Ke Natur-Museum Luzern, 9. Mai 2015 - 25. OKtober 2015 Galápagos Tipps und Anregungen für Lehrpersonen 2 Allgemeine Infos zum Natur-Museum Luzern Kasernenplatz 6 CH-6003 Luzern Öffnungszeiten Dienstag – Sonntag: Montag: 10 – 17 Uhr durchgehend geschlossen Schulklassen können das Museum nach vorheriger Vereinbarung von Montag-Freitag auch ausserhalb der Öffnungszeiten ab 8.30 Uhr besuchen (tel. Anmeldung unter 041 228 54 11). → Achtung: Bitte melden Sie Ihre Schulklasse auch dann telefonisch an, wenn Sie einen Besuch während den offiziellen Öffnungszeiten planen. Wir versuchen so – im Interesse aller – «Überbelegungen» von Ausstellungen zu verhindern. Danke für Ihr Verständnis! Auskunft Tonbandauskunft: Kasse/Auskunft: E-Mail: Internet: 041 228 54 14 (Auskunft über Öffnungszeiten und aktuelle Ausstellungen) 041 228 54 11 [email protected] www.naturmuseum.ch Eintrittspreise Erwachsene AHV, Studenten Kinder (6-16 J.) Einzeln Gruppen CHF 8.CHF 7.CHF 3.- CHF 6.CHF 5.CHF 2.- Schulklassen des Kt. Luzern besuchen das Museum gratis! Museumspädagogik (Marie-Christine Kamke, Anna Poncet, Claudia Huber) ... für Ideen, Fragen, Anregungen, Kritik zum Thema Schule und Museum und zu aktuellen Sonderausstellungen! Telefon: Telefon direkt: E-Mail: 041 228 54 11 041 228 54 02 [email protected] Inhaltsverzeichnis Infos zur Ausstellung 2 Hintergrundwissen 4 1. Vulkaninseln: Vulkanismus, Klima, Vegetation 4 2. Besiedlung: Entdeckung und Besiedlung von Galápagos 6 3. Meerechsenklippe: Lebensraum Klippe, Zahmheit der Tiere 9 4. Opuntienwald: Leben im Kaktusfeigen-Wald, Endemismus, Evolution 11 5. Ziegeninsel: Gefahren, Forschung und Schutzmassnahmen 13 6. Forschungscamp: Forschungsparadies, Darwin, Evolution 16 Artenportraits 18 Rund um die Ausstellung - Zusatzunterlagen 26 Arbeitsblätter 26 Ausstellungskiste «Galápagos» 26 In der Ausstellung :Themenhäppchen zum Tun, Staunen und Lernen 27 Drei Rätsel zu Galápagos 30 Rätsel-Lösungen 33 Medienliste 35 Anhang Hinweise: Diese Unterlagen stehen auch auf www.naturmuseum.ch zum kostenlosen Downloaden als pdf-Datei zur Verfügung ( Lehrpersonen Unterlagen für Lehrpersonen). Die Texte und Arbeitsblätter dieser «Tipps und Anregungen» sind stammen einerseits aus den Ausstellungunterlagen des Zoologischen Museums der Universität Zürich (Reiseführer zur Ausstellung) und werden andererseits ergänzt durch Texte der Museumspädagogik des Natur-Museums Luzern. Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Infos zur Ausstellung Allgemeines Die Ausstellung «Galápagos» wurde vom Zoologischen Museum der Universität Zürich erarbeitet. Vom 9. Mai 2015 bis 25. Oktober 2015 ist sie im Natur-Museum Luzern im grossen Ausstellungssaal im Erdgeschoss zu Gast. Im selben Zeitraum ist im Treppenhaus des NaturMuseums die Fotoausstellung «Galápagos im Bild» von Dr. Hans-Peter Reinthaler zu sehen. Sie ergänzt mit Bildern zu Natur und Tourismus auf den Galapagos-Inseln die Sonderausstellung auf anschauliche Weise. Inhalt Mit ihrer urtümlichen, einzigartigen und teils bizarren Tier- und Pflanzenwelt gehören die Galápagos-Inseln zu den ökologisch wertvollsten Gebieten der Erde. Charles Darwin machte die Inselgruppe weltberühmt, als er dort im frühen 19. Jahrhundert aus der Beobachtung einheimischer Vögel die Evolutionstheorie ableitete. Mit weitreichenden Folgen, denn mit ihr änderte sich die Weltanschauung der Menschen grundlegend. Eine wahre Revolution in der Geschichte der Naturwissenschaften! Auf diesen entlegenen Vulkan-Inseln im Pazifik ist die Erschaffung der Welt scheinbar auch heute noch nicht abgeschlossen. Bis heute ist Galápagos ein Paradies für Forschende und Naturinteressierte geblieben und als UNESCO-Weltnaturerbe entsprechend geschützt. Diesen Schutz haben die Inseln auch dringend nötig: Die einzigartige Natur der Galápagos-Inseln ist durch eingeschleppte Pflanzen, Tiere und die zunehmende menschliche Besiedlung bedroht. Die Sonderausstellung vermittelt einen Einblick in die faszinierende Naturwelt der GalápagosInseln und deren Bedeutung für Geschichte und Forschung. Sie informiert über die vulkanische Entstehung, das besondere Klima der Inseln und die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt von Galápagos. Besucherinnen und Besucher erfahren, wie der isoliert liegende Archipel von Tieren, Pflanzen und Menschen besiedelt wurde und wie sich hier neue, weltweit einzigartige Arten entwickeln konnten. Die Ausstellung zeigt aber auch die Ursachen auf, welche zur Bedrohung der einzigartigen Inselwelt geführt haben und verweist auf verschiedene Naturschutz- und Forschungsprojekte, die sich der Erhaltung der Naturwelt von Galápagos verschrieben haben. Aufbau und Rundgang Die Ausstellung ist in acht inselartige Stationen gegliedert, welche zu sechs ThemenSchwerpunkten informieren. Die verschiedenen «Ausstellungsinseln» können in freier Reihenfolge besucht werden. Es empfiehlt sich jedoch, sie im Uhrzeiger-Sinn beginnend in folgender Reihenfolge zu besuchen: 1. Vulkaninsel (links neben Eingang); 2. Insel mit Schiffen (Links Mitte); 3. Insel mit Besiedlungsspiel (links hinten); 4. Riesenschildkröte (links hinten); 5. Meerechsenklippe (Mitte), 6. Feigenkaktus-Wald» (rechts Mitte), 7. Ziegeninsel (Mitte hinten), 8. Forschungscamp (rechts neben Eingang). Der Rundgang führt auf diese Weise von der Insel-Entstehung, über deren Besiedlung zur vorhandenen Naturwelt, ihren Gefährdungsursachen zu Naturschutz und Forschung. 2 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Kartenübersicht mit Vorschlag zu Rundgang Die Ausstellung zeigt einige Präparate und Kunststoffmodelle von Tieren und Pflanzen und wird ergänzt von zahlreichen Bildern und Filmsequenzen. Zusätzlich vermitteln verschiedene Textschilder und zwei Spielstationen Wissenswertes zu den Galápagos-Inseln. Besucherinnen und Besuchern, welche mehr erfahren möchten, steht in verschiedenen Boxen ein Reiseführer zur Verfügung. Farbige, an den Ausstellungs-Objekten angebrachte Metallschildchen verweisen auf die Seitenzahlen im Reiseführer, auf welchen zusätzliche Informationen gefunden werden können. Ausstellungsbroschüre Zu dieser Ausstellung existiert eine Begleitbroschüre in Form eines Reiseführers (deutsch/englisch). Dieser kostet CHF 15.- und ist am Empfang des Museums erhältlich. → Keller L., Haffner M., Koller U. & Hoeck H.N. (2012). «Galápagos». 2. Auflage 2014. Zoologisches Museum der Universität Zürich. 131 Seiten. 3 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Hintergrundwissen Die Ausstellung ist räumlich in 8 Ausstellungsinseln angeordnet welche sechs Themenbereiche veranschaulichen. Im Folgenden werden diese Themenbereiche und die präsentierten Objekte kurz vorgestellt. In einem weiteren Kapitel werden einzelne, für die Galápagos-Inseln charakteristische Arten in kurzen Portraits vorgestellt. 1. Vulkaninseln: Vulkanismus, Klima, Vegetation Vulkanausbrüche schufen die Galápagos-Inseln und gestalten sie noch heute. Mitten aus dem Meer heraus und vollkommen isoliert entstanden vor relativ kurzer Zeit neue Inseln. Diese Inseln befinden sich auf dem Äquator und somit in der tropischen Region. Das Klima zeigt jedoch starke jahreszeitliche Schwankungen, weil warme und kalte Meeresströmungen aufeinander treffen und Wechselwirkungen erzeugen. Vor allem ist es äusserst trocken. Deshalb überwiegen Pflanzen, die an Trockenheit angepasst sind. Doch je höher eine Insel, umso mehr verschiedene Pflanzengesellschaften kommen vor. Lage der Galápagosinseln Die Galápagos-Inseln bilden eine Gruppe (Archipel) aus 19 grösseren und über 100 kleinen teilweise winzigen Inseln. Sie liegen auf dem Äquator rund 1'000km westlich von Südamerika und gehören zu Ecuador. Die reine Landfläche beträgt ca. 8'000km2. Die grösste Insel ist Isabela» mit einer Fläche von rund 4'600km2 (zum Vergleich: Landesfläche Schweiz: 41'285 km2; Kanton LU: 1'493km2; grösster Kanton GR: 7'104km2) Vulkanismus und Inselbildung Die Galápagos-Inseln sind vulkanischen Ursprungs, d.h. durch Vulkantätigkeit entstanden. Im Westen der Inselgruppe befindet sich unter dem Meer im Erdinnern ein vulkanischer «Hotspot» - d.h. eine riesige Ansammlung glühend heissen Magmas (geschmolzene Gesteinsmasse). Wenn unter Einwirkung deren Hitze das Oberflächengestein schmilzt, dringt Magma an die Oberfläche und ein Vulkan bricht am Meeresboden aus. An die Erdoberfläche austretende Magma wird Lava genannt. Mit jedem weiteren, folgenden Vulkanausbruch vergrössert die austretende Lava den Vulkan am Meeresboden, bis er als neue Insel aus dem Meer ragt. Noch heute sind verschiedene Vulkane im Westen des Archipels aktiv und verändern die Gestalt der Inseln. Letzte Vulkanausbrüche: 25.5.2015 (Vulkan Wolf auf Isabela), 2009 (auf Fernandina), 2008 (Vulkan Cerro Azul auf Isabela). Wandernde Vulkaninseln Die Galapágos- Inseln haben ein Alter zwischen 35'000 und 4 Mio. Jahren. Sie sind damit aus erdzeitgeschichtlicher Sicht verhältnismässig jung (Vergleich: das Juragebirge bildete sich vor 145 - 200 Mio Jahren). Der grosse Altersunterschied der Galápagos-Inseln hängt mit deren Entstehung und Lage zusammen. Die Inseln liegen auf der Nazca-Kontinentalplatte und verschieben sich mit dieser wie auf einem Förderband um ca. 6cm pro Jahr nach Südosten. Der vulkanische Hotspot verbleibt dagegen an seinem Ort und bildet weitere Vulkane. Beim Hotspot im Westen liegen deshalb die jüngsten, ganz im Osten die ältesten Inseln. Mit zunehmendem Alter erodieren die Inseln durch Wind und Wasser und versinken nach mehreren Tausenden von Jahren wieder im Meer. Seit dem Besuch von Charles Darwin (1835) sind die Galápagos-Inseln rund 9m Meter nach Südosten gewandert. In geologischen Zeitmassen ist das eine hohe Geschwindigkeit. 4 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Klima und Meeresströmungen Trotz ihrer Lage am Äquator, d.h. in der tropischen Zone, weisen die Galápagos-Inseln kein tropisches Klima auf. Das mit 20 Grad Celsius relativ kühle Meerwasser beeinflusst das Klima. Dieses ist starken jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen. Von Januar bis Mai blüht und grünt es auf den Inseln, das Wetter ist warm und regenreich. Es folgt eine kühle und äusserst trockene Zeit. In der zweiten Jahreshälfte zeigen sich die Inseln deshalb ziemlich braun und dürr. Dieses für die tropische Zone besondere Klima hängt mit den verschiedenen Meeresströmungen bei den Galápagos-Inseln zusammen. Die bekannteste unter ihnen ist der aus dem Süden kommende «Perustrom» bzw. dessen küstennaher Zweig, der «Humboldtstrom». Dieser bringt kühles nährstoffreiches Wasser mit sich und ist zusammen mit dem aus dem Westen eintreffenden Äquatorialen Tiefenstrom («Cromwellstrom») für die immense Vielfalt im Meeresgebiet um Galápagos verantwortlich. El Niño und la Niña Alle 3-6 Jahre erzeugen stark veränderte Verhältnisse der Meeresströmungen eine äusserst warme und regenreiche Zeit. Sie wird nach der Weihnachtszeit, in der sie am stärksten ausgeprägt ist, «El Niño» genannt. Sehr kalte, trockene Zeiten werden «La Niña» genannt. «El Niño» und «La Niña» wirken sich unterschiedlich auf das Leben an Land und im Meer aus. «El Niño»-Jahre führen an Land zu paradiesischen Verhältnissen. Im Meer und in Küstennähe haben sie aber oft verheerende Auswirkungen. Normalerweise kommt es vor der Küste Südamerikas durch die Passatwinde zum Auftrieb von kühlem Tiefenwasser. Dieser Auftrieb ist Teil des Humboldtstroms vor der Küste Südamerikas. Bei «El Niño» kommt es wegen abschwächten Passatwinden zu einem geringeren Auftrieb. Somit wird der kalte Humboldtstrom schwächer und kommt zum Erliegen. Das Oberflächenwasser erwärmt sich so sehr, dass die obere Wasserschicht nicht mehr mit dem kühlen und nährstoffreichen Tiefenwasser durchmischt wird. Deshalb kommt es zum Absterben des Planktons, was zum Zusammenbruch ganzer Nahrungsketten führt. Fische finden keine Nahrung mehr und ziehen in kältere, nährstoffreichere Regionen. Von Fischnahrung abhängige Tiere (wie Pinguine, Seelöwen etc.) müssen dann verenden oder suchen sich ebenfalls einen neuen Lebensraum. In «La Niña»-Jahren ist die Situation umgekehrt: an Land herrscht Dürre und Nahrungsknappheit, im Meer dagegen paradiesische Fülle. Vegetation Wer sich Galápagos als tropische Inseln mit schönen Palmenstränden vorstellt, wird enttäuscht sein. Palmen fehlen hier in der natürlichen Vegetation. Sie haben den Weg über das Meer nicht geschafft und wachsen auf Galápagos nur in den Gärten und Pflanzungen der Menschen. Jüngere Vulkaninseln sind oft von nackten, grösstenteils vegetationslosen Lavafeldern geprägt. Erst nach der Ansiedlung von ersten Pflanzen, kann sich eine Humusschicht bilden und einen Lebensraum für anspruchsvollere Pflanzen bieten. Wegen des trockenen Klimas ist die Vegetation tiefer Lagen von Pflanzen dominiert, welche Trockenheit ertragen. Ein gutes Beispiel dafür sind die vielerorts dominierenden Feigenkakteen (Opuntien), welche in ihren Trieben Wasser speichern können. An höheren Inseln führen angestaute Wolken zu Regen und ermöglichen die Ausbildung verschiedener Vegetationszonen und das Gedeihen von Pflanzen, die Feuchtigkeit benötigen. Die Pflanzenvielfalt und die auf diese angewiesene Tiervielfalt sind deshalb auf hohen, ausgedehnten Inseln besonders gross. 5 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen → Ausstellungs-Objekte: • Globus • Inselrelief zu den beiden Inseln Isabela und Fernandina • Unkommentierte Filmaufnahmen mit tätigem Vulkan • Video zu Gespräch mit Frau Cruz, einer der ältesten Siedlerinnen auf Galápagos • Ipad mit Landschaftseindrücken von Galápagos • verschiedene Bilder 2. Besiedlung: Entdeckung und Besiedlung von Galápagos Die Besiedlung von isoliert liegenden Inseln wie Galápagos erfordert ausserordentliche Fähigkeiten und ist zudem Glückssache. Erstens müssen Tiere und Pflanzen die beschwerliche Reise überstehen, zweitens im weiten Ozean auf Inseln treffen und drittens mit den Insel-Bedingungen fertig werden können. Nur wenige Tiere und Pflanzen schaffen das, deshalb gibt es auf solch isolierten Inseln relativ wenige Arten. Der Mensch entdeckte die Galápagos-Inseln im 16. Jahrhundert und liess sich erst relativ spät hier nieder. Die Menschen brachten absichtlich und unabsichtlich neue Tiere und Pflanzen aus ihren Herkunftsländern mit. Diese hatten bzw. haben grosse Auswirkungen auf die Naturwelt von Galápagos und bedrohen diese in ihrem Gleichgewicht. Besiedlung durch Tiere und Pflanzen Die Galápagos-Inseln entstanden durch Vulkanausbrüche an völlig isolierter Lage weit draussen im Pazifischen Ozean. Es sind sogenannte ozeanische Inseln, die im Gegensatz zu kontinentalen Inseln (wie z.B. Kuba oder Korsika) nie in Verbindung mit dem Festland standen. Zu Beginn waren die Galápagos-Inseln unbesiedelt. Erst mit der Zeit fanden Pflanzen und Tiere den Weg zu dem abgelegenen Archipel. Dass sie im weiten Ozean auf die Inseln trafen, war auch stark mit dem Zufall und Glück verbunden. Auf ozeanischen Inseln wie Galápagos ist deshalb die Artenvielfalt oft gering. Besiedlungsstrategien Die Wege, auf welchen die heute einheimischen Pflanzen und Tiere nach Galápagos gelangten, waren vielfältig und oft beschwerlich. Um die abgelegenen Inseln zu erreichen, standen den «Reisekandidaten» drei Transportmittel zur Verfügung: Wind, Meer und als Träger dienende Tiere oder Pflanzen. Mit dem Wind Einige Vogelarten, Jungspinnen, kleine Insekten, aber auch leichte Pflanzensamen und Sporen von Farnen, Moosen oder Pilzen wurden mit Luftströmen und starken Winden passiv zu den Inseln getragen. Unter den heute auf Galápagos einheimischen Pflanzenarten befinden sich z.B. viele Korbblütler. Ihre Häufigkeit ist sicher darauf zurückzuführen, dass sich ihre Fallschirmartigen Samen leicht und weit mit dem Wind verbreiten. Nur wenige Arten erreichten die Inseln als aktive Flieger, d.h. aus eigener Kraft. Dazu gehören v.a. verschiedene See- und Wasservögel. 6 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Mit dem Meer Gute und ausdauernde Schwimmer wie Pinguine, Seebären, Seelöwen und Fische erreichten die Galápagos- Inseln (bzw. die inselnahen Gewässer rundherum) z.T. unterstützt durch Strömungen über das Meer und fanden hier geeignete Lebensräume. Kleine Larven von bodenbewohnenden Meerestieren (wie z.B. Schnecken, Krebse, Seeigel etc.) erreichten die Inseln mit den Meeresströmungen. Aber auch Samen von Pflanzen der Küstenzone liessen sich von Meeresströmungen zu den Inseln verfrachten. Sie sind salzwasserresistent und oft gut an die Verbreitung über das Wasser angepasst. Auf Trägern wie Tieren oder Pflanzen Kleinere Organismen wie Insekten und Milben, aber auch Pflanzensamen wurden mit Vögeln zu den Inseln transportiert. Sie klebten an deren Gefieder bzw. in Erd- oder Schlammresten an den Vogelfüssen oder wurden in ihrem Darm transportiert und mit dem Kot auf den Inseln ausgeschieden. Schätzungen gehen davon aus, dass Vögel für 60% der natürlichen Einfuhr von Pflanzen nach Galápagos verantwortlich sind. Einige Arten liessen sich von Treibholz wie auf einer «Arche Noah» zu den Inseln treiben. Ein nach schweren Niederschlägen in Ecuador ins Meer getriebener Baumstamm kann mithilfe des Perustroms die Galápagosinseln innert zwei Wochen erreichen. Tiere, die mit Treibholz auf die Inseln gelangen, sind tagelang der Salzwassergischt ausgesetzt und haben kein Süsswasser zur Verfügung. Nur wenige Tierarten konnten deshalb auf diesem Weg nach Galápagos gelangen. Derartige Strapazen überleben nur Insekten, einige weitere Wirbellose und Reptilien (wie Leguane, Schildkröten oder Schlangen), welche lange ohne Wasser und Nahrung auskommen können. Amphibien sind auf Feuchtigkeit und Süsswasser angewiesen, Salzwasser würde sie völlig austrocknen. Auf natürlichem Weg konnten deshalb keine Amphibien nach Galápagos gelangen. Auch nur wenige kleinere Säugetierarten schafften den Weg zu den Inseln. Mit dem Menschen Neben den als einheimisch zu bezeichnenden Tieren und Pflanzen, welche auf natürlichem Weg nach Galápagos gelangt sind, leben heute viele Arten hier, die der Mensch absichtlich oder zum Teil auch unbeabsichtigt mitgebracht hat. Piraten und Walfänger setzten auf den Inseln Ziegen als Fleischproviant aus, die sich unkontrolliert vermehren und verwildern konnten. Mit den ersten Siedlern kamen zudem Haushunde, Katzen, Schweine und Esel, mit den Schiffen auch unbemerkt Hausratten und Mäuse auf die Inseln. In neuerer Zeit und mit dem wachsenden Tourismus gelangen mit Schiffen und Flugzeugen zunehmend weitere Tier oder Pflanzenarten aus weit entfernten Gebieten unbeabsichtigt auf die Inseln. Darunter befinden sich viele invasive Arten, die sich auf den Inseln unkontrolliert vermehren können, da hier ihre natürlichen Feinde fehlen. Herkunft der Arten Die Verwandtschaft der Pflanzen- und Tierwelt von Galápagos mit derjenigen Südamerikas ist unübersehbar. Bereits Charles Darwin stellte fest dass, die meisten auf Galápagos heimischen Tiere und Pflanzen Arten aus Südamerika ähnlich sehen. Die Vorfahren der meisten heute auf Galápagos endemischen bzw. einheimischen Arten dürften denn auch vom amerikanischen Kontinent zu den Inseln gekommen sein. Besonders erwähnenswert ist, dass auf den Galápagos-Inseln bzw. im umgebenden Meer sowohl tropische Arten (wie z.B. Leguane), als auch antarktische Arten wie GalápagosPinguine oder-Seebären heimisch geworden sind. Die beiden letzteren sind mit dem kalten 7 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Perustrom (bzw. Humboldtstrom) zum Galápagos-Archipel gelangt und finden hier geeignete Lebensräume mit kühlen Meerestemperaturen und ausreichender Fischnahrung. Entdeckung / Besiedlung durch den Menschen Möglicherweise waren die Inkas die ersten menschlichen Besucher auf Galápagos. In ihren Erzählungen ist von den «Inseln des Feuers» die Rede. Ob damit die Galápagos-Inseln gemeint sind, ist umstritten. Die Entdeckung des Insel-Archipels durch die Europäer erfolgte 1535 durch einen Zufall. Damals lag das Schiff von Tomás de Berlanga, dem Bischoff von Panama, auf einer Reise nach Peru in einer Flaute und wurde von einer starken Westströmung zu den Inseln getrieben. Die damals noch unbekannten Inseln nannte man zunächst Islas Encantadas (verzauberte Inseln) und nahm diese für die spanische Krone in Besitz. 1570 erschienen sie - benannt nach den eindrücklichen Riesenschildkröten - als «Insulae de los Galápagos» auf einer Weltkarte. Wegen ihrer Unwirtlichkeit und unkalkulierbaren Wind- und Strömungsverhältnissen wurden die Inseln lange Zeit gemieden. Piraten boten sie damals jedoch ein sicheres und willkommenes Versteck. Der erste andauernde Siedler auf Galápagos (Insel Floreana) war von 1807-1809 ein Ire namens Patrick Watkins. 1835 kam mit dem Segelschiff «Beagle» Charles Darwin, der wohl berühmteste Besucher, für fünf Wochen auf die Inseln. Fast zeitgleich begann mit der Annektierung der Inseln durch Ecuador (1832) deren gezielte Besiedlung. Sie wurden jetzt als «Archipiélago del Ecuador» bezeichnet, 1892 dann in «Archipiélago del Colon» (Kolumbusarchipel) umbenannt. Das 1923 erschienene Buch von William Beebe «Galápagos - World's End» erschloss die Inseln für die Aussenwelt. Die turbulenten Kriegs- und Nachkriegszeiten führten Abenteurer und Auswanderer nach Galápagos, welche von einem Leben in Freiheit und im Paradies träumten. Bis in die 1970iger Jahre nahm die Bevölkerung von Galápagos nur gering zu. Bedingt durch den stark wachsenden Tourismus wächst die Bevölkerungszahl seit 1980 jedoch ständig an. Dieses Wachstum stellt eine grosse Herausforderung für die Erhaltung der einzigartigen Naturwelt von Galápagos dar. → Ausstellungs-Objekte: • Treibholzfloss mit Grünem Leguan • Schiffmodelle: Segeljacht "HMS Beagle" und Touristenboot • Riesenschildkröte • Besiedlungsspiel: interaktives Computerspiel • Unkommentierte Filmaufnahmen: Unterwasserwelt • verschiedene Bilder → Artenportraits: (ab Seite 17) • Galápagos-Riesenschildkröte 8 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen 3. Meerechsenklippe: Lebensraum Klippe, Zahmheit der Tiere Die Zahmheit der Tiere auf Galápagos beeindruckt alle Besuchenden. Man fragt sich geradezu: Können die Tiere überhaupt flüchten? Ja, das können sie und das tun sie auch. Sie flüchten z.B. vor Galápagos-Bussarden oder Galápagos-Schlangen, vor Fressfeinden also, die sie kennen. Warum flüchten die Galápagos-Tiere denn nicht vor Menschen oder den eingeschleppten Hunden und Katzen? Weil es hier Millionen Jahre lang keine Menschen und auch keine Hunde und Katzen oder sonstige Landraubtiere gab. Darum ging das Fluchtverhalten im Lauf der Evolution verloren. Das wurde gewissen Arten zum Verhängnis: Als der Mensch Landraubtiere einschleppte, wurden die ahnungslosen Insel-Tiere zum sprichwörtlich gefundenen Fressen. Die heutige Forschung zeigt allerdings, dass die Tiere, auch wenn sie nicht vor Menschen und Landraubtieren davonrennen, gestresst sind. Und die Galápagos-Tiere lernen langsam, ihre vergessenen und neuen Feinde zu erkennen. Einige von ihnen flüchten sogar. Vielfalt im Meer Im Galápagos-Archipel ist die Vielfalt bei den landbewohnenden Tieren nicht besonders gross. Zu schwierig und glücksabhängig ist die Besiedlung der isoliert liegenden Inseln auf natürlichem Weg. Hingegen beherbergt das Meer um den Galápagos-Archipel eine schier unermessliche Arten-Vielfalt. Das Galápagos Meeresreservat ist nach dem Barrier Riff Australiens das grösste Meeresreservat der Erde. Die immense marine Vielfalt hängt mit den verschiedenen Meeresströmungen zusammen, die im Bereich der Galápagos-Inseln zusammentreffen. Der Humboldtstrom (küstennaher Zweig des Perustroms) und der Cromwellstrom (auch Äquatorialer Tiefenstrom genannt) bringen kühles und nährstoffreiches Wasser zur Inselgruppe. Im Meer um Galápagos leben deshalb über 500 Fischarten und über 50 verschiedene Arten von Haien und Rochen. Auch die Vielfalt der Muscheln, Schnecken, Seesterne, Seeigeln und Seegurken ist eindrücklich. Zu den auffälligsten Meeresbewohnern gehören natürlich die grösseren Meeresbewohner wie Wale, Meeresschildkröten, Meerleguane, Galápagos-Seelöwen, Galápagos-Seebären und Galápagos-Pinguine. Lebensraum Meeresklippe Galápagos ist ein Seevogel-Paradies - in den fischreichen Gewässern finden Seevögel Nahrung in Hülle und Fülle. Die Lage der Inseln im Kreuzpunkt verschiedener Meeresströmungen hat eine einmalige Artenzusammensetzung entstehen lassen. Neben an Kaltwasser angepassten, aus der Antarktis stammenden Pinguinen leben hier auch tropische Arten wie die Fregattvögel. Auf den meeresnahen Klippen auf Galápagos leben und brüten verschiedene Vogelarten wie z.B. Galápagos-Albatrosse, Nazcatölpel und Gabelschwanzmöwen. Ihre Vorfahren sind weite Strecken über das Meer geflogen und haben auf Galápagos ein neues Zuhause gefunden. Bekannt und beliebt sind die adretten und tollpatschigen Blaufusstölpel. Auf den GalápagosInseln haben sie weltweit ihre grössten Vorkommen. Neben den Vogelscharen tummeln sich auf den Felsen aber auch Galápagos-Seelöwen, Galápagos -Seebären, Galápagos-Pinguine, Rote Klippenkrabben, Leguane und weitere Tierarten. Besonders eindrücklich sind allerdings die einzigartigen, bizarren Meerechsen (bzw. Meerleguane), welche sich in grösseren Gruppen auf den Küstenfelsen an der Sonne wärmen. Sie kommen ausschliesslich auf den Galápagos- Inseln vor - gelten also als endemisch. 9 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Scheinbare Zahmheit Viele Tiere auf Galápagos scheinen zahm und furchtlos gegenüber Menschen zu sein. Eine Annäherung ist oft bis auf wenige Meter oder eine noch kleinere Distanz möglich, ohne dass ein Tier die Flucht ergreift. Die Ursache für dieses Verhalten ist darin zu suchen, dass auf Galápagos über Millionen von Jahren hinweg Menschen und grössere Landraubtiere (wie Hunde oder Katzen) fehlten und die Tiere sich nicht davor zu fürchten brauchten. Sie haben im Laufe der Zeit ihre ursprünglichen Feinde «vergessen» und ihr Fluchtverhalten entsprechend zurückgebildet. Sie ergreifen deshalb nur die Flucht, wenn sich ein ihnen bekannter Fressfeind wie z.B. der Galápagos-Bussard oder eine Schlange nähert. Das heisst aber nicht, dass die Tiere nicht gestresst sind, wenn man sich ihnen nähert. Oft fliehen sie zwar nicht, sie schütten aber dennoch Stresshormone aus und erhöhen ihre Herzschlag-Frequenz. Dadurch wird die Muskulatur für den Fall einer notwendigen Flucht besser mit Blut versorgt. Wenn die potenzielle Bedrohung anhält, ergreifen sie - wenn überhaupt - oft erst spät die Flucht, ein gefundenes Fressen für Raubtiere. Infolge fehlender Fressfeinde haben einige Tierarten nicht nur ihr Fluchtverhalten zurückgebildet, sie haben auch ihre äussere Erscheinung verändert. So hat beispielsweise der endemische Galápagos-Kormoran seine Flugfähigkeit verloren - er brauchte an Land keine Feinde mehr zu befürchten. → Ausstellungs-Objekte: • Meerechse (Meerleguan) – Modell. • Kunststoff-Meerecshen: stellen die Menge der Meerechsen dar, die zusammen auf Klippen anzutreffen sind • Prachtfregattvogel (Präparat)inkl. Herzschlagfrequenz-Simulator. Bei Annäherung schlägt das Herz schneller. • Präparate von Bärenspinnern (Schmetterlinge) • Video über John Treherne (Insektenforscher, Autor) • Unkommentierte Filmaufnahmen zu Meerechsen • Verschiedene Bilder zu Zahmheit und Klippen bewohnenden Tieren (z.B. Seevögel) → Artenportraits: (ab Seite 17) • Meerechse • Kormoran • Pracht-Fregattvogel • Pinguin • Seelöwe • Seebär 10 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen 4. Opuntienwald: Leben im Kaktusfeigen-Wald, Endemismus, Evolution Auf den Galápagos-Inseln wimmelt es nur so von Arten, die es sonst nirgendwo auf der Erde gibt. Fachleute nennen sie Endemiten. Darwin spricht feinsinnig von «einer kleinen Welt für sich». Die Vorfahren dieser Pflanzen und Tiere kamen vom Festland übers Meer. Sie landeten in einer Landschaft, die anders war als in ihrem Herkunftsland, mit anderer Nahrung, anderen Feinden, anderem Klima. Um hier überleben zu können, mussten sie sich anpassen, sich verändern. Diesen Veränderungsprozess nennt man Evolution. Die Endemiten der Galápagos-Inseln sind Zeugnisse solcher Evolution. Endemiten sind wie ein Geschichtsbuch, in dem man den zeitlichen Ablauf der Evolution nachlesen kann. Sterben Endemiten aus, verlieren wir einen wichtigen Teil der Geschichte unserer Erde. Endemiten Berühmt sind die Galápagos-Inseln vor allem für ihre urtümlich anmutenden Riesenschildkröten und die bizzaren Meerechsen. Sie gehören beide zur Klasse der Reptilien - sie haben jedoch noch eine weitere Gemeinsamkeit. Beide Arten sind Endemiten. Endemiten sind Tiere und Pflanzen, die weltweit nur in einem einzigen, begrenzten Gebiet vorkommen. Diese Gebiete können gross (z.B. Südamerika, Australien) oder ganz klein sein (z.B. Insel wie Korsika, Kreta). Auch in der Schweiz kommen Endemiten vor, beispielsweise im Jura. Endemiten entwickeln sich dann, wenn Pflanzen bzw. Tiere den genetischen Austausch mit weiteren Populationen (z.B. ihren Herkunftspopulationen) eingebüsst haben. Im Jura geschah diese Isolation von Populationen durch das Vorrücken von Gletschern während der Eiszeit und die damit einhergehende Isolierung von Populationen. Bei Galápagos ist die Isolation durch die weite Distanz zum Festland begründet. Isolierte, vom Festland weit entfernte Inseln wie Galápagos sind deshalb oft besonders reich an Endemiten. Entstehung neuer Arten Isolierte, grossflächige und hohe Inseln bieten besonders ideale Voraussetzungen für die Evolution einer grossen Vielzahl von neuen Arten und Endemiten. Durch die grosse Distanz zum Festland, eine grosse Lebensraumvielfalt mit verschiedenen Vegetationszonen und viele unbesetzte Nischen können sich ungehindert neue Arten bilden. Wenn sich eine Art an neue Lebensbedingungen anpasst und durch Evolution in relativ kurzer Zeit mehrere neue Arten entstehen, sprechen Fachleute von «adaptiver Radiation », d.h. Aufspaltung durch Anpassung. Auf den Galápagos-Inseln gibt es dazu mehrere eindrückliche Beispiele von Pflanzen und Tieren. In nur 2-3 Millionen von Jahren entwickelten sich 14 Arten von Darwinfinken, 4 Arten von Spottdrosseln, 15 Arten bzw. Unterarten der Riesenschildkröte, 9 Arten der Lavaechse, 60 Arten einer Landschnecke (Gattung Bulimulus), 6 Arten von Feigenkakteen und 15 Arten des Sonnenblumenstrauchs. Alle diese Arten sind jeweils aus einer Art hervorgegangen, die den Weg über das weite Meer zu den abgelegenen Inseln geschafft hat. Anpassung an Lebensbedingungen Auf Galápagos stellt im Besonderen das trockene Klima eine grosse Herausforderung für viele landbewohnende Arten dar und ist ein wesentlicher Faktor für verschiedene Anpassungen. Aber auch die Suche nach geeigneten Nahrungsnischen und Süsswasserzufuhr führte bei verschiedenen Arten zu besonderen Anpassungen. Baumförmige Feigenkakteen In den Trockenzonen von Galápagos wachsen sechs endemische Opuntienarten. Diese sukkulenten Feigenkakteen speichern in ihren blattartigen Trieben grosse Mengen an Wasser. Für verschiedene Tierarten sind sie während der Trockenzeiten eine wichtige Wasser- und Nahrungsquelle. Galápagos-Landleguane und auch Riesenschildkröten fressen gerne 11 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Feigenkakteen (Opuntien). Wo Landleguane und Riesenschildkröten weiden, wachsen deshalb oft baumförmige Feigenkakteen-Arten mit harten Stacheln. So sind die grünen, saftigen «Opuntien-Ohren» vor den Pflanzenfressern besser geschützt. «Schräge Vögel»: Bestäuber, Vampire und Spechte Auf den Galápagos-Inseln leben nur wenige Insektenarten. Deshalb werden hier verschiedene Pflanzenarten, wie z.B. Feigenkakteen von Darwinfinken oder Spottdrosseln bestäubt. Um mangels Süsswasser an Flüssigkeit zu gelangen hat eine Darwinfinken-Art auf der Insel Wolf (Spitzschnabel-Grundfink) eine aussergewöhnliche Ernährungsweise entwickelt. Mit ihrem scharfen Schnabel pieksen die frechen Vögel die auf den Inseln lebenden Tölpel an deren Federansätzen. Das dabei austretende Blut trinken die Spitzschnabel-Grundfinken - sie werden deshalb auch «Vampirfinken» genannt. Eine weitere Darwinfinken-Art verhält sich wie ein Specht und pickt auf der Suche nach versteckten Insekten Löcher in Stämmen und Äste. Um die Insekten aus ihren Verstecken unter der Rinde hervorzuholen, bedient er sich oft eines Werkzeugs in Form von kleinen Zweigen oder Stacheln von Kakteen. Langhalsige Riesenschildkröten Auf Inseln mit üppiger Bodenvegetation leben Schildkröten mit einem kuppelförmigen Panzer. Sie finden genügend Nahrung auf dem Boden und grasen ihn nach saftigen Kräutern und Gräsern ab. Sie werden deshalb auch als «Graser» bezeichnet. Auf Inseln mit spärlicher Vegetation leben Riesenschildkröten mit sattelförmigem Panzer. Dank dessen aufgebogenem Vorderteil können sich die Tiere aufrichten. Sie erreichen so die saftigen Triebe und Blätter an Bäumen und hochgewachsenen Feigenkakteen. Weidende Meerechsen Die Meerleguane auf Galápagos sind die einzigen Echsen, die ihre Nahrung aus dem Meer beziehen, indem sie auf dem Meeresboden Algen abweiden. Diese für Leguane besondere Ernährungsweise ist als eine Anpassung infolge der kargen Lebensbedingungen an Land zu verstehen. Mit den Meeralgen haben sie sich eine einträgliche Nahrungsquelle erobert. → Ausstellungs-Objekte: • Lebender Feigenkaktus (endemische Art von Galápagos) und Kunststoff-Kakteen • San Cristobal-Spottdrosseln (Präparat) • Landleguan (Modell) • Daumenkino mit Balztanz von Albatros • Unkommentierte Filmaufnahmen: verschiedene endemische/nicht endemische Arten • Unkommentierte Filmaufnahmen: Vögel an Kakteen • Verschiedene Bilder zu Tieren/Pflanzen → Artenportraits: (ab Seite 17) • Feigenkaktus • Landleguan • Galàpagos-Albatros • Galàpagos-Bussard 12 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen 5. Ziegeninsel: Gefahren, Forschung und Schutzmassnahmen Der Galápagos-Archipel hat eine weltweit einzigartige Lebenswelt und ist als «Wiege der Evolutionsbiologie» enorm wichtig. Beides führte dazu, den Archipel zum Nationalpark von Ecuador und zum UNESCO Weltnaturerbe zu erklären. Doch dieser Status ist in Gefahr, weil der Archipel seine Isolation verloren hat. Die Einzigartigkeit der Lebenswelt wird seit Längerem von eingeschleppten Tieren und Pflanzen bedroht. Einige ursprüngliche Arten sind bereits ausgestorben. Dieser Bedrohung haben Naturschutz und Forschung mit gross angelegten Projekten den Kampf angesagt: Ausrottung eingeschleppter Tiere gekoppelt mit Zucht und Wiederansiedlung einheimischer Arten, was auf einzelnen Inseln bereits zum Erfolg geführt hat. Doch ein Ende der Probleme, die vom kleinsten Parasiten bis zum Wachstum von Bevölkerung und Tourismus reichen, ist noch nicht in Sicht. Naturschutz wird deshalb auch in Zukunft die Hauptrolle in der Erhaltung des Weltnaturerbes Galápagos spielen. Der Mensch und seine Auswirkungen auf die Insel-Natur Frühe Ausbeutung Bereits bevor der Mensch auf Galápagos sesshaft wurde, begann er die einheimische Tierwelt auszubeuten. Walfänger verfolgten Wale und Ohrenrobben. Riesenschildkröten wurden von Piraten und anderen Seefahrenden zu Hunderten als lebendiger Fleischproviant auf Schiffe verladen und ihre Bestände auf den Inseln stark dezimiert. Auch Charles Darwin wurde auf seiner Forschungsreise mit dem Fleisch der Riesenschildkröten verköstigt. Die Ausbeutung durch den Menschen führte zur Schwächung oder gar Ausrottung von ArtBeständen. Galápagos-Seebären wurden beispielsweise von Robbenjägern dermassen weitgehend abgeschlachtet, dass man die Art noch im 19.Jahrhundert für ausgestorben hielt. Tourismus und wachsende Bevölkerung Bis in die 1970iger Jahre nahm die Bevölkerung von Galápagos nur gering zu. Seit 1980 wächst die Bevölkerungszahl bedingt durch den stark wachsenden Tourismus jedoch ständig an. Der wachsende Tourismus und die zunehmende Bevölkerung bedeuten eine grosse Herausforderung für die Erhaltung und den Schutz der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt des Galápagos-Archipels. Illegale Fischerei Die Anzahl Fischer auf Galápagos ist enorm gestiegen. Sie hat sich innert 30 Jahren verzehnfacht. Obwohl die Fischerei im Galápagos-Meeresreservat streng geregelt ist, blüht die illegale Fischerei. Die zunehmende Fischerei bedroht die Bestände von Haien, Thunfischen, Seegurken und andere Arten. Forschungsergebnisse zeigen, dass die Fischerei in Kombination mit dem El Niño-Phänomen schlimme Auswirkungen auf das Wachstum von Algen und Korallen hat und indirekt sogar zum Aussterben einzelner Arten führen kann. Eingeschleppte und eingeführte Arten Mit der Besiedlung und verkehrstechnischen Erschliessung von Galápagos durch den Menschen, ging die Isolation der Inseln verloren. Dadurch gelangten Arten nach Galápagos, die dies auf natürlichem Weg wohl nicht geschafft hätten. Wegen des Transports durch den Menschen etabliert sich seit 1535 durchschnittlich jedes Jahr eine eingeschleppte Pflanzenart, während es natürlicherweise nur alle 10'000 Jahre eine Pflanzenart zum Archipel schaffen würde. Rund 750 Pflanzenarten, ca. 500 Insektenarten und 30 Wirbeltierarten hat der Mensch bisher bereits auf Galápagos eingeführt. Die Einfuhr erfolgte in vielen Fällen bewusst, z.B. bei 13 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Pflanzen, die auf Galápagos kultiviert werden sollten. Einige dieser Pflanzenarten gedeihen in ihrer neuen Heimat wie Unkraut und verdrängen die einheimischen Arten, wie z.B. die Passionsblume. Piraten und Freibeuter setzten im 17. und 18. Jahrhundert auf verschiedenen Inseln Ziegen aus. Sie wollten sich dadurch, nachdem sie die Riesenschildkröten bereits heftig dezimiert hatten, bei ihrem nächsten Besuch einen saftigen Braten sichern. Auf ihren Schiffen brachten sie aber auch unbemerkt Mäuse und Hausratten mit. Ab dem 19. Jahrhundert brachten Siedler neben Ziegen auch Esel, Schweine, Katzen und Hunde auf die Inseln. Ziegen: Vom Menschen ausgesetzte Ziegen konnten sich auf den Inseln ungehindert vermehren. Ziegen können überall leben, ihr Wiederkäuermagen verdaut fast alle Pflanzen. Mit ihrem Fressverhalten haben die verwilderten Ziegen verheerende Auswirkungen auf die Pflanzenwelt von Galápagos und anderen Gebieten. Auch im Mittelmeerraum ist die Kargheit vieler Landschaften auf die Überweidung mit Ziegenherden zurückzuführen. Bäume und Sträucher können nicht mehr nachwachsen, die Landschaft verödet. Auf Galápagos stellen die Ziegen zudem eine Bedrohung für die Riesenschildkröten, Landleguane und andere einheimischen Tierarten dar, weil sie deren Nahrung wegfressen. Esel: Sie verändern die Pflanzenwelt ähnlich wie Ziegen. Schweine: Hausschweine sind eine Bedrohung für Leguane und Riesenschildkröten, weil sie deren Eiablageplätze plündern. Hunde/Katzen: grössere Hunde erbeuten Leguane und Pinguine, Katzen erlegen Vögel und junge Leguane. Haus- und Wanderratten: Eingeschleppte Haus- und Wanderratten fressen Eier von Schildkröten, Leguanen und Vögeln und übertragen Krankheitserreger und Parasiten. So sind v.a. Ratten für den starken Rückgang des Mangrovenfinken verantwortlich, dessen Nester sie ausrauben. Insekten u.a.: Kleintiere gelangen v.a. mit der Einfuhr von Gemüse, Früchten und Bauholz auf die Inseln. Unter den eingeschleppten Insekten gibt es einige Schädlinge und Parasiten, die teilweise für einheimische Arten eine grosse Bedrohung darstellen. So wurde beispielsweise eine parasitische Fliege eingeschleppt, deren Larven die Jungvögel des vom Aussterben bedrohten Mangrovenfinken schwächen. Einige sterben gar wegen des Parasitenbefalls. Bekämpfung eingeschleppter Arten Verwilderte Ziegen, aber auch verwilderte Esel und Schweine werden im Rahmen von Ausrottungsprojekten mit Hilfe von Helikoptern und Hunden bejagt. Zum Hervorlocken von versteckten Wildziegen dienen sterilisierte, mit einem Senderhalsband ausgerüstete «Judasziegen». Die verwilderten Ziegen konnten mittels gezielter Massnahmen auf zehn Galápagos-Inseln ausgerottet werden. In rund 50 Jahren wurden dabei etwa 268'000 Ziegen getötet. Durch den Einsatz von Giftködern werden die eingeschleppten Ratten teilweise gezielt bekämpft. Im Rahmen eines Naturschutzprojektes zum Schutz des endemischen GalápagosSturmvogels konnten die Rattenpopulationen mithilfe von Giftködern reduziert werden. Das erfolgreiche Projekt führte in den letzten Jahren zu einer Zunahme der Sturmvögel. Mittels biologischer Schädlingsbekämpfung wird der eingeschleppten Wollschildlaus auf den «Pelz» gerückt. Dabei kommen Australische Marienkäfer zum Einsatz, die zuvor allerdings zahlreiche Tests bestehen mussten. Man will sicherstellen, dass nicht plötzlich die Marienkäfer zu einem Problem für die einheimische Pflanzenwelt werden. 14 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Mittels der feinen Nase von Hunden werden eingeschleppte Afrikanische Riesenschnecken (auch Achatschnecken genannt) aufgespürt und eingesammelt. Die riesigen Schnecken erreichen eine Gehäuselänge von bis zu 20cm und sind äusserst gefrässig. Dadurch richten sie grosse Schäden an einheimischen Pflanzen an. → Im 2. Stock des Naturmuseums befindet sich auf der linken Seite ein Terrarium mit Achatschnecken. Naturschutz auf Galápagos Die Naturschutzgeschichte von Galápagos begann 1959, als der Archipel aufgrund seiner einzigartigen Natur zum Nationalpark von Ecuador erklärt wurde. Seit 1978 ist die Inselgruppe zudem als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt, welches 2001 um das Galápagos-Meerreservat erweitert wurde. Der staatliche «Galápagos National Park Service Graser» und die «Charles Darwin Stiftung» sind zusammen hauptverantwortlich für den Naturschutz und die nachhaltige Entwicklung der Inseln. Sie engagieren sich in verschiedenen Forschungs- und Schutzprogrammen für bedrohte einheimische Arten. Besonders zu erwähnen sind die Schutz- und Aufzuchtproramme für Riesenschildkröten und Landleguane, aber auch die Forschungs- und Schutzprojekte für den Galápagos-Sturmvogel, den Mangrovenfinken, die Floreana-Spottdrossel und die Meerechsen. Weitere Projekte sind in Erarbeitung begriffen. → Der Reiseführer sowie die Homepages des Vereins Freunde der Galápagos Inseln Schweiz (www.galapagos-ch.org) und der Darwin-Stiftung (www.darwinfoundation.org)geben interessierten Personen detaillierte Hinweise zu aktuellen oder vergangenen Projekten. → Ausstellungs-Objekte: • Kunststoffziegen, davon eine mit Senderhalsband • Sender, Antenne: Verwendung für Ziegenbekämpfung, aber auch für Forschungsprojekte (z.B. Riesenschildkröten) • Modell Hundebeine mit Lederstiefel • Ratte mit junger Meeresschildkröte (Präparat) • Skelett von Meerleguan • Kommentiertes Video zu Meerechsenforschung im Zusammenhang mit Tankerunglück • Verschiedene Bilder zu Auswirkungen des Menschen und eingeschleppter Tierarten. 15 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen 6. Forschungscamp: Forschungsparadies, Darwin, Evolution Inseln sind ein Mekka für Forschende, weil sie komplexe Dinge in einfacher Weise zeigen – wie Reagenzgläser im Labor. Die Galápagos-Inseln gehören zu den am besten erforschten Inselgruppen unserer Erde. Alles begann mit Charles Darwin, der 1835 die Inseln betrat und fasziniert war von der ungewöhnlichen Tier- und Pflanzenwelt. Er sah, dass hier Tierarten leben, die zwar eng miteinander verwandt sind, aber je nach Insel Unterschiede aufweisen. Diese Beobachtungen brachten ihn später zur Überzeugung, dass Arten sich durch «natürliche Selektion» verändern können und führten ihn zur Entwicklung seiner revolutionären Evolutionstheorie. Bis zum heutigen Tag arbeiten internationale Forscherteams aus Biologie und Geologie auf den Galápagos-Inseln. Und trotzdem ist diese einzigartige Lebenswelt nicht vollständig erforscht, sogar neue Arten werden immer noch entdeckt. Inseln als Forschungsparadies Auf jungen Inseln bzw. Inselgruppen wie Galápagos lässt sich das Phänomen der Evolution besonders gut untersuchen. Die ersten Ankömmlinge können sich fast beliebig verändern, was zu Evolution in grossem Mass führt. Charles Darwins Galápagos-Aufenthalt 1835 rief in der Forschungswelt ein grosses Interesse an dieser Inselgruppe hervor. Bis heute ist sie ein Zentrum der Forschung - vor allem der Evolutionsforschung - geblieben. Galápagos gilt heute als die weltweit am besten erforschte Inselgruppe. Trotz langjähriger intensiver Forschungsarbeit ist die Artenvielfalt auf Galápagos noch nicht vollständig erfasst. Immer wieder werden neue Arten wie z.B. die Schmetterlingsart Cheverella galapagensis entdeckt, welche in der Ausstellung präsentiert wird. Darwin und seine Evolutionstheorie Der berühmte Forscher Charles Darwin kam 1835 an Bord der «Beagle» für einen fünfwöchigen Forschungsaufenthalt nach Galápagos. Seine hier gemachten NaturBeobachtungen veranlassten ihn zur Entwicklung seiner Evolutionstheorie, welche er 1859 in seinem Buch «Die Entstehung der Arten» publizierte. Seit Darwins Zeit sind bei den Forschungsmethoden grosse Fortschritte zu verzeichnen. Besonders genetische Methoden, wie z.B. die DNA-Analyse sind bahnbrechend für die Erforschung der Verwandtschaft und Abstammung von Arten. Spottdrosseln Auf Galápagos leben vier endemische Spottdrossel-Arten. Diese - und nicht wie oft angenommen die Darwin-Finken - waren die «Musen», welche Charles Darwin massgeblich bei der Entwicklung seiner Evolutionstheorie beeinflussten. Ihren Namen verdanken die Vögel ihrer Begabung, fremde Laute und Gesangsmotive nachzuahmen. Untersuchungen an der Galápagos-Spottdrossel zeigen deutliche morphologische und genetische Unterschiede zwischen den verschiedenen Insel-Populationen dieser Art. Auch in den Genen ihrer Parasiten zeigen sich Unterschiede. → Standort Ausstellung: Opuntienwald, Forschercamp 16 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Darwinfinken Die endemischen Darwinfinken sind ein eindrückliches Beispiel für die Evolution von Arten. Ihre Vorfahren mussten sich auf Galápagos an neue Lebensräume und Nahrungsnischen anpassen. Je nach Insel und Nahrungsgrundlage entwickelten sie dabei durch natürliche Selektion verschiedene spezifische Schnabelformen. So entstanden aus einer Ausgangsart mehrere neue Darwinfinken-Arten. → Standort in der Ausstellung: Opuntienwald, Forschercamp → Ausstellungs-Objekte: • Schubladenstock zu Spottdrossel-Forschung • Übersicht zu Darwinfinken-Arten • Interaktives Finkenspiel zur Anpassung der Schnabelform von Darwinfinken • Präparat zu neu entdeckter Schmetterlingsart • Schildkrötenpanzer (zum Spielen) • Kiste mit Video zu Spottdrossel-Forschung • Allgemeines Forscherzubehör, wie z.B. Kiste mit Esswaren, Sonnensegel • I-Pad mit drei kommentierten Dokumentarfilmen zu Forschungsprojekten (Darwinfinken, Darwin und seine Evolutionsthorie, Ansiedlungsprojekt FloreanaSpottdrossel) • Verschiedene Bilder: Darwin, Forschende 17 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Artenportraits Im Folgenden werden einige für Galápagos wichtige Arten portraitiert. Zu allen vorgestellten Tierarten existieren unkommentierte Kurzfilme bei der Ausstellungsinsel zum Feigenkaktuswald (vgl. I-Pad Dokumentationen zu endemischen/nicht endemischen Tierarten) Reptilien Galápagos-Riesenschildkröte - Chelonoidis nigra Den Schildkröten verdanken die Galápagos-Inseln ihren Namen. Auf den ersten Karten aus dem Jahr 1570 sind sie als «Insulae de los Galápagos» (Schildkröteninseln) verzeichnet. «Galápago» ist einerseits die spanische Bezeichnung für «Meeresschildkröte», aber auch für den Spanischen Reitsattel, den Wulstsattel, dessen Form dem sattelförmigen Panzer der Riesenschildkröten ähnelt. Die Riesenschildkröten werden wegen ihrer Grösse auch «Elefantenschildkröten» genannt. Die grossen Reptilien werden bis 250kg schwer und erreichen ein Alter von über 175 Jahren. Mit der Schildkröte wächst auch ihr Panzer. Dies ist an den «Wachstumsringen» der einzelnen Hornplatten zu erkennen. Von 14 Unterarten der endemischen Galápagos-Riesenschildkröte gelten fünf als ausgestorben. Dafür mitverantwortlich ist der Mensch, der die Riesenschildkröten lange Zeit in grossen Mengen als Fleischproviant auf Schiffe mitgenommen und verzehrt hat. Geschätzt wird, dass in den letzten zwei Jahrhunderten 100.000 bis 200.000 Tiere getötet wurden. Die Pinta-Riesenschildkröte (eine der Unterarten) gilt erst seit dem 24. Juni 2012 als ausgestorben. Letzter Vertreter war «Lonesome George», er starb mit ca. 100 Jahren im Galapagos-Nationalpark. Auf Inseln mit üppiger Bodenvegetation in regenfeuchten höheren Regionen leben Schildkröten mit einem kuppelförmigen Panzer. Sie grasen den Boden nach saftigen Kräutern und Gräsern ab und werden deshalb auch als «Graser» bezeichnet. Auf Inseln mit spärlicher Vegetation und sehr heißem, trockenen Klima leben Riesenschildkröten mit sattelförmigem Panzer. Dank dessen aufgebogenem Vorderteil können sich die Tiere aufrichten. Sie erreichen so ihre Nahrung an Bäumen und hochgewachsenen Feigenkakteen. Inseln mit beiden Vegetationszonen werden von mehreren Unterarten bevölkert. Genanalysen ergaben, dass die nächsten Verwandten der Galápagos-Riesenschildkröten die Patagonische Landschildkröte aus Südamerika ist. Vermutlich wurden die Vorfahren der Galápapagos-Riesenschildkröten von dort auf Treibholz zu den Inseln getrieben. Riesenschildkröten gibt es sonst nur noch auf den Seychellen und den Maskarenen (Mauritius, Réunion und Rodrigues) – deren Vorfahren stammen jedoch aus Madagaskar. Nahrung: Je nach Unterart und Biotop ernähren sie sich von Gräsern, Kräutern, Kletterpflanzen, Büschen, Beeren, Flechten und Kakteen (v.a. Feigenkakteen) Grösse/Alter: Panzerlänge bis 1m, Gewicht bis 290kg (in Gefangenschaft (Freiland) gehalten bis 1.30m und 400kg). Alter bis 175 Jahre. Gefährdung: Für die Riesenschildkröten sind vor allem Schweine, Ziegen, Katzen und Ratten eine Bedrohung, denen Gelege und Jungtiere zum Opfer fallen. Außerdem verdrängen eingeschleppte Pflanzen die einheimischen Pflanzen und zerstören auf diese Weise die Nahrungsgrundlage der Schildkröten. Auf den Inseln wird seit 1960 ein Artenschutzprojekt für 18 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen die Riesen-Schildkröten betrieben. Die Charles Darwin Research Station hat inzwischen über 2500 Jungtiere nachgezogen und ausgewildert. Meeresschildkröten Im Galápagos-Archipel kommen neben den landbewohnenden Riesen-Schildkröten auch vier Arten von Meeresschildkröten vor. Für diese bieten die Inseln wichtige Eiablageplätze. Ein 2011 auf Galápagos gestartetes Projekt widmet sich dem Schutz der stark gefährdeten Meeresschildkröten. → Standort in der Ausstellung: Besiedlung, Opuntienwald, Forschercamp Galápagos-Meerleguan (bzw. Galápagos-Meerechse) - Amblyrhynchus cristatus Die endemischen Galápagos-Meerleguane leben auf allen Inseln, meist an Felsküsten, aber auch in Mangrovenbeständen. Sie sind je nach Insel unterschiedlich gross, die Grössten leben auf der Insel Isabela, die Kleinsten auf Genovesa. Sie sind weltweit die einzigen Echsen, die sich an den marinen Lebensraum gebunden und angepasst haben. Während die mit ihnen verwandten Landleguane rein terrestrisch leben, sucht sich der Meerleguan seine Nahrung in Form von Algen am Meeresboden. Die Grundfarbe der Meerechsen ist schwarz. Als wechselwarme Tiere können die Meerechsen nur eine begrenzte Zeit auf Futtersuche im kalten Meer verbringen. Die dunkle Färbung erlaubt den Tieren, sich nach ihren Tauchgängen im Meer schnell wieder aufzuwärmen. Meerleguane sonnen sich gerne auf Küstenfelsen. Die Wärme hilft ihnen bei der Verdauung. Immer wieder schleudern sie eine weisse Masse aus ihren Nasenlöchern: Sie entledigen sich durch kräftiges Niesen vom Salz, das sie mit der Nahrung aufgenommen haben. Zur Paarungszeit verwandelt sich die schwärzliche Färbung der Meerleguan-Männchen. Je nach Insel sind sie dann ziegelrot oder grünlich gefärbt - vermutlich in Abhängigkeit der aufgenommenen Algennahrung und der darin enthaltenen Farbpigmente. Die Weibchen lassen sich von der Farbpracht weniger beeindrucken als von der Grösse der Männchen. Nahrung: Meer-Algen Grösse/Alter: Länge Kopf-Rumpf von 50-70 cm, Schwanzlänge von 80-110cm, Gewicht von 500g (Weibchen) bis maximal 11kg (kräftige Männchen). Alter bis 30 Jahre. Die Populationen auf den verschiedenen Inseln unterscheiden sich hinsichtlich Grösse stark. Gefährdung: Junge Meerechsen werden von verwilderten Hauskatzen und Hunden gefressen. Hunde können auch adulte Tiere erbeuten, die gerade nach einem Tauchgang in ihren Reflexen eingeschränkt sind. Das Klimaphänomen El Niño führt zum Absterben der Algen und verursacht periodische Abnahmen der Populationsgrösse. Gemäss Ergebnissen eines Forschungsprojekts kann die Verunreinigung des Meerwassers mit Rohöl anlässlich von Tankerunfällen bei den Meerechsen zu Verdauungsproblemen und erhöhten Sterberaten führen (vgl. Tankerunglück der «Jessica» im Jahr 2001). → Standort in der Ausstellung: Meerechsenklippe, Ziegeninsel 19 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Galápagos-Landleguan (Drusenkopf) - Conolophus sp. Alle drei auf Galápagos heimischen Landleguane (auch Drusenköpfe genannt, vermutlich wegen der drüsenartigen Poren am Kopf) gelten als Endemiten. Drusenköpfe sind große, schwer gebaute Echsen, mit kräftigen Beinen und starken Krallen versehenen Füßen. Sie bewohnen selbst gegrabene Erdhöhlen, in denen sie vor der starken Sonneneinstrahlung geschützt sind und fressen gerne Triebe und Blüten der Feigenkakteen (Opuntien). Die Stacheln entfernen sie, indem sie die Pflanzenteile mit dem Fuß auf dem Erdboden herumrollen. Wo Landleguane und Riesenschildkröten weiden, wachsen oft baumförmige FeigenkakteenArten mit harten Stacheln. So sind die grünen, saftigen «Opuntien-Ohren» vor den Pflanzenfressern besser geschützt. Nach der Paarung legen die Leguanweibchen 5-15 weisse Eier. Sie graben dazu kurze schräge Tunnel in den Boden, die sie nach der Eiablage wieder verschliessen. Ein besonders beschwerliches Leben haben die Drusenköpfe auf Fernandina. Für die Eiablage in einem geeigneten Substrat müssen sie den Vulkan hinauf zum Krater steigen und setzen sich dabei vielen Gefahren aus. Nahrung: Blüten und Triebe von Feigenkakteen und anderen Pflanzen Grösse: Drusenköpfe können bis zu 150 cm lang werden und ein Gewicht von 5-7 kg, selten auch mal bis zu 12 kg erreichen. Gefährdung: Eingeführte Säugetiere wie Hunde, Katzen, Ratten und Ziegen sowie die direkte Zerstörung von Lebensräumen führten zur Dezimierung der Leguan-Populationen. In Aufzuchtprogrammen werden deshalb junge Leguane herangezogen und an geeigneten Orten ausgewildert. → Standort in der Ausstellung: Opuntienwald Vögel Galápagos-Pinguin - Spheniscus mendiculus Die Vorfahren des Galápagos-Pinguins sind mit dem Humboldtstrom zu den Inseln gelangt und fühlen sich hier dank der tiefen Meerestemperaturen und des guten Nahrungsangebots wohl. Der Galápagos-Pinguin ist eine von vier Brillenpinguin-Arten und die seltenste Pinguinart. Galápagos-Pinguine kommen weltweit nur auf den Galápagos-Inseln vor und sind die einzige Pinguinart, die auch auf der nördlichen Hemisphäre brütet. Galápagos-Pinguine sind Höhlenbrüter. Die Bruthöhle wird dabei in der Regel in ausreichend tiefen Guanoschichten angelegt, seltener werden vulkanische Spalten benutzt. Galápagos-Pinguine haben nicht nur Feinde im Wasser, sondern auch an Land: Sumpfohreulen und der Galapagosbussard machen gelegentlich Jagd auf Pinguine. Auch die von Menschen eingeschleppten Hunde, Katzen und Ratten können für die Tiere und ihre Brutkolonien eine Gefahr darstellen. Im Meer zählen verschiedene Arten von Haien, der Orca, der GalápagosSeelöwe sowie der Galápagos-Seebär zu ihren Fressfeinden. Küken und Eier sind zusätzlich durch einheimische Schlangen und die Rote Klippenkrabbe gefährdet. Die größte Gefahr für die Art ist aber das Wetterphänomen «El Niño», das durch das Ausbleiben der benötigten Nahrung den Bruterfolg einer ganzen Saison zunichtemachen und den Tod von vielen ausgewachsenen Tieren bedeuten kann. 20 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Nahrung: Fische Grösse/Alter: Grösse zwischen 48 und 53 cm, Gewicht zwischen 1,5 und 2,5 kg. Alter bis ca. 10 Jahre. → Standort in der Ausstellung: Meerechsenklippe Galápagos-Kormoran - Phalacrocorax harrisi Der Galápagos-Kormoran ist die einzige Kormoranart, die im Zug der Evolution aufgrund fehlender natürlicher Feinde ihre Flugfähigkeit eingebüßt hat. Er wird deshalb auch Stummelkormoran genannt, trägt aber auch den Namen Galápagos-Scharbe. Der GalápagosKormoran kann zwar nicht fliegen, er ist aber ein äusserst wendiger Schwimmer und Taucher. Wie die anderen Kormorane hat er Schwimmhäute an den Füßen und kraftvolle Beine, die unter Wasser für einen kräftigen Antrieb sorgen. Zu seinem Beutespektrum gehören Fische, Aale und kleine Tintenfische. Seine Beute sucht er nahe dem Meeresboden und bleibt dabei in Küstennähe. Der Galápagos-Kormoran brütet an Stellen, wo kaltes sauerstoffreiches Wasser mit reichlicher Nahrung vorkommt. Nach dem die jungen Kormorane das Nest verlassen haben, werden sie nur noch vom Männchen gefüttert. Das Weibchen sucht sich einen neuen Partner für eine zweite Brut. Der Galápagos-Kormoran hat zwar keine natürlichen Feinde zu fürchten, durch den Menschen wurden aber Katzen, Hunde und Schweine eingeführt, die für den Vogel gefährlich werden können. Nahrung: Fische, Aale und kleine Tintenfische → Standort in der Ausstellung: Meerechsenklippe Galàpagos-Albatros - Phoebastria irrorata Der endemische Galápagos-Albatros ist der einzige reine Tropenbewohner unter allen bekannten Albatros-Arten. Abgesehen von wenigen Paaren brütet die gesamte Weltpopulation des Galápagos-Albatros (ca. 12'000 Paare) auf der kleinen Inseln Española. Albatrosse sind die grössten und schwersten Seevögel und erreichen eine Flügelspannweite von über 2 Metern. Zum Starten watscheln die Vögel an die Klippenränder und lassen sich in die Aufwinde fallen. Galápagos-Albatrosse sind bekannt für ihren kunstvollen, hochritualisierten Balztanz und verpaaren sich fürs ganze Leben. Die Eiablage erfolgt im April. Ein einziges grosses Ei wird von beiden Elternteilen etwa 2 Monate bebrütet. Nahrung: Fische Grösse/Alter: Körperlänge bis 90 cm , Flügelspannweite ca. 230–240 cm, Gewicht ca. 2 - 3.5 kg, Alter bis 50 Jahre (in Gefangenschaft). Die Lebenserwartung in Freiheit liegt jedoch deutlich darunter. → Standort in der Ausstellung: Meerechsenklippe und Opuntienwald 21 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Galàpagos-Bussard - Buteo galapagoensis Der endemische Galápagos-Bussard ist der einzige tagaktive Greifvogel auf den Inseln. Er ernährt sich durch den Fang verschiedener Beutetiere, übernimmt auf den Inseln aber zudem die Rolle von Geiern. Schon Darwin beschrieb ihn deswegen als «Aas-Bussard». Während den verschiedenen Ausrottungsprojekten von Ziegen, Eseln und Schweinen fanden die Bussarde demnach einen reich gedeckten Tisch. Die Vorfahren des Galápagos-Bussards sind erst vor rund 130‘000 Jahren nach Galápagos gekommen, die Vogelart zählt damit zu den jüngsten Einwanderern. Die insgesamt etwa 300 Galápagosbussarde kommen auf verschiedenen Inseln vor. Da die Vögel nur ungern grössere Distanzen über das offene Meer fliegen, ist der Austausch zwischen den Inseln gering, die Inzuchtrate dafür aber hoch. Sein Paarungsverhalten ist speziell: ein Weibchen verpaart sich mit mehreren Männchen, die gemeinsam die Jungen aufziehen. Die Bussarde nisten in Bäumen und benutzen dasselbe Nest oft mehrfach. Bei jeder Brut wird das Nest vergrößert, so dass es mit den Jahren sehr groß werden kann. Der Galápagos-Bussard ist äusserst zahm und flüchtet nicht vor dem Menschen. Selbst wenn ein erzürnter Hühnerbesitzer auf ihn losgeht, weil er ein Küken geklaut hat. Siedler erschlugen viele Bussarde und rotteten sie auf einigen Inseln weitgehend aus. Die grössten Bestände des Greifvogels sind deshalb auf unbesiedelten Inseln zu finden. Nahrung: Meerechsen, Leguane, einheimische und eingeschleppte Ratten und kleinere Vögel wie Darwinfinken, Galápagostauben und Spottdrosseln, Aas Grösse: Körperlänge bis ca. 55 cm und Flügelspannweite bis ca. 120 cm. Gewicht etwa 650 bis 850 g. Gefährdung: Der Galápagos-Bussard hat als Greifvogel auf den Inseln keine natürlichen Feinde. Der Mensch und mit dem Menschen eingeschleppte Raubtiere, v.a. verwilderte Hauskatzen sind eine neue Gefahr. → Standort in der Ausstellung: Meerechsenklippe und Opuntienwald Pracht-Fregattvogel - Fregata magnificens Der Pracht-Fregattvogel lebt an der amerikanischen Pazifikküste von Baja California bis Ecuador einschließlich Galápagos und an der Atlantikküste von Florida bis Südbrasilien. In Europa ist er ein sehr seltener Ausnahmegast, der möglicherweise durch Hurricane-Ausläufer an die europäischen Küsten verdriftet wird (so erfolgte z.B. 1998 eine Sichtung in Grossbritannien). Die Population auf den Galápagosinseln ist möglicherweise eine eigenständige Art. Die Prachfregattvögel haben hier seit mehreren 100'000 Jahren in Isolation gelebt und unterscheiden sich genetisch und morphologisch von ihren Verwandten außerhalb Galápagos. Bei der Balz machen die Männchen mit lautem Geschrei und ballonartig aufgeblähten rotem Kehlsack auf sich aufmerksam. Nach der Verpaarung teilen sich beide Partner Nestbau, Brut und Jungenfütterung. Der Nestbau erfolgt meistens auf Bäumen, höheren Gebüschen oder Kakteen. 22 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Nahrung: Der Prachtfregattvogel fängt im Flug Fische und Tintenfische an der Wasseroberfläche. Er attackiert aber auch gerne andere Seevögel im Flug, bis diese ihren eben gemachten Fang hervorwürgen und fängt noch im Flug die fallengelassene Beute - er ist also ein richtiger Luftpirat. An Land erbeutet er junge Schildkröten sowie Eier und Küken. Grösse/Alter: Körperlänge von 95 bis 105 cm, Flügelspannweite von 215 bis 245 cm sowie ein Gewicht von 1.2 bis 1.8 kg. Durchschnittliche Lebenserwartung mind. 25 J. → Standort in der Ausstellung: Meerechsenklippe Säugetiere Galápagos-Seelöwe - Zalophus wollebaeki Der Galápagos-Seelöwe gehört zu den Ohrenrobben und ist nur auf dem Galápagos-Archipel heimisch. Er ist auf allen Inseln der Gruppe über das gesamte Jahr hin anzutreffen. Wie alle Ohrenrobben verfügen auch Galápagos-Seelöwen über externe Ohren. Der Galápagos-Seelöwe ähnelt seinem Verwandten, dem Kalifornischen Seelöwen. Seine Ernährungsweise ist bisher nur unzureichend erforscht. Galápagos-Seelöwen gehen wahrscheinlich nur am Tage auf Nahrungssuche. Sie tun dies in der Regel einzelgängerisch. Die durchschnittliche Tauchtiefe dürfte bei 30 bis 40 Meter liegen. Galápagos-Seelöwen haben nur wenige natürliche Feinde. Nachgewiesen sind Angriffe und Tötungen durch Orcas und Haie. Menschen gegenüber zeigen sie keine Furcht, womit sie in vergangenen Jahrhunderten wie andere Spezies der Inseln zur Auffrischung des Proviants vorbeifahrender Schiffe missbraucht wurden. Nahrung: Fische, Weichtiere Grösse: Männchen erreichen Länge von 250 bis 270 cm und Gewicht bis ca. 250 kg. Weibchen sind mit Länge zwischen 150 bis 170 cm und Gewicht von 60 bis 100 kg deutlich kleiner und leichter. → Standort in der Ausstellung: Meerechsenklippe Galápagos-Seebär - Arctocephalus galapagoensis Der Galápagos-Seebär ist die kleinste Art der Südlichen Seebären. Seebären gehören wie die Seelöwen zu den Ohrenrobben und unterscheiden sich von Seelöwen durch die Grösse, ihr dichtes, dunkelbraunes Fell, relativ kräftige Flossen sowie grosse Augen und Ohrmuscheln. Galápagos-Seebären halten sich an felsigen Küsten auf, während die im gleichen Gebiet verbreiteten Galápagos-Seelöwen sandige Strände bevorzugen. Tagsüber dösen die Seebären gern im Schatten von Lavafelsen, nachts begeben sie sich im Wasser auf die Jagd nach Nahrung. Im Oktober bringen die Weibchen jeweils ein Junges zur Welt das allerdings erst mit etwa 30 Monaten entwöhnt wird. Galápagos-Seebären wurden von Robbenjägern dermassen weitgehend abgeschlachtet, dass man die Art noch im 19.Jahrhundert für ausgestorben hielt. Seit der Wiederentdeckung 1932 sind die Bestände dank strenger Schutzmaßnahmen wieder angestiegen. 23 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Nahrung: Fische (auch Pinguine), Tintenfische und Krebse. Grösse: Die Männchen werden 150 cm lang, die Weibchen 120 cm. Das Gewicht beträgt 65 bzw. 30 kg. → Standort in der Ausstellung: Meerechsenklippe, Forschungscamp Galápagos-Reisratten - Nesoryzomys sp. Die Vorfahren der endemischen Galápagos-Reisratten kamen vermutlich mit Treibholz nach Gálapagos und haben sich hier in mehrere endemische Arten aufgespalten. Von ursprünglich neun Arten haben vier bis heute überlebt. Die Nagetiere sind hervorragend an die Trockenheit angepasst und essen gerne Früchte und andere Teile von Feigenkakteen mit hohem Wassergehalt. Galápagos-Reisratten sind nachtaktiv und nutzen Felsspalten oder Erdbauten als Unterschlupfe. Ansonsten ist über ihre Lebensweise wenig bekannt. Eine Gefahr bedeuten die vom Menschen eingeschleppten von Wander- und Hausratten sowie Katzen. Nahrung: Früchte, Gräser und Samen Grösse: Kopfrumpflänge von 10 bis 20 cm und eine Schwanzlänge von 8 bis 14 cm. → Standort in der Ausstellung: Forschungscamp 24 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Pflanzen Feigenkaktus (Opuntie) - Opuntia sp. Feigenkakteen - oder Opuntien, wie sie auch genannt werden- gehören zur Familie der Kakteengewächse und zu den sogenannt sukkulenten Pflanzen (vom lateinischen «Succus» = Saft). Sie können in ihren blattartigen Trieben grosse Mengen an Wasser speichern und dadurch Trockenzeiten bestens überstehen. Wegen ihres hohen Wassergehalts sind sie für viele Tiere eine wichtige Nahrungsquelle, vor allem die saftigen Früchte sind äusserst beliebt. Übrigens kaute auch die Gefolgschaft des Bischoffs von Panama 1535 bei der zufälligen Entdeckung der Inseln auf Kaktusblättern herum, um mangels Trinkwasser ihren Durst zu stillen. Insgesamt gibt es etwa 190 Opuntienarten, welche in Nord- und Südamerika einschliesslich der Karibik beheimatet sind. Auf Galápagos wachsen sechs endemische Opuntienarten. Wo die Konkurrenz durch Sträucher gering ist und grosse Pflanzenfresser fehlen, wachsen niedrige Opuntienarten mit weichen Stacheln. In Gebieten mit dichtem Gebüsch und weidenden Riesenschildkröten oder Landleguanen sind dagegen baumförmige, bis 12m hohe Opuntien mit harten Stacheln anzutreffen. Übrigens wachsen auch in der Schweiz wilde Opuntien, nämlich an trockenen Hängen im Wallis. Sie sind aus dem Mittelmeerraum eingewandert, wo sie gut gedeihen und verbreitet vorkommen. Aber auch im Mittelmeergebiet sind sie nicht einheimisch. Ursprünglich stammen nämlich alle Feigenkakteen-Arten aus Amerika und wurden in Europa eingeschleppt. Ihre süssen saftigen Früchte werden mancherorts zu Konfitüre und Likör verarbeitet, so z.B. in Italien, wo die Früchte «Fichi d'India» - wörtlich Feigen aus Indien - genannt werden. Kolumbus glaubte angeblich bis zu seinem Tod 1506, auf seiner Fahrt in Richtung Westen nicht Amerika, sondern Inseln und Teile von Asien entdeckt zu haben. Das neu entdeckte Gebiet wurde damals mit dem Sammelbegriff «Indien» bezeichnet. Aus diesem Grund nannten die Spanier Amerika bis ins 18. Jahrhundert hinein «Las Indias». → Standort in der Ausstellung: Opuntienwald 25 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Rund um die Ausstellung - Zusatzunterlagen Arbeitsblätter Das Zoologische Museum der Universität Zürich hat zur Sonderausstellung «Galápagos» Arbeitsblätter für die Mittelstufe und die Sekundarstufen 1 und 2 erarbeitet. Die darin enthaltenen Fragen können mithilfe der Ausstellungsinhalte und des begleitenden Aussstellungs-«Reiseführers» beantwortet werden. Die erwähnten Arbeits- und Lösungsblätter sind im Anhang des vorliegenden Dokuments enthalten. Ausstellungskiste «Galápagos», Die Ausstellungskiste kann im Museum während des Besuchs benützt, aber nicht in die Schule ausgeliehen werden. Bitte die Materialien sorgfältig behandeln und vor allem: am Empfang melden, wenn etwas fehlt oder kaputt ist! Material Ausstellungskiste: • Aufblasbarer Globus • 35 Suchkärtchen mit Fotoausschnitten der Ausstellung • Diverse laminierte Bilder als zusätzliches Anschauungsmaterial (beidseitig!): ∗ Werden und Vergehen eines Vulkanes (A4) ∗ Reiseroute der «Beagle», Bild der «Beagle», Karte Südamerika (A3) ∗ Satellitenbild des Galápagos-Archipels (A3) ∗ Die Entwicklung des Lebens, Erdzeitalter-Uhr, Erdzeitalter und Lebewesen (A3) ∗ Übersicht zu den tektonischen Platten (A3) ∗ Plattengrenzen im Pazifik, Meeresströmungen um Galápagos (A4) • Riesenpuzzle «Landleguan», 23 Holzteile • Tastsäckli «Wer lebt in Galápagos?», 16 Plastiktiere (8 einheimische, 8 nicht einheimische Tiere) • Suchliste: «Alle Tiere in der Ausstellung» 26 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen In der Ausstellung: Themenhäppchen zum Tun, Staunen und Lernen in und von der Ausstellung (* = Materialien aus der oben erwähnten Ausstellungskiste werden benötigt) * Suchkärtchen In der Kiste enthaltene Bild-Ausschnitte der Ausstellung. Ideal, um in 10 Minuten einen Überblick über die Ausstellung zu gewinnen und den ersten Gwunder zu stillen: jedes Kind bekommt ein Kärtchen und sucht den betreffenden Ausschnitt, bringt danach das Kärtchen wieder zurück und darf sich ein neues auswählen usw. Besonders interessante Themen-Schwerpunkte Das Themenspektrum rund um die Galápagosinseln ist fast unermesslich. Nachfolgend haben wir deshalb Vorschläge zu ein paar Themenschwerpunkten aufgeführt, die besonders interessant sind. • Entdeckung und Besiedlung von entlegenen Inseln wie Galápagos Dieses spannende Thema kann durchaus den Entdecker– und Abenteurergeist von Kindern aber auch Erwachsenen wecken. Antworten zu den gestellten Fragen liefern das Besiedlungsspiel in der Ausstellung, der Ausstellungsführer und der Text im Kapitel zum Hintergrundwissen (in diesem Dokument). Besiedlung durch Tiere und Pflanzen: Wie wurden die Inseln vor der Ankunft des Menschen durch Tiere und Pflanzen besiedelt? Welche Tiere oder Tiergruppen schafften es die weite Distanz zu überwinden und auf den Inseln Fuss zu fassen? Welche Tiergruppen haben es nicht auf natürliche Weise (d.h. ohne menschliche Unterstützung) zu den Inseln geschafft und weshalb? Woher kamen wohl Tiere und Pflanzen am ehesten? Entdeckung und Besiedlung durch den Menschen: Wer waren die ersten Menschen auf Galápagos und wie kamen sie? Wie konnten sie auf den Inseln unter den z.T. unwirtlichen Bedingungen überleben (kein Süsswasser, trocken etc.)? Was assen und tranken sie wohl? Wie konnten sie die tage- und wochenlangen Schiffsreisen überleben? → Das Thema kann übrigens auch mit Robinson Crusoe verknüpft werden. Die Galápagosinseln boten Unterschlupf und Versteck für verschiedene Piraten und Seeräuber. Mit dem berüchtigten Seeräuber Roger Woods kam 1708 Alexander Selkirk, das Vorbild für die Geschichte von Robinson Crusoe auf die Insel. Selkirk wurde von Woods auf den Juan Fernandez Inseln aufgenommen, wo er ungefähr 4 Jahre allein lebte. • Auswirkungen des Menschen / Naturschutz Mit der Ankunft des Menschen veränderten sich die Inseln gravierend – das natürliche Gleichgewicht wurde durch verschiedene Faktoren gestört. Wie veränderten sich die Inseln (Tier- und Pflanzenwelt) nach der Ankunft und der Besiedlung durch den Menschen? Welche direkten und indirekten Auswirkungen brachte der Mensch mit sich? Was unternehmen die Menschen, um den negativen Auswirkungen entgegenzuwirken? 27 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen • Endemische Tiere auf Galápagos Viele Tiere auf Galápagos sind einzigartig und kommen nur hier vor – es lohnt sich deshalb diese Tiere etwas in den Vordergrund zu rücken und zu portraitieren (z.B. als Einzelarbeiten oder Gruppenarbeiten). Als Grundlage dazu finden sich im vorliegenden Dokument Artenportraits zu den wichtigsten Arten und auch die Ausstellung und der Reiseführer bieten verschiedene Informationen. Zudem können für dieses Thema verschiedene Materialien aus dem Koffer herangezogen werden (wie z.B. die beiden Memoryspiele, Suchliste, Tastsäckli oder Puzzle) • Thema Darwin und Evolution Darwin war ein Forscher und segelte um die weite Welt. Aus seinen Beobachtungen auf Galápagos leitete er seine weltberühmte Evolutionstheorie ab, sie besagt dass Lebewesen wie Pflanzen, Tieren aber auch Menschen nicht unveränderlich sind (wie bisher geglaubt), sondern dass sie sich verändern und manchmal unter bestimmten Voraussetzungen sogar neue Arten entstehen. Darwins Theorie brachte die bisherige Weltanschauung völlig durcheinander, nicht zuletzt weil der Forscher auch die Aussage in den Raum stellte, dass der Mensch vom Affen abstamme. Obwohl er seine Erkenntnisse auf Galápagos v.a. der Beobachtung von Spottdrosseln verdankte, sind heute die Darwinfinken das berühmteste Beispiel für Arten, die sich in relativ kurzer Zeit durch Anpassung an verschiedene Lebensbedingungen aus einer Ausgangsart entwickelt haben. 28 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Schnabelformen bei Darwinwinken und einheimischen Finken bzw. Vögeln In Abhängigkeit ihres Lebensraums und ihrer Nahrung haben die Darwinfinken-Arten auf Galápagos verschiedene Schnabelformen ausgebildet. Aber nicht nur die Darwinfinken, auch unsere einheimischen Finkenarten und andere Vogelarten haben verschiedene Nahrungsquellen erschlossen und dementsprechende Schnabelformen ausgebildet. Als Suchauftrag kann einzelnen Darwinfinken bzw. Schnabelformen eine einheimische Vogelart gegenübergestellt werden. Im 2. Stock des Museums sind einige einheimische Vogelarten ausgestellt. Das aktuelle Heft der Vogelwarte (Finken, Themenheft 72) liefert wertvolle Informationen zu unseren einheimischen Finkenarten und zum Aufbau des Schnabels. Beispiele für Schnabelformen: Darwinfinkenart Einheimische Finken-/Vogelart Schnabelform Nahrung Grosser Grundfink Kernbeisser kräftig, dick Harte Samen, Kerne Kleiner Grundfink Gimpel, Grünfink kurz, dick, scharfkantig Knospen, Triebe, weichere Samen, Samen weichfruchtiger Früchte Buchfink mitteldick, kurz, relativ spitz Samen und Insekten Hausrotschwanz, Fitis, Heckenbraunelle dünn, fein, spitz vorwiegend Insekten (Geospiza magnirostris) (Geospiza fuliginosa) Vegetarierfink (Platyspiza crassirostris) Kleiner Baumfink (Camaerhynchus parvulus) Spitzschnabel-Grundfink (Geospiza difficilis) Waldsängerfink (Certhidea olivacea) 29 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Drei Rätsel zu Galápagos Die beiden folgenden Kreuzworträtsel und das Fragenrätsel können mit Hilfe der Ausstellung und des Ausstellungsführers gelöst werden. ä=ae, ö=oe, ü=ue Kreuzworträtsel 1 11. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Fragen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Besondere Reptilienart, die sich von Meeresalgen ernährt Andere Bezeichnung für «Landleguan» Weltweit nur in einem Gebiet vorkommende Arten heissen…. Vogelart auf Galápagos mit grosser Bedeutung für die Wissenschaft Grösste der Galápagosinseln Bedeutender Forscher, der Galápagos 1835 besuchte Tollpatschiger Vogel mit Füssen von aussergewöhnlicher Farbe Feigenkakteen werden auch ……. genannt Flugunfähige Vogelart auf Galápagos Flüssige, heisse Gesteinsschmelze im Erdinnern Kühle Meeresströmung aus dem Süden 30 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Kreuzworträtsel 2 13. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. Fragen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. Auf Galápagos einheimische Rattenart Ganz im Westen der Inselgruppe gelegene Insel Name des Schiffs, auf welchem Darwin die Inseln besuchte Ein Archipel ist die Bezeichnung für eine Gruppe von….. Tierart auf Galápagos, die aus der Antarktis stammt Die Galápagos-Inseln gehören zu ……. (Land in Südamerika) Die Vorfahren der Landleguane kamen damit übers Meer nach Galápagos Einheimische Vogelart mit grossen Flügeln, die auch mal tanzt. Von dieser Pflanze ernähren sich viele Tiere auf Galápagos Vogel, vor welchem sich einige Tierarten auf Galápagos fürchten. Wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei Darwinfinken (Körperteil) «Heisser» Ort, an welchem Vulkane entstehen Urchiges Tier 31 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Fragen-Rätsel Die folgenden Fragen/Aussagen können mithilfe der Ausstellung und des Reiseführers beantwortet werden und ergeben ein Lösungswort. 1. Unter welcher Flagge war das Vermessungsschiff «Beagle» in Südamerika und Galápagos unterwegs? S Norwegen F Grossbritannien 2. Die ältesten Galápagos- Inseln haben ein Alter von R 4 Millionen Jahren A 350'000 Jahren 3. Folgende Tiergruppe hat den Weg über das Meer nach Galápagos nicht auf natürliche Weise geschafft: E Amphibien M Reptilien 4. Die Artenvielfalt auf Galápagos ist besonders gross D auf dem Land G im Meer 5. Der einzige tagaktive Greifvogel auf Galápagos ist A der Galápagos-Bussard S die Sumpfohreule 6. Die Galápagos-Inseln gelten als Tropeninseln wegen C der vielen Palmen T der Lage am Äquator 7. Die bei einem Vulkanausbruch hinausgeschleuderte flüssige Gesteinsschmelze heisst T Lava H Magma 8. Die Galápagosinseln sind benannt nach den vorkommenden V Schildkröten M Leguanen 9. Folgende Fischart kommt im Meer bei Galápagos nicht vor D Hammerhai O Hecht 10. Der grosse Grundfink (Darwinfinken-Art mit dem lateinischen Namen Geospiza magnirostris) ernährt sich von G Samen Ö Insekten 11. Die wichtigste Nahrung der Meerleguane sind D Feigenkakteen E Algen 12. Die Galápagosinseln sind seit …..… als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt L 1978 R 2001 Das Lösungswort ergibt eine auf Galápagos einheimische Art, die bei andern Arten eher unbeliebt ist, weil sie deren gefangene Beute abjagt. Lösungswort: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 32 10. 11. 12. Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Rätsel-Lösungen Lösung Kreuzworträtsel 1 11. M 1. E E R 2. E 3. N E C H S E D R U S E N K D E M I T E N S E L O P F B S 4. P O T T D R O S I S A B E L A D A R W I N T O E L P E I E O R A N M A G M 5. 6. B 7. L A U F U S S L S 8. O P U N T R K 9. O R M 10. A Lösung Kreuzworträtsel 2 13. R E I D I N A B E A N S 1. 2. F E R N A N 3. 4. I S R A G L E E L N G U I N O R T E 5. P I N S 6. 7. T R E I E C U A D B H O L Z B A T R O K T U S P O T I 8. A L D 9. F 10. E I G E N K A B U S S A R D O 11. S C H N 12. A B E L H O T S E 33 S T E Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Lösung Fragenrätsel 1 1. Unter welcher Flagge war das Vermessungsschiff «Beagle» in Südamerika und Galápagos unterwegs? S Norwegen F Grossbritannien 2. Die ältesten Galápagos- Inseln haben ein Alter von R 4 Millionen Jahren A 350'000 Jahren 3. Folgende Tiergruppe hat den Weg über das Meer nach Galápagos nicht auf natürliche Weise geschafft E Amphibien M Reptilien 4. Die Artenvielfalt auf Galápagos ist besonders gross D auf dem Land G im Meer 5. Der einzige tagaktive Greifvogel auf Galápagos ist A der Galápagos-Bussard S die Sumpfohreule 6. Die Galápagos-Inseln gelten als Tropeninseln wegen C der vielen Palmen T der Lage am Äquator 7. Die bei einem Vulkanausbruch hinausgeschleuderte flüssige Gesteinsschmelze heisst T Lava F Magma 8. Die Galápagosinseln sind benannt nach den vorkommenden V Schildkröten M Leguanen 9. Folgende Fischart kommt im Meer bei Galápagos nicht vor D Hammerhai O Hecht 10. Der mittlere Grundfink (Darwinfinken-Art mit dem lateinischen Namen Geospiza fortis) ernährt sich von G Samen Ö Insekten 11. Die wichtigste Nahrung der Meerleguane sind D Feigenkakteen E Algen 12. Die Galápagosinseln sind seit …..… als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt L 1978 R 1999 Das Lösungswort ergibt eine auf Galápagos einheimische Art, die bei andern Arten eher unbeliebt ist, weil sie deren gefangene Beute abjagt. Lösungswort: 1. F 2. R 3. 4. E G 5. A 6. 7. T 8. T 9. V 10. O 34 G 11. E 12. L Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Medienliste Medien zum Thema «Galápagos» gibt es einiges in deutscher und noch mehr in englischer Sprache. Wir haben eine sehr kleine Auswahl getroffen, ohne den leisesten Anspruch auf Vollständigkeit. Übrigens: Das Filmtheater im Verkehrshaus Luzern zeigt im aktuellen Programm einen 3D-Film zu Galápagos (39 min.) Sachliteratur, Bücher für Erwachsene Natur, Naturschutz • Bittmann W., Fugger B. (2007). terra NaturReiseführer Galápagos. 6. durchgesehene Auflage. Tecklenborg Verlag, 2007. ISBN 3-934427-77-4 • Lücker H. (2007). Naturgeschichte der Galápagos. Verlag Books on Demand GmbH, Norderstedt. ISBN 978-3-8334-7208-4 • Rohrbach C.( 2014). Inseln aus Feuer und Meer: Galapagos - Archipel der zahmen Tiere. 7.Auflage. Piper Verlag. ISBN 978-3-492-40027-5. • Zizka G.& Klemmer G. (Herausg.) (1994). Pflanzen- und Tierwelt der Galápagos-Inseln Entstehung, Erforschung, Gefährdung und Schutz. Kleine Senkenbergreihe Nr. 20, Palmengarten Frankfurt Sonderheft 22. • Vogelwarte Sempach (2015). Finken. Themen aus der Vogelwelt, Heft Nr. 72. Auswanderer, Abenteurer, Forscher • Eibl-Eibesfeldt I. (2013). Galápagos - Meine abenteuerlichen Entdeckungsreisen auf den Spuren von Charles Darwin. Brandstätter Verlag. ISBN 978-3-85033-440-2. • Darwin C. Die Fahrt der Beagle. Tagebuch mit Erforschungen der Naturgeschichte und Geologie der Länder, die auf der Fahrt von HMS Beagle unter dem Kommando von Kapitän Robert Fitzroy, RN, besucht wurden. Einleitung von Daniel Kehlmann. Fischer Verlag 2010. 4. Auflage. ISBN 978-3-596-17589-5. • Stolt M. (Hg) (2012). Kurs Galápagos - Das abenteuerliche Leben der Gebrüder Angermeyer. Piper Verlag GmbH, München 2014 . ISBN 978-3-492-40536-2. Bücher für Kinder • Waydas S. (2009). Die verwunschenen Inseln - Galápagos für Kinder. Verlag Books on Demand GmbH, Norderstedt. 1. Auflage. ISBN 978-3-83-708858-8. • Mosbrugger V. (Auswahl) (2008). Darwin für Kinder und Erwachsene- Die ungeheure Verschiedenartigkeit der Pflanzen und Tiere. Insel Verlag. ISBN 978-3-458-17412-7. 35 Natur-Museum Luzern - Sonderausstellung «Galápagos»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen Film, DVD • Naturwunder Galapagos - Inseln, die die Welt bewegten (DVD 135'). BBC • Faszination Insel: Galapagos, DVD 52' Nützliche Links • http://www.galapagosislands.com Homepage der Galapagos-Inseln mit vielen Informationen zu Reisemöglichkeiten, Geschichte, Geografie, Büchern etc., teilweise in deutscher Sprache • http://www.darwinfoundation.org/en/ Homepage der Darwin Stiftung (Santa Cruz Insel) mit Hinweisen zu aktuellen Projekten, gesammelten Wetter-Daten u.a. , in englischer Sprache • http://www.galapagos-ch.org Homepage der Galapagosfreunde Schweiz mit Hinweisen zu aktueller Forschung, Projekten und Aktivitäten; Newsletter (download) Galapagos-intern • http://www.discoveringgalapagos.org.uk/ Englische Homepage des Galapagos Conservation Trust und der Royal Geographical Society mit Wissensbereich und Lehrerunterlagen 36 Arbeitsblatt zur Sonderausstellung «Galápagos» für die Mittelstufe Lösbar mit Hilfe von Ausstellung und Reiseführer Wie bei einer richtigen Reise auf die Galápagos-Inseln sind Tiere und Pflanzen auch in der Ausstellung nicht angeschrieben. Damit du aber trotzdem alles Spannende erfährst, gibt es den Reiseführer. Exemplare zum Ausleihen findest du in der Ausstellung. Die Schilder bei den Objekten geben die Seiten im Reiseführer an, auf denen du Informationen dazu findest. 1. Schaue auf dem Globus nach. Die Galápagos-Inseln befinden sich Aan der Küste von Norddeutschland. Nneben der Insel Madagaskar. Kin Nordamerika, ca. 10 km vor der Küste Kanadas. Gin Südamerika, ca. 1’000 km vor der Küste Ecuadors. Tipp: Die Inseln liegen auf dem Äquator. 2. Die Galápagos-Inseln sind durch Vulkanausbrüche auf dem Meeresboden entstanden. Wo die Inseln nicht überwachsen sind, bedeckt heute noch die erkaltete Lava den Boden. Finde die Lavasteine in der Ausstellung. Gehe darüber und nimm sie in die Hände. Wie fühlen sie sich an? 3. Die Galápagos-Inseln heissen übersetzt «Schildkröteninseln». Aber als sie vor langer Zeit entstanden, gab es dort noch keine Schildkröten oder andere Lebewesen. Pflanzen und Tiere mussten zuerst die riesige Strecke über das Meer reisen, um auf den kargen Lavainseln zu landen. Finde den Touchscreen mit dem «Besiedlungsspiel». Spiele das Spiel und zähle dann auf, wie die Tiere früher auf die Inseln kamen und wie sie es heute tun. Damals: Heute: 1 4a. Die Galápagos-Inseln sind berühmt für ihre vielen besonderen Endemiten. Lies im Reiseführer auf Seite 34 nach und schreibe in einem Satz auf was Endemiten sind. 4b. Finde die zwei Bildschirme mit den Filmen zu endemischen und einheimischen Tieren («einheimisch» bedeutet, dass die Tiere auf Galápagos natürlicherweise vorkommen, aber auch noch an anderen Orten der Welt). Welches der abgebildeten Tiere ist endemisch auf Galápagos? Meerechse Blaufusstölpel HaubenpinguinKlippenkrabbe B Meerechse VBlaufusstölpel THaubenpinguin WKlippenkrabbe 5a.Galápagos-Riesenschildkröten sind erstaunliche Tiere: Sie können bis 250 kg schwer und 175 Jahre alt werden! Männchen und Weibchen kann man übrigens äusserlich unterscheiden. Schau im Reiseführer auf Seite 45 nach und schreibe die zwei Unterschiede auf. 2 Bestimme nun das Geschlecht der zwei Schildkröten in der Ausstellung. 5b. Die ausgestellte Riesenschildkröte auf der runden Plattform ist ein E Weibchen I Männchen 5c. Der Riesenschildkrötenpanzer zum Hineinschlüpfen stammt von einem P Weibchen A Männchen 6. Tiere haben Zähne, die an ihr Futter angepasst sind. Z.B. haben Löwen lange, dolchartige Eckzähne (Fangzähne), mit denen sie ihre Beute festhalten und töten können. Finde das Meerechsenskelett und zeichne einen Zahn ab (ins Kästchen). Suche nun den Bildschirm mit den Meerechsen, die Futter suchen (Bild Meerechse: S. 108). Ihre Zähne benutzen Meerechsen um A Fische unter Wasser zu schnappen. LAlgen unter Wasser abzuknipsen. U Vögel an Land zu packen. O Gras und Kakteen an Land abzubeissen. 7a. Nähere dich dem Fregattvogel, der auf seinem Nest sitzt, langsam von der Kopfseite her. Was hörst du? S Den Warnton des Museums, damit man dem Glas nicht zu nahe kommt. O Den Begrüssungslaut der Fregattvögel. T Ein soeben geschlüpftes Küken bettelt um Futter. E Den Herzschlag des Fregattvogels. 7b. Warum verändert sich der Ton wenn du näher kommst? 3 8. Der berühmteste Besucher der Galápagos-Inseln war Charles Darwin im Jahre 1835. Der Engländer segelte während einer fünf Jahre langen Forschungsreise um die Welt. Er entdeckte, dass sich Tiere und Pflanzen über Jahrmillionen verändert haben und wie neue Tier- und Pflanzenarten entstanden sind und entstehen. Darwin war der Begründer der Evolutionslehre. Wenn du die richtigen Buchstaben der Fragen einsetzt, erfährst du den Namen von Darwins Forschungsschiff. Ein Modell dieses Schiffs findest du auch in der Ausstellung. 4b 7a 5c 1 6 5b 9. Wähle dein Lieblingsobjekt in der Ausstellung. Lies dann im Reiseführer darüber nach und mach dir Notizen. Erzähle anschliessend einem Klassenmitglied was du herausgefunden hast. Mein Lieblingsobjekt: 4 Arbeitsblatt zur Sonderausstellung «Galápagos» für die Sekundarstufe 1 Lösbar mit Hilfe von Ausstellung und Reiseführer Wie bei einer richtigen Reise auf die Galápagos-Inseln sind Tiere und Pflanzen auch in der Ausstellung nicht angeschrieben. Damit du aber trotzdem alles Spannende erfährst, gibt es den Reiseführer. Exemplare zum Ausleihen findest du in der Ausstellung. Die Schilder bei den Objekten geben die Seiten im Reiseführer an, auf denen du Informationen dazu findest. 1. Schaue auf dem Globus nach. Die Galápagos-Inseln liegen Sam südlichen Wendekreis, 1240 km vor der Küste Australiens. O am südlichen Wendekreis, 480 km vor der Küste Australiens. Tam Äquator, 130 km vor der Küste Ecuadors. Aam Äquator, 960 km vor der Küste Ecuadors. 2. Die Galápagos-Inseln sind durch Vulkanismus entstanden und noch heute sind einige Vulkane aktiv. Wie heissen die beiden Inseln die im Relief dargestellt sind und auf welcher der beiden war wann der letzte Vulkanausbruch? P Isabela und Santiago, letzter Vulkanausbruch: 2009 auf Santiago EFloreana und Santa Cruz, letzter Vulkanausbruch: 1978 auf Floreana I Isabela und Fernandina, letzter Vulkanausbruch: 2009 auf Fernandina RSantiago und Fernandina, letzter Vulkanausbruch: 2005 auf Santiago 3. Der bekannteste Besucher auf den Galápagos-Inseln war der Naturforscher Charles Darwin im Jahre 1835. Finde sein Schiff, die HMS Beagle. Unter welcher Flagge segelte Darwin während fünf Jahren über die Weltmeere? PPortugal KGrossbritannien LItalien NSpanien 4. Auch wenn die Galápagos-Inseln übersetzt „Schildkröteninseln“ heissen, gab es dort nach ihrer Entstehung weder Schildkröten noch sonstige Lebewesen. Pflanzen und Tiere mussten zuerst die weite Distanz über das Meer zurücklegen um auf den kargen Lavainseln zu landen. Reptilien konnten F Treibholzflosse benutzen, da sie wechselwarm sind und lange ohne Nahrung auskommen können. VTreibholzflosse benutzen, da sie gleichwarm sind und selten fressen. Tkeine Treibholzflosse benutzen, da sie wechselwarm sind und ständig fressen müssen. Gkeine Treibholzflosse benutzen, da sie gleichwarm sind und ständig fressen müssen. 1 5. Die auf Galápagos gestrandeten Riesenschildkröten haben sich im Laufe der Zeit ihrer Umgebung angepasst. So sind neue Arten mit z.B. unterschiedlichen Panzerformen entstanden. Schlage im Reiseführer auf S. 44/45 nach. Cazuela, die ausgestellte Galápagos-Riesenschildkröte lebte auf Peiner eher trockenen Insel. Zeiner eher feuchten Insel. 6. Finde die Monitore zu endemischen und einheimischen Tierarten. Beschreibe in eigenen Worten was ein Endemit ist: 7. Schau die Tiere auf den zwei Touchscreen Monitoren gut an. Welche Aussage zu den fünf abgebildeten Tieren stimmt? a b V endemisch: a,c,d einheimisch: b,e T endemisch: a,d einheimisch: b,e M endemisch: a,c einheimisch: b,e c de nicht auf Galápagos vorkommend: keine nicht auf Galápagos vorkommend: c nicht auf Galápagos vorkommend: d 8. Tiere haben Zähne, die an ihr Futter angepasst sind. Z.B. haben Löwen lange, dolchartige Eckzähne (Reisszähne), mit denen sie ihre Beute festhalten und töten können. Finde das Meerechsenskelett und zeichne einen Zahn ab (ins Kästchen). Finde nun den Bildschirm mit den Futter suchenden Meerechsen. Ihre Zähne benutzen Meerechsen um A Fische unter Wasser zu schnappen. I Algen unter Wasser abzuknipsen. U Vögel an Land zu packen. O Gras und Kakteen an Land abzubeissen. 2 9. Charles Darwin bemerkte, dass einige Tierarten auf Galápagos den Tierarten des Festlandes ähnlich sehen und dass sich einige von Insel zu Insel ein bisschen unterscheiden. Mit Hilfe dieser Beobachtungen erarbeitete er später die Evolutionstheorie. Diese besagt, dass alle Arten von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen und dass sie sich über die Zeit verändern, also sich ihrer Umwelt anpassen. Suche die Schublade mit den zwei braunen Vögeln, welche sich zum Verwechseln ähnlich sehen. Es handelt sich dabei um 10. Für Piraten und Walfänger waren die Galápagos-Inseln eine Proviantstation, wo sie sich an den Riesenschildkröten bedienten. Als die Schildkröten seltener wurden, setzten sie Ziegen als Fleischlieferanten aus. Doch die Ziegen vermehrten sich stark und bedrohten Riesenschildkröten und Landleguane, indem sie ihnen das spärliche Gras wegfrassen. Um die Inseln wieder von den Ziegen zu befreien, werden heute H Fallen gestellt. L giftige Köder ausgelegt. G Jagdausflüge für Touristen organisiert. V Hunde und Helikopter eingesetzt. 11. Schaue dich um und schlage den Namen im Reiseführer nach: Das einzige lebendige Lebewesen in der Ausstellung heisst 12. Wähle dein Lieblingsobjekt der Ausstellung und informiere dich mit Hilfe des Reiseführers darüber. Überlege dir eine Frage, die durch das Betrachten des Objektes beantwortet werden kann und schreibe sie auf. Erzähle nun einem Klassenmitglied was du gelesen hast. Stelle dann die Beobachtungsfrage und lasse ihn/sie die Antwort notieren. Meine Frage: Die Antwort von : Wenn du die richtigen Buchstaben der Fragen einsetzt, erfährst du den Namen eines aussergewöhnlichen Galápagos-Bewohners. 10 1 7 5 2 9 4 8 11 3 3 Arbeitsblatt zur Sonderausstellung «Galápagos» für die Sekundarstufe 2 Lösbar mit Hilfe von Ausstellung und Reiseführer Wie auf Galápagos sind Tiere und Pflanzen auch in der Ausstellung nicht angeschrieben. Die Schilder bei den Objekten geben aber die Seiten im Reiseführer an, auf denen Sie Informationen dazu finden. Ausleihexemplare des Reiseführers sind in der Ausstellung vorhanden. 1. Die Galápagos-Inseln sind durch Vulkanismus und Plattentektonik entstanden (S. 6-8). Einige Vulkane sind heute noch aktiv. Wie müssten wir uns auf der Insel Isabela (weisses Relief) hinsetzen, um in ferner Zukunft der nächsten Galápagos-Insel bei der Entstehung zuzuschauen? A An der Südwestküste, mit Blick nach Südamerika. BAn der Südwestküste, mit Südamerika im Rücken. CAn der Nordostküste, mit Blick nach Südamerika. DAn der Nordostküste, mit Südamerika im Rücken. 2. Tiere und Pflanzen, welche die einst kahlen Lavainseln besiedelten, mussten zuerst die riesige Distanz von 960 km vom südamerikanischen Festland nach Galápagos überwinden. Dies ist eine grosse Herausforderung. Für Menschen ist es in jüngerer Zeit dank Schiffen und Flugzeugen viel einfacher. Verbinden Sie die korrekten Aussagen. Amphibien hatten gute Chancen die ca. zweiwöchige Reise auf einem Treibholzfloss zu überleben, da sie wechselwarm sind und bei reduziertem Stoffwechsel lange ohne Nahrung auskommen. Zwei Arten flogen auf die Inseln, viele wurden vom Menschen eingeschleppt. Reptilien können (die meisten) nur kurze Zeit ohne Süsswasser und Nahrung überleben und nur wenige Arten können weit schwimmen. Die einzige Art die heute auf Galápagos lebt, wurde eingeschleppt. Säugetiere würden auf einem Treibholzfloss vertrocknen, da ihre dünne und empfindliche Haut nicht genügend vor Sonneneinstrahlung und Salzwasser schützt. Diese Tiergruppe ist auf Galápagos stark vertreten. 1 3. Viele Tiere auf Galápagos sind endemisch, d.h. sie kommen in keinem anderen Gebiet vor. Sterben sie auf Galápagos aus, gibt es sie nicht mehr auf der Welt. Einige Tiere auf Galápagos leben aber auch anderswo und werden deshalb als «einheimisch» bezeichnet. Schauen Sie sich beim Opuntienwald genau um. Welche der Aussagen trifft für Galápagos zu? A endemisch: 1, 4 B endemisch: 1, 2, 3, 4 C endemisch: 1, 3, 4 D endemisch: 1, 2, 3, 4 1 nur einheimisch: 2, 5 nur einheimisch: 5 nur einheimisch: 2, 5 nur einheimisch: 4 2 3 4 5 4. Früher benutzten Walfänger und Piraten die Galápagos-Inseln als Proviantstation. Nachdem sie die Riesenschildkröten stark dezimiert hatten, brachten sie Ziegen zum späteren Verzehr auf die Inseln. Diese vermehrten sich jedoch rasch und frassen Riesenschildkröten und Landleguanen das spärliche Grün weg. Solche eingeschleppten Tiere sind eine Bedrohung für die einheimischen Tiere. Um die Inseln wieder von den gefrässigen Ziegen zu befreien, werden sie heute A B C D mit Hunden und Helikoptern gejagt. von Touristen auf Jagdausflügen geschossen. mit vergifteten Ködern angelockt. mit Fallen wieder eingefangen. 5. Galápagos-Riesenschildkröten wachsen beträchtlich: Von 50 g beim Schlüpfen bis auf müsste ein Mensch mit einem Geburtsgewicht von 3 kg werden, um mitzuhalten? A B C D kg. Wie schwer 1500 kg 6t 15 t 60 t 2 6. Um auf den kargen Galápagos-Inseln zu überleben, mussten sich pflanzenfressende Tiere besonders gut anpassen. Es gilt auf den kargen Galápagos-Inseln genügend Nahrung zu finden. Nur wer an seinen Lebensraum gut angepasst ist, schafft das. Wie wurde dieses Problem bei den Riesenschildkröten (S. 44/45) und Darwinfinken (Finkenspiel in der Ausstellung) durch die Evolution gelöst? 7. Cazuela, die ausgestellte endemische Galápagos-Riesenschildkröte, lebte auf einer A B C D eher flachen, trockenen Insel. eher flachen, feuchten Insel. eher hohen, trockenen Insel. eher hohen, feuchten Insel. 8. Charles Darwin beobachtete 1835 auf Galápagos Vögel, die einer Vogelart des südamerikanischen Festlandes stark glichen, sich aber von Insel zu Insel unterschieden. Diese Beobachtung inspirierte ihn später zur Evolutionstheorie und dem Prinzip der natürlichen Selektion. Finden Sie die beiden ausgestopften, unscheinbaren Vögel in der Vitrine. Es handelt sich um zwei 9. Auch im Schubladenelement zu Darwins Werdegang sind die Vögel aus 8. zu finden. Da sie sich selten mit Populationen anderer Inseln mischen, haben sich die Vögel (sowie ihre Parasiten) auseinander entwickelt. Auf genetischer Ebene unterscheiden sich die beiden sehr ähnlichen Vogelarten A B C D stärker als Elster und Eichelhäher. etwas weniger stark als Elster und Eichelhäher. gleich stark wie Elster und Eichelhäher. überhaupt nicht. 3 10. Meerechsen liegen oft in grosser Zahl an Meeresklippen und lassen Touristen ganz nahe an sich heran. Sie kennen keine Landraubtiere und haben die Furcht vor diesen verlernt. Flüchten ohne Gefahr wäre reine Energieverschwendung. Weshalb liegen die Meerechsen auf den Klippen und vor wem flüchten sie sofort? A Nach Fischjagd im kalten Wasser, Flucht vor Galápagos-Seelöwen B Aufwärmen nach Algengrasen im kalten Wasser, Flucht vor Galápagosbussard C Paarung und Jungenaufzucht, Flucht vor Galápagos-Sturmmöwen 11. Nur weil Tiere vor Menschen nicht flüchten, bedeutet dies aber nicht immer, dass sie sich von Menschen nicht gestört fühlen. Sie können durch neue Feinde und Freunde auch dazulernen. Nähern Sie sich dem Bindenfregattvogel langsam von der Kopfseite her. Achten Sie auf Ihre Distanz. Was «empfindet» der ausgestellte Fregattvogel? Und was lernen Klippenkrabben dazu? A Fregattvogel: Mensch ist keine Gefahr / Klippenkrabbe: Mensch keine Gefahr B Fregattvogel: Mensch ist keine Gefahr / Klippenkrabbe: Mensch eine Gefahr C Fregattvogel: Mensch ist eine Gefahr / Klippenkrabbe: Mensch ist keine Gefahr D Fregattvogel: Mensch ist eine Gefahr / Klippenkrabbe: Mensch ist eine Gefahr 12. Früher wurden die Galápagos-Inseln vor allem von Piraten und Walfängern als Proviantstation genutzt. Heute beeinträchtigen vor allem der Tourismus und seine Folgen das Inselleben. Würden Sie Galápagos besuchen? Ja Nein Sollte es Touristen und/oder Forschenden erlaubt sein, eines der letzten Paradiese der Welt zu besuchen? Begründen Sie Ihren Entschluss mit mindestens zwei Pro und Contra Argumente. 4 Arbeitsblatt zur Sonderausstellung «Galápagos» für die Mittelstufe Lösung Lösbar mit Hilfe von Ausstellung und Reiseführer Wie bei einer richtigen Reise auf die Galápagos-Inseln sind Tiere und Pflanzen auch in der Ausstellung nicht angeschrieben. Damit du aber trotzdem alles Spannende erfährst, gibt es den Reiseführer. Exemplare zum Ausleihen findest du in der Ausstellung. Die Schilder bei den Objekten geben die Seiten im Reiseführer an, auf denen du Informationen dazu findest. 1. Schaue auf dem Globus nach. Die Galápagos-Inseln befinden sich Aan der Küste von Norddeutschland. Nneben der Insel Madagaskar. Kin Nordamerika, ca. 10 km vor der Küste Kanadas. Gin Südamerika, ca. 1’000 km vor der Küste Ecuadors. (S. 7) Tipp: Die Inseln liegen auf dem Äquator. 2. Die Galápagos-Inseln sind durch Vulkanausbrüche auf dem Meeresboden entstanden. (S. 5-8) Wo die Inseln nicht überwachsen sind, bedeckt heute noch die erkaltete Lava den Boden. Finde die Lavasteine in der Ausstellung. Gehe darüber und nimm sie in die Hände. Wie fühlen sie sich an? Die Lavasteine sind sehr rau und haben scharfe Kanten. Das ist übrigens der Grund, weshalb Forscher für Galápagos Wanderschuhe mit dicken Sohlen einpacken müssen. Sie nehmen sogar zwei Paare mit, denn bereits nach wenigen Wochen sind selbst dicke Sohlen durchgescheuert (S. 101). Empfindliche Hundepfoten werden mit speziellen Lederschuhen vor Verletzungen geschützt (S. 89). Zwei Hundeschuhe befinden sich in der Ausstellung neben der Ziege. 3. Die Galápagos-Inseln heissen übersetzt «Schildkröteninseln». Aber als sie vor langer Zeit entstanden, gab es dort noch keine Schildkröten oder andere Lebewesen. Pflanzen und Tiere mussten zuerst die riesige Strecke über das Meer reisen, um auf den kargen Lavainseln zu landen. Finde den Touchscreen mit dem «Besiedlungsspiel». Spiele das Spiel und zähle dann auf, wie die Tiere früher auf die Inseln kamen und wie sie es heute tun. Damals: • Fliegend (z.B. Kormoran) • Auf Treibholz (z.B. Riesenschildkröte, Pinguin, Meerechse, Kormoran, Seelöwe) • Schwimmend (z.B. Riesenschildkröte, Pinguin, Seelöwe) Heute: • Mit Hilfe der Menschen per Flugzeug oder Schiff (z.B. Ziege, Feuerameise, Knickzehenfrosch, Wanderratte, Wollschildlaus) Weitere Möglichkeiten wären (S. 18-19): • Durch den Wind (z.B. Vögel, Fledermäuse, Eier und Larven von Insekten) 1 • Auf anderen Tieren (z.B. Fischlaich oder Fischbrut im Gefieder von Vögeln) 4a. Die Galápagos-Inseln sind berühmt für ihre vielen besonderen Endemiten. Lies im Reiseführer auf Seite 34 nach und schreibe in einem Satz auf was Endemiten sind. Endemiten (griechisch für örtlich begrenzt) sind Tiere und Pflanzen, die nur in einem bestimmten (begrenzten) Gebiet vorkommen (z.B. nur auf Galápagos) und sonst nirgendwo auf der Welt. 4b. Finde die zwei Bildschirme mit den Filmen zu endemischen und einheimischen Tieren («einheimisch» bedeutet, dass die Tiere auf Galápagos natürlicherweise vorkommen, aber auch noch an anderen Orten der Welt). Welches der abgebildeten Tiere ist endemisch auf Galápagos? Meerechse Blaufusstölpel HaubenpinguinKlippenkrabbe B Meerechse VBlaufusstölpel (ist «nur» einheimisch, aber nicht endemisch. Kommt auch auf dem ecuadorianischen Festland vor) THaubenpinguin (weder einheimisch, noch endemisch, lebt in Südamerika) WKlippenkrabbe («nur» einheimisch. Auch im Atlantik und Pazifik weit verbreitet) Siehe auch: S. 116-123 5a. Galápagos-Riesenschildkröten sind erstaunliche Tiere: Sie können bis 250 kg schwer und 175 Jahre alt werden! Männchen und Weibchen kann man übrigens äusserlich unterscheiden. Schau im Reiseführer auf Seite 45 nach und schreibe die zwei Unterschiede auf. 1. Panzerform: Bei den Männchen ist der Panzer auf der Unterseite nach innen gewölbt, bei den Weibchen ist die Unterseite gerade. 2. Grösse: Männchen sind grösser als gleichaltrige Weibchen 2 Bestimme nun das Geschlecht der zwei Schildkröten in der Ausstellung. 5b. Die ausgestellte Riesenschildkröte auf der runden Plattform ist ein E Weibchen I Männchen 5c. Der Riesenschildkrötenpanzer zum Hineinschlüpfen stammt von einem P Weibchen A Männchen 6. Tiere haben Zähne, die an ihr Futter angepasst sind. Z.B. haben Löwen lange, dolchartige Eckzähne (Fangzähne), mit denen sie ihre Beute festhalten und töten können. Finde das Meerechsenskelett und zeichne einen Zahn ab (ins Kästchen). Suche nun den Bildschirm mit den Meerechsen, die Futter suchen (Bild Meerechse: S. 108). Ihre Zähne benutzen Meerechsen um A Fische unter Wasser zu schnappen. LAlgen unter Wasser abzuknipsen. (S. 60) U Vögel an Land zu packen. O Gras und Kakteen an Land abzubeissen. 7a. Nähere dich dem Fregattvogel, der auf seinem Nest sitzt, langsam von der Kopfseite her. Was hörst du? S Den Warnton des Museums, damit man dem Glas nicht zu nahe kommt. O Den Begrüssungslaut der Fregattvögel. T Ein soeben geschlüpftes Küken bettelt um Futter. E Den Herzschlag des Fregattvogels. 7b. Warum verändert sich der Ton wenn du näher kommst? Der Fregattvogel ist aufgeregt (gestresst) wenn du dich ihm näherst. Das zeigt der Herzschlag, der schneller wird, je näher du dem Fregattvogel kommst. (S. 56-57) 3 8. Der berühmteste Besucher der Galápagos-Inseln war Charles Darwin im Jahre 1835. Der Engländer segelte während einer fünf Jahre langen Forschungsreise um die Welt. Er entdeckte, dass sich Tiere und Pflanzen über Jahrmillionen verändert haben und wie neue Tier- und Pflanzenarten entstanden sind und entstehen. Darwin war der Begründer der Evolutionslehre. (S. 68-70) Wenn du die richtigen Buchstaben der Fragen einsetzt, erfährst du den Namen von Darwins Forschungsschiff. Ein Modell dieses Schiffs findest du auch in der Ausstellung. (S. 16-17) HMS ist übrigens die Abkürzung für «his/her Majesty›s ship» oder «his/her Majesty›s sloop». «Sloop» hiess in der Rangeinteilung der Kriegsschiffe ein nicht erfasstes Marineschiff. B 4b E 7a A 5c G 1 L 6 E 5b 9. Wähle dein Lieblingsobjekt in der Ausstellung. Lies dann im Reiseführer darüber nach und mach dir Notizen. Erzähle anschliessend einem Klassenmitglied was du herausgefunden hast. Mein Lieblingsobjekt: 4 Arbeitsblatt zur Sonderausstellung «Galápagos» für die Sekundarstufe 1 Lösung Lösbar mit Hilfe von Ausstellung und Reiseführer Wie bei einer richtigen Reise auf die Galápagos-Inseln sind Tiere und Pflanzen auch in der Ausstellung nicht angeschrieben. Damit du aber trotzdem alles Spannende erfährst, gibt es den Reiseführer. Exemplare zum Ausleihen findest du in der Ausstellung. Die Schilder bei den Objekten geben die Seiten im Reiseführer an, auf denen du Informationen dazu findest. 1. Schaue auf dem Globus nach. Die Galápagos-Inseln liegen Sam südlichen Wendekreis, 1240 km vor der Küste Australiens. O am südlichen Wendekreis, 480 km vor der Küste Australiens. Tam Äquator, 130 km vor der Küste Ecuadors. Aam Äquator, 960 km vor der Küste Ecuadors. (S. 7) 2. Die Galápagos-Inseln sind durch Vulkanismus entstanden und noch heute sind einige Vulkane aktiv. Wie heissen die beiden Inseln die im Relief dargestellt sind und auf welcher der beiden war wann der letzte Vulkanausbruch? P Isabela und Santiago, letzter Vulkanausbruch: 2009 auf Santiago EFloreana und Santa Cruz, letzter Vulkanausbruch: 1978 auf Floreana IIsabela und Fernandina, letzter Vulkanausbruch: 2009 auf Fernandina (S. 8) RSantiago und Fernandina, letzter Vulkanausbruch: 2005 auf Santiago 3. Der bekannteste Besucher auf den Galápagos-Inseln war der Naturforscher Charles Darwin im Jahre 1835. Finde sein Schiff, die HMS Beagle. Unter welcher Flagge segelte Darwin während fünf Jahren über die Weltmeere? PPortugal KGrossbritannien (S. 16) LItalien NSpanien 4. Auch wenn die Galápagos-Inseln übersetzt „Schildkröteninseln“ heissen, gab es dort nach ihrer Entstehung weder Schildkröten noch sonstige Lebewesen. Pflanzen und Tiere mussten zuerst die weite Distanz über das Meer zurücklegen um auf den kargen Lavainseln zu landen. Reptilien konnten F Treibholzflosse benutzen, da sie wechselwarm sind und lange ohne Nahrung auskommen können. (S. 18/19) VTreibholzflosse benutzen, da sie gleichwarm sind und selten fressen. Tkeine Treibholzflosse benutzen, da sie wechselwarm sind und ständig fressen müssen. Gkeine Treibholzflosse benutzen, da sie gleichwarm sind und ständig fressen müssen. 1 5. Die auf Galápagos gestrandeten Riesenschildkröten haben sich im Laufe der Zeit ihrer Umgebung angepasst. So sind neue Arten mit z.B. unterschiedlichen Panzerformen entstanden. Schlage im Reiseführer auf S. 44/45 nach. Cazuela, die ausgestellte Galápagos-Riesenschildkröte lebte auf Peiner eher trockenen Insel. Zeiner eher feuchten Insel. 6. Finde die Monitore zu endemischen und einheimischen Tierarten. Beschreibe in eigenen Worten was ein Endemit ist: Endemiten (griechisch für örtlich begrenzt) sind Tiere und Pflanzen, die nur in einem bestimmten (begrenzten) Gebiet vorkommen (z.B. nur auf Galápagos) und sonst nirgendwo auf der Welt. (S. 34) 7. Schau die Tiere auf den zwei Touchscreen Monitoren gut an. Welche Aussage zu den fünf abgebildeten Tieren stimmt? a b c de V endemisch: a,c,d einheimisch: b,e nicht auf Galápagos vorkommend: keine T endemisch: a,d einheimisch: b,e nicht auf Galápagos vorkommend: c M endemisch: a,c einheimisch: b,e nicht auf Galápagos vorkommend: d (S. 106-123) Bemerkung: d ist ein Haubenpinguin (lebt in Australien) 8. Tiere haben Zähne, die an ihr Futter angepasst sind. Z.B. haben Löwen lange, dolchartige Eckzähne (Reisszähne), mit denen sie ihre Beute festhalten und töten können. Finde das Meerechsenskelett und zeichne einen Zahn ab (ins Kästchen). Finde nun den Bildschirm mit den Futter suchenden Meerechsen. Ihre Zähne benutzen Meerechsen um A Fische unter Wasser zu schnappen. I Algen unter Wasser abzuknipsen. U Vögel an Land zu packen. O Gras und Kakteen an Land abzubeissen. 2 9. Charles Darwin bemerkte, dass einige Tierarten auf Galápagos den Tierarten des Festlandes ähnlich sehen und dass sich einige von Insel zu Insel ein bisschen unterscheiden. Mit Hilfe dieser Beobachtungen erarbeitete er später die Evolutionstheorie. Diese besagt, dass alle Arten von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen und dass sie sich über die Zeit verändern, also sich ihrer Umwelt anpassen. (S. 70/71) Suche die Schublade mit den zwei braunen Vögeln, welche sich zum Verwechseln ähnlich sehen. Es handelt sich dabei um S P O T T D R O S S E L N (S. 74) 10. Für Piraten und Walfänger waren die Galápagos-Inseln eine Proviantstation, wo sie sich an den Riesenschildkröten bedienten. Als die Schildkröten seltener wurden, setzten sie Ziegen als Fleischlieferanten aus. Doch die Ziegen vermehrten sich stark und bedrohten Riesenschildkröten und Landleguane, indem sie ihnen das spärliche Gras wegfrassen. (S. 24/86) Um die Inseln wieder von den Ziegen zu befreien, werden heute H Fallen gestellt. L giftige Köder ausgelegt. G Jagdausflüge für Touristen organisiert. V Hunde und Helikopter eingesetzt. (S. 88/89) 11. Schaue dich um und schlage den Namen im Reiseführer nach: Das einzige lebendige Lebewesen in der Ausstellung heisst O P U N T I E (S. 40) 12. Wähle dein Lieblingsobjekt der Ausstellung und informiere dich mit Hilfe des Reiseführers darüber. Überlege dir eine Frage, die durch das Betrachten des Objektes beantwortet werden kann und schreibe sie auf. Erzähle nun einem Klassenmitglied was du gelesen hast. Stelle dann die Beobachtungsfrage und lasse ihn/sie die Antwort notieren. Meine Frage: Die Antwort von : Wenn du die richtigen Buchstaben der Fragen einsetzt, erfährst du den Namen eines aussergewöhnlichen Galápagos-Bewohners. (S. 38/39) V 10 A 1 M 7 P 5 I 2 R 9 F 4 I 8 N 11 K 3 3 Arbeitsblatt zur Sonderausstellung «Galápagos» für die Sekundarstufe 2 Lösung Lösbar mit Hilfe von Ausstellung und Reiseführer Wie auf Galápagos sind Tiere und Pflanzen auch in der Ausstellung nicht angeschrieben. Die Schilder bei den Objekten geben aber die Seiten im Reiseführer an, auf denen Sie Informationen dazu finden. Ausleihexemplare des Reiseführers sind in der Ausstellung vorhanden. 1. Die Galápagos-Inseln sind durch Vulkanismus und Plattentektonik entstanden (S. 6-8). Einige Vulkane sind heute noch aktiv. Wie müssten wir uns auf der Insel Isabela (weisses Relief) hinsetzen, um in ferner Zukunft der nächsten Galápagos-Insel bei der Entstehung zuzuschauen? A An der Südwestküste, mit Blick nach Südamerika. BAn der Südwestküste, mit Südamerika im Rücken. (S. 6/8) CAn der Nordostküste, mit Blick nach Südamerika. DAn der Nordostküste, mit Südamerika im Rücken. 2. Tiere und Pflanzen, welche die einst kahlen Lavainseln besiedelten, mussten zuerst die riesige Distanz von 960 km vom südamerikanischen Festland nach Galápagos überwinden. Dies ist eine grosse Herausforderung. Für Menschen ist es in jüngerer Zeit dank Schiffen und Flugzeugen viel einfacher. Verbinden Sie die korrekten Aussagen. (S. 18-23) Zwei Arten flogen auf die Amphibien hatten gute Chancen die ca. zweiwöchige Reise auf Inseln, viele wurden vom einem Treibholzfloss zu überleben, da sie wechselwarm Menschen eingeschleppt. sind und bei reduziertem Stoffwechsel lange ohne Nahrung auskommen. Die einzige Art die heute auf Reptilien können (die meisten) nur kurze Zeit ohne Süsswasser Galápagos lebt, wurde und Nahrung überleben und nur wenige Arten können eingeschleppt. weit schwimmen. Säugetiere würden auf einem Treibholzfloss vertrocknen, da ihre dünne und empfindliche Haut nicht genügend vor Sonneneinstrahlung und Salzwasser schützt. Diese Tiergruppe ist auf Galápagos stark vertreten. 1 3. Viele Tiere auf Galápagos sind endemisch, d.h. sie kommen in keinem anderen Gebiet vor. Sterben sie auf Galápagos aus, gibt es sie nicht mehr auf der Welt. Einige Tiere auf Galápagos leben aber auch anderswo und werden deshalb als «einheimisch» bezeichnet. Schauen Sie sich beim Opuntienwald genau um. Welche der Aussagen trifft für Galápagos zu? (S. 106-123) Bemerkung: 4 ist ein Brillenpinguin (lebt in Südafrika) A endemisch: 1, 4 B endemisch: 1, 2, 3, 4 C endemisch: 1, 3, 4 D endemisch: 1, 2, 3, 4 1 nur einheimisch: 2, 5 nur einheimisch: 5 nur einheimisch: 2, 5 nur einheimisch: 4 2 3 4 5 4. Früher benutzten Walfänger und Piraten die Galápagos-Inseln als Proviantstation. Nachdem sie die Riesenschildkröten stark dezimiert hatten, brachten sie Ziegen zum späteren Verzehr auf die Inseln. Diese vermehrten sich jedoch rasch und frassen Riesenschildkröten und Landleguanen das spärliche Grün weg. Solche eingeschleppten Tiere sind eine Bedrohung für die einheimischen Tiere. Um die Inseln wieder von den gefrässigen Ziegen zu befreien, werden sie heute A B C D mit Hunden und Helikoptern gejagt. (S. 86-89) von Touristen auf Jagdausflügen geschossen. mit vergifteten Ködern angelockt. mit Fallen wieder eingefangen. 5. Galápagos-Riesenschildkröten wachsen beträchtlich: Von 50 g beim Schlüpfen bis auf Wie schwer müsste ein Mensch mit einem Geburtsgewicht von 3 kg werden, um mitzuhalten? A B C D 250 kg. (S. 45) 1500 kg 6t 15 t 60 t 2 6. Um auf den kargen Galápagos-Inseln zu überleben, mussten sich pflanzenfressende Tiere besonders gut anpassen. Es gilt auf den kargen Galápagos-Inseln genügend Nahrung zu finden. Nur wer an seinen Lebensraum gut angepasst ist, schafft das. Wie wurde dieses Problem bei den Riesenschildkröten (S. 44/45) und Darwinfinken (Finkenspiel in der Ausstellung) durch die Evolution gelöst? • Riesenschildkröten: unterschiedliche Panzerformen – kuppelförmig auf höheren und somit feuchteren Inseln (fressen Gras) – sattelförmig auf flacheren Inseln ohne Gras, Hals kann wegen der Panzerform nach oben gestreckt werden (fressen Sträucher, Kakteen) • Darwinfinken: unterschiedliche Schnabelformen und –grössen für unterschiedliche Kernenhärte (S. 70-73) 7. Cazuela, die ausgestellte endemische Galápagos-Riesenschildkröte, lebte auf einer A B C D eher flachen, trockenen Insel. Bemerkung: Wegen sattelförmigem Panzer (S. 44/45) eher flachen, feuchten Insel. eher hohen, trockenen Insel. eher hohen, feuchten Insel. 8. Charles Darwin beobachtete 1835 auf Galápagos Vögel, die einer Vogelart des südamerikanischen Festlandes stark glichen, sich aber von Insel zu Insel unterschieden. Diese Beobachtung inspirierte ihn später zur Evolutionstheorie und dem Prinzip der natürlichen Selektion. Finden Sie die beiden ausgestopften, unscheinbaren Vögel in der Vitrine. Es handelt sich um zwei (S. 112/113) S P O T T D R O S S E L N 9. Auch im Schubladenelement zu Darwins Werdegang sind die Vögel aus 8. zu finden. Da sie sich selten mit Populationen anderer Inseln mischen, haben sich die Vögel (sowie ihre Parasiten) auseinander entwickelt. (S. 76) Auf genetischer Ebene unterscheiden sich die beiden sehr ähnlichen Vogelarten A B C D stärker als Elster und Eichelhäher. etwas weniger stark als Elster und Eichelhäher. gleich stark wie Elster und Eichelhäher. überhaupt nicht. 3 10. Meerechsen liegen oft in grosser Zahl an Meeresklippen und lassen Touristen ganz nahe an sich heran. Sie kennen keine Landraubtiere und haben die Furcht vor diesen verlernt. Flüchten ohne Gefahr wäre reine Energieverschwendung. Weshalb liegen die Meerechsen auf den Klippen und vor wem flüchten sie sofort? A Nach Fischjagd im kalten Wasser, Flucht vor Galápagos-Seelöwen B Aufwärmen nach Algengrasen im kalten Wasser (S. 60/61), Flucht vor Galápagosbussard (S. 54) C Paarung und Jungenaufzucht, Flucht vor Galápagos-Sturmmöwen 11. Nur weil Tiere vor Menschen nicht flüchten, bedeutet dies aber nicht immer, dass sie sich von Menschen nicht gestört fühlen. Sie können durch neue Feinde und Freunde auch dazulernen. Nähern Sie sich dem Bindenfregattvogel langsam von der Kopfseite her. Achten Sie auf Ihre Distanz. Was «empfindet» der ausgestellte Fregattvogel? Und was lernen Klippenkrabben dazu? A Fregattvogel: Mensch ist keine Gefahr / Klippenkrabbe: Mensch keine Gefahr B Fregattvogel: Mensch ist keine Gefahr / Klippenkrabbe: Mensch eine Gefahr C Fregattvogel: Mensch ist eine Gefahr / Klippenkrabbe: Mensch ist keine Gefahr D Fregattvogel: Mensch ist eine Gefahr / Klippenkrabbe: Mensch ist eine Gefahr (S. 56/57) 12. Früher wurden die Galápagos-Inseln vor allem von Piraten und Walfängern als Proviantstation genutzt. Heute beeinträchtigen vor allem der Tourismus und seine Folgen das Inselleben. Würden Sie Galápagos besuchen? Ja Nein Sollte es Touristen und/oder Forschenden erlaubt sein, eines der letzten Paradiese der Welt zu besuchen? Begründen Sie Ihren Entschluss mit mindestens zwei Pro und Contra Argumente. • Mögliche Pro Argumente – Geld mit Tourismus verdienen ist besser als wenn Inseln langsam illegal zerstört werden – nur was man kennt schützt man – Forschung wie auf Galápagos wäre im Labor nicht möglich (Feldforschung ist nicht durch Laborforschung ersetzbar) – Forschungserkenntnisse können für den Schutz umgesetzt werden – wenn die Regeln eingehalten werden (S. 102) ist der Nutzen grösser als die Kosten – etc. • Mögliche Kontra Argumente – Mensch hat schon genug zerstört und soll sich raushalten – lange Flugreisen sind für die Umwelt problematisch – Gefahr für weitere Verschleppungen von Tieren und Pflanzen steigt – etc. 4 Das Lehrpersonen-@bo Liebe Lehrerin, lieber Lehrer Möchten Sie in Zukunft stets und ganz automatisch auf dem Laufenden sein, was die Aktivitäten im Natur-Museum Luzern betrifft? Wir schicken Ihnen die Informationen (Infos über neue Sonderausstellungen, Themen und Daten der Veranstaltungen für Lehrpersonen, Sonderangebote für Schulklassen), die wir ca. drei- bis viermal jährlich an alle Schulhäuser des Kantons Luzern versenden, auch gerne direkt zu Ihnen nach Hause. Per E-Mail. Schnell, kostenlos, praktisch .... und erst noch recht ökologisch! Sind Sie an diesem Service interessiert? Senden Sie einfach ein E-Mail mit Ihrer Mail-Adresse und dem Vermerk «Mail-Service für Lehrpersonen» an [email protected] und schon sind Sie dabei. Natürlich können Sie ihre Adresse auch jederzeit wieder von dieser Verteilerliste streichen lassen .... das versteht sich von selbst! Eine E-Mail genügt! Führungen und Workshops für Schulklassen: Auch zu dieser Sonderausstellung bieten wir Führungen und Workshops für Schulklassen aller Stufen an. Eine Führung dauert eine Stunde und kostet CHF 75.-, ein Workshop dauert zwei Stunden und kostet CHF 100.-. Termine auf Anfrage.