3.Sitzung

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3. Sitzung: Frühe Neuzeit: Aufbruch in „neue“ Welten
1. zeitlicher Kontext:
Renaissance/Neuzeit:
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Wiedergeburt der Antike
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Urbanisierung Europas:
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Bürgertum, Universitäten, Institutionalisierung & Entwicklung v. Wissenschaft (Buchdruck)
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Bildungsbedürfnis steigt, Weltbild wurde mutig in Frage gstellt
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1517: Reformation → Religionskriege und Reconquista in Spanien
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Entdeckunsreisen, intensiever Handel → „Globalisierung“
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Ziele: Luxusgüter finden, machtpolitische Position sichern, schnelle & sichere
Handelsrouten
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Kolonialisierung Mittel- und Südamerikas durch Spanien
Ziel d. Ethnographien:
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Geschichts- und Tatsachenbeschreibung (Historia, Relacion, Crónica)
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Rechtfertigung/Anklage der Kolonialisierung
Daten (Ziel aller Entdeckungensreisen: Asien (damals Indien))
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1488: erste Umsegelung der Südspitze Afrikas (Kap der guten Hoffnung)
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1492: Kolumbus erreicht Hispaniola (Haiti)
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1494: Vertrag von Tordesillas: Aufteilung d. Neuen Welt zwischen Spanien und Portugal
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1498: Seeweg nach Indien (Portugiese da Gama)
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1519-1521: Weltumsegelung (Portugiese Magellan)
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1537: Papst Paul III.: befürwortet Menschenrechte auch für die Indigenen Afrikas, versucht
diese vor der Zuordnung zum Tierreich zu bewahren
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1542: Karl V. (Einfluss Las Casas): z.B. Verbot der Versklavung von Indigenen
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1572: Enthauptung des letzten Inkas
2. Personen
Christoph Kolumbus
1. Brief aus der neuen Welt (Karibik): Beschreibung der Menschen dort:
– alle Menschen nackt, sie begenen sich mit großer Liebe
– sie geben Großes für Kleines, nehmen Kleines(Scherben, Nägel) für Großes
– gläubig: alles Gute liege im Himmel
– nicht dumm oder ungebildet, besitzen große Intelligenz und Scharfsinn
→ positiv, dennoch wurde dort alles in Besitz genommen (Sklaven)
→ Insel der Menschenfresser (Karib wird durch einen Schreibfehler zu Kanib(alsismus))
Hans Staden ~1525-1576
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Protestant, Reisender
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8-monatige Gefangennahme durch die Tupinambá (Amerika)
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Betätigung als Schamane → Aufschub der Vollendung des Rituals (seine Verspeisung)
→ Wahrhaftige Historia: Beschreibung seines Aufenthalts, des Kanibalismus-Ritus, der Umgebung
Gonzalo Fernández de Oviedo 1478-1557
– Chronist mit Objektivitätsanspruch d. Spanischen Königs (Karl V.)
– dennoch starke Identifikation mit den Herrschern
– 6 Reisen nach Amerika → ordnet die Indigenen dem Tierreich zu
– Ankläger der Conquistadoren
– Konflikte mit B. de Las Casas
Bartolomé de Las Casas ~1480-1566
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Dominikanermönch und Historiker
setzt sich für Menschenrechte der Indianer ein (1515 wird er zu ihrem Vertreter ernannt)
für gewaltlose Kolonialisierung und Missionsarbeit (an d. Eroberung Kubas beteiligt)
Einsatz für Humanität & Frieden, Interesse und Toleranz für die Kultur der indig. Bevölkerung,
Vorreiter im Kampf gegen derren Unterdrückung und Ausbeutung
Kurzgefasster Bericht (1542):
– Bericht über die Gräultaten der Spanier an den Indianern
– rechtfertigt den Widerstand der indigenen Bevölkerung
Bernardino de Sahagún 1499-1590
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christl. Priester, der als „Arzt“ auf Mission ging → fremder Glaube: Krankheit
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Werk: insgesamt 12 Bücher zu allen Bereichen der aztekischen Gesellschaft:
– Codex Florentinus: im Auftrag d. Kirche über die Götzenverehrung des Landes „NeuSpanien“ → Veröffentlichung trotz Verbot d. Kirche (aufgrund d. Indiandersprache)
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Sprache als wichtigstes Instrument, Sprachkompetenz
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Daten aus Befragungen und der Benutzung einer Art Fragebogen über mehrere Jahre
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weitgehend ohne Ausdruck der Überlegenheit
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Loslösung der Ethnologie als Produkt des Kolonialismus
Tzvetan Todorov ~ 1950: Die Eroberung Amerikas – Das Problem des Anderen
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beschreibt die Unfähigkeit zu begreifen, dass es eine wirklich andere menschliche Substanz gibt
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Egozentrismus: Gleichsetzung der eigenen Werte mit den Werten allgemein, des eigenen Ichs
mit dem Universum, die Überzeugung, dass die Welt eine sei.
Felipe Guaman Poma de Ayala 1550-1616
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Inka-Reich:
– 13. - 16. Jh., heutiges Argentinien, Bolivien, Chile, Kolumbien, Ecuador, Peru
– 1533: Ende des Reichs durch F. Pizarro, die Spanier
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Reisender durch Peru → Werk: indigener Blick, viele Informationen, verändert die Politik
3. Begriffe
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Anthropophagie: Verzehr von Menschenfleisch durch Menschen
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Conquistadoren: 1500-1600: „Glücksritter“ (oft zweitgeborene Söhne) die durch Eroberungen
in Spanien zu schnellem Reichtum und gesellschaftlichem Ansehen kommen wollten
4. zentrale Schulen und Theorien
Kulturtheorie I: Entwicklung der Gesellschaft
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nach Ibn Khaldûn: Aufstieg und Niedergang von Dynastien
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nach Platon (~420-350v.Chr.):
– Staat als Vergrößerungsglas des Individuums
– der Mensch kann sich selbst nicht genügen, nicht alles können → Staatsgründung
– 1. „gesunde“ Stadt → 2. „üppig aufgeblasene Stadt“ → 3. „mit Soldaten/Wächtern“
ausgestattete Stadt => wachsende Bedürfnisse → Arbeitsteilung (Bildung von Ständen)
– Luxus führt zu Krieg
Kulturtheorie II: Kulturvergleich
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„...jedes [Volk erwirtschaftet] seine Subsistenz(...). (Ibn Khaldûn)
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materialistische Kulturtheorie
Humanismus:
optimale Entfaltung der Persönlichkeit durch Bildung und Tugend
→ seine wahre Bestimmung erkennen
→ durch Nachahmung klassischer Vorbilder ein ideales Menschentum verwirklichen
5. Methoden:
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Mission
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Entdeckungsreisen
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Kolonialisierung
6. Querverbindungen
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