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Physiologie
Prof. SMEKAL
-1-
Stefan ULREICH
Muskulatur
Themen:
1. Muskulatur
2. Energetik/Muskelstoffwechsel
3. Hormone
4. Nervensystem
5. Motorisches System
6. Herz/Kreislauf
7. Gefäßsystem
8. Blut
9. Lunge/Atmung
10. Magen-Darm Trakt
Definition:
Physis= Natur
Logos=Lehre

Physiologie ist die Wissenschaft von der Funktionweise lebender Organismen und
Organsysteme. Diese Definition gibt den Rahmen von der Zellphysiologie bis zur
Ökologie vor.

Die Physiologie umfasst die normalen Lebensvorgänge einschließlich der Muskel-,
Neuro-, Kreislauf-, Sinnes-, und Arbeitsphysiologie.
1, Die Muskulatur
1. Skelettmuskulatur
In diesen Muskeln liegen die Aktin- &
Myosinfilamente streng geordnet, wodurch der
Eindruck einer Querstreifung entsteht
2. Glatte Muskeln
Die strenge Ordnung fehlt im glatten Muskel
3. Herzmuskulatur
ad ‚Glatte Muskeln’:
In glatten Muskeln ist im Gegensatz zur Skelett- und
Herzmuskulatur kein extrem hohes Ordnungsprinzip
bei der Anordnung der kontraktilen Proteine
vorhanden. Der glatte Muskel weist daher keine
Querstreifen auf.
Er enthält mehr Aktin als der Skelettmuskel.
Vernetzungspunkte im Gerüst der Aktinfamente
bilden in der glatten Muskulatur sog. „dense bodies“.
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Muskulatur
Unter Bildung von „dense patches“ inserieren Aktinfilamente an Zellmembran der Mz, dies
ruft während der Kontraktion eine Einziehung der Zellmembran hervor.
Sie kommen beispielsweise in Eingeweiden, in der Wand von Blutgefäßen und im Auge vor.
An der glatten Muskulatur kommen Single-unit Typ und Multi-unit-Typ vor.
a) Single-Unit Typ:
Die glatten Muskelzellen sind über Verbindungsstellen (sog. Cap junctions) zu größeren
Funktionsgruppen zusammengefasst. Auf diese Weise kann ein Muskel von vielen
vegetativen Nervenfasern erreicht und gesteuert werden.
=> Sehr genaue Abstufung der Kontraktion des Gesamtmuskels ist möglich, da sich die
Erregung von einer glatten Muskelzellen auch auf benachbarte Muskelzellen ausbreiten kann.
b) Multi-Unit Typ:
Ein Muskel wird durch eine (wenige) vegetative Faser innerviert (der Zellverband reagiert
wie eine Einheit)
Besteht aus Einzeleinheiten => Kontraktion breitet sich nur über relativ kurze Strecken aus
und reagiert rasch.
Vorkommen:
glatte Muskulatur in Gefäßen (prä- kappilärer Abschnitt)
Tonus- Steuerung der glatten Muskulatur:
 nervös (siehe Sympathikus, Parasympathikus)
 humoral (Beispiel: Östrogene wirken auf Uterusmuskulatur kontrahierend,
Progesteron stabilisierend)
Die motorische Endplatte
 Elektrische Impulse aus dem Rückenmark
 Freisetzung von Acetylcholin aus dem Verikeln
 Endplatten potential(meist nicht positiv)
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Axone und motorische Endplatten
Transversale Tubuli
Das Sarkomer
(kleinste funktionelle Einheit der Mz)
zwischen je 2 Z-Streifen
Longitudinale Tubuli
Terminalzysterne
Muskelfaser
Ruhezustand
Kontraktion
Ruhezustand
Faserverkürzung
Die Querstreifen des Muskels
Die Wirkungsweise von Calcium an den Myofibrillen (Brückenbildung)
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Elektrische Impulse kommen
von der motorischen Endplatte
Ca2+
Ca2+
Ca2+
5 ms nach Reiz
Ruhezustand
Kontraktion
(Brückenbildung)
Weitere Wirkungen von Calcium im Rahme der Muskelkontraktion:
Brückenbildung von Myosin und Aktin
Aktivierung des Enzyms Myosin-ATPase
>>
Spaltung von ATP in ADP + P
>>
Freisetzung von Energie
Aktivierung des Enzyms Phosphorylase
>>
Spaltung von Muskelglykogen
>>
ATP – Resynthese aus Kohlenhydraten
Welcher Vorgang braucht Energie ?
Die Brückenbildung selbst verbraucht kaum Energie (hohe molekulare „Affinität“ zwischen
Aktin und Myosinfilamenten) >> lagern sich fast ohne Energieverbrauch an.
Die energieverbrauchenden Vorgänge sind vor allem das Abknicken der Myosinhälse sowie
das Lösen der Brücken.
Der zeitliche Ablauf einer Muskelzuckung:
Bei einer Muskelkontraktion werden verschiedene Zeitabschnitte unterschieden:

Die Latenzzeit
Hier finden die komplizierten Aktivierungsmechanismen statt (Calciumfreisetzung ins
Sarkoplasma, Diffusion und Wirkung an den Myofilamenten).
Die Dauer der Latenzzeit hängt daher auch vom anatomischen Bau der Muskelfaser ab:
Die Skelettmuskulatur mit der starken Ausbildung von intrazellulären Calciumspeichern und
den kurzen Diffusionswegen hat eine kurze Latenzzeit von nur etwa 7ms
Beim Herzmuskel beträgt sie etwa 100 ms.
Beim glatten Muskel treten große Unterschiede auf: zwischen 0,5 s und 2 s.

Die Kontraktionszeit
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In dieser verkürzt sich der Muskel bzw. er entwickelt Kraft.
Diese Zeit hängt also von vielen äußeren Faktoren ab (z.B.: Muskelart, nervöse Steuerung,
Muskelfasertyp, Muskeldehnung,..)

Die Erschlaffungszeit
Wird insbesondere von der Belastung des Muskels und von der Geschwindigkeit bestimmt,
mit welcher die sarkoplasmatische Calciumoinenkonzentration gesenkt werden kann.
(Muskelermüdung verlängert die Erschlaffungszeit)
Es gelten für diese Zeit etwa die gleichen Werte und Relationen, wie sie für die
Kontraktionszeit angegeben wurden.
Die Einzelzuckung:
Wird eine Kontraktion eines Skelettmuskels durch ein einzelnes Aktionspotential ausgelöst,
so spricht man von einer Einzelzuckung.
Die tetanische Zuckung:
Folgen mehrere Aktionspotentiale rasch
aufeinander,
so
finden
mehrere
Depolarisationen auf der Oberfläche einer
Skelettmuskelfaser gleichzeitig Platz (Länge bis
etwa 15 cm !!)
Jede Kontraktionsantwort auf zwei oder mehr
rasch aufeinander folgende Aktionspotentiale
ergibt eine tetanische Kontraktion.
Durch
Übereinanderlagerung/Superposition
verschmelzen
dabei
die
ausgelösten
Kontraktionen miteinander
-> die vom Muskel entwickelte Kraft steigt mit
der Frequenz der Aktionspotentiale bis auf das 5
– 10fache einer Einzelzuckung an.
Unterschiede der Begriffe:
tetanische Kontraktion (eben besprochen)
Tetanie = Übererregbarkeit des ZNS durch Absinken des Calcium-Spiegels
Tetanus = Muskelkrämpfe im Rahmen einer Tetanusinfektion
Die Ruhedehnungskurve des Muskels
Am nicht erregten Muskel nimmt mit zunehmender passiver Dehnung die Dehnbarkeit des
Muskels ab (Elastizität der Muskulatur).
Die Kurve, die die Beziehung zwischen der dehnenden Kraft (Spannung) und der
Muskellänge beschreibt, nennt man Ruhedehnungskurve.
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Spannung
Bei zunehmendem Dehungszustand >>
zunehmende Spannung
Parabolische Kurve !
passive Dehnung
Muskellänge
Die Ruhedehnungskurve muss am isolierten Muskel bestimmt werden - am lebenden Objekt. (z.B. über Rezeptoren in den Muskelspindeln >> Dehnung >> reflektorische Kontraktionen
>> Erhöhung des Muskeltonus) (zahlreiche Einflüsse).
Grundsätzliche ermöglicht der kontraktile Apparat des Muskels sowohl Kraftentwicklung als
auch Verkürzung.
Man unterscheidet folgende Kontraktionsformen:
 Die isometrische Kontraktion:
Bei einer isometrischen Kontraktion sind die Muskelenden fixiert >> eine gegenseitige
Verschiebung der Myofilamente findet nicht statt.
Es kommt ausschließlich zur Kraftentwicklung.
Die einzelnen Abschnitte der Querstreifung bleiben in ihrer Länge unverändert (Aktin gleitet
nicht zwischen Myosin), es kommt lediglich zur Drehung des Myosinkopfes und des
Myosinhalses.
Beispiel: Haltefunktionen bei fixiertem Gelenk
mech. Kraft (Kraft x Weg) = 0
Kurve der isometrischen
Maxima:
 Die isotone Kontraktion:
Bei einer isotonen Kontraktion
verkürzt sich der Muskel bei gleich
bleibender Kraft.
Beim Skelettmuskel verändern die
Gelenkbewegungen häufig die
Länge des Hebelarms und dadurch,
obwohl das gehobene Gewicht
unverändert ist, die notwendige
Kraftentwicklung. Damit sind
derartige Kontraktionen nicht
streng isoton.
Kurve der isotonen
(isotonischen) Maxima:
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 Die auxotone Kontraktion:
Von einer auxotonen Kontraktion spricht man, wenn sich Muskellänge und Kraft gleichzeitig
ändern.
Dies kommt oft bei Verkürzungen bei gleichzeitiger Änderung der Länge des Hebelarms vor.
isometrisch
isoton
auxoton
 Die Unterstüzungszuckung:
Hier lässt sich die Kontraktion in zwei Phasen einteilen, die nacheinander ablaufen:
Die erste Phase ist isometrisch, die folgende Phase isoton oder auxoton
Beispiel: Hochheben eines Gewichts vom Boden
Systole des Herzens
 Die Anschlagszuckung
Die beiden Phasen sind in umgekehrer Reihenfolge, zunächst isoton, dann
isometrisch/auxoton
Besipiel: Der Kieferschluss mit der sich dann anschließenden Entwicklung des Kaudrucks
Einteilung der Muskelfaser-Typen:




nach funktionellen Gesichtspunkten
nach der Morphologie der Muskelzelle
nach biochemischen und biohistologischen Gesichtspunkten
nach neurophysiologischen Gesichtspunkten
Einteilung nach funktionellen Gesichtspunkten:
Charakteristik
ST
Intermediär
(slow twitch)
Kontraktionsgeschwindigkeit
Relaxationsgeschwindigkeit
langsam
langsam
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FT
(fast twitch)
mittel
mittel
schnell
schnell
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Kraft
Ermüdbarkeit
gering
gering
mittel
mittel
hoch
hoch
FTa
FTb
Einteilung nach Morphologie der Muskelzelle:
Charakteristik
ST
Farbe
Faser-Durchmesser
Kapillaren / mm²
Mitochondriendichte
Sarkopl. Redikulum
rot
weiß / rot
klein
mittel
viele
mittel
hoch
mittel
wenig ausgeprägt
mittel
weiß
groß
wenige
gering
stark ausgeprägt
Zusammenhang zwischen maximaler VO2 Aufnahme und der
Muskelfaserzusammensetzung:
100mLauf
Eishockey
Ringen
Ski Alpin
Gew.heben
Train.Stud.
Schwimmen
Hobby-Läufer
Kanu
Lauf-Langstr.
Muscle fibercomposition %ST
Fibers
SkiLL
100
80
60
40
20
0
-20
-40
-60
-80
-100
Max. oxygen update ml/kg/min
Sauerstoffaufnahme, Sauerstofftransport und Sauerstoffverwertung:
Ventilation
Diffusion
Perfusion
LUNGE
HMV
Blutverteilung
Körperposition
HERZ-KRL
MUSKULATUR
Wärme
O2
Arbeit
CO2
BLUT
Ges-Hb
pH-Wert
Temperatur
Luftdruck
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