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Hundekrankengymnastin
Der alte Hund
-die grauen Schnauzen
-die Seniorhunde
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Inhaltsverzeichnis
1. Altersdefinition
S. 3
2. Schmerz
S. 5
3. Haut
S. 6
4. Diabetes mellitus
S. 8
5. Schilddrüse - Hypothyreose
S. 10
6. Herzerkrankung
S. 11
7. CDS - Cognitives Dysfunktions Syndrom
S. 13
8. Verschleißerkrankungen im Gelenk – Arthrose
S. 15
9. Heiße Rolle
S. 17
ReHagility-Parcour
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Der alte Hund.
Altersdefinition:
Wann wird der Hund als „alt“ bezeichnet?
Nach Wilfried Kraft (1997) ist das Alter ein komplexer, biologischer und physiologischer Zustand des
späteren Lebensabschnittes. D.h. der Alterungsprozess ist ein natürlicher Vorgang und keine
Krankheit!!
Wann fängt das Altern an?
Man teilt die Entwicklung des Hundes in 3 Lebensabschnitte ein:
1. Wachstum
2. Reife
3. Alter
Da das Gewebe und die verschiedenen Organsysteme zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den
Alterungsprozess einbezogen werden, ist es nicht möglich das Beginnen des Alterns genau
festzulegen.
Schaut man aber auf das Verhältnis von Krankenstand zum Lebensalter, kann man sagen, dass das
Altern zwischen dem 7. und 10. Lebensjahr beginnt.
Von welchen Faktoren ist das Altern abhängig?
 Genetische Disposition (hohes Alter ist vererbbar)
 Rasse
 Größe des Hundes
 Gewicht (Adipositas sorgt für Folgekrankheiten)
 Kastriert oder nicht (nicht Kastriert bedeutet durchschnittlich 1 Jahr längeres Leben)
 Fütterung und Haltung (Umwelteinflüsse)
 Rassespezifische Merkmale z.B. Krankheitsbereitschaft
Menschenjahre
Im Schema sieht man eine realistische Einstufung, wo Sie Menschenalter mit Hundealter vergleichen
können:
Riesenrassen
>45kg
8 14 18 22 31 40 49 58 67 76 85 94 100
Mittlere
Rassen
15-45 kg
10 18 21 27 33 39 45 51 57 65 69 75
80 85 90 95 100
Kleine
Rassen
bis 15 kg
15 20 24 28 32 36 40 44 48 52 56 60
64 68 72 76
80 84 88 92 96 100
Hundealter
0,5
11 12 13 14
15 16 17 18 19
1 1,5
2
3
4
5
6
3
7
8
9 10
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Alterserscheinungen:




„Graue Schnauze“
Erhöhtes Ruhebedürfnis
Verminderte Leistungsbedarf  z.B. werden die Spaziergänge kürzer!
Vermindertes Bewegungsbedürfnis:
1. Schwierigkeiten beim Aufstehen
2. Schwierigkeiten beim Aufspringen
3. Schwierigkeiten beim Treppensteigen
4. Steifheit oder Lahmheit
Dies kann durch Krankheit oder rassespezifische Merkmale verstärkt werden.
Dadurch entsteht ein verminderter Energiebedarf, sprich der Hund braucht weniger zu Essen. Es
ist die Rede von 20-40% weniger im Verhältnis zum jungen und gesunden Hund









Verminderte Futteraufnahme
Vermindertes Durstgefühl
Erhöhte Infektionsbereitschaft  der Hund wird krankheitsanfälliger weil das Immunsystem
schwächer wird
Übergewicht, durch die Abnahme nahezu aller Körpergewebe mit Ausnahme der Fettzellen
Inkontinenz
Veränderung des Haut- und Fellzustandes
Die Zähne werden schlechter  Zahnstein und Parondtose
Altersbedingte Verhaltensänderungen wie z.B.:
1. Eigenwilligkeit und Sturheit
2. Vergesslichkeit; schon gelerntes wird vergessen und Neues wird nur schwer gelernt
3. Veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus
Der Hund wird Stressanfälliger  braucht einen festen Tagesablauf und gewohnte Umgebung
Altersvorgänge:
Was verändert sich wenn der Alterungsprozess einsetzt?
 Das Verhältnis von Fett und Körperwasser verändert sich indem das intrazelluläre Wasser um
ca. 10% abnimmt
 Wie oben schon beschrieben, nimmt die Körpermasse durch Abnahme fast aller Gewebe
außer Fettgewebe ab
 Die Zellmasse von Niere, Leber und Muskeln nehmen ab
 Knochenmasse und Verdichtung werden weniger
 Eine unwesentliche Verminderung der Hirnfunktion tritt auch ein
 Nieren-, Atmungs- und Kreislauffunktion nehmen mit bis zu 30-50% ab
 Durch die Abnahme der Atmungsfunktion, wird die Sauerstoffaufnahme im Gewebe bis zu
40% vermindert
 Das Immunsystem wird schwächer und die Immunfunktion der Thymus nimmt ab
 Durch die Abnahme der Widerstandskraft gegenüber traumatischen Geschen, kommt es zu
einer erhöhten Verletzungsgefahr mit einer Verlangsamung der anschließenden Heilung
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




Die Magenschleimhaut, die Leber und Pankreas durchlaufen auch einen Alterungsprozess,
der zu einer Beeinträchtigung der Verdauung führen kann
Arteriosklerose tritt auf
Folgende Herzprobleme können auftreten:
1. Fettablagerung am Herzen
2. Herzvergrößerung
3. Verminderte Durchblutung des Herzmuskels  Herabsetzung der
Herzleistungsfähigkeit mit Frequenzsteigerung bei Belastung
Hypertonie (Bluthochdruck) durch verminderte Elastizität der Gefäße
Zahnverlust durch Demineralisierung der Kiefer
Schmerz:
Das empfinden von Schmerz ist keineswegs auf den alten Hund beschränkt, allerdings kommen im
Alter vermehrt Zustände vor, die zu Schmerzen führen.
Schmerzen haben:
 Eine biologische Schutzfunktion
 Dienen dem Organismus als Schadenfrühwarnsystem
 Lösen Schutzreflexe aus
Hält der Schmerz längere Zeit an, wirkt er als:
 Stressor
 Verursacht im Körper Stressreaktionen, die dem Körper schaden
 Lässt einen pathologischen Schmerz entstehen
Schmerz ist ein Symptom, das häufig begleitet wird von:
 Wärme
 Rötung
 Schwellung
 Eine gestörte Funktion
Generelle Schmerzsymptome:
 Tachykardie = Herzrasen
 „Kalte Pfoten“ durch Minderdurchblutung in der Peripherie
 Aktivierung des Stoffwechsels durch Ausschüttung von Hormonen wie z.B. Kortisol oder zu
wenig Ausschüttung von Hormonen wie z.B. Insulin
 Abnahme von Magen- und Darmbeweglichkeit
 Abschwächung des Immunsystems
 Beeinträchtigung der Wundheilung
 Beeinträchtigung der Atmung
 erhöhter Sauerstoffverbrauch
 Entstehung eines chronischen Schmerzsyndroms
Lokale Schmerzsymptome:
Kopfbereich:
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




Kopf wird gebeugt gehalten
Der Hund kaut ungern = verliert Gewicht  Schmerzen im Mund und Rachenraum
Kopfschiefhaltung bei Ohrenschmerzen
Blinzeln oder zugekniffene Augen  Augenschmerzen
Apathie, Bewegungsunlust und Kopfbeugen kann auf Kopfschmerzen hindeuten, ob das die
Ursache ist, kann nur vermutet werden.
Halsbereich:
 Steifheit bei HWS-Syndrom
Gliedmaße:
 Schonhaltung oder Lahmheit in den betroffenen Gliedmaßen. Die Ursache muss dann vom
Tierarzt abgeklärt werden
Rumpf:
 Aufgekrümmte Rücken
 Angespannte, aufgezogene Bauchdecke
 Klammer Gang
 Gestörtes Allgemeinbefinden
 Druckschmerz vorne rechts bei akuter Pankreatitis = Bauchspeicheldrüsenentzündung oder
Cholezystitis = Gallenblasenentzündung
 Leber- und Nierenerkrankungen sind bei Hund und Katze nur von geringen Schmerzen
begleitet.
 Bei akute Darmentzündungen ist der erkrankte Bereich gespannt und verdickt
 Prostataentzündungen sind ebenfalls sehr schmerzhaft
Es ist immer wünschenswert den Hund Schmerzfrei zu halten.
Es gibt mehrere Möglichkeiten:
 Elektrotherapie
 Magnetfeld
 Handelsübliche Schmerzmittel nach TA-Verschreibung
 Homöopatische Schmerzmittel
 Phytotherapeutische Schmerzmittel
Haut:
Dass sich die Haut im Alter verändert, wissen wir ja von uns selber.
Typische Alterserscheinungen der Haut beim Hund sind:





Trockener und stumpfer werdende Haut
Liegeschwielen (Verdickung der Haut durch hohe Beanspruchung = „Lieblingsliegeseite“)
Elastizität herabgesetzt
Tendenz zu Hauttumoren nimmt zu
Hautwarzen
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In vielen Fällen, besonders im Alter, ist die Haut durch andere Organe oder Funktionsstörungen in
Mitleidenschaft gezogen wie z.B. bei:
 Den Folgen von schlechter Fellpflege
 Halsbänden die mit Medikamenten versehen sind
 Haarausfall durch Hormonstörungen
 Farbveränderungen (Weißfärbung des Apricotpudels oder des Yorkshire bei Morbus Cushing)
usw
Folgende Erscheinungen und Erkrankungen sehen wir besonders oft bei unserem Senioren:
Papilliom = Warze:
Ursache:
 Sehr ansteckende Papilliomviren
Symptome:
Therapie Schulmedizin:
 Wenn sie eine gewisse Größe haben, sich wiederholt entzünden oder an Stellen vorkommen,
wo sie zu Störungen führen, sollten sie operativ entfernt werden.
Atherom = Grützbeutel:
Sind mit einer talgartigen, cholesterinreichen Masse gefüllte Zysten, die sich häufig unter Druck
entleeren.
Tylome = Schwielen:
Entwickeln sich bevorzugt an beanspruchte Stellen z.B. Ellenbogen und Sprunggelenk.
Sie können rissig werden und vereitern.
Ursachen:
 Einseitiges liegen auf einer harte Unterlage
 Fehlendes Fell
Therapie:
 Weiche saubere Liegestelle
 Schwielen mit Melkfett o.Ä. einfetten
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Diabetes mellitus:
Ursachen:
Diabetes mellitus, oder im „Volksmund“ Zuckerkrankheit, ist eine Stoffwechselstörung.
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) arbeitet nicht mehr genügend und produziert dadurch nicht mehr
genügend Insulin.
Die Experten sind der Meinung, dass Fehlernährung, Übergewicht und zu wenig Bewegung genauso
bei den Hunden wie auch bei den Menschen, im Alter zu vermehrter Diabetes führt.
Aber auch eine Pankreatitis oder Medikamente die das Pankreas schadet oder sogar zerstört,
können Diabetes auslösen.
Zusätzlich wird auch über eine genetisch bedingte Veranlagung oder eine Störung des
Immunsystems diskutiert.
Verlauf:
Insulin ist ein Hormon, das von bestimmten Zellen der Bauchspeicheldrüse (Langerhanssche Inseln)
in die Blutbahn abgegeben wird. Insulin sorgt dafür, dass der Zucker der sich im Blut befindet in die
Körperzellen „eingebaut“ wird. Darüber hinaus ist es auch für den Fett- und Eiweißstoffwechsel
lebensnotwendig!
Fehlt das Insulin „verhungern“ die Körperzellen und der Blutzuckerspiegel steigt an.
Um dem entgegen zu wirken, werden als Ausgleich vermehrt Körperfette und Körpereiweiße
abgebaut, um den Energiehaushalt des Körpers in Ordnung zu halten. Der betroffene Hund magert
im Verlauf der Krankheit zusehends ab.
Durch den erhöhten Abbau der körpereigenen Substanzen, entstehen vermehrt giftige
Stoffwechselprodukte, die so schnell nicht abgebaut werden können und somit zu Schäden an
verschiedenen Organen führen. Diese giftigen Stoffwechselprodukte führen zu diabetische Koma,
einer tiefe Bewusstlosigkeit und ist einer bedrohlichen Notfallsituation.
Die typische Spätschäden einer Diabetes mellitus sind:
 Veränderungen der Blutgefäße (Arteriosklerose)
 Leberfunktionsstörungen
 Augenschäden = grauer Star
 Infarkte (Herz, Gehirn)
 Durchblutungsstörungen
 Schlecht heilende Wunden usw.
Auslöser:
 Stresssituationen.
 Läufigkeit.
 Trächtigkeit.
In 80-90% der betroffenen Fälle tritt die Krankheit bei Hündinnen auf.
Symptome:
 Deutlich erhöhte Trinkmenge
 Vermehrter Urinabsatz
 Schlafen viel
 Lustlosigkeit
 Weniger Appetit
 Trotz unveränderter Futtermenge kommt es zur Abmagerung des Hundes
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Behandlung:
 Blutuntersuchung beim Tierarzt. Ein Blutzuckerwert bis 100 mg/dl ist normal. Über 180 mg/dl
deutet auf eine Diabetes hin. Werte über 200 mg/dl gelten als sicheres Zeichen für eine
Diabetes. Wenn noch Zweifel bestehen, muss noch ein Bluttest beim Spezialisten gemacht
werden
 Es gibt zwei Möglichkeiten den Blutzuckerwert im Blut zu senken: konsequente Diät!!! Das
reicht in leichten Fällen oft aus um die Werte in „grünen“ Bereich zu halten.
 Wenn das nicht reicht gibt es noch das spritzen von Insulin. Die richtige Menge Insulin muss
jedem Hund individuell angepasst werden. Das geschieht am besten bei einem Klinikaufenhalt
von 1-2 Tagen. Danach muss das Insulin täglich zu bestimmten Zeiten vom Besitzer gespritzt
werden.
Futtermöglichkeiten:
Der Hund sollte mehrere, aber mindestens drei kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt haben.
Trockenfutter:
 Kein Zucker (Mono- und Disacchariden)
 Sollte Kohlenhydrate enthalten (z.B. Getreideflocken)
 Sollte Stärke enthalten (z.B. Kartoffel)
 Sollte Faserstoffe enthalten, aber der Rohfasergehalt sollte einen Richtwert von 5% nicht
überschreiten, sonst kann es zu erhöhten Kotmengen und Blähungen führen
Nassfutter:
 Kein Zucker (Mono- und Disacchariden)
 Sollte Kohlenhydrate enthalten (z.B. Getreideflocken)
 Sollte Stärke enthalten (z.B. Kartoffel)
 Sollte Faserstoffe enthalten, aber der Rohfasergehalt sollte einen Richtwert von 5% nicht
überschreiten, sonst kann es zu erhöhten Kotmengen und Blähungen führen
BARF:
1/3 Fleisch, 1/3 Kohlehydrate und 1/3 Gemüse.
Die Rohfaser verzögert die Verdauung von Kohlenhydraten. Dadurch steigt der Blutzucker nach einer
Mahlzeit nicht so schnell an. Ein konstanterer Blutzuckerspiegel, der sich leichter mit Insulin-Gaben
beeinflussen lässt, ist die Folge.
Der Fettgehalt ist entsprechend des Gewichtes einzusetzen. Das heißt ist der Hund zu dick, weniger
Fett und ist der zu mager mehr Fett!!
Vitamine und Mineralien sollten in ausreichender Menge zugeführt werden. Besonders die Vitamine
B und E, dazu aber auch Zink, Magnesium und Kalium bei Flüssigkeitsverlust.
Proteinträger: Fleisch, Fisch, Hüttenkäse
Kohlenhydrate: Reis, Nudeln, Kartoffeln, Getreideflocken
Faserzulage: Guar
Mineralfutter
Bei fortgeschrittenem Diabetes mit Flüssigkeitsverlust, ist an Substitution von Elektrolyten zu denken.
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Schilddrüse:
Hypothyreose:
Die Hypothyreose ist bei Hunden die bei weitem häufigste Erkrankung der Schilddrüse und führt zur
Herabsetzung des Stoffwechsels. Hunde jeden Alters sind betroffen. Große Rassen sind häufiger
betroffen als kleine und einige Rassen wie Retriever, Dobermann, Irish Setter, Beagle, Cocker,
Bobtail haben eine besondere Disposition.
Ursachen:
 In über 95% der Fälle, ist ein Verlust von Schilddrüsengewebe der Grund für die Erkrankung.
Allgemeine Symptome:
 Trägheit
 Leistungsschwäche
 Vermehrtes Schlaf- und Wärmebedürfniss
 Gewichtszunahme
 Trockenes stumpfes Fell
 Haarausfall
Therapie Schulmedizin:
Durch eine lebenslange Gabe von synthetischem T4 = Levothyroxin (das fehlende Hormon) ist eine
Behandlung in der Regel unproblematisch und die Prognose ist günstig, da die klinischen Symptome
praktisch alle reversibel sind.
Jodbedarf steigt bei höherem Nitratgehalt im Futter. Futtermittel mit höherem Jodgehalt:
 Leber
 Niere
 Milch
 Ei
Sehr hohe Werte haben:
 Dorschleber
 Kaltwasserfische
Tipps und Tricks:
Lassen Sie ihren Hund sich das Futter über den Tag erarbeiten, erstens ist er dann beschäftigt und
zweitens ist er in Bewegung und nimmt nicht so schnell zu.
Herzerkrankungen:
Herzinsuffizienz (ist ein Syndrom):
Liegt vor, wenn das Herz trotz Einsatz von Kompensationsmechanismen (Ein Auswurf von
Körpereigenen Stoffen, Renin-Angoitensin-Aldosteron Systems RAAS und Antidiuretischen Hormons
ADH, um die Herzleistung aufrecht zu erhalten) nicht in der Lage ist, den Organismus ausreichend
mit Blut zu versorgen.
Herzfrequenz normal:
Bis 6 Monate 90-210/min
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Ab 6. Monat 60-120/min
Ursachen:
Alles Zust. n.
 Schäden an den Herzklappen (Entzündungen, angeborenen oder erworbene (knotige
Verdickungen an den Klappen bei kleineren Hunderassen wie z.B. Dackel oder Pudel)
Fehlbildungen)
 Abnahme der Muskelschicht des Herzens bei großen Hunderassen wie z.B. Dobermann,
Dogge, irischer Wolfshund.
 Durchblutungsstörungen am Herzmuskel (Herzinfarkt)
 Infektionen im Herzmuskel
Symptome:
Hinweis auf Stauungen im kleinen (Lungen-)Kreislauf bei vorwiegend Linksherzinsuff:
 Husten
 Dyspnoe
 Lungenödem
Hinweis auf Stauung im großen Kreislauf bei vorwiegend Rechtsherzinsuff. Oder perikardiale
Traumata:
 Aszitis
 Hydrothorax
 Periphere Ödeme
Unruhezustände, besonders nachts
Adams-Stokes-Anfälle:
 Sieht aus wie ein epileptischer Anfall mit Umfallen, kurzzeitiger Bewusstlosigkeit, tonische
(Spannung), selten klonische (Zucken) Krämpfe. Die Krämpfe entstehen durch eine kardiale
Hypoxie (02-Mangel im arteriellen Blut) im Gehirn. Zeigt sich als Bradykardie mit totalem AVBlock
Leistungsschwäche bzw. Müdigkeit.
Verlauf:
So lange, die Kompensationsmechanismen in der Lage sind den Kreislauf aufrecht zu erhalten,
verläuft die Krankheit meist unauffällig.
Trotzdem teilt man die Erkrankung in Schweregrade, wie in der Humanmedizin ein:
NYHA I
Es besteht keine Einschränkung der Leistungsfähigkeit
NYHA II
Bei stärkerer Belastung treten Beschwerden auf.
(Ermüdung, Husten, Dyspnoe)
NYHA III
Bereits bei geringerer Belastung treten Beschwerden auf
(Ermüdung, Husten, Dyspnoe) Ruheinsuffizienz
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NYHA IV
Auch in Ruhe treten Beschwerden auf. (Husten, Dyspnoe, nächtliche Unruhe,
Gewichtsverlust)
Therapie Schulmedizin:
 ACE-Hemmer: Senken die Vor- und Nachlast und führen so zu einer Entlastung des
geschädigten Herzen (NYHA II-IV)
 Bei Flüssigkeitsansammlungen wie z.B. Lungenödem oder Aszites sollte zusätzlich Diuretika
gegeben werden um das Herz zu entlasten
 Herzglykosid wird zusätzlich zu den anderen beiden Mitteln gegeben, wenn eine
Myokardinsuff. im Endstadium (NYHA III-IV) vorliegt
Futtermöglichkeiten:
Trochenfutter und Nassfutter:
 Natriumarmes Spezialfutter (Der Gehalt an Natrium sollte240Mg/100g Futter nicht
überschreiten)
BARF:
 Mageres Fleisch wie Geflügel, Pferd, Rind
 Fisch
 Wenig Salz
 Evt. Kartoffel (enthält viel Kalium)
Bei Patienten, die Digitalispräperate oder ACE bekommen, können die Kaliumwerte zu niedrig sein,
der Kaliumgehalt im Blutserum sollte deshalb regelmäßig beim Tierarzt kontrolliert werden.
Bei Erkrankungen des Herzmuskels können folgende Zusätze gegeben werden:
 Vitamin E = Nüsse, Ei, Weizenkeimöl
 Selen = Leber, Niere
 Omega 3 Fettsäuren = Fisch
 Carnitin (Vitaminähnlicher Substanz, kommt vermehrt in Fleisch und Leber vor)
Tipps und Tricks:
 Erhöhte Fressnäpfe
 Mehrere kleinere Mahlzeiten am Tag.
 Die letzte Mahlzeit nicht zu Spät am Tag
 Mehre kleine Spaziergänge am Tag
 Atemtherapie
Bei Adipositas Gewichtsreduktion!
CDS – C(K)ognitives Dysfunktions Syndrom:
(Oder Alzheimer bei Hunden)
Kognitiv: Funktionen die mit Wahrnehmung, Lernen, Erinnern und Denken in Zusammenhang stehen
Dysfunktion: Störung
Syndrom: mehrere Symptome, die gemeinsam auftreten und so helfen ein bestimmtes Krankheitsbild
zu diagnostizieren
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Ist also „ ein Krankheitsbild das eine Störung in den Funktionen aufweist, die mit Wahrnehmung,
Lernen, Erinnern und Denken in Zusammenhang stehen“
Ursache: Das Alter!!
Symptome: Es gibt hauptsächlich 4 altersbedingte Verhaltensänderungen, die im amerikanischen die
Abkürzung DISH hat.
D: Desorientierung = Orientierungsverlust, Verwirrung und Ziellosigkeit in Bezug auf die normale
Umgebung und den täglichen Ablauf werden vergessen bzw. nicht erkannt.
I: Interaktionsveränderung = Familienmitglieder werden nur vermindert oder gar nicht begrüßt.
Streicheln wird vermehrt eingefordert und der Hund verlangt immer wieder Aufmerksamkeit.
S: Schlafverhaltensänderungen = Schlafgewohnheiten werden auf den Kopf gestellt, z.B. nächtliches
Wandern und Unruhe.
H: Hausverunreinigung = Der Hund „vergisst“ sich zu melden wenn er muss, oder es kommt zur
Inkontinenz.
Wenn der Hund ein oder mehrere Symptome zeigt, muss allerdings erst geklärt werden, ob es keinen
andere Ursachen für die Symptome gibt wie z.B.
Sehschwäche  Orientierungslosigkeit
Herzprobleme  Unruhe
Schmerzen  Begrüßungsritual
Magen-Darmerkrankung  Unreinheit
Auch nur durch Ausschluss kann der TA die endliche Diagnose stellen.
Eine amerikanische Studie bei 300 Hundebesitzern mit älteren Hunden ergab:
 75% hatten eine Verhaltensänderung von DISH
 37% hatten mehr als eine Verhaltensänderung von DISH innerhalb von einer Woche gezeigt
 32% berichteten von mehr als 3 Verhaltensänderungen von DISH
 Nur 12% hatten mit ihren TA über DISH gesprochen
Therapie TA: So früh wie möglich anfangen!!!!!
 Selgian – Antiparkinsonmittel. Wirkt den Abbauprogramm im Gehirn entgegen, schützt die
Nervenzellen und steigert das Erinnerungsvermögen.
 Karsivan – Fördert die Durchblutung im Gehirn.
 NSAID – non steroid anti inflammetory drugs = Entzündungshemmer ohne Cortison
Asperin
Ibuprofen, Naproxen, Katoprofen
Diclofenac
Meferiaminosäure
Piroxicam
Phenylbutation
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Da es in der prefrontalen Cortex und den senilen Plaques Entzündungsherde gib, kann man
diese mit NSAID beeinflussen oder ganz unterdrücken.
Andere Therapien:
Tägliches Training:
 Mehrere kurze statt eines langen Spaziergangs  erhöht die O2-Zufuhr zum Gehirn.
 Kleine Spieleinheiten zum „wach“ werden, stimuliert den Hund.
 Klare Befehle, viele Leckerlis und ein fester Tagesablauf hilft die Orientierung teilweise
wieder zu gewinnen.
Tips und Tricks:
 Ausgangstür auffällig markieren oder streichen, das zeigt den richtigen Weg nach draußen
 Regelmäßiges Gehirntraining: finde den Ball, die Puppe usw.
 Riech-Suchspiele.
 Clickertraining
Futtermöglichkeiten:
TROFU: Hills b/d
BARF: Zugabe von hohe Dosen an Antioxydantien wie z.B.:
 Vit E: Nüsse, Ei, Weizenkeimöl
 Vit C: Hagebuttepulver
 Selen: Innereien
 Zink: Leber, Fischleber, Knochen, Eierschale
 Mangan: Eierschale, Fischmehl, Leber, Knochen, Getreide
 Kupfer: Leber, Innereien
 Coenzym Q10
Verschleißerkrankungen im Gelenk=Arthrose.
Arthrosen sind chronische Gelenkserkrankungen, in deren Verlauf das Knorpelgewebe im Gelenk
immer weiter zerstört wird und es zu einer Vermehrung von knöchernem Material kommt.
Durch Fehlstellung im Gelenk kommt es zu Fehlbelastungen, die in der erste Phase der
Arthrosebildung zu Fissuren an den Knorpelzellen führen, wo die maximale Belastung stattfindet.
Dies führt letztendlich zum Verlust der Elastizität und Gleitfähigkeit des Gelenkknorpels. Es kommt zu
einer Verdickung und Durchblutungsstörung in der Gelenkkapsel und letztendlich zum Absterben von
Gewebe im Gelenk.
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Die Gewebevermehrung wird Osteophytose oder Osteophyten genannt. Das sind kleine
Knochenanbauten, die da im Gelenk entstehen, wo hoher mechanischer Krafteinwirkung auftritt.
Die Osteophyten sind keine Späterscheinungen bei Arthrose, sondern können schon 2-3 Wochen
nach dem Trauma vorhanden sein.
Ursachen:
 Unbekannt
 Angeborene Fehlstellung und damit Fehlbelastung eines Gelenkes
 Gelenkverletzung
 Gelenkinstabilität (HD  Coxarthrose oder Kreuzbandriss  Gonarthrose)
 Fehlstellung der Gliedmaßen (O- oder X-Beine)
 Wachstumsstörungen mit Gelenkverletzungen ( HD, OCD, EP = isoliertes oder fragmentiertes
Prozessus Anconeus)
 Entzündungen
 Altersbedingte Arthrosen
 Knochenbrüchen
Typische ED-Manifestationen
1 Stufenbildung zwischen Elle (Ulna) und Speiche (Radius)
2 Isolierter Processus anconaeus
3 Fragmentierter Processus coronoideus medialis
4 OCD des medialen Condylus
Symptome:
 Anlaufschmerz
 Schmerzen bei Wetterumschwung
 Lahmheit
 Bewegungseinschränkung durch Osteophyten
 Muskelatrophie
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Therapie Tierarzt:
Arthrose gilt als grundsätzlich nicht heilbar.
Deshalb wird konservativ schmerzlindernd behandelt und es wird eine bestmögliche
Gelenkbeweglichkeit sichergestellt. Durch diese Maßnahmen soll der Krankheitsverlauf verlangsamt
werden.
 NSAID-Medikamente (Nicht Steroidale (Cortison) Entzündungshemmern) werden zur
Schmerzbekämpfung eingesetzt
 Cortison als Entzündungshemmer, ist nicht als Langzeittherapie geeignet, da Nebenwirkungen
wie Knorpelzerstörung, kontraindiziert ist
Es ist in manchen Praxen leider noch üblich Injektionen direkt ins Gelenk (intraartikulär) zu
verabreichen. Das sollte wegen der Infektionsgefahr vermieden werden.
Chirurgische Therapie:
 Gelenkstabilität z.B. nach Kreuzbandriß
 Abtragung von Osteophyten
 Künstlicher Gelenkersatz. (Hüfte, Knie)
 Gelenkversteifung
 Femurkopfresektion bei Hunde bis ca. 25 kg
Diätetische Maßnahmen:
 Glykosamin-Glykanen. Präparat Glycosamin Sulfat
 Orale Gaben von Chondrotoinsulfat = Canosan
 Ungesättigte essentiellen Fettsäuren wie Omega-3, Omega-6 Fettsäuren im Verhältnis 1:5 bis
1:10  Steuert der Entzündung entgegen, enthalten in Grünlippmuschelextrakt
Fütterungsmöglichkeiten:
Trockenfutter: Hills JD
BARF:
Tipps und Tricks:
 Hundekrankengymnastik!!!!!!
 Wärme bzw. Kälte
 Bürstenmassage
 Bewegungsparcour
 Schwimmen ab Wassertemperaturen von 15 °C
Heiße Rolle:
Durchführung:
 Ein Handtuch mit der Größe 50x70 cm, wird der Länge nach halbiert und dann sehr straff und
spiralförmig zu einem Trichter gerollt.
 ½ bis ¾ Liter kochendes Wasser wird im Trichter gefüllt. Man hört mit dem befüllen auf, wenn
die äußere Schicht des Handtuches fast vollständig durchfeuchtet ist.
 Die heiße Rolle in Fellrichtung über die betroffene Region ausstreichen und dabei leicht
andrücken.
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
Während der Behandlung wird das Handtuch langsam abgerollt und wieder aufgerollt. Drauf
achten, dass man nicht zu lange an eine Stelle bleibt, das wird dann dem Hund zu
heiß!!!
Dauer:
10-20 Min.
Indikation:
 Verschleißerkrankungen
 Muskelhypertonus
 Chron. Bronchitis
 Schmerzen
Kontraindikation:
 Herz- und Kreislaufprobleme
 Ödeme
 Offene Wunden
 Hypotone Lähmung
 Entzündungen
 Fieber
Worterklärungen:
Hypertermie
Überhitzung bzw. Fieber
Hypotermie
Unterkühlung
Dehydration
Austrocknung
Ödeme
Hypertonus
Vermehrte Flüssigkeitsansamlung in Gewebe und
Körperhöhlen
Bluthochdruck
Adipositas
Fettleibigkeit
Polydipsie
Vermehrte Wasseraufnahme
Bindegewebe
Zum Bindegewebe zählen z.B. Sehnen, Bänder,
Gelenkknorpel usw.
S. 20
Glykosamin-Glykanen
Glykosaminglykanen ist in der Grundsubstanz enthalten, aus
dem das Bindegewebe zusammengesetzt ist. Im normalen
Alterungsprozess verändern sich die Eigenschaften des
Bindegewebes und auch die Zusammensetzung der
Glykosaminglykanen. Es treten Ernährungsstörungen im
Bindegewebe auf und Gelenkbeschwerden können auftreten.
S. 20
Chondrotoinsulfat=Canosan
Zusammensetzung von Canosan®
4% bzw. 2% Gonex® (aus der neuseeländischen,
grünlippigen Zuchtmuschel)
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Öle und Fette
Getreide
Gemüse
Eigenschaften des Gonex® :
1. Ernährungsfunktion für den Knorpel
2. Bereitstellung von Bausteinen zur Erhaltung/Aufbau der
Knorpelstruktur
3. Pufferfunktion des Knorpels
4. Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Elastizität der
Knorpelmatrix
5. Erhöhtes Wasserbindungsvermögen der Knorpelmatrix
6. Schutzfunktion des Knorpels
7. Unterstützung der Abwehr von Leukozyten und/oder
Proteasen
8. Wirkt dem entzündlichen Abbauprozess im Knorpel
entgegen
Grünlippmuschel-Extrakt
Enthält Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, viele
Aminosäuren und einen hohen Anteil an
Glukosaminoglykanen.
© Britt Tank
- Hundekrankengymnastik und Hundefriseur Göttinger Str. 63
30982 Pattensen
Kontakt:
Telefon: 0177-310 60 62 (am besten Mo-Fr. zwischen 14-18 Uhr)
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