Die Geschichte des Tees:

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Tee
Die Geschichte des Tees:
2'700 Jahre vor Christus wurde der Teestrauch
bereits in der chinesischen Literatur erwähnt. 500
nach Christus brachten buddhistische Mönche den
Tee nach Japan.
621 nach Christus wurde der Buddhismus in Japan
Staatsreligion und der „grüne Tee“ zum
Nationalgetränk.
1600 gelangte der Tee über die berühmte
holländische „Ost-Indische-Compagnie“ nach
Europa. Danach gründeten die Engländer ihre
eigene „Ost-Indische-Compagnie“ und übernahmen
das Tee-Monopol für viele Jahre.
1773 Bostoner Tea Party. Amerikanische Bürger
protestierten gegen die Teesteuer. Die Teeladungen
aus drei eingelaufenen englischen Teeklippen
wurden über Bord geworfen. Der amerikanische
Unabhängigkeitskrieg begann und führte durch
diesen „Teekrieg“ zur heutigen Weltmacht USA
1869 Bau des Suezkanals und dadurch Beendigung
der Wettkämpfe um hohe Prämien bei der Heimreise
englischer Teeklipper von China nach London.
Heute spielt der chinesische Tee beim europäischen
Teekonsumenten eine untergeordnete Rolle. Bevorzugt werden kräftige und aromatische Tees aus
Indien und Sri Lanka, die je nach Sorte mit Tee aus
China und Kenia oder Qualitäten aus anderen
Anbaugebieten vermischt werden.
Teeplantage
Teemanual/ Gewerbeschule Solothurn/ Stephan Herter
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Indien:
Darjeeling:
Hochgelegenes Anbaugebiet an den Hängen des
Himalaya (2000-3000m). Qualität: Feinster Tee, sehr
aromatisch. Der „First Flush“ (d.h. Tee der
Frühlingspflückung) ist die erste Ernte anfangs
März nach dem Rückschnitt und der
Vegetationspause wegen der kälteren Jahreszeit im
Hochland. Der Tee ist besonders aromatisch und
etwas grünlich im Aufguss. Eine Delikatesse für den
Kenner. Der „Second Flush“ (Tee der zweiten
Pflückung) ist kräftiger in der Tasse und abgerundet
im Geschmack, aber auch haltbarer.
Assam:
Das grösste zusammenhängende Tee-Anbaugebiet
der Welt, in Nord-Indien zu beiden Seiten des
Brahmaputra - Flusses. Merkmale des Tees:
vollmundig, malzig, kräftig, dunkel.
Hauptbestandteil der bekannten ostfriesischen
Mischung.
Dooars:
Anbaugebiet zwischen Assam und Darjeeling.
Während der „First Flush Saison“ hat dieser Tee
einen sehr frischen aromatischen Charakter.
Sri Lanka:
Nilgiri:
Liegt im Süden des Landes Sri Lanka. Die Qualität
ist daher den herben Ceylon-Tees recht ähnlich.
Uva:
Dieser Tee hat einen charakteristischen herben
Geschmack und steht „golden in der Tasse“. Uvas
sind während der Sommermonate, Juli bis August,
besonders aromatisch.
Dimbula:
Ebenfalls im Hochland gelegen, mit
Spitzenqualitäten aus der Ernte Dezember, Januar
und Februar. Sehr herb und aromatisch.
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Nuwara Eliya:
Das Hochplateau, welches Uva und Dimbula trennt.
Spitzentees sowohl im Sommer als auch im Winter.
Indonesien:
Java:
Auf Java wachsen die aromatischen
Spitzenqualitäten während der Trockenperiode im
August und September.
Sumatra:
Auf Sumatra wird Tee ganzjährig geerntet. Diese
Tees sind als Ergänzung von Mischungen sehr
beliebt.
Kenia:
Kericho, Nandi, Sotik:
Diese Anbaugebiete liegen zwischen der Hauptstadt
Nairobi und dem Victoriasee. Spitzenqualität wird
im Januar, Februar und März produziert. KeniaTees werden fast ausschliesslich nach dem CTCVerfahren produziert, das für die Herstellung kleiner
Blatt-Grade (Fainings, Dust) entwickelt wurde. Diese
werden bevorzugt in Teeaufgussbeuteln eingesetzt,
da sie naturgemäss ergiebig und kräftig sind.
China:
Die Volksrepublik China besitzt die grösste
Anbaufläche der Welt und ist nach Indien
zweitgrösster Produzent. Kaum mehr als ein Drittel
des Tees gelangt jedoch zum Export. Die
Hauptgebiete liegen nördlich und südlich des
Jangtse sowie in Süd- und Süd-West-China. Die
wichtigsten Anbaugebiete sind: Zhejiang, Hunan,
Anhui, Guandong, Jiangxi, Yunnan und Fujian. Aus
China kommen höchst unterschiedliche grüne und
schwarze Tees sowie Oolongs und zahlreiche
Spezialitäten.
Tee wird auch in Ländern Süd- und Ostafrikas, in
Bangladesh, Taiwan, Japan, Georgien, Türkei, Iran
und Südamerika angebaut.
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Der Teestrauch:
Tee, ein Baumgewächs, wird für die Teekultur durch
regelmässiges Zurückschneiden buschartig
gehalten. Der Tee gehört zur Gattung der Kamelien.
Der immergrüne Strauch hat dunkle, gezahnte,
lederartige Blätter. Die Blüte ist weiss bis rosa, die
Frucht klein mit harter Schale, etwa wie eine
Haselnuss. Die Vermehrung geschieht heute kaum
noch mit Samen, sondern vegetativ; von
ertragreichen Mutterbüschen werden Stecklinge
gezogen. Die beiden Ur-Teepflanzen sind:
Thea Sinsensis (oder chinesischer Tee)
Sie bleibt auch ohne Zurückschneiden strauchartig
und wird höchstens 3 bis 4 Meter hoch. Sie gedeiht
am besten in den gemässigten Klimazonen und
kann sogar Frost vertragen.
The Assamica (oder Assam Tee)
Sie ist, wenn sie nicht zurückgeschnitten wird, ein
stattlicher Baum von 15 bis 20 Meter Höhe. Sie
braucht viel Wärme und ist ein reines Tropengewächs.
Diese beiden Ur-Teepflanzen hat man immer wieder
gekreuzt, um so zu immer feineren, aromatischeren
und vor allem widerstandsfähigeren Arten zu
kommen. Dabei hat sich die sogenannte Assamghybride als besonders geeignet gezeigt. Sie ist heute
die Grundlage fast aller Teekulturen der Welt.
Es ist also wichtig zu wissen, dass die Unterschiede
im Geschmack und Güte der Teesorten nicht nur an
der Pflanze liegen.
Die Tee –Ernte:
In den Haupt – Tee – Erzeugerländern werden fast
ausschliesslich die oberste Blattknospe und die zwei
darauffolgenden jüngsten Blätter eines Triebes ( two
leaves and a bud) gepflückt. Weitere, d.h. ältere
Blätter wirken sich negativ auf die Qualität des
fertigen Produktes aus.
In Höhenlagen sind bis zu 15 und in Niederungen
etwa 30 Pflückungen jährlich möglich.
In den höher gelegenen, kühleren Gebieten wächst
der Tee natürlich langsamer. Das lässt den
besonders feinen und aromatischen Charakter
entstehen. Die Erntezeit hat auf die Qualität einen
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entscheidenden Einfluss. Das Pflücken erfordert viel
Sorgfalt und Geschicklichkeit und wird meistens
von Frauen ausgeführt. Die durchschnittliche
Pflückleistung einer Pflückerin beträgt 16 – 24 kg/
Tag. Diese Menge ergibt 4 – 6 kg fertigen Tee. Zwei
bis drei Mal am Tag wird das grüne Blatt in die
Fabrik auf der Plantage gebracht. Die grünen,
frischen Blätter sind noch vollkommen neutral im
Duft und müssen nun erst in der Teefabrik durch
eine Reihe von Produktionsvorgängen aufbereitet
werden, bis daraus der aromatische Schwarztee
entsteht.
Die Aufbereitung:
Im Gegensatz zum Kaffee, der als Rohstoff
eingeführt wird und erst im Vertragsland durch
Verlesen und Rösten seine endgültige Form erhält,
wird der Tee bereits auf den Plantagen im
Ursprungsland aufbereitet und als fertiger
schwarzer Tee exportiert. Die wichtigsten Phasen der
Aufbereitung bei der orthodoxen Produktion ( die
im Gegensatz zur später im Text erwähnten CTC –
Produktion jede gewünschte Art von Blattgrad
liefert) sind:
welken, rollen, fermentieren, trocknen und sortieren
nach Blatt – und Brokengrade, d.h. Grössen. Die
einzelnen Vorgänge sind nachstehend erläutert.
Die Orthodoxe Produktion
Das Welken:
Wenn das frische Blattgut die Fabrik erreicht, wird
es zunächst gewogen und die Menge registriert.
Alsbald folgt der Welkprozess, wobei dem Blattgut
ca. 30 % der Feuchtigkeit entzogen wird, um es
weich und geschmeidig für das anschliessende
Rollen zu machen.
Das Welken erfolgt in Welktrögen von ca. 25 – 30 m
Länge, die mit Drahtgitter bespannt sind und von
riesigen Ventilatoren belüftet werden. Das Blattgut
wird auf Netzen ausgebreitet und die eingeblasene
Luft kann bei hohem Feuchtigkeitsgehalt des Blattes
auch erwärmt werden. Die Welkdauer beträgt 12 –
18 Stunden.
Das Rollen:
Danach wird das gewelkte grüne Blatt in grossen
Maschinen gerollt. Diese bestehen aus zwei grossen,
schweren Metallplatten, die sich kreisend
gegeneinander bewegen, dabei die Zellwände des
Blattes aufbrechen und den Zellsaft mit dem
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Sauerstoff der Luft in Verbindung bringen. Dadurch
wird die Fermentation eingeleitet, ebenso die
Entwicklung der ätherischen Öle, die den Duft und
das Aroma des Tees bestimmen. Der gerollte Tee,
der jetzt bereits zu fermentieren beginnt, wird in den
Fermentationsraum gebracht. In manchen
Teefabriken wird im Anschluss an das Rollen eine
„Roorvane“ – Maschine, eine Art Reisswolf zur
weiteren Aufbereitung des Blattes, eingesetzt. Hier
läuft das Blattgut über eine langsam rotierende
Schnecke durch einen Zylinder, in den zur
Beschleunigung der Fermentation gleichzeitig
Sauerstoff eingeblasen wird.
Das Fermentieren:
Die Fermentation ist ein Oxidations– oder
Gärprozess des beim Rollen austretenden Zellsaftes.
Zur Fermentation wird das Blattgut im
Fermentationsraum ca. 10 cm hoch auf Tischen
ausgebreitet. In modernen Fabriken wird der Raum
mit Ventilatoren befeuchtet. Während der
Fermentation – sie dauert 2 – 3 Stunden – verfärbt
sich das Blatt und nimmt allmählich eine kupferrote
Farbe an. Diese Farbe finden wir wieder beim
Aufguss in der Tasse. Der Tea – Macher muss den
Stand der Oxidation , vor allem am Geruch des
feuchten Blattes, ständig kontrollieren. Von der
richtigen Fermentation hängt ganz wesentlich die
Qualität des fertigen Tees ab.
Das Trocknen:
Die Fermentation wird unterbrochen, wenn der
gewünschte Grad erreicht ist. Sobald der Tee seinen
typischen Geruch und die kupferrote Farbe
entwickelt hat, wird er getrocknet. Hierfür werden
sogenannte Etagentrockner verwendet, die mit Holz
und Heizöl beheizt werden. Der Tee durchläuft den
Trockner auf einem Laufband. Die
Anfangstemperatur mit ca. 90°C bindet den Zellsaft
fest an das Blatt. Am Ende der ca. 20-minütigen
Trocknung beträgt die Temperatur nur noch 40° C,
die restliche Feuchtigkeit ca. 6%. Beim Teeaufguss
löst sich der am Teeblatt eingedickte Saft durch das
kochende Wasser und ergibt ein aromatisches und
anregendes Getränk.
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Das Sortieren:
Grössen beim
Sortieren:
Der schwarze Tee, der den Trockner verlässt, ist
sogenannter Roh – Tee, der jetzt über eine Anzahl
von mechanischen Rüttelsieben verschiedener
Grössen in die unterschiedlichen Sortierungen oder
Grade – d.h. Blattgrössen – ausgesiebt wird. Es
handelt sich dabei um die Bezeichnungen der
handelsüblichen Blattgrössen, die oft sehr
phantasiereich sind und sogar von Plantage zu
Plantage variieren können. Sie sind immer eine
Aussage über Blattgrösse und Aussehen, nicht aber
über die Qualität der Tees. Die Güte der Tees hängt
von vielen Einflussgrössen ab, wie Anbaugebiet,
Erntezeit, Klimabedingung, Sorgfalt beim Pflücken,
Fermentieren und Trocknen.
-
Blatt Tee
Broken – Tee
Fannings
Dust
Innerhalb der Grössen gibt es Unterschiede, die
jedoch nur für den Mischvorgang von Bedeutung
sind. Grundsätzlich gilt: Je kleiner das Blatt ist,
desto ergiebiger ist der Aufguss.
Die CTC - Produktion
CTC bedeutet:
Neben der bisher geschilderten orthodoxen
Produktionsmethode, die aus einer Anzahl von
Arbeitsgängen besteht, und die jede gewünschte Art
von Blattgraden mit einer qualitativ hochwertigen
Tasse und einem ( meist) guten Aussehen liefert,
gibt es eine weitere Methode der Produktion: Das
CTC – Verfahren.
Crushing = Zerbrechen
Tearing
= Zerreissen
Curling = Rollen
Bei dieser Methode wird das grüne Blatt zunächst
auch gewelkt, dann nur einmal gerollt und im
Anschluss an die Grünblattsiebung in der CTCMaschine zwischen Dornenwalzen zerrissen.
Dadurch werden die Zellen gründlicher und
schneller aufgebrochen als bei der orthodoxen
Teeherstellung.
CTC – Tee hat eine intensivere Farbe und ist
ergiebiger. Stengel und Blattgerippe werden
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weitgehend ausgeschieden und nur das zerkleinerte
„ Fleisch“ des grünen Blattes weiterverarbeitet.
Danach gelangt der Tee direkt zum
Fermentationsraum.
Bei der CTC – Produktion gibt es keine Blatt – Tees
und nur wenige Broken – Tees, sondern in erster
Linie Fannings.
Das Blatt wird in einem Arbeitsgang gleichmässig
zerrissen. CTC - Tees sind für Teebeutel besonders
geeignet.
Heute verarbeitet man den Tee in Indien bereits zu
ca. 50 % und in Kenia zu fast 100% nach der CTC –
Methode. In Sri Lanka und den restlichen 50 %
Indiens werden dagegen fast ausnahmslos
orthodoxe Tees hergestellt.
Die wichtigsten Mahlgrade dieser Methode sind:
-
BP = Broken Pekoe
PF = Pekoe Fannings
PD = Pekoe Dust
Blatt – Tee
Die wichtigsten
Sortierungen:
FOP
GFOP
TGFOP
Flowery Orange Pekoe
Golden Flowery Orange Pekoe ( Darjeelings)
Tippy Golden Flowery Orange Pekoe ( Darjeelings)
Es handelt sich hier um ein dünnes, drahtiges Blatt
mit „Tipps“. Als „Tipps“ bezeichnet man die als
hellbraune Teilchen im Tee sichtbaren Blattspitzen,
die weniger Gerbstoffe besitzen und sich beim
Fermentieren deshalb nicht dunkel färben.
Sie sind ein Zeichen dafür, dass junge Teeblätter
verwendet wurden, sind aber kein besonderes
Merkmal für aussergewöhnliche Qualität.
OP
P/FP
Orange Pekoe
Ein drahtiges Blatt, grösser als FOP. Der
Begriffsinhalt für die Bezeichnung ist
verlorengegangen. Orange bezieht sich auf das
holländische „Oranje“, das soviel wie „ Königlich*
bedeutet.
Pekoe/Flowery Pekoe
Dieses Blatt ist kürzer und gröber als der Orange
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Pekoe. Oft auch offener und nicht so fein gerollt. Der
Ceylon „ Low grown“ Pekoe hat ein kugelig gerolltes
Blatt. Pekoes sind kräftiger im Aufguss als Orange
Pekoes, weil letztere mehr Blattrippen und weniger „
Fleisch“ enthalten.
Die wichtigsten
Sortierungen:
FBOP
GFBOP
TGFBOP
Broken – Tee
Flowery Broken Orange Pekoe
Golden Flowery Broken Orange Pekoe ( Darjeelings)
Tippy Golden Flowery Broken Orange Pekoe
( Darjeelings)
Es handelt sich bei diesen Sortierungen um die
feinsten und aromatischsten der kleinblättrigen
Tees. Ein sauber gearbeitetes, gut gerolltes Blatt mit
vielen Tipps, die ihm ein attraktives Aussehen
geben.
BOP
Ein gut gearbeitetes Blatt mit weniger Tipps als
FBOP, aber noch kräftiger, wenn auch nicht so
blumig.
BOP 1
BP
In Indien oft als FBOP bezeichnet, in Ceylon jedoch
ein „Semi leaf tea“ also ein Halbblatt – Tee, eine
Sortierung, die zwischen dem OP und dem BOP
liegt.
Bei der CTC – Produktion ist BP eine Sortierung mit
sehr kräftiger Tassenqualität.
Fannings
Die beim Sieben anfallenden kleinen Teilchen des
Blattes, ohne Stengel und Rippen.
Dust
Kein „Staub“ , sondern die kleinste Sortierung, die
bei der Aussiebung anfällt. Fannings und Dust sind
sehr ergiebig, kräftig, färben schnell und werden
deshalb bevorzugt in Aufgussbeutel eingesetzt.
Oolong – Tee
Oolong – Tee aus China und Taiwan ist halb–
fermentiert.
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Jasmin Tee
Ein halb-fermentierter Tee mit Jasminblüten
Grüner Tee
Der grüne Tee spielt für die Konsumgewohnheiten
der Schweizer Bürger noch keine grosse Rolle.
Trotzdem sollte er nicht unerwähnt bleiben. Dieser
Tee kommt fast ausschliesslich aus China, Japan
und Taiwan und erfreut sich steigender Beliebtheit.
Er wird in diesen Ländern und in Nordamerika
getrunken. Grüner Tee in Pulverform nennt sich „
Matcha“ und ist eine der Grundlagen japanischer
Tee – Zeremonien.
Grüner Tee stammt von derselben Pflanze wie der
schwarze Tee und unterscheidet sich von ihm nur
dadurch, dass er nicht fermentiert, also nicht durch
die Oxidation verändert wurde. Der Aufguss ist
hellgelb und herb.
Nach dem Welken werden die noch vorhandenen Tee
–Fermente und –Enzyme noch vor dem Rollen durch
starke Dampfeinwirkung zerstört. Der Tee wird
„gesteamt“, d.h. gedämpft, dann gerollt und
getrocknet. Auf diese Weise verfärben sich die
Blätter nicht kupferrot wie beim schwarzen Tee,
sondern sie bleiben olivgrün.
Grünteesorten:
Gunpowder: Kugelig gerollte Blätter, die an Schrotkugeln erinnern.
Chun Mee: ein langblättriger Grüntee.
Erst in den letzten hundert Jahren ist der
europäische Teetrinker immer mehr zum schwarzen,
d.h. fermentierten Tee übergegangen.
Etwa gleichzeitig hat der China – Tee den kräftigeren
und aromatischeren Teesorten aus Indien, Ceylon
und Kenia weichen müssen.
Rooibos – Tee:
Rooibostee, der beliebte und vielseitige „Soft-drink“
aus Südafrika. Rooibostee ist koffeinfrei und
tanninarm und daher für sensible Menschen sehr
verträglich. Ideal auch zum Mixen. Kraut des
Rotbusches.
Mate - Tee
Matestrauch ist mehrheitlich in Brasilien
beheimatet. Enthält wie Schwarztee Koffein und
Theobromin. Erfrischt und stillt den Hunger.
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Pu Erh Tee
Normaler Tee der durch lange Lagerung fermentiert.
Er ist bis 60 Jahre alt. Es soll den Körper straffen
und entgiften (Schlankmacher)
Die Hauptbestandteile und ihre Wirkungen
Die wichtigsten Bestandteile im schwarzen Tee sind
das Koffein (früher Teein genannt), die Gerbstoffe,
ätherische Öle und Mineralien.
Schwarzer Tee enthält 1,5% bis 4% Koffein und 8% –
20% Gerbstoffe, je nach Sorten. Nicht unerwähnt
bleiben sollten Fluor, Kalium, Kalzium und
Vitamine.
Koffein:
Dem Koffein verdankt der Tee seine belebende
Wirkung. Im Tee ist das Koffein an Gerbstoffe
gebunden und wirkt daher auf eine besondere
Weise. Mit Recht sagt man: Tee regt an, aber nicht
auf, denn beim Tee wirkt das Koffein nicht über das
Herz auf den Kreislauf, sonder durch Vermehrung
der Gehirndurchblutung und Erhöhung des
Gehirnstoffwechsels direkt auf Gehirn und zentrales
Nervensystem. So erklärt sich die nachweisbare
Steigerung der Konzentrations– und Reaktionsfähigkeit nach dem Genuss von Tee.
Gerbstoffe:
Zweiter wichtiger Bestandteil sind die Gerbstoffe.
Bisher hat man über 20 verschiedene Gerbstoffe im
Tee entdeckt. Seinen Ruf als wohltuendes
Linderungsmittel, z. B. bei leichten Magen- und
Darmbeschwerden, verdankt der Tee den
Gerbstoffen, die eine stabilisierende Wirkung auf
den Verdauungstrakt ausüben. Die Gerbstoffe
bremsen und steuern die Wirkung des Koffeins.
Dadurch hält die belebende Wirkung von schwarzem
Tee lange an.
Grüntee und Schwarztee enthalten einen hohen
Anteil an Antioxidantien, sogenannten Flavonoide.
Antioxidantien leisten einen grossen Beitrag, den
Körper vor freien Radikalen zu schützen. Freie
Radikale sind gefürchtet, da sie Teile von
Körperzellen schädigen können.
Ätherische Öle:
Spurenelemente:
Werden als Duft und Aroma wahrgenommen und
stimulieren Geruchs – und Geschmacksnerven.
Fluor, Kalium, Theopholin und Vitamine der B–
Gruppe
Tee ist praktisch kalorienfrei und daher für jede Diät
der ideale Begleiter.
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Tee in der Praxis
Der Tee:
Das Wasser:
Die Kanne:
Die Zubereitung:
-
Gute Qualität
Luftdicht, aromatisch aufbewahren
Normalerweise 1 Teelöffel pro Tasse
-
Nur frisches Wasser nehmen
Kurz vor dem Aufkochen über die Teeblätter
giessen
-
Aus Porzellan, Ton oder Glas
Nur für Tee zu verwenden
immer vorwärmen
-
3 bis höchstens 5 Minuten ziehen lassen
kurz umrühren
abgiessen bzw. Filtereinsatz oder Teebeutel
entfernen
geeignete Beigaben sind: Zucker, Kandis,
Frischmilch, Zitrone.
-
Ausnahmen:
Obwohl der Tee ein Aufgussgetränk ist, sollten Sie
die Teebeutel im Restaurant nicht bereits im Voraus
hinein tun. Dies hat wichtige Gründe:
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Teetypen
Ceylon
Broken Aislaby
Blatt – Tee Highgrown
-
OP Pettiagalla
Hanseaten - Tee
Earl Grey
Vanille Tea
-
Kräftiger Broken Tee
Wunderschöner, hochgewachsener Tee mit
zartem Geschmack
Dunkelfärbender Dimbula, voll und kräftig in der
Tasse
Ceylon/ Darjeeling – Mischung
Ceylon/ Darjeeling – Mischung mit Bergamotte –
Aroma
Ceylon/ China – Mischung mit Vanille – Aroma
Indien
-
Himalaya Mischung, exquisiter, feiner
Geschmack
-
Hervorragender Tee, volle Tasse, kräftiger im
Geschmack
-
Wuchtiger Tee, ergiebig, herrlich in der Tasse
-
Aus Assam – Tees, kraftvoll und schön in der
Tasse
-
Ein Highlight aus den Teegärten Kenia. Würzig
und angenehm
-
Java–Tee, vollautomatisch
Russischer Karawanen
Tee
China Yunnan
China/Ceylon mit
Orangenschale
-
Herrlicher Tee mit leichtem Raucharoma
Kräftiger, leicht süsslicher Geschmack
-
Keemuun Premium
Jasmin Tee
-
Mit natürlichem Orangenöl und Schalen
vermischt
Mildes Aroma
Halbfermentierter Tee mit Jasminblüten
Darjeeling FOP
Darjeeling TGFOP1
„ Margareth’s Hope)
Assam TGFOP 1 Hunwal
Ostfriesiche Mischung
Afrika
Kenia GFBOP
Indonesien
English Breakfast
China
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Kaffeemaschinen
Einführung:
Eine Kaffeemaschine leasen, mieten oder gar bar
bezahlen? Vor dieser Frage stehen viele
Restaurateure und Jungunternehmer, die sich eine
neue Kaffeemaschine anschaffen möchten.
Maschinentypen:
Es gibt heute 2 Haupttypen, die in über 90% der
Schweizer Gastrounternehmen anzutreffen sind.
Unterschiede/
Nachteile:
Vor
–
-
Vollautomaten
-
Halbautomaten
Der Vollautomat hat sicher den Vorteil, dass der
Mitarbeiter oder der Gast, nur noch ein Taste mit
dem gewünschten Symbol drücken muss und die
Tasse unter den Ausgiesser stellen muss.
Dem gegenüber steht sicherlich der relativ hohe
Kaufpreis einer Maschine.
Der Halbautomat besticht durch seine „meist“
bessere Kaffeeauswertung, seine Robustheit und
dem günstigeren Maschinenpreis bei gleicher
Leistung.
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Die Nachteile sind:
Das Mahlen, das Anpressen in den Kolben und das
Einführen des Kolbens muss noch vom Mitarbeiter
durchgeführt werden. D.h. der Zeitaufwand ist
grösser und die Kontinuität ist nicht immer
gewährleistet.
Grosse Hersteller von
Kaffeemaschinen in der
Schweiz:
-
Cafina
La Cimbali
Rex Royal
Egro
Scherrer
Franke
WMF
Pavoni
um nur einige der vielen Hersteller zu nennen.
Preisniveau
Stand 2008:
Die Preise für eine einfache Kaffeemaschine mit
einer Leistung von rund 120 – 150 Tassen in der
Stunde beträgt in der Vollautomaten – Version rund
CHF 11'000.—
Luxusvarianten mit Doppelkolben und integriertem
Milcherhitzer, die eine Leistung von bis zu 380
Tassen pro Stunde erreichen bewegen, sich um die
CHF 40'000.—
Verständlicherweise ist es deshalb nicht immer
möglich, solche Beträge bar zu bezahlen. Aus
diesem Grund werden Maschinen vermehrt im
Leasing/ Miete angeboten.
Pro Leasing
-
Kontra Leasing
-
-
Eigene liquide Mittel werden nicht geschmälert
Die Kosten während der Laufzeit des Vertrages
sind fest
Leasingzinsen können mit dem Gewinn bezahlt
werden
Kreditlimiten werden nicht angetastet
Die monatlichen Raten gelten als Betriebs–
aufwand und können von den Steuern
abgezogen werden
Bei kleineren Investitionen ( z.B. CHF 15‘000) ist
der Zins mit rund 6 – 10 % verhältnismässig
hoch
Die Maschine bleibt bis zur letzten Rate in Besitz
der Leasingfirma
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Die Raten sind auch zu bezahlen, wenn der
Betrieb geschlossen ist
- Nach Ende der Vertragsdauer kann die Maschine
nicht mehr abgeschrieben werden
- Keine Barzahlungsrabatte
Es bestehen meist 2 Varianten eines
Leasingvertrages:
-
Leasingvarianten:
-
Volle Amortisation
Teilamortisation
Volle Amortisation
Das Gerät wird während der Laufzeit mit 99%
abbezahlt. Zum Preis von 1% geht das Gerät
anschliessend in den Besitz des Käufers über.
Teilamortisation
Vergleichbar mit einem Abzahlungsvertrag, nur
ohne gesetzliche Anzahlungen. Die Maschine wird
bis zu einem festen Betrag abbezahlt und geht
anschliessend in den Besitz der Firma zurück.
Übliche
Leasingbedingungen:
Laufzeit:
Zinsen:
- 24 – 60 Monate
- 3 – 10%, abhängig von der
Investitionshöhe
Depot/Anzahlung: - Je nach Leasingfirma bis 10%
Kreditinstitute:
- Banken
Nicht Bestandteil: - Wartung, Reparatur, Kaffee
Preisbeispiel Leasing:
Kaufpreis:
Zinssatz:
Leasingzeit:
Mt. Belastung:
Mehrkosten:
Mehrkosten/Tasse:
Andere Finanzierungs –
möglichkeiten:
Auf dem Markt gibt es verschiedenen Möglichkeiten,
eine Kaffeemaschine zu finanzieren.
CHF 15‘000.—
10%
48 Monate
CHF 372.— ( Zins + Rate)
CHF 2‘856.— gegenüber Kauf
CHF 0.12 ( Annahme 56'000
Tassen/ Jahr)
- Es gibt Firmen, bei denen man pro verkaufte
Tasse Kaffee 25 Rappen ( ohne Kaffee) an die
geliehene Kaffeemaschine bezahlt.
Nachteil: Sie sind verpflichtet, den Kaffee der Firma
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zu nehmen und können nicht wechseln. Sie
verpflichten sich mindestens 1200 Kaffee pro Monat
zu verkaufen. Bei weniger verkauften Kaffees ( z. B.
Betriebsferien) müssen diese trotzdem bezahlt
werden.
- Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie sich die
Kaffeemaschine durch Ihren Kaffeeröster
finanzieren lassen. Das bedingt aber, dass Sie sich
für einen Röster entscheiden müssen.
Sie haben aber dafür die Kaffeemaschine zu Top –
Konditionen = Sie amortisieren die Kaffeemaschine
mit dem gekauften Kaffee. Dafür erhalten Sie nebst
der Kaffeemaschine auch eine optimale Betreuung.
Kaffeeröster:
Die Wichtigkeit eines guten Kaffees nimmt für den
Gastronomen zu. Mit dem gewaltigen Kaffeeboom in
der Gastronomiebranche wird es immer wichtiger,
dass man mit einem Spitzenprodukt die Kunden
verwöhnen kann.
Aus diesem Grund wird die persönliche Beziehung
zum Kaffeeröster immer wichtiger. Er garantiert
Ihnen die optimale Zusammenstellung und
Harmonie von Kaffee und Maschine. Nur durch eine
das Zusammenspiel von Röster und Ihnen können
Sie die Gäste optimal verwöhnen.
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