Das Tageblatt Vor Gandhis Tod im Jahre 1948 Wir haben den Inder Mohandas Karamchand Gandhi, bekannt unter Mahatma Gandhi, zu einem exklusiven Interview eingeladen. Reporter (R): Guten Tag Herr Gandhi. Sie werden von Indern und Fans Mahatma Gandhi genannt. Sie sagten uns aber vorhin,dass Ihr voller Name Mohandas Karamchand Gandhi ist. Wieso zwei Namen? Wie sollen wir sie denn nun ansprechen? Gandhi (G): Guten Tag. Mein Spitzname Mahatma bedeutet „Große Seele“ und er wurde mir von meinen, wie sie sagten, „Fans“ zugeteilt. Ich bevorzuge keinen Namen und deshalb dürfen Sie mich einfach weiterhin Gandhi nennen. R: Ihnen werden viele gute Taten nachgesagt und die Inder haben Ihre Freiheit Ihnen zu verdanken. Doch zu Ihren Verdiensten kommen wir später. Erst einmal wollen wir mehr über Ihr Leben erfahren. Sie wurden im Jahre 1869 in einer wohlhabenden Familie in Indien geboren und mit 13 Jahren verheiratet. Mit 19 Jahren begannen sie, Herr Gandhi, Ihr Jurastudium in London und schlossen es ab im Jahre 1893. Wie ging es weiter? Was machten sie danach? G: Als ich nach Indien zurückkehrte bekam ich durch mein auslaendisches Studium keine Arbeit. Ein Freund meines Bruders, ein reicher Kaufmann, bot mir eine Stelle als angehender Anwalt in Südafrika an, die ich freudig entgegen nahm. Und so flog ich im Jahre 1893 ohne meine Familie nach Südafrika. R: Was waren Ihre ersten Erlebnisse in Südafrika? Wie wurden sie aufgenommen? G: Ich erfuhr schon gleich am Anfang wie es hieß in Süd Afrika Inder zu sein. Es begann in einer Geschäftsreise nach Pretorita. Ich saß mit einem gültigen Fahrschein in der ersten Klasse und musste mir ein Abteil mit einem Briten teilen. Doch als der mich sah rannte er weg und kam mit einem Schaffner zurück, der mich, nur wegen meiner Herrkunft und Hautfarbe, in das Gepäckwagenabteil schickte. Ich wehrte mich und wurde zugleich aus dem Zug geschmissen. Das war einer meiner härtesten Diskriminierungen. R: Durch dieses Erlebnis haben Sie also angefangen zu „kämpfen“ um die Gleichberichtigung zwischen Engländer und Inder? G: Nun ja so ungefähr. Ich war garnicht gewöhnt so behandelt zu werden. In England bereiteten meine Herkunft und Hautfarbe nicht so viele Probleme. Ich wusste garnicht, dass man als Inder und dazu so ein wohlbehabener, so behandelt wird in anderen Ländern. Natürlich war das aber nicht meine einzige Diskriminierung, aber besonders sie führte mich zu dem Entschluss: Es muss sich was ändern. R: Da hat sich aber in den letzten Jahren durch sie einiges geändert. Dafür mussten sie um eine solche Revulotion auszulösen sich schwer durchkämpfen. Wir wissen ja, das sie aus einer wohlbehabenden Familie kommen und auch später als Jurist arbeiteten, aber so weit ich weiss brachen sie ihre Arbeit als Anwalt ab. Wie konnten sie sich aber dann Waffen leisten? Wen haben sie angegriffen? Was machten sie darauf? G: Ach mein Lieber sie machen Witze. Ich hatte kaum das Wort Waffe in den Mund genommen. Also wenn sie mir so eine Frage stellen wissen sie noch nicht so viel über mich. Aber das aendert sich zum Glück. Mein grosses Motto ist: Kämpfen ohne Gewalt, ohne Tote und Verletzte. Ich begann mich mit anderen Indern, Hindus und auch Moslems zu treffen. Wir als Ausländer brauchten ein Papier, das uns auswies als Ausländer. Diese verbrannten wir. Darauf kam ich ins Gefängnis. Ich wehrte mich aber nicht und so konnten sie mich nicht weiter bestrafen. Durch mein Verhalten kamen die Briten schnell unter Druck. R: Nun ja, das war gewiss schwer ohne Waffen sich etwas zu erkämpfen, oder? G: Nein, nicht unbedingt. Man muss nur wissen wie und alle die das wissen, wissen das man so etwas nicht alleine schaffen kann. Man braucht Andere, die auch so denken und handeln. Mehr als deinen Verstand brauchst du nicht. wie man etwas Großes bewirken kann. R: Okay. Aber dadurch, dass ich nicht weiß wie man am Besten vorgeht um ohne Gewalt zu kämpfen, erklären sie bitte was sie machten um Indien unabhängig zu machen. R: Aber passierte es nicht, dass auch Ihre Anhänger mal etwas taten, das Sie nicht erfreute. G: Zunächst fing ich klein an. Ich weigerte mich die Papiere für Ausländer zu unterschreiben und schlug auch den anderen vor es mir gleich zu tun. Am Anfang hunderte und später tausende und irgenwann machten millionen Menschen das, was ich ihnen riet: Wiederstand ohne Gewalt, zu beten und fasten, denn ich bin sehr religiös und meine Religion untersagt mir strengstens jemanden zu hassen. Meine größen Erfolge aber waren der Salzmarsch und die SpinnradKampange. Durch den Salzmarsch wurde Indien endlich unabhängig und durch die Spinnrad-Kampange sponn jeder sein eigenes Tuch und so taten wir was gegen die grosse Armut in Indien. Wir verbrannten die teueren Stoffe. Aber in diese beiden wirkungsvollen Themen will ich mich garnicht vertiefen. Ich habe der Menschheit gezeigt, G: Ich bedauere es sehr, aber gewiss waren Mal ins Gefängnis kam wurden meine Anhänger agressiv und fingen an mit den Briten zu kaempfen. Wie so viele Male betete und fastete ich lange Zeit, um ihnen zu zeigen, dass ich das, was sie getan hatten mir nicht gefiel. Es war meist sehr wirkungsvoll und die Gewalttaten hörten auf. R: Sie haben uns viel von Ihnen erzählt, Herr Gandhi. Wir danken Ihnen vielmals, dass sie uns so viele Informationen über sich und Ihr Leben offenbart haben. Es war uns eine Ehre Sie hier zu haben. Haben Sie noch ein Paar Worte für unsere Leser, Herr Gandhi? G: Ich sage immer: Da ich das Schwert losgelassen habe, bleibt nichts als die Schale der Liebe, die ich meinen Gegnern reichen kann. Und hören sie auf sich zu bedanken. Ich will den Leuten meine Ideen weitergeben und ich hoffe das die Gewaltlosigkeit die stärkste Waffe bleibt.