Herviros-Lösung Qualitative und quantitative Zusammensetzung 100 g Lösung enthalten 1,0 g Tetracainhydrochlorid und 0,5 g Aminoquinuriddihydrochlorid. Sonstiger Bestandteil: Glycerol Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile fin-den Sie unter Abschnitt Sonstige Bestandteile. Darreichungsform Lösung zur Anwendung in der Mundhöhle. Hellgelbe bis grünliche Flüssigkeit. KLINISCHE ANGABEN Anwendungsgebiete Herviros-Lösung wird angewendet bei schmerzhaften erosiven und ulzerierenden Affektionen der Mundschleimhaut, wie Stomatitis, Gingivitis, Aphthen etc., vor allem sofern diese bakteriell bedingt sind, aber auch bei Herpes simplex und Zoster. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Die erkrankten Mundschleimhautpartien werden mit einem in Herviros - Lösung getränkten Wattebausch bzw. Wattestäbchen in Abständen von 2 – 3 Stunden betupft (Wattestäbchen nur einmal verwenden!). Die Anwendung von Herviros-Lösungen sollte so früh wie möglich bei Beginn der Krankheitserscheinungen einsetzen. Dadurch wird die Abheilung beschleunigt und die subjektiven Beschwerden werden auf ein Minimum beschränkt. Art der Anwendung: Zum Auftragen auf die Mundschleimhaut. Gegenanzeigen Herviros-Lösung darf nicht angewendet werden bei: • Überempfindlichkeit gegen Tetracainhydrochlorid und andere Lokalanästhetika vom Estertyp, Aminoquinuriddihydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile von Herviros-Lösung. • einer sogenannten Paragruppenallergie. • im 1. Trimenon Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Eine Schwangerschaft ist dem Arzt zu melden. Glycerol Warnhinweis: Bei einer Anwendung von 10 g/Dosis kann Glycerol Kopfschmerzen, Magenverstimmung und Durchfall verursachen. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln Keine bekannt. Schwangerschaft und Stillzeit Es liegen keine ausreichenden Daten von reproduktionstoxikologischen Untersuchungen beim Menschen vor. Eine Anwendung von Herviros-Lösung sollte daher nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Im 1. Trimenon ist die Anwendung kontraindiziert. Es ist nicht bekannt, ob Tetracain in die Muttermilch übergeht. Bei einer längeren und großflächigen Anwendung sollte daher abgestillt werden. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Herviros-Lösung hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Nebenwirkungen In Einzelfällen sind Überempfindlichkeitsreaktionen beschrieben worden, die auch schwerer ausgeprägt sein können (Atemnot). Überdosierung Überdosierungs- und Vergiftungserscheinungen durch Herviros-Lösung sind bisher nicht bekannt geworden. Bei Überdosierung, z.B. bei versehentlichem Austrinken der Lösung durch Kinder, ist als kritischer Inhaltsstoff Tetracainhydrochlorid anzusehen. Das kritische Stadium liegt etwa im Laufe der ersten Stunde nach Einnahme von Tetracainhydrochlorid (siehe Abschnitt Pharmakokinetische Eigenschaften).Treten in dieser Zeit Symptome einer Lokalanästhesievergiftung auf, so sind diese symptomatisch zu behandeln. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Lokaltherapeutikum bei Mundschleimhautreizungen und -entzündungen ATC-Code: A01AB11 Herviros-Lösung enthält eine Kombination zweier topischer Wirkstoffe: Tetracainhydrochlorid führt als Oberflächenanästhetikum rasch zu Schmerzfreiheit, Aminoquinuriddihydrochlorid bewirkt eine antiseptische Oberflächenbehandlung. Herviros-Lösung ist daher zur Behandlung bei Erkrankungen der Mundschleimhaut angezeigt. Diese sind häufig verbunden mit entzündlichen Veränderungen (Erosionen, Ulcerationen und Proliferationen). Ihre Ursache kann in mechanischer Reizung sowie in einer Infektion mit Bakterien oder Viren liegen. Bei diesen Erkrankungen steht der Schmerz als gemeinsames Symptom im Vordergrund. Die stark lokalanästhesierende Wirkung ermöglicht eine weitgehend ungehinderte Nahrungsaufnahme und bessert das subjektive Wohlbefinden des Patienten. Die Verwendung von Glycerol als Grundlage gewährleistet sowohl eine gute Schleimhauthaftung der Wirkstoffkombination als auch eine gute Verträglichkeit des Präparates. Pharmakokinetische Eigenschaften Aufgrund seiner hohen Lipidlöslichkeit vermag Tetracain durch intakte Schleimhäute bis zu den Nervenendigungen vorzudringen (Oberflächenanästhetikum). Gelangt Tetracain in die Blutbahn, so wird es durch Cholinesterase gespalten. Die Hydrolyserate pro kg Körpergewicht beträgt 0,25 mg/ min. Die Spaltprodukte sind anästhetisch unwirksam und in den entstehenden Konzentrationen nicht toxisch. Präklinische Daten zur Sicherheit Ausreichende Daten zu Mutagenität und Kanzerogenität von Tetracain und Aminoquinurid liegen nicht vor. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN Sonstige Bestandteile Glycerol 85% Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre. Besondere Lagerungshinweise Die Flasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Art und Inhalt des Behältnisses Packungsgrößen: 10 ml in einer Glasflasche Hinweise für die Handhabung Keine besonderen Anforderungen. Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. Zulassungsinhaber: Almirall Hermal, Reinbek, Deutschland. Zulassungsnummer: 15.833 Zulassung / Verlängerung: 13. Februar 1976 / 17. Oktober 2005. Stand der Information: Jänner 2008. Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig.