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VORLESUNG IIMA (EINFÜHRUNG IN DIE ANTHROPOLOGIE DER
MIGRATION); HERMANN MÜCKLER; SS 2005
[Die Mitschrift soll v.a. eine Überblick darüber geben, was heuer gemacht wurde. Es handelt
sich um kein autorisiertes Skriptum; es können jede Mengen Fehler drin sein; unklare Stellen
sind mit [?] gekennzeichnet; vgl. auch Skriptum auf Homepage von Rennratte; Literaturliste
sollte in Handbibliothek aufliegen, 1. Prüfungstermin: 27. 6. 2005, 16-17 Uhr, HS 1]
7.3.2005
Prfg.: schriftl. 1 h, 4 Fragen (2 Überblick, 2 Detail)
Begriff „Migration“
 Wurzeln von lat. „migrare“ (= (sich) bewegen, wandern, (sich) verändern)
 Bewegung von Menschen im Raum (Wanderungen)
Formen von menschlicher Bewegung im Raum/Migration
Was fällt alles unter Begriff der Migration?
Im Grunde kann gesamte Besiedlung der Erde durch Menschen auch als Migrationsbewegung
verstanden werden > Wanderung, Verteilung über Erdball > unterschiedliche Ökozonen,
daher in manchen Gebieten Leben leichter, in anderen schwerer, auch Ressourcen
unterschiedlich verteilt > evoziert Migrationsbewegungen
AnthropologInnen interessiert v.a. auch „Wanderung“ kultureller Komponenten
> grundsätzlich stellt sich Frage, ob ähnliche (gesellschaftliche) Strukturen unabhängig
voneinander entstanden sind oder ob es Verbindungen zwischen unterschiedlichen Sozietäten
gegeben hat
> Diffusionismus versucht Verwandschaft von Kulturen zu erklären (Diffusionismus gerade
in Wien Tradition, [Name?])
Für uns v.a. aktuelle Migrationsphänomen von Bedeutung > also die rezente/gegenwärtige
und weniger die historische Migrationsforschung
Bei rezenten Migrationsforschung besonders zu unterscheiden:
1. Arbeitsmigration
2. Fluchtmigration
Arbeitsmigration
Spätestens seit Beginn der ersten Industrialisierung (Ende 18. Jh.) in Europa begonnen
(ausgehend von England)
> Wanderung von Land in Stadt (Urbananthropologie, Stadtethnologie)
> Dynamiken der Wanderung in die Stadt u. Folgen in Stadt
Wanderung national, zwischenstaatlich, international
> Entlokalisierung von Arbeitsplätzen („Laptop-Arbeitsplätze“, höhere Mobilität, ...)
> Ausbeutungsverhältnisse (diffuse Gewalt) > Zwänge, die auf Menschen ausgeübt werden,
die dadurch gezwungen sind, ihr Verhalten zu ändern, sich anzupassen
Fluchtmigration
Wanderung von Menschen aufgrund unhaltbarer Zustände am Ausgangsort > viele
Abstufungen
Migration kann nach verschiedenen Aspekten differenziert werden:
Räumliche Aspekte:
- Binnenwanderung (innerhalb einer politischen/gesellschaftlichen Entität > interne
Wanderung
- Internationale Wanderung (externe Wanderung): kontinentale
Extrakontinentale
Zeitliche Aspekte:
- temporäre/begrenzte Wanderung > Gastarbeiter siedeln sich nicht an, sondern gehen
wieder zurück, z. B. aufgrund gesetzlicher Vorgaben
- dauerhafte/permanente Wanderung > Aus-/Einwanderung bzw. Niederlassung
- Zwischenstufen > z. B. SaisonarbeiterInnen > zyklische Wanderung
> bei zeitlichen Aspekt ist auch Aspekt der Periodizität zu berücksichtigen
Wanderungsursache:
- freiwillige W.
- unfreiwillige W. (forced migration)
(der eine geht bevor, der andere wenn er vertrieben wird)
Umfang der Migration:
- Individual-M.
- Gruppen-/Kollektiv-/Massen-M.
Ursachen von Wanderungsbewegungen
Oft Ursachenpluralismus, genaue Grenzziehung meist schwierig
4 Hauptbereiche:
1. politische Ursachen:
2. demographische Prozesse:
instabile Strukturen
ideologische Machtkämpfe
religiöse Auseinandersetzungen (Fundamentalismus)
ethnische Minoritätskonflikte (Fragmentierungsgefahr groß bei
ethn. Heterogenität)
starkes Bevölkerungswachstum (z. B. auf Inseln in
Ozeanien wurde irgendwann Platz knapp > best. Teil der
Bev. musste neue Inseln finden ...)
hohe Besiedlungsdichte urbaner Gebiete (Verstädterung,
Land-Stadt-Strandende, Slums, Favelas, ...)
3. ökonomische Probleme:
Massenarmut
verschärfte Schuldenlage, fehlendes Kapital
Wachstumsschere (Reiche reicher, Arme ärmer)
4. Ökologische Probleme:
Zerstörung d. Umweltgleichgewichtes (z. B.
Wasserverschmutzung, ..)
ansteigender Meeresspiegel (Küstenstreifen unbewohnbar)
Naturkatastrophen (Tsunami, ...)
Fortschreitende Wüstenbildung, Versteppung
2 Arten von Migration auch noch bedeutend bei Klassifizierung:
-
legale Migration
„illegale“ Migration > unpräzise, eigentlich: „irreguläre“ M.
> Unterscheidung, die v. a. bei Steuerung der Migration/des Grenzübertritts bedeutend
14.3.2005
Migration im größeren Kontext bedeutet also Wanderung im Raum
Wanderungsprozesse sind komplexe Phänomene. Sie betreffen nicht nur Wandernde selbst,
sondern auch Gesellschaften aus denen und in die gewandert wird (Einfluss auf Religion,
Ökonomie etc.)
Verschiedene Wissenschaftsdisziplinen beschäftigen sich mit Migration:
Wirtschaftswissenschaften
- ökonomische Ursachen und Begleiterscheinungen von Wanderungen
- internationale Wanderungsströme
- Volkswirtschaftliche Vor- und Nachteile der (Ein/Aus)Wanderung
> z. B. in A, Ch, D „das Boot ist voll“ > politsche Kräfte, die meinen, daß weitere
Einwanderung nicht mehr möglich > meist aber ist in solchen Ländern, in denen derartige
Parolen zu hören sind, die Erhaltung gewisser Infrastruktur oder auch des sozialen Systems
allgemein nur durch die einwandernden Arbeitskräfte möglich
> Enzensberger: „demographische Bulimie“ > Aversion gegen und gleichzeitige
Abhängigkeit von MigrantInnen > Missverhältnis zwischen Wahrnehmung und Realität von
Bedürfnissen
Rechtswissenschaften
Fragen der Aufenthalts-, Staatsbürgerschafts-, Flüchtlingsrechte
> juristische Kategorien, die einzubetten sind in Staats-, Europa-, Völkerrecht
Demographie
Untersuchung und Prognosen zur Bevölkerungentwicklung
Geographie
Migration als räumliche Mobilität, die Aufbau von Regionen (z. B. Siedlungen) verändert
Geschichtswissenschaft
Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Migration. Migration kein punktuelles
Phänomen, sondern in größerem historischen Kontext eingebettet zu sehen
Politikwissenschaften
Politischer Umgang mit und politische Partizipation von MigrantInnen
u. globale Dimension von Migration
Philosophie
Grundsätzliche Konzepte vom Umgang mit Menschen/MigrantInnen
Ethnologie
Gesellschaftlicher Umgang mit Fremden und Frage, wie diese die fremde Umgebung
wahrnehmen
> einführende Portraits nicht immer zugänglicher Bereiche
> qualitative Studien ergänzen soziologische (eher quantitative) Studien
Psychologie/Sozialpsychologie
Strukturen, Fragen der Identität
Erziehungswissenschaften
Theorie/Praxis multikultureller Erziehung
Soziologie
Kulturelle und gesellschaftliche Folgen von Migration
> Verhaltensmodelle der MigrantInnen und Einheimischen
> Funktion von Migration für Aufnahmegesellschaft
Definitionsproblem der Migration, denn Migration kann unterschiedlich aufgefasst werden >
verschieden Definitionsmöglichkeiten:
a) jede Ortsveränderung von Menschen (Diffuse Definition)
b) jeden Wechsel des defacto-Wohnsitzes, einerlei ob frei- oder unfreiwillig, ob dauernd oder
vorübergehend
 etwas exakter, weist auch auf „Aufwand“ des Individuums hin
 weist auf schwerwiegende Ursachen hin (Zwang, fehlende Lebensperspektive am
Ausgangsort)
 auch Hinweis auf Periodizität
c) Migration betrifft Menschen, die sich dauerhaft oder vorübergehend außerhalb ihres
Herkunftslandes aufhalten
d) M. ist permanenter oder semi-permanenter Wechsel des Wohnsitzes
e) M. ist Wechsel der Gruppenzugehörigkeit
> mit Ortswechsel auch Wechsel der Gruppen
> starke psychische Belastung
f) M. ist Ausführung einer räumlichen Bewegung, die einen vorübergehenden oder
permanenten Wechsel des Wohnsitzes bedingt
> Veränderung der Position also im physischen und sozialen Raum > schon sehr
exakte Def.
g) M. ist, wenn Individuen von einem Gesellschaftssystem in anderes überwechseln, wodurch
direkt oder indirekt in beiden Systemen interen oder externe Beziehungs- und
Strukturveränderungen induziert werden
> hervorragende Def. !
h) Migration ist Übergang eines Individuums oder einer Gruppe von einer Gesellschaft zu
einer anderen
Bei internationaler Wanderung uberschreiten wir Landesgrenzen > betrifft
Grenzkonstituierung
 graphische Darstellung verschiederner Wanderungsbewegungen in Bezug auf
Grenzübertritt:
permanente internationale Migration:
Zeit
Raum
Migration mit Rückkehr/nonpermanent international migration
Schrittweise Migration (mit mehreren Zwischenländern)
Kettenmigration (Nachzug)
Saisonarbeit
Nonmigration
Binnenmigation
Pendler (fühlt sich nicht als Migrant, ist aber jemand, der sich im eigenen Raum bewegt)
Unterscheidung von Migration bezüglich Dauer:
Permanente/dauerhafte Migration < > temporärer Migration
Permanent
local migration
interregional migration
international migration
Temporär
local commuting
circulation m.
Long distance commuting
Migration über
Kurze Distanzen
(short distance
mobility)
Migation über lange
Distanzen
Unterscheidung von Migration bezüglich Wanderungsursache:
- Freiwillige M.
- erzwungene M.
Arbeitsmigration kann durchaus auch erzwungen sein
> diese Unterscheidung ist umstritten, weil Entscheidung immer auch politische, ökonomisch
bedingt
Unterscheidung nach Umfang der Migration:
- Einzel/Individual-Migration
- Gruppen-/Kollektiv-Migration
- Massen-Migration
Definition von Migration:
M. ist der auf Dauer angelegte bzw. dauerhaft werdende Wechsel in eine andere Gesellschaft
bzw. in eine andere Region von einzelnen oder mehreren Menschen
> inkludiert erwerbsbedingte, politische, etc. Aspekte u. oft nicht zu planende Periodizität
Migrationsforschung
Beschäftigt sich mit Fragen nach Ursachen, Verlauf und Folgen von Migration, z. B.:
Welche Umstände veranlassen Menschen zur M.?
Wie reagieren Individuen/Gruppen auf neue Umgebung?
Wie verläuft Eingliederungsprozess? Spracherwerb?
Welche Mechanismen der Vereinnahmung oder Abwehr durch Aufnahmegesellschaft?
Welche Rolle ethnische Herkunft?
Welche generelle Aussagen über Umgang mit Zuwanderern?
...
Wissenschaftsgeschichte
Ab 19 Jh. wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Thema Migration
Wanderung ist alte Geschichte > Bibel > seit es Menschen gibt (z. B. jüd. Diaspora) > im
Grunde Besiedlungsgeschichte der Menschen auch Migrationsgeschichte
Auch Individualwanderungen > z. B. mittelalterliche Handwerksgesellen, Dombauer,
Fliesenleger (ital. In ganz Europa), Schweizer Soldaten
Früher keine Grenzen im modernen Sinne > reisen in Bezug auf legistische Fragen leichter als
heute, konnten in ganz Europa herumreisen, sich frei bewegen > Pass mit festen Grenzen
entstanden (Zugehörigkeit, Ausschluss) > Phänomen des 19. Jh. (eng mit frz. Revolution u.
Entwicklung moderner Nationalstaaten verbunden)
> Phänomen wie römischer Limes oder chin. Mauer im Gesamtvergleich eher
Einzelerscheinungen
> es gab eher Grenzgebiete (Balkan, Wehrbauern, Wallachen)
Nationalstaatliche Konzepte Europas im 19. Jh. hat durchaus unsägliche Folgen mit sich
gebracht
- ius solis:
jeder, der im Land existiert, gehört Land an
- ius sanguinis:
nicht nur Menschen innerhalb Staatsgrenzen, sondern auch solche
außerhalb Staatsgebietes, die Kulturkreis zugerechnet werden (die man
dann auch „heim ins Reich“ holen konnte ...)
6.4.2005
weiter Wissenschaftsgeschichte:
Lafiteau
Jesuitenpater, bei Irokesen geforscht (Abstammung der Irokesen auf Europa/Antike
zurückgeführt > Menschen monogenetisch) > erste Theorie der Migration
 gilt als erster Migrationsforscher, aber auch jener, der als erster ethnogr. Kriterien
formuliert hat (Monohteismus, Couvade/Männerkindbett, ...)
Bei Migration immer 2 Stränge:
-
Diffusionismus (Wanderungsbewegung, Besiedlungsströme, ...)
Wanderung aufgrund Arbeit, Flucht
Lafiteau erster für Besiedlungsmigration. Für andere Form der Migration anderer PionierName wichtig:
Ravenstein
19. Jh., Demograph + Kartograph
hält 1895 [?] Vortrag in Royal Statistic Society über „Lawx of Migration“ > warum/wie
Binnenmigration > aus Beobachtungen Gesetzmäßigkeiten ableiten > Untersuchung in
England Mitte des 19. Jh.
> warum England? > Industrialisierun zuerst, dann erst Frankreich/Deutschland > West-OstGefälle (auch bezüglich Verkehrserschließung) > auch soziale Veränderungen zuerst in
England, z. B. Abwanderung Land-Stadt, schlechte soziale Bedingungen, auch Entwicklung
Gewerkschaften u. Arbeiterparteien (kein Zufall, dass Marx/Engels Kritik in England
formulierten)
Ravenstein untersuchte Land-Stadt-Wanderunen in England und entwickelte Typologien
(Aufschluss über Verlauf der Migration und Verstädterung)
Anteil städt. Bevölkerung UK:
1750
15 %
1801
25 %
1850
60 %
1800-1850 auch starke Einwanderung nach Großbritannien aus Irland (Irish Famine > auch
massive Auswanderung in USA)
Mobilität auch aufgrund der neuen Verkehrsmittel besondere Dynamik (Dampflok)
Untersuchte Wanderungen nach verschiedenen Kriterien:
- Motive
- Entfernung Ausgangsort – Zielort der Wanderung
- Umverteilungen
- Unterschiede im Wanderungsverhalten Männer – Frauen
> setzte sich mit unterschiedlichen Gruppen von MigrantInnen auseinander
Er unterschied:
- lokale Wanderer
- short journey migrant
- Etappenwanderer
- Long journey migrant
- Temporary migrant
(bleiben in selben Grafschaft)
(„Nahwanderer“, nächste Grafschaft > größte Gruppe)
(z. B. Iren, weiterhanteln von einer Stelle zur anderen)
(„Fernwanderer“, z. B. Iren nach Amerika)
(vorübergehende Migration aufgrund Arbeit, z. B.
Saisonarbeiter, Handwerker, Matrosen, Urlauber,
Gefängnisinsassen, Studenten)
Eine Beobachtung Ravensteins war etwa auch, dass mehr Frauen als Männer wandern
(Dienstpersonal, hohe Fluktuation aufgrund von Schwangerschaften u. Entlassungen)
Gesetze der Wanderung nach Ravenstein
1. Wanderungsbewegung verläuft Schritt für Schritt, von Provinz zu Provinz
2. Gewandert wird in Regel über kurze Distanzen (dann Pausen)
3. Wanderungsströme erzeugen Gegenströme (von geringerem Ausmaß > Verlust
teilweise, aber nie ganz ausgeglichen)
4. Städte auf Kosten der ländlichen Regionen gewachsen (50% der Bevölkerung der
damaligen englischen Großstädte dort nicht geboren)
5. Gerade bei kurzen Distanzen mehr Frauen als Männer
6. Durch Industrialisierung schreitet Wanderung fort
Welche Bedeutung hat Ravenstein heute?
viele Ergebnisse in bestimmten Modellen relevant, nämlich in
„push-pull-Modellen“
Schub- und Sogfaktoren > Abstoßungs- und Anziehungsfaktoren als Auslöser für Migration
Schubfakoren: Bedingungen am Herkunftsort unerträglich (Arbeitslosigkeit, Diskreminierung,
Kriege, Naturkatastrophen, ...)
> direkte od. strukturelle Gewalt
Sogfaktoren: gewisse Attraktivitäten in Einwanderungsländern (Friede, soziale Sicherheit,
...)
 Push-und-Pull-Theorie Wurzel bei Ravenstein
 Bis vor 10 Jahren noch sehr präsent in Migrationsforschung, heute eher verworfen,
weil sie individuelle Wanderungssituationen außer Acht lassen (z. B. psycho-soziale
Bedingungen)
 Beharrungsfaktoren sind wichtig (z. B. Bindung, Aufwand in neuer Welt scheuen, ...)
 wenn Push u. Pull-Faktoren relevant würden viel mehr Menschen wandern
 push-und-pull-Modell zu mechanistisch
Neben England v.a. Amerika im 19. Jh. rasante Entwicklung
> Führerschaft, Vorbildwirkung im 20. Jh. schon abgezeichnet
> im 19. Jh. gigantische Wanderungsströme in die USA, auch viele Fachkräfte
> in Europa Verhältnisse schlecht (v.a. auch in Westrussland)
> Antisemitismus auf Vormarsch (Progrome, v.a. auch in heutigen Weissrussland u. Ukraine)
> richtige Wanderungsindustrie, die MigrantInnen nach Amerika verschiffte
> für Europa Aderlass an Kompetenzen, für Amerika Gewinn
> durch Ausweitung der Besiedlung u. Ressourcenausschöpfung Richtung Westen in USA
enormer Arbeitskräftebedarf
> man konnte schnell was werden
> Verfassung im USA jener Europas weit überlegen
Zentren:
New York und Chicago (günstige Lage am See, Hinterland, Schlachthöfe, Campell, ...)
Chicago School of Sociology
Ab ausgehendem 19. Jh. Bis 20er/30er Jahre des 20. Jhs. Chicago Untersuchung unterzogen
 Sub-Schule war Chicago Schule der Migrationsforschung > entwickelten:
Race Relation Cycle Modell
Zwischen Einwanderern u. Ansässigen permanentes Bewegungsverhältnis
I innerstädtisches Viertel sehr gutes Gebiet
II sozial Deklassierten (Einwanderer > Dienstpersonal, Slums)
III Second Immigrant Settlement
IV Residential Area
[Skizze der vier Stadtbereiche, als Kreise ineinander, immer größer werdend von I nach IV]
Mit Dauer des städtischen Aufenthaltes u. zunehmender Etablierung verschoben sich
Migranten von II nach III u. ev. IV, während neue Migranten sich wieder in schlechterem
Ring ansiedelten.
(black belts auch in NY > Haarlem z. B. ursprünglich gute Wohngegen von Weißen)
Warum gerade Chicago?
1871 großer Brand > Loop (innerster Kreis) in Schutt und Asche > Wiederaufbau schuf
Möglichkeit von Nullpunkt an (strukturiertes) Wachszum zu beobachten und zu
dokumentieren > Chicago auch Geburtsort der 1. Wolkenkratzers u. 1. Aufzuges > sehr
dynamische Stadt im letzten Drittel des 19. Jh. > 1850 ca. 30 000 Ew. – 1930 ca. 3,3 Mio.
Ew. !
1882 [?] erster soziologischer Lehrstuhl
> auch viele Österreicher nach Chicago (größte burgenländische Stadt ist Chicago)
einigen Namen zur Chicago School:
Deren Schüler:
- Robert Ezra Park
- William Thomas
- Burgess
- Znanietski
- Wirth
> Soziologen, Demographen, Urbananthropologen
> Studien ab ca. 1920er Jahren > Meilensteine
> 2 Bewegungen: Hull House- und Settlement-Movements
> auch versucht, Lösungsansätze zu erarbeiten (in Richtung Sozialarbeit)
Znanietski/Thomas z. B. über polnische Migranten gearbeitet
Zur Infogewinnung auch über Zeitungen gearbeitet (Aufrufe)
Untersuchungen setzten sich mit soz. Folgen auseinander > erstmals Konzept des
„Kulturschocks“/“Kulturkontrastes“ formuliert (z. B. warum Deutsche eher assimiliert als z.
B. Italiener)
11.4.2005
Wiederholung/Stichworte:
Hull House Papers – Chicago Westside – Abbott – Journalismus Rolle – Brand Chicago ...
Circles ... Einwanderung von innen nach außen
Integrierung abhängig von bestimmten Faktoren > ging ursprünglich aus von InteraktionsModell (zwischen Einwanderern und eingesessener Bevölkerung)
> soziologische Grundannahmen, die Park/Burgess durch ihre Beobachtung in Chicago
machten, hatten nachhaltige Auswirkungen v.a. auf Soziologie
1921 „Introduction to Science of Sociology“ (= Green Bible / Grünes Buch)
..... [hier fehlt ein bissl was]
menschliche Gemeinschaft setzt sich aus räumlich getrennten ... [???]
Stadt als Lebensraum der Menschen strukturiert sich nach Bedürfnissen der Menschen >
Auslöser sind Bedürfnisse > .... [???]
Axiome nach Park/Burgess
1. Konkurrenzprinzip
arbeitsteilige durch Wettbewert geprägte Gesellschaft
> Wettbewerb als Triebfeder menschlicher Entwicklung
> ruft internationale Wanderbewegung hervor
> Wettbewerb bleibt rein äußerlich
2. Konflikt
persönliche und bewußte Form des Wettbewerbs
3. Akkomodation
entsteht aus Konflikt durch Interessensabgleichung
> langwierige Prozess der Anpassung an Umwelt, an Traditionen etc.
4. Assimilation
stellt nach Park/Burgess die „Idealstufe“ dar > sie gingen aber auch davon aus, dass diese sich
erst in der 2./3. Generation tatsächlich erreichen lässt > bei nicht stattfindender Assimilation
könnte „amerikanischer Charakter“ verloren gehen > nicht auf Assimilation drängen, aber
darauf achten > Zeitspielraum geben
Bei diesem Konzept handelt es sich um ein Konzept der 20er Jahre.
Gerade in den letzten 20 Jahren wurde aber die Frage der Gefahren von
„Parallelgesellschaften“ in D und Ö diskutiert. Dabei geht es auch um Fragen der Loyalität
und der Normen der Mehrheitsgesellschaft. Also ein hochsensibles, politisches Thema.
Park/Burgess unterschieden
Primäre Kontakte (persönlicher Natur, korrelieren eher mit Dorf) und
Sekundäre Kontakte (anonym, v.a. im städtischen Kontext)
Park auch bedeutend, weil er auf Ausbau des weltweiten Kommunikationsnetzes hinwies
(schon in 20er Jahren!) > sprach von „second hand information“ (anonymisierter,
unpersönlicher Infoquelle, wie heute Normalfall)
Race-relation-cycle
- Kontakt
- Wettbewerb (Phase 2)
- Konflikt (Phase 3; Aufgabe gewisser Ansprüche, Kompromisse, räuml. Seggregation)
- Akkommodation (Ph. 4)
- Assimilation
Heute wissen wir, dass Druck dazu führt dass ev. Assimilation nach außen, aber nicht nach
innen > multiple Sozialisation (switchen zwischen Kulturen, Melange-Identität) > Modell von
Park/Burgess aus heutiger Sicht zu relativieren.
Einige Erkenntnisse sind aber nach wie vor wichtig (und werden als „richtig“ angesehen):
- Assimilierungstendenzne durch Rasse-Ausschlussverfahren nicht aufzuhalten
- Melting-pot-Tendenzen
Aber wir wissen heute auch, dass der Trend hin zur „Einheits-Kultur“ so nicht stattfindet >
Menschen neigen gerade in Melting-pot-Szenarien dazu, ihre Besonderheiten zu betonen und
sich in Abgrenzung von anderen zu definieren.
Der „race-relation-cycle“ ist laut Park ein „Modell kollektiver Anpassung“
Zugeständnisse müssen freilich nicht nur von Einwandern, sondern auch von eingesessener
Bevölkerung gemacht werden.
18.4.2005
Assimilationskonzepte
Modell Park: Race-Relation-Cycle
> 4 Stufen unterschieden bei Interaktion MigrantInnen – Alteingesessene:
1. Kontakt
2.Wettbewerb/Konflikt
3. Akkommodation
4. Assimilation (kann zur Auflösung der ethn. Dimension / Identifikation führen)
ad Rassenausschlusskonflikte
in 60er Jahren in USA Rassenkonflikte unterschiedlich gehandhabt > v. a. in Südstaaten
Rassenausschlussgesetze
 nach Park können aber auch solche Gesetze langfristig Assimilation nicht verhindern,
weil sie sich aus Notwendigkeit des Zusammenlebens ergibt
Assimilation
Def. nach Park:
A. ist die unvermeidliche Endstufe einer Abfolge von Interaktionen zwischen
Aufnahmegesellschaft und ethnischen Gruppen, in deren Verlauf sich ausschließlich letztere
(also die ethnischen Gruppen) verändern
> Minderheit der Hinzuziehenden gegenüber Aufnahmegesellschaft größeren
Anpassungsaufwand
> Race-Relation-Cycle ist Modell permanenter Anpassung, die zu Assimilation und
Auflösung ethnischer Dimensionen führt
Heute wissen wir, dass das sehr „idealistisches“ Konzept, das so nicht funktioniert. Aber
Parks Konzept hat bis heute Nachwirkungen.
Definition „Assimilation“ nach Wörterbuch Soziologie (1989):
A. ist Bewusstseins-, Gefühls-, Wert- und Chancenangleichung von Individuen, Gruppen oder
Gesellschaften an andere, aufnehmende oder überlagernde, expansive Gruppen oder
Gesellschaften
Nach einigen Generation hätten nach Park ethnische Gruppen sich so angepasst, dass
Dimension Ethnizität keine Rolle mehr spielt. Heute wissen wir, dass Unterschied zwischen
äußerer Anpassung und innerer ethnischen Identifikation. Wir wissen auch, dass gerade durch
äußeren Druck „ethnic revival“ im Inneren. Es leben mitunter ethnische Traditionen wieder
auf, die im Herkunftsland nicht gepflegt wurden. Sehr oft sind Exil-Communities viel
traditionalistischer, ethnisch-betonter, konservativer als „Heimatbevölkerung“. Oft wird das
dann in Herkunftsland wieder zurücktransportiert (mit oft weitreichenden Folgen). Z. B.
Khomeni im Exil in Frankreich Ideen entwickelt; Pot Pol (Kambodscha) auch in Frankreich
Konzepte seines „Steinzeit-Kommunismus“ entwickelt.
Verschiedene Autoren haben Park entschieden widersprochen. Z. B. Esser [ws. Hartmut
Esser, Uni Mannheim?]: Assimilation alles andere als unvermeidbar.
Neben Park, Burgess, Znanietzky gehörte auch Louis Wirth zur Chicago School. Er konnte
Ghetto-Idee auch positive Seiten abgewinnen:
- verstärkter Gruppenzusammenhalt
- Schutz gegen außen
- Ermöglicht Gruppen „sie selbst“ zu bleiben
In Wien hat Stadtregierung aktiv versucht, Ghettobildung zu verhindern und „Vermischung“
forciert. Das verlangt aber aktiver Integrationspolitik, denn wenn Politik sich nicht damit
auseinandersetzt, kommt es zur Selbstorganisation und die führt am wahrscheinlichsten zu
Ghettobildung.
Ende Chicago School.
Weitere Namen im Kontext Assimilationsforschung
Zubrzycky
Hat Anpassungsprozess polnischer Einwanderer in USA untersucht > publiziert in 50er
Jahren > stark mit Seggregationstendenzen beschäftigt
Emroy Bogardus
30er Jahre > Race-Relation-Cycle modifiziert und zur 2. Generation ausgeweitet:
1. Neugierte der Einheimischen auf Neuankömmlinge
2. ökonomische Eingliederung der Neuankömmlinge
3. wirtschaftliche u. soziale Antagonismen (Widersprüchlichkeiten) zw.
Einheimischen und Neuankömmlingen
4. gesetzl. Antagonismen (z.B. Ausländergesetzgebung)
5. humanitäre Gegenbewegung (fair play tendencies) > innerhalb der
Einheimischen Engagement, das Leben der Ankömmlinge zu
verbessern
6. Beruhigung
7. Schwierigkeiten der 2. Generation
 Assimilisationsprozess sehr stark von Engagement der Mehrheitsbevölkerung
abhängig
Lit:
A Race Relation Cycle. In: American Journal of Sociology, Nr. 35 (1929/30)
Neben Bogardus entwickelten aber auch andere Stufenmodelle nach Parks, z. B.:
Alain Richardson
Studie über griech. Einwanderer in Australien
> Artikel in Human Relations, Vol. 10 (1957)
> in seiner Definition von „Assimilation“ unterscheidet Richardson 3 Stufen:
1. Isolation (Festhalten an Herkunftskultur)
2. Akkommodation (äußerliche Anpassung)
3. Identifikation (Partizipation, Wir-Gefühl entwickelt sich)
> mit steigender Aufenthaltsdauer wird Assimilation unvermeidlich
Roald Taft
Stufenmodell von Richardson weiterausgeführt; er war Psychologe, daher hat er
psychologische Befindlichkeit der Einwanderer betrachtet > ebenfalls Artikel in Human
Relations > Gruppendynamiken untersucht
Nach Taft:
„Soziale Assimiliation“ ist der Prozess, in dem Person Mitgliedschaft von einer Gruppe in
eine andere transferiert, deren Normen mit denen der ersten Gruppe nicht übereinstimmen
> muss Voraussetzungen für Mitgliedschaft entwickeln:
- Kommunikationsbereitschaft
- Normenkonsens
- Akzeptanz von Rollenanforderungen
- Identifikation mit der Gruppe
3 Arten von Assimilationsvorstellungen (graduierte Abstufungen der Assimilation)
1. monistische A.
> Individuum geht vollständig in neuen Gruppe auf u. gibt Zugehörigkeit zur
Herkunftsgruppe vollständig auf (a>b)
2. pluralistische A.
> beide Gruppen erhalten ihre „Daseinsberechtigung“ (a>a)
3. interaktionistische A.
> beide Gruppen gleichen sich an, so dass Einwanderer Teil ihrer ethnischen Identität
behalten (a>ab)
Unterschied 2 und 3:
Bei Variante 2 bleiben die Unterschiede klar und deutlich, bei Variante 3 gleichen sich die
Gruppen mehr aneinander an
Stufen der Assimilation nach Taft ebenfalls in 7 Stufen [nicht für Prfg. zu merken]:
1. kulturelles Lernen (Sprache, ...)
2. positive Einstellung zur Aufnahmegruppe
3. ablehnende Einstellung gegenüber Herkunftsgruppe
4. Akkommodation (äußerl. Anpassung, gewisse Rollenübernahmen, aber nicht
Identifikation, tw. auch Überanpassung)
5. soziale Akzeptanz durch Aufnahmegruppe
6. Identifikation mit Aufnahmegruppe
7. Übereinstimmung der Normen
Shmuel Eisenstadt
Führt Begriff der „Asorption“ an Stelle der Assimilation ein
> untersuchte nach 2 WK jüdische Einwanderung nach Israel
> „The Apsorption of Immigrants. A Comparative Study ... (1954)
> Absorption /„Aufsaugung“ der Einwanderer in Aufnahmegesellschaft dann erreicht, wenn
diese die Werte ihrer Gruppe transformiert und ihre ethnische Identität aufgegeben haben
> Übergang von Migrationsentscheidung zur Absorption gelingt nur, wenn sich Wandernde
von Werten der Herkunftsgruppe distanzieren (Desozialisation), ihre Werte an denen der
neuen Bezugsgruppe orientieren (Resolisation)
2.5.2005
Literaturempfehlungen (vollständige Literaturliste in Handbibliothek)
Bauböck, Rainer e.a.: The Challenge of Divesity. Integration and Pluralism in Socities fo
Immigration. Aldershot 1996.
> Herausforderungen an Länder mit hoher Immigration
ders. / Rendell, John: Blurked Boundaries. Migration, Ethnicity and Citizenship. Aldershot
1998.
Bös, Matthias: Migration als Problem offener Gesellschaften. Globalisierung u. soz. Wandel
in Westeuropa und Nordamerika. Opladen 1997.
> offene – geschlossene Gesellschaften (Karl Popper)
Cohen, ... : Global Diasporas. An Introduction. Seattle 1997.
> Flüchtlingsmigration u. Arbeitsmigration
Eisenstadt 1987
Glaser/Moynihan 1963 (Cambridge): Beyond teh Melting Pot. ...
Grinberg/Grinberg: Psychoanalyse der Migration und des Exils.
Gungwu, Wang: Global History and Migrations. 1997
Husa/Parnreiter/Stacher: Internationale Migration. Globale Herausforderung des 20.
Jahrhunderts. (Historische Sozialkunde, Bd. 17). 2000
Institut für Migrations- und Rassismusforschung: Rassismus und Migration in Europa.
Hamburg 1992.
Franz ...: Internationale Migration. Flucht und Asyl
Ortfried Schäfer: Das Fremde. Erfahrungsmöglichkeiten zwischen Faszination und
Bedrohung. 1991
Treibel, Anette: Migration in moderene Gesellschaften. 1999 Iuventa
(vorher schon mal erschienen, dann aber komplett überarbeitet, 1999er Auflage
empfehlenswert)
-----------------------------------------------Absorption
Eisenstadt – „Aufsaugung“ der Einwanderer in Aufnahmegesellschaft –
Desozialisation/Resozialisation
> Übergang funktioniert nur, wenn sich Einwanderer von Ausgangsbezugsgruppe distanzieren
und Werte der Aufnahmegesellschaft akzeptieren
> in Übergangsphase (Transitions- und Transformationsphase) große Unsicherheiten und
Angst wahrscheinlich
> kommt zu persönlicher Desorganisation (heute auch korreliert mit z. B. höheren Suizidraten
bei MigrantInnen)
Vollständige Absorption auch lt. Eisenstadt eher Ausnahme, Regel eher „pluralistisches
setting“/Pluralistische Struktur
> muss auch von Aufnahmegesellschaft akzeptiert werden
Optimal für Eingliederung sind Bedingungen, die sich auszeichnen durch:
-starken Familienzusammenhang
- positive Rückbeeinflussung durch schulische, militärische, berufliche Institutionen
So krass wie Eisenstadt formulierte (1954) heute nicht mehr haltbar > Eisenstadt schrieb über
israelitische Gesellschaft > Israel erst 1948 geschaffen > große Anstrengungen um Identität zu
schaffen > heute eher Ansatz, dass Switchen zwischen Kulturen möglich und sinnvoll
Milton Gordon (1964): Assimilation in American Life
Kritische Bilanz der Assimilationsleistung der amerikanischen Gesellschaft > kritisch
gegenüber Bildern/Begriffen wie “melting pot” > Beginn einer Strömung der
Gesellschaftskritik > zeigte auch, dass Situation für Minderheiten (Hispanics, Schwarze) in
vielen Bereichen sehr schwierig und diese sehr unterprivilegiert
Natur des Gruppenlebens:
Wie entsteht in diesen Gruppen ethnische Identität?
> nationale Herkunft ausschließlich oder doch Mischung verschiedener Elemente?
> Schluss, dass nicht nur bestimmte ethnische Gruppe, Religion etc, sondern Mischung
Subgesellschaften:
Bevölkerung der USA, die sich in verschiedene Subgesellschaften unterteilt, in denen
Identität entsteht
> Subkultur rangiert zwischen Nationalkultur und Gruppenkultur
ethnic class (= ethclass):
ethnische Gruppe Bezugspunkt für teilnehmende Identifikation
> ethnische Identität geht mit Klassenidentität (soziale Stellung) Symbiose ein
> nur innerhalb einer ethclass entwickelt sich wirkliches Zusammengehörigkeitsgefühl
Entscheidend für Assimilation (der Einwanderergruppe in amerikanische Gesellschaft) ist das
Ausmaß an interethnischen Primärkontakten (z. B. Freundschaften, Liebe ...)
> auf sehr persönlicher Ebene
Gordon stellte fest, daß dieser Austausch (dieses osmotishe Verhältnis nach außen) zu selten
sind in amerikanischer Gesellschaft > eher Tendenz der Abschotung
Strukturelle Assimilation
Mitgliedschaft in Gruppen der Aufnahmegesellschaft (Vereine ...) >
Primärgruppenbeziehungen .... [??? Fehlt was]
In anderen Gesellschaften als der amerikanischen Ablauf wohl etwas anders.
Außerdem bei Gordons Modell z. B. Machtverhältnisse keine Rolle
Gordons Modell in 6 Stufen der Assimilation [nicht zu merken für Prfg.!]
1. Wandel
2. Bestreben, Eintritt in Cliquen der Aufnahmegesellschaft (Strukturelle Assimilation)
3. ...
3 Begriffe in diesem Zusammenhang wichtig:
Entwurzelung
Migrierende/wandernde Personen sind „Wanderer zwischen 2 Welten“
> Begriff „Entwurzelung“ geprägt von amerikanischem Historiker Oskar Handlin: „The
Uprooted. The ethnic story of the great Migration that made the American People“. (1951) [?]
> Folgen der Wanderungsprozesse als dramatisch gewaltsam begriffen > damals war das
durchaus neuer Zugang
Kritik heute:
Vielleicht zu dramatisiert, weil Handlin sich nur mit bestimmten Migrationssituationen
beschäftigte
> z. B. bei Nachzugsmigranten Entwurzelung nicht so dramatisch
> „Kulturschock“ abgeschwächt, durch Entstehen von ethnic communities
Femdheit
Georg Simmel: Soziologe (1858-1918) > Park/Burgess bezogen sich mehrfach auf ihn
1908: Exkurs über den Fremden
> der Fremde gekennzeichnet durch seltsame Zwischenposition > schließt sich neuer Gruppe
an, betrachtet sie aber auch von außen > oszillierende Position
> Fremde ist Spezialform des Wanderers, der aufgrund unsicheren Situation beweglicher und
aufgrund Position von außen objektiver ist
> mit Fremdheit Situation der Annäherung verbunden > der Neuankömmling ist Fremder >
Fremdheit als Vorstufe zur Anpassung
Marginalisierung
(nächstes Mal)
9.5.05
Wiederholung:
Georg Simmel/Alfred Schütz (1899-1959)
 Fremdheit innerhalb Soziologie untersucht > in Verbindung mit Diaspora-Strömungen
> „das Fremde“/“den Fremden“ klassifizieren > Kleingruppen gegenüber Majorität >
für Schütz Situation der Annäherung an „neue“ Kultur > Zivilisationsmuster des
Gruppenlebens > Annäherung als Vorstufe zu Assimilierung/Anpassung > bei Schütz
ist Fremder potentieller Assimilierer > unter bestimmten Bedingungen, wenn sich
Fremder auf neue Gegebenheiten einlässt
Fremdheitsforschung > auch Rennaisance bei Beforschung der Fremden in Deutschland
„das Fremde“ ist immer Konstruktion
Schütz: es gibt nicht Fremden an sich, sondern Festlegung dessen, was als Fremder gilt
> es geht um Zuschreibungen, die abhängig sind von politischen Interessen
> wie geht man in einem Land mit Fremden um
> Fremdheit wird konstruiert und instrumentalisiert
Fremdheit korreliert mit Fragen der Vertrautheit und der Grenze
> Vertrautheit > Schäfter > Wandel > Oszillation
> Grenzsituation (Ab-/Ausgrenzungen) konstruiert
> von Interessen (polit., ökonom., ...) gestaltet
Niklas Lumann
Artikel: „Jenseits von Barbarei“
> Gegenüberstellung Modernität – Barbarei (Ende 20. Jh.)
> Lumans Definition des Menschen als zugehörig (Inklusion) oder nicht zugehörig
(Exklusion)
Herfried Münkler
Für ihn lässt sich Fremdheit nach 2 Dimensionen verstehen:
- soziale Dimension > Gruppenzugehörigkeit
- kulturelle Dimension > Vertrautheit mit Umgebung
> nicht mehr Position/Empfindung von Fremden im Mittelpunkt, sondern Umgang mit
Fremdheit u. deren Konstruktion durch die Mehrheitsgesellschaft
Lit: Münkler/Ladwig: Furcht und Faszination. Faszellen der Fremdheit. Berlin 1997.
Marginalität (Randständigkeit/“Randpersönlichkeit“)
Begriff geht zurück auf Autoren der Chicago School > Park spricht in einem Text von 1928
von einem „marginal man“ („Randpersönlichkeit“) > Park gilt als Begründer der Marginalität
> sich mit sozialen Randlagen von Einwanderern auseinandersetzen
Park sagt (ähnlich Schütz), dass Randpersönlichkeiten sich in „Krise“ befinden
> mariginal man in Krise allerdings häufig dauerhafter Kulturkonflikt > Krise geprägt durch
starke seelische Belastung (Ruhelosigkeit, körperl. Symptomatik) > Person gehört weder zur
einen noch zur anderen Gruppe
> Prototyp des marginal man für Park der „kosmopolitische, emanzipierte Jude“ in den
Industriestaaten (als „cultural hybrid“ bezeichnet)
> Status der Marginalität kann von marginal man nicht selbst beeinflusst werden, sondern
hängt eben auch von Mehrheitsbevölkerung ab
Schüler von Park: Everett Stonequist
> Untersuchungen über Randpersönlichkeiten (RP) > ging aus von Dualität > Randlage ergibt
sich aus
- Verhalten der Mehrheit
- ungeklärter Gruppenzugehörigkeit
- dem unsicheren Status
> Assimilationsprozess erschwert bzw. verhindert, da Randpersönlichkeit aufgrund ihrer
speziellen Position „überempfindlich“
> Stonequist relativierte aber auch, sagte dass RP sensibler und dadurch aber auch
emanzipierter > entwickeln auch Schwäche heraus Stärke
> marginale Lage der RPs löst Kulturkonflikt aus
Zusammenfassung:
Entwurzelte Personen/Entwurzelung
(desorientiert in Bezug auf beide Kulturen)
Fremdheit
(Zugehörigkeit zur Gruppe des Aufnahmesystems besteht, aber lose, Vollmitgliedschaft
angestrebt; Annäherung als Krise erlebt)
Marginalität
(relativ dauerhafte krisenhafte Randlage zwischen Gruppen; Gruppenzugehörigkeit nicht
ausreichend geklärt)
> Ansätze stark sozialpsychologisch > geht um Verhältnis zu Herkunfts- bzw.
Aufnahmegesellschaft
Diese Theorien (Entwurzelung, Fremdheit, Marginalität) in 20er Jahren Entwicklungsbeginn
> durch Ereignisse in Europa (2. Weltkrieg) bereits Untersuchungsfeld (Vertreibungen,
Flüchtlinge)
(> im Grunde kann man sagen, dass Migrationsforschung gerade durch tragische Ereignisse
des 20. Jh. angeregt)
Frage, ob vollständige Anpassung überhaupt jeweils erreicht werden kann?
> Ansätze, die sagen, es kann Anpassung nur in Form von Transkulturation stattfinden
Akkulturation:
2 Gruppen > Nehmer-Geber-Kultur > meist Mehrheitskultur stülpt ihre Werte, Norme über
Transkulturation:
(Begriff von Ortiz) Gegenseitige Durchdringung > Kulturen auf einer Ebene
Assimilation lt. Park: unvermeidliche Anpassung durch Zuwanderer
Bereits Stonequist stellte das in Frage und sagte, wenn überhaupt Anpassung, dann von
beiden Kulturen.
In 60/70er Jahren erkannt, dass Assimilation keineswegs unvermeidlich (Akkomodation) >
„Nebeneinanderleben“/“Parallelgesellschaften“.
Folgen von Migration können entweder partielle Assimilation sein oder aber auch Fremdheit
und Marginalität.
Auch bei uns ist „Ausländer“ nicht gleich „Ausländer“ > wir unterscheiden
„Sprachausländer“, „Passausländer“ usw. > unterschiedlicher Status
MigrantInnen in sich auch keine homogene Gruppe > Bildungsunterschiede etc. > z. B. ein
Künstler wird vielleicht mit Randsituation anders umgehen als ein „Arbeiter“ > auch
innerhalb der Randgruppen gibt es Randgruppen, die dann wieder gegenläufig zu Hauptrend
agieren
MIGRATIONSTHEORIEN
Push-and-Pull-Modell
Schub- und Sogfaktoren spielen eine Rolle
> Theorien auf makrosoziologischer Ebene
> ahistorisch formulierte Modelle
Push-Faktoren sind Zwangssituationen (strukturelle oder direkte Gewalt)
Push- und Pull – Modelle lassen sich anwenden bei Fluchtbewegungen (Push-Faktoren
überwiegen).
Bei Arbeitsmigration eher Pull-Faktoren im Vordergrund.
Aber selten Monokausalität.
Als Begründer der Push-Pull-Modelle gilt Everett Lee
> Aufsatz „Eine Theorie der Wanderung“
> prägte Begriffe
Mathias Bös setzte sich mit diesen Modellen auseinander und sagte, es müssen diese
klassischen Modelle um historische Dimension erweitert werden
Push- und Pull – Modelle als rein mechanistische Modelle sind überholt
z. B. Frankreich – Algerien: Migration kann nur aus historischer Bedingtheit heraus
verstanden werden > Banlieu-Problematik (historische Bedingungen, soziale Deklassierung,
Dekonolialisierungsprozess muss mitgedacht werden)
Gunille Bjerén: „Gender and Reproduction“
> alle Migrationsprozesse in historischen Kontext setzen > Migration ist die Folge
historischer Abläufe
Bjerén beschäftige sich auch mit unterschiedlichen Belastungen durch und Reaktionen auf
Migrationssituationen bei Männern und Frauen (also heuige Genderfragen)
Lit: Anette Treibel: Migration in ... [???]
Anette Treibel verwendet Push-Pull-Modell > sagt, sie müssen um Informationskomponente
erweitert werden > Informationskanäle zwischen bereits Gewanderten und den noch
daheimgebliebenen, vielleicht in Zukunft Wandernden > Zuzugsfrage > Distanzfaktoren
finden auch bei Push-Pull-Modell zu wenig Beachtung > Treibel weist auch auf Wichtigkeit
psychosozialer Befindlichkeiten hin
Stephanie Grossmann:
Deutsche Migrationsforscherin
Zwischen Entsendestaaten und Aufnahmestaaten bestehen häufig Wanderungshindernisse
(Gesetze, Transport, ...) > Thematik des Schlepperwesens
Entscheidendes Merkmal der Push-Pull-Faktoren:
- Zwang, strukturelle/direkte Gewalt
- Grad des Zwanges, Leidensfähigkeit große Rolle
Bislang wenig Untersuchungen über Rückwanderung (erst seit ca. 10/15 Jahren in
Migrationsforschung) > ab wann spielt Frage zurückzuwandern eine Rolle? > hoher
Prozentsatz denkt schon vor dem Verlassen des Heimatlandes die Rückkehr mit > große
Diskrepanz zwischen ursprünglicher Intention und späterer Realität
23.5.2005
marriage-migration
spezielle Form der Migration, bei der Austausch von Bräuten/Bräutigamen in zwei
Richtungen > bes. bei Diaspora-Gemeinschaften von Bedeutung („anständig erzogene
Heiratspartner“) > kann zusammenhängen mit endogamen Heiratsregeln oder Bevorzugung
Neben dieser Form der marriage-migration aber auch noch zweite Form, nämlich die Heirat
zwischen Europäern und Nicht-Europäern und dem damit verbundenen Zuzug.
Schließlich auch noch zu erwähnen „Frauensuche“ in Nähe des Sextourismus, aber etwa auch
Heiratsagenturen. Auch dadurch werden eben Wanderungsbewegungen ausgelöst.
(geht auch in Richtung Prostitution, Frauenhandel etc.)
Auch Scheinehen haben Einfluss auf Migration.
Mikro- / Makro- / Meso- Ansätze in Migration
Mikroansätze:
Wanderungsbewegungen von Individuen
> bezieht sich auf Prozesse, denen Entscheidung eines Migranten zugrunde liegt, an best.
Wohnort zu bleiben oder zu wandern, Migrationsmotive
> liegt Glaube zugrunde, dasss Menschen zweckmäßig funktionieren > Ziel besseres/gutes
Leben zu führen > Abwägen bestimmter Faktoren bedingen Handlung
Makroansätze:
z. B. Attraktivität eines Gebietes
> Beziehung Migration u. objektive ermittelten Makrovariablen (Arbeitsbedingungen,
Einkommen, Umweltfaktoren, ...)
> Makrostudien spielen v.a. in Wirtschaft Rolle > individuelle Entscheidungsebenen
weitgehend vernachlässigt
Mesoansätze
Verbindung Mikro- und Makro-Level > z. B. viele soziolog. und polit. Modelle über
Migration führen Idee ein, dass Wanderungsentscheidungen eng mit Gruppenentscheidungen
verbunden
> weiteres Beispiel: Rolle von Haushalten in Wanderungsbewegungen
> Miteinbezug von sozialen Beziehungen in Migrationsentscheidungen
REGIONALE BEISPIELE FÜR MIGRATIONSBEWEGUNGEN
SÜDOSTASIEN
v.a. in 90er Jahren starke Dynamik bis zur Asienkrise (1997/98) > beendete Asian Miracle
(hohes Wirtschaftswachstum in diesem Gebiet) > daduch sahen sich Staaten von Japan bis
Indonesien mit Problemen finanz./wirtsch. Art konfrontiert (fast „über Nacht“ kam
Wirtschaftsleben ins Stocken bzw. zum Erliegen; z. B. in Bangkok Hochhäuser mitten im Bau
eingestellt, seither Ruinen mitten in Stadt) > Versuch, Auslöser einzudämmen und
Trendwende herbeizuführen > in meisten Ländern bis heute auch gelungen
Zwischen den Ländern enge Verflechtungen > Thailand lange Zeit Arbeitskräfteexporteur >
später wurde Thailand selbst zum boomenden Land und damit zum Arbeitskräfteimporteur (z.
B. aus Burma/Myanmar) > durch Wirtschaftskrise wurden viele ArbeitsmigrantInnen von
Ländern vor die Tür gesetzt (z. B. Malaysia schob Tausende von IndonesierInnen ab) > im
gesamten Gebiet binnen kürzester Zeit strikte Zuwanderungsregelungen verfügt > es wurde
fast Anschein erweckt, als ob MigrantInnen Auslöser für Krise in die Schuhe geschoben
werden sollte (klarerweise Blödsinn, wurde aber mitunter so dargestellt ...)
Seit 60er Jahren extreme Land-Stadt-Wanderung (in letzter Zeit v.a. in China).
Migration in Asien (über Grenzen hinweg) aber kein neues Phänomen (selbst in
Angkor/Kambodscha auf alten Reliefs aus Khmer-Dynastie vor ca. 1000 Jahren fremde
Arbeiter zu sehen)
Hydraulische < > ichtylische Gesellschaften
Hydraulische Gesellschaften weisen komplexe Strukturen auf, weil die Notwendigkeit
besteht, komplexe Bewässerungssysteme zu haben, um Ernährung zu gewährleisten >
Tausende von Menschen müssen zusammenarbeiten zum Wohle aller (z. B. Nordvietnam [?]).
Ichtylische Gesellschaften müssen „nur Angel in den See“ halten und schon haben sie genug
Fische, um sich zu ernähren (ichtos – griech. Fisch). Individuen überleben leichter. Die
Gesellschaftsstrukturen sind weniger komplex. (z. B. Südvietnam [?])
Im 19. Jh. viele Asiaten in die USA ausgewandert > z. B. chinesische Kontraktarbeiter beim
Eisenbahnausbau
Anfang der 70er Jahre des 20. Jh. starkte Migration in die Golfregion > v.a. bei
Energie/Erdölkrise Boom dieser Region > Arbeitskräfte gebraucht > 1985 ca. 3,2 Mio.
Arbeitskräfte aus Südostasien in den Golfstaaten, v.a. Bau-/Dienstleistungssektor > zuerst
eher Männer, dann eher Frauen (im Dienstleisugnsbereich) > auch innerhalb dieser Gruppe
der MigrantInnen gab es Abstufungen im sozialen Status, die „unterste“ Stufe jene, meist
ungelernten Arbeitskräfte aus Südasien, auf „höheren“ Stufen qualifizierte Arbeitskräfte aus
Ostasien
Begriff „Überschuss-Bevölkerung“ wurde ebenfalls in der südostasiatischen Region, v.a. im
Kontext Indonesien geprägt > jene Bevölkerung, die über demographisch mögliche Kapazität
hinausging > Emigration wurde von Staaten durchaus gefördert > auch weil dies bei
Rückkehr „braingain“ für Staaten bringt > nach 1. Golfkrieg 1990/91 wurde die Emigration
allerdings restriktiver gehandhabt > Gründe: Staaten brauchten eben zu dieser Zeit aufgrund
des Asien-Booms selbst die Arbeitskräfte; außerdem hatte es immer wieder Übergriffe etc.
auf MigrantInnen aus Südostasien in den Golfstaaten gegeben (auch Schutzmaßnahme) [?]
[folgender Absatz leider etwas wirr und es fehlt auch was]
Tigerstaaten von new industrialised countries (Thailand, ...) ökonomisch eingeholt
> geht einher mit
- rückläufigen Geburtenraten
- erhöhtem Bildungsniveau
[ hier fehlt irgendwas ... ???]
> asiatische Länder heute wieder selbst Einwanderungsgebiet
30.5.2004
[weiter Südostasien]:
Asienkrise ab 1997, ungefähr 2000 peak erreicht, danach Wirtschaft wieder eingependelt
> in 4 Wellen
Migration - Transition
[und hier fehlt leider wieder was ... ???]
Japan
Zuwanderung niedrig qualifizierter Arbeitskräfte gesetzlich nicht erlaubt > aber defacto sehr
wohl viele, v.a. blue collar jobs an ungelernte Südkoreaner (v.a. in Industrie) > seit
Jahrzehnten, ja Jahrhunderten Migrationsnetzwerke (Südkorea war japan. Kolonie) >
Immigration Control Act 1998 sollte irreguläre Zuwanderung unterbinden > aber es gab
Ausnahmen für Nikkejin (= Nachkommen von japanischen EmigrantInnen) > z. B. im 19. Jh.
viele jap. Auswanderer nach Brasilien und Peru (Präsident Fujimori z. B. ); auch viele jap.
Emigranten nach Hawai usw. > die Nachkommen dieser Emigranten, also die Nikkejin, haben
Sonderrechte bei „Rückwanderung“
> Japan verfolgt hier sozusagen eine Politik des „close the door, open the window“ (also
Hintertüren-Politik)
Migranten aus Süden in Japan v.a. 3-D-Jobs (dirty, difficult, dangerous), z. B. Müllabfuhr,
Straßenbau, chem. Industrie etc.)
Weiterer Begriff: SALEP (=jobs shunned by all national except the poorest)
> auch diese SALEPs werden an Immigranten weitergegeben
distress movement (Verzweiflungsmigration)
Singapur wollte nur hochqualifizierte MigrantInnen > nur diese werden aufgenommen >
foreign talent migration
Stranded migrants
> Migranten, die in einem der Transitländer hängegeblieben sind (und nicht mehr vor und
nicht zurückkönnen) > in Verbindung mit Schlepperwesen (Schubwesen > wohin Migranten
zurückgestellt werden)
> in Südostasien klassische Destination für stranded migrants Thailand > wolllten vielfah
weiter nach Malaysia > nicht geschafft > v.a. in Bangkok viele Slums dieser Menschen
overstayers
MigrantInnen, die über erlaubte Zeit in Land bleiben und im Untergrund mit abgelaufenen
Papieren (Arbeitsbewilligung etc.) leben und arbeiten
Weiteres Regionalbeispiel:
OZEANIEN
Region zwischen Südostasien – Australien – Amerika > größter Ozean > große Wasserfläche,
kleine Landflächen, große Entfernungen, Vielzahl von kleinen Insel-/Einzelstaaten
Inseln begrenzte Möglichkeit für Bevölkerungsaufnahme, auch in Bezug auf Ernährung > auf
fast allen Inseln muss gewisser Teil der Bevölkerung auswandern > z. B. sind die
Adoptionsraten (also von „wegadoptierten“ Kindern) auf diesen Inseln enorm hoch, eben
auch aufgrund der begrenzten Kapazität
> früher Infantizit gängige Methode zur Bevölkerungsregulierung > durch Christianisierung
(spätestens ab Mitte 19. Jh.) nicht mehr > seit dieser Zeit (v.a. ab Beginn des 20. Jh,
spätestens ab 1920/30er Jahren) massives Problem der Überbevölkerung
> Leute auf Inseln müssen vielfach auf Susistenzniveau verbleiben oder weggehen (z. B.
leben mehr Cook-Islanders in Neuseeland als auf den Cook-Islands; auf vielen anderen Inseln
ähnlich)
Bei Migration im Pazifik ist zu unterscheiden zwischen
- voluntary migration (ausgelöst durch Bevölkerungsdruck, also auch nicht ganz
freiwillig) > ist gleichzeitig fast immer Land-Stadt-Migration, denn die Inseln sind
nun mal in der Regel „Land“ und die Menschen ziehen dann in die größeren Städte in
Neuseeland od. Australien, z.B. Auckland)
-
forced migration (z. B. durch Naturkatastrophen, z. B. Tsunami; „local forced
migration“)
Historisch gesehen ist Arbeitsmigration dunkles Kapitel in diesem Gebiet > Händler („black
burders“ [?]) warben [im 19. Jh.?] unter Vortäuschung falscher Tatsachen Arbeitskräfte für
Australien ab > endeten meist in elenden, sklavenähnlichen Verhältnissen; teilweise wurden
die Leute auch einfach verschleppt
> z. B. die Osterinseln durch Arbeitskräftewerber entvölkert
MIRAB (Migration Remittences Aid Burocracy)
> die im Verhältnis zur Kleinheit der Staaten enorm aufgeblasene Bürokratie kennzeichnet die
meisten Wirtschaften der pazifischen Inselstaaten > stellen wichtige und oft einzige
Einkommensmöglichkeit dar
MURAB (Urban Migration Remittences Aid Burocracy)
> obiges Konzept noch etwas differenzierter
(AKP-Staaten: Staaten aus Afrika, Karibik, Pazifischem Raum)
Auf Inseln kann es kaum Industrie geben, weil abgesehen von allem anderen vor allem auch
die Märkte (Abnehmer) zu weit weg sind (unrentabel, weil Transportkosten etc. zu hoch).
FALLBEISPIELE OZEANIEN
verschiedene Beispiele für Migration aus dem Gebiet Ozeanien, mit jeweils verschiedenen
Migrationsauslösern:
Marshall-Inseln
> Bikini-Atoll > Atomtests > lokale Bevölkerung abgesiedelt (forced migration) > auf andere
Atoll-Inseln > mehrfach umgesiedelt, weil Tragfähigkeit der Inseln (Süßwasser,
Anbauflächen) jeweils nicht gegeben > schließlich auf Hauptinsel der Marshall-Inseln
gelandet, wo sie Slum-Dasein fristen
(es gab sogar Rückansiedlungsversuche auf Bikini-Atoll, Leute mussten aber wieder
abgesiedelt werden, weil Krebsrate massiv stieg)
Gilbert-Islands
Hauptinsel Tarawa > ab 30er Jahren Umsiedelungsprojekte (von Briten verfolgt) > einige 100
Menschen auf mehr oder weniger freiwilliger Basis (Anreize durch Regierung) auf PhönixInseln übersiedelt > dann 2. WK > Gilbert-Islands Schlachtgebiet zwischen Japan und
Amerika > Menschen auf Phönix-Inseln vergessen > dort aber zu wenig Wasser/Nahrung >
Menschen buchstäblich verhungert > Überlebende in 50er Jahren auf Salomon-Inseln (Ghizo)
> abgesehen von allem anderen auch cultural clash > ging trotzdem halbwegs gut, bis sie
begannen Einheimischen Jobs „wegzunehmen“ > neuerliche Umsiedelungen (50er, 60er
Jahre) von Ghizo nach Shortland-Islands
> anfängliche voluntary migration (Gilber-I. nach Phönix-I.) wurde in Folge zu forced
migration
(Generell funktioniert geplante Umsiedlung fast nie > meist wird auch viel zu kurzsichtig
„von außen“ geplant, mit wenig Rücksicht auf innere Strukturen.)
Ocean-Islands (Banaba)
Große Vorkommen an hochwertigem Guano > Banaba wie Nauru kleine Insel, Boden
meterhoch mit Guano (Vogeldung) bedeckt > Guano enthält hochgradiges, reines Phosphat >
wichtig für Düngemittelindustrie > Insel während des 2. WK wichtige Rolle, besonders ab
Pearl Harbour > von Japanern besetzt, Rohstoff ausgebeutet, Bevölkerung deportiert auf
Carolinen-Inseln, teils als Arbeitskräfte (Zwangsarbeit) auf Inseln gelassen > gegen
Kriegsende auch Massaker
Nach dem Krieg wollten Migranten von Carolinen wieder nach Banaba zurück > Insel aber
durch Krieg u. Ausbeutung mehr oder weniger unbewohnbar > bedurfte Unterstützung von
außen (NM-Hilfe etc.) bis Ressourcen wieder erholt u. Landwirtschaft aufgebaut > Briten
hatten Idee, Ocean Island-Bevölkerung auf Fidschi-Inseln auszusiedeln > FidschiStammesführer waren bereit, die Insel Rambi an Briten zu verkaufen (ziemlich spektakulär,
weil Landbesitz in diesem Gebiet extrem wichtig) > Bewohner Banabas siedelten nach Rambi
> heute auf Banaba nur mehr ganz kleine Bevölkerungsgruppe (ca. 150 Personen) > auf
Rambi ehemalige Einwohner Banabas ca. 2500 Personen (Staatsangehörige Fidschis mit
Sonderstatus u. eigener Vertretung im Parlament [?])
Nauru
Ebenfalls mehr oder weniger devastiert durch Guano-Abbau > Einwohner galten allerdings
lange Zeit als reichste Bevölkerung der Welt (in ähnlicher Kategorie wie Brunei u.ä.) > hatten
bald auch den Ruf etwas verrückt zu sein (Unmengen von Geld für Luxusautos, dabei nur
eine einzige Straße auf Insel etc.) > heute ist der Staat massiv verschuldet; außerdem ist der
gesamte Guano von Oberfläche herausgekratzt, zurückgeblieben ist ein „Mondlandschaft“,
sogar das Mikroklima hat sich verändert, Erodierung, Verwüstung > dortige Bevölkerung hat
Möglichkeit, neu aufzuforsten oder umzusiedeln > heute sind bereits sehr viele Nauraner
ausgewandert nach Australien oder Neuseeland
Tampa-Affäre:
2002 versuchte Flüchtlingsschiff (von Indonesien kommend [?]) in australische
Küstengewässer zu kommen > war fast am sinken > norwegisches Schiff Tampa nahm
Flüchtlinge auf, durfte nun aber selbst nicht in australische Hoheitsgewässer > kreuzte
wochenlang vor australischer Küste, langwierige Verhandlungen > schließlich wurde auf der
schwer verschuldeten Insel Nauru gegen Bezahlung der australischen Regierung ein
Flüchtlingslager für diese Menschen errichtet > ähnliches Flüchtlingslager von australischer
Regierung auch auf Manos errichtet für boatpeople (um sie möglichst weit weg von
Australien „aufzubewahren“)
Belau/Palau
Deutsche Kolonie bis 1918, dann japanische, dann amerikanische, seit Mitte 90er Jahre
unabhängige, jedoch defacto abhängig von USA
> nahe Äquator > heiß, trocken > nach mehrjähriger Trockenheit ging die deutsche
Kolonialregierung berits um 1900 daran, die Bevölkerung von kleineren Inseln auf Hauptinsel
umzusiedeln
> Beispiel für klimatisch bedingte Migration
Auf Pazifikinseln insgesamt ist der wichtigste Auslöser für Migration zweifellos die
Arbeitssuche > einige Zahlen:
Neuseeland insgesamt ca. 4 Mio. Einwohner (2004)
Samoa ca. 170.000 Ew., nochmal 100.000 in Neuseeland
Cook Islands ca. 17.000, in Neuseeland nochmal ca. 45.000
Tonga ca. 100.000, in Neuseeland nochmal 30.000
Nive [?] ca. 2000, in Neuseeland nochmal ca. 16.000
> betrifft Elterngeneration und Nachkommen (also 2. Generation) > Migration erst in
1960/70er Jahren eingesetzt, verstärkt in 80er/90er Jahren u. Migrationsbewegung noch nicht
abgeschlossen
> Zukunftsperspektive für Inseln im Pazifik nicht allzu rosig (nach Einschätzung Mücklers) >
es ist sogar ein Rückfallen der Inseln in Peripherie zu bemerken (Erreichbarkeit wird wieder
schlechter) > gut erreichbar nur mehr Inseln mit hohem Tourismusanteil, hängt wieder mit
guter Infrastruktur zusammen
> Prognose: in 50 Jahren wird Großteil der Inseln nicht mehr besiedelt sein, weil Leute
ausgewandert auf der Suche nach besseren Möglichkeiten, einer besseren Lebensperspektive
> auch Auwirkungen des Global Warming hier bereits vielfach deutlich sichtbar und
problematisch > z. B. durch Steigen des Meeresspiegels Flugfelder nicht mehr anfliegbar >
betrifft v.a. die Atoll-Inseln
Verhältnis Arbeitsmigranten - Daheimgebliebene
Geldrücküberweisungen (remittances) erhalten Staatshaushalt substantiell aufrecht >
Abhängigkeit von remittances > Geldleistungen nehmen ab mit Aufenthaltsdauer in neuem
Aufenthaltsort > mit Entscheidung etwa in Neuseeland zu bleiben, zeigt sich Neuorientierung,
Identifizierung mit Aufnahmeland in sinkenden remittances-Beträgen (nicht zuletzt auch, weil
Geldbeträge meist große Belastungen darstellen) > z. B. werden aus in Tonga jährlich ca. 850
Euro/Person und in Samoa ca. 500 Euro/Person von Auswanderern rücküberwiesen (hoher
Betrag, v.a. wenn man davon ausgeht, dass es sich dabei ja meist um schlechtbezahlte
ArbeiterInnen handelt) > zu bedenken auch, dass Familienbande sehr eng und wichtig >
sozialer Druck zu Überweisen groß > Studien, dass in 2. Generation Druck und damit auch
Überweisungsbereitschaft stark nachlässt
> auch die Staaten sind klarerweise an remittances interessiert > entwickeln Strategien, um
Menschen an Land zu binden > z. B. Einladungen „nach Hause“ in regelmäßigen Abständen,
damit Entidentifikation und damit auch Entsolidarisierung verhindert wird (mitunter werden
diesen Auswanderern auch Titeln verliehen, die in Gesellschaft hohe Bedeutung, damit ihr
Ansehen in Gesellschaft und entsprechend ihre Bindung erhöhen > auch werden – um
sozusagen die „Einseitigkeit“ der remittances zu durchbrechen, den Auswanderern im
Gegenzu verschiedene Sachgüter zugesendet.
20.6.05
FLÜCHTLINGSMIGRATION
Begriffe „Flüchtling“ und „MigrantIn“ werden meist unpräzise verwendet > oft auch
beabsichtigt, weil politische Auswirkungen damit verbunden > für Verantwortliche/polit.
EntscheidungsträgerInnen oft „praktisch“, nicht genau festzulegen, wer ein Flüchtling und
wer „nur“ MigrantIn ist > Staaten können es sich so leichter machen, sich der Verantwortung
gegenüber Flüchtlingen zu entziehen > MigrantInnen sind leichter abzuweisen
Wer zählt als Flüchtling? Was ist Flucht?
Fluchtsituation sind für Betroffene besonders belastende Migrationssituationen > jede Flucht
mit hohen physischen und psycho-sozialen Kosten verbunden
Definition von „Flüchtling“ meist sehr schwammig
Flucht definitiv Art der unfreiwilligen Migration > es gibt keine Handlungsalternative
>> Ein Kriterium zur Bestimmung von Flucht ist das Fehlen einer Handlungsalternative
Bernhard Satel definierte Entscheidungsprozess, der zu Migration führt als Ablauf von 3
Phasen:
- Vorstellung des Zielgebietes
- Kosten-Nutzenanalyse
- Migration
> dazu kommen individuelle u. psychologische Faktoren (z. B. persönliche Bindungen, die
dazu führen, dass Menschen trotz widriger Umstände zu Hause bleiben) > diese Faktoren bei
Migrationstheorien häufig ausgeblendet
(wenn nur die 3 Phasen entscheiden würden über Migration, würden wesentlich mehr
Menschen wandern)
Die genannten 3 Phasen können bei Fluchtsituationen in der Regel nicht eingehalten werden
(keine Zeit, muss oft schnell gehen)
Vorausplanender Flüchtling (anticipatory refugee)
Aufgrund zu erwartender Gefahrensituationen wird migriert (Flucht angetreten) > Flucht
erfolgt geordneter
Acute refugee / akuter Flüchtling
Unmittelbarer Flüchtling > muss alles liegen und stehen lassen, sonst vom Tod bedroht
Als Ursachen für Flüchtlingsmigration können grundsätzlich „manmade causes“ und „natural
disaster“ unterschieden werden.
„Freiwillige“ und „unfreiwillige“ Migration sind meist noch zusätzlich konnotiert in
Richtung „ökonomisch motiviert“ und „politisch motiviert“
> dabei handelt es sich freilich um Simplifizierung, die nicht immer zutrifft; auch
Verknüpfungen sind möglich („Wirtschaftsflüchtling“)
Bei Definition von Flüchtling in Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) sind
Wirtschaftsflüchtlinge ausgeblendet.
Auch historisch gesehen schon immer Unterscheidung zwischen Flucht und Migration
schwierig
> Moses (Auszug aus Ägypten wäre im heutigen Deutschland nicht als „Flucht“ anerkannt
worden)
Noch nie gab es so viele Regeln, um Migration zu regulieren und zu behindern wie heute >
Pass setzt voraus, dass man einen Fixpunkt hat (StaatsbürgerIn eines Landes ist) > es herrscht
heute ein komplexes bürokratisches System > Mensch des 18. Jahrhunderts würde
bürokratischen Abläufe, die heute etwa beim Verlassen eines Landes auf Flughafen ablaufen,
nicht verstehen
Die Begriffe „Flüchtling“ und „Einwanderer“ werden von Staaten oft nach Bedarf verwendet,
um gewisse Möglichkeiten der Steuerung der Einwanderung/Aufnahme zu haben >
gleichzeitig wird diese Unschärfe auch von „Wirtschaftsflüchtlingen“ selbst benutzt > aber:
wenn man sich zu Flüchtlingsschutz bekennt, muss man eben auch in Kauf nehmen, dass
mitunter auch „Wirtschaftsflüchtling“ „durchrutscht“ > aber was wäre Alternative? >
riskieren, dass Menschen lebensbedrohenden Gefahren ausgesetzt sind (durch
Nichtaufnahme, Abschieben)
Genfer Flüchtlingskonvention
1 A, Abs. 2 des Abkommens über Rechtstellung der Flüchtlinge
Flüchtling ist eine Person, die
1. aus begründeter Furcht vor Verfolgung
2. wegen Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppe
oder wegen ihrer politischen Überzeugung
3. sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt und
4. den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser
Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will
Flüchtlingen Asyl zu geben, ist auch ambivalent zu sehen, denn reiner Schutzcharakter des
Asyls impliziert auch, dass sie sich mit Aufnahme in irgendeinem sicheren Land
zufriedengeben müssen, nicht dem Land ihrer Wahl
> dieser Punkt ist wichtig! > z. B. bei Familienzusammenführungen, aber auch in anderen
Situationen (vgl. letzte Vorlesung „Tampa-Affäre“)
In Genfer Abkommen steht auch, dass jede einzelne Person ein Verfahren zur
Flüchtlingsfeststellung bekommen muss.
Es ist aber auch die Möglichkeit einer „Massenflucht“ vorgesehen > ganze Gruppen werden
für begrenzte Zeit zu Flüchtlingen erklärt („temporary protection“)
Weiteres zur Genfer Flüchtlingskonvention:
Punkt „individuelle Verfolgung“ zeigt, dass auch GFK eine Geschichte hat und in ihrem
historischen Kontext zu sehen ist > wurde eigentlich für Situation in Europa nach dem 2.
Weltkrieg geschaffen > also etwa für Flüchtlinge vor Kommunismus > Beschränkungen der
Reichweite erst 1967 aufgehoben > Ziel der Gründerväter war ein internationaler Codex, der
Rechte von Flüchtlingen festlegen sollte > ist nicht durchgehend gelungen > einziger Punkt
von ursprünglichem Abkommen, der noch immer Gültigkeit, ist jener des „non refoulment“ >
Abschiebung von Flüchtlingen in Land, wo Verfolgung droht, ist verboten
Generell hat die enge Definition der GFK mit heutigen Realität kaum etwas zu tun > es gibt
auch andere, neuere Flüchtlingskonventionen, z. B. Cartagena-Konvention [?], die wesentlich
weitere Definitione von Flüchtlingen aufweisen
Kontingentflüchtling: zeitlich befristetes Aufenthaltsrecht ohne individuelles Verfahren
Rückführung von Flüchtlingen im Grunde für alle Beteiligten schwierige Sache (also
Flüchtlinge, aber auch Polizisten etc. > Verantwortung liegt bei Politikern, die aber häufig
Schreibtischtäter sind, die sich bei Entscheidungen nicht überlegen, was das für die Praxis
bedeutet), Bsp. Omofuma
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