INSTITUTE UND FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN HIIK (Heidelberger Konfliktforschung www.hiik.de Institut für Internationale UPPSALA UNIVERSITY OSLO: Gleditsch N.P./Wallensteen P./Eriksson M./Sollenberg M./Strand H. (2002), Armed Conflict 1946-2001: A New Dataset, in: Journal of Peace Research, vo. 39, no. 5, pp. 615-637 SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) www.sipri.org IISS (International Institute for Strategic Studies) www.iiss.org DEFINITIONEN HIIK (Heidelberger Konfliktforschung) Institut für Internationale „Konflikte sind Interessensgegensätze (Positionsdifferenzen) um nationale Werte (Unabhängigkeit, Selbstbestimmung, Grenzen, Territorien, etc.) von einiger Dauer und Reichweite zwischen mindestens zwei Parteien (Staaten, Staatengruppen, Organisationen, organisierte Gruppen), die entschlossen sind, sie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Dabei muß auf mindestens einer Seite die organisierte Staatsmacht involviert sein. Unterscheidung zwischen „latenten Konflikten“, „Krisen“, „ernsten Krisen“ und „Kriegen“ GLEDITSCH u.a. - „Minor Armed conflict“ (mindestens 25 „battle-related“ Opfer pro Jahr und weniger als 1000 Tote im gesamten Verlauf des Konflikts) - „Intermediate Armed Conflict“ (mindestens 25 aber weniger als 1000 Tote innerhalb eines Jahres) - „War“ (mindestens 1000 Tote innerhalb eines Jahres) - “Major Armed Conflicts” includes the two most severe levels of conflict, i.e. intermediate armed conflict and war. Herfried Münkler: Die neuen Kriege, Hamburg 2002, S. 11-12 „Ist es unter solchen Bedingungen überhaupt noch sinnvoll, am Begriff des Krieges als einer zusammenfassenden Bezeichnung großräumig organisierter Gewalt festzuhalten? Tatsächlich hat mit dem Ende des staatlichen Gewaltmonopols der Krieg zusehends seine Konturen verloren: kriegerische Gewalt und organisierte Kriminalität gehen immer häufiger ineinander über, und es ist oftmals kaum noch möglich, zwischen kriminellen Großorganisationen, die sich mit politischen Ansprüchen drapieren, und den Überresten einstiger Armeen oder der bewaffneten Anhängerschaft eines Warlords zu unterscheiden, die sich durch Plünderungen und den Handel mit illegalen Gütern alimentieren. So ist ‚Krieg’ zu einem politisch umstrittenen Begriff geworden. Redet man einer Eskalation der Gewalt das Wort, wenn man ihn auf diese Phänomene anwendet? Oder verschließt man die Augen vor den neuen Entwicklungen des Kriegsgeschehens, wenn man, am herkömmlichen Modell des Staatenkrieges festhaltend, den substaatlichen Formen der Gewaltanwendung die Qualität eines Krieges abspricht? Vor allem in der Auseinandersetzung mit den jüngsten Formen des internationalen Terrorismus hat diese Frage erhebliche politische Brisanz gewonnen. Was als Krieg zu bezeichnen ist und was nicht, ist spätestens seit dem 11. September 2001 keine innerakademische Frage mehr, sondern eine Entscheidung von womöglich weltpolitischer Relevanz.“ Verteilung der Konflikte/Kriege nach Kontinenten - Unterscheidung zwischen „Kriegskontinenten“ und „Friedenskontinenten“ – 2001 – 14 Konflikte in Afrika und 13 in Asien (von 34 insgesamt), Naher Osten 4 und in Europa nur 2 (Tschetschenien und Mazedonien) UPPSALA - ähnlich nach HIIK (35 überwiegend gewaltsame Konflikte – davon: Europa 1 – Tschetschenien; Afrika 12 [z.B. Angola, Äthiopien, Kongo, Sudan, Liberia, Somalia etc.] , Amerika 5 [z.B. Kolumbien, Guatemala, Haiti] Asien 11 (Indien, Myanmar, Sri Laka, Phillippinen), Vorderer und Mittlerer Osten 6) MENZEL Ulrich (2000): Das Ende der einen Welt oder Die weißen Flecken auf der Landkarte nehmen wieder zu, in: Joachim Betz/Stefan Brüne (Hg.): Jahrbuch Dritte Welt 2001, München 19-32 „Mitten in Afrika gibt es eine einzige große Kriegszone von Angola über die beiden Kongo, Ruanda, Burundi bis in den südlichen Sudan und weiter nach Äthiopien und Eritrea, wobei die klassische Unterscheidung zwischen Krieg und Bürgerkrieg nicht mehr möglich ist. Die weißen Flecken auf der Landkarte nehmen zu, über die lediglich noch mutige Reisebeschreibungen Auskunft geben.“ NEUE KRIEGE ENSTAATLICHUNG DES KRIEGES DIFFUSSION DER GEWALT bzw. PRIVATISIERUNG DER GEWALT ASYMMETRISIERUNG DER KRIEGE GEWANDELTE FINANZIERUNGSQUELLEN WEITERE NEUE DIMENSIONEN DER KRIEGE Begriffskontinuum Krieg – Frieden Zunehmende Machtrivalität Krieg Krise (latent/offen) Konflikt Aktuelle Gewalt Strukturelle Gewalt Umschlagpunkt: Zivilisierung des Konflikts Gewaltfreiheit/Gewaltlosigkeit Kooperation Sicherheit (militärische, politische, ökonomische, soziale) Zunehmende Integration Interdependenz Frieden Quelle: Meyers, Reinhard: Krieg und Frieden, in: Woyke, Wichard (Hrsg.): Handwörterbuch Internationale Politik, 6. Auflage, Opladen 1995, S. 240