Endoplasmatisches Retikulum und andere Organellen 1. Einleitung Im Zytoplasma einer Eukaryontenzelle unterscheidet man zwischen einem endomembranösen System und einem System von membranumschlossenen Organellen. Zum endomembranösen System gehören das endoplasmatische Retikulum, der GolgiApparat und die Kernhüllen und zu den Organellen der Kern, die Mitochondrien, die Lysosomen und die Peroxisomen. 2. Endoplasmatisches Retikulum Als endoplasmatisches Retikulum (ER) bezeichnet man ein aus Membranen aufgebautes dreidimensionales System, das in allen eukaryonten Zellen vorkommt. Elektonenmikroskopisch unterscheidet man : i) das rauhe und ii) das glatte ER. Das RER hat eine weitere Verbreitung und ist besonders reichlich an Zellen vorhanden, die an der Proteinsynthese beteiligt sind. Die Außenseite der Membran des RER ist mit membrangebundenen Ribosomen besetzt und geht in die rauhe ER-Membran über. Elektronenmikroskopisch präsentiert sich das RER als ein System von parallel nebeneinanderliegenden Doppelmembranen mit einer oft nur spaltförmigen Lichtung. Die freien Ribosomen (nicht membrangebundene) sind entweder als monomere Ribosomen verstreut oder zu mehreren Polyribosomen vereinigt. Das GER ist an der Proteinsynthese nicht beteiligt, sondern dient es der Synthese von Molekülen wie z.B. Phospholipiden und dem Transport von Syntheseprodukten. Bei den meisten Zellen ist das GER nicht weiter als ein kleiner ribosomenfreier Abschnitt des RER, das als Übergangs-ER bezeichnet wird. Das GER besteht aus einem Netzwerk von Kanälchen bzw. Röhren (Tubuli). 3. Golgi-Apparat Der Golgi-Apparat gehört zum endomembranösem System und kommt in allen eukaryonten Zellen vor. Elektronenmikroskopisch hat der Golgi-Apparat einen spezifischen Feinbau mit drei Strukturbestandteilen : (i) glatte Doppelmembranen (Sacculi), (ii) Vakuolen und (iii) relativ kleine Bläschen (Vesiculae). 5-8 Sacculi bilden einen Stapel und mehrere dieser Stapel bilden den Golgi-Apparat. Im Golgi-Apparat werden Proteine und Lipide modifiziert und die Proteine werden verpackt und sezerniert. 4. Lysosomen und Peroxisomen Elektonenmikroskopisch sind die Lysosomen leicht in Leberzellen und Makrophagen zu finden. Charakteristisch ist ihr Gehalt an einer großen Zahl von Hydrolasen (vor allem saure Phosphatase) und Verdauungsenzymen. Die Lysosomen können als der Magen und Abfalleimer (Fremdkörperabwehr) der Zelle bezeichnet werden. Die Peroxisomen sind kleine Membranvesikel, die vor allem in Leber- und Nierenzellen vorkommen und gefüllt mit Peroxidasen und Katalasen sind. Sie dienen dem Abbau von Wasserstoffperoxid.