Seminar Anatomie SS 2001

Werbung
Endoplasmatisches Retikulum und andere Organellen
1. Einleitung
Im
Zytoplasma
einer
Eukaryontenzelle
unterscheidet
man
zwischen
einem
endomembranösen System und einem System von membranumschlossenen Organellen.
Zum endomembranösen System gehören das endoplasmatische Retikulum, der GolgiApparat und die Kernhüllen und zu den Organellen der Kern, die Mitochondrien, die
Lysosomen und die Peroxisomen.
2. Endoplasmatisches Retikulum
Als endoplasmatisches Retikulum (ER) bezeichnet man ein aus Membranen aufgebautes
dreidimensionales
System,
das
in
allen
eukaryonten
Zellen
vorkommt.
Elektonenmikroskopisch unterscheidet man : i) das rauhe und ii) das glatte ER.
Das RER hat eine weitere Verbreitung und ist besonders reichlich an Zellen vorhanden, die
an der Proteinsynthese beteiligt sind. Die Außenseite der Membran des RER ist mit
membrangebundenen Ribosomen besetzt und geht in die rauhe ER-Membran über.
Elektronenmikroskopisch präsentiert sich das RER als ein System von parallel
nebeneinanderliegenden Doppelmembranen mit einer oft nur spaltförmigen Lichtung. Die
freien Ribosomen (nicht membrangebundene) sind entweder als monomere Ribosomen
verstreut oder zu mehreren Polyribosomen vereinigt.
Das GER ist an der Proteinsynthese nicht beteiligt, sondern dient es der Synthese von
Molekülen wie z.B. Phospholipiden und dem Transport von Syntheseprodukten. Bei den
meisten Zellen ist das GER nicht weiter als ein kleiner ribosomenfreier Abschnitt des RER,
das als Übergangs-ER bezeichnet wird. Das GER besteht aus einem Netzwerk von
Kanälchen bzw. Röhren (Tubuli).
3. Golgi-Apparat
Der Golgi-Apparat gehört zum endomembranösem System und kommt in allen eukaryonten
Zellen vor. Elektronenmikroskopisch hat der Golgi-Apparat einen spezifischen Feinbau mit
drei Strukturbestandteilen : (i) glatte Doppelmembranen (Sacculi), (ii) Vakuolen und (iii) relativ
kleine Bläschen (Vesiculae). 5-8 Sacculi bilden einen Stapel und mehrere dieser Stapel
bilden den Golgi-Apparat. Im Golgi-Apparat werden Proteine und Lipide modifiziert und die
Proteine werden verpackt und sezerniert.
4. Lysosomen und Peroxisomen
Elektonenmikroskopisch sind die Lysosomen leicht in Leberzellen und Makrophagen zu
finden. Charakteristisch ist ihr Gehalt an einer großen Zahl von Hydrolasen (vor allem saure
Phosphatase) und Verdauungsenzymen. Die Lysosomen können als der Magen und
Abfalleimer (Fremdkörperabwehr) der Zelle bezeichnet werden.
Die Peroxisomen sind kleine Membranvesikel, die vor allem in Leber- und Nierenzellen
vorkommen und gefüllt mit Peroxidasen und Katalasen sind. Sie dienen dem Abbau von
Wasserstoffperoxid.
Herunterladen