Der erste Weltkrieg

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Geschichte
Der erste Weltkrieg
12.05.2006
1. Erläutern sie die europäische Landkarte vor und nach dem ersten Weltkrieg.
2. Wie kam es zum Ausbruch des Krieges? Gründe und Hintergründe.
3. Warum kann man von einem Weltkrieg sprechen?
4. Warum war der Krieg modern?
1. Erläutern sie die europäische Landkarte vor und nach dem ersten Weltkrieg.
Nach dem ersten Weltkrieg musste Deutschland den Versailler Vertrag
unterzeichnen, der folgende territoriale Abgaben beinhaltete:
Deutschland musste Elsass-Lothringen an Frankreich abgeben, Posen und
Westpreußen ging an Polen, was vor dem ersten Weltkrieg gar nicht mehr als
eigener Staat existierte; es gehörte vorher mit zu Russland. Das Memelgebiet
geriet vorerst unter französische Herrschaft, im Jahre 1923 dann aber von den
Litauen ersetzt. Das Hultschiner Ländchen wurde an die Tschechoslowakei
abgegeben, welches vorher überhaupt noch nicht existierte.
Die ehemaligen Deutschen Kolonien wurden von den Briten und den
Franzosen regiert. Außerdem wurde Nordschleswig dänisch, Teile von
Ostpreußen und Oberschlesien wurden polnisch.
Auch Österreich musste laut
dem Vertrag von SaintGermain Teile ihres Landes
abgeben. Südtirol, Friaul
und Triest gingen zu Italien
über. Einige Gebiete
mussten an Jugoslawien
abgegeben werden, welches
auch vorher nie existierte
und nach dem ersten
Weltkrieg neu gegründet
wurde.
Außerdem wurden Ungarn,
die Tschechoslowakei,
Jugoslawien und Polen von
Österreich unabhängig.
Ungarn verkleinerte sich auch. Abgeben werden mussten die ungarischen
Teile der Slowakei an die Tschechoslowakei, Slowenien und der Banat an
Jugoslawien und Siebenbürgen an Rumänien.
Bulgarien hatte „nur“ ein paar kleinere Gebiete laut Vorortvertrag von Neuilly
an das neu gegründete Jugoslawien abtreten und Thrakien verfiel an
Griechenland.
Und zuletzt wurde im Pariser Vorortvertrag folgendes festgelegt:
Die Türkei musste Ost-Thrakien und die Stadt Smyrna an Griechenland
abgeben. Die ebenfalls von der Türkei kontrollierten Ägäis-Inseln gingen an
Italien über. Armenien wurde unabhängig, welches aber 1921 wieder
zwischen Sowjetunion und Türkei aufgeteilt wurde. Kilikien und Syrien wurden
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seitdem von den Franzosen kontrolliert und Zypern, Ägypten, Palästina und
der Irak von den Briten.
Aus dem obigen Text lässt sich nun auch erschließen, wie Europa vor dem
ersten Weltkrieg ausgesehen hat. Insgesamt betrachtet waren aber nur zwei
große Veränderungen zu beobachten:
Zum einen, dass das Deutsche Reich im Osten weit ausgebreitet war und den
größten Teil Polens einnahm und zum anderen, dass Österreich und Ungarn
zusammen gehörte, wobei sie noch einige Gebiete im Süd-östlichen Bereich
einnahmen.
2. Wie kam es zum Ausbruch des Krieges? Gründe und Hintergründe.
Zum Ausbruch des Krieges kam es durch die Ermordung des österreichischen
Thronfolgers Prinz Ferdinand im Juni 1914. Dies war aber nur der Anlass,
nicht die Ursache für den Ausbruch des Krieges. Denn schon länger gab es
zwischen den europäischen Mächten Konflikte, die zum ersten Weltkrieg
beitrugen. Zunächst muss die Lage auf dem Balkan betrachtet werden, der
seit dem späten Mittelalter unter türkische Herrschaft geraten ist. In der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand in Serbien eine von Russland
unterstützte Bewegung. Russland erhoffte sich Einfluss auf dem Balkan und
territoriale Gewinne. 1878 wurde Serbien dann selbstständig.
Österreich-Ungarn annektierte im Jahre 1908 die Provinzen Bosnien und
Herzegowina. Doch Serbien protestierte gegen diese Annexion, da sich ein
Großteil der bosnischen Bevölkerung eher dem benachbarten Serbien
zugehörig fühlte als dem von Österreichern und Magyaren dominierten
Habsburgerreich.
Nun reiste im Jahr 1914 der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand nach
Sarajewo, in das annektierte Gebiet, um dort die Macht der österreichischen
Politik zu demonstrieren. Die nationalistische Organisation „Schwarze Hand“
war überzeugt mit Gewalt die Loslösung von Österreich-Ungarn zu erreichen
und einer ihrer Mitglieder ermordete den österreichischen Thronfolger.
Österreich-Ungarn plante nun, wahrscheinlich um nicht an Autorität zu
verlieren einen Vergeltungsschlag gegen Serbien. Doch dazu benötigte man
Rückendeckung aus Deutschland gegen Russland, die Deutschland bei einem
raschen Vorgehen gegen Serbien zusagte. Deutschland vermutete, dass sie
so den Konflikt lokalisieren und einen europaweiten Krieg vermeiden könnten.
Doch dieses Vorgehen führte in der Julikrise zum ersten Weltkrieg, der
zunächst zwischen den Mittelmächten Deutsches Reich und ÖsterreichUngarn auf der einen Seite und den Entente-Mächten Frankreich,
Großbritannien und Russland sowie Serbien auf der anderen Seite
ausgetragen wurde.
3. Warum kann man von einem Weltkrieg sprechen?
Innerhalb der Führungsschichten gab es unzweifelhaft Revanchegelüste.
Jedoch war aufgrund der europäischen Bündnissysteme abzusehen, dass der
nächste Krieg große Teile des Kontinents erfassen würde. Außerdem
verblasste der Schrecken des Kriegs, da seit der letzten militärischen
Auseinandersetzung zwischen zwei europäischen Großmächten
dreiundvierzig Jahre vergangen waren.
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In dieser Situation löste der Mord am österreichischen Thronfolger Franz
Ferdinand in Sarajevo (damals österreich-ungarisches Gebiet) am 28. Juni
1914 durch den serbischen Attentäter Gavrilo Princip eine Kettenreaktion aus,
die einen Monat in Anspruch nahm und in einem europäischen Krieg endete.
Die hektischen und komplizierten diplomatischen und geheimdienstlichen
Aktivitäten, die zwischen den europäischen Mächten stattfanden, markierten
den Beginn einer großen Krise. Diese Julikrise ist geprägt von Drohungen,
diplomatischen Fehlern und politischen Fehleinschätzungen.
Zudem ist alleine die Ausbreitung des Krieges von wichtiger Bedeutung, denn
der fand in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Ostasien statt und dabei
wurden über neun Millionen Menschen getötet.
4. Warum war der Krieg modern?
Der erste Weltkrieg zeichnete sich durch Einsatz von neuen
Militärtechnologien aus. In der Zeit von 1914-1918 wurden verstärkt
Flugzeuge eingesetzt. Zunächst wurden aber nur weniger robuste Flugzeuge
zur Aufklärung eingesetzt. Dies war aber so attraktiv geworden, dass die
Flugzeuge auch zur Artilleriekoordination eingesetzt wurden, wodurch erste
Methoden zu deren Bekämpfung entwickelt wurden. Man entwickelte ein
Maschinengewehr, das an die Flugzeugspitze montiert wurde und den
Propeller nicht anschoss. 1916 dominierten die Deutschen den Himmel über
der Westfront. Bombenabwürfe wurden während des Krieges immer häufiger,
so dass im ersten Weltkrieg das erste Mal Bomber eingesetzt wurden. Trotz
der rasanten Entwicklung konnte die Luftschlacht nicht zum Kriegsausgang
beitragen.
Neben der neuen Methode Kriege in der Luft zu führen, führte man auch
Kriege auf dem Wasser. Doch auch diese konnten nicht zum Kriegsausgang
beitragen, denn die deutsche Flotte hatte viele Verluste durch die Alliierten zu
beklagen und konnte so nicht weiter in der Nordsee vorrücken um sie zu
bezwingen. Außerdem reichte die Flotte dafür nicht aus. Erst durch den
Einsatz von U-Booten konnte man weiter vorrücken und so auch den USA
nach ihrem Kriegseintritt ein paar Verluste hinzufügen.
Entscheidender war der erste Einsatz von Giftgas. Zunächst unternahmen die
Franzosen und die Deutschen erfolglose Giftgas-Angriffe, bis die Deutschen
am 22. April 1915 das Chlorgas entdeckten, dass sie in die französischen
Schützengräben bliesen, worauf die gegnerischen Einheiten starben, einen
ersten Erfolg landeten. Doch die Franzosen rüsteten gegen die Deutschen
auf, indem sie Phosgen einsetzten. Nun gab es aber eine neue Entdeckung,
die Gasmaske, durch die es nicht mehr möglich war die bisherigen
Kampfstoffe einzusetzen, denn kurze Zeit nach der Entdeckung war jeder
Soldat damit ausgestattet. Jetzt wurde Senfgas eingesetzt, welches bei
Kontakt mit der Haut zu schwersten Verätzungen und zum Tod führt. Häufig
wurde auch ein Gas eingesetzt, dass die Gegner zuerst zum Absetzen der
Gasmasken zwang und schickte dann sofort das tödliche Senfgas hinterher.
Das Giftgas war wohl die effektivste, moderne Militärtechnologie, die zum
Ausgang des Krieges beitragen konnte.
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