA, dort
studierte er von 1982 bis 1987 am Columbia College in Chicago. Nach Abschluss
des Studiums siedelte er nach Los Angeles über, wo er erst als Kameraassistent und
seit Anfang der 1990er Jahre als verantwortlicher Kameramann arbeitet. Bekannt
wurde er vor allem durch seine Arbeit mit Steven Spielberg, der ihn für „Schindlers
Liste“ (1993) engagierte, für den Kaminski mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.
1998 erhielt er eine weitere Oscarnominierung für „Amistad“ (1997) und 1999 seinen
zweiten Oscar für „Der Soldat James Ryan“ (Saving Private Ryan, 1998).
Filmografie Janusz Kaminski (Auswahl)
1993
1995
1997
1999
2001
2002
2004
2005
2007
Schindlers Liste (Schindler´s List)
Regie: Steven Spielberg
Oscar für Beste Kamera
Ein amerikanischer Quilt (How to Make an American Quilt)
Regie: Jocelyn Moorhouse
Amistad (Amistad)
Regie: Steven Spielberg
Vergessene Welt - Jurassic Park (The Lost World - Jurassic Park)
Regie: Steven Spielberg
Der Soldat James Ryan (Saving Private Ryan)
Oscar für Beste Kamera
A.I. - Künstliche Intelligenz (A.I. - Artificial Intelligence)
Regie: Steven Spielberg
Catch Me If You Can (Catch Me If You Can)
Regie: Steven Spielberg
Minority Report (Minority Report)
Regie: Steven Spielberg
Terminal (The Terminal)
Regie: Steven Spielberg
Krieg der Welten (War of the Worlds)
Regie: Steven Spielberg
München (Munich)
Regie: Steven Spielberg
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
41
RONALD HARWOOD (Drehbuch)
Drehbuchautor, Filmproduzent und Theaterschauspieler Ronald Harwood wurde
1934 in Kapstadt, Südafrika, geboren. 1951, im Alter von 17 Jahren, zog er nach
London um Theaterschauspieler zu werden. Nach dem Besuch der Royal Academy
of Dramatic Art, wurde er auf Intervention von Sir Donald Wolfit, Mitglied der Royal
Shakespeare Company. Zwischen 1953 und 1958 konnte sich Harwood als
persönlicher Assistent von Wolfit, viel an persönlichem Wissen aneignen. Auch
schrieb er nach dem Tod Wolfits, im Jahr 1968, eine Biographie mit dem Titel: Sir
Donald Wolfit CBE: His life and work in the Unfashionable Theatre. Seine Erlebnisse
mit Wolfit und dessen Truppe verarbeitete er zudem in dem Bühnenstück Der
Garderobier (The Dresser), das 1983 unter dem Titel: „Ein ungleiches Paar“ (The
Dresser, 1983) mit Albert Finney und Tom Courtenay verfilmt wurde und zu dem
Harwood auch das Drehbuch beisteuerte.
Seine Karriere als Drehbuchautor hatte er bereits 1962 eingeschlagen und arbeitete
über die Jahre an zahlreichen Filmen, die internationalen Erfolg verbuchen konnten.
Unter anderem „Taking Sides – der Fall Furtwängler“ (Taking Sides, 2001) die
Filmbiografie des Lebens von Wilhelm Furtwängler, bei der István Szabó Regie
führte. Für István Szabó schrieb er auch das Drehbuch für „Alle lieben Julia“ („Being
Julia“, 2004). Der bekannteste Film Harwoods jedoch war Roman Polanskis
Holocaust-Drama „Der Pianist“ (The Pianist, 2002) der das Leben von Wladyslaw
Szpilman erzählt, den Adrien Brody verkörperte. Harwood wurde für diese Arbeit
2003 mit dem Oscar ausgezeichnet. Ein weiteres Filmdrama unter Regie von Roman
Polanski war die 2005 inszenierte Literaturverfilmung „Oliver Twist“. Neben
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE zählt Mike Newells „Die Liebe in den
Zeiten der Cholera“ mit Javier Bardem zu seinen aktuellen Projekten.
Filmografie Ronald Harwood (Auswahl)
2001
2002
2005
2007
Taking Sides – Der Fall Furtwängler (Taking Sides)
Regie: István Szabó
Der Pianist (The Pianist)
Regie: Roman Polanski
Oscar für Bestes Drehbuch
Oliver Twist
Regie: Roman Polanski
Die Liebe in den Zeiten der Cholera (Love in the Time of Cholera)
Regie: Mike Newell
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
42
Kathleen Kennedy und Jon Kilik (Produzenten)
Kathleen Kennedy gehört zu den erfolgreichsten Produzentinnen in der Filmindustrie.
Zu den Filmen, an denen sie beteiligt war, gehörten drei der erfolgreichsten Kinofilme
der Filmgeschichte: „E.T.“ (1982), „Jurassic Park“ (1993) und „Schindlers Liste“
(Schindler’s List, 1993). Kennedy leitet die Kennedy/Marshall Company, die sie 1992
mit dem Regisseur/Produzenten Frank Marshall gegründet hat. Mit dieser Firma
produzierte sie Filme wie „Congo – Wo der Mensch zur bedrohten Art wird“ (Congo,
1995), „Der Indianer im Küchenschrank“ (The Indian in the Cupboard, 1995),
„Schnee, der auf Zedern fällt“ (Snow Falling on Cedars, 1999), „Unschuldig verfolgt“
(A Map of the World, 1999), „The Sixth Sense“ (1999) und „Seabiscuit“ (2003).
Ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit Steven Spielberg, die in den 1970ern begann,
führte zur „Indiana Jones“-Trilogie (1981-2008) und der „Zurück in die Zukunft“Trilogie (Back to Future, 1985-1990), „Die Farbe Lila“ (The Color Purple, 1985) und
„Im Reich der Sonne“, um nur einige zu nennen. Kennedy arbeitete als Produzentin
bei Steven Spielbergs „Schindlers Liste“(Schindler’s List, 1993), bei „Die Brücken am
Fluss“ (The Bridges of Madison County, 1995; Regie: Clint Eastwood), dem Jan de
Bont-Actionthriller „Twister“ (1996), Spielbergs „A.I. – Artificial Intelligence“ (2001),
„Krieg der Welten“ (War of the Worlds, 2005) und dem Kritikererfolg „München“
(Munich, 1995), ebenfalls von Steven Spielberg.
Die Kennedy/Marshall Company hat Paul Greengrass’ „Das Bourne Ultimatum“(The
Bourne Ultimatum, 2007) produziert und „Geheimnisse der Spiderwicks“ (The
Spiderwick Chronicles, 2008) nach der erfolgreichen gleichnamigen Kinderbuchserie,
David Finchers „The Curious Case of Benjamin Button“ (2008), „Crossing Over“,
inszeniert von Eayne Kramer und jüngst den vierten Teil der „Indiana Jones“-Serie
(2008).
Neben
SCHMETTERLING
UND
TAUCHERGLOCKE
gehört
auch
die
ungewöhnliche, autobiografische Comic-Verfilmung „Persepolis“ (Persepolis, 2007)
von Marjane Satrapi zu den Produktionen Kennedys.
43
Kathleen Kennedy ist Mitglied des Motion Pictures’ Producers Branch Executive
Committee und des Academy’s Board of Governors. Bis vor kurzen war sie
Präsidentin der Producers Guild of America und erhielt 2006 in dieser Position den
Charles Fitz Simons Service Award.
Filmografie Kathleen Kennedy (Auswahl)
1982
1984
1985
1987
1989
1990
1991
1993
1995
1996
1997
1999
2001
2003
2005
E.T. - Der Außerirdische (E.T.: The Extra-Terrestrial)
Regie: Steven Spielberg
Golden Globe für den Besten Film
Oscarnominierung: Bester Film
Indiana Jones und der Tempel des Todes (Indiana Jones and the Temple of Doom)
Regie: Steven Spielberg
Zurück in die Zukunft (Back to the Future)
Regie: Robert Zemeckis
Nominierung für den Golden Globe als Bester Film
Die Farbe Lila (The Color Purple)
Regie: Steven Spielberg
Nominierung für den Golden Globe und den Oscar als Bester Film
Das Reich der Sonne (Empire of the Sun)
Regie: Steven Spielberg
Zurück in die Zukunft Teil II (Back to the Future Part II)
Regie: Robert Zemeckis
Zurück in die Zukunft Teil III (Back to the Future Part III)
Regie: Robert Zemeckis
Hook
Regie: Steven Spielberg
Jurassic Park
Regie: Steven Spielberg
Schindlers Liste (Schindler`s List)
Regie: Steven Spielberg
Die Brücken am Fluß (The Bridges of Madison County)
Regie: Clint Eastwood
Congo – Wo der Mensch zur bedrohten Art wird (Congo)
Regie: Frank Marshall
Der Indianer im Kühlschrank (The Indian in the Cupboard)
Regie: Frank Oz
Twister
Regie: Jan de Bont
Vergessene Welt: Jurassic Park (The Lost World: Jurassic Park)
Regie: Steven Spielberg
Sixth Sense (The Sixth Sense)
Regie: M. Night Shyamalan
Oscarnominierung: Bester Film
Schnee, der auf Zedern fällt (Snow Falling on Cedars)
Regie: Scott Hicks
A.I. - Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence: AI)
Regie: Steven Spielberg
Jurassic Park III
Regie: Joe Johnston
Seabiscuit - Mit dem Willen zum Erfolg (Seabiscuit)
Regie: Gary Ross
Nominierung für den Golden Globe und den Oscar in der Kategorie Bester Film
Krieg der Welten (War of the Worlds)
Regie: Steven Spielberg
München (Munich)
Regie: Steven Spielberg
Oscarnominierung für den Besten Film
44
2007
2008
Persepolis
Regie: Marjane Satrapi und Vincent Paronnaud
Cannes Filmfestival: Preis der Jury und Nominierung für die Goldene Palme
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
Preis für den Besten fremdsprachigen Film, Golden Globes 2008
Preis für den Besten Film, Prix Lumières 2008
Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels
(Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull)
Regie: Steven Spielberg
Jon Kilik ist einer der bedeutendsten unabhängigen Produzenten und kann auf eine
erfolgreiche Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an Filmemachern zurückblicken. Zu
den jüngeren Produktionen von Jon Kilik gehört „Babel“ von Alejandro Gonzalez
Inarritu mit Brad Pitt, Cate Blanchett, Gael Garcia Bernal und Koji Yakusho. „Babel“
(2006) gewann den Golden Globe als Bester Film und wurde für sieben Oscars
nominiert, darunter auch für den Oscar als Bester Film. Kilik war als Produzent bei 12
Spike Lee-Filmen tätig, angefangen bei „Do the Right Thing“ (1989). Darunter waren
„Inside Man“ (2006), „Malcolm X“ (1992), „He Got Game“ (1998) und „25th Hour“
(2002). Kilik hat zwei Filme produziert, bei denen Tim Robbins Regie geführt hat:
Den Oscarpreisräger „Dead Man Walking“ (1995) und die ambitionierte Reise in die
New Yorker Theaterwelt der 30er Jahre „Cradle Will Rock“(1999). Weiterhin hat Kilik
die beiden ersten Filme von Julian Schnabel, „Basquiat“ (1996) und „Bevor es Nacht
wird“ (Before Night Falls, 2000) produziert. In „Basquiat“ spielte Jeffrey Wright den
Künstler Jean-Michel Basquiat, für seine Darstellung in „Bevor es Nacht wird“ (Before
Night Falls, 2000) wurde Javier Bardem für einen Oscar nominiert. Weitere Filme, die
Jon Kilik produziert hat, sind „A Bronx Tale“ (1993, Regie: Robert De Niro), den
Oscargewinner „Pleasantville“ (1998) von Gary Orss sowie „Pollock“ (2000, Regie:
Ed Harris), der ebenfalls einen Oscar gewann, Chris Eyres „Skins“ (2002), Oliver
Stones „Alexander“ (2004) und Jim Jarmuschs Cannes-Preisträger „Broken Flowers“
(2005).
Filmografie Jon Kilik (Auswahl)
1989
1992
1993
Do the Right Thing
Regie: Spike Lee
Nominierung für die Goldene Palme und den Golden Globe
Malcolm X
Regie: Spike Lee
Nominiert für den Goldenen Bären
In den Straßen der Bronx (A Bronx Tale)
Regie: Robert de Niro)
45
1995
1996
1998
1999
2000
2002
2004
2005
2006
2007
Dead Man Walking - Sein letzter Gang (Dead Man Walking)
Regie: Tim Robbins
Nominiert für den Goldenen Bären
Basquiat
Regie: Julian Schnabel
Nominiert für den Goldenen Löwen
Spike Lee's Spiel des Lebens (He Got Game)
Regie: Spike Lee
Pleasantville – Zu schön, um wahr zu sein
Regie: Gary Orss
Das schwankende Schiff (Cradle Will Rock)
Regie: Tim Robbins
Nominierung für die Goldene Palme von Cannes
Pollock
Regie: Ed Harris
Bevor es Nacht wird (Before Night Falls)
Regie: Julian Schnabel
Großer Spezial Preis der Jury in Venedig und eine Nominierung für den Goldenen Löwen
25 Stunden (25th Hour)
Regie: Spike Lee
Nominiert für den goldenen Bären
Skins
Regie: Chris Eyres
Alexander
Regie: Oliver Stone
Broken Flowers
Regie: Jim Jarmusch
Großer Preis der Jury in Cannes und Nominierung für die Goldene Palme
Babel
Regie: Alejandro Gonzalez Inarritu
Nominiert für den Oscar und die Goldene Palme in Cannes
Golden Globe für den Besten Film
Inside Man
Regie: Spike Lee
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
(Le Scaphandre et le Papillon / The Diving Bell and the Butterfly)
Regie: Julian Schnabel
Preis für den Besten fremdsprachigen Film, Golden Globes 2008
Preis für den Besten Film, Prix Lumières 2008
46
AUSGEWÄHLTE PRESSESTIMMEN
(…) eine Erfahrung von so bezwingender Schönheit und Poesie, dass man schon
über einzelne Worte in Tränen ausbrechen könnte. Ein Wunder von einem Film.
Das Ergreifendste, was seit langem zu sehen war.
FAZ, Michael Althen
Das gehört zum Schönsten, was das Kino bewerkstelligen kann.
Süddeutsche Zeitung, Susan Vahabzadeh
Der uneinholbar rührendste Film dieses an Superlativen reichen Jubiläumsfestivals,
Julian Schnabels ‚Schmetterling und Taucherglocke’ hat Cannes bereits am Dienstag
umgehauen.(....)‚Schmetterling und Taucherglocke’ ist nichts Geringeres als ein
Innenwelt-Erfahrungsabenteuer, das die Betriebsamkeit auch eines Festivals zu
sprengen imstande ist – nun, für einen langen Augenblick.
Der Tagesspiegel, Jan Schulz-Ojala
Ein zutiefst bewegender Film, der nie gesehene Bilder auf die Leinwand zaubert.
Stern.de
Ein ebenso wundersamer wie wundervoller Film.
Spiegel.de
Dieses Jahr wird man sich im Kino kein tiefgreifenderes Gefühlserlebnis mehr
erwarten dürfen.
New York Post
Eine unvergessliche Reise zu den höchsten Höhen und den tiefsten Tiefen
menschlicher Erfahrung.
New York Daily News
Ungeheuer aufwühlend und zugleich sehr ergreifend.
New York Times
Der Regisseur Julian Schnabel und sein Drehbuchautor Ronald Harwood haben ein
kleines Wunder vollbracht, indem sie Jean-Dominique Baubys Autobiographie
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE verfilmt haben.
The Hollywood Reporter
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Ultraviolet (Light My Way)
Musik und Text: Bono & The Edge, U2
Erschienen bei PolyGram Int. Music Publ. B. V.
Ooooh....
Sometimes I feel like I don't know
Sometimes I feel like checkin' out
I wanna get it wrong
Can't always be strong
And love it won't be long
Oh sugar, don't you cry
Oh child, wipe the tears from your eyes
You know I need you to be strong
And the day is as dark as the night is long
Feel like trash, you make me feel clean
I'm in the black, can't see or be seen
Baby, baby, baby...light my way
Alright now...
Baby, baby, baby...light my way
You bury your treasure
Where it can't be found
But your love is like a secret
That's been passed around
There is a silence that comes to a house
Where no one can sleep
I guess it's the price of love
I know it's not cheap
Oh, come on...
Baby, baby, baby...light my way
Oh, come on!
Baby, baby, baby...light my way
Oooh...ultraviolet...
Oooh...ultraviolet...
Oooh...ultraviolet...
Oooh...ultraviolet...
Baby, baby, baby...light my way
I remember
When we could sleep on stones
Now we lie together
In whispers and moans
When I was all messed up
And I had opera in my head
Your love was a light bulb
Hanging over my bed
Baby, baby, baby...light my way
Oh, come on...
Baby, baby, baby...light my way
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