Köln, 4. Oktober 2012 Störung bei der Zahnentwicklung Presseinformation Kuriositäten im Mund Nachdem die Milchzähne ausgefallen sind, brechen normalerweise die bleibenden Zähne durch. Leider ist dieser Ablauf nicht immer gegeben. Manche Milchzähne wollen nicht ausfallen. Manche bleibenden Zähne sind gar nicht vorhanden, haben schon beim Durchbruch Defekte oder eine ungewöhnliche Form. Zapfenzahn, Zwillingszahn, Hyperdontie? Was steckt hinter diesen Bezeichnungen? Ungewöhnliche Zahnformen, doppelte oder fehlende Zahnanlagen oder angeborene Strukturdefizite treten oft beim Zahnwechsel zu Tage. Die moderne Zahnmedizin bietet Behandlungsmöglichkeiten auch bei ungewöhnlichen Fällen. Einer fehlt Wenn bestimmte Milchzähne lange nicht ausfallen wollen, ja noch nicht einmal lockerer werden, kann das daran liegen, dass der entsprechende bleibende Zahn gar nicht existiert. Überdurchschnittlich häufig betrifft dieses Phänomen die seitlichen oberen Schneidezähnen und die hinteren der beiden kleinen Backenzähne (Prämolaren) im Unterkiefer. Diese isolierten Nichtanlagen treten zu ein bis fünf Prozent auf. Im Unterkiefer verbleibt oft einfach der Milchbackenzahn in der Mundhöhle und kann über Jahrzehnte seinen Dienst tun, solange er keine Karies bekommt oder locker wird. Falls der Milchzahn tiefer als die übrige Kauebene steht, kann er mit Kontakt: einer Teilkrone wieder auf die richtige Höhe gebracht werden. proDente e.V. Dirk Kropp Aachener Str. 1053-1055 50858 Köln Telefon +49 221 170 99 7-40 Telefax +49 221 170 99 7-42 Mobil +49 163 776 336 8 [email protected] www.prodente.de Sind die bleibenden seitlichen Schneidezähne nicht angelegt, halten die entsprechenden Milchzähne oft nicht so lange durch. Bei den Betroffenen klaffen dann zwischen den mittleren Schneide- und den Eckzähnen Lücken. Oft wandern die Eckzähne etwas zur Mitte auf, ein lückenhaftes Lächeln entsteht.Durch eine kieferorthopädische Therapie besteht abhängig von der individuellen Zahnstellungs- und Bißlagesituation die Möglichkeit die Lücken aktiv zu schließen oder die Lücke für eine spätere implantologische Versorgung im Erwachsenenalter offen zu halten. Solange trägt der Jugendliche herausnehmbare Provisorien oder solche, die an den Nachbarzähnen mittels substanzschonender Klebung befestigt werden. Einer ist zuviel Der umgekehrte Fall ist ebenfalls möglich: Ein bestimmter bleibender Zahn ist doppelt vorhanden. Kann sich dieser überzählige Zahn gut in die Zahnreihe einstellen, spricht nichts dagegen, diesen zu belassen. Häufig entstehen allerdings unschöne Verschiebungen, die den Zusammenbiss beeinträchtigen. In diesem Fall entfernt der Zahnarzt in der Regel den doppelt angelegten Zahn, eventuell muss der Zahnbogen im Anschluss vom Kieferorthopäden ausgerichtet werden. Sind Weisheitszähne doppelt angelegt, haben Betroffene besonderes Pech. Die als dritte Molaren bezeichneten Weisheitszähne passen häufig schon nicht in die Zahnreihe, ein vierter Molar muss daher eigentlich immer entfernt werden. Ungewöhnliche Zahnformen Ungewöhnliche Zahnformen treten zwar selten auf, kommen aber immer wieder vor. Der sogenannte Zapfenzahn sieht – wie es der Name schon sagt – wie ein Zapfen aus. Diese verkümmerte Zahnform kommt bei oberen seitlichen Schneidezähnen vor, oft in Kombination mit Nichtanlagen. Dabei kann der eine seitliche Schneidezahn vollständig fehlen, der andere eine Zapfenform aufweisen. Die Gründe für diese ungewöhnliche Zahnform sind genetisch bedingt. Zahnmediziner können Patienten auch in solchen Fällen zu einem ästhetischen Lächeln verhelfen. Ein solcher Zahn kann zum Beispiel mittels Komposit zu einem „normalen“ Schneidezahn mit Schneidekante verbreitert werden. Ebenso kommen Veneers (dünne Keramikschalen) in Betracht. Die Nachteile von solchen Zapfenzähnen, gerade in Kombination mit Nichtanlagen, sind nicht nur ästhetischer Natur. Kommt es zu einseitigen Verschiebungen, sind die Gleitbewegungen des Unterkiefers zum Oberkiefer nicht mehr richtig gegeben und es kann zu Kiefergelenksproblemen und Verspannungen der Kaumuskulatur kommen. Bei einem Zwillingszahn ist ein bestimmter bleibender Zahn doppelt angelegt und beide Zahnanlagen sind in ihrer Entwicklung ganz oder teilweise miteinander verschmolzen. Solche Zähne brechen als ein besonders breiter Zahn durch, sofern die Vereinigung im Bereich der Zahnkrone stattgefunden hat. Der sogenannte Dens invaginatus (Zahn im Zahn) kommt bei oberen seitlichen Schneidezähnen vor. Bei diesen Zähnen ist der Schmelz weit in eine Vertiefung auf der Gaumenseite des Zahnes eingestülpt. Je nach Ausprägung der Einstülpung kann über eine Versiegelung dieses Bereiches mit einem dünnfließenden Komposit verhindert werden, dass Bakterien in die Vertiefung eindringen. 4.456 Zeichen, Beleg erbeten Initiative proDente e.V. – Fakten Fünf Verbände, die das gesamte dentale Leistungsspektrum in Deutschland repräsentieren, engagieren sich in der Initiative proDente e.V.: Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) Der Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) Der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) Bundesverband Dentalhandel (BVD) Warum diese Initiative? proDente hat sich zum Ziel gesetzt, fundiertes Fachwissen aus den Bereichen Zahnmedizin und Zahntechnik zu vermitteln. Die Initiative will zur Unterstützung der Zahnärzte und Zahntechniker engagierte Aufklärung für den Patienten bieten. proDente will den Wert gesunder und schöner Zähne darstellen. Vor allem die Aufklärungsarbeit von der Prophylaxe bis zur Prothetik steht dabei im Mittelpunkt. Für Zahnärzte und Zahntechniker präsentiert proDente ein umfangreiches Service-Angebot, um die Kommunikation mit den Patienten zu erleichtern. Aktivitäten proDente produziert wissenschaftlich fundiertes Informationsmaterial in verständlicher Aufmachung. Dazu zählen die Informationsbroschüre "Lust auf schöne Zähne" sowie insgesamt zehn Info-Blätter zu speziellen Gebieten der Zahnmedizin. Die Themenpalette wird regelmäßig erweitert. Im Internet ist proDente mit einem Informationsportal präsent (www.prodente.de). Geschäftsstelle Dirk Kropp, Geschäftsführer Public Relations, ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Öffentlichkeitsarbeit von proDente. Sitz der Geschäftsstelle ist Köln