Hepatitis C Leberentzündung durch Viren

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Merkblatt Hepatitis-C
Was ist Hepatitis C?
Hepatitis C ist eine entzündliche Lebererkrankung, die durch das Hepatitis C-Virus
verursacht wird. Die Übertragung von HCV erfolgt in erster Linie über virushaltiges
Blut. Seltener wird Hepatitis C über sexuelle Kontakte oder während der Geburt von
der Mutter auf das Kind übertragen.
Verlauf der Erkrankung:
2 – 26 Wochen nachdem der Virus in den Körper eingedrungen ist, kann die Infektion
durch einen Bluttest festgestellt werden. Nur bei etwa einem Viertel der Infizierten
kommt es zu einer akuten Leberentzündung. Die akute Hepatitis C kann ausheilen,
dann kann das Virus im Blut nicht mehr nachgewiesen werden. Eine ausgeheilte
Hepatitis C hinterlässt keine bleibende Immunität.
50-85 % der Hepatitis-C-Infektionen gehen in eine chronische Erkrankung über. Die
Symptome sind mild und uncharakteristisch wie Oberbauchbeschwerden, Müdigkeit
und allgemeiner Leistungsabfall, gelegentlich Juckreiz und Gelenkbeschwerden. Bis
zu einem Drittel der chronisch Infizierten entwickelt innerhalb von 20 – 30 Jahren
eine Leberzirrhose (=narbige Leberschrumpfung). Diese Personen haben ein
erhöhtes Risiko für Leberkrebs.
Die Therapie sowohl der akuten als auch der chronischen Hepatitis C soll durch
spezialisierte Ärzte erfolgen.
Gibt es eine Impfung?
Nein. Eine Schutzimpfung gegen Hepatitis C ist zurzeit nicht möglich. Deshalb ist die
verantwortungsbewusste Einhaltung einiger Regeln, die Sie im nächsten Abschnitt
finden, unbedingt erforderlich, um andere Menschen vor einer Ansteckung zu
schützen.
Worauf sollen Infizierte achten?
1. Vermeiden Sie Alkohol, da dadurch die Leber zusätzlich belastet wird
2. Informieren Sie alle behandelnden Ärzte und Zahnärzte über Ihre Infektion und
darüber hinaus alle weiteren Personen, die an ihnen Behandlungen vornehmen
wir z.B. Heilpraktiker, Friseure, Kosmetikerinnen, Fußpfleger, Hebammen,
Rettungsdienst, Krankenhauspersonal etc., damit diese sich schützen können.
3. Achten Sie darauf, dass niemand mit ihrem Blut in Berührung kommt!
 Schützen Sie Wunden immer mit einem Verband oder Pflaster!
 Entfernen Sie Blutverunreinigungen sofort mit Zellstofftüchern und reinigen Sie
die verunreinigten Flächen gründlich mit Seife bzw. einem Reinigungsmittel!
 Bei Verunreinigung der Haut mit Blut reinigen Sie die Stelle sofort gründlich
mit Wasser und Seife!
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Mit Blut verschmutzte Wäsche soll im Kochwaschgang gewaschen werden.
Während der Menstruation ist die persönliche Hygiene besonders
einzuhalten. Binden, Tampons etc. können in Papier eingewickelt in den
Hausmüll gegeben werden.
 Mit Blut verschmutzte spitze oder scharfe Gegenstände können in einer
geeigneten Umhüllung (am besten in einer leeren Dose) im Hausmüll entsorgt
werden. Das soll andere Menschen vor einer Verletzung und vor einer
Infektion schützen.
 Gegenstände des persönlichen Bedarfs wie Zahnbürsten, Rasierutensilien,
Scheren, Pinzetten sollen nicht von anderen Personen mitbenutzt werden.
3. Kondome benutzen! Die Gefahr der Übertragung beim Geschlechtsverkehr ist
gering aber prinzipiell möglich! Bei Sexualpraktiken, die zu blutenden Verletzungen
führen können, oder bei Sexualkontakt während der Menstruation ist unbedingt ein
Kondom zu benutzen.
4. Alle in der Lebensgemeinschaft befindlichen Personen sollen über den Befund
informiert werden und zu einer ärztlichen Kontrolle gehen.
5. Wer Hepatitis-C-Virusträger ist und noch keine Hepatitis-A- und/oder Hepatitis-BInfektion hatte, sollte sich gegen diese beiden Viren impfen lassen.
Darf ich stillen, wenn ich Hepatitis C habe?
Eine HCV-Übertragung durch Muttermilch ist nicht nachgewiesen. Hepatitis Cpositive Mütter, die stillen wollen, sollten in jedem Fall professionell begleitet und
unterstützt werden, um möglichst blutende Verletzungen der Brustwarzen zu
vermeiden. Weitere Informationen unter „Hepatitis C und Stillen“ der Nationalen
Stillkommission: www.bfr.bund.de
Falls Sie weitere Fragen haben, steht Ihnen das Gesundheitsamt Deggendorf unter
der Telefon-Nummer 0991/ 3100-150 zur Verfügung.
Merkblatt 1/2012
Quelle: Robert-Koch Institut, Berlin. www.rki.de
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