Die Malediven - Inseln wie im Traum Vorwort: „Wohl jeder, der auf

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Die Malediven Inseln wie im Traum
Vorwort:
„Wohl jeder, der auf die Malediven kommt, trägt denTraum von
einer Insel, die ganz allein ihm zur Verfügung steht, mehr oder
weniger heimlich im Herzen. Knapp 1000 unbewohnte Inseln
laden ein, diesen Traum zu verwirklichen.”
Malediven
ein Inselparadies im Indischen Ozean
INHALTSVERZEICHNIS
1
Fakten und Zahlen zur Insel (ein Überblick)
1.1 Malediven ...
1.2 Lage und Größe
1.3 1000 Inseln?
1.4 Bewohner
1.5 Politik
1.6 Gliederung
1.7 Die Flagge
2
Geographie
2.1 Entstehung
2.2 Inseln
2.3 Klima
2.4 geographische Besonderheiten
2.5 Flora und Fauna
3
Flora und Fauna
3.1 Pflanzen
3.2 Tierwelt
4
Die Bevölkerung und ihre Kultur
4.1 Sprache
4.2 Schrift
4.3 Religion
4.4 Maledivische Namen
4.5 Tanz und Gesang
5
Wirtschaft und öffentliches Leben
5.1 Wie man auf den Inseln lebt
5.2 Fischfang als Lebensgrundlage
5.3 Landwirtschaft
5.4 Schulwesen
6
Der Tourismus
6.1 Allgemeines
6.2 Hauptstadt Male
6.3 Touristische Attraktionen
7
Kurzer Geschichtsabriss
Thema: 1. Fakten und Zahlen (Das Land im Überblick)
1.1.
Der Name
Offizieller Name:
Republik Malediven
Es gibt eine Reihe blumiger Erklärungen dafür, was der Name „Malediven” eigentlich
bedeutet, so etwa „Die Tausend Inseln”, „Fischinseln”, „Inseln der Frauen” und anderes
mehr. Zweifellos
geht der Name auf die Hindi-Wörter Mahal (Burg, Palast) und Diva (Insel) zurück. Das
Mahal veränderte sich im Laufe der Zeit zu Mal oder Male. Zusammengesetzt ergeben sich
die beiden Wörter Malediva, die „Palast- oder Sultansinsel”.
Die Malediven sind demzufolge die Inseln, die zur Palastinsel Male gehören.
Autokennzeichen:
gibt es nicht, da es kaum Autos auf diesen kleinen Inseln gibt
1.2
Lage und Größe
Lage: Die Malediven liegen etwa 500 bis 1000 km südwestlich der Südspitze Indiens
und Sri Lankas in den tropischen Gewässern des Indischen Ozeans. Dieses
Reich der 1000 Inseln gehört zum Kontinent Asien, auch wenn es auf einem
unterseeischen Bergrücken liegt. Von Indien sind die Malediven durch die
Lakkadivensee getrennt, von den Inseln der Lakkadiven durch den Acht-GradKanal.
Lage im Gradnetz:
Die Inselrepublik liegt um den 73. östlichen Längen und zwischen 8° n.B. und
dem Äquator. Die nördlichste Insel ist Turakuna
im Haa-Alif
Atoll, auf 7,7´ n.B. und die südlichste Insel heißt Gan im
Seemu Atoll auf
0°42`s.B.
Die Hauptstadt Male findet man im Gradnetz
bei 73° ö.L. und 4° n.B.
Fläche:
298 km²
(etwa knapp 1/3 der Fläche Warschaus)
107.500 (51.800)? km²
(inklusive Meeresfläche)
Ausdehnung:
Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 950 km und
die Ost-West-Ausdehnung die etwa 150 km an der
breitesten Stelle mißt.
andere Zahlen:
Höchster Punkt:
Tiefster Punkt:
1.3.
Zahl der Inseln
auf Wilingi Island 24m
Meerespiegel
Sind es wirklich 1000? Die genaue Anzahl der Inseln ist schwierig zu bennennen, da in
vielen Fällen die Abgrenzung zwischen Insel und Sandbank fließend ist. Es gibt so
abweichende Zahlenangaben. In der Literatur wird oft die Zahl 1190, darunter 200 bewohnte
Inseln genannt. Es sind jedenfalls alles Koralleninseln, die in Atollgruppen zusammen liegen.
1.4.
Bewohner
Die Einwohnerzahl lag 1999 bei 278000. Die Bevölkerungsdichte ist mit 933 Einwohner/km²
sehr hoch. (zum Vergleich Polen = 120; Deutschland = 230)
Hier noch einige demographische Fakten der Malediven im Vergleich mit Polen und
Deutschland
Aspekt / Staat
Einwohner (1999)
Einwohnerdichte
Stadtbevölkerung
Lebenserwartung
insgesamt (in Jahre)
Männer
Frauen
Malediven
durchschnittl. Kinder je Frau
Natürliches
Bevölkerungswachstum
1.5.
Polen
Deutschland
0,28 Mio.
933 EW/km²
27 %
38,74 Mio.
120 EW/km²
65 %
82,04 Mio.
230 EW/km²
87 %
64,5
65,7
63,3
72,5
68,2
76,9
77,2
73,9
80,2
5,4
2,8 %
1,53
0,1 %
1,3
- 0,2 %
Das politische System
Der Staatsname lautet Divehi raajje. Die Staatsund Regierungsform ist eine präsidiale
Republik im Commonwealth of Nations. Die Malediven sind ein sehr junger Staat mit einer
langen Geschichte. Im Jahre 1965 erlangten die Malediven ihre politische Unabhängigkeit.
Staatsoberhaupt ist der für fünf Jahre direkt gewählte und mit weitreichender politischer
Macht ausgestattete Präsident. Er ist gleichzeitig Regierungschef und ernennt die
Kabinettsmitglieder. Das Land ist Mitglied in verschiedenen internationalen Organisationen
 UN; ESCAP; SAARC, Colombo-Plan
1.6
Gliederung der Malediven
Die Malediven bilden im Grunde ein riesiges, länglich-ovale Atoll, innerhalb dessen sich
verschiedene kleinere Atolle gebildet haben. Was nun eigentlich als Atoll zu definieren ist,
kann man im Geographieteil nachlesen.
Für die Gliederung der Malediven ist wichtig, daß die 19 Verwaltungsbezirke und der eine
Hauptstadtbezirk sich auf die großen Atolle bezieht.
1.7.
Die Flagge
Die Nationalflagge der Malediven zeigt einen weißen
Halbmond auf grünem Rechteck mit rotem Rand.
Die Farben der Flagge tragen Symbolcharakter.
So steht das Rot:
- für das Blut, dass die Freiheitskämpfer und
Nationalhelden im Kampf für die Unabhängigkeit
vergossen haben.
Grün - für das Leben, den Fortschritt und das Glück
Weiß - für Frieden und Sicherheit
Thema: 2. Geographie
2.1.
Die Entstehung
Die Malediven liegen auf einem unterseeischen Bergrücken, der aus etwa 2000
Metern Tiefe emporsteigt. Das gesamte Archipel besteht aus Korallenkalk, dessen
Baumeister winzige, millimetergroße Korallenpolypen sind. Diese Tiere besitzen die
Fähigkeit, durch Nahrung aufgenommenen Kalk abzusondern, aus dem sie sich eine
Wohnhöhle mauern. Eine ganze Kolonie solcher Polypen bildet schließlich einen
Korallenstock, der sich bis zu einer bestimmten Endgröße auswächst. Stirbt ein Tier oder eine
ganze Kolonie ab, setzen andere die Aufbauarbeit fort.
Die Malediven, so wie sie sich heute darstellen, gehen auf die letzte Eiszeit zurück,
die vor etwa 15 000 Jahren zu Ende ging. Vulkanisches Gestein bildet den Kern des
Archipels, tritt jedoch nirgends zutage. Felsformationen oder gar Berge fehlen völlig, die
höchsten Erhebungen liegen nur etwa drei Meter über dem Meeresspiegel.
2.2. Die Inseln.
Die auf den Korallenriffen aufsitzenden Inseln sind ein Produkt von Wind, Wellen,
Strömungen und Gezeiten. An günstigen Stellen entstehen auf dem flachen Riffplateau
Geröllhaufen oder kleine Sandbänke, die sich nicht mehr ausbreiten können. Fassen die
stelzwurzelige Schraubenpalme und die landestypische Kokospalme hier erst einmal Fuß,
verfestigen sich diese Gebilde, und schließlich wachsen sie zu einer richtigen Insel heran.
Genauso wie Inseln entstehen, können sie auch wieder im Meer verschwinden.
Erreicht eine Insel eine bestimmte Größe, kommt es vor, dass sie ähnlich wie ein “Faru” im
Zentrum einsackt. Der Untergrund aus porösem Korallenkalk ist nämlich zu schwach, um
dem Druck einer größeren Landmasse standhalten zu können. Gezeitenwechsel und Stürme
tragen so die Insel allmählich wieder ab. Ein Beispiel hierfür ist “Ihuru” im Nord Male Atoll.
Das Zentrum der Insel lag ein bis zwei Meter tiefer als die Ränder und war versumpft.
2.3. Klima.
Die Lage der Malediven am Äquator hat ein sehr ausgeglichenes Klima zur Folge.
Die heißeste Jahreszeit fällt statistisch in die Monate April und Mai mit einem zweiten
Höhepunkt im September.
Die geographische Lage bringt es mit sich, dass der Tag und die Nacht auf den
Malediven fast gleich sind. Die Sonne geht zwischen 6.00 und 6.30 Uhr auf und zwischen
18.00 und 18.30 Uhr unter.
Die Lufttemperaturen sinken nie unter 26°C und sind selten über 30°C.
Wetterunterschiede bringen vor allem die zwei Monsunwinde. In der Zeit Dezember bis Mai
herrscht der Nordost-Monsum - der Iruvai- , in den übrigen Monaten trifft man - Hulhagu an, den Südwest-Monsum. Hulhagu heist Wind und gibt bereits Aufschluß auf das zu
erwartende Wetter. Gewisse Klimadifferenzen gibst es auch zwischen den einzelnen
Landesteilen. Als Faustregel gilt, dass nach Norden hin der Niederschlag abnimmt, die
Temperaturunterschiede aber größer werden. In den südlichen Atollen regnet es zwar
häufiger, aber die Regenfälle sind gleichmäßiger verteilt. In den nördlichen Atollen ist die
Luftfeuchtigkeit niedriger als sonst auf den Malediven. Und die Monsunwechsel zeigen sich
stärker ausgeprägt. Die Wassertemperatur (gemessen an der Oberfläche) beträgt durchweg
27° bis 29°, in den Lagunen bei flachen Riffpartien sogar noch mehr. Eine ausgesprochene
Regenzeit gibt es auf den Malediven nicht. Im Dezember registrierten die Meteorologen mit
362 mm/qm die höchste Niederschlagmenge.
Die touristische Hauptsaison fällt in den Nordost-Monsum, was völlige Wettersicherheit aber
auch 30% höhere Preise bedeutet.
mittlere
tägliche
Höchsttempe
ratur (°C)
Mittlere
nächtliche
Tiefsttemper
atur (°C)
Mittlere
tägliche
Sonnenschei
ndauer (Std.)
Mittlere
monatliche
Tage mit
Regen
J
31
F
31
M
32
A
33
M
33
J
32
J
32
A
32
S
32
O
32
N
31
D
31
24
24
25
26
26
25
25
25
25
24
24
23
7
8
7
6
5
5
6
6
6
6
6
6
11
2
6
9
17
15
11
12
12
19
12
17
2.4. Geographische Besonderheiten.
Die Malediven gehören zu den klassischen Atollgebieten der Erde. Der Name “Atoll”
stammt vom maledivischen “Atolu” und wurde im 17. Jahrhundert von dem Franzosen
Pyrard nach Europa gebracht. Seither ist “Atoll” die überall auf der Welt gebräuchliche
Bezeichnung für eine ringförmige Korallenriff-Struktur.
Die Malediven bestehen nach amtlichen Angaben aus 19 Atollen. Die sind jedoch
Verwaltungseinheiten, die nicht notwendigerweise mit einem geographischen Atoll identisch
sind. Die Zahl der geographischen Atolle, deren Abgrenzung zuweilen schwierig ist, liegt
zwischen 18 und 24.
Unter einem Atoll versteht man ein ringförmiges Korallenriff, das von einer
kreisförmigen Lagune umschlossen wird.
.
Ein Atoll wird von einem Außenriff begrenzt, in dem Kanäle - mehr oder weniger
häufig - Durchlässe bilden. Ältere Atolle sind dabei stärker zergliedert als jüngere. Auf dem
Atollring sitzen in unregelmäßigen Abständen Inseln. Bei Atollen mit stark abgebrochenem
Ring finden sich solche auch im Atollinneren, in der Lagune. Der Durchmesser der einzelnen
Atolle ist unterschiedlich. Er reicht von wenigen Kilometern bis zu stolzen 80 km des
Huvadu Atolls, das zu den größten Atollen der Erde zählt. Nach Hans Hass besteht übrigens
ein Zusammenhang zwischen Durchmesser und Tiefe eines Atolls: je größer ein Atoll, desto
tiefer das Wasser seiner Lagune. Die größte Tiefe weist entsprechend das Huvadu Atoll mit
85 m auf, während der Durchschnitt bei 45-50 liegt.
Eine typisch maledivische Erscheinung sind die zahlreichen Miniatur-Atolle
innerhalb einer Lagune, die sogenannten “Faru”. Sie beginnen ihre Existenz als
Korallenbuckel, die an seichten Stellen bis zur Wasseroberfläche heranwachsen. Dort
angekommen, setzen die Korallen ihre Aufbautätigkeit in horizontaler Richtung fort. Der
Buckel dehnt sich nun also nach allen Seiten aus. Von einer bestimmten Größe an beginnt
das Zentrum einzusacken, es verödet, Endresultat ist ein kreisrundes Faru.
Korallen findet man häufig in Küstennähe tropischer Meere, wie auch im Pazifischen und im
Indischen Ozean. Korallenbauten (Atolle) entstehen durch ungeschichtete Kalkablagerungen,
die aus den Skeletten von Korallen erschaffen wurden. Am Aufbau der Korallenriffe sind
verschiedene koloniebildende Korallen beteiligt. (Steinkorallen, Hydrokorallen, aber auch
Kalkalgen und Bryozoen) Ihre Bildung ist von der Temperatur, von Wassertiefe und von der
Wasserqualität abhängig. Man unterscheidet: 1. Korallenbänke; 2. Saumriffe, Küsten- und
Strandriffe; 3. Wall-, Barriere- oder Dammriffe; 4. Atolle, Lagunen-, Kranzriffe.
Die Entstehung von Korallenatollen hängt ab von der relativen Veränderung des
Meeresspiegels
.
Thema 3: Flora und Fauna
3.1. Pflanzenwelt.
Die Pflanzenwelt der Malediven ist spärlich. Das Erscheinungsbild der Malediven
prägt ein einziger Baum: die Kokospalme, der mit Abstand häufigste und wichtigste
Fruchtträger des Archipels. Die Nüsse (in einem Jahr trägt ein Baum bis zu 90 Früchte)
enthalten in halbreifem Zustand ein Fruchtwasser, das als erfrischendes Getränk beliebt ist.
Zweithäufigster Vertreter der Baumflora ist die Schraubenpalme. Typische Merkmale
sind ihre Stelzwurzeln, die langen, schraubenförmig angeordneten Blätter und die
kindskopfgroßen essbaren Früchte, die vom Äußeren der Ananas ähneln, jedoch ein Gemüse
sind.
Eine dritte Palmenart ist der Banyaubaum, dessen Stamm einen Durchmesser von bis
zu 5 m haben kann. Bananen, Papayas und Brotfruchtbäume mit ihren noppenüberzogenen
Früchten sind auf jeder bewohnten Insel zu finden.
In Strandnähe sind anzutreffen: der indische Mandelbaum sowie Mangroven und
Scaevolabüsche. Das Holz der Mangroven wird zu Bauzwecken und zur
Holzkohlegewinnung verwendet.
Auf den nördlichen und südlichen Atollen, wo der Boden fruchtbar ist, werden in
größerem Umfang Süßkartoffeln, Maniok, Taro und als Getreide Hirse und Mais angebaut.
Als Zierpflanze findet man vor allem auf den Ferieninseln häufig den Hibiskus, die
Bougaiuvilla und den Pagodenstrauch, dessen gelblich-weißen Blätter wie zarte
Porzellangebilde wirken.
An brackigen Küstenstreifen gedeiht die stelzwurzelige Mangrove, auf manchen
Inseln gibt es sogar nennenswerten Bambusbestand.
Generell ist die Vegetation im Süden üppiger als im Norden. Manche größeren Inseln
überzieht dort ein regelrechter Dschungel.
Bäume und Sträucher sind auf den Malediven hingegen eher selten anzutreffen.
Die Kokospalme: der Lebensbaum.
So wie es ohne Korallen keine Malediven gäbe, so gäbe es ohne Kokospalme (Cocos
nucifera) keine Malediver. Der Baum macht satt, wärmt (Feuerholz) und verhilft zur
Fortbewegung auf dem Meer.
Über 20 Kokosnüsse verbraucht eine traditionelle maledivische Familie jede Woche.
Die Frucht enthält die wichtigsten Nährstoffe und Vitaminen zur Ergänzung zum
Eiweißbedarf, der durch den Fisch gedeckt wird. Die Einheimischen nennen den Lebensbaum
“Dhivehi Rhu” (Maledivenstamm).
Cocos nucifera, die bis 30 Metern hohe Palme, eine seit Jahrtausenden bekannte
Nutzpflanze, lässt sich auf vielseitige Art verwenden:
1. Die Frucht gibt Milch als Getränk; Kopra (das Fruchtfleisch) ist nahrhaftes Lebensmittel,
Grundstoff für Speiseöl und Kosmetika und die bearbeitete Schale gilt als Souvenir oder
Gebrauchsgegenstand im Haushalt;
2. Die Knospen dienen als Gemüse (Palmkohl);
3. Der Saft der Blütenstände (Toddy) wird zu Sirup eingedickt und dient als Zuckerersatz;
4. Die Fruchthülle - die grüne, faserige Schale der Steinfrucht, wird als Brennmaterial
verwendet, zu Seilen, Netzen und Matten geflochten und zu Bürsten und Säcken
verarbeitet.
5. Die Stämme werden als wertvolles Holz für Baumaterial, Möbel oder im Schiffsbau
verwendet.
6. Die 3 bis 6 Meter langen Blätter dienen als Deckmaterial für Dächer.
Alle Kokospalmen auf den maledivischen Inseln gehören dem Staat, der sie jedoch den
Inselbewohnern zur Nutzung zur Verfügung stellt.
3.2. Tierwelt.
Die mangelnde Artenvielfalt unter den Pflanzen bringt es mit sich, daß auf den Inseln
nur wenige Landtiere leben. Wilde Kaninchen und Palmenhörnchen wurden von den
Touristeninseln weitgehend vertrieben, letztere hatten die unangenehme Gewohnheit durch
emsiges Hin- und Herlaufen auf den palmengedeckten Bungalowdächern die Bewohner um
ihren
Schlaf
zu
bringen.
Einer der am häufigsten auf den Inseln vorkommenden Tiere stammt aus dem Wasser. Es
handelt sich um den Einsiedlerkrebs. Zur Aufzählung der Säugetiere bedarf es nicht einmal
der Finger einer Hand. Zu nennen sind vor allem die Hausratte und der Flughund, die beide
erhebliche Schäden an den Kokos- und Fruchternte anrichten. Auf manchen Inseln werden
vereinzelt auch Ziegen gehalten. Schlangen und Skorpione sind selten, sehr häufig dagegen
sieht man Schönechsen.
Überall anzutreffen ist (besonders in Abend- und Nachtstunden, wenn er von Lichtquellen
geradezu magisch angezogen wird) der Gecko, eine meist wenige Zentimeter lange
Kleinechse, die durch ein schnatterndes Geräusch auf sich aufmerksam macht.
113 Vogelarten (zumeist Seevogel) sind registriert worden, davon bleiben aber nur 20
Spezies ganzjährig auf den Malediven. Überwiegend sind es Reiher, Sturmtaucher, Tölpel,
Fregattvögel, Möwen, Seeschwalben, Rallen, Lemikolen, Kuckucke, Strandläufer und
Krähen.
Die Malediven gehören zu den korallenreichsten Gebieten der Erde, fast 70
Gattungen dieser Tierart sind hier bisher bekannt. In noch weitaus größerer Zahl und
Artenvielfalt kommen Fische vor. In ihrem Fisch- und Korallenreichtum können die
Malediven als eines der grandiosesten Riffgebieten überhaupt gelten.
Die Uferzonen der Inseln sind das Revier der Strandkrabben, die sich im feinen Sand
ihre Wohnhöhlen ausheben. Zu den Fischen, die bis ganz ans Ufer herankommen, gehören
Haie. Im flachen Wasser rings um die Inseln leben vor allem Grundeln, Korallenbarsche,
große Äschen und Rudel von Barben.
Zum Riffrand hin wird das Korallenwachstum immer üppiger und der Fischbestand
entsprechend größer.
Thema 4: Die Bevölkerung und ihre Kultur
Von ihrem Erscheinungsbild her sind die Malediver Indo-Arier mit
arabischem Einschlag. Trotz der Ähnlichkeit mit dem Volkstypus der Nachbarländer sind die
Malediver im Schnitt viel kleiner und zartgliedriger als Inder oder Singhalesen, wohl ein
Resultat der jahrhundertlangen einseitigen Ernährung mit Fisch und Kokos.
Die ersten Bewohner der Malediven waren singhalesischer Herkunft. Sie landeten im
4. Und 5. Jh. vor Chr. Vermutlich als Schiffbrüchige auf den Inseln. Später kamen arabische
Einwanderer hinzu, die sich zunächst als Kaufleute und Händler betätigten.
Auf den 200 bewohnten Inseln leben jeweils zwischen 200 und 400 Einwohner.
4.1. Die Sprache.
Die maledivische Landessprache ist das “Dhivehi”. Es gehört der indoarischen
Sprachengruppe an und zeigt eine enge Verwandtschaft zum “Elu”, der klassischen Form des
Singhalesischen (Singhalesisch ist eine dominierende Sprache in Sri Lanka).
Die maledivische Sprache ist mit Ausnahme der vier südlichen Atolle einheitlich.
Dort wird noch ein “Dhivehi” gesprochen, das dem Singhalesischen sehr nahe steht. Im
Verlauf der Geschichte wurde “Dhivehi” stark mit Fremdwörtern angereichert, vor allem aus
dem Arabischen und Hindi (Indien). Gegenwärtig wird für viele unbekannte Wörter recht
zwanglos die englische Bedeutung übernommen und mit dem landesüblichen -u am Schluss
versehen. Dies resultiert in Wortschöpfungen wie “butteru”, “jamu”, “lanchu”, “iskuru” (von
screw = Schraube) oder “sibu” (von zip = Reißverschluss).
In Male ist unter der jüngeren Generation Englisch verbreitet, desgleichen im
Einzugsbereich der ehemaligen britischen Luftwaffenbasis Gun. Außerhalb dieser beiden
Zentren versteht so gut wie niemand Englisch. Arabisch hat eigentlich nur im religiösen
Bereich Bedeutung, wird aber von der Regierung sehr stark gefördert.
Auf den 14 (verwaltungstechnisch 19) Atollen wird jedoch eine Vielzahl von verschiedenen
Dialekten gesprochen, was die Verständigung zwischen den Maledivern untereinander nicht
gerade erleichtert. Auf den Touristeninseln wird Englisch meistens verstanden und
gesprochen.
4.2. Schrift.
Die Kenntnisse darüber, wie früher auf den Inseln geschrieben wurde, sind recht
lückenhaft. Die älteste bisher bekannte Schrift ist das “Evela Akuru”, das sich sehr eng an das
mittelalterliche Singhalesisch anlehnt.
“Evela Akuru” wurde in der Folgezeit allmählich von “Dives Akuru” (Inselschrift)
abgelöst. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts tauchte eine weitere Schrift auf, das “Thaana”
oder “Gabuli-Thaana”. Wurden “Evela” und “Dives Akuru” von links nach rechts
geschrieben, schreibt man “Thaana” von rechts nach links.
“Thaana” ist auch heute noch die landesübliche Schrift und ähnelt den arabischen
Schriftzeichen. “Dives Akuru” hielt sich am längsten in den Atollen südlich des One and Half
Degree Channel und wird von einigen alten Leuten auch heute noch beherrscht.
Für das moderne “Thaana” werden die arabischen Zahlen von 1 bis 9 als Buchstaben
benutzt, ergänzt durch 9 Schriftzeichen aus dem “Dives Akuru” und einige andere Symbole.
Während “Dhivehi” eine indoarische Sprache ist, gehört “Thaana” den semitischen Schriften
an.
1977 gab es eine Sprach- und Schriftreform, seither werden auch lateinische
Schriftzeichen verwendet. Eine Vereinheitlichung der Schreibweisen von Eigennamen und
Begriffen gibt es noch nicht.
Heutzutage werden offizielle Aushändigungen, Beschriftungen und z.B. Auch
Straßennamen zweisprachig, d.h.. In Englisch und Thaana verfasst.
4.3. Religion.
Die ursprüngliche Religion der Malediven war der Buddhismus, neben dem
wahrscheinlich auch hinduistische Einflüsse wirkten. 1153 wurde der Islam zur Staatsreligion
erhoben, ein Ereignis, das zu den wichtigsten Daten in der Geschichte des Landes gehört.
Der Islam ist nach wie vor das bestimmende und tragende politisch-soziale Element auf den
Inseln. Zusammen mit Qatar und Oman gehören Malediven zu jenen drei Ländern auf der
Erde, die zu 100 % Moslemstaaten sind.
Die Malediver sind streng gläubige Moslems. Wer Staatsbürger der Malediven werden will,
muß sich zu den Lehren des Propheten bekennen.
Auch auf den Malediven ist seit einigen Jahren eine islamische Radikalisierung zu
beobachten. Niemals in ihrer Geschichte trugen die Malediverinnen den Schleier. Die in
vielen islamisch geprägten Staaten übliche Prügelstrafe ist zwar in der Verfassung verankert,
wird jedoch kaum noch praktiziert. Drakonische Strafen drohen allerdings bei Alkoholgenuss
oder abweichenden politischen Meinungsäußerungen.
Jeder Malediver hat zumindest einmal in seinem Leben Teile des Koran in der
Originalsprache gelesen. Für die Mohammedaner ist der fünfte Tag der Woche der Tag, an
dem man sich in der Moschee zur Djum`a, dem Freitagsgebet versammelt. Behörden, Ämter,
Banken und viele Geschäfte sind oft auch den ganzen Tag über geschlossen.
Staatlich verordnete Feste sind:
der Nationalfeiertag (am 3. November)
der Tag der Republik (am 11. Und 12. November) mit Militärparaden
der Tag der Unabhängigkeit (am 26. Und 27. Juli)
der Tag des Sieges (am 3. November)
Feste zu Ehren Allahs oder Mohammeds sind dagegen an keine festen Termine
gebunden, sie richten sich nach dem islamischen Kalender.
Das islamische Neujahrsfest (Muharram) findet z.B. Am 1. Tag des 1.
islamischen Monats statt. Der Fastenmonat Ramadan beginnt am 1. Tag des 9. Monats und
endet einen Monat darauf am 1. Tag des 10. islamischen Monats mit 2 Feiertagen. Weitere
islamische Feiertage sind der Tag der Wallfahrt nach Mekka (Haadsch) im 12. islamischen
Monat und der Tag des Opferfestes (Eid-ul-Azha) am 10. Tag des 12 Monats, an den sich
auch zwei weitere Feiertage anschließen.
Um auf den Glauben der Malediver Rücksicht zu nehmen sollte man auf
einheimischen Inseln und in der Hauptstadt nicht all zu freizügige Kleidung tragen. Frauen
sollten Schultern und Knie bedeckt halten. FKK ist offiziell bei Strafe verboten. Dieses gilt
auch für "Oben ohne", wo schon Strafen von bis zu 1000 US$ verhängt wurden.
4.5. Maledivische Namen.
Wie alle Moslems tragen auch die Malediver nur Vornamen (Hassan, Hussein,
Mohammed und ähnliche). Der Name des Vaters übernimmt die Funktion unseres
Familiennamens. So lautet etwa der volle Name eines Jungen namens Hassan, dessen Vater
Mahir heißt, Hassan Mahir. Dazu kommt als maledivische Eigenart häufig ein Zusatz, der
den Rang des Trägers anzeigt.
z.B. Ibrahim Folu oder Musa Didi.
Didi darf sich nur der nennen, dessen Stammbaum auf eine königliche Familie
zurückgeht. Gelegentlich taucht auch der Beiname Don auf z.B. Don Tuttu, bisweilen wird
aus Don Dong, was “hellhäutig” bedeutet und eine sehr geschätzte Eigenschaft bezeichnet.
Alle Eigennamen werden übrigens in arabischen Buchstaben geschrieben.
Rangfolge der Beinamen:
Männlich:
Weiblich:
(Suttan)*
(Manipul)
Didi
Maniku
Folu
Kalo
(Kambafanu)
(Goma)
Didi
Manike
Folu
Kambulo
* Begriffe in Klammern sind nicht mehr gebräuchlich.
4.5. Tanz und Gesang.
Volkstänze und -gesänge haben auf Malediven eine lebendige Tradition und gehören
auch noch heute zum Alltag. Alle Gesänge und Tänze zeigen deutliche arabische Einflüsse.
Am bekanntesten ist der “Bodu Beru”, ein Männertanz. Er wird von 2 oder 3
Trommeln begleitet, zu denen unbedingt die Bodu Beru, die “große Trommel” gehören muss.
Der “Bodu Beru” wird eigentlich nur gesungen und getrommelt, Touristen führt man aber
meistens die getanzte Version, den “Baburu Lawwa”, vor. Eine weitere Spielart stellt der
“Kasi Madscha” dar, bei dem verkleidete Männer tanzende Feen darstellen.
Sehr populär ist auch der “Bandiya Dschehun”, ein Tanz der jungen Mädchen. Sein
wichtiges Utensil sind die Wasserbehälter (Bandiya), auf denen man den Rhythmus mit
speziellen Fingerringen schlägt. Der “Bandiya” zählt zu den schönsten maledivischen
Tanzgesängen.
Beim “Dandi Dschehun” stehen sich Tänzerinnen in 2 Reihen gegenüber und
schlagen den Rhythmus mit Stöcken (Dandi) in verschiedenen Variationen zum Gesang.
Beim “Langiri Dschehun” bewegen sich die Tänzer, junge Männer, die noch keinen
Bart haben, prozessionartig im Tanz vorwärts.
Beim “Dandi Beru” wird die Trommel mit einem Stab geschlagen, sonst mit der
flachen Hand, und von zwei Trompeten und einer Flöte begleitet.
Eine der ältesten musikalischen Darbietungsformen der Malediver ist der “Thaara”.
Dabei sitzen sich zwei Reihen Männer gegenüber, von denen jeder eine Thaara, ein
Tamburin, schlägt. Früher trugen Thaara-Männer Messer, mit denen sie Scheinkämpfe
austrugen und sich selbst Verletzungen zufügten (heute ist das verboten).
Thema 5: Wirtschaft und öffentliches Leben.
5.1. Wie man auf den Inseln lebt.
Die Malediven gelten als eines der am wenigsten entwickelten Länder der Erde. Ihre
Wirtschaftsgrundlage sind der Fischfang und der Fremdenverkehr. Fast 60% des Exports
bestehen aus Fischen, die auch das Hauptnahrungsmittel sind. In begrenztem Umfang wird
Kopra ausgeführt. Die Industrie beschränkt sich auf Kleinbetriebe der Fischverarbeitung
sowie
Heimindustrien
(Weberei,
Mattenflechten,
Schnitzerei,
Lackarbeiten,
Schmuckherstellung aus Muscheln und Schnecken). Seit Anfang der 1970er Jahre hat der
Fremdenverkehr rasch an Bedeutung gewonnen; internationaler Flughafen auf Hulule.
In allen Entwicklungsländern gibt es einen stark ausgeprägten Unterschied zwischen
Stadt und Land. Auf den Malediven zeigt sich dieses Gefälle besonders krass, weil das Meer
eine natürliche Barriere zwischen den verschiedenen Landesteilen bildet. Das gesamte
politische, kulturelle und wirtschaftliche Leben ist vollständig auf die Hauptstadt Male
ausgerichtet.
Die Malediven teilen sich so heute in 3 Blöcke, die deutlich voneinander getrennt
sind: in Male, die Touristeninseln und den Rest des Archipels. Jede bewohnte Insel bildet
eine selbständige ökonomische Einheit. Eine Insel kann nur eine sehr begrenzte Anzahl von
Bewohnern ernähren und nicht jedes leerstehendes Eiland eignet sich für die Besiedlung.
Bürgermeister einer Insel ist “Bodu Katibu”, dem ein Stellvertreter der “Kuda Katibu” zur
Seite steht. Als dritte Amtsperson kommt der “Mudium” hinzu, der Verantwortliche für die
Moschee. Jede bewohnte Insel verfügt über ein Funkgerät, so dass die Atoll-Chiefs und damit
Male zu jeder Zeit über alle Vorfälle informiert werden können. In jedem Atoll gibt es einen
“Kazi”, einen Richter, der nur Bagatelldelikte aburteilen darf. Alle nennenswerte Verstöße
kommen in Male zur Verhandlung.
Die größte und wichtigste Berufsgruppe auf einer Insel bilden die Fischer
(maledivisch: “Massuveri”), gefolgt von den “Raveri”, die von Palmenprodukten leben. Sie
zapfen von den Fruchtstengeln der Palmen den “Ra”, der zu Essig und Zucker
weiterverarbeitet wird, und sie ernten die Nüsse. Weiter gibt es Zimmerleute für den Hausbau
und für die Herstellung von “Dhonis”. Zu Geld kann es nur der bringen, wer Boote besitzt. Er
kann diese zum Fischfang ausleihen, an dem er dafür mit einem bestimmten Prozentsatz
beteiligt wird, er kann sie an Touristeninseln verchartern und den profitablen Handelsverkehr
nach Male abwickeln. Er transportiert die Produkte seiner Insel nach Male und im Gegenzug
bringt er Reis, Mehl, Tabak, Rasierklingeln auf die Insel, wo er diese Güter mit Gewinn
verkauft.
Von besonderer Bedeutung für die Inselwirtschaft sind die unbewohnten Inseln. Diese
werden von Innenministerium für jährlich 50 Lari pro Palme vermietet.
Das Leben auf den Inseln abseits von Male ist recht einförmig. Es besteht kaum
Kontakt zwischen den Bewohnern der einzelnen Inseln, die oftmals weit voneinander entfernt
in verschiedenen Atollen liegen. Jede Insel besteht immer nur aus einem Dorf. Der Alltag auf
den Inseln wird vom Fischfang geprägt. Die Männer sind oft sehr lange Zeit unterwegs, um
zu ihren Fischfanggebieten zu segeln und den Fang dann anschließend in Male auf dem
Markt zu verkaufen. Aus diesem Grunde trifft man beim Besuch einer Insel vorwiegend
Frauen an.
Hauptnahrungsmittel ist Reis, der in Kokosmilch oder Wasser gekocht wird, und
Fisch. Das, was vom Essen übrig bleibt, geht ins Meer. Der Strand auf der einen Seite einer
Insel dient als Damentoilette, die andere Seite ist für Herren reserviert. Jede Palme, jede
Kokosnuss und jedes Fleckchen Land gehört zunächst einmal dem Staat. Privateigentum gibt
es so gut wie nicht. Einer Familie werden Bäume zugeteilt, die sie für ein einigermaßen
sorgenfreies Leben braucht. Wer ein Haus bauen will, bekommt von der Dorfverwaltung
einen Platz kostenlos zugewiesen, mit der Bedingung, dass der Bau innerhalb eines Jahres
fertiggestellt sein muss. Das typisch maledivische Haus ist wie auch die Umfassungsmauer
aus einem Korallen-Sand-Zement-Gemisch gebaut. Glasfenster sind sehr selten, nur besser
gestellte Malediver besitzen Häuser nach kontinentalem Vorbild. Das größte und vornehmste
Haus gehört meist dem Inselchef, einer Art Bürgermeister. Es besitzt Glasfenster und
Klimaanlage, davor weht tagsüber die maledivische Flagge.
Die Einwohner der Malediven erreichen das Alter von 50 bis 60 Jahren. Die äußere
Erscheinung der Malediver erscheint aber oftmals jünger, so lässt sich das Alter nur schwer
einschätzen. Heirat und die Gründung einer Familie erfolgen bei Maledivern recht früh. Die
Durchschnittsfamilie besteht aus 7 Personen, wobei die Kinder als Altersvorsorge dienen, da
eine soziale Absicherung fehlt. Der Islam erlaubt den Maledivern mit vier Frauen gleichzeitig
eine Ehe einzugehen, was aber derzeit kaum noch praktiziert wird, da oftmals das
Einkommen nicht reicht. Eine Scheidung ist für den Mann sehr einfach, er braucht nur
dreimal zu sagen: “Ich verstoße Dich!” Die Frau dagegen muss fundierte Gründe vorweisen
können. Dies führt zu einer der höchsten Scheidungsraten weltweit. Die Moral auf den Inseln
ist traditionell locker. Das einzige, was ernsthafte Schwierigkeiten bringt, ist ein illegales
Kind. Deshalb wird schnell geheiratet und genauso schnell wieder geschieden.
Typisch für eine maledivische Insel ist die breite, alleeartige Straße, welche die Insel
in der hauptsächlichen Windrichtung durchzieht. Durch diese Bebauungsart gelang es, die
äußerst lästigen Moskitosschwärme wenigstens zu reduzieren, die nur diesen Weg nehmen.
5.2. Fischfang als Lebensgrundlage.
Fischfang und Fischindustrie bilden nach wie vor die Hauptstütze der maledivischen
Wirtschaft. Im Fischfang mit Verarbeitung, Verkauf und Transport, ist der überwiegende Teil
der erwerbstätigen, männlichen Bevölkerung tätig. “Wir leben vom Fisch, unser Leben dreht
sich um den Fisch, so umschreibt ein Malediver die Bedeutung des Fisches für die Existenz
seines Volkes. 80 bis 90 % der Malediver leben in irgendeiner Form vom Fischfang. Generell
lässt sich sagen, dass die Fischerei in den nördlichen Atollen intensiver ausgeübt wird als in
den südlichen. Die jeweiligen Erträge sind abhängig von der Saison, die wiederum von Atoll
zu Atoll.
Beachtenswert ist die Fangmethode der Malediver. Es wird größtenteils mit lebenden
Ködern gefischt. Mit diesen kleinen Fischen werden die Beutefische vorerst geködert, sobald
vor dem Außenriff ein Schwarm ausgemacht worden ist. Dann wird mit Palmwedeln,
Handflächen oder Holzkellen aufs Wasser geschlagen und die mit Haken versehenen Leinen
ausgeworfen. Netzfischerei ist auf den Malediven fast unbekannt und aufgrund des
Umweltschutzes verboten. Netzfischerei dient wie erwähnt nur dem der Köderfische.
Der Fischfang - nach Gelbflossenthunfisch und Bonito, aber auch nach Segelfischen
und Haien - erfolgt im offenem Ozean, außerhalb der Außenriffe, wo im strömungsreichen
Wasser die größten Schwärme an Raubfischen zu finden sind. Hauptbeutefische sind
Gelbflossenthunfisch, Bonito und verschiedene Makrelen. Die Fischerei innerhalb der Atolle
ist zweitrangig. Alle Fische, die man hier fangen kann, fasst der Malediver unter dem
Sammelbegriff “Farumass” (Rifffisch) zusammen. Die Mannschaft eines Fischerdhonis
besteht aus 5 bis höchstens 20 Männern. Dem Besitzer des Bootes steht ein Drittel bis die
Hälfte der Beute zu. Der Rest wird unter der Mannschaft aufgeteilt.
“Fischerei ist das Herzblut unserer Nation, sie ist uns angeboren. Vom Boden, auf
dem wir leben, zum Meer rings um uns, bleibt sie ein wesentliches Teil unseres Daseins.
Fischerei, unser Land und unser Volk, sind eins und sollen unzertrennlich bleiben” - Inschrift
am Gebäude der Fischkonservenfabrik auf Felivaru.
“Maledive Fish” gehörte während Jahrhunderten zum hauptsächlichen Exportartikel
des Archipels. Die früheren Malediver haben nämlich eine Konservierungsmethode
entwickelt, um ihre Fischbeute für den Transport ins Ausland haltbar zu machen. Das Fleisch
filetierter Thunfische wird im Salzwasser gekocht, danach geräuchert und während einiger
Tage an die Sonne zum Trocknen gelegt. Die Exportwirtschaft des Landes hat eine
grundlegende Änderung erfahren: vom konservierten Trockenfisch zum gekühlten
Frischfisch (aufgekauft durch Kühlfische aus Japan, Thailand und Korea, welche die Fänge
direkt in den einzelnen Atollen von den Fischern).
5.3. Landwirtschaft und Industrie.
Ackerbau oder andere Formen der Landwirtschaft sind auf den Malediven sehr
schwach entwickelt. Trotz widriger Naturgegebenheiten wie geringe Anbauflächen,
ungünstigem Klima und armer Böden werden verschiedene Nahrungsmittel für den
Eigenbedarf und zum Verkauf gezogen. Kokosnuss, Brotfrucht, Mango, Papaya, Limone,
Banane, Kürbis, Wassermelone, Taro und Chili haben einen beachtlichen wirtschaftlichen
Wert.
Der hauptsächliche Absatzmarkt für landwirtschaftliche Erzeugnisse sind Male und
die Ferieninseln. Feldfrüchte baut man nur auf den größeren Inseln im Norden und ganz
besonderes im Süden an. Es handelt sich dabei um Yams (eine braune, mehlige Wurzel),
Hirse, Süßkartoffeln und Kürbisse. Pflügen oder Düngen ist unbekannt, wertvolle
Fischrückstände wirft man achtlos ins Meer. Große Mengen von Gemüsen, Früchten, Fleisch
und Geflügel müssen importiert werden und kosten daher Devisen.
Die Regierung leitet Maßnahmen ein, die Landwirtschaft der Malediven zu
verbessern. Man sieht die Sanierung der Kokosbestände vor, man will Schädlinge
bekämpfen, Ausbaumaßnahmen durchführen und die unbewohnten Inseln maximal nutzen.
Vor kurzem liefen einige landwirtschaftliche Versuchsprojekte unter der
Schirmherrschaft der UNO (Food and Agriculture Organisation, FAO) an, die die Situation
der maledivischen Landwirtschaft verbessern sollen.
Die Industrie der Malediven besteht aus einem traditionellen und einem modernen
Zweig. Zu den traditionellen Industrien gehören: Bootsbau, Flechthandwerk, Seilerei,
Schmiede und andere Handwerksbetriebe sowie kleine dörfliche Manufakturen. Dieser
traditionelle Zweig beschäftigt eine beachtliche Zahl von Frauen und Männern und stellt etwa
ein Viertel der Arbeitsplätze zur Verfügung. Die Verbindungen mit anderen Zweigen der
Volkswirtschaft wie Tourismus, Transport- und Bauwesen haben die traditionelle Industrie
gestärkt. Neben der weiterhin blühenden traditionellen Erwerbsweise entstehen auch neue
Industrien.
Die hauptsächlichen Aktivitäten der modernen Industrie erstrecken sich auf das
Eindosen von Fischen, Kleidermanufaktur, die Herstellung von Kunststoffröhren und
Waschpulver sowie die Abfüllung von Sprudelwasser.
Andere Unternehmungen wie Bootsbauwerften, Transportbetriebe, elektrische und
mechanische Werkstätten, Zimmerei und Ziegelei sind ebenfalls beachtenswert. Die Industrie
insgesamt erwirtschaftet 13,3 Prozent des Bruttosozialproduktes.
5.4. Schulwesen.
Praktisch auf jeder bewohnten Insel gibt es eine Schule. Fast jeder Malediver kann
lesen, schreiben und rechnen lernen - gewiss keine Selbstverständlichkeit in der Dritten Welt.
Es besteht keine Schulpflicht, aber das Interesse ist groß, den Kindern etwas beizubringen.
Eine reguläre Grundschulausbildung ermöglichen die Schulzentren der jeweiligen Atolle. Die
einzigen weiterführenden Schulen befinden sich in Male: die “Madjeedija School” für Jungen
und die “Aminiya School” für Mädchen. Insulaner haben praktisch nur dann eine Chance,
ihre Kinder dort unterzubringen, wenn sie über beste Beziehungen zum Ministerium
verfügen. Das System dieser beiden Schulen, die zur Hochschulreife führen, entspricht dem
englischen. Der Schulbetrieb hat sich in den letzten Jahren verschlechtert, weil der islamische
Fundamentalismus dieses Schulsystem aus Prinzip bekämpft und weil es in den Oberklassen
an Lehrern mangelt. Das Resultat ist, dass kaum einer den “A-Level”, also die
Hochschulreife, erreicht. Wer es sich leisten kann, schickt seine Kinder nach der Grundschule
ins Ausland, gewöhnlich nach Sri Lanka, Indien oder Singapur.
Thema 6: Der Tourismus.
6.1. Allgemeines.
Die Malediven mit ihrer einzigartigen Schönheit, den phantastischen Tauchgründen
und dem ausgeglichenen Klima, das nur minimale Schwankungen aufweist, wurden Anfang
der 70-er Jahre für den Tourismus entdeckt. Die ersten Hotelanlagen waren Bandos und
Kurumba Village, die 1972 eröffnet wurden. Inzwischen sind mehr als 70 Hotelanlagen
hinzugekommen, und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Rund die Hälfte davon wird direkt
von den Malediven verpachtet.
Die Entwicklung des Tourismus verläuft rasant: 1972 kamen 400 Besucher auf die
Malediven. 1992 waren es bereits 279.665, im Jahre 1997 wurde die 300.000-BesucherGrenze überschritten. Die meisten Touristen kommen derzeit aus europäischen Ländern, vor
allem aus Deutschland, Frankreich und Italien. Die Malediven versuchen jedoch auch den
asiatischen und australischen Markt zu gewinnen, um weniger jahreszeitlich gebunden zu
sein. Der Tourismus ist Devisenbringer Nr. 1 und ist mit ca. 20 % am Bruttosozialprodukt
beteiligt. Darüber hinaus werden immer mehr Arbeitskräfte in dieser Branche benötigt. Durch
die recht strickte Trennung von Touristen und Einheimischen ist es kaum zu kulturellen
Veränderungen gekommen. Die Einnahmen aus dem Tourismus haben es möglich gemacht,
dass das Gesundheitswesen und das Schulsystem weiter ausgebaut werden konnte. Viele
Handwerker können sich durch den Verkauf ihrer traditionellen Arbeiten einen besseren
Lebensstandard leisten.
So wichtig der Tourismus für die Wirtschaft des Landes ist, so groß sind aber
auch die ökologischen Probleme, die er mit sich bringt. Abfall und Abwasser können im
sensiblen biologischen System der Korallenriffe nur begrenzt verkraftet werden und nicht
wiedergutzumachenden Schaden anrichten. Abgesehen davon sind die Malediven generell
durch die vorhergesagte Erhöhung des Wasserspiegels, dem sog. Treibhauseffekt, bedroht.
Da kaum eine Insel mehr als 2 m über dem Wasserspiegel hervorragt, sind die Korallenriffe,
die die Insel wie ein Schutzring umgeben, überlebenswichtig.
Naturgemäß wickelt sich das gesamte Personen- und Lastenverkehr auf dem Wasser
ab. Die traditionellen Segeldhonis werden immer mehr von motorischen Booten und Schiffen
verdrängt. Sie sind die Taxis der Malediven. Zwischen den einzelnen Inseln gibt es keinen
regelmäßigen Transportservice. Lediglich zwischen Male und dem Flughafen hat sich ein
Dhoni-Pendelverkehr etabliert. Außer auf dem Wasserweg sind einige Inseln auch auf dem
Luftweg zu erreichen. Die nationale Fluggesellschaft AIR MALEDIVES führt regelmäßig
Inlandflüge zu den weit entfernten Atollen durch.
Der Besuch von bewohnten Inseln ist genehmigungspflichtig. Die Regierung schottet
alle außerhalb Touristenzonen gelegenen Inseln konsequent ab, um sie und deren Bewohner
von den negativen Auswirkungen des Tourismus zu schützen. Ein Antrag wird in der Regel
nur dann genehmigt, wenn nachgewiesen wird, dass der Aufenthalt Studien oder
fachjournalistischen Zwecken dient.
6.2. Hauptstadt Male.
Male ist das Wirtschafts- und Verwaltungszentrum, Regierungssitz der Malediven
und vielleicht die kleinste Hauptstadt der Welt. Auf der nur 1,7 km² großen Insel leben heute
schätzungsweise 70.000 Einwohner. Male hat somit eine der höchsten Bevölkerungsdichten
in Asien. Viele Malediver kommen von ihren Inseln nach Male, weil sie sich hier ein
besseres Leben erhoffen. Die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe des Flughafens Hulule und
wird in vier Bezirke eingeteilt: Henveyru, Galolu, Manchangoli und Maafannu. In Male
befinden sich alle Regierungsbehörden, Ämter und die meisten Firmen haben hier ihren Sitz.
In der Hauptstadt gibt es auch das einzige Krankenhaus und die wenigen Schulen des Landes.
Eine Besichtigung von Male ist ein Muss für jeden Maledivenbesucher. Schließlich findet
man hier die einzigen Sehenswürdigkeiten, die die Malediven zu bieten haben. Zu ihnen
gehören:
Hukkuru Miskiy (Freitagsmoschee) - die bedeutendste und damit die älteste Moschee der
Malediven, erbaut im 12. Jh. von ihrem ersten
Sultan
Muhammad-ul-Adila.
Meddu Ziyare
- das Grabmal der legendären Person, die den Islam auf
die Malediven brachte.
Id Miski
- eine der ältesten Moscheen in Male, errichtet von
Sultan Hassan Nur-ud-din (1778-1799).
Bodu Thakurufanu Ziyare
- das Grab des maledivischen Nationalhelden
Muhammad Thakurufan und seines Bruders
Hassan.
Bandara Miskiy
- eigene Moschee der Borah (der Händler und
Geschäftsleute).
Muliage
Munnaaru
- das Präsidentenpalais.
- ein eigenartiges weißes Minarett, das 1675 in
zylindrischer Form errichtet wurde und besonders bunte
Inschrift des Korans aufweist.
Rundgang durch Male
Der Besuch von Male beginnt in der Regel am flachen Dhonihafen auf der Nordseite der
Insel am Marine Drive oder Boduthakurufaan Magu wie er auch genannt wird. Wenn man
westlich dem Marine Drive folgt kommt man an verschiedenen Banken und Büros, sowie den
Ministerien vorbei bis man auf die Chandani Magu trifft, die Einkaufstraße von Male. Hier
befinden sich neben den Duty Free Shops auch viele Andenkenläden. Wie in vielen Ländern
ist auch in den kleinen Läden das Handeln üblich. Etwas weiter ist der Fischmarkt der nur
nachmittags zu leben erwacht und der Frucht und Gemüsemarkt,der ganztägig geöffnet ist
(außer Freitags). Zurück zur Chandani Magu geht es nach einem kurzen Stück auf dieser
Straße in die Meduziyaraiy Magu, wo sich der Sultanspark mit Museum und die
Freitagsmoschee mit dem Islamischen Zentrum befindet. Etwas weiter kommt dann auf der
Linken Seite die erste Freitagsmoschee umgeben von zahlrechen Grabsteinen des Friedhofes
an denen man das Geschlecht sofort an der Form erkennt, auf der anderen Seite befindet soch
der bewachte Präsidentenpalast, der heute nur noch Repräsentationszwecken dient. Die
Sehenswürdigkeiten hat man nun auch schon gesehen und kann entweder umdrehen oder
weiter bis zur Sosun Magu gehen und dort links Richtung Dhonihafen gehen
6.3. Touristische Attraktionen.
Die Malediven bedeuten Unberührtheit, Zauber und Einsamkeit auf der einen Seite
und bieten aber dennoch jeglichen Komfort. Jede Insel beherbergt ein unabhängiges und
völlig autonomes Feriendorf mit gemauerten oder stroh- oder ziegelgedeckten Bungalows,
die sich alle nur wenige Schritte vom Meer entfernt, am Strand befinden. Fast jede Insel hat
schöne Strände aus weißem, pulverisiertem Korallensand, der sich im grünen und blauen
Wasser verliert.
Jedes Feriendorf verfügt über ein Restaurant, wo man natürlich hauptsächlich (gut
und viel) Fisch isst, über eine Bar und oft auch über ein Schwimmbad und ein Geschäft.
Außerdem bietet jedes Dorf eine Reihe von Freizeitvergnügungen wie beeindruckende
Ausflüge mit dem “Dhoni”, Fischfang bei Vollmond im offenen Meer, Tagesausflüge auf
eine unbewohnte Insel.
Natürlich sind auch alle klassischen Wassersportarten möglich, wie Tauchen,
Schnorcheln, Windsurfen und Wasserski. Naturgemäß steht der Wassersport im Zentrum
sportlicher Betätigung auf den Malediven. Wirklich gut organisiert ist der Tauchsektor, denn
die Malediven gelten als eines der besten Tauchgebiete der Erde. Viele Inseln für Touristen
verfügen über Tauchbasen, etlichen sind Tauchschulen angeschlossen, in denen man ein
weltweit gültiges Brevet (Zertifikat) erwerben kann. Windsurfen, Nachtfischen und
Schnorcheln wird auf allen Inseln angeboten. Auf den meisten Hotelinseln gibt es genügend
Surflehrer, bei denen man den ersten Unterricht nehmen kann. Nicht immer, aber immer öfter
gibt es Segelboote (Katamarane), mit denen man leicht nahegelegene Inseln im selben Atoll
erkunden kann. Als Tauchrevier empfiehlt sich das auch für Anfänger geeignete Hausriff.
Von der Tauchbasis werden Ausfahrten zu weiteren attraktiven Tauchrevieren veranstaltet.
Zum Schnorcheln eignet sich die zwischen Insel und Hausriff gelegene Lagune.
Zum Standartrepertoire eines Resorts-Urlaubs zählt eine Exkursion nach Male, weiter
besteht die Möglichkeit, eine Eingeboreneninsel zu besuchen. Man bekommt bei einem
solchen Ausflug einen guten Eindruck, wie es in einem maledivischen Dorf zugeht. Ausflüge
auf eigene Faust bilden natürlich auch eine Möglichkeit.
Auch landesgebundene Sportarten kann man ausüben. Fast jede Insel verfügt eine
Fußballplatz, wo man nach Feierabend mit maledivischen Hotelangestellten fußballspielen
kann. Auf einigen Inseln wurden Tennisplätze angelegt. Gegen Abend kann man an einem
Volleyballturnier am Strand teilnehmen. Ein Netz ist schnell gespannt, barfuß im warmen
Sand zu spielen, ist ein Vergnügen.
Um die Freizeitgestaltung muss man sich in erster Linie selbst kümmern. Von Zeit zu
Zeit kommt auf die Hotelinsel eine traditionelle Musik- oder Tanzgruppe. Kaltes Buffet und
Grillpartys sorgen für die Abwechslung beim Menü im Restaurant. Gelegentlich werden
Tanzabende, Diskos und verschiedene Unterhaltungsspiele veranstaltet.
Diese und andere Möglichkeiten machen die Malediven zum einzigartigen und
unvergesslichen Ferienort.
Was sollte man beachten hinsichtlichen seiner Gesundheit, wenn man die Malediven
besuchen möchte ?
Impfungen und Medikamente
Impfungen sind nicht vorgeschrieben aber folgende sind empfohlen: Tetanus, Diphterie und
Polio. Die einzige Apotheke befindet sich auf Male. Es ist sinnvoll eine eigene kleine
Reiseapotheke im Gepäck zu haben, wie z.B.: Tabletten gegen Seekrankheit und Durchfall,
Tropfen gegen Ohrenentzündungen (Vorbeugend!) Schmerzmittel, Mullbinden, Plaster, Gel
gegen Mückenstiche, Vernesselungen und Sonnenbrand. Salbe zum Schutz vor Infektionen.
Vor der Abreise sollte in der Tauchbasis nachgefragt werden, ob Bedarf an den nicht
gebrauchten Medikamenten und Mullbinden besteht. Denn auch für die Leute von den Basen
ist es nicht immer leicht an die nötigen Medikamente zu kommen.
Auf einigen wenigen Inseln gibt es Erste-Hilfe Stationen bzw. Ärzte: Bandos, Halaveli,
Kanifinolhu, Kuda, Rah, Kuredu, Nika und Ranveli.
Thema 7: Kurzer Geschichtsabriss
Wahrscheinlich im 1. nachchristlichen Jahrhundert wanderten auf den Malediven
Singhalesen aus Indien ein. Sie brachten vermutlich den Buddhismus mit. Die Inseln waren
damals eine Station auf den Seewegen des römischen Handels mit Indien und China. Im 12.
Jahrhundert ließen sich arabische und persische Seefahrer nieder, und nun setzte sich der
Islam durch; um 1150 entstand ein Sultanat, dessen Herrscher seit dem 14. Jahrhundert bis
1968 von einer Familie gestellt wurden. Im zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts
entdeckten die Portugiesen die Inseln. Im 17. Jahrhundert übernahmen die auf Sri Lanka
(Ceylon) residierenden Holländer das Protektorat. Zusammen mit Sri Lanka standen die
Malediven dann seit 1796 unter britischer Oberhoheit. 1887 schloß Großbritannien einen
Protektoratsvertrag mit dem Sultan der Malediven, der die innere Autonomie der Inseln und
den von Sri Lanka her ausgeübten britischen Schutz bestätigte. Als Sri Lanka 1948
unabhängig wurde, blieben die Malediven britisches Protektorat. Sie erhielten 1952
Autonomie. 1953 entstand erstmals eine Republik, doch wurde der Sultan bereits im gleichen
Jahr zurückgerufen. Am 26. 7. 1965 erfolgte die Unabhängigkeitserklärung, am 11. 11. 1968
entschied sich die Bevölkerung für die republikanische Staatsform; das Sultanat wurde
abgeschafft. Mit indischer Hilfe konnte 1988 ein Putschversuch tamilischer Söldner
niedergeschlagen werden.
Staatsoberhaupt und Regierungschef ist seit November 1978 Maumoon Abdul Gayoom.
Politische Parteien sind nicht zugelassen.
Literaturverzeichnis
 Bertelsmann Länder Lexikon - Die Welt von A-Z
VS Verlagshaus Stuttgart GmbH, Stuttgart
1996
 Vorderasien und Vorderindien aus der Reihe: Unsere Welt heute
Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH, Gütersloh
1990
 Richtig Reisen - Malediven
Reisehandbuch von Norbert Schmidt
 DuMont Buchverlag, Köln
10. Auflage 1993
 Statistisches Bundesamt Deutschland
Internet: http:wwwstatistik-bund.de
1999
 Bertelsmann Länder Lexikon - Die Welt von A-Z
VS Verlagshaus Stuttgart GmbH, Stuttgart
1996
 Bertelsmann Dicovery ´99 (Universallexikon)
Bertelsmann Elektronik
1998
 Diercke Wörterbuch der Allgemeinen geographie Lexikon - Die Welt von A-Z
VS Verlagshaus Stuttgart GmbH, Stuttgart
1996
 Bertelsmann Länder Lexikon - Die Welt von A-Z
VS Verlagshaus Stuttgart GmbH, Stuttgart
1996
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