Dupuytren`sche Krankheit

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Dupuytren'sche Krankheit
Definition
eine Wucherung des Fasciengewebes unter der Haut der Handfläche und der
Finger.
Zwischen der Haut der Hand einerseits und den Beugesehnen und Nerven der
Hand andererseits liegt eine strangförmige Gewebeschicht. Sie wird
Palmaraponeurose genannt. Die normale Palmaraponeurose ist nur wenige
Millimeter dick. Bei der Dupuytren'schen Erkrankung verändert sich jedoch
dieses Gewebe: Es wird strangförmig immer dicker; es bildet Knoten, und vor
allen Dingen verkürzt es sich: Hierdurch werden langsam aber sicher die
Finger immer mehr gekrümmt.
Ursache
Eine genaue Ursache der Erkrankung ist noch unbekannt. Sicher ist jedoch,
dass die Vererbung eine sehr wichtige Rolle spielt. Bei jedem 3. Betroffenen ist
ein Familienangehöriger von der gleichen Erkrankung betroffen.
Bei einer genetisch (erblich) belasteten Person kann eine offene Verletzung
(oder auch eine Operation!) der beugeseitigen Hand oder auch ein Bruch eines
Unterarm- oder Handknochens die Entwicklung einer Dupuytren'schen
Kontraktur beschleunigen.
Eine Häufung der Dupuytren'schen Krankheit findet man bei : Diabetes mellitus
(Zuckerkrankheit) Epilepsie Alkoholmissbrauch
Symptome
Beginn wird nicht bemerkt, da symptomfrei, schmerzfrei
Bemerken erst, wenn beim Zufassen Schmerzen auftreten, weil Knötchen in
der Hohlhandmitte oder über den Kleinfingergrundgelenken
Erkranktes Gewebe übt Druck auf sensiblen Nerv aus
Arztbesuch oft im fortgeschrittenen Krankheitsstadium: Knötchen, Stränge
oder Einziehungen sichtbar bzw. Probleme durch Beugekontraktur vorhanden
Typisch: Beugekontraktur 4./5. Finger aber sehr viele Formen und Stadien
Diagnostik
durch einfaches Betrachten und Betasten der Hand
Im typischen Fall sieht und tastet man Knoten und Stränge in der Hohlhand die
oft auch in die Finger hinreichen und diese einkrümmen. (siehe Bild)
Therapiemöglichkeiten
Der Patient bemerkt oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium die Krankheit
und
sucht dann den Arzt auf. Dieser stellt eine Vermutungsdiagnose und schickt
den
Patienten zur Absicherung noch einmal zum Röntgen, um eventuelle andere
Krankheiten ausschließen zu können. Nach Ausschließen von anderen Erkrankungen
kann
es mehrere Möglichkeiten geben. Es wird meistens einige Zeit abgewartet, in
der
Hoffnung, dass es eventuell zurückgeht. Ist dies nicht der falls beginnt die
Therapie
meistens erst nach einem halben bis Jahr! Dann gibt es verschiedene
Varianten.
Im Laufe der Zeit wurden viele operative Methoden ausprobiert. Das waren z.B.
örtliche Kortisoninjektionen, die Gabe von Vitamin E, Massagen, SchienenbeHandlungen, aber auch Röntgenstrahlen, um das Zellwachstum zu verhindern.
Jedoch blieb bei diesen Methoden der erhoffte Erfolg aus. Die einzig wirksame
Therapie ist derzeit die Operation.
Ergotherapeutische Behandlung
Bedingungen:
- Beginnt normal 10 Tage nach OP (Fäden 14 Tage nach OP gezogen), bei
starken Schwellungen 5 Tage nach OP
- Heilung der OP Narbe oft langsam, weil jahrelang Flektionsstellung geringe
Zirkulation/Versorgung der Wunde nach sich zieht
- Behandlung trotz Wundheilungsstörungen (ohne schwere Infektion), weil die
Wiedererlangung der Beweglichkeit wichtiger als Heilungsdauer ist
- wohldosierte Behandlung! Wunde hält Behandlung oft nicht stand,
Befundaufnahme:
- vorsichtig!
- Sichtbefund Narbe, Messen der vorhandenen Gelenkstellung, des vorh.
Bewegungsausmaßes
z.B. Finger können nicht voll gestreckt werden: Flexionsstellung 10 Grad im
DIP, 45 Grad im PIP, 50Grad im MP
Physiotherapie
4.6.1. allgemein
In der Regel beginnt die Physiotherapie nach der Gipsabnahme (7.Tag nach der OP)
oder nach dem Fäden ziehen (10.-12Tag nach der OP).
Meistens bekommen die Patienten ein Iauwarmes Handbad in Braunol und
Kamillosan. Dies soll überflüssige Krusten und die alte Haut entfernen.
Narbenpflege erfolgt mit einer Vllund- und HeiIsaIbe„ anschließend erfolgt die
Narbenmassage, sowie die Überprüfung der Fingerbeweglichkeit.
Besonders wichtig ist es, dass die Patienten angeleitet werden bestimmt Dinge zu
machen und auf gewisse zu achten.
4.6.2. Narbenpflege- und Behandlung
Dem Patienten wird gezeigt, wie er seine Narben zu behandeln hat.
Er sollte möglichst stündlich massieren und etwas Creme dazu nehmen, um die Haut
zu schonen. Die Patienten sollen versuchen mit mäßigem Druck und kleinen
kreisenden Bewegungen u./0. durch verschieben des Narbengewebes die Narben zu
ervveichen. Die Narbenbehandlung sowie die Abhärtung beansprucht bei jeder
Therapie viel Zeit. Das Behandlungsergebnis ist stark davon abhängig. Zur
Abhärtung sind besonders Igelbälle gut geeignet. Ist die Narbe besonders hart wird
sie nach Abschluss der Wundheilung mit einem Deuserstäbchen massiert. Dies ist
jedoch unangenehm für den Patienten, aber der Erfolg sind weichere Narben.
4.6.3 allgemein Sachen zum Umgang
Nlan empfiehlt zur Ödemprophylaxe den Arme hoch zu halten, sowie Schultern und
Ellenbogen endgradig durchzubewegen und die operierten Finger aus der Schiene heraus
mäßig zu bewegen. Zum Schlafen sollte die Schiene etwas höher gelagert
werden. Als Hilfsmittel bekommen die Patienten eine Nachtlagerungsschiene. Sie ist
aus einem Thermoplastischen Material und innen mit einem Polstermaterial
ausgekleidet. Das Thermoplastische Material hat den Vorteil, dass man jederzeit
umformen kann. So können die operierten Finger weiter in Extension korrigiert
werden. Der 0. die operierten und gesunden Finger werden in Streckstellung in die
Schiene fixiert. Es werden auch die gesunden fixiert, weil es häufig den Patienten
unangenehm ist, wenn nur die operierten Finger gestreckt werden. Diese
Nachtlagerungsschiene sollte 6-12Monate getragen werden.
Durch sie werden die Narben weich, von innen richtig geheilt und durch die lange
Behandlung erhofft man sich eine geringe Rückfallrate.
Wenn die Wundheilung abgeschlossen ist und der Finger weist ein Streckdefizit auf,
bekommt der Patient einen Streckquengel. Er sollte diesen stündlich tragen.
Hat der Patient Schwierigkeiten bei der Bewegung wird ein Übungsprogramm zur
Mobilisation erstellt. Die endgradige Streckung kehrt ist jedoch nicht in allen Fällen
wieder. Wichtig ist, dass immer die individuellen Grenzen des Patienten
berücksichtigt werden.
Eigentraining
Wichtig ist, dass der Patient auch eigenständig seinen Arm trainiert. Jederzeit kann
der Patient die Streckung üben, in dem er mit der operierten Hand über seine
gebeugten Ellenbogen streicht oder im Sitzen über sein Knie. Er kann auch
versuchen seine hand, so weit wie möglichflach auf die Tischplatte zu legen und die
Finger anschließend nacheinander anzuheben. Angenehm sind auch Wärmeanwendungen, vor allem wenn es kalt ist, da die Finger wärmeempfindlich sind.
(Punkt 4.6. zitiert nach Q1)
4.7.3. Behandlungsphasen nach B. Pfenninger
Die folgenden 4 Phasen legte B. Pfenninger zur Behandlung des Dupuytren fest.
In der ersten Phase sollten die PIP und DIP_ Gelenke beübt werden, sowie die
kleinen Handmuskeln, aber noch keine Extensionsübungen in den IVIP-Gelenken. Bei
Schwellungen sollte man hoch an einer Schräge arbeiten. Pfenninger schlägt als
Übungen in dieser Phase Greifübungen, besondere Oppositionsübungen, den
Sphärengriff unter Einsatz funktioneller Spiele und Lederriemenarbeiten vor.
Nach ihm sind primär aktive Übungen mit dynamischer Muskelarbeit ohne Belastung
Therapieinhalt.
Der Schwerpunkt liegt nach Pfenninger auf den Faustschlussübungen. Diese seihen
besonders wichtig, da der volle Faustschluss für die Aktivitäten im täglichen Leben
wichtiger ist, als ein eventuell zurückblelbendes Streckdefizit. Um das gesamte
Schließen und öffnen der Hand zu trainieren setzt er verschieden Techniken ein.
Das sind beispielsweise Drucktechniken mit adaptierten Stempeln,
Peddigrohrarbeiten mit Griffadaptionen und funktionelle Spiele mit Hilfe von
Widerstandsklammern.
In der dritten Phase ist für Pfenninger die aktive l\/lobilisation der MP- Gelenke
wichtig. Dies versucht er zu erreichen durch funktionelle Spiele, Einsatz von
Spreizscheren, OP- Klemmen, Faustschlussübungen mit kleineren Griffen
weiterführen, freies Weben, Peddigrohrarbeiten, Drucken und den Einsatz von
Therapieknete.
in der letzten Phase nennt er passive Bewegungsmaßnahmen, Streckübungen und
eventuell Schienen zur Kontrakturprophylaxe. Ist laut ihm trotz Fehlens trophischer
Störungen die Exentsion noch nicht möglich, muss man mit Übungen beginnen, die
langsam anfangen und sich dann steigern.
Das können beispielsweise sein: Papierfalten, Ton- und Knetmasse rollen,
Schmirgeln, Drucken mit adaptierenden Stempeln. In einigen Fällen werden sogar
gut angepasste Schienen eingesetzt, deren Tragedauer sich von 5-10min bis auf
eine Nacht steigert.
Ein beliebt eingesetztes Therapiemedium kann auch Therapieknete sein.
Die Patienten könne diese mit nach Hause nehmen um die Streckfähigkeit ihrer
Finger und die Fingerbeweglichkeit zu verbessern. Dies kann durch verschiedene
gezielte Übungen erreicht werden, wie z.B. das Ausrollen. Die Therapieknete gibt es
in 3 verschiedene Stärken. Welche angewendet wird richtet sich nach der Handkraft
des Patienten. Leider wird die knete während des Gebrauchs immer weiche, um sie
lange wie möglich zu erhalten kann man sie aber im Kühlschrank aufbewahren, so
kann man sie dann länger zum Üben nutzen. Jeder Patient bekommt aus
hygienischen Gründen meistens eine eigene Knetmasse.
(zitiert nach Q4)
Auch ein Teil der Ergotherapeutischen Behandlung ist die Schienenbehandlung.
Der Patient sollte frühzeitig mit dynamischen Scheinen versorgt werden, wenn
möglich auch noch vor vollständiger \/\/undheilung.
Zu beachten ist, dass die Schienen mit ausreichenden Erholungspausen getragen
werden, im Sinne des Intervalltrainings im Sport (Je 10NIinuten zu jeder Stunde).
Weiterhin eine Rolle spielen die Aktivitäten des Lebens, die geschult werden sollen.
Hierbei werden Schleifenbinden und Knöpfen üben, sowie Schreibübungen mit
verdickten Stiften empfohlen. Und zum Schluss wichtig ist die Arbeitsanalyse für den
Beruf, die normalerweise in der Rehabilitation so weit gelingt, dass der Patient
weiterhin in seinem Beruf tätig sein kann.
Abschleißend bleibt zu sagen, dass die Patienten die operierte Hand so gut wie
möglich in ihren Alltag wieder integrieren sollen und je nach Beruf des Patienten ist
er meist nach 1-6 V\/ochen wieder arbeitsfähig.
(zitiert nach Q4)
Indikation/Kontraindikation
Wirkung der Behandlung
Ziele der Behandlung allgemein:
Quellen: http://www.dupuytren-patienteninfo.de/
http://www.ergo-praxisweiss.de/Unterricht/Belegarbeit_Dupuytrensche_%20Kontraktur.pdf
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