Josef Baum1 1999 Ausgewählte Beispiele der Bevölkerungs- und Wanderungsentwicklung im Waldviertel sowie Beispiele für positive grenzübergreifende Wirtschaftsaktivitäten in den 90er Jahren Teil des Projekts "Pfade der Migration" 1. NEUERE TENDENZEN IN DER BEVÖLKERUNGS- UND WANDERUNGSENTWICKLUNG DES WALDVIERTELS: GESAMTENTWICKLUNG, AUSLÄNDERANTEIL, ZWEITWOHNSITZER ............... 2 2. REGIONALE ZIELGEBIETE DER ABWANDERER AUS DEM WALDVIERTEL – HERKUNFTSGEBIETE DER ZUWANDERER INS WALDVIERTEL ...................... 4 3. ALTERSSTRUKTUR DER WANDERUNGEN AUS DEM UND INS WALDVIERTEL .......................................................................................................... 7 4. GRENZÜBERGREIFENDE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNGEN .................. 9 5. INDIKATOREN ZU GRENZÜBERGREIFENDEN ARBEITSMARKT- UND LOHNVERGLEICHEN.............................................................................................. 10 6. SIEDLUNGSKONZENTRATION IM RAUM WAIDHOFEN/THAYA.................. 13 ANZAHL ................................................................................................................... 16 7. HISTORISCHE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IM WALDVIERTEL UND EUROPÄISCHER VERGLEICH ............................................................................... 17 8. ECKPUNKTE DER BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG UND ABWANDERUNG IM WALDVIERTEL NACH BEZIRKEN .................................................................... 20 9. ASPEKTE DER HISTORISCHEN BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IM RAUM DER HEUTIGEN GEMEINDEN ALLENTSTEIG UND PÖLLA..................... 22 10. BEISPIELE GRENZÜBERGREIFENDER WIRTSCHAFTSAKTIVITÄTEN NACH 1989 ANHAND POSITIVER BEISPIELE ...................................................... 27 1 Angelika Hofmann bewerkstelligte Datenrecherchen für den Bezirk Waidhofen und den früheren Gerichtsbezirk Allentsteig am Österr. Statistischen Zentralamt 1 11. LITERATURVERZEICHNIS: ......................................................................... 32 12. ANHANG ....................................................................................................... 36 1. Neuere Tendenzen in der Bevölkerungs- und Wanderungsentwicklung des Waldviertels: Gesamtentwicklung, Ausländeranteil, Zweitwohnsitzer Bis vor einigen Jahren gab es an verlässlichen Quellen zur Bevölkerungs- und Wanderungsentwicklung in Österreich nur die Volkszählungsergebnisse. Wie in anderen Ländern werden nun jährlich die Einwohnerzahlen nach Gemeinden und Staatsangehörigkeit erhoben. Die erste diesbezügliche Zählung fand Ende 1995 statt, bei der sich aber noch beträchtliche Zählungsmängel zeigten. Mit den Stichtagen 31.12.96, 31. 12. 1997 und am 31. 12. 19982 wurden Zählungen durchgeführt, die zwar nicht Volkzählungsqualität haben, aber laut Statistischem Zentralamt insgesamt doch so beschaffen sind, dass Vergleiche zweckmäßig anzustellen sind. Mit den Daten der letzten Jahre können wesentliche präzise Einsichten in die Migrationsstruktur des Waldviertels gewonnen werden. Die Einwohnerdaten vom 31. 12. 1997 besagten - verglichen mit 1991, dass sich die Bevölkerung im Waldviertel insgesamt stabilisiert hat - siehe Tabelle 17. Da die Bevölkerung im Waldviertel spätestens seit etwa 1910 - in wesentlichen Teilen schon ab 1890 - rückläufig war, wies dies 1997 auf eine sich andeutende historische Stabilisierung hin. Zwei Faktoren waren dafür ausschlaggebend: Die Rückwanderung vor allem Älterer Der Zuzug von Ausländern zu Beginn der 90er Jahre. Allerdings erfolgt die Entwicklung nach wie vor sehr differenziert: Gemeinden mit stärkeren Randlagen nehmen nach wie vor oft deutlich ab. Unter „Waldviertel“ werden hier die vier politischen Bezirke Gmünd, Horn, Waidhofen/Thaya und Zwettl verstanden – nur bei den langfristigen historischen Betrachtungen im Teil 7 wird eine breitere Definition verwendet. In Tabelle 17 ist die Bevölkerungsentwicklung der Waldviertler Bezirke von 1991 bis 1999 angegeben. Unterschieden wird nach Ausländern und österreichischen Staatsbürgern. Ebenso wird die Zahl der Zweitwohnsitzer ausgewiesen. Weiters sind die jeweiligen Veränderungsraten berechnet: Die gesamte Wohnbevölkerung der vier Bezirke des oberen Waldviertels blieb von 1991 bis 1999 fast gleich. Von 1991 bis 1997 war eine Zunahme von 1 % zu beobachten, von 1997 bis 1999 eine Abnahme um 1 %. Die aktuellste jährliche Rückgangrate von 1998 bis 1999 beträgt –0,5 %. Es ist abzulesen, dass zwischen 1991 und 1997 die (vergleichsweise geringe absolute) Zunahme an Ausländern die quantitative Abnahme der österreichischen Staatsbürger überkompensierte. Ab 1997 – zwischen 1991 und 1997 gibt es bezirksweise keine verlässlichen Daten – geht jedenfalls die Zahl der Ausländer im oberen Waldviertel deutlich zurück (von 1997 bis 1999 um 7 % - nicht Prozentpunkte!), einschließlich Krems beträgt der Rückgang –16 %, in Niederösterreich insgesamt ist ein geringerer Rückgang um –1,8 % zu beobachten. 2 Bzw. 1.1.97, 1.1.98, 1.1.99 2 Die Entwicklung der Gesamtwohnbevölkerung setzt sich aus dem Geburten/Sterbesaldo und der Nettowanderung zusammen – eine genauere Darstellung erfolgt im Abschnitt 8. In Tabelle 1 sind die Ausländeranteile nach Bezirken in der Entwicklung von 1991 bis 1999 angegeben. Die vier Bezirke des „oberen“ Waldviertels weisen im Vergleich zum Bundesland Niederösterreich nur sehr geringe Ausländeranteile bei der Wohnbevölkerung auf. 1991 betrug der Anteil 1,6 %, 1999 2,5 %. Die Vergleichswerte für Niederösterreich insgesamt betragen für 1991 4,6 % und für 1999 6,3 %, d.h. die vier Waldviertler Bezirke liegen beim Ausländeranteil sehr weit unter dem Landesdurchschnitt. 1991 war der Ausländeranteil in Niederösterreich insgesamt 2,9 mal höher als im Waldviertel, 1999 2,5 mal höher. Das heißt, wenn gleich die Zuwachsrate beim Ausländeranteil im Waldviertel leicht über dem Landesschnitt liegt, so ist festzuhalten, dass die Steigerung von einem sehr niedrigen Niveau (1,6 %) aus erfolgte. Nicht berücksichtigt werden hier natürlich grenzüberquerende Pendler sowie nicht legal Gemeldete, wobei die Anzahl bei letzteren im Waldviertel vergleichsweise eher geringer sein dürfte und auch keine Anzeichen für eine Zunahme bekannt sind. Den höchsten Ausländeranteil der vier Bezirke des oberen Waldviertels weist mit 3,6 % 1999 der Bezirk Horn auf. Den niedrigsten Anteil weist der Bezirk Waidhofen mit 1,3 % (1999) auf. Wird in einer breiteren Sicht auch Krems eingeschlossen, so ist in Krems die höchste Ausländerrate mit 5,8 % (1999) zu beobachten. Dies entspricht dem allgemeinen StadtLandgefälle bei den Ausländeranteilen. Auch die Steigerungsrate ist in der Stadt Krems weit über dem Landesdurchschnitt gelegen. Ab 1997 ist ein leichter Rückgang des Ausländeranteils zu beobachten. Auch die Zweitwohnsitze könne in ihrer Entwicklung nun zeitlich überschaubarer gemacht werden. Und zwar entsprechen die „weiteren Wohnsitzfälle“ aus der Volkszählung 1991 nicht exakt den „Zweitwohnsitzen“, wie sie nun erhoben werden, doch ist jedenfalls ein grober Vergleich zulässig. Danach betrugen die „weiteren Wohnsitzfälle“ in Niederösterreich insgesamt 1991 12 % der Hauptwohnsitzer, im Waldviertel 11 %. Am 1.1.1999 betrug diese Verhältniszahl für Niederösterreich insgesamt 19 %, für das Waldviertel 23 %. Das heißt, jedenfalls, dass im Waldviertel die Steigerung der Zweitwohnsitzer zwischen 1991 und 1999 weit überdurchschnittlich war. 1991 lag die Quote der Zweitwohnsitzer im Waldviertel noch leicht unter dem Landesschnitt, 1999 war sie deutlich darüber gelegen. Wenn gleich hier im einzelnen sicher Fehlerquellen wirken, so ist dieser unterschiedliche Trend jedenfalls sehr deutlich. Die höchsten Raten an Zweitwohnsitzern weist der Bezirk Horn mit 29 % auf, den niedrigsten Wert erreicht Zwettl mit 17 % (1999). Diese rapide Entwicklung bei den Zweitwohnsitzern hängt mit der zurückgehenden Bevölkerungszahl zusammen. Offenbar vollzieht sich die Abwanderung über den Hauptwohnsitz, Zweitwohnsitze bleiben jedoch erhalten oder es ziehen beim Verkauf von Immobilien verstärkt Zweitwohnsitzer zu. Insgesamt ist auch folgende Sicht möglich: Werden zu den Hauptwohnsitzern auch die Zweitwohnsitzer dazugerechnet, so ist die einheimische Bevölkerungsentwicklung offenbar nicht negativ. Wenngleich – wie angeführt - in städtischen Bezirken die Ausländerquote mit wesentlich höheren Zuwächsen gemessen in Prozentpunkten stieg, war dies für das Waldviertel für die 3 Richtung der Bevölkerungsentwicklung in der ersten Hälfte der 90er Jahre ausschlaggebend: Ohne Ausländerzuzug hätte es eine negative Bevölkerungsentwicklung wie gehabt gegeben. Durch die nun jährlichen Bevölkerungserhebungen kann nachgewiesen werden, dass die Entwicklung der in Österreich ansässigen Ausländer in den Waldviertler Gemeinden insgesamt durch die geänderte Asyl- und Ausländerpolitik negativ geworden ist. Dies ist ein wesentlicher Faktor dafür, dass auch die Bevölkerungsentwicklung wieder rückläufige Tendenzen aufweist. Die Migrationsbilanz zum Ausland wurde in den letzten Jahren für das Waldviertel wieder minimal negativ. Dadurch kommen ältere fundamentale Migrationsmuster wieder deutlicher zum Vorschein. Tabelle 1 Ausländeranteile W aldviertel 1 9 9 1 -1 9 9 7 -1 9 9 8 -1 9 9 9 , Zw eitw ohnsitze im V erhältnis zur W ohnbevölkerung mit Hauptw ohnsitz Ausländeranteil in % Niederösterreich Krems Stadt Pol.Bez. (=Ger.Bez.) Krems Ld. Ger.Bez. Eggenburg Ger.Bez. Horn 15.05.91 1.Jän 97 1.Jän 98 1.Jän 99 4,6 6,4 6,3 6,3 2,5 5,3 5,4 5,8 2,1 3,3 3,2 3,0 1,5 4,8 4,3 4,2 1,8 3,4 3,4 3,3 Zweitwohnsitze* im Verhältnis zur Wohnbevölkerung mit Hauptwohnsitz in % 15.05.91 1.Jän 98 1.Jän 99 12 19 19 12 21 17 11 19 19 15 27 27 13 29 29 Pol.Bez. Horn Pol.Bez. (=Ger.Bez.) Gmünd Pol.Bez. (=Ger.Bez.) Waidh.Th Verw.Bez. (=Ger.Bez.) Zwettl 1,7 2,2 1,2 1,2 3,8 3,2 1,6 2,0 3,7 3,1 1,5 2,0 3,6 3,0 1,3 2,0 13 11 12 9 28 24 22 17 29 24 23 17 Waldviertel 4 Bezirke Waldviertel 6 Bezirke (inkl.Krems) *1991: "Weitere Wohnsitzfälle" 1,6 1,8 2,6 3,1 2,6 3,0 2,5 3,0 11 11 22 21 23 21 Quelle: Amt der NÖ-Landesregierung, Bearbeitung Baum 2. Regionale Zielgebiete der Abwanderer aus dem Waldviertel – Herkunftsgebiete der Zuwanderer ins Waldviertel Im folgenden werden die Zuzüge und Wegzüge aus und nach den Waldviertler Bezirken zusammengezählt für die Jahre 1996, 1997 und 1998 betrachtet: Bei genauerer Analyse der Wanderungen zwischen den vier Waldviertler Bezirken fällt zunächst auf, dass der Bezirk Waidhofen innerhalb der vier Waldviertler Bezirke in diesem Zeitraum deutlicher Nettogewinner ist. 4 Weiters überrascht die hohe Nettoabwanderung der vier genannten Waldviertler Bezirke nach Krems-Stadt und Krems-Land. Sie beträgt für die Jahr 1996 und 1998 insgesamt zusammen 341 – im Vergleich dazu beträgt die Nettoabwanderung nach Wien – 466, wobei erwartungsgemäß die Abwanderung nach Krems von Zwettl und Horn deutlich höher ist. – Für Krems kann gesagt werden, dass der positive Migrationssaldo von der Größe her auf das Waldviertel zurückgeht. Die Nettoabwanderung in den drei genannten Jahren aus den Waldviertler Bezirken in die zwei weiteren angrenzenden Bezirke Melk und Hollabrunn betrug insgesamt –155. Die unmittelbaren Bezirke des Wiener Umlands Baden, Mödling und Wien-Umgebung wiesen eine Nettozuwanderung von –102 aus dem Waldviertel auf, das restliche Niederösterreich – 188 und die restlichen Bundesländer –126. Die Nettoabwanderung ins Ausland aus dem Waldviertel betrug 1996 – 1998 –120. Somit ergibt sich eine Gesamtnettoabwanderung aus den Waldviertler Bezirken 1996 – 1998 von –1.385. Diese teilen sich nach zusammengefassten Kategorien nun so auf: „Angrenzende Bezirke“ (Krems-Stadt, Krems-Land, Melk, Hollabrunn): -392; Wien und nahe Wien Umgebung: -568; restliches NÖ und restliche Bundesländer: -307; Ausland: -120. D.h. das Waldviertel verliert gegenüber allen Gebietstypen deutlich. Interessant ist auch die Quote des Migrationssaldos an der Gesamtzahl der Wegwandernden bzw. einfacher der Quotient von Zuwandernden zu Wegwandernden zwischen zwei Gebieten, denn sie gibt einen Hinweis auf die Höhe der Mobilität und Fluktuation insgesamt. Zwischen den vier Waldviertler Bezirken einerseits und den Bezirken Krems-Land und Krems-Stadt andererseits beträgt der Quotient zwischen Zuwanderer und Abwanderer 2, gegenüber KremsStadt beträgt er im genannten Zeitraum sogar 3,4. Bemerkenswerterweise beträgt die Verhältniszahl zwischen Zuwanderer nach Wien und Zuwanderer aus Wien gegenüber dem Waldviertel 1996 – 1998 vergleichsweise geringe 1,2. Für die restlichen Gebiete ist diese Zahl nicht sehr vom Gesamtdurchschnitt (1,2) abweichend. 5 Tabelle 2 Wanderungen aus dem und ins Waldviertel Summe 1996 bis 1998** Wegzug nach 96+97+98 GD+HO+ KremsS Krems ME+ BN+W RestlNÖ Wien Restl. Ausl Inland insge WT+ZT* tadt Land HL U+MD Bundl ges samt änd von Zwettl 485 145 216 85 98 225 682 277 240 2213 2453 Gmünd 557 35 27 40 92 179 745 206 422 1881 2303 WT 444 30 30 25 49 97 482 54 139 1211 1350 Horn 227 80 115 223 75 201 675 143 301 1739 2040 4WV-Bez. 1713 290 388 373 314 702 2584 680 1102 7044 8146 Zuzug von Restl. GD+HO+ KremsS Krems ME+ BN+WU RestlNÖ Bund insge 96+97+98 WT+ZT* tadt Land HL +MD Wien esl. Ausl Inland samt nach Zwettl 463 24 113 61 84 181 519 181 275 1626 1901 Gmünd 440 9 19 30 45 143 504 165 353 1355 1708 WT 572 13 22 27 27 84 455 90 111 1290 1401 Horn 240 39 98 204 56 113 640 118 243 1508 1751 4WV-Bez. 1715 85 252 322 212 521 2118 554 982 5779 6761 Saldo 96+97+98 nach Zwettl Gmünd WT Horn 4Waldv. Bez. Restl. GD+HO+ KremsS Krems ME+ BN+WU RestlNÖ Bund insge WT+ZT* tadt Land HL +MD Wien esl. Ausl Inland samt -22 -117 128 13 -121 -26 -17 -41 -103 -8 -8 -17 -24 -10 2 -19 -14 -47 -22 -19 -205 -136 -51 -102 -44 -163 -36 -241 -13 -27 -88 -35 -96 -41 36 -25 35 -69 -28 -58 -587 -552 -526 -595 79 51 -231 -289 -181 -466 -126 -120 -1265 -1385 * Mit Ausnahme der Binnenwanderung im jeweils eigenen Bezirk **Erstellt mit Unterstützung der ÖAR-Regionalberatung Ges.m.b.h. Horn Quelle: ÖSTAT; Bearbeitung Baum 6 3. Altersstruktur der Wanderungen aus dem und ins Waldviertel Tabelle 3 Wanderungen – Altersstruktur, absolut; Durchschnitt 1996, 1997 Bezirk Zuzüge Jahresdurchschnitt 1996,1997 insgesamt davon Altersgruppe ... bis 14 Jahre Krems Stadt Gmünd Horn Krems Land Waidhofen/Th. Zwettl Niederösterreich 1.096 796 840 1.750 659 815 59.270 190 144 152 333 128 163 11.024 15 bis 29 Jahre 30 bis 44 Jahre 453 290 323 663 223 287 21.396 306 200 204 502 154 191 16.951 45 bis 59 Jahre 60 bis 74 Jahre 96 84 84 168 57 87 5.927 75 Jahre und älter 28 47 34 54 36 41 2.134 19 31 42 28 59 46 1.778 Wegzüge Jahresdurchschnitt 1996,1997 insgesamt davon Altersgruppe ... bis 14 Jahre Krems Stadt Gmünd Horn Krems Land Waidhofen/Th. Zwettl Niederösterreich 959,5 1.003,5 928,5 1.718,0 674,0 1.003,5 56.437,5 170 152 149 270 99 172 9.199 15 bis 29 Jahre 363 395 415 727 300 455 22.575 30 bis 44 Jahre 293 270 225 457 164 266 15.690 45 bis 59 Jahre 60 bis 74 Jahre 86 87 68 168 49 49 5.531 75 Jahre und älter 26 40 34 60 26 35 2.032 23 59 37 36 37 27 1.411 Bearbeitung Baum nach den Stat. Handbüchern des Landes NÖ 1997/98;1998/1999 7 Tabelle 4 Wanderungen - Altersstruktur Zuzüge Jahresdurchschnitt 1996,1997 Insgesamt absolut davon Altersgruppe ... (in %) bis 14 Jahre 1.093 796 840 1.750 659 815 59.270 Krems Stadt Gmünd Horn Krems Land Waidhofen T. Zwettl N.Ö. 15 bis 29 Jahre 17 18 18 19 20 20 19 30 bis 44 Jahre 41 36 39 38 34 35 36 45 bis 59 Jahre 28 25 24 29 23 23 29 60 bis 74 Jahre 9 11 10 10 9 11 10 75 Jahre und älter 3 6 4 3 5 5 4 2 4 5 2 9 6 3 Wegzüge Durchschnitt 1996,1997 Insgesamt absolut Krems Stadt Gmünd Horn Krems Land Waidhofen T. Zwettl N.Ö. davon Altersgruppe ... (in %) bis 14 Jahre 960 1.004 929 1.718 674 1.004 56.438 15 bis 29 Jahre 18 15 16 16 15 17 16 30 bis 44 Jahre 38 39 45 42 44 45 40 45 bis 59 Jahre 30 27 24 27 24 27 28 60 bis 74 Jahre 9 9 7 10 7 5 10 75 Jahre und älter 3 4 4 4 4 4 4 2 6 4 2 6 3 2 Quelle: Amt der N.Ö. Landesregierung; Bearbeitung Baum Tabelle 5 Wanderungen - saldiert nach Altersstruktur absolut; Jahresdurchschnitt 1996, 1997 insgesamt davon Altersgruppe ... bis 14 Jahre Niederösterreich Krems Stadt Krems Land Gmünd Horn Waidhofen Th. Zwettl 4 Waldv.Bezirke 15 bis 29 Jahre 2832 1825 133 32 20 63 91 -63 -208 -89 -16 -189 -8 2 29 -9 -106 -92 -77 -168 -502 16 30 bis 45 bis 60 bis 44 59 74 75 Jahre und älter Jahre Jahre Jahre -1179 1261396102 13 10 45 0 367 2 -6 -4 -8 -70 -3 7 -21 16 -1 -10 9 10 -75 38 6 -28 5 22 19 -442 -177 60 22 17 Bearbeitung Baum nach den Stat. Handbuch des Landes NÖ 1997/98;1998/1999 [An Hr Erasmus: bitte hier jedenfalls gleiche spaltenlängen] 8 Die Statistiken erlauben auch eine aktuelle Angabe der Altersstruktur der Zu- und Abwanderer bezüglich Waldviertel. Dabei fällt bei einer Gegenüberstellung der Zu- und Abwanderer nach Altersklassen auf, dass die höchsten Überhänge bei den Abwanderern in der Altersklasse von 15 bis 29 Jahren liegen. So beträgt für den Durchschnitt der Jahre 1996 und 1997 etwa im Bezirk Zwettl der Anteil der Abwanderer dieser Altersklasse an den gesamten Abwanderer 45 %, und nur 35 % bei den Zuwanderer, ähnliches lässt sich für Waidhofen sagen. In Gmünd sind die Unterschiede geringer. Die Altersgruppe bis zu 14 Jahren weist einen leichten Überhang bei den Zuwanderern auf, ebenso die Altersgruppen ab 45 Jahre. Die Altergruppe von 33 bis 44 Jahre weist einen deutlichen Abwanderungssaldo auf. Von der durchschnittlichen Nettoabwanderung von –502 für die Jahre 1996 und 1997 (gewogene Summe) sind -442 in der Altersgruppe von 15 bis 29 Jahren, -177 von 30 bis 44 Jahren. In der Altergruppe bis zu 14 Jahren beträgt der Zuwanderungsüberhang +16, von 45 bis 59 Jahren +60, von 60 – 75 Jahren +22 und ab 75 Jahren +17. Diese Relationen zeigen klar auf, dass wie früher auch jüngst vor allem jüngere Menschen nach der Ausbildung abwandern. Der Verlust der jüngeren Menschen nach der Ausbildung hat insbesondere auf zweifache Art negative Rückkopplungen auf den regionalökonomischen Prozess. Einerseits kann für (neue) wirtschaftliche Aktivitäten schwieriger eine kritische Größe hinsichtlich Arbeitskräften, Absatz und dergleichen erreicht werden, andererseits wandern weit überproportional gerade die wichtigen potentiellen Personen als Träger und Akteure von Innovationen ab. „Es sind gerade die jüngeren Erwerbstätigen, die in ihrer Ausbildung die neuesten Erkenntnisse gesammelt, die fortgeschrittensten Arbeitstechniken erlernt haben. Deshalb dürfen sich produktionstechnische Neuerungen in einer schrumpfenden und damit älteren Bevölkerung langsamer durchsetzen.“ (Felderer/Sauga Seite 164) „Neue, technisch progressivere Branchen wachsen schneller als alte, rückständige Wirtschaftszweige. Dieser Veränderungsprozess verläuft umso reibungsloser, je besser sich die Arbeitskräfte den neuen Strukturen anpassen können. Eine Verhältnisweise, die zumeist eher den jüngeren Erwerbstätigen zugetraut wird.“ (Felderer/Sauga Seite 165) 4. Grenzübergreifende Bevölkerungsentwicklungen Grenzübergreifend weist das Waldviertel in den letzten Jahren verglichen mit den angrenzenden südböhmischen Bezirken eine deutlich unterschiedliche Bevölkerungs- und Wanderungsentwicklung auf. Insgesamt ist in den angrenzenden südböhmischen Bezirken die Bevölkerungsentwicklung leicht positiv, wobei die negative natürliche Bevölkerungsentwicklung durch eine höhere Zuwanderung mehr als ausgeglichen wird: Tabelle 6 Entwicklungstendenzen der Bevölkerung im Waldviertel im Vergleich 9 Bevölkerung insgesamt 1991 1997 31.3.91(CZ)/15.5.91 (A) 31.12.97 Bevölkerungs- Bevölkerungsbilanz 1981-1991 veränderung Bevölker. Geburt.- Wander. 1991-1997 in Insgesamt Sterbebil. bilanz % Österreich 7.795.786 8.087.215 3,7 Tschechien 10.308.682 10.299.125 -0,1 Niederösterreich 1.473.813 1.534.001 4,1 Südböhmen 698.024 700.773 0,4 Südmähren 2.050.490 2.052.832 0,1 240.448 23470 216978 45.964 -19117 65081 Zwettl 46.247 46.795 1,2 -2.091 897 -2.988 Gmünd 41.314 40.965 -0,8 -2.419 -809 -1.610 Waidhofen/Thaya 28.607 28.590 -0,1 -1.784 -1.512 -272 Horn 32.465 32.925 1,4 -2.134 -782 -1.352 Hollabrunn 49.066 50.213 2,3 -1.196 -1.847 651 Ceske Budejovice 173.970 177.878 2,2 Cesky Krumlov 57.436 59.111 2,9 Jindrichuv Hradec 93.084 93.887 0,9 Znojmo 113.539 114.192 0,6 Quelle: ÖSTAT,CSU; Bearbeitung Baum Tabelle 7 Bev.entw. Geburtenbilanz Wander.bilanz Nat.Bevölk. Wanderungs- Bevölkerungsentwicklung 91-97 in % veränderung saldo 97 abs 1997 pro 1.000 Ew. Gesamt 91-97 in % 97 Abs Bev. Geb. Wand. in % 9197 Niederösterreich -1037 3646 1,7 -0,7 2,4 0,3 -1,6 1,9 -1,1 -2,1 1,0 1,7 -6,2 -6,6 -3,7 -0,6 0,9 -1,7 -5,3 -1,6 -2,5 -3,8 -4,5 -1,3 -2,1 1,9 Ceske Budejovice 1,1 -1,3 2,4 Cesky Krumlov 5,3 1,6 3,7 Jindrichuv Hradec -0,5 -1,4 0,9 Znojmo -0,1 -1,0 0,9 Südböhmen Südmähren Zwettl 1,2 1,3 -0,1 40 -178 Gmünd -0,8 -1,3 0,4 -68 -185 Waidhofen/Thaya -0,1 -2,0 1,9 -152 -36 Horn 1,4 -0,9 2,3 -52 -70 Hollabrunn 2,3 -1,9 4,3 -125 94 Quelle: ÖSTAT,CSU; Bearbeitung: Baum 5. Indikatoren zu grenzübergreifenden Arbeitsmarkt- und Lohnvergleichen 10 Wahrscheinlich wichtiger als eine etwaige Zuwanderung wird für das Waldviertel bei einer grenzübergreifenden Liberalisierung des Arbeitsmarktes das Pendeln über die Grenze werden. Durch das hohe Lohngefälle und die Unterbewertung der tschechischen Währung ergeben sich für Arbeitnehmer in Nachbarschaft große Anreize. Das Lohngefälle zu Währungskursen ist wesentlich schärfer als das zu Kaufkraftparitäten. Andererseits wiesen die Indikatoren „Arbeitslosenquote“ und „Arbeitslose pro offene Stellen“ jedenfalls bis vor kurzem auf ein deutlich umgekehrtes Gefälle hin: 11 Tabelle 8 Bruttolöhne 1997 im grenzübergreifenden Vergleich Bruttolöhne 1997 in Bruttolöhne 1997 in Bruttolöhne Bruttolöhne Bruttolöhne Landeswährung ATS 1997 in 1997 in 1997 - zu ATS Index- ATS - zu Kaufkraft(Monat, in A: (Monat, in A: Jährliches Jährliches Österreich = Kaufkraft- paritäten paritäten Index Medianeinkommen/14) Medianeinkommen/14) 100 Österreich = 100 Österreich 23.462 23.462 100 23.462 100 Tschechien 10.698 3.896 17 10.643 45 Niederösterreich 22.813 22.813 97 22.813 97 Südböhmen 9.991 3.639 16 9.939 42 Südmähren 9.930 3.617 15 9.878 42 Zwettl 21.112 21.112 90 21.112 90 Gmünd 21.988 21.988 94 21.988 94 Waidhofen/Thaya 20.781 20.781 89 20.781 89 Horn 21.359 21.359 91 21.359 91 Hollabrunn 18.986 18.986 81 18.986 81 Ceske Budejovice 11.066 4.030 17 11.009 47 Cesky Krumlov 10.061 3.664 16 10.009 43 Jindrichuv Hradec 9.189 3.347 14 9.141 39 Znojmo 9.159 3.336 14 9.111 39 Quelle: HVSV;CSU; Bearbeitung: Baum Tabelle 9 Grenzübergreifende Arbeitsmarktindikatoren Arbeitslosenquote 31.12.1997 Österreich Arbeitslose pro offene Stelle 31.12.1997 7,9 14,2 Arbeitlose Frauenanteil 31.12.1997 40,9 Tschechien 5,2 4,3 56,4 Niederösterreich 7,3 13,4 40,9 Südböhmen 3,9 2,3 59,8 Südmähren 5,3 5,2 57,3 Zwettl 10,0 30,1 38,2 Gmünd 12,9 66,2 41,0 Waidhofen/Thaya 13,3 31,4 46,0 Horn 6,6 17,2 41,9 Hollabrunn 7,3 15,1 37,7 Ceske Budejovice 2,8 2,2 60,5 Cesky Krumlov 6,3 5,4 56,4 Jindrichuv Hradec 2,7 1,1 61,0 Znojmo 9,4 19,7 56,6 Quelle: AMS, CSU; Bearbeitung Baum 12 6. Siedlungskonzentration im Raum Waidhofen/Thaya Ausgegangen wurde vor allem von historischen Daten des Bevölkerungsstandes in den Katastralgemeinden des politischen Bezirks Waidhofen und des ehemaligen Gerichtsbezirks Allentsteig. Im Folgenden werden 160 Katastralgemeinden im Raum des heutigen politischen Bezirks Waidhofen betrachtet- wobei insbesondere die Katastralgemeinden der heutigen Gemeinde Vitis nicht erfasst wurden. Die Katastralgemeinden sind die kleinste Einheit, für die Bevölkerungserhebungen durchgeführt werden. Es wird der Zeitraum ab 1869 bis 1991 betrachtet. Die Entwicklung der Bevölkerung und der Häuseranzahl wird für die Eckzeitpunkte 1869, 1910, 1951 und 1991 dargestellt. – Siehe die Daten im Anhang, Tabelle 16. Aus folgenden Gründen ist es zweckmäßig, sowohl eine größere Gesamtheit von Katastralgemeinden wie auch einen längeren Zeitraum zu betrachten: Die konkrete Erhebungspraxis kann im Einzelnen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Insbesondere bei vorübergehend Ansässigen einschließlich Ausländern sind hier immer wieder verschiedene Erfassungen möglich. Die Gründung oder Schließung bzw. Redimensionierung von mittleren Betrieben kann lokale statistische Ausschläge verursachen. Die Praxis zeigt, dass unterschiedliche Bauaufschließungspraktiken bzw. einzelne Grundstücksverwertungen die Ansiedlung in einzelnen Katastralgemeinden verstärken, wobei allerdings oft nur Bevölkerung aus Nachbarorten angezogen wird. An Hand der Daten kann der Nachweis der Siedlungskonzentration in einem beschränkten Raum geführt werden. Die Hypothese, dass bei einer insgesamten Bevölkerungsverringerung die Dörfer relativ zu Gemeindehauptorten und zum Bezirkshauptort verlieren, und größere Orte wieder an höhere Zentren usw., kann bestätigt werden. Letztlich führt die abnehmende Bedeutung der Landwirtschaft zu einem Rückgang der Funktion des Dorfes als soziale Einheit. Der tendenzielle Rückgang der Dorfbevölkerung auf Grund der landwirtschaftlichen Umstrukturierung führt dazu, dass Dörfer vor allem von der Abwanderung aus der Region betroffen sind. Im Einzelnen können bezüglich des Verlaufs der Bevölkerungsentwicklung im genannten Zeitraum vier„Typen“ nach der Größenordnung unterschieden werden: Die Katastralgemeinden bis etwa 250 Einwohner (1991), diejenigen von 250 bis 500, diejenigen über 500 Einwohner (exkl. dem Bezirkshauptort) und der Bezirkshauptort. Erstere weisen in allen betrachteten Perioden im Durchschnitt Rückgänge auf, die zweiten in den zwei letzten Perioden, die dritten nur in der letzten Periode und der Bezirkshauptort hat durchgehend (beträchtliche) Bevölkerungszuwächse zu verzeichnen. Die Katastralgemeinden, die 1991 bis zu 250 Einwohner hatten, wiesen in allen drei betrachteten Perioden im Schnitt Rückgänge auf, am stärksten die 95 Gemeinden unter 100 Einwohner: von 1869 bis 1910 um 8 %, von 1910 bis 1951 um 17% und von 1951 bis 1991 um 39 %. Das ergibt insgesamt einen Rückgang von 1869 bis 1991 von 54 % bzw. von 1910 bis 1991 um 50 %, was eine Halbierung der Bevölkerungszahl bedeutet. 13 Der Rückgang der Einwohner in den 50 Katastralgemeinden, die 1991 in der Größenklasse von 100 bis 250 lagen, ist etwas geringer, beträgt aber für die gesamte betrachtete Periode von 1869 bis 1991 auch 41 %. Jedenfalls ist die durchschnittliche Veränderung der Dörfer in der Größenklasse bis zu 100 Einwohner sehr ähnlich der in den Dörfern von 100 bis 250 Einwohner. Die Katastralgemeinden, die 1991 in der Größenklasse von 250 bis 500 lagen, wiesen von 1869 bis 1910 noch eine leichte Bevölkerungszunahme von 5% auf, nahmen aber dann ebenfalls ab, wenngleich mit einer niedrigeren Rate als in den darunterliegenden Größenklassen. Die Katastralgemeinden, die 1991 in der Größenklasse von über 500 Einwohnern lagen (exkl. KG Waidhofen), wiesen von 1869 bis 1910 einen Zuwachs auf, blieben von 1910 bis 1951 in etwa gleich und nahmen in der letzten Periode ebenfalls bevölkerungsmäßig ab – um 14 %, auch hier wieder mit einer geringeren Rate als kleinere Gemeindetypen. Ähnliches gilt für die Gemeindehauptorte, die zum Teil auch weniger als 500 Einwohner haben. Nur der Bezirkshauptort Waidhofen wies in allen betrachteten Perioden Zuwächse auf, und zwar beträchtliche: von 1869 bis 1910 und von 1910 bis 1951 jeweils 36 %, von1951 bis 1991 um 20 %. Bemerkenswert ist das bevölkerungsmäßige Überholen von Groß-Siegharts ab 1910. Daraus kann gefolgert werden, dass der Bevölkerungsrückgang bei den kleinsten Katastralgemeinden am Frühesten einsetzte und schrittweise auch größere Ortstypen vom Rückgang erfasst wurden. Auch die Verringerung der Zuwachsrate des Bezirkhauptortes in der letzten Periode von 1951 bis 1991 kann in diesem Sinn interpretiert werden. Aus den Daten der Gemeinde Kautzen, die ab 1840 vorliegen3, ergibt sich der Hinweis, dass die hier angeführte Tendenz ab 1869 schon früher begonnen haben könnte. Dafür spricht die Entwicklung der Bauernschaft nach 1848: Zwar wurde durch die Überwindung der feudalen Grundherrschaft der Bauernstand freier, allerdings hatten die Bauern noch zwei Jahrzehnte lang hohe „Entschädigungen“ zu zahlen, die zu Verschuldungen und hohen Belastungen führten4. Allerdings ist die Besetzung der Größenklassen ab 250 Einwohner relativ gering, sodass hier geringere Sicherheit bei Verallgemeinerungen gegeben ist. Ein etwas geändertes Bild ergibt sich, wenn die Katastralgemeindegrößenklassen so betrachtet werden, dass von 1869 ausgegangen wird. Es wird also darauf geachtet, wie sich die Katastralgemeinden entwickelt haben, die 1869 Einwohnerzahlen bis 100 aufwiesen usw. Im Prinzip ist ein ähnliches Muster anzutreffen. Eine Abweichung zu oben ergibt sich dabei insofern, als die ersten zwei Größenordnungen im Schnitt kein unterschiedliches Verhalten mehr aufweisen. D. h. die Größenordnungen bis zu 500 Einwohner haben ähnliche Veränderungsraten über die Zeit (wenn vom geringen Zuwachs der Dörfer bis 100 Einwohner abgesehen wird). – Dieses etwas differenzierte Ergebnis kann so interpretiert werden, dass es am unteren Ende der Größenskala auch einige positive Bevölkerungsentwicklungen gegeben hat, während viele Orte auf unter 100 Einwohner gesunken sind. So gab es 1869 32 Orte mit unter 100 Einwohnern, 1991 allerdings 95, also eine Verdreifachung. Andererseits nahm die 3 4 Rauscher H. (1954): Heimatbuch der Pfarre Kautzen, Seite 64f siehe Polleroß (1982): Geschichte der Pfarre Neupölla, S. 361ff., S. 517ff 14 Anzahl der Orte mit einer Einwohnerzahl von 100 bis 250 Einwohner von 95 auf 50 ab, und die Orte von 250 bis 500 Einwohner von 24 auf 8, d. h. auf ein Drittel der Anzahl. Die mit deutlichem Abstand stärksten Rückgänge weist die Periode von 1951 bis 1991 auf – mit Ausnahme des Bezirkshauptortes, bei dem jedenfalls aber die Zunahme zurückgeht. Insgesamt kann bei einem Periodenvergleich von einer Beschleunigung des Bevölkerungsrückganges gesprochen werden, der in Prozentpunkten in derzeit kleineren Katastralgemeinden größer ist. Bei näherer Analyse könnten die Effekte der Zusammenlegung bzw. auch der Teilung von Gemeinden näher herausgearbeitet werden. Bei grober Analyse ist zu sehen, dass – wie zu erwarten – frühere Gemeindehauptorte nach Zusammenlegungen eher eine unterdurchschnittliche Entwicklung aufweisen5. Ebenfalls könnten im Detail die treibenden Faktoren hinsichtlich Verkehrsanbindung, landwirtschaftlicher Produktivität und Industrieund Gewerbebetrieben noch mehr beleuchtet werden. 5 Die Effekte der vor allem in den 60er Jahren im großen Maßstab betriebenen Gemeindezusammenlegungen wären eine eigene Analyse wert. 15 Tabelle 10 Bevölkerungsentwicklung nach Größen der Katastralgemeinden im Raum Waidhofen 1869-1991 Katastralgemeinden Anzahl Bev.1869 Bev.1910 Bev.1951 Bev.1991 Summe 160 36618 36423 33510 25897 Gebiet ohne KG Waidhofen Gem. Hauptorte Summe Gem. Hptorte ohne KG Wdhf 159 14 13 34704 10879 8965 33825 11825 9227 29969 12856 9315 21665 11940 7708 Kat.Gem. bis 99 Einw.1869 Kat.Gem.100-249 Einw.1869 Kat.Gem.250-500 Einw.1869 Kat.Gem>500 Ew.ohn.KG Wdhf Kat.Gem. Waidhofen/Thaya 32 95 24 8 1 2274 16077 8213 8140 1914 2321 15239 7923 8342 2598 1963 13002 6720 8284 3541 1387 8762 4575 6941 4232 Kat.Gem.bis 99 Einw.1991 Kat.Gem.100-249 Einw1991 Kat.Gem.250-500 Einw1991 Kat.Gem>500 Ew.ohn.KG Wdhf Kat.Gem. Waidhofen/Thaya 95 50 8 6 1 12283 12149 3232 7040 1914 11353 11795 3396 7281 2598 9386 10265 3013 7305 3541 5691 7189 2499 6286 4232 Bevölkerungsveränderungen in % 1869-1991 1910-1991 1869-1910 1910-1951 1951-1991 Summe -29 -29 -1 -8 -23 Gebiet ohne KG Waidhofen Gem. Hauptorte Summe Gem. Hptorte ohne KG Wdhf -38 10 -14 -36 1 -16 -3 9 3 -11 9 1 -28 -7 -17 Kat.Gem.bis 99 Einw.1869 Kat.Gem.100-249 Einw.1869 Kat.Gem.250-500 Einw.1869 Kat.Gem>500 Ew.ohn.KG Wdhf Kat.Gem. Waidhofen/Thaya -39 -45 -44 -15 121 -40 -43 -42 -17 63 2 -5 -4 2 36 -15 -15 -15 -1 36 -29 -33 -32 -16 20 Kat.Gem.bis 99 Einw.1991 Kat.Gem.100-249 Einw1991 Kat.Gem.250-500 Einw1991 Kat.Gem>500 Ew.ohn.KG Wdhf Kat.Gem Waidhofen/Thaya -54 -41 -23 -11 121 -50 -39 -26 -14 63 -8 -3 5 3 36 -17 -13 -11 0 36 -39 -30 -17 -14 20 Quelle: ÖSTAT, Berechnung Baum 16 7. Historische Bevölkerungsentwicklung im Waldviertel und europäischer Vergleich Die langfristige Entwicklung der Bevölkerung im Waldviertel weicht zum Teil von der österreichischen und gesamteuropäischen Entwicklung ab. Dies hängt zunächst schon damit zusammen, dass das Waldviertel im Wesentlichen erst zu Beginn des Jahrtausends annähernd flächendeckend besiedelt wurde. Im Folgenden wird unter Waldviertel der geografische Raum nördlich der Donau und westlich des Manhartsbergs inklusive Wachau und Krems verstanden. Es werden Daten aus historischen (Standard)Werken verwendet, die für frühere Jahrhunderte auf Schätzungen beruhen. Dabei wird meist vom Häuserbestand auf die Bevölkerungszahl geschlossen. Auch Militärkonskriptionen sind wichtige Unterlagen. Wenngleich in der Literatur diese Daten nicht unumstritten sind, geht es hier vor allem um Tendenzen und Größenordnungen. Am Häuserbestand und wahrscheinlich an der Bevölkerungszahl hat sich von der Mitte des 13. Jahrhunderts – Ende der Kolonisationszeit – bis zum Ende des 16. Jahrhunderts insgesamt nur wenig geändert6. Ein wesentliches Interesse an der Besiedlung war sehr relativiert worden, nämlich die „Sicherung der Nordgrenze“ – nachdem Böhmen vom österreichischen Kaiserhaus einverleibt wurde. Europa erlebte im genannten Zeitraum allgemein durch Seuchen und Agrarkrisen zunächst einen eminenten Rückgang ab 1300 und etwa ab 1400 wieder eine deutliche Zunahme. Zwischen 1654 und 1785 tritt für das Waldviertel in etwa eine Verdopplung der Bevölkerung ein. Dies war die Epoche der historisch stärksten Zunahme der regionalen Bevölkerung im Waldviertel. Allerdings ist hier nach den Verheerungen des 30-jährigen Krieges davon auszugehen, dass beträchtliche „Wiederauffülleffekte“ einbezogen sind. Sicherlich auch dadurch ist die im Vergleich höhere Zunahme zu erklären (1658 lagen im Waldviertel 36 % der Häuser öde7). Jedenfalls waren die Zunahmeraten der Bevölkerung im Waldviertel bis 1785 insgesamt nicht geringer als in Niederösterreich – Wien – Österreich und Gesamteuropa. Dies dürfte im Wesentlichen mit der großen Dominanz der Landwirtschaft bzw. dann der relativ geringeren Industrialisierung zu tun haben. Lange Zeit war für die Bevölkerungsentwicklung vor allem die Ertragssituation in der Landwirtschaft maßgeblich, die gerade im Waldviertel viele Grenzertragsböden aufweist. Eine andere Betrachtungsweise liefert ein ähnliches Ergebnis: Die Bevölkerungsdichte des Waldviertels entsprach bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in etwa dem niederösterreichischen Landesdurchschnitt. Seitdem sinkt die Relation zum Landesdurchschnitt. 8 Zwischen 1750 und 1800 wächst die Bevölkerung in Europa um etwa 34 %. Das Tempo beschleunigt sich im folgenden Jahrhundert. Zwischen 1800 und 1850 wächst die europäische Einwohnerzahl um 43 %, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sogar um 50 %. Heute 6 Klein 1988, Seite 106 Klein, 1973, Seite 66 8 Klein 1988, Seite 97 7 17 leben in Europa etwa 600 Millionen Menschen, knapp fünfmal so viel wie vor 200 Jahren (Felderer/Sauga Seite 21). Ab 1800 wächst die Bevölkerung auch im Waldviertel beträchtlich weiter, die Wachstumsraten von Gesamteuropa in der industriellen Revolution kann es jedoch nicht mehr erreichen. 1796 – 1890 „wuchs die Bevölkerung des Waldviertels um knapp 40 % an und damit bereits deutlich langsamer als ganz Niederösterreich (ohne Wien, heutige Grenzen), das in diesem Zeitraum um etwa 60 % zunahm.“ (Klein 1992, Seite 5) Im Vergleich dazu: „Die Gerichtsbezirke Purkersdorf, Mödling und Baden haben heute mehr als fünfmal so viele Einwohner wie zu Ende des 18. Jahrhunderts, ebenso die Städte St. Pölten und Wiener Neustadt“ (Klein: 1988, Seite 99) Das Waldviertel erreicht – wie Niederösterreich und Wien zusammen - ein historisches Bevölkerungsmaximum vor dem ersten Weltkrieg, gemessen in der Volkszählung 1910 mit 291.250 Einwohnern. Hierauf nimmt die Bevölkerung tendenziell ab, während in Europa insgesamt weiter ein stürmisches Wachstum erfolgt. „Es gibt in Österreich kein annähernd so großes Gebiet, das über die Jahrhunderte hinweg eine so geringe Bevölkerungszunahme hatte. Die Gesamtbevölkerung des heutigen Österreich hat sich in dieser Zeit immerhin fast vervierfacht – und das ist im europäischen Vergleich immer noch ein sehr geringes Wachstum.“ (Klein K. 1988, Seite 103) 18 Tabelle 11 Historische Bevölkerungsentwicklung Waldviertel – Vergleich NÖ-Wien, Österreich und Europa Jahr 1300 1350 1400 1450 1500 1527 1550 1600 1650 1654 1700 1750 1754 1780 1785 1800 1803 1828 1850 1851 1880 1900 1910 1923 1934 1939 1950 1951 1961 1971 1981 1991 Waldviertel in 1000 Europa in Mio. NÖ+Wien in 1000 Österreich in 1000 Laut Klein (1988) in etwa gleichbleibend bis ins 16.Jhd. 73 51 45 60 69 500 1500 580 1800 630 2100 922,2 974 2728 2970 187 1028,8 3064 274 1527,9 3879,7 2314,972 3079,636 3508,865 3345,605 3382,559 4963,142 6003,777 6648,311 6534,742 6760,233 3016,596 3001,578 3029,002 2959,195 3013,661 6933,905 7073,807 7456,403 7557,667 7795,786 78 90 103 99,5 115 125 194 204 226 250 279,7 283 291,25 278,6 279,6 275 423 594 269 257 255 244 Quellen: Klein K. (1988): Auswertung statistischer Quellen. In Kerschbaum U./Rabl E. (Hg): Heimatforschung heute (Seite 102); Glough S.B./Rapp R.T. (1975): European Economic History, zitiert nach: Felderer B./Sauga M (1988): Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung (Seite 15); Klein K. (1973): Die Bevölkerung Österreichs vom Beginn des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts; in Helczmanofszky H. /Hg.) (1973): Beiträge zur Bevölkerungs- und Sozialgeschichte Österreichs; ÖSTAT 19 8. Eckpunkte der Bevölkerungsentwicklung und Abwanderung im Waldviertel nach Bezirken Der Rückgang der Wohnbevölkerung mit österreichischer Staatsbürgerschaft im Waldviertel setzt sich in Allgemeinen aus zwei Faktoren zusammen: Nettoabwanderung und eine geringere Anzahl von Geburten als Sterbefällen. Der in früheren Jahrzehnten hohe Geburtenüberschuss hatte die Abwanderungstendenzen zum Teil ausgeglichen. Die langjährige Abwanderung insbesondere von jungen Familien hat nun seit einiger Zeit auch dazu geführt, dass die Anzahl der Geburten die Sterbefälle nicht ausgleicht. Der Vergleich der Wirkung der treibenden Faktoren zwischen 1980/1910 und 1951/1981 in Tabelle 10 zeigt, dass zwar die Nettoabwanderung zurückgegangen ist, jedoch auch die Geburten-Sterbe-Bilanz zum großen Teil negativ geworden ist. Dadurch wird eine Nettoabwanderung nicht mehr ausgeglichen. 20 Tabelle 12 Bevölkerungsbewegung Gesamtentwicklung in %= Geburten/Sterbesaldo in % + (Netto)Wanderung (in %) Pol.Bezirk/Zeit Gesamtentwicklung Geburten/Sterbesaldo (Netto)Wanderung Waidhofen 1880-1890 -1,6 5,5 -7,15 1890-1900 -0,03 6,89 -6,92 1900-1910 -0,56 6,01 -6,57 1890-1900 4,13 7,82 -3,69 1900-1910 6,32 11,9 -5,58 1880-1890 -0,8 5,62 -7,66 1890-1900 1,66 6,76 -5,1 1900-1910 1,48 6,29 -4,81 1880-1890 14,2 6,88 7,33 1890-1900 16,49 9,52 6,97 1900-1910 13,91 8,79 5,12 Gmünd Zwettl NÖ (inkl. Wien) Pol.Bezirk/Zeit Gesamtentwicklung Geburten/Sterbesaldo (Netto)Wanderung Pol.Bez.Gmünd 1951-1961 -5,2 5,1 -10,3 1961-1971 -1,2 5 -6,2 1971-1981 -6,8 -1,3 -5,5 1951-1961 -8,3 5,1 -13,4 1961-1971 -3,5 4,5 -8 1971-1981 -6,3 -2,4 -3,9 1951-1961 -3,9 9,8 -13,7 1961-1971 -0,5 8,7 -9,2 1971-1981 -3,9 2 -6 1951-1961 -1,9 3,6 -5,5 1961-1971 2,9 3,5 -0,6 1971-1981 0,5 -1,9 2,4 Waidhofen Zwettl NÖ Nach: Komlosy (1988), S. 107 S.252 Auf der Basis der Volkszählungen 21 Humankapitalabfluß - Brain Drain aus dem Waldviertel: Im 20. Jahrhundert war das Waldviertel innerhalb Österreichs die Region (NUTS III) mit der größten Abwanderung. Die Abwanderung bedeutete nicht zuletzt auch einen eminenten Verlust von Know-how und Dynamik für die regionale Entwicklung. Die Abwanderungsverluste könnten in der Diskussion um regionale Leistungsausgleiche zweckmäßig sein: Der Begriff "Subvention" ist eher einseitig und berücksichtigt nicht den Sachverhalt des Leistungsausgleiches auch in Hinsicht auf diesen historischen Humankapitalabfluß. Der Humankapitalabfluß - Brain Drain aus dem Waldviertel könnte mit etwas aufwendigen Methoden der Bildungsökonomie (siehe etwa Clement-Sauerschnig) berechnet werden, wobei davon auszugehen ist, wie viel ein ausgebildeter junger Mensch der regionalen Wirtschaft im weiteren Sinn gekostet hat. 9. Aspekte der historischen Bevölkerungsentwicklung im Raum der heutigen Gemeinden Allentsteig und Pölla Zum Raum Allentsteig gibt es eine Fülle von Literatur, wobei der Schwerpunkt auf der Periode der Absiedlung ab 1938 liegt (Schindler, 1988; Polleroß, 1988; Metternich-Sandor, 1988; Gunz, 1988; Gobl, 1989; Petrin/Rosner, 1991; Komlosy, 1991; Berger, 1992; ÖIR, 1993; Baum, 1998; diverse Festschriften und anderes). Zu Pölla gibt es profunde geschichtliche Untersuchungen9 über längere Zeiträume. Die heutige Gemeinde Pölla weist zwischen 1934 und 1951 einen Bevölkerungsrückgang von 2.631 Personen oder 60 % auf. Die Bevölkerungsverringerung am Territorium der heutigen Gemeinde Allentsteig betrug 866 Personen oder 22 %, in Göpfritz/Wild 248 Personen oder 9 %. Hierin drücken sich die „Nettoentwicklungen“ aus. Die Zahl der ab 1938 Abgesiedelten ist deutlich größer. Folgende Anzahlen von Abgesiedelten wurden später den angeführten Gemeinden zugeordnet: Zwettl: 1267 Pölla: 4410 Allentsteig: 1232 Röhrenbach: 105 Göpfritz: 197 Die sich daraus ergebende Gesamtzahl von 7211 ist allerdings jedenfalls nicht vollständig, die tatsächliche Zahl der Abgesiedelten dürfte etwas höher liegen. Von der Entsiedlung waren 45 Ortschaften betroffen. 1228 Bauernfamilien und rund 200 Gewerbetreibende mussten ihre Heimat verlassen.10 Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden zunächst die statistischen Grundlagen der Bevölkerungsentwicklung ab 1869 für den Raum des früheren Gerichtsbezirks Allentsteig11 9 Insbesondere Polleroß F.(Hrsg.) , 1982; Polleroß F. (Hrsg.), 1997 Hofbauer H., S.512, in: Polleroß, 1982 10 22 einschließlich der heutigen Gemeinden Allentsteig und Pölla sowie für den Bezirk Waidhofen/Thaya auf Katastralgemeindeebene als kleinste Einheit erhoben12. Bemerkenswert ist die weit überdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung der heutigen Katastralgemeinde Allentsteig von 1869 bis 1910 von +68 %. Auffällig erscheint auch die Entwicklung der Anzahl der Häuser im Ort Allentsteig und zwar auf 2-fache Weise. Allentsteig ist einerseits der einzige Ort im betrachteten Gebiet, der von 1869 bis 1910 einen stetigen bemerkenswerten Zuwachs sowohl bei den Häusern wie bei der Gesamtbevölkerung verzeichnet. Andererseits gibt es zwischen 1900 und 1910 einen Sprung bei den Häusern von 178 auf 214. Es gibt eine starke Bevölkerungszunahme im gesamten Gerichtsbezirk Allentsteig zwischen 1900 und 1910: +6,2 %13. Vorher war von 1869 bis 1900 in den Gemeinden Göpfritz/Wild und Pölla ein Bevölkerungsrückgang zu beobachten. Für Pölla liegt der Hauptfaktor in der vergleichsweise ungünstiger werdenden Verkehrserschließung nach dem Bau der FranzJosefs-Bahn; Göpfritz/Wild hatte in der Zeit vorher eher eine überdurchschnittliche Entwicklung. Ab 1860 ist in Allentsteig eine Aufbruchsentwicklung zu beobachten. 1868 wird die Sparkasse gegründet, die Bahn wird 1869 fertiggestellt. Die Haltestelle wird jedoch erst 1885 errichtet, 1892 der Bahnhof in Thaua eröffnet. Das Siechenheim wird in Allentsteig gebaut, ein Spital wird eingerichtet; beide sind bevölkerungsrelevant. Andere zentralörtliche Einrichtungen entstehen, die Infrastruktur wird deutlich ausgebaut. Diese Entwicklung entspricht der Expansion der Gründerzeit, die in größeren Städten noch wesentlich stärker zum Tragen kam. In Allentsteig ist dieser Zeitabschnitt mit dem Namen des dynamischen Bürgermeisters August Dötz verbunden (1874 – 1907). Vergleichbare Orte wie Gars oder Eggenburg erlebten ähnliche Aufwärtsentwicklungen in diesen Jahrzehnten. Der Bevölkerungszuwachs könnte auch durch statistische Effekte der Eingemeindung der Allentsteiger "Vorstädte" mitverursacht sein. Jedoch dafür, dass es sich nicht um Einzeleffekte, sondern doch um eine allgemeine Entwicklungstendenz handelt, spricht, dass der Bevölkerungszuwachs zwischen 1869 und 1910 ziemlich kontinuierlich verläuft, und dass der Zuwachs Hand in Hand mit einer analogen Veränderung der Häuseranzahl geht. Verschiedene Muster der räumlichen Bevölkerungsentwicklung Bei Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung in den Katastralgemeinden des früheren Gerichtsbezirkes Allentsteig14 ab 1951 ergibt sich für Allentsteig, Echsenbach und Schwarzenau ein ähnliches Entwicklungsmuster der Bevölkerungskonzentration auf die Hauptorte wie für den Bezirk Waidhofen/Thaya oben nachgewiesen wurde. Für Pölla und Göpfritz/Wild ist dieses Muster nur mäßig ausgeprägt. Dies dürfte in der Gemeinde Pölla vor 11 Umfangreiche Datenerhebungen liegen vor, die ev. noch (für) später(e Projekte) weiter ausgewertet werden können 12 Da vor allem die schriftlichen Quellen im Österr. Statistischen Zentralamt für das 19. Jahrhundert weder auf elektronischem Datenträger vorliegen noch kopiert werden dürfen, ist die Erstellung der Datengrundlage der historischen Bevölkerungsentwicklung auf Katastralgemeindeebene ein beträchtlicher Aufwand, der durch wechselnde Zuordnungen in der Entwicklung noch vergrößert wird. 13 Wögenstein, 1984, Seite 59 14 Wögenstein O., 1984, Seite 73ff; Wawra 23 allem damit zusammenhängen, dass in der Gemeinde Pölla die Bevölkerungsdifferenz zwischen einzelnen Katastralgemeinden generell nicht so ausgeprägt ist. Im betrachteten Territorium der heutigen Gemeinden Pölla und Allentsteig gibt es ab 1869 innerhalb der folgenden 50 Jahre unterschiedliche Muster der Bevölkerungsentwicklung, welche offenbar mit der jeweiligen Größe eines Gemeindehauptortes zusammenhängen. 1. Aufstreben des Hauptortes - beträchtlicher Rückgang in den umliegenden Dörfern: So in Allentsteig und umliegende Dörfer. 2. Leichter allgemeiner Rückgang, eher stabile Entwicklung des Hauptortes: So um Döllersheim. 3. Gemäßigter allgemeiner Bevölkerungsrückgang: So um Altpölla. Beispiele für deutliche Abwärtsentwicklungen der Bevölkerungszahl um Allentsteig: 24 Tabelle 13 Bevölkerung KG Bernschlag Steinbach Zwinzen 1869 1880 1890 1900 1910 1923 1934 1951 1961 1971 1981 1991 266 271 273 279 257 232 150 137 118 126 113 135 234 211 212 176 153 88* 66* Bernschlag 1951=100 162 140 147 139 163 122 120 100 112 90 108 91 96 75 92 65 *vorübergehend wieder besiedelt Quelle: ÖSTAT, ÖIR; Bearbeitung: Hofmann/Baum Konfessionsstruktur: Nicht überraschend ist die absolute Dominanz der katholischen Konfession und das fast gänzliche Verschwinden der jüdischen Konfession - entsprechend den Volkszählungsdaten nach 1934. Eher weniger bekannt dürfte sein, dass sich in den Zählungen nach 1934 die evangelische Konfession deutlich präsenter zeigt (in Allentsteig von 2 im Jahre 1910 auf 46 im Jahre 1951, analog Pölla). Dies dürfte mit Zuwanderungen im Zusammenhang mit dem TÜPl einerseits zusammenhängen bzw. eine "Nebenwirkung" der nationalsozialistischen Ära sein. Tabelle 14 Konfession, absolut 1880 bis 1991 Neupölla katholisch israelitisch evangelisch andere 1880 454 10 1890 485 7 1900 480 12 1910 472 5 1934 382 1951 1991 342 Pölla, gesamt 1047 konfessionslos 2 8 7 19 25 Quelle: ÖSTAT; Bearbeitung: Hofmann/Baum Tabelle 15 1880 1890 1900 1910 Konfession, absolut 1880 bis 1991 Allentsteig (ohne 1967 eingemeindete Gemeinden Bernschlag und Thaua) katholisch israelitisch evangelisch alt-katholisch andere konfessionslos 1116 6 1 1193 4 1 1495 8 1745 4 2 1934 1473 6 2 1951 2603 - 46 1991 2315 - 40 5 2 14 22 5 29 Quelle: ÖSTAT; Bearbeitung: Hofmann/Baum 26 10. Beispiele grenzübergreifender Wirtschaftsaktivitäten nach 1989 anhand positiver Beispiele Folgende Grenzübergreifende Wirtschaftsaktivitäten wurden genauer betrachtet. Teichwirtschaftskooperation EGSTON - Standortssicherung durch Bein in Tschechien NBG im Gründerzentrum Gmünd Mars-Greiftechnik - physisch grenzübergreifende Produktion Sparkasse Waidhofen - Filialen in Tschechien Beginnende Tourismuskooperation Felten & Guilleaume Grenznutzen Davon sollen im Folgenden wiederum nur ausgewählte Firmen betrachtet werden. Unter positiven Beispielen grenzübergreifender Wirtschaftsaktivitäten sollen hier Prozesse verstanden werden, die zur Wohlstandsstabilisierung bzw. -vermehrung auf beiden Seiten der Grenzen führen. Allerdings ist dies im Einzelnen durchaus nicht einfach zu beurteilen, da nicht alle wirtschaftlichen Vorgänge nur Gewinner kennen. Die Gewinner sind tatsächlich oft auch nur eine Minderheit. Die Frage der längeren Sicht ist dabei aber wichtig, d. h. verteilen sich die "Gewinne" über die Zeit, über breitere Schichten. Tatsächlich gibt es auch nicht wenige Beispiele, wo die Gewinne sehr einseitig und zwar sowohl in grenzübergreifender Sicht wie auch innerhalb eines jeden Landes verteilt sind. Hier sollen nun im Folgenden Beispiele dargestellt werden, wo jedenfalls aus heutiger Sicht insgesamt beide Seiten profitieren und die "Gewinner" nicht nur sehr wenige sind und die Effekte "nachhaltig" längere Zeit wirken. Andererseits ist die Wirtschaft immer auch ein Suchen nach Neuerungen, neuen Produkten, Verfahren und Organisationen. Neue Märkte werden ins Auge gefasst, dabei gibt es oft hohe Erwartungen und zwangsläufig auch Rückschläge und Verluste. Neuerungen verlaufen nach dem Schema von "Versuch und Wirkung". Eine der wohl wirksamsten institutionellen Einrichtungen ist der "Grenznutzen", der durch Beratung und Information grenzübergreifende Wirtschaftskooperationen fördert. Dabei ist jedoch die zahlenmäßige Erfassung bzw. der konkrete Nutzen nicht einfach zu beziffern. Waldviertler Sparkasse von 1842 27 Die Waldviertler Sparkasse von 1842 hat in Österreich Geschäftsstellen in Waidhofen/Thaya, Gmünd, Litschau, Raabs/Thaya, Dobersberg, Kautzen und Vitis. In Tschechien existieren derzeit Geschäftsstellen in Jindrichuv Hradec, Dacice und Trebon. Die Eröffnung weiterer Geschäftsstellen ist in unmittelbarer Zukunft geplant. Ebenfalls ist eine Präsenz in Prag absehbar. Die Waldviertler Sparkasse befindet sich in einer sehr dynamischen Entwicklung: Die Bilanzsumme wurde von 2,572.000.000,-- ATS im Jahre 1993 auf 4,116.000.000,-- ATS im Jahre 1998 erhöht. Eine weitere Expansion ist absehbar. Ein Faktor unter mehreren für diese Entwicklung ist der Schritt über die Grenze nach Südböhmen zu Beginn der 90er Jahre. 1991 wurden zwei tschechische Mitarbeiter aufgenommen. Nach Erhalt einer Filialkonzession für Tschechien im Jahr 1993 (andere österreichische (Groß)Banken gehen in der Regel als AG über die Grenze), die bislang einmalig ist, wurden Filialen in Dacice und Jindrichuv Hradec eröffnet. 1993 wies die Waldviertler Sparkasse 73 Mitarbeiter auf, 1998 120. Davon waren 31 in tschechischen Filialen beschäftigt. Nicht eingerechnet sind dabei die 35 Beschäftigten des Hotel- und Golfgeschäftsbereiches. Gleichzeitig wurde auch im Waldviertel expandiert: Einerseits räumlich mit neuen Geschäftsstellen, andererseits vor allem durch Entwicklung neuer Geschäftsbereiche. Vor allem im Vermögensmanagement werden mit eigener Softwareentwicklung eigene Wege beschritten. Jüngst wurde auch eine Verbindungsstelle der Waldviertler Sparkasse in Brüssel eingerichtet. Insgesamt ist jedenfalls ein Marktanteilsgewinn im Waldviertel festzustellen. Die Waldviertler Sparkasse ist ein wichtiges Dienstleistungsunternehmen für Klein- und Mittelbetriebe, die in Österreich in vielen Branchen vor schweren Herausforderungen stehen. Die Inbetriebnahme des Thayatalhotels und des Golfplatzes Waidhofen/Thaya im Sommer 1998 kann für die Region als wichtiger Schritt zur Ausweitung des touristischen Angebotes in der Region und damit zur notwendigen Diversifizierung der Beschäftigtenstruktur gewertet werden. Die Effekte der grenzübergreifenden Wirtschaftsaktivität können insgesamt in den verschiedenen Dimensionen schwer beziffert werden. Der nicht geringe Gewinn der Sparkasse von etwa 78 Millionen ATS im Jahre 1998 stammt laut Angaben des Institutes heute zu ca. einem Drittel aus dem Geschäft in Tschechien. Die Synergien dieser Kooperation, das Know-how fließen in die Beratung der Stammkunden ein, eröffnen neue Bereiche und stärken insgesamt die eigene Performance am Markt und helfen interessierten Kunden bei zweckmäßigen Ausweitungen des Aktionsradius auch über die Grenze. Das Bankgeschäft in Tschechien konzentrierte sich anfangs zu etwa zwei Drittel auf den landwirtschaftlichen Bereich im weiteren Sinn. Hier wurden etwa neue Maschinen finanziert, 28 wobei staatliche Garantien für diese Finanzgeschäfte die Regel sind. Inzwischen beträgt dieser Bereich etwa knapp die Hälfte. Neben Kleinkunden sind internationale Investoren in der Region gewonnen worden. Die Investitionen sind bei Dienstleistungsunternehmen bekanntlich vergleichsweise gering. Günstige Mietenlösungen für die Lokale wurden gefunden. Erst später wurden eigene Baupläne entwickelt. Derzeit werden Kredite in Tschechien zu etwa 14 % vergeben (vor einigen Jahren betrug diese Rate 18 %), der Spareinlagenzinssatz beträgt etwa 8 %. Die zurückgehende Inflation senkte auch das Zinsniveau. Die Spannen zwischen Einlagen und Kreditzinsen sind somit deutlich höher als in Österreich. Eine weitere Quelle der Gewinne ist die grenzübergreifende Kapitaltransaktion. In Tschechien ist Kapital durch die höheren Zinsen "knapper", während in Österreich Kapital zu günstigen Zinsen zur Verfügung steht. - Ein Element dieser Transaktionen ist das "Kronensparbuch", das in Österreich 6 % Zinsen gewährt. Schließlich sind die niedrigen Arbeitskosten ebenfalls ein Element, das relevant für die grenzübergreifenden Wirtschaftsaktivitäten ist. Die Kunden in Tschechien profitieren u.a. durch schnelle Entscheidungen, Know-how und grenzübergreifende Beratungen und Sicherheiten. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die tschechische Krone weit unterbewertet ist. Es kann zwar bei schwankenden Währungsentwicklungen auch zu Abwertungen kommen, auf Sicht ist eine wesentliche Aufwertungstendenz zu erwarten. Felten & Guilleaume Austria Schrems 1998 beschäftigte die F&G Austria durchschnittlich 1.162 Mitarbeiter (1997: 1.156). Der Umsatz erreichte 1998 ATS 1,75 Mrd.. 1993, als F&G die Produktionsstätte im 20 km von Schrems entfernten Suchdol errichtete, wurden 30 tschechische Arbeitskräfte dort beschäftigt. 1998 sind es etwa 800. Nach eigenen Angaben ist seit dieser Zeit eine leichte Expansion der Mitarbeiter in Österreich erfolgt. Nach Angaben des Firmen-Directory des Verlag Hoppenstedt ist die Mitarbeiterentwicklung in Österreich stabil geblieben. Eine deutliche Mitarbeiterexpansion in Österreich erfolgte jedenfalls gegenüber den 80er Jahren. Zwischen 1993 und 1998 erfolgte eine Umsatzverdoppelung. In Österreich wurde die Zahl der beschäftigten Facharbeiter deutlich gesteigert - nach Angaben der Firma wurden 1990 in Österreich 121 Facharbeiter beschäftigt, 1998 waren es 191. F&G Austria ist das Kompetenzzentrum für Schutzschaltertechnik der deutschen Felten & Guilleaume AG und mit der Führung der Geschäftseinheit "Schutzschalter" beauftragt. Als 29 Kompetenzzentrum ist F&G Austria zuständig für alle Marketing- und Vertriebsaktivitäten und die weltweite Produktion. Es ist eingebettet in ein weltweites Produktionsnetzwerk mit Standorten in Schrems, Nordenham (Deutschland), Bilbao (Spanien), Suchdol (Tschechische Republik) und Murray Bridge (Australien). Mit rund 2.700 Mitarbeitern erwirtschaftete der Schutzschalterbereich 1998 einen Umsatz von rund ATS 2,7 Mrd.. Seit Herbst vorigen Jahres ist die Moeller Holding GmbH & Co KG Mehrheitseigentümer der Felten & Guilleaume AG. Durch den Zusammenschluss entstand eine neue weltweit tätige Unternehmensgruppe, die mit rund 11.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als ATS 16 Mrd. in ihrem Bereich zu den größten Europas zählt. F&G verfügt damit (indirekt) über rund 40 Vertriebsgesellschaften in allen 5 Kontinenten. Zu den wichtigsten Märkten gehören die Länder der Europäischen Union, auf die rund 63% des Umsatzes entfallen. Im restlichen Europa, inklusive Zentral- und Osteuropa, wurde die Marktposition in den vergangenen Jahren konsequent ausgebaut. Rund 23% des Umsatzes wurden 1998 in dieser Region erzielt. Zu den strategischen Zielmärkten der F&G Austria gehört auch die Region Fernost, wo rund 7% des Umsatzes erwirtschaftet werden. Anfang 1998 wurde in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Vertriebsgesellschaft zum Aufbau eines Vertriebsnetzes im arabischen Raum gegründet und mit den Vorarbeiten für den Ausbau der Marktpräsenz in China und im Iran begonnen. Auf dem wichtigen chinesischen Markt wird zur Zeit am Aufbau einer lokalen Fertigung gearbeitet. Über die spanische Tochterfirma Medex wurde mit der Erschließung des lateinamerikanischen Marktes begonnen. In diesem Zusammenhang steht die tschechische Tochterfirma F&G Elektrotechnika, die innerhalb von drei Jahren in Tschechien die Marktführerschaft im Bereich Schutzschalter erreichen konnte und auch Markterfolge in Litauen, Lettland, Rumänien und der Ukraine erzielte. Die neugegründete F&G Slovakia soll den slowakischen Markt ebenso erfolgreich bearbeiten. Die konzernweiten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich Schutzschaltertechnik sind bei F&G Austria im Forschungslabor Wien konzentriert., das derzeit erweitert wird. Dabei wäre es für die Region allerdings günstiger, wenn solche Entwicklungsarbeiten ebenfalls am Produktionsstandort stattfinden würden. Schließlich würde dadurch der Standort noch weiter gefestigt. 30 Wirtschaftspark Gmünd Der Wirtschaftspark Gmünd war ein Projekt, mit dem hohe Erwartungen verbunden waren. Tatsächlich lief vieles nicht so, wie es hätte laufen können. Wahrscheinlich hätten anfangs der 90 Jahre noch viel mehr Chancen genutzt werden können, wenn das Projekt zügiger umgesetzt worden wäre. Bei aller berechtigten Kritik bleibt der Access Wirtschaftspark mit Gründer- und Beratungszentrum ein sehr wichtiges Projekt für die (grenzüberschreitende) Zukunft des Waldviertels: Der Wirtschaftspark Gmünd15 ist der erste Wirtschaftspark, der sich tatsächlich über eine Ländergrenze hinweg erstreckt. Er bietet Zugang zu kostengünstiger Produktion, Zugang zu zwei unterschiedlichen Beschaffungs- und Absatzmärkten und beste Standortqualität auf österreichischer wie auf tschechischer Seite. Seine weltweite Besonderheit besteht darin, dass erstmals die Grenzüberschreitung innerhalb eines Wirtschaftsparks für Personen und Waren in Form von sogenannten ”Nebenwegsbewilligungen” – also ohne Benützung einer offiziellen Grenzübertrittsstelle – möglich ist. Auf österreichischer Seite befindet sich auch ein Gründer- und Beratungszentrum. Der Wirtschaftspark wurde 1995 eröffnet, das GBZ im September 1996. Für die Errichtungskosten des Wirtschaftsparks wurde von Bund und Land NÖ viel Geld aufgebracht. Der gerade in Bau befindliche Eisenbahnanschluss an die FJB erfolgt über die tschechische Seite. Im Vergleich zum Gründerzentrum ist der Arbeitsplatzeffekt auf Gmünder Seite noch bescheiden. Auf österreichischer Seite gibt es – bisher - drei Betriebsansiedler: die Tischlerei Herzog mit 10 Beschäftigten, die Lackiererei Traxler mit 6 Beschäftigten (beide Firmen sind Umsiedler aus der Region) sowie mit der Fa. Mars Greiftechnik (Greifertechnik für LKWKräne) einen internationalen Betriebsansiedler (aus der BRD) mit derzeit 2 Beschäftigten. Auf tschechischer Seite handelt es sich durchwegs um internationale Betriebsansiedler: die Fa. Magna (Blechpressteile für die Autoindustrie) mit 210 Beschäftigten, die Fa. Linasa (Spanien, Waschmittelproduktion) und wiederum die Fa. Mars Greiftechnik mit 15 Beschäftigten. Die Fa. Mars Greiftechnik ist das erste Unternehmen, das den grenzüberschreitenden Standortvorteil voll nutzt: Bei den aneinander angrenzenden Grundstücken der Betriebsstätten in Österreich und in Tschechien ist mittels einer Nebenwegsbewilligung das Überschreiten der ”grünen Grenze” von Waren und Mitarbeitern gestattet. Die Großansiedlungen auf tschechischer Seite wie etwa Magna haben durchwegs positive Auswirkungen auf die Region in Österreich: 80 % der Wertschöpfung bei der Errichtung wurde von lokalen Waldviertler Betrieben wahrgenommen. Sogar der Schotter für den Straßenunterbau wurde aus Österreich angeliefert. 15 Volk E: Wirtschaftspark Gmünd, in: Club N.Ö. 31 Das Gründer- und Beratungszentrum war bereits bei der Eröffnung zu 100 % ausgelastet, so dass schon bei der Eröffnung die 2. Ausbaustufe beschlossen und verkündet wurde. Diese war ebenfalls sofort nach Fertigstellung zu 100 % ausgelastet. In 3 Jahren sind im Gründer- und Beratungszentrum 89 Voll- und 12 Teilzeitarbeitsplätze neu (Gründer!!) geschaffen worden. Von diesen 101 Arbeitsplätzen sind noch dazu 68 (59 Voll- und 9 Teilzeit) in den zukunftsträchtigen und rasch expandierenden Bereichen Telekommunikation - Neue Medien - Telematik (Informationssektor) entstanden. Gerade diese drei Betriebe sind so rasch gewachsen, dass sie Grundstücke erwerben und selbst bauen. Dadurch wird den Zielen eines Gründerzentrums entsprechend wiederum Platz für neue Gründer geschaffen. Die Unternehmen des Informationssektors planen die Errichtung eines privat geführten Technologiezentrums. U. a. werden hier die MultimediaBreitbandübertragung mittels ADSL – z. B. “Fernsehen über die Telefonleitung” – in einem Pilotversuch weiterentwickelt 11. Literaturverzeichnis: Althaler K./Hohenwarter A. (Hg.) 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Jänner 1920, bearbeitet und hg. von der Statistischen Zentralkommission, Wien 1920 Beiträge zur Statistik Deutschösterreichs, Heft 1-12, Hg. von der Statistischen Zentralkommission, Wien 1919 (anlässlich der Wahlen für die Konstituierende Nationalversammlung [letzte Wahlen 1911 + kaiserl. Manifest vom 17.10.1918]) Bundesamt für Statistik (1923): Beiträge zur Statistik der Republik Österreich, Vorläufige Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923, Wien Bundesamt für Statistik: Die Ergebnisse der österr. Volkszählung vom 22.3. 1934, Bearb. vom Bundesamt für Statistik, Niederösterreich, Wien 1935, Statistik des Bundesstaates Österreich, Heft 4 Bundesamt für Statistik: Die Ergebnisse der österr. Volkszählung vom 22.3.1934, Niederösterreich, Statistik des Bundesstaates Österreich, Heft 4, Hg: vom Bundesamt für Statistik, Wien 1935, K. K. Statistische Zentral-Kommission (1903): Gemeindelexikon von Niederösterreich, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, Wien K.K. Statistische Central-Commission (1882): Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1890, Hg:, Wien K.K. Statistische Central-Commission (1883): Special Orts-Repertorium von NiederÖsterreich, , Wien, (Volksszählung 31.12.1880) K.K. Statistischen Zentral-Commission: Spezialortsrepertorium von Niederösterreich, Volkszählung 31.12.1910, K.K. Zentral-Commission (1892): Special-Ort-Repertorium von Niederösterreich, Volkszählung 31.12.1890, Wien Ortschaften Verzeichnis der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder, Volkszählung December 1900 (beinhaltet Orte alphabetisch und Bevölkerung) Ortsrepertorium des Erzherzogthumes Österreich unter der Enns, 1869, (Volkszählung 31.12.1869) Ortsverzeichnisse der Volkszählungen Österreichisches Statistisches Zentralamt (1951):Vorläufige Hauptergebnisse der Volkszählung vom 1.6.1951 nach Gemeinden Österreichisches Statistisches Zentralamt (1952): Ergebnisse der Volkszählung vom 1.6.1951 nach Gemeinden, Niederösterreich, Wien Österreichisches Statistisches Zentralamt (1997): Demographisches Jahrbuch Österreichs 1996 Österreichisches Statistisches Zentralamt (1998): Einwohnerzahlen nach Gemeinden und Staatsangehörigkeit am 31. 12. 1997 - Ergebnisse der Einwohnererhebung bei den Gemeinden Österreichisches Statistisches Zentralamt (1998): Wanderungsstatistik 1997 Österreichisches Statistisches Zentralamt (1998): Wanderungsstatistik 1996 Österreichisches Statistisches Zentralamt (1999): Einwohnerzahlen nach Gemeinden und Staatsangehörigkeit am 31. 12. 1998 (Kopien Juli 1999) Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ergebnisse der Volkszählung vom 1.6.1961 nach Gemeinden, Niederösterreich, Volkszählungsergebnisse 1961, Bearb. und Hg. vom Öst. Statistischen Zentralamt, Wien 1962, Österreichisches Statistisches Zentralamt: Gebiets- und Namensänderungen 19451961Gemeindelexikon von Niederösterreich 1900 (Volkszählung 31.12.1900) 35 Österreichisches Statistisches Zentralamt: Gemeindeverzeichnis von Österreich. Auf Grund einer besonderen Erhebung aus dem Jahre 1946, Wien 1948 Österreichisches Statistisches Zentralamt: Volkszählung 1951 Österreichisches Statistisches Zentralamt: Volkszählung 1961 Österreichisches Statistisches Zentralamt: Volkszählung 1971 Österreichisches Statistisches Zentralamt: Volkszählung 1981 Österreichisches Statistisches Zentralamt: Volkszählung 1991 Statistisches Amt für die Reichsgaue der Ostmark (1940): Gemeindeverzeichnis für die Reichsgaue der Ostmark auf Grund der Volkszählung vom 17.5.1939 nach dem Gebietsstand 1.1.1940, Ausgabe 2, Wien 12. Anhang Tabelle 16 Bevölkerungsentwicklung in den Katastralgemeinden im Raum Waidhofen/Th. 1869-1910-1951-1991; absolut; Veränderungen -gereiht nach der Bevölkerungszahl 1991 Katastralgemeinde Summe Niklasberg Wilhelmshof Trabersdorf Radessen Edengans Schlagles Wertenau Rafingsberg Kleintaxen Griesbach Sauggern Oberpfaffendorf Koggendorf Primmersdorf Willings Fratres Schwarzenberg Wetzles Kollmitzgraben Eggersdorf Sarning Liebenberg Gilgenberg Kleinharmanns Reith(Ober- u. Unter-) Grünau Ranzles %1869-%1910-%1869-%1910-%1951Bev.1869 Bev.1910 Bev.1951 Bev.1991 1991 1991 1910 1951 1991 36618 19 30 64 72 48 73 122 60 105 47 71 75 84 80 52 185 192 131 199 121 80 118 238 73 182 81 75 36423 22 46 50 59 58 54 103 38 127 59 65 67 55 85 57 178 178 124 189 107 71 100 217 78 153 97 74 33510 21 37 37 49 40 50 68 46 75 43 54 48 42 67 40 121 143 97 133 76 60 98 148 55 120 82 55 25897 0 3 12 18 20 21 22 25 27 28 28 29 30 31 32 33 34 34 38 39 39 40 42 42 43 44 45 -29 -100 -90 -81 -75 -58 -71 -82 -58 -74 -40 -61 -61 -64 -61 -38 -82 -82 -74 -81 -68 -51 -66 -82 -42 -76 -46 -40 -29 -100 -93 -76 -69 -66 -61 -79 -34 -79 -53 -57 -57 -45 -64 -44 -81 -81 -73 -80 -64 -45 -60 -81 -46 -72 -55 -39 -1 16 53 -22 -18 21 -26 -16 -37 21 26 -8 -11 -35 6 10 -4 -7 -5 -5 -12 -11 -15 -9 7 -16 20 -1 -8 -5 -20 -26 -17 -31 -7 -34 21 -41 -27 -17 -28 -24 -21 -30 -32 -20 -22 -30 -29 -15 -2 -32 -29 -22 -15 -26 36 -23 -100 -92 -68 -63 -50 -58 -68 -46 -64 -35 -48 -40 -29 -54 -20 -73 -76 -65 -71 -49 -35 -59 -72 -24 -64 -46 -18 Unterpfaffendorf Pfaffenschlag(Ludw-A) Ziernreith Goschenreith Großharmanns Zabenreith Götzles Wiederfeld Jasnitz Immenschlag Thures Lichtenberg Schlader Süßenbach Tröbings Alberndorf Loibes Götzweis Pyhra Artolz Zemmendorf Schirnes Waldberg Kleingerharts Matzelsschlag Luden Liebnitz Vestenötting Lindau Mostbach Reinberg Eggmanns Pommersdorf Diemschlag Schuppertholz Schaditz Tiefenbach Eibenstein Brunn Lexnitz Meyres Reinolz Kleineberharts Schönfeld Triglas Drösiedl Eisenreichs Neuriegers Radl Arnolz Dimling Oberndorf Wiesmaden Edelprinz Kollmitzdörfl Nonndorf 89 87 74 121 66 117 92 68 70 120 135 87 149 119 118 156 197 105 74 181 115 81 74 98 104 163 174 184 166 189 235 107 177 146 111 180 183 145 138 121 135 151 136 137 163 195 147 146 241 120 124 189 200 162 94 131 79 124 75 113 82 109 92 59 77 104 103 82 128 106 92 110 172 96 85 159 123 102 67 113 104 148 172 137 143 116 210 173 151 128 124 141 190 132 128 124 93 141 115 119 135 177 145 165 220 137 109 214 163 147 108 140 68 87 57 96 83 88 81 54 61 73 99 79 106 80 71 89 153 87 60 113 105 86 49 79 104 127 127 113 113 114 136 83 143 121 106 122 129 91 113 133 132 123 104 124 125 124 112 137 151 113 89 171 108 121 147 123 45 47 47 48 49 50 53 53 54 55 55 56 58 58 58 60 60 61 61 62 62 63 63 64 64 65 66 66 67 67 67 71 72 73 73 74 74 75 76 76 76 77 78 78 79 80 81 82 82 83 83 85 85 87 87 87 -49 -46 -36 -60 -26 -57 -42 -22 -23 -54 -59 -36 -61 -51 -51 -62 -70 -42 -18 -66 -46 -22 -15 -35 -38 -60 -62 -64 -60 -65 -71 -34 -59 -50 -34 -59 -60 -48 -45 -37 -44 -49 -43 -43 -52 -59 -45 -44 -66 -31 -33 -55 -58 -46 -7 -34 -43 -62 -37 -58 -40 -54 -42 -10 -30 -47 -47 -32 -55 -45 -37 -45 -65 -36 -28 -61 -50 -38 -6 -43 -38 -56 -62 -52 -53 -42 -68 -59 -52 -43 -41 -48 -61 -43 -41 -39 -18 -45 -32 -34 -41 -55 -44 -50 -63 -39 -24 -60 -48 -41 -19 -38 -11 43 1 -7 24 -7 0 -13 10 -13 -24 -6 -14 -11 -22 -29 -13 -9 15 -12 7 26 -9 15 0 -9 -1 -26 -14 -39 -11 62 -15 -12 12 -22 4 -9 -7 2 -31 -7 -15 -13 -17 -9 -1 13 -9 14 -12 13 -19 -9 15 7 -14 -30 -24 -15 1 -19 -12 -8 -21 -30 -4 -4 -17 -25 -23 -19 -11 -9 -29 -29 -15 -16 -27 -30 0 -14 -26 -18 -21 -2 -35 -52 -5 -5 -15 -13 -32 -31 -12 7 42 -13 -10 4 -7 -30 -23 -17 -31 -18 -18 -20 -34 -18 36 -12 37 -34 -46 -18 -50 -41 -43 -35 -2 -11 -25 -44 -29 -45 -28 -18 -33 -61 -30 2 -45 -41 -27 29 -19 -38 -49 -48 -42 -41 -41 -51 -14 -50 -40 -31 -39 -43 -18 -33 -43 -42 -37 -25 -37 -37 -35 -28 -40 -46 -27 -7 -50 -21 -28 -41 -29 Unterpertholz Hohenwarth Sieghartles Seebs Jarolden Nonndorf Kleinreichenbach Oberedlitz Großeberharts Wohlfahrts Kottschallings Speisendorf 186 148 152 179 224 123 138 167 186 47 127 342 181 120 131 119 207 107 127 104 201 61 108 275 143 114 117 114 177 94 146 150 154 63 103 223 88 89 89 90 92 93 94 94 95 95 97 98 -53 -40 -41 -50 -59 -24 -32 -44 -49 102 -24 -71 -51 -26 -32 -24 -56 -13 -26 -10 -53 56 -10 -64 -3 -19 -14 -34 -8 -13 -8 -38 8 30 -15 -20 -21 -5 -11 -4 -14 -12 15 44 -23 3 -5 -19 -38 -22 -24 -21 -48 -1 -36 -37 -38 51 -6 -56 Rabesreith Rudolz Rafings Hohenau Oedt Rossa Puch Aigen Weinern Fistritz Modsiedl Garolden Ruders Rappolz Weißenbach Ellends Reibers Engelbrechts Großtaxen Griesbach Goschenreith Matzles Obergrünbach Münichreith Kleinzwettl Göpfritzschlag Kainraths Merkengersch Peigarten Ullrichsschlag Wienings Waldhers Markl Riegers Pleßberg Vestenpoppen Ludweis Buchbach Kleingöpfritz Weikartschlag Großau Gerharts Thuma 161 181 89 165 193 216 220 184 289 237 184 289 142 240 279 215 245 299 308 200 141 163 299 204 229 236 183 212 496 228 240 252 161 194 209 145 353 194 283 308 406 211 374 137 167 80 163 183 233 235 144 280 221 172 253 186 231 296 243 247 380 270 176 116 135 287 232 215 223 202 219 468 213 248 186 164 178 255 132 271 210 311 294 384 200 309 135 169 83 155 131 177 181 147 159 204 166 192 125 222 238 215 186 273 231 169 140 132 229 201 169 195 160 184 348 209 199 198 210 200 209 131 278 190 218 320 303 150 241 100 102 103 104 104 105 106 107 109 110 118 120 120 122 126 127 128 129 129 130 131 131 132 133 134 136 136 136 136 137 138 140 143 145 148 151 153 157 158 171 172 183 185 -38 -44 16 -37 -46 -51 -52 -42 -62 -54 -36 -58 -15 -49 -55 -41 -48 -57 -58 -35 -7 -20 -56 -35 -41 -42 -26 -36 -73 -40 -43 -44 -11 -25 -29 4 -57 -19 -44 -44 -58 -13 -51 -27 -39 29 -36 -43 -55 -55 -26 -61 -50 -31 -53 -35 -47 -57 -48 -48 -66 -52 -26 13 -3 -54 -43 -38 -39 -33 -38 -71 -36 -44 -25 -13 -19 -42 14 -44 -25 -49 -42 -55 -9 -40 -15 -8 -10 -1 -5 8 7 -22 -3 -7 -7 -12 31 -4 6 13 1 27 -12 -12 -18 -17 -4 14 -6 -6 10 3 -6 -7 3 -26 2 -8 22 -9 -23 8 10 -5 -5 -5 -17 -1 1 4 -5 -28 -24 -23 2 -43 -8 -3 -24 -33 -4 -20 -12 -25 -28 -14 -4 21 -2 -20 -13 -21 -13 -21 -16 -26 -2 -20 6 28 12 -18 -1 3 -10 -30 9 -21 -25 -22 -26 -40 24 -33 -21 -41 -41 -27 -31 -46 -29 -38 -4 -45 -47 -41 -31 -53 -44 -23 -6 -1 -42 -34 -21 -30 -15 -26 -61 -34 -31 -29 -32 -28 -29 15 -45 -17 -28 -47 -43 22 -23 38 Kleinmotten Brunn/Waidh Niederedlitz Altwaidhofen Blumau a.d. Wild Oberndorf bei Raabs Waldkirchen 354 143 336 196 362 380 321 370 143 291 279 350 323 290 243 129 246 203 312 414 346 190 197 207 215 218 236 241 -46 38 -38 10 -40 -38 -25 -49 38 -29 -23 -38 -27 -17 5 0 -13 42 -3 -15 -10 -34 -10 -15 -27 -11 28 19 -22 53 -16 6 -30 -43 -30 Waldreichs Frühwärts Kautzen Hollenbach Gastern Pfaffenschlag Illmau Windigsteig 427 327 522 420 249 316 578 393 420 354 532 386 300 446 529 429 272 299 532 333 326 363 447 441 261 269 311 316 319 328 344 351 -39 -18 -40 -25 28 4 -40 -11 -38 -24 -42 -18 6 -26 -35 -18 -2 8 2 -8 20 41 -8 9 -35 -16 0 -14 9 -19 -16 3 -4 -10 -42 -5 -2 -10 -23 -20 781 666 849 975 643 636 2490 1914 754 704 803 929 605 896 2590 2598 734 644 566 796 741 1134 2690 3541 533 569 578 624 764 876 2342 4232 -32 -15 -32 -36 19 38 -6 121 -29 -19 -28 -33 26 -2 -10 63 -3 6 -5 -5 -6 41 4 36 -3 -9 -30 -14 22 27 4 36 -27 -12 2 -22 3 -23 -13 20 36618 12283 12149 3232 7040 1914 36423 11353 11795 3396 7281 2598 33510 9386 10265 3013 7305 3541 25897 5691 7189 2499 6286 4232 -29 -54 -41 -23 -11 121 -29 -50 -39 -26 -14 63 -1 -8 -3 5 3 36 -8 -17 -13 -11 0 36 -23 -39 -30 -17 -14 20 Thaya Karlstein Neudietmanns Altdietmanns Dobersberg Raabs Groß Siegharts Waidhofen/Thaya Summe Gem.bis 99 Einw.1991 Gem.100-249 Einw1991 Gem.250-500 Einw1991 Gem>500 Ew.ohn.KG Wdhf Waidhofen/Thaya Tabelle 17 Bevölkerungsentwicklung Waldviertel 1991-1997-1998-1999, Ausländer, Zweitwohnsitze 39