Ellenbogengelenkdysplasie

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Ellenbogengelenkdysplasie
Autor: Dr. med. vet. Peter Mlaka (für Slowakisches Hovawartverein)
Die Tatsache, dass die Hunde von vielen Hunderassen einer DBK RTG Untersuchung
unterworfen werden, bevor sie in die Zucht eingenommen werden können, ist mittlerweile
allgemein bekannt worden. In den letzten Jahren ist es damit begonnen, auch die Krankheit
von Ellenbogengelenk, die als Ellbogengelenkdysplasie bezeichnet ist, zu überwachen. Die
Untersuchungen wurden von den gleichen Gründen wie bei den Hüften gemacht. Hunde mit
Ellenbogengelenkedysplasie haben eine verschlechterte Lebensqualität, Arbeits-Nutzung und
in schweren Fällen leiden stark. Generell ist die Zahl der durch Ellenbogengelenkdysplasie
betroffenen Einzelnen bei der Hundpopulation geringer als bei der Hüftdysplasie, aber in der
Regel Hunde mit behinderten Ellenbogen lahmen stärker und öfter und ertragen die Krankheit
schwieriger. Daher wird bei mehreren Rassen derzeit die Untersuchung von
Ellenbogengelenkdysplasie obligatorisch.
Wie der Begriff „Hüftdysplasie“, bezeichnet der Begriff „Ellenbogengelenkdysplasie“
eine inkorrekte oder fehlerhafte Entwicklung des Gelenks. Das Ellenbogengelenk ist ein
Gelenk, das drei Knochen bindet - die Oberarmbein, Elle und Speiche. Jeder hat seine eigene
Gelenkfläche, die mit dem Gelenkknorpel bedeckt ist. Bei einer richtigen Entwicklung,
greifen die Gelenkflächen der drei Knochen ideal aufeinander (sie „passen miteinander“), in
welchem Fall sie eine reibungsfreie Bewegung der Gelenke gewährleisten. Im Falle der
Dysplasie ist die Situation anders. Die Gelenksflächen passen an einem Ort nicht so perfekt
miteinander oder es gibt in dem Gelenk lose Stücke des Knochens (nicht beigefügte
Knochensporne). Es reizt das Gelenk, oder es kommt zu den Schäden am Gelenkknorpel bei
der Bewegung im Gelenk und im Laufe der Zeit bewirkt dies die Entwicklung der
Osteoarthrose. Die Osteoarthrose ist eine inflammatorisch-degenerative Nachwirkung von
Gelenkschäden. Sie demonstriert sich in der Verdickung der Gelenkkapsel, vermehrte
Bildung von knöchernen Vorsprüngen, Ablagerung von Calcium-Verbindungen in das Gelenk
(Sklerotisierung) und die progressive Verschlechterung der Mobilität und Schmerzhaftigkeit
der Bewegung.
Die Osteoarthrose entsteht nach Trauma, Infektion und immun-vermittelten
Entzündung, sondern vor allem wegen der schlechten Entwicklung, nämlich Gelenkdysplasie.
Die Rolle von der Untersuchung des Zustandes der Ellenbogengelenke ist es, wie bei
der Hüftdysplasie, die betroffenen Tiere zu erkennen. Sie sollten nicht in der Zucht eingesetzt
werden, da diese Krankheit erblich übertragbar ist. Wie bei der Hüftdysplasie ist eine
Vererbung dieser Krankheit nicht einfach. Die Gelenkentwicklung wird von vielen Genen
beeinflusst (polygene Erbschaft). Selbst bei dieser Erkrankung gibt es erhebliche
Umweltauswirkungen (Ernährung und Bewegung während des Wachstums). Die
Aussortierung der betroffenen Einzelnen von der Zucht erhöht aber die Chancen, dass die für
diese Krankheit verantwortlichen Gene, an die nächste Generation nicht übertragen werden.
Die Untersuchung auf die Ellenbogengelenkdysplasie wird auf dem Tier bevor die
Inzuchtnahme durchgeführt, in der Regel nach dem Alter von 12 Monaten. Sie besteht in der
RTG Aufnahmen vom Ellenbogengelenk, ideal von 2 Projektionen (seitliche und Vorderteile
mit einer 15 ° Pronation). Der Screening ist in der Regel zusammen mit der Untersuchung auf
Hüftdysplasie durchgeführt. Die Aufnahmen werden von einem Gutachter beurteilt, der von
dem Zuchtverein gewählt wird. Nur die RTG Aufnahmen sollten ausgewertet werden, die gut
positioniert sind und eine gute Belichtungsqualität haben.
Bei der Beurteilung der Röntgen-Scans, werden die Präsenz und die Erheblichkeit der
osteoarthrotischen Veränderungen, die Anwesenheit von primären Erkrankungen und die auf
dem untersuchten Gelenk durchgeführten korrektiv-chirurgischen Operationen zu bewerten.
Die Erheblichkeit der osteoarthrotischen Veränderungen wird durch die Messung der Menge
von Osteophyten (Auswuchsen) und die Beurteilung der Sklerotisierung der Knochen im
Gelenkbereich ist zu beurteilen.
Primäre Erkrankungen haben ein spezifisches radiologisches Erscheinungsbild.
Primäre Erkrankungen, die sich in den Komplex der Ellenbogengelenkdysplasie
ordnen, sind die folgenden 4:
1) ungebunden processus anconaeus der Elle (UAP)
2) ungebunden Processus coronoideus der Elle (UCP)
3) Osteochondrosis dissecans des Oberarmknochens (OCD)
4) Inkongruität des Ellenbogengelenkes
Der Gutachter prüft das Gelenk und dann fertigt eine Gesamtnote auf, also den Grad der
Behinderung von der Dysplasie. Für Ellenbogengelenke, äußert sich der Grad der Dysplasie
mit einer Ziffer zwischen 0 und 3.
• Stufe 0 – bezeichnet, dass die Ellenbogengelenke gesund sind, ohne Abnormalitäten.
• Stufe 1 - bezeichnet, dass es im Gelenk leicht osteoarthrotische Veränderungen gibt Auswuchsen bis zu 2 mm hoch, und/ oder Präsenz von einer erhöhten Sklerotisierung, und/
oder Präsenz einer milden Inkongruität.
• Stufe 2 – bezeichnet eine mittelschwere Osteoarthrose, Osteophyten haben eine Höhe von 2
bis 5 mm.
• Stufe 3 – bezeichnet eine deutliche Osteoarthrose mit Osteophyten größer als 5 mm, oder in
dem Gelenk wurde eine primären Erkrankungen (UAP, UCP, OCD) gefunden, oder auf dem
Gelenk wurde eine korrigierende Operation durchgeführt
Die Kriterien für die Zuchteinnahme der Tiere werden von dem Zuchtverein einer
bestimmten Hundrasse bestimmt. Normalerweise werden die Tiere mit der
Ellenbogengelenkdysplasie mit dem Behinderungsgrad 2 und 3 aussortiert. Also Tiere mit
Grad 0 und 1 sind für die weitere Zucht aufgenommen.
Ideal für die Zucht der reinrassigen Hunde sollten die Einzelnen insbesondere gesund
sein. Wenn es nicht der Fall ist, dann ist es fraglich, ob die reinrassige „Papier-“ Zucht mehr
Sinn als die reinrassige „papierlose“ Zucht hat (wenn wir über die Schaus vergessen und dass
das Papier-Hund für einen höheren Betrag verkauft werden kann). Hinter der Voraussetzung
für eine bessere Tiergesundheit mit einer Ahnentafel sollte in erster Linie die Mühe der
Züchter sein, nur gesunde Einzelne zu halten. Die Notwendigkeit der Untersuchungen wie
RTG für HD- und Ellenbogengelenkdysplasie entstand auf der Basis von einem großen Teil
der betroffenen Tiere (bei bestimmten Hunderassen 30-70 % der Hunde hat HD!!!). Diese
Situation ist wohl so entstanden, dass einige Deckhunde, die einen großen Einfluss auf die
Entwicklung von der Rasse hatten, an dieser Krankheit litten, oder die Gene von dieser
Krankheit übertrugen. Diese Gene haben sich in der Population von einigen Hunderassen
gesammelt. Es gibt also zwei große Risiken bei der Verbreitung von genetisch bedingten
Krankheiten. Das erste ist – Nichterkennung des Tieres, das die falschen Gene überträgt. Hier
kann die Untersuchung vor Aufnahme in die Zucht und Bewertung der Nachkommen von
Zuchttieren helfen. Das andere Risiko ist eine große Ansammlung von defekten Genen in der
Population. Für die Kumulierung von Genen (ob gut, oder schlecht) sind vor allem die
häufige Verwendung bestimmter Deckhunde und Inzucht verantwortlich. Diese Dinge
sind zu vermeiden. Von den Einflüssen der Umwelt wirkt negativ auf die Entwicklung von
Ellenbogengelenkdysplasie vor allem die Überernährung der Welpen während des schnellen
Wachstums (bis 7 bis 8 Monate) und übermäßige körperliche Belastung (häufige Sprints, zum
Beispiel nach dem Apport oder anderen Hunden, Springen). Diese Faktoren sind auch bei der
Entwicklung eines Welpen zu kontrollieren. Umweltfaktoren beeinflussen genetische
Einrichtung des Hundes, aber sie können auch die Krankheitentwicklung verschlechtern oder
verbessern.
Es muss gesagt werden, dass die jetzigen selektiven Methoden versagt haben, die Inzidenz
der Hüftdysplasie zu beseitigen; es wird wahrscheinlich nicht anders in dem Fall der
Ellenbogengelenkdysplasie sein. Erfreulich ist jedoch, dass, da die Untersuchung und die
Ausschliessung der betroffenen Einzelnen von der Zucht eingeführt wurden, hat sich die Zahl
der schwer betroffenen Tiere reduziert. Und darum geht's!
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