Markakis, John (1994): Ethnic Conflict &the State in the Horn of

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Markakis, John (1994): Ethnic Conflict &the State in the Horn of Africa, in: Fukui,
Katsuyoshi, Markakis, John (Hg.): Ethnicity & Conflict in the Horn of Africa,
London: James Currey & Athens: Ohio University Press, S. 217-237.
Fukui, Katsuyoshi, Markakis, John (1994): Introduction, in: Fukui, Katsuyoshi,
Markakis, John (Hg.): Ethnicity & Conflict in the Horn of Africa, London: James
Currey & Athens: Ohio University Press, S. 1-11.
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Entwicklungsbegriff in der Einleitung
Der Text "Ethnic Conflict & the State in the Horn of Africa" ist der einzige
historische Artikel des Sammelbandes, der hauptsächlich von Anthropologen verfasst
wurde. Bereits in der Einleitung des Sammelbandes, die Markakis als einer der
Herausgeber mitverfasste und bei der eine Einführung des Lesers in die vielfältigen
Probleme am Horn von Africa angestrebt wird, kommt zweimal das Wort
"development" vor.
Beim ersten Mal, auf Seite 6, wo die Entstehung von verschiedenen ehtnischen
Identitäten der Region diskutiert wird, erfolgt die Verwendung im Sinne von
Fortschritt/Verbesserung:
"Bringing the spotlight of history to bear on ethnicitiy (...) is a recent and promising development."
Zuvor wird erwähnt, dass ethnische Identitäten nicht einfach natürlich gewachsen,
sondern Produkte ganz bestimmter historisch, politisch und sozial beeinflusster
Gegebenheiten sind. Deshalb soll, wie Markakis und Fukui argumentieren,
Geschichte ein Instrument sein, der Entstehung verschiedener Ethnien auf den Grund
zu gehen.
Die zweite Erwähnung des Begriffes "development" (auf S. 8) erfolgt nicht nur in
einem anderen Kontext, auch die Konnotation ist eine andere. In diesem Absatz wird
erwähnt,
dass
Dürrekatastrophen
und
Hungersnöte
die
Selbstversorgungsmöglichkeiten der Bevölkerung zunichte gemacht haben, wodurch
diese nun auf Hilfsorganisationen angewiesen seien.
"(...), these developments account for the heightened presence of the state (...)."
Hier schwingt bei der Verwendung des Begriffs Entwicklung ein chronologisches
Verständnis mit. Entwicklung wird verstanden als Veränderung über einen Zeitraum,
dessen Anfang durch die Hungersnöte und Dürrekatastrophen gekennzeichnet ist und
der bis zur Gegenwart andauert.
Beide hier erwähnten Ausschnitte sind eingebettet in eine Diskussion, welche Rolle
die Grenzziehung nach der Unabhängigkeit der Staaten im Osten Afrikas für die
Bevölkerung gespielt hat.
Entwicklungsbegriff des Textes "Ethnic Conflict & the State in the Horn of Africa":
In diesem 21 Seiten langen Text, findet der Begriff insgesamt vierzehn Mal
Verwendung. Auffällig dabei ist, dass er nicht regelmäßig über den Text verteilt wird,
sondern eher in wenigen Absätzen geblockt vorkommt. Besonders oft ist dies der Fall
in einem Unterkapitel, in dessen Titel schon das Wort "development" erwähnt wird:
"Uneven development". Bereits in diesem Kapitel, das insgesamt etwas mehr als eine
Seite lang ist, benutzt der Verfasser achtmal diesen Begriff. Insgesamt, außer im Titel
noch zweimal in Verbindung mit dem Wort "uneven". In dieser Kombination
gebraucht, nimmt "Entwicklung" hauptsächlich Bezug auf den ökonomischen und
technologischen Fortschritt der einzelnen Länder. Dies wird im zweiten Satz deutlich,
in dem der Autor folgendes feststellt:
"Uneven development was a major feature of the colonial economy, when capital and modern
technology were brought together to create a new mode of production, that is, cultuvation of export
crops, in aereas where suitable land, labour and water were available." (S. 224)
Da aber Arbeitskraft, Wasser und brauchbares Land nicht überall zu finden waren,
kam es zu einer "ungleichen Entwicklung".
Bereits bei der nächsten Verwendung des Begriffes "Entwicklung" bedient sich der
Autor einer weiteren Bedeutung dieses Wortes:
"(...) development of the productive forces (...)" (S.224)
Hier wird "development" als Sysnonym für "Schaffung" verwendet.
Eine dritte Bedeutung des Begriffs im Sinne eines geschichtlichen Verlaufs kann aus
diesem Text noch herausgelesen werden:
"(...) the espousal of Marxism by military regimes in all three countries shortly after the seizure of
power was a surprising developnment" (S. 234)
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Markakis, der in diesem Text über die
Probleme berichtet, die sich aus der Grenzziehung nach der Unabhängigkeit ergeben
haben, den Begriff "Entwicklung" in drei verschiedenen Bedeutungen einsetzt.
Welche Beudeutung er jeweils verwendet, lässt sich meist durch den Kontext
erkennen, aber auch durch direkte Beifügungen, wie z.B. "economic development"
Allen Verwendungsarten zugrunde liegend ist jedoch die Bedeutung von
"Entwicklung" als Prozess und Veränderung. Ob sich dieser Prozess auf einen
ökonomischen Verlauf im Sinne eines Stufenmodells von Rostow bezieht, wonach
dann die Entwicklung als positiv bewertet wird, die sich in richtung des festgelegten
Ziels bewegt, und die, die sich davon entfernt als negativ, oder ob sich der Prozess auf
einen geschichtlichen Ablauf ohne Wertung bezieht, ist dann sehr stark vom Kontext
abhängig.
Fage, John D., Oliver, Roland (2002): Der Weg in die Unabhängigkeit. In: Fage,
John D., Oliver, Roland: Kurze Geschichte Afrikas, Wuppertal: Hammer, S.
246-279.
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Entwicklungsbegriff
Wie der Titel schon sagt, beschäftigen sich die Autoren im Kapitel "Der Weg in die
Unabhängigkeit" mit dem Ende der Kolonialzeit und der Unabhängigkeitsbewegung
afrikanischer Staaten. Besonders wird dabei erwähnt, wie durch die Unabhängigkeit
neue Staaten entstanden und wie die Grenzziehung erfolgte. Der Text ist
chronologisch aufgebaut, beginnend mit Südafrika, dem ersten afrikanischen Land,
das die Unabhängigkeit erreichte. Dann werden der Reihe nach andere Länder und
Regionen abgehandelt, indem zumeist ein Überblick über den geschichtlichen
Verlauf der Länder/Regionen vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis zur Erlangung der
Unabhängigkeit gegeben wird.
Der Begriff "Entwicklung" wird während des gesamten Textes viermal verwendet.
Gleich im ersten Absatz wird festgestellt:
"Der allgemeine Zusammenbruch des Koloialsystems (...) war im Wesentlichen eine Folge der
wirtschaftlichen und sozialen Entwickungen" (S. 246)
Auf Seite 248 wird die
"Entwicklung von Bergbau und Industrie"
erwähnt.
Vier Seiten später kommt die
"Entwicklung der ärmeren Gebiete" (S.252)
zur Sprache.
In der letzten Verwendung des Begriffs "Entwicklung" erfährt man, dass sich die
"koloniale Entwicklung in einem Maße beschleunigte, dass die Europäer die afrikanischen
Angelegenheitenimmer mehr bestimmten (...)" (S. 246)
Auch in diesem Text schwingen mit dem Begriff "Entwicklung" unterschiedliche
Bedeutungen mit. Wie schon in dem zuvor diskutierten Text, kann man auch hier drei
verschiedene Entwicklungsbegriffe ausmachen: Im ersten und vierten Beispiel wird
der Begriff als geschichtlicher Prozess verwendet. Im zweiten Beispiel hingegen
könnte statt "Entwicklung" wieder das Wort "Schaffung" gebrauchen.
Bei der dritten Verwendung wird "Entwicklung" mit einem ökonomischen Prozess
mit dem Ziel des Wohlstandes konnotiert.
Auch wenn "Entwicklung" in dem ausgewählten Kapitel nur viermal vorkommt, kann
der gesamte Text mit "Entwicklung", gesehen als geschichtlicher Prozess", in
Verbindung gebracht werden. Die chronologisch vorgestellte Geschichte jedes Landes
und jeder Region kann für sich als "Entwicklung" verstanden werden.
Fage, John D., Oliver, Roland: Der Weg in die Unabhängigkeit. In: Fage, John D.,
Oliver, Roland: Kurze Geschichte Afrikas. S. 246-279.
Primärliteratur:
Fage, John D., Oliver, Roland (2002): Der Weg in die Unabhängigkeit. In: Fage,
John D., Oliver, Roland: Kurze Geschichte Afrikas, Wuppertal: Hammer, S.
246-279.
Markakis, John (1994): Ethnic Conflict &the State in the Horn of Africa, in: Fukui,
Katsuyoshi, Markakis, John (Hg.): Ethnicity & Conflict in the Horn of Africa,
London: James Currey & Athens: Ohio University Press, S. 217-237.
Fukui, Katsuyoshi, Markakis, John (1994): Introduction, in: Fukui, Katsuyoshi,
Markakis, John (Hg.): Ethnicity & Conflict in the Horn of Africa, London: James
Currey & Athens: Ohio University Press, S. 1-11.
"Entwicklung" oft falsch verwendet: Wenn man ökonomischen Stand zweier Länder
vergleicht, vergleicht man eigentlich nicht "Entwicklung", im Sinne von
Veränderung, die ja ein nicht abgeschlossener Prozess ist, sondern eben punktuell den
derzeitigen Stand.
Wenn also Land A eine sehr großen, technologischen Fortschritt macht, was den
technologischen Stand zu einem gewissen Zeitpunkt betrifft, trotzdem aber schlechter
abschneidet als das Land B,
Wort "entwickelt", so wie es verwendet wird, kann es eigentlich nicht geben, weil
wenn etwas entwickelt ist, es das Ziel erreicht hat. Man geht aber davon aus, dass es
sich noch weiterentwickelt, vorläufiges Ziel kann erreicht werden, das gibt es aber
nicht, sofern es nicht explizit formuliert ist.
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