EUROPÄISCHE KOMMISSION PRESSEMITTEILUNG Brüssel, den 2. Oktober 2013 Historischer UN-Dialog zu Migration und Entwicklung am 3./4. Oktober in New York Am 3. und 4. Oktober findet in New York der hochrangige Dialog der Vereinten Nationen zu Migration und Entwicklung statt. Zum zweiten Mal in der Geschichte treffen sich politische Entscheidungsträger und Experten aus der Praxis aus der ganzen Welt, um über einen mutigeren Ansatz im Bereich Migration und Entwicklung nachzudenken. Die für Inneres zuständige Kommissarin Cecilia Malmström wird die EU bei diesem Treffen vertreten und einen der Hauptbeiträge zum Thema Migration und den Entwicklungsrahmen für die Zeit nach 2015 leisten. Sie wird auch dazu Stellung nehmen, wie die weltweiten Bemühungen besser an die neue Realität der ständig steigenden internationalen Mobilität angepasst werden können. „Der hochrangige Dialog wird sich auf die Frage konzentrieren, wie die Vorteile der internationalen Migration sowohl für die Migranten als auch die Staaten selbst gefördert werden können und wie die globale Zusammenarbeit in diesem Bereich gestärkt werden kann. Wir müssen unseren Ansatz zu Migration und Mobilität neu definieren, um alle Vorteile für unsere Gesellschaft und die Wirtschaft zu nutzen. Das gesamte Potenzial der Migration für die wirtschaftliche Entwicklung zu nutzen, ist eine der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Wir müssen konkrete Maßnahmen fördern, die einen sinnvollen Beitrag zum Leben der Migranten leisten und ihre Rechte schützen“, so Cecilia Malmström. Neue UN-Daten zeigen, dass die Zahl der internationalen Migranten von 175 Mio. im Jahr 2000 auf heute 232 Mio. angestiegen ist, wobei die Steigerung in Asien am stärksten ist. Im Jahr 2040 soll ihre Zahl auf 400 Mio. steigen. Europa bleibt das beliebteste Ziel mit 72 Mio. Migranten im Jahr 2013. Deutschland und Frankreich weisen innerhalb Europas die größten Einwanderergemeinschaften auf. Der hochrangige Dialog soll zu einer maßnahmenbezogenen Agenda mit messbaren Zielen in folgenden Bereichen führen: Sicherstellung, dass in Entwicklungsstrategien Migration und Mobilität als „fördernde Faktoren“ für Entwicklung anerkannt werden, Achtung der Würde und der Grund- und Menschenrechte der Migranten unabhängig von ihrem Rechtsstatus, Anerkennung der Chancen und Herausforderungen, die die steigende Urbanisierung und Migration für Städte und städtische Gebiete bringen, Stärkung des Migrationsmanagements durch bilaterale und regionale Zusammenarbeit, auch mit der Zivilgesellschaft, Förderung der internationalen und regionalen Arbeitsmobilität. IP/13/898 Hintergrund Schlüsselzahlen zur internationalen Migration Es leben mehr Menschen als je zuvor im Ausland. Im Jahr 2013 betrug die Zahl der internationalen Migranten 232 Mio. Menschen (3,2 % der Weltbevölkerung), im Vergleich zu 175 Mio. im Jahr 2000 und 154 Mio. im Jahr 1990. Nach den neuesten Zahlen der UN1 halten sich zwei Drittel aller Migranten in Europa und Asien auf. Europa bleibt das beliebteste Ziel mit 72 Mio. Migranten im Jahr 2013. Deutschland und Frankreich weisen innerhalb Europas die größten Einwanderergemeinschaften auf. Die Süd-Süd-Migration so weit verbreitet wie die Süd-Nord-Migration. Die meisten internationalen Migranten stammen aus Entwicklungsländern, doch in den letzten Jahren haben sie sich fast gleichermaßen in Industriestaaten und in Entwicklungsländern niedergelassen. Diese zunehmende regionale und globale Mobilität bietet Chancen - zum Beispiel trägt sie zur Verringerung von Armut und zur Innovation bei. Notwendig ist jedoch eine wirksame Steuerung, um den Herausforderungen zu begegnen, wie dem „brain drain“ (Emigration gebildeter Menschen), der Ausbeutung der Migranten und den Auswirkungen der Migration auf die Urbanisierung. Im Mittelpunkt der Gespräche beim hochrangigen UN-Dialog stehen folgende Themen: Gewährleistung der Wahrung der Menschenrechte aller Migranten, insbesondere der Frauen und Kinder, sowie Bekämpfung von Schleusung und Menschenhandel und Gewährleistung einer geregelten, regulären und sicheren Migration, Bewertung der Auswirkungen der internationalen Migration auf die nachhaltige Entwicklung und Bestimmung der Prioritäten mit Blick auf die Vorbereitung des Entwicklungsrahmens für die Zeit nach 2015, Intensivierung der Partnerschaften und der Zusammenarbeit im Bereich der internationalen Migration, Stärkung von mechanismen für eine wirksame Einbettung von Migrationsfragen in die Entwicklungspolitik und Förderung der Kohärenz auf allen Ebenen, und internationale und regionale Mobilität von Arbeitskräften und ihre Auswirkung auf die Entwicklung. Der EU-Ansatz Mit ihrem globalen Ansatz zu Migration und Mobilität hat die EU eine ausgewogene und umfassende externe Migrationspolitik entwickelt, die Migration und Entwicklung zu ihren vier prioritären operationellen Bereichen zählt. Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit der EU ist die Migration ferner eine Priorität der Agenda für den Wandel. Gemeinsam mit den Mitgliedstaaten ist die EU der weltweit größte Geldgeber für Entwicklungshilfe und wird auch in den kommenden Jahren substanzielle Unterstützung leisten. Zwischen 2004 und 2012 hat die Kommission beinahe 1 Mrd. EUR für mehr als 400 migrationsbezogene Projekte zugesagt. 1 UN Department of Economic and Social Affairs (UN-DESA) 2 Am 21. Mai hat die Europäische Kommission eine Mitteilung mit dem Titel „Den Beitrag der Migration zur Entwicklung optimieren“ angenommen, die die Grundlage für eine gemeinsame Basis der EU und ihrer Mitgliedstaaten beim hochrangigen Dialog darstellt. Sie enthält auch Vorschläge dafür, wie gewährleistet werden kann, dass künftige Maßnahmen im Bereich von Migration und Entwicklung tatsächlich umfassend sind und sämtliche positiven und negativen Auswirkungen der Migration auf die nachhaltige wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung von Herkunfts- und Zielländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen einbeziehen. Nützliche Links Cecilia Malmströms Website Folgen Sie Kommissarin Malmström auf Twitter GD Inneres: Website Folgen Sie der GD Inneres auf Twitter Kontakt: Michele Cercone (+32 2 298 09 63) Tove Ernst (+32 2 298 67 64) 3