Pascal Schumacher Effektivität von Ausgestaltungsformen des

Werbung
Pascal Schumacher
Effektivität von Ausgestaltungsformen
des Product Placement
GABLER EDITION WISSENSCHAFT
Pascal Schumacher
Effektivität von
Ausgestaltungsformen
des Product Placement
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Bernd Helmig
Deutscher Universitäts-Verlag
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Dissertation Universität Freiburg, Schweiz, 2006
1. Auflage Juli 2007
Alle Rechte vorbehalten
© Deutscher Universitäts-Verlag | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2007
Lektorat: Frauke Schindler / Nicole Schweitzer
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wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
Printed in Germany
ISBN 978-3-8350-0787-1
Geleitwort des Doktorvaters
Die vorliegende Arbeit greift mit dem Product Placement ein spannendes und hochaktuelles
Thema des Marketing auf, denn Product Placement erfreut sich in der derzeitigen unternehmerischen Kommunikationspolitik zunehmender Beliebtheit. Dabei wissen die involvierten
Personen und Institutionen jedoch häufig nicht, was man dabei im Hinblick auf die effiziente
Gestaltung einer solchen Werbemassnahme aus marketingtheoretischer Sicht beachten sollte.
Die jüngst ans Lichte der Öffentlichkeit geratenen Skandale in Form von (in zahlreichen Ländern rechtlich verbotener) Schleichwerbung, also nicht als solchem gekennzeichnetem Product Placement, zeigen aber auch, dass es diesbezüglich rechtliche Probleme zu lösen gibt.
Obwohl die von vielen Branchen getätigten Investitionen in Product Placement ständig zunehmen und man davon ausgeht, dass damit die angestrebten Kommunikationsziele erreicht
werden können, existieren bisher praktisch keine zuverlässigen wissenschaftlichen Untersuchungen über die Wirksamkeit von Placement-Massnahmen. Es ist deshalb die Zielsetzung
der vorliegenden Arbeit herauszufinden, wie verschiedenartig ausgestaltete Placements auf
das Gedächtnis sowie die Einstellung eines Konsumenten zur solchermassen beworbenen
Marke wirken.
Pascal Schumacher beschäftigt sich zunächst intensiv mit der einschlägigen Literatur, die unter dem sehr heterogenen Forschungsfeld der „Konsumentenverhaltensforschung“ zusammengefasst werden kann. Die Abhandlungen über kognitive Erklärungsansätze zur Wirkung
von Product Placement, insbesondere die Ansätze zur Erklärung automatischer bzw. unbewusster Informationsverarbeitung, bilden das Schwergewicht des theoretischen Teils der Arbeit. Auf dieser Basis werden auch die forschungsleitenden Hypothesen generiert, die anschliessend anhand einer empirischen Studie überprüft werden.
Der empirische Teil der Arbeit besteht aus verschiedenen Experimenten. Innerhalb derselben
wurden einer Vielzahl Versuchspersonen verschiedenartig gestaltete bzw. – unter der Regie
des Autors – systematisch variierte Filmausschnitte einer realen Folge einer so genannten
„Seifenoper“ gezeigt, die jeweils mit unterschiedlichen Placements ausgestattet waren. Anschliessend mussten die Teilnehmer des Experiments einen Fragebogen ausfüllen, wodurch
die Kommunikationswirksamkeit zum Vorschein gebracht werden sollte. Die solchermassen
gewonnenen Daten wurden im Anschluss daran – v. a. mittels logistischer Regressionen –
statistisch ausgewertet und es wurden Handlungsempfehlungen für die Praxis abgeleitet.
V
Pascal Schumacher ist bei der Bearbeitung seines Themas gelungen aus marketingtheoretischer, insbesondere kommunikationspolitischer Perspektive und unter Einbezug von Konzepten der Marketinglehre und der Psychologie die Wirksamkeit von Product Placements systematisch darzustellen. Auf der Basis der zugrunde gelegten psychologischen und Konsumentenverhaltenstheorien werden die relevanten Wirkungsfaktoren des Product Placement in einem vereinfachten zweistufigen Wirkungsmodell zusammengefasst. Der originelle Ansatz der
Wirksamkeitsmessung auf der Ebene des impliziten Gedächtnisses, die aufwendige experimentelle Versuchsanordnung mit der exzellenten, realitätsnahen Stimulus-Gestaltung sowie
die statistisch anspruchvolle Auswertung der Daten sind dabei besonders positiv hervorzuheben.
Pascal Schumacher kann aufzeigen, dass die Art der von ihm in seine Untersuchung einbezogenen formalen Ausgestaltungsvariablen von Placement-Massnahmen (nämlich „Modalität“,
also physische Präsentation Marke, und „Plot Connection“, also Einbezug der Marke in die
Handlung) einen nachweisbaren Einfluss auf die explizite Erinnerung und auf die Einstellung
von Konsumenten zu den in den Filmen platzierten Marken hat. Interessanterweise stellte sich
heraus, dass eine lediglich visuelle Platzierung einer Marke („Screen Placement“) keinen
starken Einfluss auf die Erinnerung einer Versuchsperson hat, während dies bei einer rein
verbalen („Script Placement“) oder einer verbal-visuell kombinierten Platzierung („Plot Placement“) umgekehrt ist. Letzteres gilt v. a. auch für die implizite Erinnerung, also die eher
langfristige Wirkung im Gedächtnis von Konsumenten. Zudem wirken die Vertrautheit mit
der Sendung sowie die Markenbekanntheit positiv auf die explizite Erinnerung. Eines der
zentralen Ergebnisse der Arbeit ist ferner, dass Product Placements dann eine stärkere Wirkung auf die Einstellung eines Placement-Betrachters haben, wenn es zuvor gelungen ist, eine
Gedächtniswirkung beim impliziten Gedächtnis zu bewirken.
Mit der vorliegenden Arbeit erhält der Forscher methodisch gesehen einen hervorragenden
Einblick in den systematischen Aufbau von empirischen Tests theoriegeleitet entwickelter
Forschungshypothesen. Zudem wird inhaltlich gesehen ein umfassender Einblick in die Literatur zum Product Placement gewährt und eine Systematik verschiedener Placement-Arten
und -Methoden entwickelt. Schumacher vermittelt ausserdem ein tiefgreifendes Verständnis
für die Einflussfaktoren der Wirksamkeit von Product Placement. Daher werden neben Wissenschaftlern auch Produktmanager als Zielgruppe der vorliegenden Arbeit angesprochen, für
welche die empirischen Erkenntnisse über die Möglichkeiten des Product Placement sowie
VI
die von Schumacher abgeleiteten marketingpraktischen Handlungsempfehlungen von unmittelbarem Interesse sind. Möge diese Arbeit diejenige Aufmerksamkeit in Wissenschaft und
Praxis erhalten, die sie verdient.
Prof. Dr. Bernd Helmig
VII
Vorwort des Autors
Gerne möchte ich allen Personen danken, die mich bei der Verfassung dieser Dissertation
sowohl fachlich wie auch moralisch unterstützt haben. Einen besonderen Dank möchte ich
meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Bernd Helmig, für die die fortwährende Unterstützung
und das entgegengebrachte Vertrauen aussprechen. Des Weiteren möchte ich mich bei Herrn
Prof. Dr. Robert Purtschert, Herrn Prof. Dr. Joachim Trebbe, Herrn Prof. Dr. Louis Bosshart,
Herrn Prof. Dr. Dick Wittink (†) sowie Frau MA in Management Patricia Lauper und Herrn
Dr. Alexander Graf für die zahlreichen interessanten Gespräche und wertvollen Hinweise
bedanken. Schliesslich möchte ich allen Angehörigen und Freunden danken; sie gaben mir die
für die Verfassung der Dissertation notwendige Inspiration und Motivation.
Dr. Pascal Schumacher
IX
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis......................................................................................................... XI
Abbildungsverzeichnis ................................................................................................ XV
Tabellenverzeichnis..................................................................................................XVII
Abkürzungsverzeichnis............................................................................................. XIX
1 Einleitung ......................................................................................................................1
1.1 Problemstellung.......................................................................................................1
1.2 Zielsetzung ..............................................................................................................3
1.3 Aufbau der Arbeit....................................................................................................6
2 Konzept des Product Placement .................................................................................8
2.1 Theoretische Grundlagen zu Product Placement ....................................................8
2.1.1 Definition von Product Placement ...................................................................8
2.1.2 Geschichte und Ausblick auf die zukünftige Entwicklung ............................10
2.1.3 Einordnung von Product Placement in den Marketing-Mix ..........................11
2.1.4 Ziele von Product Placement aus Sicht der Marketing-Manager...................12
2.1.5 Kategorisierung und grundlegende Formen von Product Placement.............16
2.1.6 Gründe für die zunehmende Popularität von Product Placement ..................22
2.2 State of the Art ......................................................................................................24
2.2.1 Marketing-wissenschaftliche Grundlagenforschung theoretischer und
juristischer Provenienz ...................................................................................26
2.2.2 Deskriptiv-inhaltsanalytische Forschung .......................................................27
2.2.3 Forschung zur Einstellung von Rezipienten gegenüber Product
Placementund bezüglich ethischen Aspekten ................................................29
2.2.4 Forschung zur Wirkung von Product Placement auf die
Informationsverarbeitung und das Verhalten von Rezipienten......................33
2.2.5 Fazit und Forschungslücken im Bereich der Wirkungsforschung .................41
3 Kontroverse, rechtliche Grundlagen und Marktstruktur......................................43
3.1 Öffentliche Kontroverse um Product Placement...................................................43
3.2 Differenzierung zwischen Schleichwerbung und Product Placement...................43
3.3 Derzeitige und zukünftige rechtliche Grundlagen im internationalen
Vergleich ...............................................................................................................45
3.3.1 EU-Fernsehrichtlinie „Fernsehen ohne Grenzen“..........................................45
3.3.2 Rechtslage in Deutschland .............................................................................46
3.3.3 Rechtslage in Österreich.................................................................................48
3.3.4 Rechtslage in der Schweiz..............................................................................49
3.3.5 Rechtslage in den USA ..................................................................................51
3.4 Marktstruktur für Product Placement und die verschiedenen
Anspruchsgruppen.................................................................................................52
4 Theoretische Grundlagen zur Wirkung von Product Placement auf
Rezipienten..................................................................................................................56
4.1 Prozess der Kommunikation .................................................................................56
XI
4.2 Behavioristische Erklärungsansätze zur Wirkung von Product Placement
auf Rezipienten......................................................................................................58
4.2.1 Klassische Konditionierung ...........................................................................58
4.2.2 Soziale Lerntheorie ........................................................................................59
4.3 Kognitive Erklärungsansätze zur Wirkung von Product Placement auf
Rezipienten............................................................................................................61
4.3.1 S-O-R-Paradigma ...........................................................................................61
4.3.2 Hierarchische Stufenmodelle .........................................................................61
4.3.3 Stufenmodelle mit alternativen Hierarchien ..................................................63
4.3.4 Stufenmodelle mit dualen Prozessen..............................................................66
4.3.5 Einfluss von Kontrollvariablen auf die Informationsverarbeitung und
das Rezipientenverhalten................................................................................67
4.3.5.1 Involvement.............................................................................................68
4.3.5.2 Träger von Product Placement ................................................................68
4.3.6 Integrierte Modelle der Werbewirkung..........................................................69
4.3.7 Ansätze zur Erklärung von automatischer bzw. unbewusster
Informationsverarbeitung ...............................................................................70
4.3.7.1 Priming-Theorie ......................................................................................71
4.3.7.2 Mere Exposure Effekt .............................................................................72
4.3.7.3 Processing Fluency Modell .....................................................................73
4.3.7.4 Zusammenhang zwischen den verschiedenen Ansätzen zur
Erklärung von automatischen bzw. unbewussten Informationsverarbeitungsprozessen ...........................................................................74
4.4 Unterscheidung zwischen impliziten und expliziten Messansätzen in der
Konsumentenverhaltensforschung ........................................................................75
5 Wissenschaftliche Fragestellungen zur Gestaltung von PlacementMassnahmen sowie Generierung forschungsleitender Hypothesen ......................79
5.1 Überlegungen und Hypothesen zum Einfluss der formalen
Ausgestaltungsvariablen von Product Placement auf die explizite Erinnerung....81
5.2 Überlegungen und Hypothesen zum Einfluss der formalen
Ausgestaltungsvariablen von Product Placement auf die implizite Erinnerung ...83
5.2.1 Hypothesen zum Einfluss der formalen Ausgestaltungsvariablen auf das
perzeptuelle Priming ......................................................................................84
5.2.2 Hypothesen zum Einfluss der formalen Ausgestaltungsvariablen auf das
konzeptuelle Priming......................................................................................85
5.3 Überlegungen zum Einfluss von Kontrollvariablen auf die
explizite und implizite Erinnerung........................................................................86
5.3.1 Überlegungen zu Effekten von Kontrollvariablen auf die
explizite Erinnerung .......................................................................................86
5.3.2 Überlegungen zu Effekten von Kontrollvariablen auf das
perzeptuelle Priming ......................................................................................90
5.3.3 Überlegungen zu Effekten von Kontrollvariablen auf das
konzeptuelle Priming......................................................................................92
5.4 Überlegungen und Hypothesen zum Einfluss explizit und implizit erinnerter
Informationen auf die Einstellung bezüglich einer Marke....................................93
5.5 Wirkungsmodell von Product Placement auf Rezipienten....................................94
6 Empirisches Untersuchungsdesign ...........................................................................96
6.1 Erhebungsmethode ................................................................................................96
6.2 Design der Stimuli.................................................................................................97
6.3 Manipulationscheck ..............................................................................................99
XII
6.4 Operationalisierung der interessierenden Variablen ...........................................100
6.4.1 Messansätze der expliziten Erinnerung........................................................100
6.4.2 Messansätze des perzeptuellen Priming .......................................................101
6.4.3 Messansätze des konzeptuellen Priming ......................................................103
6.4.4 Messansätze verschiedener Kontrollvariablen .............................................104
6.4.5 Messansätze für das Konstrukt Einstellung zur Marke................................106
6.5 Aufbau der Fragebögen.......................................................................................106
6.6 Stichprobe............................................................................................................107
6.7 Vorgehensweise bei der Datenerhebung .............................................................108
6.8 Datenanalyse .......................................................................................................110
7 Untersuchungsmodell und Ergebnisse ...................................................................111
7.1 Untersuchungsmodell und methodische Aspekte der Datenanalyse...................111
7.2 Empirische Befunde zur Wirkung von Product Placement auf Rezipienten ......118
7.2.1 Uni- und bivariate Ergebnisse bezüglich der expliziten und impliziten
Erinnerung der platzierten Marken für die verschiedenen Stimuli ..............119
7.2.2 Multivariate und kausal-analytische Ergebnisse bezüglich der
expliziten und impliziten Erinnerung der platzierten Marken für die
verschiedenen Stimuli ..................................................................................124
7.2.2.1 Empirische Befunde zur Stärke des Einflusses von formalen
Ausgestaltungs- und Kontrollvariablen auf die explizite
Erinnerung von Product Placement.......................................................125
7.2.2.2 Empirische Befunde zur Stärke des Einflusses von formalen
Ausgestaltungs- und Kontrollvariablen auf das perzeptuelle
Priming von Product Placement............................................................129
7.2.2.3 Empirische Befunde zur Stärke des Einflusses von formalen
Ausgestaltungs- und Kontrollvariablen auf das konzeptuelle
Priming von Product Placement............................................................132
7.2.3 Empirische Befunde zum Einfluss explizit und implizit erinnerter
Informationen bezüglich einer platzierten Marke auf deren Einstellung .....136
8 Zusammenfassung und Ausblick ............................................................................142
8.1 Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse................................................142
8.2 Handlungsempfehlungen für die Praxis ..............................................................144
8.2.1 Marketing-Manager......................................................................................144
8.2.2 Öffentliche Hand ..........................................................................................147
8.3 Kritische Betrachtung der durchgeführten Studie...............................................148
8.3.1 Theoretische Aspekte ...................................................................................148
8.3.2 Inhaltliche Aspekte.......................................................................................149
8.3.3 Methodische und datenanalytische Aspekte ................................................150
8.4 Anregungen für zukünftige Forschung ...............................................................151
8.4.1 Forschung bezüglich der Werbewirkung von Product Placement ...............151
8.4.2 Forschung bezüglich der Kenntnis und der Einstellung von Rezipienten
bezüglich Product Placement .......................................................................154
Anhang .........................................................................................................................157
Literaturverzeichnis....................................................................................................169
XIII
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Abbildung 6:
Abbildung 7:
Abbildung 8:
Abbildung 9:
Abbildung 10:
Abbildung 11:
Abbildung 12:
Abbildung 13:
Abbildung 14:
Abbildung 15:
Schema des Bezugsrahmens der vorliegenden Arbeit ...........................5
Kategorien von Sonderwerbeformen .....................................................8
Mittelwerte und Standardabweichungen der Aussagen der
Marketing-Manager..............................................................................15
Kategorisierung von Product Placement nach Art des Objekts, der
Gegenleistung und des Mediums .........................................................16
Gestaltungsvariablen von Product Placement ......................................20
Forschungszweige und wissenschaftliche Arbeiten zum Thema
Product Placement................................................................................25
Marktstruktur für Placement-Massnahmen und die Interaktion
zwischen den verschiedenen Anspruchsgruppen .................................54
Modell des Kommunikationsprozesses................................................57
Wirkungskomponenten der Werbung ..................................................65
Zusammenhang zwischen Priming, Processing Fluency, Mere
Exposure Effekt und der Einstellung gegenüber einem Stimulus........74
Wirkungskomponenten und -zusammenhänge von Product
Placement und den abhängigen Messkonstrukten................................95
Ablaufschritte der Datenerhebung .....................................................109
Anteil an Probanden, die die Markennamen Nikon und Facts
explizit erinnert haben........................................................................120
Anteil an Probanden, die die Markennamen Nikon und Facts
perzeptuell geprimt haben ..................................................................121
Anteil an Probanden, die die Markennamen Nikon und Facts
konzeptuell geprimt haben .................................................................122
XV
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Tabelle 8:
Tabelle 9:
Tabelle 10:
Tabelle 11:
Tabelle 12:
Tabelle 13:
Tabelle 14:
Tabelle 15:
Tabelle 16:
Tabelle 17:
Tabelle 18:
Tabelle 19:
Tabelle 20:
Tabelle 21:
Kategorisierung von Kommunikationsinstrumenten ...........................11
Überblick über die wichtigsten Befunde der Marketingwissenschaftlichen Grundlagenforschung zu Product Placement
theoretischer und juristischer Provenienz ............................................27
Überblick über die wichtigsten Befunde der deskriptivinhaltsanalytischen Forschung .............................................................28
Überblick über die wichtigsten empirischen Befunde zur
Einstellung gegenüber Product Placement und ethischen Aspekten....31
Überblick über die wichtigsten empirischen Befunde zur Wirkung
von Product Placement.........................................................................38
Bedingungen, die im Rahmen von Product Placement in jedem
Land gesetzlich eingehalten werden müssen .......................................52
Übersicht über die bekanntesten Stufenmodelle der
Kommunikationswirkung.....................................................................62
Diagnostische Informationen bezüglich Modellannahmen und
Gütekriterien.......................................................................................118
Masse bezüglich des Zusammenhangs zwischen der Ausgestaltung
der Stimuli und den verschiedenen Erinnerungskonstrukten.............123
Logistisches Regressionsmodell von expliziter Erinnerung als
Funktion von formalen Ausgestaltungs- und Kontrollvariablen........125
Toleranzwerte der unabhängigen Variablen in Bezug auf die
explizite Erinnerung ...........................................................................128
Logistisches Regressionsmodell von perzeptuellem Priming als
Funktion von formalen Ausgestaltungs- und Kontrollvariablen........130
Toleranzwerte der unabhängigen Variablen in Bezug auf das
konzeptuelle Priming .........................................................................131
Logistisches Regressionsmodell von konzeptuellem Priming als
Funktion von formalen Ausgestaltungs- und Kontrollvariablen........132
Toleranzwerte der unabhängigen Variablen in Bezug auf das
konzeptuelle Priming .........................................................................134
Mittelwertunterschiede bezüglich der Einstellung zu verschiedenen
Marken (Gruppierungsvariable perzeptuelles Priming der Marke
Nikon).................................................................................................137
Mittelwertunterschiede bezüglich der Einstellung zu verschiedenen
Marken (Gruppierungsvariable perzeptuelles Priming der Marke
Facts) ..................................................................................................138
Mittelwertunterschiede bezüglich der Einstellung zu verschiedenen
Marken (Gruppierungsvariable konzeptuelles Priming der Marke
Nikon).................................................................................................139
Mittelwertunterschiede bezüglich der Einstellung zu verschiedenen
Marken (Gruppierungsvariable konzeptuelles Priming der Marke
Facts) ..................................................................................................140
Mittelwertunterschiede bezüglich der Einstellung zu verschiedenen
Marken (Gruppierungsvariable explizite Erinnerung der Marke
Nikon bzw. Facts) ..............................................................................141
Zusammenfassung der Ergebnisse bezüglich der durchgeführten
Hypothesentests..................................................................................141
XVII
Abkürzungsverzeichnis
Abs.
Absatz
AMI
Advertising Message Involvement
ARD
Arbeitsgemeinschaften der Rundfunkanstalten Deutschlands
BAKOM
Bundesamt für Kommunikation (Schweiz)
BKS
Bundeskommunikationssenat (Österreich)
bspw.
beispielsweise
EG
Europäische Gemeinschaft
EU
Europäische Union
FCC
Federal Communication Commission (USA)
ISPR
Intrinsic Sources of Personal Relevance
KMDD
Keine Macht den Drogen
LL
Loglikelihood
ML-Verfahren
Maximum-Likelihood Verfahren
ORF
Österreichischer Rundfunk
PrTV-G
Privatfernsehgesetz (Österreich)
RfStV
Staatsvertrag über den Rundfunk (Deutschland)
RTVG
Radio- und Fernsehgesetz (Schweiz)
RTVV
Radio- und Fernsehverordnung (Schweiz)
SF1
Schweizer Fernsehen 1
S-O-R
Stimulus-Organismus-Response
SPSS
Statistical Package for the Social Sciences
S-R
Stimulus-Response
UWG
Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb
Z. B.
Zum Beispiel
ZDF
Zweites deutsches Fernsehen
XIX
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Die Rahmenbedingungen und die Möglichkeiten der Kommunikationspolitik haben sich in
den letzten Jahren entscheidend verändert. Marketing-Manager haben längst Alternativen zu
den klassischen Instrumenten der absatzgerichteten Kommunikationspolitik entdeckt. Dieser
Trend hat sich auch für den Werbeträger Fernsehen bestätigt. Hohe Kosten, gesättigte Werbemärkte, Einschränkungen bezüglich Werbezeit und -umfang, Fernsehwerbeverbote für gewisse Produkte1 wie zum Beispiel Tabakwaren, mangelnde Glaubwürdigkeit, fehlende Originalität der Werbefilme oder neue elektronische Medien sind nur einige Beispiele dafür, warum Unternehmen mittlerweile verstärkt alternative Werbeformen bevorzugen. So gehören
beispielsweise Direkt-Marketing-Massnahmen, Sponsoring oder Product Placement heute
zum Kommunikations-Mix zahlreicher Unternehmungen. Diese Instrumente erlauben es, viele Probleme bzw. Schwierigkeiten der klassischen Werbeinstrumente zu umgehen oder, wenn
richtig eingesetzt, diese Instrumente so zu ergänzen, dass deren Werbewirkung verstärkt wird.
Product Placements werden immer häufiger von Marketing-Managern mit dem Ziel eingesetzt, die Gunst der Rezipienten in einem heterogenen und hart umkämpften Werbemarkt für
sich zu gewinnen. Sie gehören zu den so genannten hybriden Werbeformen, bei denen eine
Werbebotschaft in einem redaktionellen Teil eines Unterhaltungsprogramms übermittelt
wird2. Die Integrierung der Werbebotschaft in den Programminhalt macht die Werbeabsicht
der Marketing-Manager für die Rezipienten nicht klar erkenntlich. Der Zuschauer kann sich
somit beim Konsum von audiovisuellen Medieninhalten dieser Werbebotschaft nur schwer
entziehen3.
In den letzten Jahren hat der Markt für Placement-Massnahmen ein riesiges Wachstum verzeichnet und erreichte im Jahr 2004 ein Marktvolumen von 3.46 Milliarden US Dollar4. Dieser Trend in der Kommunikation hat dazu geführt, dass der Werbeform Product Placement
verstärkte Bedeutung zugemessen wird. Volkswagen hat beispielsweise im Januar 2005 einen
langfristigen Vertrag mit NBC Universal abgeschlossen, der es dem Autohersteller erlaubt,
Product Placements in Filmen oder Fernsehsendungen, die von NBC Universal produziert
1
Unter einem Produkt wird ein Bündel von Eigenschaften verstanden, das auf die Schaffung von Kundennutzen
abzielt; vgl. Homburg/Krohmer (2003), S. 459.
2
Vgl. Balasubramanian (1994), S. 30.
3
Vgl. Karrh (1998), S. 33.
4
Vgl. PQ Media (2005), S. 6.
1
werden, vorzunehmen5. Des Weiteren hat eine jüngst durchgeführte Befragung von Mitgliedern der Entertainment Resources and Marketing Association gezeigt, dass Experten künftig
eine Zunahme an Placement-Massnahmen erwarten6.
Obwohl die Preise für einzelne Product Placements teilweise enorme Höhen erreichen7 und
das Thema schon öfters die Aufmerksamkeit der – insbesondere schreibenden – Presse auf
sich gezogen hat, gibt es noch verhältnismässig wenig wissenschaftliche Erkenntnisse über
die Wirkung von Placement-Massnahmen. Generell fehlt es an Erkenntnissen bezüglich der
Wirkung verschiedener Faktoren auf die explizite und implizite Erinnerung an in Fernsehsendungen platzierte Marken8 sowie der damit einhergehenden Folgen auf die Einstellung bezüglich dieser Marken.
Je nachdem welche Ziele Marketing-Manager mit Product Placement verfolgen, müssen verschiedene Kriterien der Wirkungsmessung herangezogen werden9. Für ein neues Produkt
kann eine Zielsetzung beispielsweise darin bestehen, möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich
zu ziehen, um so bewusste oder unbewusste kognitive Prozesse bei einem Konsumenten zu
aktivieren. Ein geeignetes Messkriterium der Erfassung der Werbewirkung wäre in diesem
Fall ein Mass der expliziten Erinnerung, wie beispielsweise die ungestützte oder gestützte
Erinnerung. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Kontakt mit einer Marke deren
Verfügbarkeit im Gedächtnis erhöht und somit die Wahrscheinlichkeit steigert, dass diese
zum Consideration-Set des Konsumenten10 gehört und entsprechend sein Wahlverhalten bezüglich der Marke beeinflussen kann11. Law/Braun (2000) haben beispielsweise nachgewiesen, dass Probanden, die einem vergleichsweise auffälligen Product Placement ausgesetzt
waren, im Rahmen eines im Anschluss an die Stimulus-Präsentation durchgeführten Tests das
gezeigte Markenprodukt im Vergleich mit einer Kontrollgruppe häufiger auswählten.
Allerdings kann ein Marketing-Manager auch eine „diskretere“ Kommunikationsstrategie
verfolgen, indem er beispielsweise sein Produkt eher im Hintergrund einer Filmszene plat5
Vgl. Ives (2005), Sektion C, S. 9.
Vgl. Karrh/McKee/Pardun (2003), S. 145.
Gemäss Gupta/Lord (1998) reichen typische Preise für Product Placements in Kinofilmen von US$ 25'000 bis
US$ 225'000 oder sind sogar höher, wenn der Sponsor ein prominentes Product Placement wünscht.
8
Ein Marke ist ein Name, ein Ausdruck, ein Zeichen, ein Symbol, ein Design oder eine Kombination dieser
Elemente, die es erlauben, die Produkte eines Anbieters identifizierbar zu machen; vgl. Homburg/Krohmer
(2003), S. 516.
9
Vgl. Law/Braun (2000), S. 1071; Krishnan/Shapiro (1996), S. 148 ff.
10
Damit ist die individuell wahrgenommene bzw. spontan erinnerte, für relevant gehaltene Alternativenmenge
(von Marken) gemeint, unter der zu entscheiden ist; vgl. Trommsdorff (2003), S. 96.
11
Vgl. Chattopadhyay/Alba (1988); Law/Braun (2000); Lee (2002); Nedugandi (1990).
6
7
2
ziert, dafür allerdings in häufigeren Abständen. Somit kann eine Marke temporär oder sogar
langfristig im Gedächtnis des Konsumenten eine erhöhte Verfügbarkeit aufweisen und zu
einer positiveren Einstellung gegenüber der platzierten Marke führen12.
Werbebotschaften bezüglich verschiedener Markenprodukte, die im Rahmen von redaktionellen Inhalten präsentiert werden, können von Rezipienten auf verschiedene Arten verarbeitet
und im Gedächtnis gespeichert werden. Deshalb reicht es nicht aus, wenn man nur ein Messkonstrukt heranzieht, um die Wirksamkeit dieser Botschaft zu messen13. Srull (1989) schlägt
beispielsweise vor, dass man verschiedene Konstrukte für die Messung der Wirkung verschiedener Werbemassnahmen anwenden sollte. Die Verwendung eines einzigen Messkonstruktes würde nur beschränkt Erkenntnisse über die Wirkung von Product Placement auf den
Rezipienten geben. So können Erinnerungs- oder Wiedererkennungstests beispielsweise keinen Aufschluss über unbewusste Wirkungseffekte geben. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass indirekte bzw. implizite Messkonstrukte die Speicherung peripher wahrgenommener Stimuli besser widerspiegeln14. Deshalb ist es wichtig, dass verschiedene Erinnerungskonstrukte herangezogen werden, die die verschiedenen Wirkungseffekte erfassen.
1.2 Zielsetzung
In der vorliegenden Arbeit soll insbesondere die Wirkung von Placement-Massnahmen im
Fernsehen näher erforscht werden, denn insgesamt wurde bislang nur in geringem Ausmass
versucht, den Einfluss von Placement-Massnahmen auf das Rezipientenverhalten zu erforschen. Bis heute fehlen insbesondere Studien, die sich mit den unbewussten Einflüssen dieses
Marketing-Instruments auf den Konsumenten auseinandersetzen. In der wissenschaftlichen
Literatur liegen nach Kenntnis des Autors gerade mal drei wissenschaftliche Studien vor, die
sich explizit mit dieser Thematik beschäftigt haben: Law/Braun (2000) prüften in ihrer Studie,
inwiefern die Ausgestaltungsvariablen Modalität, d. h. die physische Darstellung eines Markennamen in der Handlung, und die Plot Connection, d. h. die Einbindung eines Markennamens in den Handlungsablauf, die explizite und implizite Erinnerung beeinflussen. Russell
(2002) zeigte in ihrer Arbeit, dass nur in Bezug auf die Modalität und Plot Connection kongruente Product Placements die Markeneinstellung positiv beeinflussen. Auty/Lewis (2004)
schliesslich wiesen mittels Experimenten einen Reminder-Effekt bei Kindern nach, der durch
12
Vgl. Seamon et al. (1995), S. 714 ff.
Vgl. Krishnan/Chakravarti (1999), S. 27.
14
Vgl. Bornstein/Leone/Galley (1987); Mandler/Nakamura/Van Zandt (1987); Merikle/Reingold (1991).
13
3
Product Placements hervorgerufen werden kann und den sie, wie im übrigen Russell (2002)
auch, auf den Mere-Exposure-Effekt zurückführen, d. h. eine Einstellungsverbesserung entsteht durch eine mehrfache, unverstärkte Darstellung eines Objekts.
Bargh (2002) erläutert in seinem Artikel, dass Einstellungen und Verhalten unbewusst erfolgen können. Fazio et al. (1986) haben des Weiteren in ihrer Untersuchung gezeigt, dass Einstellungen von Probanden ausserhalb der bewussten Aufmerksamkeit aktiviert bzw. verändert
werden können. Diese Erkenntnisse können durch verschiedene Untersuchungen in der Konsumentenverhaltensforschung gestützt werden, die gezeigt haben, dass mentale und Verhaltens-Prozesse ohne bewusste Überlegungen und Wahlverhalten ablaufen können15.
Somit können kognitive Strukturen ohne Wissen seitens des Rezipienten durch äussere Einflüsse verändert werden. Erkenntnisse aus der Forschung zu automatisierten und unbewussten
Prozessen in der Sozialpsychologie unterstreichen die Wichtigkeit weiterer Forschung in diese Richtung im Bereich des Konsumentenverhaltens16. Obwohl Product Placement zu den
immer häufiger eingesetzten Kommunikationsinstrumenten gehört, ist noch nicht erkennbar,
inwiefern die Informationsverarbeitung von Rezipienten durch solcherlei unbewusste Einflüsse angeregt wird.
Im Falle von Product Placements werden Rezipienten mit Markenprodukten in audiovisuellen
Medien konfrontiert. Ihnen ist allerdings nicht unbedingt bewusst, dass eine Beeinflussung
stattfindet. So kann beispielsweise eine Wirkung auf das Rezipientenverhalten aufgrund unbewusster oder automatisierter Prozesse resultieren. Eine Person kann ihre Aufmerksamkeit
auf einen primären Verarbeitungsprozess richten, nämlich das Verständnis der Handlung,
wenn sie eine Sendung konsumiert. Allerdings kann sie zusätzlich Informationen unabsichtlich verarbeiten, wie beispielsweise den peripheren Reiz in Form einer Darstellung eines
Markenproduktes in einem Film.
Auf den Bedarf nach weiteren Erkenntnissen in Bezug auf die Wirkung von Gestaltungsvariablen von Placement-Massnahmen auf bewusste sowie unbewusste Prozesse der Informationsverarbeitung weisen denn auch Law/Braun (2000) hin. Sie schlagen beispielsweise vor,
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Für eine Übersicht siehe Trendel/Warlop (2005).
Vgl. Bargh (2002), S. 280 ff; Trendel/Warlop (2005), S. 3 ff.
dass in diesem Zusammenhang der Einfluss von Modalität und Plot Connection genauer erforscht werden sollte17.
Auty/Lewis (2004) heben die Wichtigkeit unbewusster Prozesse bei der Markenwahl hervor.
Sie empfehlen deshalb, dass der Zusammenhang zwischen Product Placement und Einstellungsveränderungen bei einer Informationsverarbeitung mit geringer Aufmerksamkeit analysiert werden sollte18.
Ein Hauptziel der vorliegenden Arbeit ist es somit, den Einfluss von Product Placements in
Fernsehsendungen auf die bewusste und unbewusste Verarbeitung von Informationen zu untersuchen. Dabei soll vor allem die Wirkung von formalen Gestaltungsvariablen sowie von
Kontrollvariablen auf die explizite und implizite Erinnerung und die nachfolgende Einstellung
zur Marke untersucht werden. Entsprechend bezieht sich die vorliegende Arbeit auf das in
Abbildung 1 dargestellte Schema.
Abbildung 1: Schema des Bezugsrahmens der vorliegenden Arbeit
Product
Placement
Gedächtnis von
Konsumenten
Einstellung von
Konsumenten
zum platzierten
Produkt
Allerdings wird hier nicht auf den Ansatz der intraindividuellen Prozessdissoziation eingegangen, wie ihn Jacoby (1991) in seiner Arbeit vorschlägt. Mit diesem Ansatz können die
bewussten und unbewussten Einflüsse in einem kognitiven Verarbeitungsprozess getrennt
werden. Dieser Ansatz ist in der Psychologie allerdings sehr umstritten19. In dieser Arbeit
wird daher die Wirkung formaler Aspekte von Product Placement, unter Miteinbezug von
Kontrollvariablen, auf verschiedene Gedächtniskonstrukte untersucht. Anschliessend wird der
Einfluss der verschiedenen Gedächtniskonstrukte auf die Einstellung zur Marke analysiert.
Dabei werden die Empfehlungen von Auty/Lewis (2004) und Russell (2002) hinsichtlich einer
simultanen Erhöhung der internen und externen Validität befolgt: In Zusammenarbeit mit
17
Vgl. Law/Braun (2000), S. 1071.
Vgl. Auty/Lewis (2004), S. 712; Russell (2002), S. 315.
19
Vgl. Graf/Komatsu (1994); Joordens/Merikle (1993).
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einer real existierenden Fernseh-Soap20, die im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt wird, wurden für die Datenerhebung mittels Experimenten eigens Stimuli produziert, bei denen die unabhängigen Variablen Modalität und Plot Connection, unter sonst gleichen Bedingungen (ceteris paribus), manipuliert wurden.
Aufgrund der wissenschaftlichen Durchdringung dieser Zielsetzung und den daraus gewonnen Erkenntnissen werden erste Implikationen für Marketing-Manager und Gesetzgeber abgeleitet. Dabei interessiert Marketing-Manager insbesondere, wie sie Placement-Massnahmen
gestalten können, so dass sie ihre marktpsychologischen Ziele besser erreichen können. Für
den Gesetzgeber sind die Ausführungen zu den unbewussten Einflüssen von Product Placements relevant, denn diese bilden einen der Hauptstreitpunkte in der derzeit intensiv geführten
öffentlichen Diskussion um das Thema21.
1.3 Aufbau der Arbeit
Die Arbeit umfasst insgesamt acht Kapitel. Nach der Einleitung werden in Kapitel 2.1 zunächst die theoretischen Grundlagen zum Thema Product Placement präsentiert. Anschliessend werden die verschiedenen Forschungsrichtungen im Kapitel zum State-of-the-Art aufgezeigt und eingehend diskutiert. Diese Analyse mündet in ein abschliessendes Fazit zur bisherigen Forschung und eine Diskussion über mögliche Lücken innerhalb der Wirkungsforschung im Bereich des Product Placement.
Da es sich bei Product Placement um ein neuartiges und aufgrund seiner oft ungenügenden
Abgrenzung zur Schleichwerbung umstrittenes Kommunikationsinstrument handelt, werden
in Kapitel 3 die rechtlichen Grundlagen in Ländern des deutschsprachigen Raums und den
USA, dem Vorreiter in der Verwendung von Product Placement schlechthin, präsentiert. Zu
Beginn des dritten Kapitels erfolgt allerdings eine kurze Erläuterung über die Gründe, die die
öffentliche Kontroverse um das Thema immer wieder anstossen.
In Kapitel vier wird in einem ersten Schritt ein grundlegendes Kommunikationsmodell erläutert (Kapitel 4.1), das aufzeigen soll, warum und wie Kommunikation generell stattfindet.
Darauf aufbauend werden verschiedene in der Psychologie und der Werbewirkungsforschung
20
Die Bezeichnung Soap Opera wird im Deutschen wörtlich mit Seifenoper übersetzt; vgl. Bosshart/Steinmann
(2002), S. 11.
21
Siehe dazu auch Kapitel 3.1.
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