IP/01/1663 Brüssel, den 26. November 2001 Europäische Kommission und belgische Regierung schließen sich Vereinten Nationen bei den Ersuchen um humanitäre Hilfe für 2002 an Gemeinsame Presseerklärung der Vereinten Nationen, der Europäischen Kommission und der belgischen Regierung Die Vereinten Nationen, die Europäische Kommission und die belgische Regierung haben sich für großangelegte organisationsübergreifende Appelle der Vereinten Nationen für 2002 zusammengetan. Am Dienstag wurden in Brüssel vom UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Ruud Lubbers, vom europäischen Kommissar für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe, Poul Nielson, und vom belgischen Minister für Entwicklungszusammenarbeit, Eddy Boutsmans, Hilfeaufrufe für die Region der Großen Seen in Burundi, für die Demokratische Republik Kongo und für Südosteuropa eingeleitet. Dieser großangelegte organisationsübergreifende Appell wird gemeinsam von 25 UN-Organisationen und ihren Partnern organisiert, um auf schlüssige und effiziente Weise den Bedürfnissen der Zivilbevölkerung nachzukommen, die unter den schrecklichen Folgen von Krieg und Auseinandersetzung leidet. Mit den an die internationale Gemeinschaft gerichteten Hilfeaufrufen für 2002 soll Hilfe in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar aufgebracht werden, um den über 33 Millionen direkt durch humanitäre Krisen in verschiedenen Teilen der Welt in Mitleidenschaft gezogenen Menschen ein Überleben zu ermöglichen. Der in Brüssel verkündete gemeinsame Appell ist Teil eines bereits im Gange befindlichen Prozesses zum Aufbau einer effizienten Partnerschaft zwischen den Vereinten Nationen und der Europäischen Gemeinschaft. Das Motto dieses gemeinsamen organisationsübergreifenden Appells lautet „Bringt Hilfe zu den am meisten Gefährdeten” („Reaching the vulnerable“). Bei den Konflikten überall in der Welt kann die humanitäre Hilfe Millionen von Menschen, die ganz dringend auf Hilfe angewiesen sind, nicht erreichen. Den Mitarbeitern der humanitären Hilfe wird häufig der Zugang zu den hilfebedürftigen Menschen verwehrt, und sie begeben sich in große Gefahr, um diesen Menschen die Hilfe um jeden Preis zu bringen. Die Hauptanliegen der in Brüssel verkündeten gemeinsamen Appelle sind Südosteuropa und das Gebiet der Großen Seen: - Acht Jahre nach dem Völkermord von 1994 in Ruanda gibt es im Gebiet der Großen Seen immer noch mehr als eine Million Flüchtlinge und drei Millionen im eigenen Land Vertriebene. In Burundi und in der Demokratischen Republik Kongo herrscht weiterhin Gewalt. Mit diesem gemeinsamen Aufruf wird versucht, den Bedarf der beeinträchtigten Risikogruppen zu decken und die Achtung der Menschenrechte in der Region zu fördern. Hierbei steht für Burundi insbesondere die Förderung des Friedensprozesses im Vordergrund, während im Hinblick auf die Demokratische Republik Kongo Nachdruck auf die Notwendigkeit einer Wiederankurbelung der einheimischen Wirtschaft gelegt wird. - Südosteuropa befindet sich immer noch auf der Suche nach dauerhaftem Frieden und Stabilität in der Region. Insgesamt bewegt sich die Region von einer durch Konflikt und Vertreibung gekennzeichneten Situation hin zu mehr Stabilität und größeren Aussichten auf eine dauerhafte Entwicklung. Humanitärer Bedarf und eine Gefährdung der Menschen sind jedoch auch 2001 nach wie vor gegeben, vor allem in der südlichen Teilregion (ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und Südserbien). Mit dem diese Region betreffenden organisationsübergreifenden Aufruf für 2002 werden in erster Linie der Schutz der vertriebenen und geflüchteten Bevölkerungsteile und anderer Risikogruppen sowie die Förderung der Menschen- und Minderheitenrechte angestrebt. Am Dienstag wurden gleichzeitig weitere Appelle auch in fünf anderen Hauptstädten von Geberländern sowie in Genf von den Leitern von Un-Organisationen verkündet. Diese Hilfeersuchen betreffen die folgenden Länder und Regionen: Afghanistan, Angola, Äthiopien, Demokratische Volksrepublik Korea, Eritrea, Indonesien, Nordkaukasien (Russische Föderation), Somalia, Sudan, Tadschikistan, Uganda und Westafrika (einschließlich Guinea, Liberia und Sierra Leone). Der gemeinsame organisationsübergreifende Hilfeaufruf der Vereinten Nationen wird am Donnerstag, dem 27. November, um 9.30 Uhr im Palais d’Egmont, Petit Sablon 8 B, Brüssel, eingeleitet. Eine Pressekonferenz mit dem UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Ruud, Lubbers, dem europäischen Kommissar Poul Nielson und dem belgischen Minister für Entwicklungszusammenarbeit, Eddy Boutmans, findet am Dienstag, dem 27. November, von 10.30 – 11.15 Uhr im Palais d’Egmont, Salle Orange, statt. Eine Pressemappe mit ausführlichen Informationen zu allen organisationsübergreifenden Hilfeaufrufen für 2002, die auch Graphiken und Fotos in elektronischer Form enthält, ist ab 26. November nachmittags unter folgender Internet-Adresse erhältlich: http://www.reliefweb.int. Fernsehsender können Filmmaterial über die humanitären Krisen in den Regionen und Ländern, auf die sich der gemeinsame organisationsübergreifende Hilfeaufruf für 2002 erstreckt, über den Satelliteninformationsdienst der Europäischen Union, Europe by Satellite (EbS), beziehen. Für Näheres über EbS und seine Programmübersicht siehe http://europa.eu.int/comm/ebs. 2 Weitere Auskünfte sind erhältlich bei: Dirk Depover, Sprecher des Ministers für Entwicklungszusammenarbeit, Eddy Boutmans Telf.: 02-549.0950 e-mail: [email protected]. Michael Curtis, Sprecher des europäischen Kommissars Poul Nielson Telf.: 02-296.5932 e-mail: [email protected]. Diederik Kramers, zuständig für die Informierung der Öffentlichkeit beim UNHochkommissariat für Flüchtlinge, Brüssel Telf.: 02-627.1739 e-mail: [email protected]. 3