PROFESSUREN F

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Institut für Kunstgeschichte
Prof. Dr. Marcel Baumgartner
Vorlesung:
Zeit:
Ort:
Beginn:
Der Garten. Konzepte, Realisierungen, Bilder. Von der Renaissance
bis zur Gegenwart
Do 10-12 Uhr
H5
27.10.2005
"In einem Garten ging die Welt verloren, in einem Garten ward sie erlöst" (Blaise Pascal). "Im Garten sein, auf der Erde sein" (Peter Handke). –
In allen Weltkulturen gehört der Garten zu den Ur-Bildern, mit denen der Mensch sein Verhältnis zur Welt und seine Stellung in ihr zu fassen
sucht. Jeder Garten, von den 'Hängenden Gärten' Babylos bis zu Monets Giverny und zum einfachsten Bauerngarten, stellt letzlich einen
Versuch dar, etwas vom Verlorenen Paradies wiederzugewinnen. Die Geschichte des Gartens und der Gartenarchitektur ist also weit mehr als
die Geschichte einer künstlerischen Gattung: Im Garten gewinnt das Verhältnis des Menschen zur (kultivierten) Natur unmittelbar anschauliche
Gestalt. Vor diesem allgemeinen kulturgeschichtlichen Hintergrund (zu dem in der christlich-abendländischen Tradition auch das Bild des
Liebesgartens und des hortus conclusus gehören) wird in der Vorlesung ein Überblick über die wichtigsten Etappen europäischer Gartenkunst
seit der Renaissance gegeben. Schwerpunkte bilden der italienische Garten (Medici-Villen; Tivoli, Bomarzo), der französische Garten (Le Notre;
Vaux-le-Vicomte) und der englische Landschaftsgarten. Neben der Darstellung der formalen Entwicklung wird es dabei immer auch um die
religiösen und mythologischen Implikationen (Paradies; Garten der Hesperiden), um kunsttheoretische Aspekte (Verhältnis Kunst-Natur;
Beziehung zur Landschaftsmalerei) sowie um die vielfältigen literarischen Bezüge (von der Hypnerotomachia Poliphili bis Salomon Gessner)
gehen.
Literatur:
Clemens
Alexander
Wimmer,
Geschichte
der
Gartentheorie,
Darmstadt
1989.
Marie-Louise
Gothein,
Geschichte
der
Gartenkunst,
Jena
1913/14.
Monique Mosser/Georges Teyssot, The History of Garden Design. The Western Tradition from the Renaissance to the
Present
Day,
1991.
Winfried
Hansmann,
Gartenkunst
der
Renaissance
und
des
Barock,
Köln
1983.
Adrian von Buttlar, Der Landschaftsgarten. Gartenkunst des Klassizismus und der Romantik, Köln 1989. – Journal of Garden
History.
Martin Seel, Eine Ästhetik der Natur, Frankfurt 1981
Hauptseminar: „Sans idéal et sans religion“: Gustave Courbet
Zeit:
Mo 16-18 Uhr
Ort:
Haus G, R 333
Beginn:
24.10.2005
Für Marcel Duchamp war er der Inbegriff der von ihm verachteten 'retinalen' Malerei gewesen; dennoch hatte Duchamp Courbets L'origine du
monde zum zentralen Bezugspunkt seines späten Hauptwerks Étant donnés gemacht. Dies ist nur einer von vielen Widersprüchen, welche die
Rezeption des Werks von Gustave Courbet (Ornans 1819-1877 La Tour-de-Peilz bei Vevey) begleiten. Für die Geschichte der Moderne von
vergleichbarer Bedeutung wie der dreizehn Jahre jüngere Manet, steht das Werk des in Paris zu Erfolg gelangten, an seiner ländlich'provinziellen' Herkunft jedoch immer festhaltenden Courbet gleichzeitig wie ein erratischer Block in der Kunstlandschaft des französischen 19.
Jahrhunderts. Gehört eine Reihe von 'Meisterwerken' wie Ein Begräbnis in Ornans oder Das Atelier des Malers mit ihrer Rebellion gegen
künstlerische und gesellschaftliche Konventionen zu den Schlüsselwerken des 19. Jahrhunderts schlechthin und sind seine Bilder von der
Quelle der Loue und seine Meeresdarstellungen aus der Geschichte der neueren Landschaftsmalerei nicht wegzudenken, so fallen weite Teile
des im Schweizer Exil gemalten Spätwerks noch immer dem Verdikt der bloßen Produktion anheim. So sind es denn gerade die Widersprüche,
welche die Beschäftigung mit Courbet so lohnend machen: "Eben das ist der Punkt, auf den es möglicherweise bei Courbet am meisten
ankommt: ihn einerseits nicht nur als politischen Künstler zu begreifen, ihn aber andererseits auch nicht als bloßen Farbvirtuosen zu behandeln,
sondern die unterschiedlichen Aspekte miteinander zu verbinden" (Klaus Herding).
Literatur:
Robert Fernier, La vie et l'œuvre de Gustave Courbet. Catalogue raisonné, Paris/Lausanne 1977.
Werner Hofmann/Klaus Herding (Hrsg.), Courbet und Deutschland, Hamburg/Frankfurt am Main 1978/79.
Klaus Herding (Hrsg.), Realismus als Widerspruch. Die Wirklichkeit in Courbets Malerei, Frankfurt am Main 1978.
T. J. Clark, Der absolute Bourgeois. Künstler und Politik in Frankreich 1848 bis 1851 [1973], Reinbek bei Hamburg 1981.
Michael
Fried,
Courbet's
Realism,
Chicago/London
1990.
James H. Rubin, Gustave Courbet, London 1997.
Proseminar:
Surrealismus
Zeit:
Di 8-10 Uhr
Ort:
Haus G, R 333
Beginn:
25.10.2005
Nicht als Stil, sondern als geistige und im Ansatz politische – antinationalistische, antiklerikale, antiautoritäre, zeitweise dem Kommunismus
verbundene – Haltung war der Surrealismus um 1922/23 aus dem Pariser Dada-Kreis heraus entstanden. Programmatischen Charakter
gewann die zuerst primär literarische Bewegung um André Breton, Paul Éluard, Louis Aragon, Benjamin Péret und Philippe Soupault mit der
Publikation von Bretons [erstem] Manifeste du surréalisme, in dem er den Surrealismus als "reinen, psychischen Automatismus" und als "DenkDiktat ohne jede Vernunft-Kontrolle und außerhalb aller ästhetischen oder ethischen Fragestellungen" definierte, und mit der Lancierung der
Zeitschrift La Révolution surréaliste. Wenn jede Beschäftigung mit dem Surrealismus von der Figur des 'Papstes' André Breton (1896-1966) und
den mannigfaltigen Verwerfungen um seine Person und seine Aktivitäten (Publikationen, Ausstellungen) auszugehen hat, sollen im Zentrum
des Seminars natürlich dennoch die bildenden Künstlerinnen und Künstler stehen, deren Werke sich (wie schon die bloße Aufzählung der
wichtigsten Namen deutlich macht) keineswegs alle im Rahmen der von Breton vorgegebenen Doktrin bewegen. Näher in den Blick genommen
werden unter anderen: Max Ernst, Joan Miro, André Masson, René Magritte, Salvador Dali, Alberto Giacometti und Meret Oppenheim. Einen
wichtigen Aspekt wird schließlich die Bedeutung des Surrealismus für die Herausbildung der eigenständigen amerikanischen Nachkriegsmalerei
bilden (Matta, Arshile Gorky, Jackson Pollock).
Literatur:
André Breton, Die Manifeste des Surrealismus, Reinbek b. Hamburg 1968
Karlheinz Barck (Hrsg.), Surrealismus in Paris 1919-1939. Ein Lesebuch, Leipzig 1990.
Patrick Waldberg, Der Surrealismus, Köln 1965.
William S. Rubin, Dada and Surrealist Art, New York 1969.
Mark Polizzotti, Revolution des Geistes. Das Leben André Bretons, München 1996.
Übung
Kunstgeschichte und zeitgenössische Kunst 11: Manfred Stumpf
Zeit, Ort, Beginnnach Vereinbarung
Die Veranstaltung dient der Vorbereitung einer weiteren Ausstellung im Rahmen des Projekts 'Kunstgeschichte und zeitgenössische Kunst',
welche das kunstgeschichtliche Seminar gegen Ende des Jahres 2006 in den Räumen der Kunsthalle Gießen veranstalten wird. Zur
Ausstellung, die von einer Arbeitsgruppe in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler erarbeitet wird, wird eine Publikation erscheinen. Damit
soll den Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, bereits während des Studiums Einblick zu gewinnen in wesentliche Bereiche einer
möglichen späteren Berufspraxis.
Prof. Dr. Silke Tammen
Vorlesung:
Das Groteske in der Kunst des Mittelalters - über Grenzen von Körpern,
Bildern und Räumen
Zeit:
Di, 16-18 Uhr
Ort:
H5
Beginn:
25.10.2005
„Was soll in unseren Klöstern, wo die Fratres das Offizium lesen, jene lächerliche Monströsität, jene unförmige Schönheit und schöne
Unförmigkeit? Was haben dort die unreinen Affen zu schaffen? Oder die wilden Löwen? Oder die monströsen Zentauren? Oder die
Halbmenschen? (...) Man kann dort viele Leiber unter einem einzigen Haupt sehen oder umgekehrt viele Häupter auf einem einzigen Leib. Hier
gewahrt man einen Vierfüßler mit dem Schwanz einer Schlange, dort einen Fisch mit dem Kopf eines Vierfüßlers. Hier sieht ein Tier vorne wie
ein Pferd aus und hat hinten eine halbe Ziege angeheftet, dort hat ein gehörntes Tier das Hinterteil eines Pferdes. Überall zeigt sich also eine so
große und seltsame Vielfalt verschiedenartiger Formen, daß man sich mehr dazu hingezogen fühlt, den Marmor zu lesen anstatt die Heiligen
Schriften, und lieber den Tag damit verbringt, nacheinander diese Bildwerke zu betrachten, als über das göttliche Gesetz zu meditieren.“
Der zwischen Faszination und Kritik schwankende Passus aus dem Brief Bernhards von Clairvaux an Wilhelm von St. Thierry (1127) zählt zu
den meistzitierten mittelalterlichen Aussagen über Kunst, und die grotesken Wesen, die beschworen werden, haben spätere, romantisierende
Vorstellungen vom ‚Geist’ mittelalterlicher Kunst geprägt – man denke an den in zahllosen Reproduktionen verewigten, melancholisch über die
Dächer von Paris blickenden Dämon, den der Architekt Viollet-le-Duc 1843 im Zuge seiner idealisierenden Restauration der Kathedrale NotreDame in der Region des Nordturms installierte. In der Vorlesung sollen Ursprünge und Entwicklungen der formosa deformitas einer hybriden
Welt nachgezeichnet werden, die vor allem in den Randzonen von Bauten und Büchern, aber auch auf Weltkarten und in anderen Bildmedien
blüht; ein Ausblick wird sich auch mit dem grotesken Ornament der Renaissance beschäftigen. Es wird nach den von den sog. Drôlerien
ausgehenden Wahrnehmungsangeboten und ihren Deutungen in der kunstgeschichtlichen Forschung zu fragen sein. Kann sich „am Rande“,
auf einer den Blicke aufhaltenden und verstrickenden Schwelle zwischen der Sphäre des künstlich Geschaffenen und dem Betrachterraum
künstlerische Freiheit entfalten? Was erfahren wir durch eine Betrachtung des Grotesken, Obszönen, Komischen oder Häßlichen über
mittelalterliche und frühneuzeitliche Vorstellungen von Ästhetik, Imagination und Phantasie? Werden vom Rande, vom ‚Ver-kehrten’ her
subversive oder moralisierende Aussagen über das von ihm gerahmte konkrete Zentrum (z.B. die Schrift in der Mitte des Pergamentblatts, das
Innere von Kreuzgang und Kirche) oder auch über ein ideelles Zentrum (z.B. die mittelalterliche Gesellschaft, die Kirche, der christliche Leib)
gemacht?
Literatur:
Michael CAMILLE, Image on the Edge. The Margins of Medieval Art, London 1992
Mein ganzer Körper ist Gesicht. Groteske Darstellungen in der europäischen Kunst und Literatur des Mittelalters, hrsg. v.
Katrin KRÖLL, Hugo STEGER, Freiburg/BR. 1994
Proseminar:
Die Kunst der Linie: Einführung in die Druckgraphik (15.-16.
Jahrhundert)
Zeit:
Mi 10 – 12 Uhr
Ort:
Haus G, R 333
Beginn:
26.10.2005
„Mit der Erfindung des Bilddrucks war gegen Ende des 14. Jhs. eine neue Ära der Menschheitsgeschichte angebrochen, deren Bedeutung
höchstens mit jener der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg um 1455 zu vergleichen ist.“
(Koschatzky). Es verbreitete sich der Bildbesitz auch in sozial niedrigeren Schichten, und die Einsatzmöglichkeiten des gedruckten Bildes - z.B.
in Form von Spielkarten, Andachtsbildchen, als Buch- und Flugblattillustration Medium kirchlich-politischer Propaganda, als
Reproduktionsgraphik Motor der Verbreitung künstlerischer Ideen - waren groß. Im Laufe des 15. Jhs. steigerten sich die
Ausdrucksmöglichkeiten der Druckgraphik, bis jene von Albrecht Dürer auf ein bis dato ungeahntes Niveau geführt wurde und sich von nun an
als eigenständige Kunstform behaupten konnte. Das Proseminar möchte mit so grundlegenden druckgraphischen Techniken wie dem
Holzschnitt (auch Farbholzschnitt, Chiaroscuro), Kupferstich, Kaltnadel und Radierung, ihren spezifischen Erscheinungsbildern und Funktionen
vertraut machen. Durch formale und inhaltliche Analysen einzelner Werke soll die genaue Beobachtungs- und Beschreibungsfähigkeit trainiert
werden.
Scheinerwerb:
Ein Teilnahmeschein kann durch regelmäßige, aktive Beteiligung am Seminar und die Übernahme einer kleineren Aufgabe wie ein Kurzreferat
erworben werden. Ein Leistungsschein kann durch ein ca. 30minütiges Referat erworben werden, welches später zu einer Hausarbeit
ausgebaut werden soll.
Eine Themenliste wird im Oktober ausgehängt.
Zur Vorbereitung wird die Anschaffung von Walter KOSCHATZKY, Die Kunst der Graphik. Technik, Geschichte, Meisterwerke (dtv-Taschenbuch)
empfohlen.
Hauptseminar: Blicke in den Körper – Kunst und Naturwissenschaft: Anatomiebilder
Zeit:
Do, 16-18 Uhr, c.t.
Ort:
Haus G, R 333
Beginn:
27.10.2005
Viele werden sich bei dieser Thematik an die skandalträchtige Wander-Ausstellung „Körperwelten“ erinnert fühlen, vielleicht auch noch an
Rembrandts „Anatomie des Dr. Tulp“; die wenigstens dürften aber mit mittelalterlichen Illustrationen medizinischer Traktate vertraut sein.
Schematisierende Körperbilder zur Organisation von Skelett, Muskeln und Adern, Situsbilder, die den (virtuell) geöffneten Leib einer
Schwangeren zeigen, geben noch kaum empirisch gewonnenes Wissen wieder, sondern repräsentieren seit der Antike überlieferte Kenntnisse
bzw. Annahmen, dienen zu Lehrzwecken und als Erinnerungshilfen, wie etwa Aderlaßtafeln und „Planetenmännlein“, die den Mikrokosmos des
Körpers dem planetaren Makrokosmos zuordnen. Sektionsbilder, deren Kulissen erst Hörsaal und dann Anatomietheater sind und die das
Verhältnis von geöffnetem Lehrbuch und Leiche (als ‚Buch der Natur‘) thematisieren, kommen im Spätmittelalter auf; ihre eigentliche Blütezeit
beginnt mit dem Frontispiz der 1543 in Basel veröffentlichten Schrift Andreas Vesalius’ De humani corporis, dessen neuartige Kupferstiche mit
posierenden, paradox belebten Skeletten und ‚Muskelmännern’ ein neues, zwar auf Empirie basierendes, aber ästhetisch vermitteltes und damit
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auch wieder verfremdetes Wissen zeigen.Von nun an werden der Schnitt des Mediziners in einen Körper und der Blick unter die Haut als
Spektakel theatralisch inszeniert oder im Falle der holländischen Gruppenbildnisse als konzentrierte Erkenntnissuche einer besonderen
Gemeinschaft gestaltet, werden plastisch gestaltete Skelette, sog. ‚Enthäutete’ oder aufklappbare Drucke nicht nur zu belehrenden, sondern
auch zu repräsentativen und erbaulichen Zwecken eingesetzt.
Das Seminar will epochenübergreifend ein Begehren und seine künstlerische Gestaltung befragen: den Einblick in den menschlichen Körper
und die Suche nach einer „nackten Wahrheit“ – nicht (oder nicht vordergründig) im Namen von Religion oder Philosophie, sondern der
Naturwissenschaft. Wie wird dieses lange tabuisierte und länger noch von einem gewissen Unbehagen begleitete Streben inszeniert und
welcher Repräsentationssysteme bedarf es zu seiner Legitimation? Wie arbeiteten Künstler und Mediziner zusammen, gestaltete sich das
Verhältnis von Bild, Kunst und Wissenschaft? Diese Fragen sollen exemplarisch bis in die Gegenwart verfolgt werden. Dabei wird auch das von
Eberlein formulierte Urteil kritisch zu diskutieren sein, daß repräsentative Anatomiebilder sich im 19. Jh. überlebt hätten und „mehr als peinlich“
wirken. Mittels welcher Bilder und bildgebender Verfahren repräsentiert sich heute die Medizin? In welcher Weise nehmen zeitgenössische
Künstler Bezug auf Medizin, im weiteren Sinne auf die Naturwissenschaften, wenn sie am ‚Material Körper’, der auch der eigene sein kann,
arbeiten?
Scheinerwerb: Ein Teilnahmeschein kann durch regelmäßige, aktive Beteiligung am Seminar und die Übernahme einer kleineren Aufgabe wie
ein Kurzreferat erworben werden. Ein Leistungsschein kann durch ein knappes, die gemeinsame Diskussion durch prägnante Thesen
anregendes Referat erworben werden, das später zu verschriftlichen ist.
Eine Themenliste wird im Oktober erstellt.
Literatur:
Claudia BENTHIEN, „Anatomie im mythologischen Gewand. Kunst und Medizin in Schindungsdarstellungen des 16. und 17.
Jhs.“, in: Kunst und Natur in Diskursen der Frühen Neuzeit, hrsg. v. Hartmut Laufhütte, Wiesbaden 2000, 335-353
A.M. CETTO, G. WOLF-HEIDEGGER, Die anatomische Sektion in bildlicher Darstellung, 1957
Kurt K. EBERLEIN, „Anatomie“, in: Reallexikon der deutschen Kunstgeschichte 1, Stuttgart 1937, Sp. 670-681
Peter J. MURRAY, Medieval Medical Miniatures, London 1984
Marie-Christine POUCHELLE, The Body and Surgery in the Middle Ages, London 1990
Rappresentare il corpo - arte e anatomia da Leonardo all’Illuminismo, Katalog der Ausstellung im Museo di Palazzo Poggi, a
cura di Giuseppe OLMI, Bologna 2004
Karen ROSOFF ENCARNACIÓN, „The Proper Uses of Desire. Sex & Procreation in Reformation Anatomical Fugitive Sheets“, in:
The Material Culture of Sex, Procreation and Marriage in Premodern Europe, ed. Dies., Anne L. MCCLANAN, New York 2002,
221-249
Marina SCHNEEDE, Mit Haut und Haaren. Der Körper in der zeitgenössischen Kunst, Hamburg 2002
Claus VOLKENANDT, Rembrandt: Anatomie eines Bildes, München 2004
Ralph VOLLMUTH, Das anatomische Zeitalter. Die Anatomie der Renaissance von Leonardo bis Andreas Vesalius, München
2004
Zergliederungen: Anatomie und Wahrnehmung in der Frühen Neuzeit, hrsg. v. Albert SCHIRRMEISTER, Mathias POZSGAI,
Frankfurt/M. 2005
Kolloquium:
Diskussion aktueller Forschungen und Forschungsvorhaben zur
Kunstgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Fr, 9-11 Uhr, zweiwöchentlich
Haus G, R 333
wird noch bekannt gegeben
Zeit:
Ort:
Beginn:
Dr. Markus Dauss
Proseminar:
Studiengang:
Zeit:
Ort:
Beginn:
Das Berliner Reichstagsgebäude: Prisma der Nationalgeschichte
MA
Mi 16 - 18
Haus G, R 333
26.10.2005
Das Proseminar beschäftigt sich mit der sehr bewegten Geschichte eines einzelnen Gebäudes, das als ein Musterbeispiel einer „politischen
Architektur“ gelten kann:
Das Berliner Reichstagsgebäude stellt eines der markantesten Monumente in der Landschaft öffentlicher Bauten in der Hauptstadt dar. Mit
dieser Architektur, die nach der Reichsgründung von 1871 für das Parlament geschaffen wurde, war die Frage nationaler Identität und ihrer
angemessenen Darstellung eng verknüpft. Denn das Reichstagsgebäude sollte nicht nur als würdevoller Sitz für die Abgeordnetenversammlung
dienen, sondern vor allem auch als triumphales Monument der deutschen Reichseinigung fungieren. So stellte das Monument eines der am
stärksten, wenn nicht das am stärksten diskutierte Bauwerk der zweiten Hälfte 19. Jahrhunderts in Deutschland dar. Es scheint an Virulenz dem
Kölner Dombauprojekt, kennzeichnend vor allem für die erste Hälfte, in nichts nachzustehen. Die Kämpfe einer intensiv teilnehmenden
Öffentlichkeit haben nicht unerheblich dazu beigetragen, dass der Bauprozess erst im 24. Jahr nach der Reichsgründung abgeschlossen
werden konnte.
Auch im 20. Jahrhundert, ja bis in unsere Tage stand der Bau fast durchgängig im Zentrum von Debatten über die adäquate Symbolisierung
des nationalen Kollektivs. Seine Gestalt war im Laufe der Zeit, nach heftigen politischen Stürmen, starken Modifikationen unterworfen. Man
denke nur an die kürzlich erfolgten Eingriffe wie die vieldiskutierte, „verfremdende“ Umgestaltung unter Sir Norman Foster und die
anschließende aktuelle Nutzung als sog. „Plenarbereich im Reichstagsgebäude“ durch den Deutschen Bundestag. Bezeichnender Weise haben
die Spuren historischer Brüche in der aktuellen Lösung eine gewisse Konservierung, ja sogar Inszenierung, erfahren. Vorausgegangen war im
Jahre 1995 das „Reinigungsritual“, bei dem das Gebäudes durch Christo und Jeanne Claude verhüllt worden war. Auch der Prozesskünstler
Hans Haacke hat kürzlich durch seine Installation Der Bevölkerung im nördlichen Innenhof die mit zahleichen historischen Belastungen
versehene Identitätsfrage thematisiert. Die dadurch losgetretene Debatte bezeugt, dass die „Besetzung“ des Gebäudes im konkreten sowie
übertragenen Sinn, also durch eine Institution oder mit einer politischen Bedeutung, immer noch für Zündstoff sorgen kann. In der Geschichte
des Reichstagsgebäudes brechen sich wie in einem Prisma verschiedenste Anspruchshaltungen und Traditionsstränge, die wir in kleinen
Schritten zu entwirren versuchen werden.
Literatur:
Bahr, Christian: Der neue Bundestag im alten Reichstag, Berlin 1999;
Cullen, Michael S.: Der Reichstag: Parlament, Denkmal, Symbol, Berlin 1999;
Cullen, Michael S.: Der Reichstag (Berliner Ansichten, Band 14), Berlin 2000;
Grüger, Stephanie: Der Reichstag als Symbol: Untersuchung seiner Bedeutungen von 1990 bis 1999, Stuttgart 2003;
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Hoffmann, Godehard: Architektur für die Nation? Der Reichstag und die Staatsbauten des Deutschen Kaiserreichs: 18711918, Köln 2000;
Klein, Ansgar (Hrsg.): Kunst, Symbolik und Politik: die Reichstagsverhüllung als Denkanstoß, Opladen 1995;
Raack, Heinz: Das Reichstagsgebäude in Berlin, Berlin 1978;
Roeck, Bernd: „Der Reichstag“. In: François, Etienne / Schulze,
Hagen: Deutsche Erinnerungsorte, Band 1, München 2001, S. 138-158;
Schmädeke, Jürgen: Der deutsche Reichstag: das Gebäude in Geschichte und Gegenwart, München / Zürich 1994; Speicher,
Stephan: Ort der deutschen Geschichte: der Reichstag in Berlin, Berlin 1995.
Wefing, Heinrich (Hrsg.): „Dem Deutschen Volke“. Der Bundestag im Berliner Reichstagsgebäude, Bonn 1999.
Dr. Sabine Heiser
Proseminar:
Studiengang:
Zeit:
Ort:
Beginn:
Kunst und Zerstörung: Bilderkritik, Bilderstreit und Bildersturm
MA
Mi 16 – 20 Uhr ( 26.10. – 14. 12. 2005)
Haus G, R 333
26.10.2005
Noch frisch sind die Eindrücke aus Nachrichtensendungen über die Zerstörung der monumentalen Buddhastatuen in Afghanistan – manch einer
mag sich noch an die Schleifung sozialistischer Denkmäler im wiedervereinigten Deutschland erinnern. Kunst und Zerstörung – Zerstörung und
Erinnerung, der Versuch, Gedenken zu zerstören, sind einige der Leitfragen, die das Proseminar über Bildkritik, Bilderstreit und Bildersturm
begleiten werden.
Der zeitliche Bogen der zu untersuchenden ikonoklastischen Ereignisse wird sich vom byzantinischen Bilderstreit über die Bilderstürmer im
Zuge der Reformation bis hin zu (politisch, aber auch zunehmend ästhetisch begründeten) Zerstörungsaktionen vom 18. bis in das 21.
Jahrhundert spannen. Im Zentrum all dieser Ereignisse steht die oft unausgesprochene Frage, ob die zerstörten Werke als Kunst begriffen
wurden, oder ob ihnen gerade diese Qualifizierung als „Kunstwerk“ strittig gemacht wurde; häufig genug geht es vielmehr um den StellvertreterCharakter eines Objektes und um die Macht der Bilder, sei es das Portrait eines römischen Imperators, der der damnatio memoriae
anheimgefallen ist, das Bild der Muttergottes oder Werke politisch unliebsamer Künstler. Form, Kontext oder inhaltliche Bedeutung eines
Werkes können gleichermaßen auslösende Momente der Zerstörung darstellen. Die Aggression gegenüber Kunst spiegelt stets den Willen zur
Auslöschung des Repräsentierten und des damit verknüpften Erinnerungspotentials.
Der Gebrauch und Mißbrauch von Bildern kennt allerdings noch weitere Facetten als die der Vernichtung – es sind die Ebenen von
Verfremdung, Dekontextualisierung und Uminterpretation, die im Seminar berücksichtigt werden müssen.
Literatur:
Warnke, Martin (Hg.): Bildersturm. Die Zerstörung des Kunstwerks, Frankfurt a. M. 1977 ( 11973)
Kat. Ausst. „Luther und die Folgen für die Kunst“, hg. von Werner Hofmann, Hamburger Kunsthalle 1983/84, München 1983
Scribner, Robert W.; Warnke, Martin (Hgg.): Bilder und Bildersturm im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit. Vorträge
gehalten anläßlich eines Arbeitsgespräches vom 15. bis 17. September 1986 in der Herzog-August-Bibliothek, Wiesbaden
1990 (= Wolfenbütteler Forschungen; Bd. 46)
Gamboni, Dario: Zerstörte Kunst. Bildersturm und Vandalismus im 20. Jahrhundert, Köln 1998
„Macht und Ohnmacht der Bilder. Reformatorischer Bildersturm im Kontext der europäischen Geschichte“, hg. von Peter
Blickle, André Holenstein, Heinrich Richard Schmidt, Franz-Josef Sladeczek, München 2002 (= Historische Zeitschrift, Beiheft
N.F. Bd. 33)
Kat. Ausst. „Iconoclash. Beyond the image wars in science, religion, and art”, Zentrum für Kunst und Medientechnologie,
Karlsruhe 2002, hg. v. Bruno Latour und Peter Weibel, Cambridge, Mass. 2002
Dr. Klaus-D. Pohl
Proseminar
Zeit:
Ort:
Beginn:
Joseph Beuys – „Block Beuys“. Geschichte, Bedeutung und
Wirkung des Werkkomplexes im Hessischen Landesmuseum
Darmstadt
Fr. 11-16 Uhr
Hessisches Landesmuseum Darmstadt
28.10.2005, 11-13 Uhr Gießen (Einführung), G 333
Veranstaltungen HLMD: 4.11., 11.11., 18.11., 25.11., 9.12., 16.12.2005
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Joseph Beuys gehört zweifellos zu den wichtigsten deutschen und internationalen Künstlern der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Werk, das
ein Spektrum von Zeichnungen, plastischen Arbeiten, Multiples, Rauminstallationen, Aktionen sowie politisch-gesellschaftliche Projekte
einschließt, hat die nachfolgende Künstlergeneration hinsichtlich des Kunstbegriffs und des Künstlerselbstverständnisses wesentlich geprägt.
Sein Werk steht immer wieder neu zur Diskussion, wie besonders in diesem Jahr die große Ausstellung in der Londoner Tate Modern gezeigt
hat.
Das Hessische Landesmuseum besitzt mit dem „Block Beuys“, der über 280 Arbeiten aus den Jahren 1949 bis 1972 umfasst, den weltweit
größten Werkkomplex des Künstlers. In sieben Räumen, die Joseph Beuys 1970 selbst eingerichtet hat, breitet sich von großen
Rauminstallationen bis zu kleinen Objekten in 28 Vitrinen und 26 Arbeiten auf Papier eine Sammlung aus, die beispiellos ist. Es gibt keine
andere Museumssammlung, in der man so intensiv, ausführlich und differenziert in das Werk von Joseph Beuys einsteigen kann. Darüber
hinaus stellt gerade die Situation des Museums Fragen nach der Erhaltung der häufig fragilen Objekte und deren rezeptionsorientierten Rolle
angesichts der provokanten Selbstpositionierung des Künstlers: „Hiermit trete ich aus der Kunst aus“.
Die Veranstaltung soll diesen Werkkomplex beschreiben, an die Interpretation vieler seiner Aspekte und damit zentraler Fragen des Werks
heranführen und vor allem zur Diskussion über die Rolle der künstlerischen Arbeit im Kontext eines gesellschaftspolitischen Anspruchs anleiten.
Des weiteren besteht die Möglichkeit, Werkgruppen der wichtigsten Schüler von Joseph Beuys, Blinky Palermo und Imi Knoebel, in die
Betrachtung einzubeziehen.
Eigene Beiträge der StudentInnen in Form von schriftlichen Statements, gegebenenfalls Referaten, und vor allem reger Diskussionsbeteiligung
sind ausdrücklich erwünscht.
Literatur:
Ausst. Kat. Joseph Beuys. Skulpturen und Objekte, Berlin 1988
Matthias Bleyl (Hg.): Joseph Beuys. Der erweiterte Kunstbegriff. Texte und Bilder zum Block Beuys, Darmstadt 1989
Eva, Wenzel und Jessyka Beuys: Joseph Beuys. Block Beuys, München 1990
Ausst. Kat. Joseph Beuys. Natur-Materie-Form, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, München 1991
Ausst. Kat. Joseph Beuys, Kunsthaus Zürich, Zürich 1993
Götz Adriani (et al): Joseph Beuys, Köln 1994
Dr. Sigrid Ruby
Proseminar:
Der Abstrakte Expressionismus
Zeit:
Mo 12- 14 Uhr
Ort:
Haus G, R 333
Beginn:
24.10.2005
Innerhalb der amerikanischen Malerei der 1940er und 1950er Jahre erweist sich der so genannte Abstrakte Expressionimus als die dominante
Richtung. Seine maßgeblichen Vertreter heißen Jackson Pollock, Willem de Kooning, Arshile Gorky, Franz Kline, Clyfford Still, Mark Rothko,
Barnett Newman, Robert Motherwell und Ad Reinhardt. Die zumeist sehr großformatigen Arbeiten dieser Künstler sind radikale Malerei, denn
der herkömmliche Umgang mit dem Medium und seinen Möglichkeiten wird revolutioniert. Der Abstrakte Expressionismus ist die erste
amerikanische Malerei, die international Beachtung und Anerkennung findet. Seitdem gilt die Kunst aus den Vereinigten Staaten als ein
wesentlicher Motor künstlerischer Entwicklungen weltweit.
Das Proseminar wird zwei Teile haben. In der ersten Semesterhälfte sollen die wichtigsten Künstler des Abstrakten Expressionimus mit ihren
Hauptwerken vorgestellt werden. Der zweite Teil gilt der Wahrnehmung dieser Malerei in Kunstkritik und Kunstgeschichte. Anhand
ausgewählter Texte sollen unterschiedliche Lesarten und Einschätzungen des Abstrakten Expressionismus herausgearbeitet und diskutiert
werden.
Literatur:
Ann Eden Gibson, Abstract Expressionism: Other Politics, New Haven / London: Yale University Press 1997
Clement Greenberg, Die Essenz der Moderne. Ausgewählte Essays und Kritiken, hg. von Karlheinz Lüdeking, Dresden /
Amsterdam: Verlag der Kunst 1997 [= Fundus-Bücher, 133]
Serge Guilbaut, Wie New York die Idee der modernen Kunst gestohlen hat. Abstrakter Expressionismus, Freiheit und Kalter
Krieg, Dresden / Basel: Verlag der Kunst 1997 (engl. Original 1983)
Christos M. Joachimides und Norman Rosenthal (Hg.), Amerikanische Kunst im 20. Jahrhundert. Malerei und Plastik 19131993, Ausst. Kat. Berlin 1993, München: Prestel 1993
Michael Leja, Reframing Abstract Expressionism: Subjectivity and Painting in the 1940s, New Haven / London: Yale University
Press 1993
Stephen Polcari: Abstract Expressionism and the Modern Experience, Cambridge / New York: Cambridge University Press
1991
Irving Sandler, The Triumph of American Painting. A History of Abstract Expressionism, New York: Frederick A. Praeger 1970
Irving Sandler, The New York School: the painters and sculptors of the fifties, New York: Harper & Row 1978
Peter J. Schneemann, Von der Apologie zur Theoriebildung. Die Geschichtsschreibung des Abstrakten Expressionismus,
Berlin: Akademie Verlag 2003;
monographische Darstellungen zum Werk einzelner Künstler
Für die Teilnahme am Proseminar sind gute Englischkenntnisse Voraussetzung. Neben regelmäßiger Anwesenheit werden
Diskussionsbereitschaft und eine aktive Beteiligung am Seminarverlauf erwartet. Grundlagen für einen Leistungsnachweis sind ein Referat und
dessen schriftliche Ausarbeitung bzw. eine Hausarbeit.
Proseminar:
Zeit:
Ort:
Beginn:
Der Brunnen – Symbolik und Gestaltung seit dem Spätmittelalter
Do, 8-10 Uhr (Beginn: 8:30 Uhr)
Haus G, R 333
27.10.2005
5
Der Brunnen gehört zu den ersten Errungenschaften der menschlichen Zivilisation. Als Quelle und Gefäß des lebensnotwendigen Elements
Wasser ist er in allen Kulturen von frühester Zeit an zu finden. Seine traditionell große Bedeutung machte und macht ihn noch heute zu einer
besonders anspruchsvollen Gestaltungsaufgabe.
Das Proseminar ist chronologisch aufgebaut. Beginnend im europäischen Spätmittelalter werden das symbolische Potential des Brunnens
(Paradies, Jugend, Musen etc.), seine Funktionszusammenhänge (Taufe, städtische Wasserversorgung etc.) und seine Gestaltung an
ausgewählten Beispielen bis in die Gegenwart erörtert. Neben dem ikonographischen Programm, dem Einsatz verschiedener Materialien,
Medien und Techniken und dem formenden Umgang mit dem Wasser soll vor allem das jeweilige Zusammenspiel des Brunnens mit seinem
Umraum (Kirche, städtische Platzanlage, Garten etc.) analysiert werden.
Literatur:
Elisabeth Blair MacDougall (Hg.), Fons Sapientiae: Renaissance Garden Fountains, Washington 1978
Elisabeth Blair MacDougall (Hg.), Medieval Gardens, Washington 1986
Elisabeth Blair MacDougall, Fountains, Statues, and Flowers: Studies in Italien Gardens of the 16th and 17th Centuries,
Washington 1994
Naomi Miller, French Renaissance Fountains, New York / London: Garland Publishing 1977
Naomi Miller, „Fountains“, in: The Dictionary of Art, hg. von Jane Turner, New York 1996, Bd. 11, S. 338-347
Marilyn Symmes (Hg.), Brunnen. Von der Renaissance bis zur Gegenwart, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1999 (engl.
Original 1998)
G. Weber, Brunnen und Wasserkunst in Frankreich, Worms: Wernersche Verlagsanstalt 1985
Von den Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern werden neben regelmäßiger Anwesenheit Diskussionsbereitschaft und eine aktive
Beteiligung am Seminarverlauf erwartet. Grundlagen für einen Leistungsnachweis sind ein Referat und dessen schriftliche Ausarbeitung bzw.
eine Hausarbeit.
Dr. Markus Späth
Proseminar:
Methoden der Bildbeschreibung
Termin:
Do., 12-14 Uhr
Ort:
Phil I, Haus G, Raum 333
Beginn:
03.11.2005
Immer wieder fällt es Studierenden wie Forschenden schwer, die Bilder in Worte zu fassen, über die sie arbeiten. Die Bildbeschreibung ist
jedoch die Grundvoraussetzung für kunsthistorisches Arbeiten, da sie bereits den ersten Schritt einer fundierten Analyse darstellt. Das Seminar
möchte anhand ausgewählter Objekte der mittelalterlichen Kunstgeschichte Methoden und Techniken der Bildbeschreibung vermitteln und
Studierenden einen ‚Laborraum’ bieten, um selbst differenzierte Bildbeschreibungen zu formulieren.
Das Seminar wird sich aber nicht nur als dröge Beschreibungsübung verstehen, sondern als spannender Einblick in die Geschichte der
Kunstgeschichte: Da Bildbeschreibungen die Grundlage der Analyse darstellen, beinflussen unterschiedliche methodische Ansätze aber auch
der jeweilige Zeitgeist die Art und Weise, wie eine Wissenschaftlerin bzw. ein Wissenschaftler ein bildliches Untersuchungsobjekt in Worte
überträgt. Wir werden daher für einige bedeutende Kunstwerke die Beschreibungen aus der Federn unterschiedlicher Kunsthistoriker/innen auf
die Frage hin analysieren, wie ihr Deutungsansatz den Blick auf ein Bild steuert und im Extremfall sogar manipuliert: So konnte z.B. eine
nationalsozialistisch ideologisierte Kunstgeschichte im Dritten Reich durch tendenziöse Bildbeschreibungen und daraus resultierende
Deutungen ein willfähriges Vehikel der NS-Propaganda werden.
An diesem Beispiel zeigt sich, wie wichtig ein reflektierter, kritischer und geübter Umgang mit Bildbeschreibungen für alle diejenigen ist, die
Kunstgeschichte studieren oder bereits als Beruf betreiben. Das Seminar möchte hierzu methodische und fachgeschichtliche Grundlagen
vermitteln.
Literatur:
Sehen und Sagen. Das Öffnen der Augen beim Beschreiben der Kunst, hg. v. Ernst Rebel, Ostfildern 1996
Teilnahmevoraussetzung: Das Seminarthema macht es erforderlich, daß studentische Beteiligung über Referate hinausgeht. Daher wird von
allen Teilnehmenden eine aktive und engagierte Beteiligung am Seminar erwartet. Für den Erwerb eines Leistungsscheins müssen mehrere
kleine Recherche- und Präsentationsaufgaben übernommen, eine Bildbeschreibung angefertigt und am Ende der Vorlesungszeit erfolgreich
eine Klausur bestanden werden.
Prof. Dr. Norbert Werner
Kolloquium:
Zeit:
Ort:
Beginn:
für Magistranden und Doktoranden
Do 18-20 Uhr
Phil. I, Haus G, R 333
nach bes. Vereinbarung
Das Kolloquium ist für diejenigen Studierenden gedacht, die an ihrer Magisterarbeit oder Dissertation arbeiten. Sie sollen hier Gelegenheit
erhalten, über den Stand ihrer Arbeit zu berichten und methodische und arbeitstechnische Probleme gemeinsam zu diskutieren.
Fachschaft Kunstgeschichte
Tutorium:
Einführung in das Studium der Kunstgeschichte
- „Handwerkszeug“ und Methoden
Zeit:
Di 14-16 Uhr
Ort:
Phil. I, Haus G, R 333
Beginn:
25.10.2005
Gerade für AnfängerInnen oder NebenfachstudentInnen der Kunstgeschichte gestaltet sich der „Sprung ins kalte Wasser“ hinsichtlich meist
ungewohnter Arbeitsweisen in unserem Fach häufig in den ersten Seminaren und bei den ersten Referaten schwierig. Darum bietet die
Fachschaft Kunstgeschichte im Wintersemester 2005/06 allen Neulingen des Faches die Möglichkeit, diese grundsätzlichen Arbeitsweisen
parallel zum herkömmlichen Seminarbetrieb kennen zu lernen und zu üben. Dies geschieht ohne professorale Aufsicht in einer lockeren
Arbeitsgruppe von StudentInnen unterschiedlicher Semester.
Thematische Schwerpunkte werden sein: Literaturrecherche, Referatsvorbereitung, Verfassen einer Hausarbeit, korrekte Zitierweise,
Fachtermini (z.B. architektonisches Grundvokabular zur Beschreibung von Grundrissen und Fassaden), ein Epochenüberblick, der das Auge für
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Datierungen schulen soll und ein Crashkurs zur korrekten Aussprache der häufigsten Fremdsprachen (Französisch, Italienisch, Spanisch und
Niederländisch). Zudem soll ein Grundwissen über die Geschichte des Faches Kunstgeschichte vermittelt werden.
Bei Interesse bieten wir zusätzlich einen Tagesausflug in ein mit dem RMV-Ticket erreichbares Museum nach Wahl an.
Die Semesterplanung wird recht flexibel sein, so dass von euch eingebrachte Wünsche nach von uns nicht bedachten Themen und Problemen
ohne weiteres noch mit aufgenommen werden können.
Am Ende des Semesters steht eine kleine Klausur, die zwar korrigiert, aber nicht benotet wird. Die Teilnahme ist freiwillig, wie die komplette
Veranstaltung. Ein Schein kann nicht erworben werden, lediglich Wissen, welches für das zukünftige Studium unerlässlich ist und vieles
erleichtern kann.
Literatur:
Grundlegende Literatur zu den einzelnen Themenbereichen wird in den entsprechenden Sitzungen bekannt gegeben
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