Doktorandin

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DAAD-Bericht
Forschungsaufenthalt auf den
Galápagos-Inseln (Ecuador)
im Rahmen meiner Doktorarbeit.
© U. Pörschmann
DAAD-Abschlussbericht
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Einleitung
Von September bis Dezember 2009 habe ich vier Monate auf den Galápagos-Inseln
in Ecuador verbracht. Hier habe ich im Rahmen meiner Doktorarbeit Daten über die
Galápagos Seelöwen gesammelt, in Zusammenarbeit mit zwei ecuadorianischen
Feldassistenten und einem deutschen Doktoranden. Während meines Aufenthaltes
habe ich viele Einblicke in das Leben in Ecuador bekommen und war begeistert von
der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen dort. Die Zeit auf den
Galápagos-Inseln war ein unvergessliches Erlebnis und ich kann jedem, der mit dem
Gedanken spielt, länger in Ecuador zu bleiben, nur dazu raten. Man sollte sich
jedoch darüber im Klaren sein, dass man in ein Land kommt, dass nicht mit
europäischen Maßstäben zu messen ist und in dem Armut weit verbreitet ist.
1) Einreise / Ankunft
Die Einreise nach Ecuador ist sehr einfach und unkompliziert. Mit einem gültigen
Reisepass kann man problemlos einreisen und sich 90 Tage im Land aufhalten.
Direktflüge sind recht teuer, bei den günstigeren Flügen hat man je nach
Fluggesellschaft einen Zwischenstopp in Spanien oder in den USA (ca. 1200€).
Flüge über die USA bieten den großen Vorteil, dass man anstatt der normalen 20kg
Gepäck 2 x 20kg mitnehmen darf, was gerade bei längeren Aufenthalten oder
Forschungsaufenthalten häufig von Vorteil sein kann. Neuerdings wird für einen
Zwischenstopp eine Einreisegenehmigung für die USA benötigt, die man jedoch
einfach und gebührenfrei im Internet beantragen kann (https://esta.cbp.dhs.gov).
Auch wenn man nur auf der Durchreise ist, muss jeder offiziell in die USA einreisen
und Bilder sowie Fingerabdrücke abgeben. Wer dies nicht möchte, sollte einen Flug
über die USA vermeiden.
Bei der Ankunft in Ecuador ist zu bedenken, dass Quito sehr hoch über dem
Meeresspiegel liegt. Schwindel, Kurzatmigkeit und Übelkeit können auftreten und es
kann einige Tage dauern, bis sich diese Symptome wieder legen. Man sollte sich
daher gerade in den ersten Tagen vor allem für körperlich anstrengende Dinge etwas
mehr Zeit lassen.
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Obwohl ich mich in Quito sehr sicher gefühlt habe, sollte man, wie in jeder anderen
Großstadt auch, gewisse Dinge beachten:
-
man sollte nachts nicht alleine unterwegs sein, besonders nicht in der Nähe
der größeren Parks.
-
man sollte keine größeren Mengen Bargeld bei sich haben.
-
wertvolle Gegenstände sollten nicht sichtbar getragen werden.
-
man sollte mit den Taxifahrern immer einen Festpreis ausmachen oder darauf
bestehen, dass der Zähler eingeschaltet wird.
-
usw.
Auch ich habe leider die unschöne Erfahrung gemacht, dass mir mein Geldbeutel
entwendet wurde. Die Ecuadorianer waren sehr hilfsbereit und haben mich bei allen
sich daraus ergebenden Formalitäten unterstützt (Meldung bei der Polizei, Sperrung
der Kreditkarten etc.); ich habe tatsächlich meine Kreditkarte wieder bekommen und
nur eine geringe Menge Bargeld verloren. Daher mein Tipp: nie zuviel Bargeld im
Geldbeutel haben! Außerdem sollte man immer gut auf seinen Pass aufpassen, da
ausländische Pässe auf dem Schwarzmarkt sehr viel Geld bringen.
2) Visum
Je nachdem, wie lange man in Ecuador bleiben und welcher Tätigkeit man
nachgehen möchte, benötigt man ein entsprechendes Visum. Auskunft darüber,
welches im Einzelfall das richtige Visum ist, bekommt man bei der Ecuadorianischen
Botschaft in Berlin (Tel.: 030 – 8009695) oder bei den entsprechenden Konsulaten
im jeweiligen Bundesland (z.B. NRW: [email protected]). Hier erhält man auch
Informationen darüber, welche Unterlagen benötigt werden. Im Falle von Touristen-/
Praktikumsvisa benötigt man u.a. Passbilder; einen Nachweis darüber, dass man pro
Monat, den man in Ecuador verbringt, über mindestens 500€ verfügen kann; eine
Bescheinigung des Hausarztes darüber, dass man keine ansteckenden Krankheiten
hat, sowie einen Beleg über die Überweisung von 160€ (Gebühr für die Erstellung
des Visums, variiert je nach Visumsart). Diese Unterlagen schickt man, zusammen
mit dem eigenen Pass, an die Botschaft und erhält einige Tage später sein Visum. In
meinem Fall hat dies nur vier Tage gedauert, ich habe jedoch auch schon von Fällen
gehört, in denen es länger gedauert hat, weshalb man sich rechtzeitig darum
kümmern sollte. Falls doch mal etwas nicht klappt, kann man die VisaAngelegenheiten auch in Ecuador regeln. Dies kann aber durchaus zu Problemen
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führen, wenn man das erste Mal dort ist und nur wenig Spanisch spricht. In den
Ämtern (auch in der dortigen Einwanderungsbehörde) spricht nur in Ausnahmefällen
jemand Englisch. Doch auch wenn man sein Visum bereits in Deutschland beantragt
hat, muss man sich in Ecuador noch um diverse Unterschriften und Stempel sowie
einen
ecuadorianischen
Personalausweis
(„Censo“)
bemühen.
Da
diese
Angelegenheiten nur in Quito oder Guayaquil geregelt werden können, sollte man
einige Tage in einer dieser Städte einplanen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen,
dass man sich auf Wartezeiten einstellen muss und viele Kopien seines Passes
(nach der Einreise anfertigen, da der Einreisestempel wichtig ist) und des Visums
(Geschäfte, die einem die entsprechenden Unterlagen kopieren, gibt es reichlich),
sowie weitere Passfotos dabei haben sollte.
3) Galápagos-Inseln
Für Biologen und andere Naturwissenschaftler ist die Mitarbeit in einem der
zahlreichen Projekte sicherlich eine besondere Erfahrung. Die Galápagos-Inseln
bieten die Möglichkeit, die Auswirkungen der Evolution direkt zu beobachten. Selbst
für Nicht-Wissenschaftler sind die Unterschiede zwischen den Tieren einzelner Inseln
leicht zu erkennen, was den Reiz des Galápagos-Archipels ausmacht. Durch den
zunehmenden Tourismus und den damit zusammen hängenden Strom an
Zuwanderern ist dieses zerbrechliche Ökosystem jedoch stark bedroht. Die
steigende Zahl an Menschen bringt eine steigende Nachfrage nach Lebensmitteln
und ähnlichem mit sich. Da diese nicht auf Galápagos produziert werden können,
müssen sie per Schiff oder Flugzeug auf die Inseln gebracht werden. Dabei besteht
immer das Risiko, das neue und für das Ökosystem katastrophale Arten
eingeschleppt werden. Dieses Risiko besteht auch beim Besuch verschiedener
Inseln innerhalb des Archipels. Daher sollte jeder, der die Inseln besucht, Sorge
tragen, keine Arten von einer Insel auf eine andere zu bringen.
Während Krankheiten, wie Malaria, Dengue-Fieber und ähnliches auf dem
kontinentalen Teil von Ecuador verbreitet sind, kommen sie auf den GalápagosInseln bis jetzt kaum vor. Daher werden für die Galápagos-Inseln keine besonderen
Impfungen empfohlen (eventuell Hepatitis-Impfungen, falls man diese noch nicht
hat).
Durchfallerkrankungen
treten
jedoch
recht
häufig
auf,
aufgrund
des
Zusammenspiels von mangelnder Hygiene und dem warmen Klima. Medikamente
kann man vor Ort kaufen, d.h. sie müssen nicht mitgebracht werden. Man sollte auf
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jeden Fall immer auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten und genügend
trinken. Da sich die Galápagos-Inseln direkt auf dem Äquator befinden und die
Reflektion des Wassers auf den Bootstouren oft unterschätzt wird, sind
Verbrennungen häufig. Zudem unterschätzen viele Menschen den Wasserverbrauch
ihres Körpers, da es durch den Seewind häufig angenehm kühl wirkt, obwohl der
Körper stark schwitzt.
4) Forschungserlaubnis / Arbeitserlaubnis
Für die Forschung auf den Galápagos-Inseln benötigt man eine Genehmigung der
Nationalpark-Verwaltung. Zu den einzureichenden Unterlagen gehört u.a. eine
ausführliche Zusammenfassung des geplanten Forschungsprojekts, worin vermerkt
wird, welche Arbeiten zu welchem Zweck durchgeführt werden sollen. Dabei ist
besonders darauf zu achten, dass der Grund für eventuelle Probenentnahmen (z.B.
Gewebeproben von Tieren) ausführlich erklärt wird und man die Anzahl der
benötigten Proben angibt (eine benötigte Export-Erlaubnis sollte etwa zwei Wochen
vor Abflug angefordert werden, Kosten 100$). Weiterhin sollte man bei der Planung
bedenken, dass jedes Forschungsprojekt eine Pauschale von 1000$ im Jahr kostet.
Ich habe im Rahmen eines Projektes gearbeitet, das bereits seit mehreren Jahren
existierte, so dass die Forschungsgenehmigung bereits vorlag und nur verlängert
werden musste.
Forschungsgenehmigungen werden generell nur für ein Jahr
vergeben. Da ich nur eine Verlängerung der Forschungsgenehmigung beantragen
musste, kenne ich mich nicht mit allen Einzelheiten der Antragstellung aus. Details in
Bezug auf die Antragstellung kann man beim Nationalpark erfragen oder bei der
Charles Darwin Station, die eng mit dem Nationalpark zusammenarbeitet und auch
bei der Antragsstellung behilflich sein kann. Hier empfiehlt sich eine frühzeitige
Information.
Eine Voraussetzung für die Durchführung der Feldarbeit auf den Galápagos-Inseln
ist in den meisten Fällen die Beschäftigung eines ecuadorianischen Feldassistenten.
Es ist wichtig, sich frühzeitig mit den entsprechenden Unis oder auch dem
Nationalpark in Verbindung zu setzen, um einen geeigneten Assistenten zu finden.
Die Reisekosten, sowie Unterbringung und Verpflegung für die Assistenten sollten
bei der Überlegung bezüglich der Sachmittel für das Projekt eingeplant werden.
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Neben der Forschungsgenehmigung benötigt man für alle am Projekt beteiligten
Personen eine Erlaubnis des „Consejo de Gobierno de Galápagos“, ehemals „Ingala“
(http://www.ingala.gov.ec/galapagos/index.php). Dies ist die Erlaubnis, für einen
bestimmten Zeitraum auf den Galápagos-Inseln wohnen und arbeiten zu dürfen. Da
Zuzüge vom Festland auch innerhalb von Ecuador unterbunden werden sollen, um
das empfindliche Ökosystem nicht weiter zu strapazieren, benötigt man diese
Erlaubnis auch für ecuadorianische Feldassistenten. Die Höchstdauer für einen
Forschungsaufenthalt beträgt 90 Tage + 14 Tage, die man bis zur Abreise bleiben
kann. Wenn der Aufenthalt über diesen Zeitraum hinausgeht, benötigt man eine
sogenannte „temporary residency“. Hierzu muss man einen Kurs belegen, der zwei
Tage dauert und abschließend einen Test ablegen, in dem Dinge wie Mülltrennung,
Müllentsorgung, Umweltprobleme und ähnliches abgefragt werden. Im Falle, dass
eine entsprechende Aufenthaltserlaubnis erteilt wird, kann man bis zu einem Jahr auf
den Galápagos-Inseln bleiben.
Abgesehen davon, dass die Forschungsgenehmigung und die Aufenthaltserlaubnis
des „Consejo de Gobierno de Galápagos“ unabdingbar für eine Arbeit auf den Inseln
sind, bieten sie auch den Vorteil, dass zum einen ausländische Wissenschaftler nach
Vorlage der Forschungsgenehmigung nur die Hälfte des Flugpreises für die Flüge
vom
Festland
nach
Galápagos
bezahlen
müssen
(je
nach
Datum
und
Fluggesellschaft etwa 200$) und dass die Eintrittspreise für den Nationalpark (100$)
entfallen.
5) Weitere Kosten
Lebensmittel müssen zum größten Teil per Seeweg auf die Galápagos-Inseln
gebracht werden, da die Landwirtschaft vor Ort nicht ausreicht, um alle Einwohner
und die zahlreichen Touristen zu ernähren. Aus diesem Grund sind die Preise für
Lebensmittel sehr viel höher als im kontinentalen Ecuador. Man findet jedoch fast
alles, was man auch auf dem Festland erwarten würde.
Da Forschungsprojekte meist nicht auf den Hauptinseln, sondern auf weiter
entfernten Inseln durchgeführt werden, fallen weitere Kosten an, die man vielleicht
zunächst nicht bedenkt. Zum Einen müssen alle Sachen, die man von den
Hauptinseln auf kleine Inseln bringt zunächst für drei Tage in Quarantäne. Dadurch
soll verhindert werden, eine Art von einer Insel auf eine andere zu bringen. Die
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Kosten hierfür sind jedoch nicht besonders hoch. Teuer sind vor allem die Fahrten
mit dem Schiff zwischen den Inseln. Bereits kurze Strecken kosten an die 400$. Für
längere Strecken, beispielsweise nach Fernandina, bezahlt man bis zu 1600$. Hier
empfiehlt es sich, mit Verantwortlichen des Nationalparks zu sprechen, da immer
wieder die Möglichkeit besteht, für eine Beteiligung an den Spritkosten auf Booten
des Parks mitzufahren, was sehr viel günstiger ist.
Geld kann an den verschiedenen Banken sehr einfach mit EC- und Kreditkarten
abgehoben werden. Da für jede Abhebung im Ausland aber je nach Heimatbank
unterschiedliche Gebühren fällig werden, sollte man größere Summen abheben. Im
kontinentalen Ecuador sollte man dies eventuell aus Sicherheitsgründen zusammen
mit Freunden machen. Auf den Galápagos-Inseln hat man relativ wenig zu
befürchten, da die Kriminalitätsrate recht niedrig ist.
6) Forschungsarbeit
Die Forschungsarbeit auf den Galápagos-Inseln ist etwas besonderes, sie kann aber
auch physisch sehr anspruchvoll sein. Die meisten Forschungsprojekte finden nicht
auf den Hauptinseln statt, wo die Tier- und Pflanzenwelt schon stark von
menschlichen Einflüssen und eingeschleppten Pflanzen geprägt ist, sondern auf
weiter entfernt liegenden Inseln. Um zu verhindern, dass Arten in diese, zum Teil
noch unberührten Ökosysteme eindringen, müssen vor jedem Aufenthalt alle
Ausrüstungsgegenstände sowie persönlichen Dinge ordentlich gesäubert und dann
drei Tage lang in Quarantäne gegeben werden.
Die Überfahrt zu den Inseln findet in kleineren Booten statt, die stark vom
Wellengang beeinflusst werden. Wer zur Seekrankheit neigt, sollte daher unbedingt
entsprechende Medikamente mitnehmen. Die Landung kann je nach Insel sehr
kompliziert sein. Man muss damit rechnen, dass Teile der Ausrüstung ins Wasser
fallen und sollte sie daher wasserdicht verpacken. Da die Forschung auf den Inseln
meist mehrere Wochen in Anspruch nimmt und die Überfahrt einige Stunden bis hin
zu einem Tag dauern kann (je nach Insel und Schnelligkeit des Bootes), müssen
Lebensmittel auf Vorrat mitgenommen werden. Auch hier gibt es Begrenzungen, um
die Einschleppung fremder Arten zu verhindern. Die Mitnahme von Obst und
Gemüse beschränkt sich auf einige Sorten wie Bananen, Kartoffeln, Zwiebeln,
Möhren und wenige mehr, die vor der Abfahrt gründlich gereinigt werden müssen.
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Lebensmittel in Dosen oder Plastiktüten können nach einer ausreichenden
Quarantäne mit auf die Inseln genommen werden. Jeder sollte für sich Sorge tragen,
dass die jeweiligen Quarantänebestimmungen eingehalten werden, um das
empfindliche Ökosystem zu schützen.
Die abgelegenen Inseln sind selbstverständlich nicht ans Strom- und Wassernetz
angeschlossen. In meinem Fall hatten wir Solarpanels zur Stromversorgung dabei,
um das elektronische Equipment aufladen zu können und abends wenigstens für
einige Stunden Licht zu haben. Generell hängt der Tagesrhythmus aber stark mit den
Sonnenstunden zusammen (Sonnenaufgang: ca. 6 Uhr morgens; Sonnenuntergang:
ca. 18 Uhr abends. Zur Wasserversorgung wurde eine ausreichende Menge an 25
Liter Kanister mit Süßwasser mitgenommen, wobei ich einen Kanister pro Tag
eingeplant habe. In der Regel benötigt man weniger Wasser, aber für den Notfall
(z.B. Verspätung des Versorgungsbootes) sollte man einige Kanister zur Reserve
mitnehmen.
Die Arbeit vor Ort variiert stark, je nachdem in welchem Projekt man mitarbeitet. In
meinem Fall habe ich mit den Galápagos Seelöwen (Zalophus wollebaeki)
gearbeitet. Obwohl die Tiere eine geringe bis gar keine Scheu vor dem Menschen
haben, ist es notwendig einen gewissen Abstand zu den Tieren zu waren. Es sind
Wildtiere, deren Reaktionen schwer einschätzbar sind und man sollte eine zu starke
Gewöhnung an den Menschen vermeiden, da dies im Zuge des zunehmenden
Tourismus zu Problemen führen könnte. So bestände zum Beispiel die Gefahr, dass
sich Krankheiten von Haustieren auf die Wildtiere übertragen.
Wir haben im Zuge unserer Arbeit Verhaltensbeobachtungen mit den Seelöwen
durchgeführt, mit besonderem Fokus auf Lautaufnahmen der Tiere. Da man relativ
nah an die Tiere herankommen kann, sind diese Aufnahmen im Vergleich zu
anderen Studien an Pinnipeden-Arten sicherlich sehr hochwertig. Wind und
Wellengeräusche konnten stark reduziert werden. Weiterhin haben wir regelmäßige
Zählungen der Tiere durchgeführt. Seelöwen müssen zum Fressen weite Strecken
im Meer zurücklegen. Sie sind daher nur zeitweise an Land zu beobachten. Die
Zählungen geben uns Aufschluss darüber, wie häufig die Tiere an Land sind, zu
welchen Tageszeiten und ob bestimmte Tiere sich immer gemeinsam an Land
befinden. Spätere Analysen sollen Aufschluss darüber geben, inwiefern Seelöwen
die akustische Kommunikation nutzen, um sich über Territorialität und Kampfkraft
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von Rivalen, die Anwesenheit von Weibchen oder Bekanntschaft mit Artgenossen zu
informieren.
7) Zusammenfassung
Insgesamt kann ich sagen, dass ich eine wunderschöne, sehr erlebnisreiche und
interessante Zeit auf den Galápagos-Inseln hatte und jederzeit wieder dort forschen
bzw. das Land besuchen würde. Es erfordert eine gewisse Umstellung, wenn man
dort ankommt und arbeiten möchte, da die Strukturen weniger gefestigt sind als zum
Beispiel in Deutschland und man sich daher darauf einstellen muss, dass vieles
etwas langsamer abläuft als hier. Man findet jedoch immer einen Ansprechpartner
und ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen sehr bemüht sind,
weiter zu helfen. Daher habe ich Ecuador mit durchweg positiven Gefühlen
verlassen.
Ich habe viele nette Menschen getroffen, die mir geholfen haben, ihre Sprache und
ihre Kultur verstehen zu lernen. Außerdem habe ich sehr wertvolle Daten für den
weiteren Verlauf meiner Doktorarbeit gesammelt. Ich bin daher sehr dankbar, dass
mir durch das Stipendium des DAAD die Chance gewährt wurde, diesen Teil meiner
Doktorarbeit erfolgreich abzuschließen und viele wertvolle Erfahrungen zu machen,
die ich in meinem weiteren Leben nutzen kann.
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