Merkblatt: Hepatitis B Stand: Januar 2017 Hepatitis B ist eine durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) ausgelöste Entzündung der Leber. Meist verläuft die Erkrankung akut (90%) und heilt von selbst aus. Es weist eine hohe Stabilität gegenüber Umwelteinflüssen auf. Vorkommen Weltweit, die Hepatitis B ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt. Andauernd gehäuft (endemisch) tritt es in China, Südostasien, dem Nahen und Mittleren Osten, der Türkei und in großen Teilen Afrikas auf. Übertragung Die Infektion mit dem HBV erfolgt durch Blut oder andere Körperflüssigkeiten eines infizierten, HBsAg-positiven Patienten. Die Infektiosität eines Virusträgers ist abhängig von der Viruskonzentration im Blut; bei sogenannten hochvirämischen Trägern finden sich infektiöse Viren auch in Urin, Speichel, Samenflüssigkeit, Scheidensekret Tränensekret, Galle und Muttermilch. Mögliche Übertragungswege ungeschützter Geschlechtsverkehr Kontakt mit infektiösem Blut unzureichend desinfizierte Akupunktur-, Tätowier- und Piercingnadeln Wiederverwendung benutzter Kanülen bei Drogenabhängigen Infektion von Mutter auf das ungeborene Kind ist möglich – Kind kann sich während Schwangerschaft, während der Geburt oder beim Stillen infizieren Seit der Testung von Spenderblut, spielt die Infektion durch Blut und Blutprodukte nur eine untergeordnete Rolle. Zeitspanne zw. der Aufnahme des Erregers bis zum Erkrankungsbeginn (Inkubationszeit) Die Inkubationszeit beträgt 1 bis 6 Monate. Dauer der Ansteckungsfähigkeit Eine exakte Dauer kann nicht angegeben werden. Grundsätzlich besteht eine Ansteckungsfähigkeit, solange das Virus im Blut vorhanden ist. Sie kann bereits vor dem Auftreten erster Symptome beginnen und bei einer chronischen Hepatitis auch auf Dauer erhalten bleiben. Krankheitszeichen (Symptome) Eine Infektion verläuft in zwei Drittel der Fälle asymptomatisch. Akute Hepatitis B Sie beginnt zunächst durch unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, sowie leichtes Fieber. Im weiteren Verlauf können sich Haut, Schleimhäute und das weiße der Augen (Sklera) gelb verfärben, was in der Medizin auch als Ikterus (Gelbsucht) bezeichnet wird. Des Weiteren kann sich der Stuhl entfärben und der Urin wird dunkel Chronische Hepatitis B Von einer chronischen (dauerhaften) Verlaufsform spricht man, wenn der Krankheitsverlauf länger als 6 Monate dauert. Sie kann ohne Beschwerden verlaufen oder mit einer ganzen Reihe von Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an: Gesundheitsamt Vogtlandkreis Postplatz 5, 08523 Plauen Tel.: 03741/ 300-3536;- 3538;- 3539; -3545 oder 3549 -2- Symptomen einhergehen, wie zum Beispiel Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, sowie Schmerzen im rechten Oberbauch. Eine chronische Hepatitis B kann zu einer Leberzirrhose und Tumoren an der Leber führen. Eine chronische Verlaufsform wird insbesondere bei frühem Erwerb der Erkrankung, z.B. während der Geburt oder im Kleinkindalter, beobachtet. Behandlung Bei einer akuten Infektion ist in der Regel keine spezifische Hepatitis-B-Therapie notwendig, da die akute Hepatitis B in 90 Prozent der Fälle von selbst und ohne Folgen ausheilt. Wichtige Maßnahmen sind jedoch Bettruhe, körperliche Schonung und Alkoholverbot. Außerdem sollten leberschädigende Medikamente wie Schmerzmittel und weibliche Geschlechtshormone (Pille) vermieden werden. Bei einer chronischen Hepatitis B kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz. Eine vollständige Heilung ist nicht möglich. Die Medikamente reduzieren jedoch das Risiko von Leberzirrhose und Leberkrebs. Vorbeugende Maßnahmen Gegen die Hepatitis B steht eine Schutzimpfung zur Verfügung. Die STIKO (Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut) empfiehlt die Impfung für: Personengruppen mit erhöhtem Infektionsrisiko (z. B. medizinisches Personal, Polizei) als Grundimmunisierung im Säuglings- und Kleinkindalter und das Nachholen der der Grundimmunisierung bei ungeimpften Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr. Eine Hepatitis-B-Impfung schützt auch vor einer Hepatitis-D-Infektion. Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an: Gesundheitsamt Vogtlandkreis Postplatz 5, 08523 Plauen Tel.: 03741/ 300-3536;- 3538;- 3539; -3545 oder 3549