1. Einleitung „Balance in der Bewegung in ihrer gesamten Vielfalt zu erleben, kann helfen, dem Geheimnis des reiterlichen Gefühls näher zu kommen“. VON DIETZE Video 1.1 Zielstellung der Arbeit Reiten – eine Frage der Balance?! Struktur des Reitsports Die Grundlagen für einen Dialog zwischen Reiter und Pferd und somit für den reiterlichen Erfolg sind neben der Beweglichkeit die koordinativen Fähigkeiten. Leider werden diese in der Praxis selten zusätzlich geschult. Kompensationsmöglichkeiten vorhandener Schwächen bestehen evtl. noch in den unteren Leistungsklassen, jedoch kann ein Reiter mit koordinativen Schwächen trotz intensiver Bemühungen und gutem Reitunterricht in seiner reiterlichen Entwicklung nicht voran kommen (LÖTZERICH,BOJER). Theoretische und experimentelle Analysen, die sich mit dem Reitsport beschäftigen (z. B.???), haben zum überwiegenden Teil Optimierungen der Leistumgsfähigkeit des Reiters im Bereich der Muskulatur und des Herz - Kreislauf Systems zum Ziel. Eine zentrale Voraussetzung für die REALISIERUNG DER INDIVIDUELL OPTIMALEN Leistung, die Kontrolle des Gleichgewichts wird kaum experimentell bearbeitet, Auf dem Gebiet der Anfängermethodik besteht zwar Übereinstimmung bezüglich der Bedeutung der Gleichgewichtsregulatuion, Erkenntnisse über die Trainierbarkeit und Meßbarkeit fehlen jedoch weitgehend. Mit Hilfe des Pliance horse Systems sollen vorhandene Schwächen vergleichbar Aufgezeigt werden sowie die Meinung der Experten hinsichtlich der Sitzbeurteilung unterstützt werden. Somit soll die Effektivität eines speziellen Balancetrainings für Reiter aufgezeigt werden. Wie sollte ein Ergänzungstraining zur Verbesserung der Balancefähigkeit des Reiters konzipiert sein? Kann die reitspezifische Balance durch dieses Training verbessert werden? Ist ein geringer zusätzlicher Trainingsaufwand von 45 Minuten pro Woche ausreichend um eine solche Verbesserung zu erzielen? Besteht ein Zusammenhang zwischen der Balancefähigkeit und dem Erbringen einer bestimmten Leistung beim Reiten? Inwieweit sind Balanceverbesserungen durch ein Training mit dem mtd-balance System effektiv für die Verbesserung der reitspezifischen Balance? Sind für die Experten sichtbare Sitz- und Balancefehler anhand der Druckmessverteilung zu erkennen bzw. liefert sie ergänzende Hinweise für den Trainer? Harmonie Einwirkung Reiterliches Gefühl Richtige Hilfengebung Sicherheit Freude Balance Losgelassenheit Koordination Konzentrationsfähigkeit Rhythmusgefühl Abb?: aus Richtlinien für Reiten und Fahren Nur wenn die Basis stimmt, kann sich der Reiter weiterentwickeln, sicher reiten und hat Freude am Reiten... 1.2 Aufbau der Arbeit 2. Theoretische Grundlagen 2.1 Struktur des Reitsports Der Reitsport ist heute eine wachsende und professionelle Sportart. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) weist mit 2,49% Mitgliederwachstum die zweithöchste Zuwachsrate der zehn größten Sportverbände innerhalb des Deutschen Sportbundes (DSB) auf. Insgesamt wird der organisierte Reitsport von 711.512 Mitgliedern aus Reitund Fahrvereinen getragen und liegt in der Rangliste der DSB – Sportvereine auf dem 7. Platz.. Den größten Mitgliederanteil stellen mit zwei Dritteln die Frauen. 349.391 Mitglieder sind jünger als 26 Jahre (SPRINGMANN 1998). Alternativ zum organisierten Reitsport der FN gibt es noch andere Möglichkeiten für Reiter, sich zu organisieren oder diesem Sport nachzugehen, ohne einer Organisation anzugehören. Aus der ehemals elitären Sportart Reiten ist durch die starke Frequentierung ein Breitensport geworden. Allgemein wird der Reitsport von Laien oft als ein wenig belastendes Vergnügen Abgetan, weil das Pferd den Reiter trägt. Aus einigen Literaturstellen geht hervor, das der Reitsport zwar eine positive Wirkung auf die Muskulatur, jedoch nur eine relativ geringe Herzkreislaufbelastung für den Reiter darstellt (HOLLMANN 1990, ROST 1997). ... Inwiefern die körperliche Belastung beim Reiten eine Rolle spielt, hängt jedoch von der Art und Weise der Durchführung ab... 2.2 Körperliche Beanspruchung durch das Reiten „Das Reiten fordert den ganzen Menschen. Es beansprucht die großen Organsysteme, verlangt eine Vielzahl von typischen Bewegungsfertigkeiten sowie psychische Fertigkeiten, die mit „ Pferdeverstand“ oder “Reitergefühl“ umschrieben werden. Das gilt für alle Reitweisen und reitsportlichen Disziplinen, wenn gleich mit unterschiedlicher Gewichtung. Koordination, Beweglichkeit, Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer – nach diesen fünf motorischen Hauptgruppen (Erläuterung s.u.) wird die körperliche Beanspruchung unterschieden. Demnach ist das Reiten eine überwiegend statische, allgemeine aerobe Langzeitbelastung mit vorrangiger Beanspruchung auf sportartspezifische Koordination und Beweglichkeit.“ HEIPERTZ-HENGST: Fürs fürs Pferd? 1996 Anteile der motorischen Beanspruchungsformen beim Reiten Aus: Freizeit im Sattel 5/96 HEIPERTRZ-HENGST 2.2.1 Gleichgewicht und Balance Die Grundform der körperlichen Tätigkeit „Reiten“ definiert sich als Sitzen zu Pferde in den Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp in Form des Vollsitzes (ausgesessen) oder als Leichtsitz 8Entlastungssitz). Der auf dem Pferd sitzende Reiter sitzt so, daß sein Schwerpunkt senkrecht über dem Schwerpunkt des Pferdes liegt (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG 1994). Sich in jeder Gangart und Bewegungsrichtung aufrecht zu halten, die Balance und das Gleichgewicht zu bewahren, ist das Ziel eines jeden Reiters. Ohne Balance würde der Reiter vom Pferd fallen oder müßte sich mit Kraft festhalten. Das Gleichgewichtsgefühl und die Koordination der aufrechten Haltung in allen Bewegungssituationen des Pferdes sind somit Grundvoraussetzungen für jeden Reiter (BUCH 1997,S.13f. ....GEHRKE,diplab.,s.11) In der klassischen Reitlehre findet sich die Aussage: “Der Reiter sitzt auf den beiden Gesäßknochen und auf dem Spalt“(vgl. MÜSELER 1973) Der auf dem Pferd sitzende Reiter sitzt so, daß sein Schwerpunkt senkrecht über dem Schwerpunkt des Pferdes liegt. “ Jede Bewegung des Pferdes ( Vorstrecken oder Aufrichten von Hals oder Kopf ) jedes Seitwärtsbiegen links oder rechts, verschiebt den Schwerpunkt des Pferdes mehr oder weniger. Der Reiter muß seinen Schwerpunkt möglichst immer in Übereinstimmung mit dem Pferd bringen oder Halten, d.h. er muß balancieren“ (MÜSELER 1973,36). Korrekter Sitz (Mitte) und häufige Fehlhaltungen (Links und Rechts) Aus: SWIFT, Reiten aus der Körpermitte, Wien 1985 Balance bedeutet daß sich der Reiter mit dem geringstmöglichen Kraftaufwand in jeder Phase rhythmisch mit dem Pferd bewegt – nur dann kann auch das Pferd sein eigenes Gleichgewicht finden und halten. Balance ist ohne Bewegung nicht möglich. Im Dressursitz wird diese Bewegung minimiert – Balance in höchster Koordination. Die Wichtigkeit der seitlichen Balance für Pferd und Reiter wird im Wechsel von geraden und gebogenen Linien deutlich. Taktmäßige und ausbalancierte Bewegungen führen bei Pferd und Reiter schließlich zur Losgelassenheit. Losgelassenheit ist die der Situation adequate Anspannung der Muskulatur. Sie ist gekennzeichnet durch einen ständigen Wechsel von Anspannung und Entspannung (vgl. DIETZE). Befindet sich der Reiter dagegen nicht im Gleichklang mit der Bewegung des Pferdes, da er sein Gewicht nicht ausbalancieren kann begibt der Reiter sich vor bzw. hinter die Bewegung; dies hat zur Folge, daß das Pferd in seinem natürlichen Takt gestört wird und mit Ausweichbewegungen reagiert. „ Ein unausbalancierter Reiter ist wie ein schlecht gepackter, nicht festgeschnallter Rucksack. Je besser in einem Rucksack das Gewicht verteilt ist, und je ruhiger er auf dem Rücken liegt , desto weniger anstrengend ist das Gehen; das Gewicht des Rucksacks spielt dann eine Nebenrolle. Genauso ist es beim Reiten. Ein großer kräftiger Reiter kann einem Pferd leichter erscheinen als ein wackeliges „Fliegengewicht“. Je stiller der Sitz ist, desto eher wird das Pferd eine Veränderung des Sitzes wahrnehmen können.“ (DIETZE,S.33,34) Durch die Richtungs- und Tempounterschiede kommt es zu Übertragungen von Flieh-, Zentrifugal- und Zentripetalkräften (vgl. STRAUß 1991?????). Gangmechanik des Pferdes und seine Übertragung auf den Reiter s. therapeutisches reiten; sowie BUCH,s.14 Das Gleichgewicht dews Pferdes „Das Thema Balance ist (...)nicht nur ein Problem des Reiters, es ist vor allem ein Problem des Pferdes.“ HEMPFLING,1993,S.48 Das Reiten stellt aus der Sicht des Pferdes vor allem eine Gefährdung seines eigenen Gleichgewichts dar. In der Natur befindet sich das ausgewachsene Pferd permanent im Gleichgewicht. Dies ist notwendig, da es im Vergleich zu seiner schweren Körpermasse sehr zierliche Gliedmaßen hat vgl. HEMPFLING 1993,S.48. Was es für das Pferd bedeutet, einen Reiter zu tragen, läßt sich in etwa mit dem Gefühl vergleichen, welches wir beim Tragen eines Rucksacks verspüren. Ein Rucksack, der schlecht gepackt ist, dessen Riemen falsch eingestellt sind und der daher auf den Schultern schlecht ausbalanciert ist, trägt sich unangenehm und schwer. Ist ein Rucksack jedoch genau auf den RÜCKEN DES Tragenden eingestellt und gut ausbalanciert, kann viel müheloser getragen werden, auch wenn er objektiv mehr wiegt vgl. SWIFT:reiten aus der Körpermitte,1990,S.13. Dazu kommt, daß der Reiter für das Pferd keine statische Last ist, sondern eine Bewegliche. Dies bedeutet für das Pferd zusätzlich zum Gewicht unberechenbare Schwerpunktverlagerungen dieser Last.“ STRAUß:Hippotherapie.1991,S.11 Die Aufgabe des Reiters besteht demzufolge darin, das Gleichgewicht des Pferdes so wenig wie möglich zu stören, so daß er dem gut gepackten Rucksack gleichkommt. Dies ist möglich, indem er sich in der Bewegung genau auf dem Pferd ausbalanciert und sein eigenes Gleichgewicht mit dem Gleichgewicht des Pferdes in Einklang bringt. Voraussetzung für den gewünschten harmonischen Bewegungsdialog Pferd-Mensch ist, daß ihre Schwerpunkte möglichst in jeder Bewegungsphase senkrecht übereinander liegen und somit die Schwerpunktlinien übereinander liegen. Der ausbalancierte Sitz des Reiters Der Begriff „Sitz“ beim Reiten ist irreführend, da diese Form des Sitzens nichtsd mit dem Sitzen auf einem Stuhl gemeinsam hat. Der Sitz des Reiters ist eher mit dem Stehen oder Laufen vergleichbar. vgl. JOST: Die Bedeutung des Reitens zur Entwicklung bei Kindern“ 1994,S.20/21 Beim Stehen kann der Mensch sich nie völlig bewegungslos verhalten. Er führt stets kleinste Ausweichbewegungen durch, um die Balance zu halten. Diese Bewegungen finden auch beim Dressursitz statt. Beim geübten Reiter sind sie jedoch so minimal, daß der Sitz auf den Betrachter völlig starr und unbeweglich wirken kann, wodurch das Vorurteil entstehen kann, Reiten hätte nichts mit Bewegung zu tun. Der wichtigste Körperteil des Reiters ist sein Becken. “Schließlich ist über das Gesäß, das Becken des Reiters der Körperteil, der am direktesten im Kontakt mit dem Pferd steht, und darum ist es nur logisch, daß auch von hier aus die wichtigsten Informationen übertragen werden.“ HEMPFLING 1993,S.161 Der Reiter sollte mit entspannten Muskeln so tief wie möglich im Sattel sitzen. Werden die Gesäßmuskeln dagegen angespannt, hebt sich der Reiter automatisch ein Stück aus dem Sattel heraus vgl FN: Richtlinien für Reiten und Fahren 1994,S.52. Wenn der Reiter im Schwerpunkt und damit im Gleichgewicht des Pferdes sitzt, hat sie für das Pferd den Effekt, als ob er sein „Gleichgewicht abgibt“ vgl. STRAUß. Der Reiter sitz dann im Pferd, nicht mehr auf dem Pferd, Pferd und Reiter werden eins vgl. VON DIETZE, 1993,S:16. Im Idealfall findet eine gleichmäßige Verteilung des Gewichts auf dem Gesäß und auf den Oberschenkeln statt vgl. SWIFT,1990,S:74. Die Muskeln müssen dafür gleichmäßig entwickelt sein, um die geringe Stabilität zu unterstützen, die der reiterliche Sitz bietet. Er sitzt nur „auf einem begrenzenten Kufenabschnitt, den Sitzbein - Schambeinästen.“ MEYNERS:Reitpädagogische Grundlagen für den Ausbilder...1992,S.38. Das Becken wird, sofern die Muskeln nicht verkrampft sind, durch die Bewegung des Pferdes passiv bewegt. Diese passive Bewegung ist die erste Voraussetzung, um das optimale Gleichgewicht auf dem Pferd zu finden DIETZE, 1993,S:34 Während das Becken des Reiters in ständiger Bewegung ist, um die Bewegungsübertragungen durch das Pferd auszugleichen, werden alle anderen Körperteile des Reiters relativ ruhig gehalten. Die Beine hängen locker aus der Hüfte herunter und liegen leicht und flach am Pferdeleib an. Beine und Füße sind die Grundbausteine (Fußnote1 auf das Bild der Grundbausteine gehe ich im folgenden noch näher ein), auf denen alle anderen Körperteile des Reiters aufbauen. Die Fußgelenke sollten sich folglich genau unter den Hüftgelenken befinden, um das Gleichgewicht des Reiters zu gewährleisten vgl. SWIFT,1990,S.86/87. Hüft- Knie- und Fußgelenk werden lockergelassen. Ist eines dieser Gelenke verspannt, überträgt sich diese Verspannung auf alle anderen Gelenke und ein losgelassener , ausbalancierter Sitz ist nicht mehr möglich. Die Beine dürfen darüber hinaus nicht nach innen oder außen verdreht werden, wie es häufig als Folge von unsinnigen Reitkommandos geschieht so auch SWIFT, 1990,S:86/87. Der Grund dafür, daß beim Dressursitz ein leicht einwärts gedrehtes Bein gefordert wird, liegt darin, daß diese Drehung eine Streckung des Beines fördert vgl.VON DIETZE. Eine leichte Absenkung der FERSE ERGIBT SICH DURCH DIE Schwerkraft von allein, so daß die Ferse nicht aktiv heruntergedrückt werden muß. Ein übertriebenes Senken der Ferse hat lediglich eine unerwünschte Feststellung des Fußgelenkes zur Folge, welches die Pferdebewegung dann nicht abfedern kann, die durch das Becken und die Beine übertragen wird. SWIFT1990,S:87 Und FN, Richtlinien für Reiten und Fahren 1994, S.53. Die Bausteine über dem Becken sind Brustkorb, Schultern, Hals und Kopf. Sie sollten genau übereinander stabil aufgebaut sein, so daß man eine gedachte Fallinie von den Ohren über Schultern, Brustkorb und Becken bis zu den Fußgelenken ziehen Kann. vgl SWIFT. SWIFT verwendet das Bild der Bausteine, um die Ökonomie des ausbalanciertes Sitzes zu betonen. Ein Turm bei dem alle Bausteine gerade aufeineander liegen, ist stabiler als einer, dessen einzelne Teile sich nach vorne oder hinten verschieben. Folglich ist bei einem ausbalancierten Sitz weniger Muskelkraft notwendig, um das Gleichgewicht auf dem Pferd zu erhaltenSWIFT,S.27. „ Das Balancieren der Wirbelsäule auf dem dreidimensional bewegten Becken beim Reiten gelingt umso besser, je gerader die Wirbelsäule sich aufrichten läßt. In dieser Haltung sind optimale Gleichgewichtsreaktionen möglich.“ STRAUß: Hippotherapie 1991, S.16. Der Oberkörper muß darüber hinaus auch seitlich ausbalanciert werden.. Das Gesäß darf nicht nach rechts oder links verschoben sein. Oft ist auch seitliches Einknicken in der Hüfte oder Taille die Ursache für eine asymetrische Haltung des Reiters auf dem Pferd.vgl VON DIETZE 1993,S.148-150. Die schultern, die den Baustein über dem Oberkörper bilden, sollten locker auf dem Oberlörper ruhen, so daß eine unverspannte Arm- und Handhaltung möglich ist. Die Brust wölbt sich dabei leicht nach vorn vgl. FN:Richtlinien für Reiten und Fahren. 1994,S. 53. Ähnlich wie das Becken, als unterster Baustein des Oberkörpers, übernimmt auch der Kopf als oberster Baustein eine wichtige Rolle beim Reiten. Viele Reiter schauen häufig auf den Pferdehals und lassen dadurch einen Knick in der Halswirbelsäule entstehen. Die einzelnen Teile des Oberkörpers sind wie drei Zahnräder miteinander verbunden. Kippt der Kopf nach vorne ab, wölbt sich demzufolge der obere Teil der Rumpfes nach hinten, während das Becken wiederum nach vorne kippt VON DIETZE 1993,S. 47/48. An diesem Bild wird deutlich, weshalb in der Alexandertechnik die Primärkontrolle die Primärkontrolle des Körpers durch den Kopf betont wird. vgl. SWIFT, 1990S.61. Der Kopf sollte frei und aufrecht getragen und auf dem Oberkörper ausbalanciert werden. Mit einer falschen Kopfhaltung sit das lockere Mitschwingen im Becken aufgrund der gegenseitigen Beeinflussung aller Körperteile nicht mehr möglich FN:Richtlinien für Reiten und Fahren, 1994,S. 53. Für eine unabhängige Reiterhand, die die Grundvoraussetzung für eine sensible Einwirkung im Pferdemaul darstellt, ist nicht nur die Armhaltung, sondern der gesamte Sitz von Bedeutung. „Wenn die Bewegungen des Pferdes nicht weitgehend von ihren Hüftgelenken, Knien und Fußgelenken abgefangen werden, dann hüpfen ihre Schultern, und ihr Kopf wackelt. In diesem Fall würde sich die heftige Bewegung in ihren unruhigen Händen widerspiegeln „vgl. SWIFT,1993,S.96. Um eine unabhängige Reiterhand zu erreichen, müssen die Oberarme locker herabhängen, während die Unterarme getrragen werden. Der Winkel in den Ellenbogen richtet sich nach der individuellen Höhe des Pferdemaules. Die Unterarme sollten eine Verlängerung der Zügellinie darstellen. Es darf sich kein KNICK durch die Handhaltung ergeben Von DIETZE,S.69. Der Zügel läuft zwischen dem kleinen Finger und dem Ringfinger der Reiterhand hindurch und der Daumen liegt dachförmig auf der aufgestellten Faust auf. Die Finger dürfen sich weder zur Faust verkrampfen noch zu weit öffnen, sondern die Fingerspitzen berühren leicht die Handinnenfläche so auch SWIFT, 1990,S.99.102. In der Literatur wird mit dem Thema „Sitz des Reiters“ sehr unterschiedlich umgegangen. Obwohl sich die Darstellungen über die äußere Form des Sitzes ähneln, unterscheiden sich die Beschreibungen, wie man den perfekten Sitz des Reiters erlernt, ganz erheblich. Als Beispiel möchte ich zwei Bücher gegenüberstellen, die ich in diesem Punkt häufig zitiert habe: VON DIETZE beschreibt in ihrem Buch „Balance in der Bewegung“ die verschiedenen Sitzformen und die Funktionen der einzelnen Körperteile beim Reiten sehr detailliert. Dabei geht sie funktionell vor und bezieht biomechanische Aspekte mit ein, indem sie die Rolle des unterschiedlichen Köperbaus der Menschen beim Reiten betont. Vgl VON DIETZE, 1993. SWIFT betont in ihrem Buch „Reiten aus der Körpermitte“ dagegen wesentlich stärker das Bewegungsgefühl beim Reiten. Das Bild der Bausteine, welches sie zur Veranschaulichung der reiterlichen Aufrichtung im Oberkörper und des ausbalancierten Sitzes verwendet, ist nur ein Beispiel ihrer zahlreichen Metaphern und Vergleiche, mit deren Hilfe sie die wesentlichen Elemente ihrer Reitlehre veranschaulicht. Auch SWIFT geht auf die Anatomie des Reiters ein, verwendet jedoch selbst in diesem Kapitel bildliche Vergleiche, welche Bewegungsphantasie und –gefühl anregen sollen. Ihr Ziel ist es dem Reiter ein inneres Bild für seinen Sitz und seine mitgehenden Bewegungen auf dem Pferd zu vermitteln, welches ihn auf Dauer von einem Korrigierenden Reitlehrer unabhängig macht. Vgl. SWIFT, 1990. Beiden Ansätzen ist gemeinsam, daß sie die Bedeutung des gemeinsamen Gleichgewichts zwischen Reiter und Pferd häufig betonen und als wichtigste Voraussetzung für die gefühlvolle Einwirkung auf das Pferd betrachten.. Das Gleichgewicht zwischen Reiter und Pferd – ein Bewegungsdialog Die Bewegung von Pferd und Reiter ist ein einzigartiges Beispiel für einen Bewegungsdialog. Nach der Theorie GORDIJINS findet bei jeder Bewegung ..... Analyse der Gangarten des Pferdes und ihrer Bewegungsübertragungen auf en Reiter Um den Bewegungsdialog zwischen Reiter und Pferd noch genauer zu analysieren, werde ich im folgenden auf die einzelnen Gangarten des Pferdes eingehen. Dabei fließen noch einige Aspekte des ausbalancierten Reitersitzes ein, die ich Zusammenhang mit den Gangarten des Pferdes besser deutlich machen kann. Jede Gangart stellt neue Anforderungen an die lockere sich anpassende Beckenbewegung des Reiters. Durch das Becken des Reiters werden wiederum ständig je nach Gangart verschiedene Impulse auf die Wirbelsäue des Reiters Übertragen, die ihn zu Ausgleichsbewegungen veranlassen. Vgl. Strauß: Hippotherapie,1991,S.17. So ist der Reiter einer ununterbrochenen Reizzufuhr ausgesetzt, die er angemessen verarbeiten muß. Zunächst nur, um nicht herunterzufallen, später jedoch in Hinblick auf einen harmonischen Bewegungsdialog zwischen Reiter und Pferd. Um Wiederholungen zu vermeiden werde ich nicht in jeder Gangart und bei deren Übergängen die genaue Hilfengebung beschrieben: Manches läßt sich aus dem beschriebenen Grundsatz ableiten, und viele Hilfen ergeben sich bei einem lockeren ausbalancierten Sitz von allein. Schritt „ Der schritt ist eine Gangart im Viertakt ohne Schwebephase.“ FN Richtlinien für Reiten und Fahren 1994,S.99. Das Pferd hat immer zwei oder drei Beine gleichzeitig auf dem Boden und jeder Huf setzt einzeln auf vgl H.-H.:Wirkungen des therapeutischen Reitens.1984,S.108. Die Schrittfolge lauter: rechter Vorderhuf, linker Hinterhuf, Linker Vorderhuf, rechter Hinterhuf vgl.FN?? Der Pferderücken wird dabei in alle Richtungen bewegt, vor und zurück, hoch und runter, und zu beiden Seiten anhebend oder absinkend. vgl STRAUß1991,S.12. „Ein Großpferd überträgt im Schritt etwa 110 derart mehrdimensionaler Schwingimpulse pro Minute auf den Reiter.“ STRAUß:Hippotherapie,S.12. Diese Bewegungsübertragungen auf das Becken und die Wirbelsäule des Reiters entsprechen genau der Bewegung, die durch das Gehen auf diese Körperteile übertragen wird. Der Schritt ist die ideale Gangart um sich mit dem Gefühl vertraut zu machen, vom Pferd getragen zu werden. Die Bewegungen des Pferdes sind zwar mehrdimensional, so daß der Reiter eine Vielzahl von Gleichgewichtsreizen erhält. Der Schritt ist jedoch so ruhig, daß es auch dem Anfänger in der Regel nicht schwerfällt, das Gleichgewicht so weit zu halten, daß er nicht herunterfällt. Die meisten Kinder sind in der Lage sich angstfrei auf das Reiten im Schritt einzulassen. Dadurch gelingt ihnen auch nach einiger Zeit die passive Beckenbewegung, die für den losgelassenen Sitz notwendig ist. Trab Der Trab ist für den Anfänger sie schwierigste Gangart. Das subjektive Empfinden des Reiters ähnelt zunächst dem Gefühl, kräftig durchgeschüttelt zu werden. Das liegt daran, daß der Pferderücken im Trab wesentlich mehr schwingt als im Schritt. Dazu kommt die ungewohnte Geschwindigkeit, die im Trab erreicht wird. „ Der Trab ist ein Zweitakt mit einem Moment der freien Schwebe.“ FN,Richtlinien für Reiten und Fahren,1994,S.100. Die diagonalen Beinpaare setzen dabei jeweils gleichzeitig auf, die rechte Hinterhand gleichzeitig mit der Linken Vorderhand. Während des Auffußens ist der Pferderücken in seiner tiefsten Haltung und in den Schwebephasen dazwischen hebt er sich. vgl SWIFT,1990,S.118.Es wird demnach in erster Linie eine Auf- und Abbewegung auf den Reiter übertragen. Durch Auf- und Abbewegungen des Körpers wird die vestibuläre Wahrnehmung besonders geschult, so daß das Reiten im Trab eine besonders wirkungsvolle Gleichgewichtsschulung darstellt. vgl ZIMMER: Handbuch der Sinneswahrnehmung,1995,S:130. Dazu kommt die Beschleunigungskraft durch die Geschwindigkeit im Trab, die die Macularorgane des Vestibularapparates reizt. Die ungewohnte Bewegung, die das Gleichgewicht auf dem Pferd gefährdet, löst bei vielen Anfängern Angstgefühle aus, die sich besonders beim Aussitzen negativ auswirken, wie im folgenden noch deutlich wird. Es gibt zwei Möglichkeiten für den Reiter, im Trab zu reiten, das Aussitzen und das Leichttraben. Beim Aussitzen bleict der Reiter locker im Sattel sitzen und fängt durch seine passive beckenbewegung die Bewegungen des Pferdes ab vgl.SWIFT,1990,S.118. Dadurch werden hohe Anforderungen an das Gleichgewicht des Reiters gestellt. Die Bedrohung und die Nagst, vom Pferd zu fallen, veranlaßt viele Anfänger dazu, ihree Gesäßmuskeln anzuspannen. Dadurch werden sie jedoch erst recht hin- und hergestoßen und die Bewegung überträgt sich auf den gnzen Körper, anstatt im Becken und in den schwingenden Fußgelenken abgefangen zu werden. Es gibt folgende Hilfen um den losgelassenen Sitz beim Aussitzen zu unterstützen,:........Wo steht das in der Examensarbeit?? Galopp „ Im Galopp bewegt sich das Pferd im Dreitakt in einer Folge von Sprüngen mit einem Moment der freien Schwebe“FN:Richtlinien für Reiten und Fahren,1994,S.102. Der Rücken des Pferdes bleibt dabei nicht horizontal, sondern bewegt sich wie eine Wippe vor und zurückSWIFT,1990,S.145. Dadurch entsteht für den Reiter eine Art Schaukelbewegung, die von Anfängern in der REGEL VIEL ANGENEHMER EMPFUNDEN WIRD ALS DIE HÄRTERE Trabbewegung. Daher bewirkt auch die Galoppbewegung eine intensive Stimulation des Vestibularorgans. ZIMMER:Handbuch der Sinneswahrnehmung,1995,S.131. Man unterscheidet den Links und den Rechtsgalopp; im Linksgalopp ist die Fußfolge: rechte Hinterhand, linke Hinterhand und rechte Vorderhand gleichzietig, linke Vorderhand. Das linke Beinpaar greift dabei weiter nach vorne als das rechte SCHÜTT: Rund um die Reitstunde,1977,S.109.Danach erfolgt die Schwebephase bis die rechte Hinterhand wieder untertritt. Das linke Beinpaar greift im Linksgalopp weiter nach vorne als das rechte SWIFT1990,S.145. Die Gesäßknochen des Reiters werden im Galopp bewegt als würden sie Pferdchensprünge machen. Dadurch wird die innere Hüft von allein nach vorn geschoben und stärker belastet als die äußere. Die Aufgabe des Reiters sit es, sich auf diese passive Bewegung einzulassen und weder das becken noch die Beine zu verspannen, so daß er in die Bewegung sitzen kann. VON DIETZES:S.34/35.6, Da man im Galopp einerseits nach etwas Übung angenehm Strzen kann und andererseits sehr schwungintensiv ist, wird diese Gangart bevorzugt zum Voltigieren eingesetzt. Beim Galoppieren auf dem Zirkel sind Pferd iund Reiter zusätzlich einer starken Zentrifugalkraft ausgesetzt, der sie mit entsprechender Zentripetalkraft entgegenwirken müssen. Dies stellteine zusätzliche Anforderung an die Gleichgewichtfähigkeit des Reiters bzw. Voltigierers dar. Übergänge Ein Pferd, das auf dder Weide von einer höheren Gangart in eine niedrigere übergeht, wölbt dabei sienen Rücken und läßt Kopf und Hals dabei nach unten sinken. Die Hinterhand tritt unter sienen Schwerpunkt und nimmt vernehrt Gewicht auf. „Diese Bewegungen lassen es zu eine ausbalancierten Halten kommen, wobei das gewicht gleichmäßig auf alle vier Beine verteilt ist SWIFT,1990,S.106. Der Reiter muß eine gute Gleichgewichtsfähigkeit besitzen, um diese Bewegung nicht zu stören, sondern sie zu unterstützen. Die gesäßmuskeln müssen nach wie vor entspannt bleiben, sonst wird das Pferd zum Halten kommen SWIFT1990,S.105. Der Reiter muß jederzeit in der Bewegung sitzen. Er darf weder vor die Bewegung kommen, in dem er zum Beispiel beim Angaloppieren aufsteht, noch darf er hinter die Bewegung kommen, indem er beim Durchparieren seinen Oberkörper zurückfallen läßt so auch VON DIETZE 1993,S.124. 2.2.2 Koordination Die Koordiantion ist das Zusammenwirken von Zentralnervensystem und Skelettmuskulatur innerhalb eines gezielten Bewegungsablaufs (HOLLMANN/HETTINGEr, 1990). Sie läßt sich durch Übungen im Sinne systemeatischer Wiederholung verbessern, wobei sich neben der Qualität neuromuskulärer Funktionsabläufe auch der Übungszustand der Muskulatur leistungsbegrenzend auswirkt (HEIPERTZ, 1991). Die vorangegangenen kapitel unterstreichen die Wichtigkeit der >Koordiantion, weshalb sie hier näher betrahctet wird. Den drei Grundfähigkeiten der Koordiantion, motorische Lernfähigkeit, motorische Steuerungsfähigkeit und motorische Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit, werden fünf koordiantive Fähigkeiten zugeordnet. Die räumliche Orientierungsfähigkeit meint, seinen Körper im richtigen Verhältnis zur Umweltnund Zeit einzuschätzen und die eigenen Bewegungen bezüglich des Raumes und eines Gegenstandes richtig abstimmen zu können. Dies ist eine wichtige Voraussetzung des Reiters, da er nicht nur seine eigene Bewegungen, sondern auch die seinen Pferdes berücksichitgen muß (MEYNERS, 1986). Die Gleichgewichtsfähigkeit als weitere koordiantive Bedingung wurde ausführlich beim Sitz des Reiter beschrieben. Nur ein Reiter, der in jeder Gangart und in jedem Tempo ausbalanciert im Gleichgewicht sitzt, so daß sich die Schwerpunkte von Pferd und Reiter annähern, kann korrekt reiten... Die Rhythmusfähigkeit ist ein unerläßlicher Faktor beim Reiten. Dennn der Takt ist der erste Punkt der Ausbildung eines nach klasischen Grundsätzen ( diese Grundsätze sind Jahrhunderte alt) ausgebildeten Pferdes, wobei dies e GUÈNIÉRE 1733 in seiner „Rietschule“ aufgeführt wurden. Der Reiter kann nur mit einer guten Rhythmusfähigkeitdas Gleichmaß der Bewegungen des Pferdes erkennen, um so in die Bewegungen des Pferdes einzugeheen und zeitlich korrekt einzuwirken (vgl. STRACKELBERG, 1989;OESE, 1992). Ohne diese Fähigkeit ist es dem Reiter nicht möglich, den geforderten Takt des perdes positiv zu beeinflussen und es entstehen Taktfehler (CHMIEL, 1982). Der kinästhetischen Differenzierungsfähigkeit liegt der kinästethische Analysator zugrunde, dessen Rezeptoren sich in Muskeln, Sehnen, Gelenken, und Bändern befinden. Sie registrieren Muskelspannung, Muskellängenveränderungen, Stellung, Richtung, Beschleunihgung und Geschwindigkeit von Körperteilen. Umso differnzierter dieser Analysator funktioniert, umso leichter kann ein Reiter auch kleinst Veränderungen beim Pferd registrieren und entsprechend reagieren (MEYNERS, 1985). Erst diese Fähigkeit ermöglicht dem Reiter einen genauen und zweckmäßigen Einsatz seiner Muskulatur. Die Reaktionsfähigkeit benötigt der Reiter, um sich entsprechend schnell auf veränderte Situationen einzustellen. Da es sich beim Reiten um einen Sport mit einem lebenden Partner handelt, käönnen solche Situationen häufig auftreten. Vor allem die zeitlich korrekte Hilfengebung entscheidet über den Erfolg beim Rieten einer LEktion (STACKELBERG, 1989) Vgl. DIPLOMARBEIT BOJER S. 74 2.2.3 Die Bedeutung der Muskulautr für den korrekten (Dressur-) Sitz Reiter sind oft nicht in der Lage die vom Reitlehrer geforderte Sitzposition einzunehmen. Dabei fällt auf, daß trotz intensiver Bemühungen von Reitlhrer und Reiter Fehler in diesem Zusammenhang nicht entsprechend konsequent verbessert werden können. Dies könnte auch auf Schwächen im Körperbau und der Muskulatur des Reiters zurückzuführen sein. Sind grundsätzliche körperliche Schwächen vorhanden, verstärken sie sich noch auf dem Pferd, so daß der Reitlehrer selbst mit dem besten Unterricht nicht weiterkommen. Kann. Nur ein innerlich gelöster und muskulär gleichmäßig ausgebildeter Reiter kann entspannt und losgelassen sitzen. Vgl.FN:SportlehreS.76f Auf die Bedeutung des korrekten und losgelassenen Sitzes für die Balance von Reiter und Pferd bin ich unter ??? näher eingegangen. Die von BOJER 1995 in seiner Diplomarbeit durchgeführte funktionell-anatomische Bewegungsanalyse des Reitens hat gezeigt, daß fehlende körperliche Voraussezungen die reiterlichen Erfollge begrenzen können. Dazu gehört in erster Linie eine verkürzte Muskulatur, da sie die Beweglichkeit der Gelenke einschänkt. Weiterhin könne muskuläre Dysbalancen auftreten, wenn einem verkürzten Muskel ein Antagonist gegenübersteht, dessen Kraft schlecht ausgebildetet ist. Dieses muskuläre Ungleichgewicht beeinträchtigt nicht nur die Körperhaltuing, sondern behindert auch die Bewegungen in erheblichen Maße. VGL: LÖTZERICH/BOJERS.46 Die Abbioldung ?? zeigt die zur Verkürzung und zur Abschwächung neigende Muskulatur des Reiters: Abb.?: aus: LÖTZERICH/BOJER S:46 An der Einhaltung des Reitsitzes sind die gesamte Hüft-, Knie- und Sprunggelenksmuskulatur sowie teile der Bauch- und Rückenmuskulatur beteiligt. Der Oberschenkel des Reiters soll flach am Sattel liegen. Kräftige vordere Oberschenkelmuskeln sind ein Zeichen unserer Zeit, während die hinter Siete des Oberschenkels in unserem Alltagsleben kaum noch gefordert ist. Die starke Vorderseite der Muskulatur wird verkürzt und bringt den OBERSCHENKEL DES Reiters nach oben, weil die untere Seite des Oberschenkels kein Gegengewicht bilden kann. Daher kann das hohe Knie auch u. a. seine Ursache ind der starken Oberschenkelmuskulatur haben. Vgl. FN:SportlehreS.78/79 Hierbei wirkt die Gesäßmuskulatur abspreizend auf den Oberschenkel (M. glutaeus med.et min.), teilweise ei- oder auswärtsrollend (s.o.) sowie eine Beckenkippung nach vorne verhindernd (0extendierend; M.glutaeus max.). Durch die Beckenextension wird in Verbindung mit der Bauchmuskulatur das tiefe Einsitzen in den Reitsattel ermöglicht. Die Anspreizmuskeln der Beine spielen nicht die ihnen früher zugeschriebene Rolle, sondern ihnengilt die reiterliche Forderung nach Losgelassenheit, damit sie nicht als „Klemmer“ wirken. Muskeln, die vom Beckenringbis zu den Unterschenkeln ziehen( Adduktoren und Flexoren), gestatten dem Reiteralle benötogten Bewegungskombinationen von Becken und Beinen zu provozieren, in Verbindung mit Gewichts- und Zügeleinwirkung, Tempo- und richtungsänderungen des Pferdes. Die Gesäßmuskulatur ist also für das Öffnen des Knies zuständig, während die Klemmer das Knie schließen bzw. das Bein an den Sattel bringen. Das korrekt liegende Bein wird durch eine Ausgewogenheit der Klemmer und der Gesäßmusklen erreicht. VGl: FN: SPORTLEHRE S.80 Die Streckmuskulatur des Unterschenkels hebt die Fußspitze und bewirkt damit ein indirektes Absinkender Ferse, welches die für das R eiten erforderliche Fußstellung möglich macht. Für die Aufrichtung des Oberkörpers sorgt die gesamte Rumpfmuskulatur , das sind die Rücken- und Gesäßmuskeln im Wechselkspiel mit den Bauchmuskeln , insbesondere die Rückenstrecker und die Muskelschichten der vorderen Bauchwand. Für das Sitzen auf dem Pferd ist die statische Haltekraft oben genannter Muskelgruppen erforderlich, die im Wechsel mit rhythmischer An- und Entspannung parallel zur Pferdebewegung reagieren.Durch die Ausgewogenheit von Bauch- und Rückenmuskulatur ist ein natürlicher aufrechter Sitz leichter zu erreichen. Verkürzt Brustmuskeln wirken sich negativ auf den gestreckten Sitz des Reiters aus. Viele Reiter fallen im Schulterbereich nach vorne über. Dieser Haltungsfehler führt dazu, daß der Reiter nicht optimal aufrecht im Pferd sitzen kann und die beidseitig belastenden Gewichtshilfen teilweise ausgeschaltet werden. Vgl. FN:SportlehreS.81 (BUCH 1997, HEIPERTZ 1997, HEIPERTZ_HENGST 1997 ....... GEHRKE , diplarb.s.11) 2.2.4 Kraft Für das Sitzen auf dem Pferd ist die statische Haltekraft einiger Muskelgruppen erforderlich, die im Wechsel von rhythmischer An- und Entspannung parallel zur Pferdebewegung reagieren (vgl HEIPERTZ-HENGST 1992). DIETZE nennt dies Losgelassenheit, durch die die Kraft ohne negative Einwirkung auf die Bewegung des Pferdes übertragen werden soll. Eine dauerhafte Kontraktion der inneren Oberschenkelmuskulatur (Adduktoren) verbunden mit einer intensiven Kraftentwciklung wirkt daher negativ auf die Bewegung des Pferdes. Dieses Problem des „Klemmens“ findet man häufig im Anfängerbereich und wurde bereits im Kapitel der beteiligten Muskelgruppen eerwähnt. Im Gegensatz zur statischen Haltearbeit im Aussitzen im Trab entspricht das Leichttraben einer zyklisch-dynamischen Arbeitsweise. Hierbei wird der schwungvolle Wurf des Trabes ausgenutzt, indem der Reiter aktiv das Gesäß aus dem Sattel hebt. „Ein aktiver Knieschluß, die Streckung im Knie und die Aufrichtung des Beckens wird durchgeführt, um dann wieder weich als negativ exzentrische Arbeit in den Sattel einzusitzen“ (STÜRMER-KINDT 1990) (aus BUCH,s.19 übernommen!!!) 2.2.5 Ausdauer Aus sportmedizinischer und trainingswissenschaftlicher Sicht kann das Reiten als eine überwiegend statische, allgemein-aerobe Langzeitbelastung mit vorrangiger Beanspruchung sportartspezifischer Koordination und Beweglichkeit sowie Aktionsund reaktionsschnelligkeit definiert werden (HEIPERTZ-HENGST 1996 ...GEHRKE,dipl.arbeit,s.10) Hinsichtlich der motorischen Beanspruchungsform Ausdauer liegen die Akzente auf der lokalen Muskelausdauer mit den entsprechenden energetischen Mechanismen und der allgemeinen aeroben Langzeitasudauer mit den dazugehörigen Adaptationen (vgl. STÜRMER-KINDT 1990). 2.3 Zusammenstellung der Testbatterie 2.4 Überlegungen zur Trainingsplanung Die motorisch koordiantiven Fähigkeiten sind bedeutend für das Erlernen sportlciher Techniken wie in Abb.? Dargestell Rhythmusfähigkeiten Gleichgewichtsfähigkeiten Gewandtheit Timing Allgemeine Geschicklichkeit Koordinationsfähigkeit Reaktionsfähigkeiten Simultan- und Mehrfachhandeln Weitere Fähigkeiten Offenes Schema koordinativer Fähigkeiten (nach RIEDER, 1987....FN,rotegelbes buch) Nach ROTH, 1993 (rotes Buch: Methoden im Sportunterricht) läßt sich das wichtigste Prinzip bei der Schulung allgemeiner koordinativer Fähigkeiten auf eine einfache Formel bringen: Koordiantionsschulung = Einfache Bewegungen + Erschwerte Bedingungen Der Ausdruck „Einfache Bewegungen“ besagt nach Roth, daß beim Training allgemeiner koordinativer Fähigkeiten die spezifischen Fertigkeitsanforderungen gering gehalten werden sollten. Mit dem Zusatz „Erschwerte Bedingungen“ auf der rechten Seite der Grundgleichung drückt Roth aus, daß beim Training der allgemeinen koordinativen Fähigkeiten die ausgewählten Elementarfertigkeiten unter Zusatzbelastungen zu realisieren sind. Die Übungsschwierigkeiten werden werden dabei entweder durch eine Erschwerung der Bewegungsausführungen oder der äußeren Situationsanforderungen zu steigern versucht. Je nachdem für welche der beschriebenen Grundkategorien Verbesserungen angestrebt werden, wird z.B. mit hohen Frequenzen (Fähigkeiten zur schnellen motorischen Anpassung und Umstellung), mit Zielvorgabeen (Fähigkeiten zur präzisen motorischen Steuerung) oder mit ständig wechselnden Geräten (Fähigkeiten zur präzisen motorischen Anpassung und Umstellung) trainiert. Aus dieser Gleichung folgt, daß es mit zunehmendem Alter und Können möglich wird, in die Übungen auch komplexere, sportartspezifische Techniken einzufügen. Abb. 3 gibt einen Überblick über die wichtigsten Prinzipien der Schulung allgemeiner koordinativer Fähigkeiten: Nach HOSSNER, 1997 ( Literatur Diplomprfg.AB2 Thema 2) werden im fertigkeitsorientierten Technikanwendungstraining (Inter-Modul-Training) die zu den Techniken gehörenden Fertigkeiten unter möglichst vielseitig gestalteten variablen und wettkampfspezifischen Bedingungen einer Sportart trainiert. „Das fähigkeitsorientierte technische Ergänzungstraining (Intra-Modul-Training) umfaßt alljene Maßmnahmen, die die Vituosität, Stabilität, Koordination der sportartspezifischen Techniken ergänzend ausformt. Hier muß die schwerpunktmäßige Schulung einer technikbestimmenden koordinativen Fähigkeit genannt werden.“ Nach GAST (FN: reitenlehrenleren hit ,S. 54) umfassen die Koordinativen Fähigkeiten des Reiters beim Reiten die folgenden Punkte: Koordiantionsfähigkeit: Situationsangemessen feinfühlig und ausgewogen reagieren und agieren. Gleichgewichtsfähigkeit: beibehaltung des ausbalancierten Sitzes trotz ständig wechselnder bewegungsimpulse. Rhythmisierungsfähigkeit: Der in der Gangart/ Bewegungsrichtung wohl dosierte wechsel von Muskelan- und entspannung. Kopplungsfähiglkeit: teilbewegungen des rumpfes und der Gliedmaßen isoliert und geschickt miteinander verbinden können. Reaktionsfähigkeit: jederzeit schnell und rcihtig reagieren/ entscheiden, d.h. aus verschiedenen Handlungsmöglichkeiten die richtige auswählen. Umstellungsfähigkeit: Situationsveränderungen z.B. mit gangart- und/ oder richtungswechseln begegnen können. Differenzierungsfähigkeit: entwicklung und Beibehalötung eiens Feingefühls für das Pferd, die Rahmenbedingungen und die eigenen Form. Orientierungsfähigkeit: Gelungene Bewegungssteuerung durch gutes räumliches Orientierungsvermögen und Timing. In der folgenden abbildung wird die Ausbildungsskala des Reitens im Bewegungsdialog und in den Motorsichen Lernphasen nebeneinander dargestellt. VORSICHT MOTOR. LErNPHASEn>>> VERALTET!! Die Ausbildungsskala des Reitens FN:REITENLEHRENLERNEN HIT,S.57 Das sechs-wöchige Training à zwei Trainingseinheiten pro Woche wurde nach folgenden methodischen Prinzipien durchgeführt: 1) Variation der Bewegungsausführung Übungen mit Tempo-und Rhythmuswechsel 2) Veränderungen der äußeren Bedingungen Übungen mit verändertem Gelände, Geräten, Partner 3) Kombinieren von Bewegungsfertigkeiten Verbinden verschiedener gymnastischer/ turnerischer Elemente 4) Üben unter Zeitdruck Hindernisse 5) Variation der Infoaufnahme Augen zu, andere Blickrichtung 6) Üben nach Vorbelastung Komplizierte Übungen am Ende einer Trainingseinheit In den einzelnen Trainingseinheiten trainierten die Reiter je zwnazig Minuten unter meiner Anleitung an der Longe. Mit jedem teilnehmer wurden die selben Inhalte trainiert. 1. Termin: Einführung und Rhythnusschulung Schulterkreisen Liknke Hand zum rechten Fuß und umgekehrt Betender Indianer Hände in die Hüfte stemmen und nach rechts und links drehen Arme gegengleichkreisen Klatschen Augen zu Rhythnusanzeige mit den Händen 2. Termin: Leichter Sitz Im leichten Sitz balanciert sich der Rieter über Knie- und Fußgelenken aus. Das geschmeidigen Abfedern der Pferdebewegung läßt sich vorbereitend püben indem sich der Rieter auf die Zehenspitzen hochstemmt und dann in dem Basatz herunterfedert. Ist die Basis stabil, lernt der Rieter den Oberkörper darüber zu bewegen. Schwieriger wird es freihändig. Auch im Galopp muß der Rietrer llernen sich so zu bewegen, daß er weder sein eigenes noch das Gleiuchgewicht des Pferdes stört. Hierzu eignen sich Übuzngen wie das seitliche Abtauchen. Oder erneut einArbeiten über die Körperdiagonalen , Die rechte Rieterschulter wird zur linken Pferdeschulter gebracht und umgekehrt. Die Arme frei nach vorne strecken verlängert den Hebel des Oberkörpers und ist sehr anstrengend. Wechsel zwischen entlastung- und leichtem Sitz... 3. Termin: Schulter/ Handunabhängigkeit In allen Bewegungsübergängen sollen die Hände frei und nach vorne getragen werdenDer Weg zu eine ruhigen und vom Sitz undabhängigen Hand führt über rhythmishe und gezielte Bewegungen. Das Klopfen des Pferdes im trabrhythmus schult diue Koordinatzion und stabilisiert gleichzeitig den Rumpf. Mit den Händen gezielt nach vorne oder hinten zu greifen ist erst möglcih wenn der Oberkörper im Gleichgewicht ist. Die Schulung der Handunabhägigkeit gelingt nur auf einem Pferd, das sicher im Takt geht. Gerte über dem Kopf halten und dabei drehen... Ruderbewegung im Trabrhythmus Bogen spannen 4. Termin: Rhythmusschulung mit Bällen Das Spiel mit den Bällen fordert vom Reiter viel Konzentration. Dabei gelingt gleichzeitg die Koordiantion im Rumpf wie von selbst. Ein Geheimnis des guten Sitzes ist es, dasdieMuskelarbeit voll automatisiert wird, und der Reiter nicht ständig an alle Bewegungen denken muß sondern sich auf die geforderten Aufgaben oder Lektionen konzentrieren kann. Im Vorwärts kann man die Bälle im rhythmus bewegen oder sie frei tragen und sie im Wechsel nach innen oder außen anbieten. Dabei wird die Unabhängigkeit des Schultergürtels gegen den Rumpf verbessert. Auch ohne Bälle kann man gut jonglieren. Dabei läßt sich gut am Rhythmusgefühldes Reiters arbeiten. Die Reiter sollen einen Wechsel zwischen dem vollen Rhythmus (die Hände bewegen sich bei jeden Schritt) und dem halben Rhythmus ( die Hände bewegen sich jeden zweiten Schritt) zeigen. Wird dabei leichtgetrabt so erfordert die Unabhängigkeit von Becken und Hüfte über Schultergürtel und Händen. Der Wechsel zwischen Leichtraben und Aussitzen soll die Bewegung der Hände nicht beeinflussen; nur wenn dieser Übergang im Oberkörper geschmeidig und ausbalanciert gelingt, können die Hände weiter jonglieren. Die Kroner der Koordination und der Balance ist es, wenn die Reiterin einerseits mit dem Rhythmus des Leichttraben im becken spielt, ( zweimal sitzen, zweimal stehen) und dabei die Hände mögleichst gleichmüäßig weiterbewegen kann. Wer solche Übungen beherrscht ist für alle Aanforderungen der Balnce beim Reiten gerüstet. Bälle im Rhythmus hochwerfen und fangen Auch der unterschiedliche Rhythmus der Gangarten läßt sich beim Jonglieren gut erfühlen. Übergänge können dann sogar durch das bloße Verändern des eigenen Taklts geritten werden. 5. Termin: Voltigieren vgl.RIEDER:Voltigieren s. 57 - 73 Grundsitz: Sitz mit den Armen in Seithalte Mühle Fahne: linker Arm und rechtes Bein werden gleichzeitig ausgestreckt und umgekehrt Schere: Vorwärtsschere mit halber Drehung nach außen zum Rückwärtssitz; Rückwärtsschere mit halber Drehung nach innen zum Vorwärtssitz Knien Stehen: Freies Stehen, die Arme sind in Seithalte Rückwärts reiten Auf den Bauch legen 6. Termin: Leichter Sitz 7. Termin: Rennsitz Fortgeschrittene Reiter sollten sicvh auch einmal an die Grenzen iherer Balance wagen. Dazu werden die Steigbügel extrem kurz geschnallt. Das Einnehmen des Rennsitzes erfordert ein hohes Maß an Gleichgewicht und ist ohne ein Mitbewegen in Knie- und Hüftgelenken nicht möglich. Auch der Dressurreiter wird sich wundern: nach solchen Übüngen kann er seine Hüften viel besser loslassen und seinen Oberkörper viel besser ausbalancieren. 8. Termin: Voltgieren 9. Termin: Rhythmusschulung mit Bällen 10. Termin: Abschlußspiel Verliert der Reiter z. B. durch einen kleinen Rumpler des Pferdes seine Balance und findet diese dann anschließend nicht fast ebenso schnell wieder, ist ein ungewolltes Absitzen fast schon vorprogrammiert. Genau sie ist der Grund, warum in dieser Stunde fast Schwerpunktmäßig mit der Balance „gespielt“ wird, um sie auch aus außergwöhnlichen Positionen heraus möglichst schnell wiederzufinden. Dazu bekommt der jeweilige Proband gleich mehrere Bierdeckel in die Hände. Diese Bierdeckel soll er möglichst auf die an vier Zirkelpunkten stehenden Ständer plazieren. Hat dies der Proband im Schritt versucht, kann dies im Trab oder im Galopp ausprobiert werden. Ein Handwechsel erschwert die Bedingungen, wenn die Wurfhand dann plötzlich auf der Innenseite ist! Als Variante liegen die Bierdeckel bereits auf den vier Ständern verteilt, im Vorbeireiten soll dann der Rieter den obersten Bierdeckel (und nur den) abheben und dann auf einem anderen Stapel plazieren. Je näher des Pferd an den Ständern vorbeilongiert wird, desto einfacher ist die Aufgabe, d.h. desto weniger kommt der Reiter aus dem Gelichgewicht. In einem zweiten Teil dieses Abschlußspiels wurde dem Reiter zuerst im Schritt,dann auch im Trab und Galopp ein Ball zugeworfen der gefangen werden und zurückgeworfen werden sollte. Vgl FN Kartei, Karte 17 Andere Unterpunkte komplett VON DIETZE VIDEO abgeschrieben!! 3. Material und Methoden (training?) 3.1 Personenstichprobe An der Untersuchung nahmen 12 Reiterinnen teil. Die Altersverteilung lag zwischen und Jahren mit einem Mittelwert von Jahren. Die Standardabweichung weist mit eine hohe Streuung auf. 3.2 Versuchsaufbau und Versuchsdurchführung 3.2.1 Anthropometrische Daten Die Testperson wird zunächst gewogen. Dazu muß die testperson die Schuhe ausziehen und schwere Kleidungstückes wie Pullover, Jacken oder ähnliches ablegen und danach auf die ..... Waage (herstellerfirma:...) treten. Vom ermittelten Gewicht der Waage wird das geschätzt Kleidergwicht von 1,0 kg abgezogen. Die Bestimmung des Körperfettanteils erfolgt über Impendanz-reaktanz-Analyse???!!! Und wird mit der Körpergröße und dem Geschlecht verrechnet. Abb.: Empfohlenener maximaler Körperfettanteil (empfohlen von POLAR) Angaben in Prozent Aus:GEHRKE, S.23 1998 3.2.1.2 Funktionsdiagnostik Die aufgrund der unter ..... aufgeführten Erklenntnisse wird hier die Funktion und das Beweglichkeitsausmaß einiger ausgewählter für den korrekten Sitz des Reiters relevante Muskeln überprüft. M. pectoralis major Ausgangsstellung: Der Proband liegt in Rückenlage am Bankrand auf der zu untersuchenden Seite, die Beine sind gebeugt, die Füße sind aufgestellt, die Arme liegen entspannt neben dem Körper, der Kopf befindet sich in Mittelstellung, der Thorax der Testperson wird durch den Unterarm des Untersuchers fixiert. Bewegung: Es folgt eine Abduktion des Arms um 120°, damit die korrekte Verlaufsrichtung des Muskels gewährleistet ist, bei gleichzeitiger Rotation des arms nach außen. Bewertung: Der Arm soll die Fläche der Untersuchungsliege erreichen. Die Stufe 5 ist erreicht wenn der Arm mindestens bis zur Horizontalen sinkt. Die Stufe 4 ist erreicht wenn der Arm die Horizontale nur mit Druck des Untersuchers erreicht. Die Stufe 3 ist erreicht wenn nicht einmal durch Druck des Untersuchers die Horizontale erreicht wird. Abb?: Test für den M. pectoralis major ( aus JANDA 1994, 275f.) Thomashandgriff M. iliopsoas Ausgangsstellung: Die Testperson befindet sich im Steißsitz an der Bankkante, das nicht getestete Bein wird mit den Händen in voller Beugung gehalten bei Zurückneigen in Rückenlage, das Becken liegt auf der Bank auf, das getestete Bein hängt entspannt. Messung: Die Stufe 5 ist erreicht wenn sich der Oberschenkel in der Horizontalen befindet; bei Druck ist ein noch größeres Bewegungsausmaß möglich; der Unterschenkel hängt senkrecht. Die Stufe 4 ist erreicht bei leichter Beugung im Hüftgelenk; neigt der Unterschenkel zur Streckung, weist die auf eine Verkürzung des M.rectus femoris hin. Die Stufe 3 wird erreicht bei deutlicher Beugestellung in der Hüfte. Abb.?: Test für den M. iliopsoas (aus JANDA 1994, 261) Ischiokrurale Muskulatur Ausgangsstellung: Die Testperson befindet sich in Rücklenlage, die Arme liegen neben dem Körper, das nicht getestete Bein liegt gestreckt auf der Unterlage, das getestete Bein befindet sich in Mittelstellung. Bewegung: Die Ferse des zu testenden Beines liegt im Ellenbogen des Untersuchers, die Handfläche des Untersuchers drückt auf die ventrale Seite der Tibia, um die Extension im Knieglenk zu kontollieren, die andere Hand fixiert das Becken, mit gehaltenem Bein wird die Beugung iom Hüftgelenk durchgeführt. Der test wird beendet bei Beugung des Knies, Rückkipung des Beckens oder Schmerzen in der Ischiokruralmuskulatur. Bewerung: Die Stufe 5 ist erreicht bei Hüftbeugung bis 90° ohne Spannungsschmerz in der Kniekehle. Die Stufe 4 ist erreicht bei Hüftbeugung zwischen 80°90° ohne Spannungsschmerz in der Kniekehle. Die Stufe 3 ist erreicht bei Hüftbeugung zwischen 60°80° Ohne Spannungssch,erz in der Kniekehle. Abb.?: Test für die ischiokrurale Muskulatur ( aus JANDA 1994, 265) Adduktoren Ausgangsstellung: Die Testperson liegt in Rückenlage am Bankrand der zu untersuchenden Seite, das nicht getestete Bein ist im Hüftgelenk um 15°-20° abduziert, IeFerse des getesteten Beines liegt in der Ellenbeuge des Untersuchers, um eine Außenrotation zu vermeiden. Die Ahndfläche des Untersuchers liegt auf der Tibia, um die Extension im Kniegelenk beizubehalten; die andere Hand kontolliert das Becken der untersuchten Seite. Bewegung: Die Abdukton wird in vollem Maß durcvhgeführt, bis es zur Beckenmitbewegung oder Beugung im Kniegelenk kommt. Bewertung: Die Stufe 5 ist erreicht wenn eine Abduktion von 40° möglich ist. Die Stufe 4 ist erreicht wenn die Abduktion auf 30-40° beschränkt ist. Die Stufe 3 ist erreicht wenn die Abduktion weniger als 30° beträgt. Abb.?: Test für die Adduktoren ( aus JANDA 1994, 268) Bauchmuskulatur M.rectus femoris 3.2.2 Fragebogen 3.2.3 Balancetest mtd-balance Testanweisung: Jede Testperson wurde mit folgender Testanweisung instruiert: „Ich führe mit Dir jetzt sieben verschiedene Gleichgewichtstests auf dieser Meßplatte durch. Bevor Du beginnst locker bitte Deine Arme und Beine etwas. Zur Eingewöhnung führe ich jetzt einen Probedurchlauf mit Dir durch. Stell´ Dich bitte mit rechts und links in die Mitte der Jeweiligen Platte ( mit Klebestreifen markiert) Für rechts und links siehst Du gleich eine rote und eine blaue Linie auf dem Monitor – je mehr sich die beiden Linien annähern desto besser stehst Du im Gleichgewicht; laß die Arme einfach locker hängen. Ich beginne jetzt mit der Messung“: a) 20 sec beidbeining stehen ohne Monitorfeedback (Blick zu Monitor , Monitor abgedeckt) b) 20 sec beidbeinig stehen mit Monitorfeedback – auf dem Monitor wird online die Gleichgewichtsregulation verfolgt, durch graphische Darstellung in Form eines Linienund eines Balkendiagramms c) 20 sec beidbeining stehen, Augen geschlossen d) jeweils eine Drehung rechts und links um die Körperlängsachse mit geschlossenen Augen, danach mit geschlossenen Augen 20 sec stehen e) 20 sec mit zugehaltenen Ohren beidbeinig stehen, Augen geschlossen f) jeweils eine Drehung rechts und links mit geschlossenen Augen und Ohren, danach mit geschlossenen Augen 20 sec stehen g) Einbeinstand rechts/links jeweils 10 sec 3.2.4 Balancetest novel Eine Fülle von Einflußfaktoren nimmt auf die Ausführungen beim Reiten Einfluß, daher kann die Objektivität erheblich durch die Standadisierung der Untersuchungssituation verbessert werden. Sie muß zunächst die Ausführung des Rietens aus der sonst üblichen Durchführungs- und Zweckform isolieren und die Aktivität „Reiten“ auf die Grundkomponenten dieser Bewegungsform reduzieren. Dennoch läßt sich eine reine „Prüfstandsituation“ nicht konstruieren, da die Ausführung immer an einen individuellen Partner – das Pferd - gebiúnden bleibt. Das größtmögliche Maß an Standardisierung dieses aspektes sollte durch das Konzept eines „testreitens erreicht werden; zunächst des immer gleichen pferdes von „normativer“ Art: also üblicher und durchschnittlicher Reitpferdetyp hinsichtlich Exterieur, Interieur und mittleren Ausbildungsstandes mit üblicher Zäumung (Trense,hannoversches Reithalfter) und Sattelung (Dressursattel??Vielseitigkeitssattel) . Unberücksichtigtmußten bleiben: Tagesform, Gewöhnung des Pferdes bei mehreren Testdurchgängen und individueller Kontakt zwischen Reiter und Pferd. Dieser letzte Aspekt wurde annäherungsweise dadurch standardisiert, daß dieses Testpferd nur für die Rtestdurchgänge herangezogen wurde. Um damit eine vergleich- und auwertbare Grundsituation zu schaffen, wurde folgende Untersuchungsstruktur gewählt: Standards: Pferd, (in allen Durchgängen dasselbe) „Pepe“ - ?-jähriger Wallach, Hannoveraner??, ausgebildet bis äußere Bedingungen, ( in allen Durhcgängen unverändert) geschlossenen störungsfreie Reithalle (20m x 40m), gleiche Standardausrüstung bei Pferd und Reiter; um die reiterlichen Einwirkungen weitestgehend auszuschließen und möglichst identische Versuchsabläufe sicherzustellen wurde das Pferd auf dem Zirkel longiert, unter dem kommando der Longenführererin ( in allen Durchgängen dieselbe) Die drei grundgangarten Schritt, Trab und Galopp Sowie ohne Steigbügel, um..... Der Balancetest auf dem Pferd bestand im wesentlcihen aus zwei teilen. Der erste Teil wurde an der Longe durchgeführt. Die Reiter erhielten die Anweisung passiv auf dem Pferd zu sitzen und sich auf ihren Sitz zu konzentrieren. Gemessen wurde bereits in der entsprechenden Grundgangart reitend, Schritt, trab,Galopp sowie ein Galopp-trab Übergang und der Sitz mit hochgezogenen Knien im Schritt zuerst auf der rechten Hand, dann auf der linken Hand. Bei jedem versuchsdurchgang wurde das Pferd im ersten Teil einer Zirkelhälfte in die gwünschte Gangart versetzt, so daß seine Bewegungsabfolge in der zweiten Zirkelhälfte bereits geregelt ablief. Dort erfolgte dann während 10 s die ruckmessung, bei der pro Sekunde 40 Einzelmessungen vorgenommen wurden. Jeder Versuchsdurchgang wurde während der Meßperiode gefilmt. Von einem Fixpunkt aus wurde die Kamera während des gesamten Versuchsablaufs mit der Pferdebewegung mitgeschwengt. Die Versuche wurden 1999 von der Autorin mit Unterstüzung von .... im Herforder Reit- und Fahrverein .... durchgeführt. Im zweiten Teil wurden die Probanden von demselben Führer über wie unten beschrieben angeordnete Cavalettis geführt. Diese Aufgabe war mit geschlossenen Augen durchzuführen um die Balancereaktionen zu verstärken. Das Pferd wurde nun im Schritt geführt, um die reine Sitzanpassung ohne reiterliche Ienwirkung zu erfassen. Cavalettireiten NOVEL hat mit dem pliance system ein Meßgerät zur objektiven Bewertung des Reitens eintwickelt. Mit diesem System ist es möglich, während des Reitens die dynamische Druckverteilung unter dem Sattel zu messen und per Funk an einen Computer zu übermitteln. Hier könne die Veränderungen im Druckbild des Reiters während der Bewegung des pferdes auf dem Farbbildschirm beobachtet und beurteilt werden. Technische Daten aus: Infoheft NOVEL Die Meßmatte unter demSattel übermittelt ständig Daten über die Druckverhältnisse während der Reitbewegungen. Die Meßroutine spüricht nur oberhalb eines bestimmten Schwellenwertes an. Vor Beginn der Messungen wird durch eine unbelastete Messung der Nullpunkt überprüft, s0 daß der Computer die während der messung eintreffenden Signale von dieser Nullerfassung abziehen kann und aus dieser Differenz die eigentlichen Meßdaten ermittelt. Der Computer erfaßt und speichert diese Daten, die später zur Auswertung auf einem Bildschirm als Bildfolge oder als Einzelbilder abgerufen werden können. Das meßbild auf dem Monitor istin... Teilflächen eingeteilt. Die Darstellung der Kraftverteilzung erfolgt durch umsetzten in Farbwerte, deren Skala in... Abstufungen von gelb bis rot reicht. Alles fettgedruckte von Heipertz-Hengst Dissertation s.110-115; 35 abgeschrieben!! Für die Filmaufnahmen wurde....benutzt. Systematische Sitzbeurteilung Der Aufzeichnung werden fest umrissenen Kategorein zugrundegelegt. Vier konditionierende Bewegungsmerkmale des Reitens wurden mit Items belegt durch bis zu vier in ihrer Aussagerichtung jeweils gegensätzliche Qualitäten: Bewertungsbogen Reiten: Reiter (1-24) : Richter: S T G GT SK S T G GT SK re re re re re li li li li li AUFRICHTUNG Gut Befr. Ausr Mang BALANCE (Klemmend/ Armeinsatz/ Ausweichbewegungen der Beine) Gut Befr Ausr Mang SPANNUNGSGRAD (Schlaff/steif/verkrampft/labil – losgelassen) Gut Befr Ausr Mang ANPASSUNG (unangepaßt/Eigenrhythmik – harmonisch/Pferderhythmus aufnehmend) Gut Befr Ausr Mang Sli: Schritt, linke Hand Tli: Trab, linke Hand Gli: Galopp, linke Hand Gtli: Galopp-Trab Übergang, linke Hand Skli: Schritt mit angezogenen Knien, linke Hand C: Cavaletti Usw. C 3.3 Sitzbeurteilung durch Experten 3.4 Datenverarbeitung 4. Ergebnisse (fragebogen???) 4.1 Anthropometrische Daten 4.1.1 Größe Die Körperlänge der Gesamtstichprobe variiert von cm bis cm (xstrich = cm; s = cm). 4.1.2 Gewicht 4.1.3 Körperfettanteil 4.1.4 Body Mass Index Zusätzlich zu den während der Untersuchung erhobenen Daten (Körpergröße, Körpergewicht und Körperfettanteil) wird in diesem Abschnitt der Wert des Body Mass Index errechnet. Der Body Mass Index dokumentiert das relative Körpergewicht und berechnet sich aus der Körperlänge und dem Körpergewicht nach folgender Formel: KÖRPERGEWICHT (kg) KÖRPERGRÖßE (m2) BMI = Der Body Mass Index ist im Gegensatz zum Körperfettanteil, völlig unabhängig von Geschlecht und Alter. Ein BMI-Wert < 24kg/m2 gilt als normalgewichtig. Werte _> 24 und< 30kg/m2 werden als übergewichtig und alles darüber hinaus als stark übergewichtig eingestuft. In meiner gesamtsstichprobe beträgt der niedrigste BMI- Wert und der höchste . Daraus ergibt sich ein Mittlwert von xstrich= Standardabweichung von s= kg/m2. 4.2 Funktionstest und eine 4.2.1 Schultergürtel 4.2.2 Brustmuskulatur 4.2.3 Hüftbeuger 4.2.4 Hüftstrecker 4.2.5 Adduktoren 4.2.6 Bauchmuskulatur 4.2.7 Rückenmuskulatur 4.3 Motorische Tests 4.3.1 mtd-balance 4.3.1.1 4.3.1.2 4.3.1.3 4.3.1.4 4.3.1.5 4.3.1.6 4.3.2 pliance horse 4.3.2.1 4.3.2.2 ouih 4.3.2.3 4.3.2.4 4.3.2.5 4.3.2.6 4.3.2.7 4.3.2.8 4.3.2.9 4.3.2.10 4.3.2.11 4.3.2.12 4.3.2.13 4.4 Expertenbeurteilung 5. Diskussion 6. Zusammenfassung 7. Literatur 8. Anhang