Anatomie und Physiologie des Gastrointestinaltraktes, 12

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12.11.2008
RA-Weiterbildung
Anatomie & Physiologie
Gastrointerstinaltraktes
Der Verdauungskanal
Nahrung in den Mund / kauen mit 32 Zähnen (eingeteilt in 4 Quadranten) zerkleinern
die Nahrung
Verdauung beginnt im Kopf (cephalische Verdauungsphase) – stellt Speichel zur
Verdauung bereit.
Die Unterzungenspeicheldrüse (Glandula sublingualis) produzieren Verdauungssaft.
Übersicht Bauchorgane siehe Folie
Beim Embryo wird in kurzer Zeit eine Röhre gebildet, welche sich faltet.
Abknospungen lassen Anhangsorgane entstehen (Gallenblase, Leber, Pankreas).
Gastroitntestinaltrakt ist eine Einbahnstraße
Milz:
Immunabwehr, sie hat nichts mit der Verdauung zu tun
Liegt von seitlich betrachtet eher links hinten.
Gehört zum retikuloendothelialen System (retikulohistiozyteres System)
Produziert Lymphozyten (welche zu den Leukozyten gehören), bauen Erythrozyten
ab und haben immunologische Aufgaben
Lymphozyten sind Abschnürungen aus Megakaryozyten
Mund und Zähne:
- 32 Zähne zur Zerkleinerung
- 2 Schneidezähne, 1 Eckzahn (zum Reißen), erster und zweiter Prämolar,
erster und zweiter Molar, dritter Molar (Weisheitszahn),
- Speichelbeimengung zur Geschmeidigmachung des Speisebreis
- Erste Spaltungsprozesse (Stärke zu Monosaccharid (Hexose))
- Die Nahrung wird reflexartig geschluckt, wenn die Nahrung das hintere
Zungendrittel erreicht.
Rachen (Pharynx)
- beim Schluckreflex schließt sich die Epiglottis (Kehldeckel), indem sich der
Larynx hochschiebt
- Aspirationsschutz = Zungenmuskel wird nach hinten gedrückt und schließt
damit die Epiglottis
Speiseröhre (Ösophagus)
- Transportfunktion durch Peristaltik (wellenförmige Kontraktion der glatten
Ringmuskulatur)
- Keine Aufgabe außer Transport
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Speiseröhre läuft vor der Aorta her (bei Stau in der Röhre kann Aorta leicht
gequetscht werden) – Druckrezeptoren im Aortenbogen reagieren mit
Blutdruckabfall (Vasodilatation)
Tritt durchs Zwerchfell (Engstelle), bleibt aber nicht hängen
Magen (Gaster, Ventriculus)
- Magenblase (Fundus) = sammelt sich Luft (Rülpser), wird nach medial hin
durch KArdia (Mageneingang begrenzt.
- Kardia (Mageneingang) hat chließmuskel, damit Nahrung nicht in Ösophagus
zurückfließen kann – natürlicher Schutz vor Magensäure. Magen selbst ist
durch Schleimschicht gehschützt. Wenn Schließmuskel insuffizient , entsteht
reflux Ösophagitis (Sodbrennen)
- Körper (Korpus), außen kleine und große Kurvatur nach links gebogen. Im
Korpus werden die Proteine (Eiweiße) gespalten. Er ist in Falten gelegt und
besitzt
eine Magenstraße, die an der kleinen Kurvatur entlangläuft
(Verweildauer = kleine Kurvatur, schwer verdaulich = große Kurvatur),
Verweildauer richtet sich nach der Verdaulichkeit. Ballaststoffarme Nahrung ist
leichter verdaulich als Ballaststoffreich (Salat wird länger verdaut (6 Stunde)
als Schnitzel (4 Stunden). #Im Korpus gibt es zwei Arten von Zellen: Die
Salzsäure (Becherzellen) und die Schleimproduzierenden (Belegzellen). Pro
Tag ca. 2 – 3 l Salzsäure. Endet im Antrum.
- Ausgang (Antrum) ist durch Magenpförtner (Pylorus) gesichert, danach
Zwolffingerdarm (C – Form)
Zwölffignerdarm ist in C – Form (drain liegt das Pankreas):
3 Abschnitte:
- Duodenum (Zwölffignerdarm)
- Jejunum (Leerdarm)
- Ileum (Krummdarm)
Zwölffingerdarm
-
-
Zugabe von Pankreassaft (1,5 l / Tag). Ans blut werden endokrin Insulin und
Glucagon abgegeben. Werden produziert in den 1,5 Mio. Langerhansschen
Inseln. A – Zellen prodzuieren Insulin, B – Zellen produzieren Glucogen.. Der
Ductus Pankreaticus endet im Dünndarm… Am Ende kommt y-förmig der
ductus common bile von der Bauchspeicheldrüse dazu.
Zufluss von Gallensäure ( aus Common bile ductus) zur Emulgation von
Fetten wasserlöslich, damit resorbierbar
Fettstuhl = Ausscheidung von mehr als 7g Fett pro 24 Stunden
Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum)
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Im wesentlichen Resorption in die Kapillargefäße der Pfortader (V.portae) und
der Lymphgefäße.
Ca. 4,5m lang
In Falten gelegt zur Oberflächenvergrößerung – dienen ebenfalls der
verlängerten Nahrungsaufnahme
Versorgung
aus
A.
mesenterica,
Abtransport
V.
portae
(zur
Nährstoffaufnahme).
Resorbiert wird nur in Venen, da Arterien zu schnell fließen, zu dicke Wände
haben und in Kapillaren enden – sinnlos. Venen führen zur V. portae und
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schließlich zur Leber, wo die Nährstoffe aufgenommen werden können (durch
Diffusion)
Dickdarm (Colon)
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Im wesentlichen Eindickung
Restverwertung durch E.Coli, es entsteht CH4 (Methan)
Ca. 1,5m lang
6 Abschnitte (Caecum (Blinddarm), Colon ascendens (aufsteigender Ast),
Colon transversum (Querverlaufender Ast), Colon descendens (absteigender
Ast), Colon sigmoideum (Sigma – Schleife), Rektum (Mastdarm, dort
Speicherung
des
Restes,
Dehnung,
Dehnungsrezeptoren
geben
„Ausschüttungsbefehl“)
Alles zusammen ca. 4,5 m lang
Magen – Darm – Passagezeit = 24 Stunden
Aus forensischer Sicht ist das Caecum am interessantesten, da er der Bauchdecke
am nächsten liegt und da dort der Verwehsungsprozess beginnt.
Wurmfortsatz hatte früher mal eine Bedeutung im Zusammenhang mit
immunologischen Vorgängen. Wenn man den Wurmfortsatz entfernt, werden viele
Lymphknoten mit entfernt.
Hat man seinen Wurmfortsatz mit dem 20. Lebensjahr noch, hat man eine große
Wahrscheinlichkeit als Notfallpatient auf dem „Tisch“ zu landen.
Wir haben viele verschiedene Arten von Immunorganen, die neben dem
Wurmfortsatz die Immunabwehr des Körpers übernehmen:
Rachenmandeln, Magensäure, Darmbakterien, Milz
Defäkation
Rektumfüllung = Reizung von Dehnungsrezeptoren = Stuhldrang = Defäkation
Normaldefäkationsfrequenz: 1 – 3/Tag bis 3/Woche
Wenn man den Tagesrhythmus verliert, bzw. ändert kann es auch schon mal zu
Frequenzstörungen kommen.
Leber
Lager: rechter Oberbauch, sie wird in zwei Segmente aufgeteilt (rechter und linker
Leberlappen)
Sie ist die größte Drüse im menschlichen Körper
Sie produziert die Gallensäure
Ductus cysticus leitet den produzierten Gallensaft in die Gallenblase, welche ein
Fassungsvermögen von 40 ml hat.
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(Das Tuch, welches bei einer OP gespannt wird nenne Anästhesisten Blut-HirnSchranke)
Die Leber ist das einzige Organ, welches zwei Venen hat, einmal die V. hepatica,
zum anderen die V. portae.
Über die V. portae wird alles resorbiert.
Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
Liegt im Oberbauch, hinter dem Magen
Exokrine Funktion: 1,5 l Verdauungssäfte pro 24 Std.
Endokrine Funktion: Blutzuckerregulation (Insulin aus den B-Zellen,
Peritonieum (Bauchfell)
In diesem Bauchfell liegen alle Bauchorgane (intraperetoneal), alles was nicht darin
liegt (retroperitoneal) Nieren, alles andere ist intraperetoneal
Nieren
Liegen pravertebral, wobei die rechte etwas tiefer steht als die linke, da oben drüber
die Leber liegt.
Von der Niere medial treten die Harnleiter aus, welche in die Harnröhre münden und
dann „ausgepinkelt“ werden.
Harnpflichtige Stoffe: Kreatinin, Harnsäure (Ammoniak), Harnstoff (Bildung in: Leber)
Harnblase sammelt den Urin bis zu 2 – 3 l Fassungsvermögen.
Die glomeruläre Filtrationsrate liegt bei 125 ml pro Minute und in eine Harnblase
passen auch bei schon maximaler Füllung noch ca. 0,5 l rein.
Die Harnröhere führt von der Harnblase nach außen, bei Frauen ist sie kürzer als bei
Männern (Frauen: 3-4 cm, Männer: 30 cm; 15 cm verlaufen im Körper, 15 cm
außerhalb)
Die Durchblutung der Niere beträgt pro 24 Std. 1500 l, die gesamte Blutmenge wird
rund 300 mal durch die Niere gepumpt.
Nierenrinde
Enthält die eigentlichen Funktionseinheiten (Glomeruli), die Nierenkörperchen.
Oben auf der Niere liegt die Nebenniere auf: Sie ist ein ganz armes Organ, denn sie
besitzt keinen eigenen Namen (Glandula suprarenalis). Sie hat überhaupt nichts mit
der Niere zu tun.
Nierenkapsel, Nierenrinde, Nierenmark, Nierenkelche (pro Niere 8 – 12), welche in
das Nierenbecken münden und von dort in den Harnleiter in die Blase.
Die Niere ist sehr gut durchblutet, was aber auch nicht anders sein kann, da sie sonst
ihre Aufgabe nicht erfüllen kann.
Die Nierenkörperchen (umgeben von der Bowman’schen Kapsel) sind die
eigentlichen Funktionseinheiten der Niere. Aus der Bowman’schen Kapesel tropft
nach unten der Primärharn von 150 l, jedoch werden diese nicht komplett
ausgepinkelt.
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Da jedoch nicht alles ausgepinkelt wird, wird über die Hänelsche Schleife all das
rückresorbiert, was der Körper doch noch verwenden kann. Es wird Natrium, Kalium
rückresorbiert, all das war doch nicht mehr gebraucht wird, wird als Sekundärharn
bezeichnet (1,5l).
(Furosemid ist ein Schleifendiuretikum, welches genau an dieser Henleschen
Schleife angreift.)
1500 l/Blut – Filtration in den Glomeruli zu 150 l Primärharn.
Konzentration des Primärharns in der Henleschen Schleife durch Rückresorption auf
ein Sekundärharnvolumen von 1,5 l
Transport des Sekundärharns durch Sammelrohre, 8-12 Nierenkelche –
Nierenbecken- Harnleiter – Harnblase – Harnröhre
Die Nierenfunktion ist streng mit dem systolischen Blutdruck gekoppelt:
RR < 70 mmHg = Oligurie
RR < 50 mmHg = Anurie (Schockniere)
Harnblase
Frauen haben keine Prostata, Männer haben sie (zur Produktion der
Samenflüssigkeit. (Sie ist alkalisch damit sie das saure Scheidenmilieu neutralisieren
kann)
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