Raufußhühner im Osttiroler Teil des Nationalparks Hohe Tauern Osttirol-Projektarbeit: Christian Pacher & Robin Hintner 5c BORG-Spittal Prof. Mag. Michael Mark 1 Quellenverzeichnis Bücher: Jürgen Nicolai – Vögel Europas E. Thomas Gilliard und Georg Steinbacher – Vögel Hrg: Luis Trenker – Wunderwelt der Alpen Internet: www.nationalpark.co.at http://www.hohetauern.at/ http://www.hohetauern.at/dmdocuments/2008_Dateien/OnlineServices/Basisdaten_Gesetze_Taetigkeitsberichte/Taetigkeitsberi cht2007Tirol.pdf http://www.jagd.it/hochwild/schneehuhn.htm http://www.jagd.it/hochwild/auerhahn.htm www.jagd.it/hochwild/alpensteinhuhn.htm 2 Rauhfußhühner und Nationalpark In Mitteleuropa ist bei den Rauhfußhühnern schon seit dem 18. Jahrhundert ein Bestandsrückgang zu erkennen. Hasel-, Auer- und Birkhuhn stehen in Österreich auf der „Roten Liste“ der gefährdeten Vogelarten, weil die Lebensräume zerstört werden. Das Alpengebiet ist heute in Mitteleuropa der wichtigste Rückzugsraum der Rauhfußhühner. Dem Nationalpark Hohe Tauern kommt deshalb für die Erhaltung dieser Arten eine wichtige Rolle zu. Rauhfußhühner: 3 Das Alpenschneehuhn (Lagopus mutus) Das Alpenschneehuhn gehört zur Familie der Rauhfußhühner. Kommt vor allem in Südtirol vor. Im Osttirol-Teil des Nationalparks Hohe Tauern wurden über einige Monate hinweg etwa 400 Stück gezählt. Aussehen: Die Unterschiede zwischen Hahn und Henne sind sehr gering. Man kann sie nur durch die schwarze Augenbinde des Männchens auseinander halten. Die Zehen sind bei beiden bis an die Krallen dicht befiedert, was die Füße wie Schneeschuhe wirken lässt. Der Hahn hat auch im Sommergefieder einen schwarzen Zügelstreif. In der Balzzeit hat das Männchen Balzrosen auf seinem Gefieder. Bei großer Erregung kann bei der Henne ein winziger roter Strich über den Augenliedern sichtbar werden. Die Schwanzfedern sind schwarz, die Flügel weiß. Schneehühner wechseln ihr Gefieder dreimal im Jahr, die Schwanzfedern und die Schwingen bleiben gleich. Die restliche Färbung (Rücken-, Hals-, Kopf- und Brustbereich) ist jeweils dem Untergrund angepasst > Tarnfarbe: im Frühling grünlich-braun, im Sommer graubraun und ab Ende Herbst weiß gemausert. Größe: ca. 36 cm Gewicht: ca. 0,35 – 0,6 kg Lebensraum: alpines Gebiet im Zwergstrauchgürtel zwischen Wald- und Schneegrenze, bis ca.30 cm hohe Vegetation. Nahrung: Küken: Insekten und Larven Schneehühner sind Pflanzenfresser. Winternahrung: Blätter, Heidelbeeren, Preiselbeeren, Alpenrosen, Gebirgsweiden und Zwergsträucher. Eigenheiten: Zwei 25cm lange Blinddärme, die spezielle Bakterien enthalten, welche den Holzstoff Lignin zersetzen, was anderen Pflanzenfressern nicht möglich ist. So können sie die Nahrung besser verwerten. Im Winter vergraben sie sich in der Nacht ca. ½ m tief im Boden, damit sie nicht erfrieren. Dort verdauen sie die Nahrung und hinterlassen ein Häufchen Kot. Flüge werden wenn möglich vermieden. 4 Balzverhalten und Fortpflanzung: Ab März nimmt die Häufigkeit des Balzgesanges deutlich zu. Höhepunkt: Anfang Mai. Schneehühner leben monogam. Die Hühner wandern durch die Territorien der Hähne und bleiben dann bei einem von diesen. Nach der Paarungszeit werden die Territorien aufgelöst. Im Sommer wandern die Hähne in höher gelegene Gebiete. Die Hennen brüten alleine, die Brutzeit beträgt ca. 3 ½ Wochen. Jedes Gelege beinhaltet 5-9 Eier. Die Weibchen folgen den Hähnen im Laufe des Sommers mit den Küken nach. Dort bilden alle zusammen Schwärme von 20 bis 30 Stück. Mit Wintereinbruch ziehen sie wieder in die Frühjahrsterritorien. Die härtesten Widersacher der Schneehühner sind nasse und kalte Witterung während der Brut- und Aufzuchtszeit der Jungen. 5 Das Auerhuhn (Tetrao Urogallus) Größter Hühnervogel in Mitteleuropa Geschlechtsreife= 2 Jahre Aussehen: Das Männchen ist dunkelgrau bis dunkelbraun gefärbt mit einem metallisch glänzenden grünen Brustschild. Das Weibchen ist oberseits braun gefärbt mit schwarzen und silbernen Querbändern, unterseits etwas heller, gelblicher. Die Auerhuhnküken sind in ihrer frühesten Jugend ähnlich gefärbt wie die Hennen und haben eine charakteristische schwarze Kopfplatte. Später verfärben sich die Hahnenküken dunkel. Länge: 60-87cm Gewicht: 3,5-5,5kg (Weibchen: ca. 2,5kg, Männchen: ca. 4-5kg) Spannweite: 87-125cm Lebensraum: nadelbaumreiche, lichte, Altholzbestände, Wälder Am besten mit Mooren, Beerensträuchern und Ameisenhaufen( für Jungtiere: Futter) Nahrung: Heidelbeerblätter, Beeren, Triebe, Grassamen, Verhalten: März bis Juni „Baumbalz“: auf einem aussichtsreichem Baum, Das Männchen bäumt auf. Auffallend ist dabei dessen Haltung - gefächerter, steil aufgerichteter Schwanz und hochgereckter Kopf – und der Balzgesang, bestehend aus dem sog. Knappen, Trillern, Hauptschlag und schließlich dem Wetzen. Spätergeht die Balz am Boden weiter. Die Hennen halten sich nach einer Zeit des Umherstreichens nur während der kurzen Zeit der Hauptbalz am Balzplatz auf, wo sie dann auch vom jeweils ranghöchsten Hahn getreten werden. In dieser Phase sind Auerhühner keinesfalls gestört werden, ansonsten wird der Tretakt verhindert. Während der Balz erreicht der Testosteronspiegel des Auerhahns das Hundertfache seines Normalwerts. Deshalb sind Auerhähne in 6 der Fortpflanzungszeit äußerst aggressiv. Manche Tiere greifen sogar Menschen an, die ihr Revier betreten. Flugverhalten: Generell sind die Auerhühner keine geschickten und gewandten Flieger, lieber bewegen sie sich am Boden fort; auch bei Störungen z.B. durch den Menschen versuchen sie meist zu Fuß die nächste Deckung zu erreichen. Bestand: Österreich: ca. 7000 – 10000 Osttirol: ca. 1000 – 1200 HAHN HENNE 7 Das Alpensteinhuhn (Alectoris Graeca) Ist weder ein Zugvogel, noch ein Strichvogel. Familie der Fasanartigen, Unterfamilie: Feldhühner, z.B.: Wachteln, Frankoline, Rebhühner… Kommt heute vor allem in Kärnten, Salzburg und Tirol vor. Vorkommen in Osttirol: Es sind ca. 60 nachgewiesene Tiere Aussehen: Gewicht:500-800g Länge: 32-35cm (Henne kleiner als Hahn) Spannweite: 46-53cm Ständer(Beine) und Schnabel sind korallenrot Gefieder: blaugraue Brust, bräunlichgrauer Rücken Querbänderung der Flanken Lebensraum: leben im Hochgebirge in Ketten (Gesellschaft) auf sonnenseitigen Hängen, bis 1910 der häufigste Hühnervogel in den Alpen durch Bejagung, Tourismus, das Sammeln der Eier.. heute nur noch selten in den Alpen Lebensweise, Verhalten: mit einem Jahr geschlechtsreif, lebt in Einehe (ewige Bindung eines Paares) Balz von März bis Juni Bodenbrüter: unter Bäumen, Felsen, Almhütten,.. 9-14 gelblich, braune Eier Nahrung= Zirbenknospen, Krokusse, Beeren, Knospen, Flechten, Insekten.. Ausgezeichneter Flieger, hervorragender Läufer (meistens aufwärts) Besonderheit: Henne kann manchmal 2 unabhängig voneinander angelegte Gelege pflegen, ein Gelege brütet der Hahn, das andere die Henne. 8