Stunde am 29.11.2004

Werbung
INSTITUTE UND FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN
 HIIK (Heidelberger
Konfliktforschung
www.hiik.de
Institut
für
Internationale
 UPPSALA UNIVERSITY OSLO:
Gleditsch N.P./Wallensteen P./Eriksson M./Sollenberg
M./Strand H. (2002), Armed Conflict 1946-2001: A New Dataset, in: Journal of Peace Research, vo. 39, no. 5, pp. 615-637
 SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute)
www.sipri.org
 IISS (International Institute for Strategic Studies)
www.iiss.org
DEFINITIONEN
HIIK
(Heidelberger
Konfliktforschung)
Institut
für
Internationale
„Konflikte sind Interessensgegensätze (Positionsdifferenzen)
um nationale Werte (Unabhängigkeit, Selbstbestimmung,
Grenzen, Territorien, etc.) von einiger Dauer und Reichweite
zwischen mindestens zwei Parteien (Staaten, Staatengruppen,
Organisationen, organisierte Gruppen), die entschlossen sind,
sie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Dabei muß auf
mindestens einer Seite die organisierte Staatsmacht involviert
sein.
Unterscheidung zwischen „latenten Konflikten“, „Krisen“,
„ernsten Krisen“ und „Kriegen“
GLEDITSCH u.a.
- „Minor Armed conflict“ (mindestens 25 „battle-related“
Opfer pro Jahr und weniger als 1000 Tote im gesamten
Verlauf des Konflikts)
- „Intermediate Armed Conflict“ (mindestens 25 aber
weniger als 1000 Tote innerhalb eines Jahres)
- „War“ (mindestens 1000 Tote innerhalb eines Jahres)
- “Major Armed Conflicts” includes the two most severe
levels of conflict, i.e. intermediate armed conflict and
war.
Herfried Münkler: Die neuen Kriege, Hamburg 2002, S. 11-12
„Ist es unter solchen Bedingungen überhaupt noch sinnvoll, am
Begriff des Krieges als einer zusammenfassenden Bezeichnung
großräumig organisierter Gewalt festzuhalten? Tatsächlich hat mit
dem Ende des staatlichen Gewaltmonopols der Krieg zusehends seine
Konturen verloren: kriegerische Gewalt und organisierte Kriminalität
gehen immer häufiger ineinander über, und es ist oftmals kaum noch
möglich, zwischen kriminellen Großorganisationen, die sich mit
politischen Ansprüchen drapieren, und den Überresten einstiger
Armeen oder der bewaffneten Anhängerschaft eines Warlords zu
unterscheiden, die sich durch Plünderungen und den Handel mit
illegalen Gütern alimentieren. So ist ‚Krieg’ zu einem politisch
umstrittenen Begriff geworden. Redet man einer Eskalation der
Gewalt das Wort, wenn man ihn auf diese Phänomene anwendet?
Oder verschließt man die Augen vor den neuen Entwicklungen des
Kriegsgeschehens, wenn man, am herkömmlichen Modell des
Staatenkrieges festhaltend, den substaatlichen Formen der
Gewaltanwendung die Qualität eines Krieges abspricht? Vor allem in
der Auseinandersetzung mit den jüngsten Formen des internationalen
Terrorismus hat diese Frage erhebliche politische Brisanz gewonnen.
Was als Krieg zu bezeichnen ist und was nicht, ist spätestens seit dem
11. September 2001 keine innerakademische Frage mehr, sondern
eine Entscheidung von womöglich weltpolitischer Relevanz.“
Verteilung der Konflikte/Kriege nach Kontinenten
- Unterscheidung zwischen „Kriegskontinenten“ und
„Friedenskontinenten“ – 2001 – 14 Konflikte in Afrika
und 13 in Asien (von 34 insgesamt), Naher Osten 4 und
in Europa nur 2 (Tschetschenien und Mazedonien) UPPSALA
- ähnlich nach HIIK (35 überwiegend gewaltsame
Konflikte – davon: Europa 1 – Tschetschenien; Afrika 12
[z.B. Angola, Äthiopien, Kongo, Sudan, Liberia, Somalia
etc.] , Amerika 5 [z.B. Kolumbien, Guatemala, Haiti]
Asien 11 (Indien, Myanmar, Sri Laka, Phillippinen),
Vorderer und Mittlerer Osten 6)
MENZEL Ulrich (2000): Das Ende der einen Welt oder Die
weißen Flecken auf der Landkarte nehmen wieder zu, in:
Joachim Betz/Stefan Brüne (Hg.): Jahrbuch Dritte Welt 2001,
München 19-32
„Mitten in Afrika gibt es eine einzige große Kriegszone von
Angola über die beiden Kongo, Ruanda, Burundi bis in den
südlichen Sudan und weiter nach Äthiopien und Eritrea, wobei
die klassische Unterscheidung zwischen Krieg und
Bürgerkrieg nicht mehr möglich ist. Die weißen Flecken auf
der Landkarte nehmen zu, über die lediglich noch mutige
Reisebeschreibungen Auskunft geben.“
NEUE KRIEGE
 ENSTAATLICHUNG DES KRIEGES
 DIFFUSSION DER GEWALT bzw.
PRIVATISIERUNG DER GEWALT
 ASYMMETRISIERUNG DER KRIEGE
 GEWANDELTE FINANZIERUNGSQUELLEN
 WEITERE NEUE DIMENSIONEN DER KRIEGE
Begriffskontinuum Krieg – Frieden
Zunehmende
Machtrivalität
Krieg
Krise
(latent/offen)
Konflikt
Aktuelle Gewalt
Strukturelle
Gewalt
Umschlagpunkt: Zivilisierung des Konflikts
Gewaltfreiheit/Gewaltlosigkeit
Kooperation
Sicherheit (militärische,
politische,
ökonomische, soziale)
Zunehmende
Integration
Interdependenz
Frieden
Quelle: Meyers, Reinhard: Krieg und Frieden, in: Woyke, Wichard
(Hrsg.): Handwörterbuch Internationale Politik, 6. Auflage, Opladen 1995,
S. 240
Herunterladen