Wie kommt das Französische nach Kanada und wo wird es gesprochen Manuela Mehner & Sophie Hammer 1. geschichtlicher Hintergrund - - - Mitte 16. Jh: Verrazzno und Cartier, noch keine Kolonie aber Pelzhandel + Fischerei Beginn 17.Jh: Kolonialisierung der Nouvelle France: Chamberlain errichtet Siedlungen (St.-LorenzStrom): 1608 Québec, 1634 Trois-Rivières, 1642 Montréal 1627 „Compagnie des Cent Associés“ geringer Zustrom Maßnahmen zur Besiedlung o 1200 Soldaten in colonie royale, ½ bleibt, Territorium wird ausgedehnt o 1663-73: filles du roi o Zugang zu Handwerken erleichtert ungleiches Gewicht zw. engl und franz. Kolonialisten o 1689: Nouvelle France > 15.000 EW, engl. Kolonien < 200.000 o Mitte 18.Jh: 85.000 Frankokanadier <>1,5 Mio Anglo-Amerikaner o engl. Übermacht 7jährige Krieg 1756-63: England annektierte u.a. 1759 Québec und 1760 Montréal („Conquête anglaise“) 1763: Frieden von Paris: franz. Kolonien an England 2. das Französisch der Einwanderer trotz verschiedener Herkunft einheitliche Sprache in nur 40 Jahren 28,1% - verschiedene Thesen dafür: 26,3% 1. Barbaud – „choc des patois“ , je 1/3 der Bevölkerung ist 14,3% patois, semi- patois oder 10,5% francisant, Verständigung 8,2% erst nach 3,9% Sprachwechselprozess 3,4% möglich 2. Wolf/ Niederehe – 2,9% sprachliche Homogenität 1,3% vorher festgelegt, da „idée 1,0% plus ou moins claire du bon usage“ 68,0% Soziale Gruppen Bauern und Handwerker - zwischen diesen beiden Extremen Beamte, Händler, Militär 26,3% der These gibt es viele dazwischen, z. B. Leclerq, der die Adel 3,0% neuesten Forschungsergebnisse Klerus 2,5% mit einbezieht - schnelle Einigung auf eine 0-14 Jahre 6,1% Alter Sprache hat verschiedene, nicht 15-19 Jahre 15,6% nur diatopische Ursachen: 20-24 Jahre 28,6% 1. aus französischen Städten kamen fünfmal mehr 25-29 Jahre 22,8% Immigranten als vom Land 30-34 Jahre 12,3% und in den meisten Städten 35-39 Jahre 6,4% kannte man zumindest ein älter als 40 Jahre 8,4% français régional, selbst die Menschen vom Land waren damit bekannt, alle anderen wurden bald zumindest semi-patoisant 2. das français war die königliche Verwaltungssprache, Handelssprache und Armeesprache sowie Sprache des Klerus – man musste damit umgehen können 3. in den Schulen, die unter kirchlicher Obhut standen, wurde Französisch unterrichtet, Schulbildung war frei für alle zugänglich 4. die Besiedlungszonen lagen sehr nah beieinander (Zentren: Montréal, Québec, Trois- Rivières als Verbindunsort), dadurch wurde eine sprachliche Einigung gefördert Die Siedler im 17. Jahrhundert: le Nord-Ouest Herkunft le Centre-Ouest la région parisienne le Sud-Ouest l'Est le Val de Loire le Nord le Massif central le Midi les Alpes - - 5. die „filles du Roy“ stammten aus guten, oft bürgerlichen Verhältnissen und sprachen das français du roi; als Mütter mit vielen Kindern (Geburtenrate ca. 7,8 Kinder pro Frau) wurde dadurch das Französisch weit und schnell verbreitet das Französisch, das bei diesem Spracheinigungsprozess entstanden ist, war dem Französisch der Ile de France sehr ähnlich, mit Merkmalen aus den verschiedenen Herkunftsregionen grammatische Strukturen waren dem Französischen in Frankreich weitgehend gleich, der Wortschatz wies geringfügige Abweichungen auf in Kanada ist ein einheitliches Französisch entstanden, bevor dieses sich in Frankreich entwickelt hatte 3. Wo wird Französisch in Kanada gesprochen Source : Canada. Statistique Canada. Recensement 1996.