1 Angiospermae 1. Was ist das Neuartige der Angiospermen gegenüber den gymnospermischen Gruppen? Nennen Sie mind. 5 Merkmale oder Merkmalsbereiche, bei denen Innovationen stattgefunden haben und erläutern Sie. (95) 5P/58P # Einschluss der Samenanlagen in einen Fruchtknoten (der zusammen mit Narbe und Griffel den Stempel bildet, welcher aus einem oder mehreren miteinander verwachsenen Fruchtblättern = Karpelle= Megasporophyllen gebildet wird) # primäre und überwiegende Zwittrigkeit der Blüten # Perianth # Pollenkitt: klebrige Substanz aus der Pollenkornoberfläche, die das zusammenhaften der Pollenkörner und das Haften am Blütenbestäuber bewirkt # primäre und überwiegende Zoogamie (Anemogamie sekundär) # starke Rückbildung des weibl. Gametophyten auf einige wenige (meist 8) Zellen und damit verbundenes Fehlen von Archegonien # Rückbildung des männl. Gametophyten auf 3 Zellen (Prothallium und Stielzelle fehlen) # doppelte Befruchtung und # Bildung eines triploiden sekundären Endosperms # Beschleunigung der Befruchtung # Tracheen # Siebröhren mit Geleitzellen # krautige Lebensformen (inkl. Anuelle!) 2. “Angiospermie“ bedeutet mitunter einen großen energetischen und strukturellen Aufwand für die Pflanzen. Worin bestehen aber die evolutiven Vorteile für die Pflanze? (94) 4P/56P # große vegetative Plastizität: #Entwicklung von sehr verschiedenartigen, besonders auch krautigen Lebensformen #Beschleunigung des Entwicklungszyklus (u.a. durch Reduktion des Gametophyten) # Ausbau des Leitsystems (Tracheen!) # starke anatomische, ernährungsphysiolog. und phytochem.* Differenzierungen (* sekundäre Inhaltsstoffe: Abwehrmittel, „Kampfmittel“, gegen phytophage Tiere, „Wettrüsten“ als wesentlicher Evolutionsfaktor!) # Eroberung verschiedenartiger Lebensräume # große Plastizität im Rekombinations- und Fortpflanzungssystem: # besonders durch die Heranziehung von tieren für die Bestäubung und Diasporenausbreitung # mehrfache Entwicklung zu Anemochorie und Autogamie, Apomixis 3. Welcher Stelentyp ist für die Wurzel der Angiospermen kennzeichnend? Beschreiben Sie ihn kurz. Wo kommt dieser Stelentyp bei rezenten oder fossilen Pflanzen noch vor, nennen Sie jeweils ein Beispiel? (85); (91) 3P/77P; # Actinostele: kräftiges, zentralliegendes Bündel, dessen (Innen-)Xylem im Querschnitt sternförmig ist und zwischen seinen Strahlen Phloem birgt (griech. Actinotos, von Strahlen umgeben); Achsenzentrum von Leitgewebe eingenommen: kein Mark Zentralzylinder von Wurzeln entspricht diesem Typ, ohne Einmündung von Blattspursträngen (Strasburger) 2 # bei Urfarnen (Psilophytopsida) , rezent: viele Bärlappe (Lycopodiopsida); Gabelblattgewächse (Psilotopsida) 4. Homologe Begriffe Farne - Angiospermen in Bezug auf Sporangienentwicklung (Makrosporophylle, Mikro-, Makroprothallium, Mikro-, etc.) (88); (96/2) fett gedruckte Begriffe gegeben # Heterospore Pteridophyta Angiospermae Mikrosporophyll Mikrosporangien Mikrosporenmutterzelle Mikrospore rückgebildete Mikroprothallien (in der Mikrospore) Antheridium Spermatozoid Staubblatt Pollensäcke Pollenmutterzelle Pollenzelle generative u. vegetative Zelle im Pollenschlauch bzw. Pollenkörner Spermazelle Megasporophyll Megasporangien Megasorenmutterzelle Megasporen rückgebildetes Megaprothallium (in der Megaspore) Archegonium Eizelle Karpell= Fruchtblatt Samenanlage (Nucellus) Embryosackmutterzelle Embryosackzelle Eiapparat, Polkerne u. Antipodenzellen im Embryosack Eizelle 5. Fruchtblätter stellen dem Typ nach ascidiate Blattorgane dar. Wie kommen solche ascidiaten Blätter zustande? Welche Zonierung lässt sich im Bau der Karpelle in einem apokarpen Gynoeceum im allgemeinen feststellen? Welche Zonierung zeigt dementsprechend ein coenocarpes Gynoeceum? (84); (85); (88); (91) 3P/77P # freiblättriges apokarpes = chorikarpes Gynoeceum: jedes Karpell bildet für sich einen Stempel; die Ränder des Karpells sind an der Bauchnaht (=Ventralnaht) miteinander verwachsen (z.B. helleborus sp.) Entwicklung eines freien Fruchtblattes: über einer unifascialen Stielzone bildet sich auf der Ventralseite eine meristematische Querzone peltates (schildförmig) Stadium; Ränder wachsen (auf der Rückenseite stärker als auf der Bauchseite) schlauchförmig (utricuat oder ascidiat) in die Höhe und lassen dabei nur einen Ventralspalt (Bauchnaht) offen; im Inneren (fertiler Hauptabschnitt d. Karpells = Fruchtknoten) an den Placenten Entwicklung der Samenanlagen; Schließen der Bauchnaht durch postgenitale Verwachsung; steril bleibtstielartiger Endabschnitt: Griffel (in seinem Inneren werden die Pollenschläuche geleitet und ernährt), als Empfängnisstelle für die Pollenkörner: papillöse oder schleimig-klebrige Narbe 3 an freien Karpellen von unten nach oben Zonierung in (Abb.3.2.201, Strasburger,33.Aufl.): vielfach Stielzone von Anfang an (congenital) geschlossene Schlauchzone (ascidiate Zone =a) Frucht erst während der Ontogenese (postgenital) geschlossene Verwachsungszone knoten (plikate Zone =p) Griffelzone (mit Narbe) Apicalabschnitt # coenokarpes Gynoeceum: 2 oder mehrere Karpelle sind miteinander verwachsen verschieden weit fortgeschrittene Verwachsungen in übereinanderliegenden Zonen : (Abb.3.2.201, Strasburger,33.Aufl.) Stielzone die basalen, ascidiaten Zonen der Karpelle sind miteinander congenital verschmolzen (synascidiat =sa) ebenso darüber die plikaten vollständig (symplikat =sp) bzw. unvollständig (hemisymplikat =hsp) verbunden die apicalen dagegen noch vielfach unverwachsen (asymplicat =asp) bei Verwachsung des Griffels lassen nur Narbenlappen Anzahl der beteiligten Karpelle erkennen Diese Gliederung kann durch nachträgliche postgenitale Verwachsungen verwischt werden; die 4 Zonen können sehr unterschiedlich gefördert bzw. teilweise auch völlig unterdrückt sein, Placenten und Samenanlagen können in allen, bes. aber den mittleren Abschnitten gebildet werden bei den ursprünglichen coenokarpen Gynoeceen erscheint das Ovar durch „echte“ Scheidewände gekammert: synkarp Wachstum der Septen gehemmt ganz oder teilweise ungefächerte Fruchtknoten: parakarp (auch nachträgl. Einzug sogenannter unechter Scheidewände) # Folge der verschiedenen Verwachsungsmöglichkeiten Varianten im Sitz der Samenanlagen (Plazentation): marginal: auf Wucherungen am Karpellrand laminal: auf Karpellspreite parietal: sitzen Fruchtknotenwand an und weisen ins Innere des Fruchtknotens # (Abb. 3.2.202, S.742, Strasburger, 33.Aufl.) chorikarp, laminal chorikarp submarginal bei (hemi-)synkarpen Fruchtknoten liegen marginale Plazenten in der Mitte: zentralwinkelständige Plazentation (Campanula trachelia) bei parakarpen Fruchtknoten (wenn Querzonen peltat angelegter Karpelle in geeigneter Weise verwachsen) entsteht vertikale Mittelsäule, die Samenanlagen trägt: freie zentrale Plazentation (Lysimachia sp.) 4 parietale Plazentation (Papaver rhoeas) 6. Zeichnen Sie den Querschnitt durch einen coenokarpen Fruchtknoten mit zentralwinkelständiger Plazentation. (85) 7. Welche Baumerkmale zeigen hypogyne, perigyne und epigyne Blüten? (85) # hypogyne Blüte: Blüte mit oberständigem Fruchtknoten, bei der die Blütenhüll- und Staubblätter unter dem Fruchtknoten stehen # perigyne Blüte: Blüte mit schlüssel- oder becherförmigem Blütenboden, der mit den Fruchtblättern nicht verwachsen ist; mittelständiger Fruchtknoten Übergangsform zwischen hypogyner und epigyner Blüte; # epigyne Blüte: Blüte mit unterständigem Fruchtknoten; Blütenhülle steht über dem Fruchtknoten [Versenken des Fruchtknotens in die ausgehöhlte (becher- bis röhrenförmige: Hypanthium) Blütenachse und Verwachsung mit ihr] 8. Welche Einrichtungen der Blüte können Selbstbestäubung verhindern? (94) 2P/56P; # durch genetische Inkompatibilität und Selbststerilität (entwicklungsphysiolog „Filterwirkung“ von Narbe und Griffel!) # Heterostylie: Unterschiedliche Griffellängen (Narbenpositionen) und dazu passenden Staubbeutelpositionen auf verschiedenen Individuen (Primula, Oxalis acetosella,..) # Dichogamie (zeitl. Verschiedene Reifung von Staubblättern und Narben): Prot(er)andrie (Vormännlichkeit): z.B. Plantago Prot(er)ogynie (Vorweiblichkeit): z.B. Epilobium angustifolium # Herkogamie (räuml. Trennung von Staubblättern und Narben) z.B. Blüte (3 Teilblumen) bei Iris 9. Welche Bestäubungsmodi kommen insgesamt bei den Angiospermen vor? Charakterisieren Sie die Syndrome von zwei dieser Modi. (95) 4P758P; # GENERALISTEN (Käfer, Fliegen, Blasenfüßler, Motten), z.B. Winteraceae Sambucus nigra, Heracleum sponylium, Aegopodium podagraria ZOOPHILIE 1. Entomophilie (Insektenbestäubung) Cantharophilie (Käfer-): leicht zugängliche Scheibenblumen Pollenblumen 5 grünl. o. weißliche Farben, ohne Saftmale dunkle, aromat. duftende Blütenhöhle starker Duft Anthese koordiniert mit Aktivität der Käfer --< oft nächtl. Anthese Antifraßstrukturen: dicke Gewebe, Futterkörper, große Zahl an Staubblättern, Staubbätter mit Konnektivschilde Thermogenese Myophilie (Fliegen-): kleine, flache Scheibenblumen offen abgeschiedener Nektar geruchslos Theobroma cacao, Herrania sp., Eucoma bicolor Sapromyiophilie (Aasfliegen-): Fallenblumen intensiver Aasgeruch grünl.-braune Fleckung Melittophilie (Bienen- und Hummel-): zygomorphe Blüten mit Landeplatz (Fahnen-, Rachen- und Lippenblumen) gelbe, violette, purpurne und blaue Farben Saftmale mäßig tief verborgener Nektar leichter Duft Eucomis comosa, Solanum rantonnetii, Solanum laciniatum, Passiflora sp., Pelargonium sp., Hebesp., Trifolium sp.,Orchidaceae: Cymbidium sp., .. Psychophilie (Schmetterlings-): lange, enge Kronröhren (Röhrenblumen, Stieltellerblumen) tief verborgener Nektar häufig purpurne bis rote Farben aufrechte Stellung Anthese während des Tages Lantana camara, Bougainvillea glabra Sphingophilie (Nachtschwärmer-): lange, enge Kronröhren (Röhrenblumen, Stieltellerblumen) tief verborgener Nektar weißl. Farbe intensiver, angenehmer Duft waagerecht gestelle o. hängend Anthese am Abend Oenothera sp., Silene vulgaris 2. Ornitophilie (Vogel-): große Blumen (ohne Landeplatz bei Kolibri) (Becher-, Röhren- oder Pinselblumen) grelle Farben, starke Farbkontraste, häufig rot nur schwacher oder fehlender Duft 6 Nektar (evtl. dünnflüssig, z.T. tief verborgen) Fuchsia sp., Clivia nobilis, Cestrum aurantiacum, Abutilon sp. 3. Chiropterophilie (Fledermaus-): robuste Blumen meist Becher- o. Glockenblumen, auch Pinselblumen mit leicht zugänglichem Nektar exponierte Stellung nächtl. Blütezeit intensiver Frucht- oder Gärungsgeruch reiche Nektar- (und Pollenproduktion) ANEMOPHILIE (Wind-) (siehe 9.; (84)) HYDROPHILIE (Wasser-): Valisneria: weibl. Blüte auf Wasseroberfläche Thalassia: ganz unter Wasser 10. Aufgrund welcher Merkmale bzw. Merkmalskombinationen kann man bei Blüten auf Windbestäubung schließen? Nennen Sie Beispiele. (84) # große Pollenmengen # Schwebefähigkeit des Pollens # kein Pollenkitt # große Narben # keine Lock- und Reizmittel # Blüten oft eingeschlechtig und unscheinbar # Blütezeit vor der Blattentfaltung # Vorkommen an windexponierten Standorten # Reduktion der Zahl der Samenanlagen # Beispiele: Hamamelididae, Populus, Juncales, Poales, Arecaceae, Artemisia, Thalictrum, Sanguisorba minor, Acer negundo, Fraxinus excelsior 11. Charakterisieren Sie Käfer- und Bienenblumen. Geben Sie jeweils ein Beispiel. (94) 2P/56P # (siehe 8.) 12. Welche Methoden haben Insektivoren entwickelt. Schildern Sie kurz und nennen Sie jeweils ein Pflanzenbeispiel. Welchen Vorteil bringt die Insektivorie der Pflanze? (94) 4P/56P # Vorkommen: auf nährstoffarmen, insbesondere N-armen Substraten (z.B. Hochmoore); # ernährungsphysiolog. Bedeutung: zusätzliche organische Stickstoffquelle # Verdauung der Beute: ausschließlich extrazellulär; die Enzymgemische werden von Verdauungsdrüsen abgeschieden, die Resorption des Verdauungsgutes erfolgt durch drüsenartige Zellen # Blätter mit sekretausscheidenden Emergenzien (Drosera) # Schlauchblätter als „Schluckfallen“ (Utricularia) [siehe 12.] # Klappfalle, zusammenklappbare Blattspreiten (Dionaea) # kannenförmige Schlauchblätter als Gleitfallen (Nepenthes) 7 13. Wie kommt der Unterdruck in der Utricularia-Fangblase zustande? (93) 1P/56P # Der Deckel verschließt den Fangbecher luftdicht, durch aktives Herauspumpen von Wassser aus dem Fangbecher und Adhäsions- und Kohäsionskräfte Unterdruck 14. Worin besteht die Ökonomisierung in der Entwicklung der Samenanlage der Angiospermen im Vergleich zu den Gymnospermen? (85) # keine Befruchtung keine Ausbildung von Endosperm bei Nichtbefruchtung kein Energie- und Materialverlust 15. Wie erfolgt die sogenannte Doppelte Befruchtung, bei welchen Pflanzengruppen (Unterabt. bzw. Entwicklungsstufe tritt sie auf und welche Vorteile hat sie? (96/2) 3P/59P # Angiospermae: Spermazelle + Eizelle Zygote Embryo Spermazelle + sekundärer Embryosackkern (triploides) sekundäres Endosperm (aus Verschmelzung d. 2 Polkerne) 16. Welche Gewebe eines Samens können als Nährgewebe differenziert sein? Nennen Sie jeweils ein Beispiel. (84) # Endosperm (Ricinus communis, Triticum) # Nucellus Perisperm (Piper nigrum) # im Embryo selbst ( Walnuss, Eiche, Keimblätter von Leguminosen, Hypocotyl der Paranuss, viele Rosaceen) 17. Kennzeichnen Sie die folgenden Begriffe und geben Sie jeweils ein Beispiel: Balg, Hülse, Schote, Karyopse, Panzerbeere, Samara, Sammelnussfrucht, Achäne, Kapsel, Beerenfruchtstand. (94) 5P/56P; # Balg: Streufrucht aus 1 Karpell, das sich an der Verwachsungsnaht (=Bauchnaht) öffnet; Helleborus, Paeonia # Hülse: Streufrucht aus 1 Karpell, das sich an der Verwachsungsnaht(=Bauchnaht) und an der Mittelrippe (=Rückennaht) öffnet; Fabaceae # Schote: Sonderform der Kapsel aus 2 oder 4 parakarp verwachsenen Karpellen, die sich klappig von ihren Rändern ablösen(bei Brassicaceae zusätzlich falsche Scheidewand); Chelidonium, Brassicaceae # Kapsel: Streufrucht aus coenokarpem Gynoeceum; Papaver, Caryophyllaceae, Tulipa # Karyopse: Sonderform der Nuss bei den Poaceae(aus oberständigem Fruchtknoten) mit inniger Verwachsung von Testa und Perikarp; „Getreidekorn“ [# Nuss: trockene Schließfrucht mit meist 1 Samen, aus coenokarpem Gynoeceum; Betulaceae, Tilia (Linde) ??mehrsamige Nuss: Arachis (Erdnuss) = Hülse?????] [# Nüsschen: aus 1 Fruchtblatt bestehende, einsamige, trockene Schließfrucht; Fragaria, 8 Anemone] [# Beere: fleischige oder saftige Schließfrucht: Exokarp häutig oder ledrig, Endokarp fleischig oder saftig; Coffea arabica, Lonicera xylosteum] # Panzerbeere: Schließfrucht, Schale = Verwachsung aus Blütenachsenteil und Perikarp; z.B. Zitrone, Musa (Banane) # Samara # Sammelnussfrucht: Fragaria; Blütenboden stark fleischig („Achse“), Karpelle einsamig auf kegelförmiger Achse # Achäne: einsamige Nuss der Asteraceae (aus unterständigem Fruchtknoten); (manchmal auch allg. für einsamige Schließfrüchte verwendet) [# Fruchtstand: Früchte eines gesamten Blütenstandes zu einem Fruchtstand vereinigt; Ficus carica (Feige); Morus nigra (Maulbeere); Tilia (Linde), Arctium (Klette)] # Beerenfruchtstand: Fruchtstand aus Saftfrüchten mit gänzlich fleischigem Perikarp; Ananas sativa 18. Charakterisieren Sie folgende Fruchtformen und geben Sie jeweils ein Beispiel an: Schote, Beere, Steinfrucht, Hülse, Balg. (85) # Steinfrucht: von außen nach innen: Exokarp(meist häutig); Mesokarp ( meistfleischig oder saftig oder fasrig); Endokarp (steinharte Schale); Kokosnuss, Holunder # (siehe 17.) 19. Charakterisieren Sie morphologisch und anatomisch folgende „Nüsse“: Paranuss, Haselnuss, Erdnuss, Walnuss, Kokosnuss. Was wird hauptsächlich gegessen? (91/2) 5P/60P # Paranuss: holzige Deckelkapselfrucht, gegessen wird der Same # Haselnuss: Nuss, die von 3 Tragblättern umhüllt und verwachsen ist, gegessen wird der Same + Testa # Erdnuss: Hülsenfrucht, unterirdisch; gegessen wird der Same # Walnuss: Steinfrucht, gegessen wird der Same # Kokosnuss: Steinfrucht; gegessen wird Endosperm 20.. Nenne zu jeder Familie eine typische Fruchtform und charakterisiere sie kurz: Lamiaceae, Brassicaceae, Apiaceae, Poaceae, Asteraceae, Ranunculaceae, Aceraceae, Fabaceae (93) 8P/56P # Lamiaceae: Frucht in 4 einsamige Teilfrüchte (Klausen) zerfallend # Brassicaceae: 2 klappig aufspringende Schot (oder Schötchen); meist mit falscher Scheidewand zweifächrig; selten: Nuss, Gliederschote/-schötchen, Beere # Apiaceae: 2 teilige Spaltfrucht # Poaceae: Karyopse (siehe 17.) # Asteraceae:1 samige Nüsse oder Achänen 9 # Ranunculaceae: meist Sammelfrucht aus Balgfrüchten oder Nüsschen; selten scheidewandspaltige Kapsel oder mehrsamige Beeren # Aceraceae: geflügelte Spaltfrucht # Fabaceae: Balgfrucht oder Nüsse 21. Welche Fruchttypen bilden die Vertreter der Spiraeoideae, Rosoideae, Maloideae und der Prunoideae aus? Beschreiben Sie den Bau und ggf. die Entwicklung. (95) 4P/58P; #Progressionen innerhalb der Rosaceen: Balg Nuss; Einzel- Sammelfrucht; flacher ausgehöhlter Blütenboden; ober- unterständiger Fruchtknoten # Spiraeoideae: vielsamige Bälge in Sammel-Balgfrüchten (Spiraea) # Rosaoideae: Nüsschen (= Einblatt-Nüsse) (Potentilla = Fingerkraut) Sammelnüsschenfrüchte (Fragaria = Erdbeere) Sammel-Steinfrüchte (Rubus = Brombeere, Himbeere, etc.) # Maloideae: Steinfrüchte (Crataegus= Weißdorn) Apfelfrüchte (Malus = Apfel, Pyrus = Birne) # Prunoideae: Steinfrüchte (Prunus = Kirsche, etc.) 22. Was sind Merikarpien? (85) # Teilfrüchte einer Spaltfrucht Spaltfrüchte sind Schließfrüchte, die bei der Reife entlang der Verwachsungsstellen ihrer Karpelle zerfallen, z.B. Malva, Acer, Apiaceen 23. Was ist ein Strobilus und wo kommt ein solcher Strobilus bei den Angiospermen vor? (88?); (92) 1P/59P; # Blütenbau mit schraubiger Stellung (# Zapfen der Coniferen) #Angiospermen: Magnolie 24. Welche Teile welcher Frucht finden Sie im allgemeinen auf einem Zigeunerschnitzel? (85) 25. Gibt es Kakteen (Cactaceae) mit Laubblättern? (88?) # Ja: Pereskia und Pereskiopsis 26. Was versteht man unter einem Phyllodium, unter einem Phyllocladium und unter einem Platycladium? Nennen Sie jeweils ein Beispiel. (84) (85) # Phyllodium: zu Assimilationsorganen umgebildete Blattstiele; häufig wird dabei die Blattspreite reduziert und der Blattstiel spreitenähnlich flach (xeromorphe oder Trockenheitsanpassung, bekannt bei den meisten Akazien) # Phyllocladium: 1. Bei Flechten, die Algen enthaltenden, von den Stämmchen meist deutlich abgesetzten, blattähnlichen Gebilde; sind sehr verschieden gestaltet, können funktionell aber als Assimilatoren gelten 2. blattartige Kurztriebe 10 # Platycladium: blattartig verbreiterte Langtriebe, grüne Flachsprosse, die bei Reduktion der Blätter deren Funktionen übernehmen (z.B. Opuntia, Muehlenbeckia) # siehe S. 41 Strasburgerfragen 27. Saprophytische höhere Pflanze? Beispiel mit Erläuterung. (88?) 28. Schematischer Querschnitt durch Haustorium von Rhinanthus sp. (Scrophulariaceae) mit Beschriftung. (88?); (93) 3P/56P; 29. Wo kann bei den Angiospermen Speichergewebe ausgebildet sein? Beschreiben Sie kurz und nennen Sie jeweils ein Beispiel. (95) 4P/58P; # Wurzel 8Rübe) # Blatt: Aloe Speicherung im Mesophyll Peperomia Speicherung in multipler Epidermis # Stamm: Euphorbia Wasserspeicherung im Rindengewebe 30. Was sind die Eigenschaften der Orchidaceae und der Bromeliaceae, die eine epiphytische Lebensweise ermöglichen? (95) 2P/58P # lange Nährwurzeln # Luftwurzeln, äußerste Schicht stirbt ab Velamen radicum # Einrichtungen zum Sammeln von Humus und Wasser ( Vogelnestfarne, Geweihfarn, Dischidia, Orchideen) # Absorptionshaare und „Cisternen“, Saugschuppen auf der Innenseite der Blätter (Bromelien) # Spross- und Blatt-Sukkulenz (epiphyt. Cacteen) 31. Welche Methoden haben Kletterpflanzen entwickelt? Geben Sie mind. fünf Methoden mit je einem Beispiel an. (95) 5P/58P # Schlingpflanzen (Convolvulus, Lonicera) # Rankenkletterer: Sprossranken (Vitis, Passiflora) Blattranken (Vicia, Clemtis, Nepenthes) Blattstielranken (Cissus, Asarina) Wurzelranken (Vanilla, Philodendron) # Haftwurzelkletterer (Hedera) # Spreizklimmer: Seitensprosse (Solanum) Kletthaare (Galium) Stacheln (Rosa, Rubus) Dornen (Bougainvillea)