Pressemitteilung Buddhistische Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung „Raum und Freude – die Buddhas in den Alpen“ in der Kaiserlichen Hofburg Innsbruck Sehr geehrte Damen und Herren, Die Ausstellung „Raum und Freude – die Buddhas in den Alpen“ wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm zur buddhistischen Kultur, Philosophie, Psychologie und Religion begleitet. Jeden Dienstag und Freitag erläutern erfahrende Referenten die Grundlagen der buddhistischen Philosophie und Erfahrungswelt – und ihre praktische Bedeutung für unser Leben. Alle Vorträge beginnen um 20.00 Uhr und finden im Foyer der Kaiserlichen Hofburg Innsbruck statt. Der Eintritt beträgt 7 Euro Unkostenbeitrag. Di. 2.10. Florinda Czeija: Buddhismus in der modernen Welt Können die 2500 Jahre alten Belehrungen des historischen Buddha Shakyamuni den heutigen Menschen in der modernen Welt nutzen? Immer mehr Menschen im Westen öffnen sich für die Praxis der Meditation und die Weisheiten des Buddhismus. Auf der Suche nach dauerhaften Werten in einer stark materialistisch orientierten Welt und dem Sinn des Lebens stellt sich ihnen die Frage, ob es über ein angenehmes Leben hinaus nicht noch mehr Möglichkeiten, mehr Freude, mehr Wahrheit zu erfahren gibt. Buddhas Lehre ist frei von Dogmen und starren äußeren Regeln. Sie bietet vielfältige Mittel, Leben und Meditationspraxis zu verbinden und ermöglicht geistige Entwicklung für Menschen mit verschiedenen Einstellungen und Bedürfnissen. „Die Menschen denken gerne, dass Ihnen etwas fehle, und kommen deshalb nur schwer zur Ruhe. Arbeitet man viel, möchte man in den Urlaub fliegen. Kaum ist man dort, sehnt man sich schon wieder zurück nach Hause, weil dort die Freunde sind. So erhofft man sich das Glück immer in der Zukunft und genießt nicht das Hier und Jetzt. Den Augenblick aber als an sich vollkommen zu erleben, das ist der Schlüssel zu dauerhaften Glück“. Florinda Czeija aus Salzburg erläutert lebensnah wie moderner Buddhismus in der westlichen Welt praktiziert werden und unseren Alltag bereichern kann. Fr. 05.10. Werner Braun: Statuen und ihre Bedeutung Im Tibetischen Buddhismus sind Statuen Träger einer tiefen Symbolik, die über den künstlerischen Aspekt weit hinausgeht. Als Objekte der Meditation dienen sie dazu, die Qualitäten des Geistes, wie Furchtlosigkeit, unbedingte Freude, tatkräftiges Mitgefühl und Weisheit zu aktivieren und die Natur des eigenen Geistes zu erkennen. Ziel ist die tiefgreifende Erfahrung, dass Raum und Freude untrennbar voneinander sind, was als dauerhaftes, nicht von Bedingungen abhängiges Glück erlebt wird. Dabei zeigen verschiedene sogenannte Buddhaformen, deren Symbole und Körperhaltungen genau festgelegt sind, unterschiedliche Qualitäten des erleuchteten Geistes, wie zum Beispiel Förderverein für Diamantweg-Buddhismus Tirol Neurauthgasse 10 6020 Innsbruck Tel. 0699 12018719 [email protected] www.diamantweg.at tatkräftiges Mitgefühl oder intuitive Weisheit. Die Statuen werden nach buddhistischer Tradition gefüllt, bemalt und gesegnet um dann zur Meditationspraxis verwendet zu werden. Werner Braun, selbst ausgebildet in der Tradition des Statuen Füllens, teilt seine langjährige Erfahrung mit diesen Schätzen der Erleuchtung. „ Der Verwendungszweck der Statuen ist die Weitergabe von Buddhas zeitloser Weisheit. Dort wo mit dem Geist gearbeitet wird, fühlen sie sich natürlicherweise zuhause. Als Träger des Segens der verwirklichten Meister breiten sie diesen Segen und den damit verbundenen Schutz in dem Land aus, in dem sie wohnen. Sind sie von höchster Qualität, so ist ihr Eindruck auf den Geist fast so stark wie der von lebenden Buddhas. Sie zeigen uns die erleuchteten Eigenschaften in unseren eigenen Geist“, so Werner Braun. Di. 9.10. Heike Bucher: Umgang mit Emotionen aus buddhistischer Sicht Unsere Emotionen beeinflussen in großem Maße unser Handeln im alltäglichen Leben. Angenehme Gefühle wie Glück und Freude sind meist an äußere, sich in ständiger Veränderung befindenden Bedingungen gekoppelt. So sind wir die meiste Zeit damit beschäftigt, diese Bedingungen aufrecht zu erhalten. Schwer beherrschbare Geisteszustände wie Eifersucht, Zorn, Gier oder Stolz werden im Buddhismus als Störgefühle bezeichnet und führen oft gewohnheitsmäßig zu negativen Taten, Worten und Gedanken. In anderen Religionen oder Weltanschauungen oft als einfach als „sündhaft“ oder „unsozial“ angesehen, verwendet Buddha die Arbeit mit diesen Emotionen als bewussten Weg für die innere Entwicklung seiner Schüler. Heike Bucher, erfahrene Buddhistin arbeitet als Ärztin für Allgemeinmedizin und Akkupunktur. Sie veranschaulicht authentisch und lebensbezogen, wie man störende Emotionen erkennen, umformen und als Rohstoff für persönliches Wachstum verwenden kann. Dabei erklärt sie, wie durch eine Reihe geschickter Mittel, die im wachsenden Maß zur Fundgrube für Psychologie und Philosophie geworden sind, Störgefühle zu den ihnen innewohnenden Weisheiten werden. „ Himmel und Hölle entstehen immer im eigenen Geist. Alles wäre leicht, könnte man störende Zustände als das sehen, was sie wirklich sind: schlechte Filme auf der eigenen inneren Leinwand. Der Kluge lässt sie einfach vorbeilaufen, ohne sie zu beachten“. Di. 16.10. Gerhard Bucher: Tod und Wiedergeburt aus buddhistischer Sicht Im Buddhismus geht es um die Erkenntnis, dass man nicht der eigene Körper ist, sondern diesen hat um ihn möglichst sinnvoll - wie ein Werkzeug- zu nutzen. Was man als „Selbst“ erlebt, ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein unzerstörbarer und unbegrenzter Strom von Bewusstsein. Der Tod wird deshalb nicht als das Ende angesehen. Im Moment des Todes verlässt das Bewusstsein den sterbenden Körper, um sich – gesteuert durch unbewusste gespeicherte Eindrücke im Geist, also Karma- nach einer bestimmten Zeit mit einem neuen Körper zu verbinden. Daher ist Sterben für Buddhisten in letzter Konsequenz etwas Ähnliches wie „Kleider wechseln“. Erleuchtete sind nicht mehr von diesem Prozess abhängig. Sie können den Sterbevorgang bewusst steuern, um eine Wiedergeburt zu erlangen, in der sie für möglichst viele Wesen nützlich sind. Förderverein für Diamantweg-Buddhismus Tirol Neurauthgasse 10 6020 Innsbruck Tel. 0699 12018719 [email protected] www.diamantweg.at In seinem Vortrag erklärt Gerhard Bucher, welche Prozesse währen des Sterbens und nach dem Tod stattfinden. Dabei beschreibt er authentisch und lebensnah, dass das Erkennen der Natur des Geistes zu dauerhafter Freude und Furchtlosigkeit führt, die Alter, Krankheit und Tod jeden Schrecken nehmen können. „ Sterben ist nicht das Problem. Das Problem ist ein Leben ohne Bedeutung“. Fr. 19.10. Gerhard Kukuvec: Buddhismus im Wandel der Zeit Als Buddha Shakyamuni vor 2500 Jahren die Erleuchtung manifestierte und dadurch zeigte, dass es möglich ist sich von jeder Unwissenheit zu befreien, gab er damit all seinen Nachfolgern den Schlüssel für höchstes, dauerhaftes Glück in die Hand. Dieses fantastische Geschenk Buddhas steht auch heute noch jedem zur Verfügung. Nach Buddhas Tod haben seine Nachfolger ihren Möglichkeiten entsprechend Ausschnitte aus der Fülle von Lehren verwendet, um den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung gehen zu können. Daraus sind im Lauf der Geschichte des Buddhismus die verschiedenen Traditionen entstanden. Von Indien aus haben sich diese in alle Länder und Kulturen Asiens ausgebreitet und von dort wiederum in alle anderen Erdteile. Durch direkte Weitergabe von Wissen und Meditationserfahrung vom Lehrer, der die Mittel angewandt und verwirklicht hat, zum Schüler, entstanden ungebrochene Übertragungslinien, die vom historischen Buddha bis in unsere heutige Zeit reichen. Mittlerweile gibt es auf der ganzen Welt Zentren der verschiedenen buddhistischen Traditionen und Richtungen. So ist der Buddhismus auch bereits seit 40 Jahren in der Alpenrepublik heimisch. Gerhard Kukuvec aus Graz zeichnet ein Bild der buddhistischen Weltgeschichte, angefangen vom historischen Buddha Shakyamuni über die indischen Verwirklicher, tibetischen Yogis und Mönche bis hin zu lebendigen Beispielen erleuchteter Meister in der heutigen Zeit. Di. 23.10. Michael Fuchs: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Die Frage nach der Natur der Wirklichkeit, d.h. der Wunsch zu erkennen „Wie die Dinge sind“ ist so alt wie die Menschheit und wurde schon von vielen Disziplinen gestellt. Buddhismus und Wissenschaft arbeiten dabei mit unterschiedlichen Fragestellungen. Wissenschaftler setzen auf das messbare, sie schauen mit Fernrohren, Teilchenbeschleunigern oder Mikroskopen und Computertomographen in die äußere Welt. Buddhisten hingegen untersuchen die innere Welt. Sie entdecken die Natur der Dinge über die Betrachtung des eigenen Geistes. Michael Fuchs, Unternehmensberater und langjähriger buddhistischer Referent beschreibt eindrücklich, warum die jüngsten Erkenntnisse in Quantentheorie, Psychologie und Hirnforschung unser Verständnis der Welt auf den Kopf stellen – und warum sie in erstaunlichem Einklang mit den Jahrtausende alten buddhistischen Lehren stehen. „Wir sehen nicht die Welt, wir sehen unsere Vorstellung von der Welt“, so Michael Fuchs. Förderverein für Diamantweg-Buddhismus Tirol Neurauthgasse 10 6020 Innsbruck Tel. 0699 12018719 [email protected] www.diamantweg.at Fr. 26.10. Christoph Teufel: Buddhismus im Alltag In seiner Lehre, in Sanskrit "Dharma" genannt, erklärt Buddha hautnah und lebensbezogen den Unterschied zwischen bedingtem und letztendlichem Glück. Das Ziel ist hierbei die volle Entwicklung der in uns liegenden Möglichkeiten von Körper, Rede und Geist. Christoph Teufel, praktiziert seit vielen Jahren Buddhismus und hält Vorträge im deutschsprachigen Raum. Der gebürtige Linzer veranschaulicht die verschiedenen buddhistischen Wege, Mittel und Methoden und gibt einen direkten Einblick, wie der moderne Mensch die täglichen Freuden und Sorgen in Beruf, Familie und Partnerschaft für seine geistige Entwicklung nutzen kann. „Die wichtigsten Begleiter im Alltag? Mitgefühl und Weisheit. Will man noch dazu ein Vorbild für andere sein, arbeitet man hart“, so der 35-jährige Physiotherapeut. Di. 30.10. Ulrike Markusch: Liebe und Partnerschaft aus buddhistischer Sicht Gibt es eine intensivere Erfahrung als Liebe? Nirgendwo anders wird gleichzeitig so viel Glück, aber auch Leid erfahren wie in der Liebe. Deshalb sind Buddhas Lehren, die ausschließlich auf die Vervollkommnung des Menschen zielen, in diesem Bereich so wertvoll – schließlich werden Liebe und Partnerschaft im Buddhismus als Grundlage für persönliches Wachstum und ein erfülltes Leben angesehen. Ulrike Markusch aus Immenstadt im Allgäu beschreibt eindrucksvoll, was Buddha empfahl, um eine Partnerschaft so zu leben, dass sowohl das Paar als auch dessen Umfeld in einen Bereich des Glücks eintreten. Dabei erklärt sie, wie man das erreicht, wovon viele träumen: eine harmonische Beziehung und ein dauerhaft glückliches Leben. “ Liebe gelingt, wenn man den Partner nicht beherrschen oder einschränken möchte, sondern ihn mit seinen innewohnenden Eigenschaften, seiner Kraft, Schönheit und seinen Möglichkeiten vertraut macht“, so Markusch. Förderverein für Diamantweg-Buddhismus Tirol Neurauthgasse 10 6020 Innsbruck Tel. 0699 12018719 [email protected] www.diamantweg.at