1. Aufgaben der Haut Die Haut ist das grösste Organ. - Schutzfunktion : mechanisch, thermisch, chemisch. Säureschutzmantel pH 5,5 6,5 - Speicherorgan : Fett, Wasser, Blut, Mineralstoffe - Wärmeregulation : Konstanthalten der Körperwärme durch Gefässdurchmesser. Aufnahme von Wärme durch Weitstellung und Schutz vor Wärmeverlust durch Engstellung der Gefässe. Extreme Wârme -> Schwitzen -> Verdampfung kühlt Körper - Ausscheidung- und Entgiftungsorgan : Talg- und Schweissdrüsen - Sinnesorgan : Tasten, Wärme, Berührung, Schmerz - Barrierefunktion : Trennung Aussenwelt – Innenwelt - Regulation des Wasserhaushaltes -> Schweiss - Kommunikationsorgan : Sexuallockstoffe, Erröten - Vitamin D3 Bildung = Vorstufe des eigentlichen Vitamin D (welches in Leber und Niere vollendet wird) 2. Aufbau der Haut (von aussen nach innen) a. Epidermis = Oberhaut Die Epidermis ist ein mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel. Wird nicht durchblutet, sondern durch Diffusion ernährt. Besteht hauptsächlich aus Keratinozyten (-> Keratin -> Hornschicht) Aufbau der Epidermis (von innen nach aussen) : - Basalmembran « Grundhäutchen » - Basalzellschicht = zylindrische Schicht von sich ständig teilenden Zellen -> die neuen Zellen schieben die alten nach oben. Hier befinden sich Melanozyten und Merkel’sche Tastscheiben - Stachelzellschicht = Stratum spinosum. 8-10 Zellreihen von Zellen mit stachligen Ausläufern « Desmosomen » -> Verbinden Zellen untereinander -> Stabilität. Auch hier Melanozyten - Körnerschicht = Stratum granulosum. 3-5 Zellreihen von Zellen, die ihre Zellkörner abgestossen haben (-> Körner). Scheidet ölige Substanz ab, die die Haut geschmeidig hält - Glanzschicht = Stratum lucidum. Nur an Handflächen und Fusssohlen - Hornschicht = Stratum corneum. Bis zu 30 Zellreihen von toten Zellen mit Kreatin gefüllt. « Korneozyten ». Eigentliche Trennschicht zur Aussenwelt. Stratum basale und Stratum spinosum = Keimschicht = Stratum germinativum Melanozyten produzieren Melanin = schützt Keimschicht vor UV. Gesaltprozess von Bildung bis Hornabstossung dauert 2-3 Wochen. Psoriasis : Beschleunigt. Hautfarbe wird bestimmt durch : - Melanin in Oberhaut - Karotin in Leder- und Unterhaut - Blutkapillaren b. Lederhaut Corium, festes Bindegewebe. Aus dieser Schicht wird bei Tieren durch Gerben Leder gewonnen. Gibt Stabilität und Rissfestigkeit. Besteht aus zwei Schichten : Stratum papillare und Stratum reticulare. I. Stratum papillare (oben) Ausbuchtungen aus BG, die in die Basalzellschicht hineinragen = Papillen. In den Papillen enden Blutgefässe, die die Oberhaut durch Diffusion versorgen und Druckrezeptoren « Meissner-Tastkörperchen ». Die Papillen sind verantwortlich für den Fingerabdruck. II. Stratum reticulare (unten) Festes BG mit Blutgefässen, Fettgewebe, Haarfollikel, Nerven, Talgdrüsen, Gänge Schweissdrüsen. Damit liegen im Corium die meisten Hautsinnesorgane, Gefässe, Hautanhangsgebilde, Mastzellen / Makrophagen. c. Unterschicht Subcutis. Lockeres Bindegewebe mit Fettgewebe -> Wärmespeicher, Energiespeicher, Polsterung. Ausserdem : Schweissdrüsen, untere Abschnitte Haarbalg, Druck- und Thermorezeptoren. Wärme : Ruffini-Körperchen, Kälte : Krause-Endkolben, Druck : Vater-Pacini-Körperchen 3. Abwehrzelen der Haut - Langerhans-Zellen : RES, MMS = Fresszellen + AG-Präsentation - Histiozyten - Granulozyten - Mastzellen -> Histamin 4. Hautdurchblutung Oberhaut wird durch die Kapillaren der Lederhaut versorgt. Durchblutung dient hauptsächlich der Temp-Regultation, nicht der Versorgung. - Aussentemperatur hoch -> Körper kann hier Wärme aufnehmen und dadurch selber Energie sparen -> Erweiterung Kapillaren -> Abstransport in kühlere Regionen - Aussentemperatur tief -> Verengung der Kapillaren -> Dadurch Reduktion von Körperwärme-verlust. - Aussentemperatur sehr hoch -> Schwitzen -> Kühlung 5. Hautanhangsgebilde Hautdrüsen, Haare, Nägel. a. Hautdrüsen Schweiss, Talg und Duftdrüsen. Schweissdrüsen : Liegen in Corium und bestehen aus einem Drüsenknäuel. Ausführungsgang endet in einer Hautpore. Schweiss ist sauer -> Säureschutzmantel. Zusammensetzung : H2O, Mineralstoffe, Harnstoff, Harnsäure, AS, Zucker Aufgaben : Ausscheidung, Regulation Temp, Säureschutzmantel Überall, ausser : Lippenrand, Nagelbett, kleine Schamlippen, Trommelfell, Eichel, Klitoris Duftdrüsen : Kommen als grössere Drüsenpakete vor -> Achseln, Schambereich -> Pheromone. Auch die Milchdrüsen sind Duftdrüsen ! Im Bereich der Duftdrüsen (basisch) fehlt der Säureschutzmantel -> Infektionsgefahr Talgdrüsen : Liegen der Haarwurzel an und münden in dem Haartrichter. Öliges Sekret. Geschmeidigkeit der Haut. Normalerweise immer an Haar gebunden, ausser dort, wo es keine Haare gibt. Alter: Abnahme Talgproduktion -> Sebotase -> trockene Haut Jugend : Zuviel -> Seborrhoe ; Akne : EZ von gestautem Talg (Mitesser) b. Die Haare Pilus. Haar = Haarwurzel innen und Haarschaft aussen. Schutzfunktion (Kälte, mechan.). - Haarzwiebel « Bulbus »: Teil der Haarwurzel = Wachstumszone - Haarfollikel : Zwei Schichten von epidermaler Haut (eingestülpt), die die Haarwurzel umgeben - Haarmuskel : M arrector pili -> Richtet Haare auf + Entleerung Talgdrüse - Haarpapille : Zuständig für Nähstoffversorgung - Haarfarbe : Durch Melanozyten im Bulbus. Haartypen : Terminalhaare (Kopf, Scham), Wollhaare (Arme, Beine), Lanugo (Flaum) Pathologien der Haare : I. Haarausfall = Alopezie Verlust von mehr als 100 Haare pro Tag. - Genetisch bedingt beim Mann : Überempfindlichkeit des Haarfollikels gegenüber Testosteron -> Haarausfall selbst bei normalem Hormongehalt - Alopecia climacteria bei der Fau : Haarausfall am Mittelscheitel - Alopecia areata : Kreisrunder Haarausfall, einer oder mehrere Herde - Diffuser Haarausfall : Syphilis (mottenfrassähnlich), Sklerodermie, STW-EK, Medikamente II. Zunahme der Behaarung - Hypertrichose : genetisch bedingte Mehrbehaarung - Tierfellnaevus : hyperpigmentierte Flecken, auf denen Haare wachsen - Hirsutismus bei Frauen : Bei Hormonstörungen oder Doping c. Die Nägel Nagelwurzel innerhalb der Haut, Nagelfalz ausserhalb. Gewölbte Hornplatten. Lunula. Die Nageldiagnose gibt wichtige Hinweise auf KH : - Uhrglasnägel + Trommelschlägelfinger -> schwere Minderversorgung mit O2 (Herz, Lungen-KH, manchmal Leber) - Löffelnägel bzw. Hohlnägel -> Fe-Mangel-Anämie - Abnorm grosse Lunula -> Ni-Insuffizienz - Milchglasnägel -> Leber-Galle - Weisse Querstreifen -> Arsen-/ Thalliumvergiftung 6. Hautsinnesorgane Mechanorezeptoren : Tasten, Druck, Berührung Thermorezeptoren Schmerzrezeptoren a. Mechanorezeptoren - Merkel-Tastscheiben : In Stratum basale - Meissner-Tastkörperchen : Papillen der Lederhaut ; zahlreich an Fingern / Zehen - Vater-Pacini-Körperchen : Unterhaut Aber auch in anderen Organen : Harnblase -> Füllstand, Lunge -> Ausdehnungsstand b. Thermorezeptoren Freie Nervenendigungen im subkutanen Gewebe. Mehr Kälte als Wärmerezeptoren. Wärme : Ruffini-Körperchen Kälte : Krause-Endkolben c. Schmerzrezeptoren Freie Nervenendigungen im Corium. Nozizeptoren = adaptieren sich nicht -> Schmerz bleibt immer gleich stark -> lebensnotwendig Werden aktiviert durch Stoffe, die bei Gewebeschädigung freigesetzt werden -> Teil der Symptome einer EZ (Schmerzen durch His-Freisetzung + Gewebeüberreste) - Mechanische Reize -> Schnittwunden - Temperatur > 45°C - Säuren, Laugen - Histamin, Protaglandine 7. Effloreszenzenlehre Effloreszenzen = Hautblüten -> Durch KH verursachte Hautveränderungen. Häufig besteht eine KH aus mehreren Effloreszenzen. Sekundäre Effloreszenzen gehen aus primären hervor (z.B. durch Kratzen). Kriterien : Farbe, Grösse, Form, Begrenzung, Schmerzhaft ? Primäreffloreszenzen : - Macula = Fleck (s. gelber Fleck beim Auge) : (1) Durch veränderte Gefässfüllung -> Erythem (wegdrückbar mit Spatel), (2) Pigmente -> Leberfleck, (3) Blutaustritt -> Petechien, Hämatome (nicht wegdrückbar) - Papula, Nodulus, Nodus : Erhabenheit durch Zellvermehrung / Zellansammlung. Warzen, Basaliom, Naevuszellnaevus (Leberfleck); Rheumaknötchen, Xanthome, Tumore - Vesucula (Bläschen), Bulla (Blase): Mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, sub- oder intradermal (in oder unter Epidermis). Inhalt lässt sich verschieben - Pustula (Pustel) : Mit Eiter gefüllter Hohlraum (Pickel) - Urtica (Quaddeln) : Umschriebenes akutes Ödem in der Lederhaut, durch Histaminausschüttung hervorgerufen -> Plasmaaustritt aus den Gefässen ; künstliche Quaddeln durch intrakutane Injektion bei Neuraltherapie (Intrakutane Injektion = in Lederhaut, unter Epidermis ; subkutane Inj. = in die Unterhaut) - Zyste : Ein mit Epithel umkleideter Hohlraum mit flüssigem Inhalt « Kapsel » Sekundäreffloreszenzen : - Schuppen - Kruste - Narbe : Substanzverlust der Lederhaut + Ersatz durch BG « Defektheilung ». Minderwertig, da weniger dehnbar. Verletzungen der Epidermis geben keine Narben - Rhagade : Hauteinrisse ; Bsp Mundwinkel -> Mykosen, Anämie, Leber - Erosion : Hautverluste auf Oberhaut beschränkt - Ulcus : Geschwür. Tiefe Defekte Oberhaut – Lederhaut und manchmal Unterhaut. Narbenbildung. - Atrophie : Schwund - Hyper-/ Hypopigmentierung Andere Hautveränderungen : - Exanthem : Entzündlicher Veränderung der Haut = Ausschlag, der mehrere Effloreszenzen zeigen kann (Bsp : Windpocken -> Sternenhimmel) - Enanthem : EZ der SH - Ekzem : EZ Hautveränderung (Ausschlag) mit Juckreiz (Neurodermitis) - Erythem : Rötung - Abszess : Eiteransammlung in einer nicht vorgebildeten Höhle - Empyem : Eiteransammlung in vorgebildeter Höhle (Gallenblase) - Fistel : Röhrenförmige Verbindung - Phlegmone : Eitrige EZ des Gewebes, welche sich flächenhaft entlang von Sehnen, Muskeln, Fazien ausbreitet - Furunkel : Tiefe eitrige EZ des Haarfollikels, Eiter nicht sichtbar, Stelle gerötet / schmerzhaft (Follikulitis = nur oberflächliches Eiter-bläschen) - Karbunkel : Zusammengeflossene Furunkel - Naevus (Muttermal): Naevuszellnaevus (Leberfleck) = Anhäufung pigmentbildender Zellen (Melanozyten) ; Feuermal 8. Hautveränderungen durch körpereigene Noxen = KH äussern sich durch Hautveränderungen Lebererkrankungen Spider naevi, Petechien, Palmar-Plantar Erythem, Rhagaden Endokrine Erkrankungen - Hypothyreose : Myxödem = teigige Schwellung der Haut, nicht eindrückbar (Einlagerung von Mucopolysacchariden, also keine Flüssigkeit) - Hypoparathyreodismus : Haar- und Nägelwuchsstörung - Cushing Syndrom (zuviel Cortisol) : Vollmondgesicht - ACTH erhöht : Hirsutismus - M. Addison (primäre NNi-Insuffizienz) : Überpigmentierung durch erhöhte ACTH, MSH (HVL versucht Insuffizienz auszugleichen) - Sekundäre NNi-Insuffizienz : Alabasterfarbene Blässe, ACTH, MSH vermindert Stoffwechselerkrankungen - Diabetes mellitus : Ulcus, Nekrose - Gicht : Gichtknoten - Fettstoffwechselstörungen (Leber) : Xanthelasmen, Arcus lipoides (Iris) 9. Hautverletzungen a. Wundheilungsstörungen Primäre Wundheilung = komplikationslose Schliessung der Wunde = keimfrei, gut durchblutet, aneinanderliegende Wundränder Komplikationen : Schlechte Durchblutung, Infektion -> Narben, Nekrosen Wundinfektion : Klassische EZ-Zeichen b. Dekubitus Druckschädigung der Haut, häufig bis in tiefe Hautschichten (bettlägrige Patienten) -> Verminderung der örtlichen Durchblutung. Begünstigt durch : - Übergewicht - Feuchtigkeit - Fieber - Diabetes mellitus -> sowieso Durchblutungsstörungen - Neigung zu Ödemen -> Herzinsuffizienz Vorbeugung : Dekubitus-Prophylaxe c. Panaritium Eitrige Infektion mit Streptokokken/ Staphylokokken an Finger und Zehen, Nagelbett. Eigentlich Bagatellverletzung Symptome : EZ-Zeichen, BSG erhöht, Leukozytose Gefahr : Komplikationen ! - Ausbreitung in die Tiefe (Knochen, Sehnen..): P. tendinosum, atriculare, periotale - Hohlhandphlegmone : Ausbreitung in das Handinnere - Knochenbeteiligung - Gelenkbeteiligung Therapie : Antibiotika d. Phlegmone Eitrige EZ des Gewebes, welche sich flächenhaft entlang von Sehnen, Muskeln, Fazien ausbreitet. Ausbreitung in die Tiefe. Symptome : Ödematöse Schwellung, sehr schmerzhaft, Fieber Therapie : Antibiotika e. Hämatom Bluterguss = Gefässverletzung durch Trauma. Blut tritt in Gewebe ein. 10. Psoriasis Schuppenflechte. Gesteigerte Zellneubildung der Oberhaut mit Verdickung der Hornschicht und entzündliche Infiltrate der Lederhaut. Chronisch, meist in Schüben verlaufend, genetische Prädisposition. Symptome : - « Psoriasis-Herde » : Rund, gerötet, erhaben, scharf begrenzt, mit silbrigen Schuppen bedeckt - Schmerzen und jucken selten - Symetrisch auf beide Körperhälften verteilt - Prädilektionsstellen : Extremitäten, behaarter Kopf, Steissbein - Nagelveränderungen ähnlich wie Mykosen - Schwere Form : Psoriatische Erythrodemie = ganzer Körper beteiligt - 5-10% Skelettsystem : P. arthropathica Diagnose : - Durch typische Hautbefunde - Durch Kratzen einer befallenen Stelle : Kerzenwachsphänomen (Ablösen von silbrigem Häutchen), Phänomen des letzten Häutchens (blattartiges dünnes Häutchen beim Weiterkratzen), Phänomen des blutigen Taus beim Weiterkratzen Therapie : - Meidung Reibung, Kratzen - Beseitigung von Schuppen : Salicylsäure - UV (im Sommer besser) - Vitamin A - Schwere Fälle : Methotrexat und Cyclosporin (Immunsupression) - Stress untersuchen - Darmsanierung, Eigenblut, Ernährungstherapie 11. Neurodermitis Atopische Dermatitis, endogenes Ekzem. Chronisch rezidivierende EZ der Haut mit starkem Juckreiz, Rötung, Nässung, Schuppung und Krustenbildung. Hervorgerufen durch Unterfunktion der Talgdrüsen und Schweissdrüsen. Der Juckreiz ist eine IgE-vermittelte allergische Reaktion. Ursache : Unbekannt. Manifestation schon im Säuglingsalter ! Die befallenen Körperregionen ändern sich mit Lebensalter, beim Jugendlichen und Erwachsenen sind vor allem Gesicht, Hals und Gelenkbeugen / allgemein Beugeseiten betroffen. Diagnostik : - Aufgrund der Symptome : Juckreiz, Rötung, Nässung vor allem an Beugeseiten (Psoriasis : Streckseiten) = Ekzem - Chronischer schubweiser Verlauf - Familienanamnese - Veränderungen im Gesicht = Dennie-Morgan-Falte (Atopiefalte im Bereich der Augenlider), Hertoghe-Zeichen (fehlen lateraler Augenlider) - Vermehrte und vertiefte Furcheb - Weisser Demographismus ( !) = weisse Hautschrift nach Kratzen (normalerweise rot) Therapie : Richtet sich nach Stadium - Akut = Starke EZ ; Rötung, Hautödem, Nässen, Juckreiz -> Zink-Mixturen, feuchte Umschläge, Corticoide - Cchronisch = Schuppung der Haut, geringe EZ -> Fettende Salben, Harnstoff- und Teersalben Komplikationen : Infektion Staphylokokken, Herpes ; Dellwarzenbefall 12. Ichthyosis Fischschuppen-KH. Schuppenbildung am ganzen Körper -> Verhornungsstörungen 13. Erworbene Hauterkrankungen Durch Infektionen, Noxen, Allergene (Psoriasis, Neurodermitis waren endogen). a. Erkrankungen durch Bakterien Wundrose (Erysipel), Phlegmone, Impetigo contagiosa, Follikulitis, Furunkel, Karbunkel, Abszesse, Empyem, Scharlach (Hautmanifestation bei Streptokokkenangina) (1) Wundrose Flächenhafte Entzündung der Haut und Unterhaut (Erreger dringen über kleine Wunden ein). Erreger : beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A BV : Streptococcus pyogenes Symptome : - Betroffene Bezirke = nahe an Eintrittsstelle : Gesicht, Unterschenkel - Hohes Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen - Regionale Lymphknotenschwellung - Gesicht : Zuerst einseitiger Befall Therapie : Penicillin + Behandlung Grunderkrankung : Fusspilz, Rhagaden, … Komplikationen : - Erregerausbreitung : Sepsis - Lymphstau -> monströse Schwellungen - Glomerulonehphritis - Nekrosebildung -> Amputation (2) Impetigo contagiosa Ansteckende Borkenflechte : Streptokokken oder Staphylokokken, BV. Wie bei Wundrose dringen Erreger in kleine Wunden ein (Rachen…). Zwei Formen : - Kleinblasiger Impetigo (Streptococcus) -> Gesicht, Hals, Kopfhaut ; Bläschen, dann Pusteln, eitrige Krusten. Komplikation : GN, Angina, ARF - Grossblasiger Impetigo (Staphylococcus). Komplikationen : Lyell-Syndrom (3) Scharlach : Facies scarlatina, Himbeerzunge, Exanthem (stecknadelkopfgross) (4) Follikulitis, Furunkel, Karbunkel Erreger : Staphylococcus aureus, auf normaler Haut vorhanden Follikulitis : Oberflächliche EZ des Haarbalgs, Eiterbläschen, linsengross Furunkel : Tiefe EZ mit Abszess (Eiter), bis walnussgross, Eiterpfropf nicht sichtbar, Stelle gerötet und schmerzt Karbunkel : Verschmelzen von mehreren Furunkeln Komplikation von Furunkeln im Gesicht ( !) : Venöser Abfluss des Gesichts über die V. angularis zum Sinus cavernosus im Hirnschädel -> Kontakt mit Gehirn -> Meningitis, Sinusvenenthrombose Deswegen : Bei Infektionen im Gesicht immer zum Arzt ! (5) Gasbrand – Milzbrand siehe Blatt Gasbrand typische Kriegsverleztungskomplikation (anaerob), Milzbrand Zoonose (6) Rotz siehe Infektions-KH Nasenrotz = Papeln, Pusteln, Geschwüre ; Komplikation : Lungen-EZ b. Erkrankunen durch Viren Warzen, Herpes, Masern, Röteln (1) Warzen Verrucea. Gutartige Hautneubildungen, vor allem durch HPV. « Epithelgeschwulste ». Stark ansteckend -> Schwimmbad. Die Warzen werden nach Körperegion unterschieden. - Verrucea vulgaris : harte Papeln mit zerklüfteter Oberfläche, Hände, Füsse ; bei älteren Menschen -> V. filiformes = an Augenlidern « Pinselwarzen » - V. planae juveniles : Flachwarzen, meist bei Kindern, können in grosser Zahl spriessen - V. plantares : Dornwarzen ; an Fusssohlen, stechender Schmerz beim Eindrücken - Condylomata acuminata = Feigwarzen : Genitalwarzen beim Geschlechtsverkehr übertragen -> HPV. HPV 16/18 Ursache für Zervixkarzinom. BV ! - Molluscum contagiosum : Dellwarzen. Erreger : Virus der Pockengruppe (2) Herpes-Simplex-Infektionen Durch Herpes simplex Virus. Das Virus persitiert im Körper (regionale Nervenganglien) -> endogene Reinfektion (Stress, Sonne, Immunschwäche). Zwei Stämme : HSV 1 -> Haut und SH ausserhalb Genitalbereich H. labialis (Lippen) H. facialis (Gesicht) Mundschleimhaut und Zahnfleisch (BV !) und Keratokonjunktivitis herpetica (Bindehaut und Hornhaut des Auges -> Erblindung !) HSV2 -> SH Genitalbereich (BV) « Herpes genitalis » Komplikationen: - Herpes Enzephalitis -> Notarzt - Hepes Sepsis und Herpes Pneumonie bei immungeschwächten Patienten - Herpes Sepsis bei Neugeborenen durch HSV 2 der Mutter -> letal Therapie: Aciclovir (3) Herpes zoster = Gürtelrose Erreger: Varizella zoster Virus = Windpocken. Lokale Zweiterkrankung, da persistierend. Typischer Gürtelförmiger Hautausschlag mit kleinen Bläschen und starken Schmerzen. Allgemeines KH-Gefühl. Lokalisation: Bauch/ Brust. Vorsicht: Die Bläschen sind infektiös -> Kinder bekommen Windpocken ! Komplikationen: - Zoster oticus -> Befall Ohrmuschel -> Taubheit - Zoster ophthalmicus -> Augen/ Nasen -> Erblindung - Zoster generalisatus -> Organe, ZNS Therapie: Aciclovir i.v. (4) Zytomegalie-Virus (CMV) Ebenfall Gruppe der Herpes Viren. „Speicheldrüsenvirenerkrankung“. Normalerweise bei Erw harmlos und symptomlos (evtl grippe-artige Beschwerden). Problem: Schwangere und Immungeschwächte ! Behandlungsverbot bei sexueller Übertragung. Persistiert im Körper wie alle Herpes-Viren. Komplikationen: - Immungeschwächte: Lungen-, Leber- und ZNS-Entzündungen - Schwangere: Neugeborenenschäden, vor allem Gehirn (5) HSV 6: Dreitagesfieber; ebenfalls Herpes-Gruppe c. Hauterkrankungen durch Pilze Vor allem problematisch bei abwehrgeschwächten Patienten. (1) Hefepilze, Sprosspilze: Candida albican „Soor“ -> Mundhöhle, Speiseröhre, Darm, Scheide, (2) Dermatophyten -> Ernähren sich vom Keratin der Haut/ Nägel -> Nagelmykosen (3) Schimmelpilze (Aspergillus nigra etc) -> Atemwegs-EK (feuchte Räume) 14. Autoimmunerkrankungen Kollagenosen, gehören zum rheumatischen Formenkreis = systemische Entzündung des Bindegewebes: Lupus erythematodes (SLE) und Sklerodermie a. Lupus erythematodes Systemerkrankung vieler Organe, Nachweis von ANA: Auto-Antikörper gegen Zellkerne (anti-nukläre AK). Hauterscheinung: Schmetterlingsförmiger Hautausschlag (nicht immer !). b. Sklerodermie Sklerose = Verhärtung, hier der Haut. Überproduktion von kollagenhaltigen Fasern mit deren Einlagerung in die Haut / Organe. Hauterscheinungen: - Pigmentstörungen - Panzerhaut = wachsartige harte Haut - Madonnenfinger = dünne Finger - Rattenbissnekrosen an den Fingern - Madonnengesicht = starre Gesichtszüge - Vogelgesicht = Nase, Lippe, Mund verschmählern sich - Tabaksbeutelmund = Faltenbildung um den Mund - Dermatomyositis