Der Krimkrieg Der Osmanisch-Russische Konflikt am Beispiel des Krimkrieges Hasan Durukan Geschwister-Scholl-Gymnasium Geschichte Grundkurs 12 Frau Deschner 2007 Vorwort Als Thema meiner Facharbeit habe ich den Osmanisch-Russischen-Konflikt am Beispiel des Krimkrieges ausgewählt. Zunächst werde ich die Kriegsgründe durchleuchtend erläutern und Russlands, Frankreichs und Englands Intentionen zu diesem Krieg schildern. Anschließend werde ich die entscheidenden Schlachten im Zusammenhang mit dem Kriegsverlauf beschreiben. Um einen Zusammenhang aller Russisch-Türkischen Kriege herzuleiten, werde ich die Hauptaspekte der wichtigsten Kriege dieser beiden Parteien erarbeiten und ein Fazit ziehen. Zum Schluss werde ich einige Gedankenexperimente durchführen, die auf „Was wäre wenn…?“ basieren, denn ich denke, es ist offensichtlich, dass diese Kriege einen wesentlichen Teil zur Entwicklung Europas beigetragen haben, wie man am „The Great Game“ zwischen England und Russland sah. Der Hauptgrund meiner Entscheidung eine Facharbeit über den Osmanisch-RussischenKonflikt zu schreiben ist darin begründet, dass jeder einmal etwas von Krimkrieg oder dem gesamten Konflikt mal gehört hat, aber niemand sich damit richtig auskennt. Im Schulunterricht ist man durch die Vorgaben des Zentralabiturs an einem strikten Zeitplan gebunden und kann somit keinen Abstecher machen. So nutze ich die Möglichkeit der Facharbeit, dieses komplette Gebiet etwas zu durchleuchten. Kriegsgrund Der äußere Anlass für den Krimkrieg war ein religiöser Konflikt, der sich auf die Nutzung der Kirche des Heiligen Grabes in Jerusalem bezog. Seit je her teilten sich die verschiedenen christlichen Konfessionen den Besitzanspruch für diese sehr heilige Stätte, doch ab dem 19. Jahrhundert weiteten die Griechisch-Orthodoxen ihren Einfluss bei der Nutzung der Kirche aus. Das wollte Napoleon III, der im Dezember 1852 zum Kaiser ausgerufen wurde, ändern. Dies führte dazu, dass der russische Zar Nikolaus I das Protektorat im Heiligen Land forderte. Dem wollte und konnte weder das Osmanische Reich, noch Napoleon zustimmen. Der tieferliegende Grund des Krieges war jedoch nicht die Forderung eines Protektorats Russlands, es war eher der beginnende innere Zerfall des Osmanischen Reiches, der schon 1825 ihre Ansätze zeigte. Das Osmanische Reich hatte seinerzeit einen so großen Import aus England, dass dieses als Hauptabnehmer jeglicher Industrieprodukte galt. Dieser Umstand wurde von den Medien mit „kranker Mann am Bosporus“ personifiziert. Darin sah Russland die Chance, seine Handelsbeziehungen mit Europa rapide zu verbessern. Dafür mussten sie die Meerenge, die das Mittelmeer mit dem Schwarzen Meer verbindet, auch bekannt als der Bosporus, einnehmen und auch die Dardanellen, die das Ägäische Meer mit dem Marmarameer verbindet. Beide Meeresengen hätten Russland einen immensen wirtschaftlichen Vorteil verschafft, da der Bosporus und die Dardanellen den einzigen Zugang vom Schwarzen Meer zum südeuropäischen Festland bilden. Bei einem Sieg über das Osmanische Reich hätte Russland somit den wichtigsten Handelspartner Englands aus dem Weg geschafft und dabei die eigene Wirtschaft gefördert, indem es selbst die Meeresengen eingenommen hätte. Außerdem hätte Russland somit einen Weg zum Balkan gehabt. Von dort aus hätten sie sich als Schutzmacht der dortigen orthodoxen Christen ins Spiel bringen können. Russland hatte auch schon vorher Unternehmungen durchgeführt, sich diese Schlüsselpositionen anzueignen. Russland hatte im Gespräch mit England und Frankreich versucht, das Osmanische Reich aufzuteilen. Dieser Versuch blieb jedoch ohne Erfolg, da Frankreich und England recht schnell Russlands Intention begriffen. So komme ich auch zur sogenannten orientalischen Frage, die zu jener Zeit sehr im Gespräch war. Sie beschäftigt sich mit der Diskussion über den Fortbestand des Osmanischen Reiches. Für England und Frankreich war die Antwort zweifellos: Das Osmanische Reich musste weiterexistieren. Denn wenn das Osmanische Reich aufgeteilt worden wäre, hätte England sich den Seeweg nach Arabien entweder neu sichern müssen, was nicht einfach gewesen wäre, da der Handel mit Arabien jener Zeit als sehr profitabel war und Russland das wusste, oder England hätte für die Durchfahrt an Russland oder Frankreich zahlen müssen. Da das Osmanische Reich abhängig von England war, konnten die Briten sehr gut mit den Osmanen verhandeln. Frankreich seinerseits wollte nicht, dass Russland einen noch größeren Einfluss auf die Nutzung der Kirche des Heiligen Grabes bekommt. So hielt das Osmanische Reich, auch wenn nicht bewusst, das derzeitige europäische Gleichgewicht. Die russische Motivation einen Krieg zu beginnen lag nicht nur in geopolitischen Interessen. Ihr zweiter, sehr entscheidender Anreiz lag darin die orthodoxen slawischen Völker des Balkans, die aus Sicht Russlands unterdrückt wurden, zu befreien. Das waren die ersten Ansätze des Panslawismus, der auch im Ersten Weltkrieg eine nicht unbedeutende Rolle spielte. Kriegsverlauf Da Russland sehr um das Protektorat im Heiligen Land drängte und das Osmanische Reich sich nicht in der Lage sah, eine mögliche militärische Auseinandersetzung mit Russland standzuhalten, erklärten sie sich bereit mit dem Zaren Nikolaus I zu verhandeln, um mögliche Spannungen zu beheben. Ende Februar 1853 entsandte dieser Alexander Fürst Menschikow nach Konstantinopel. Der Admiral sollte mit der osmanischen Regierung einen völkerrechtlichen Vertrag abschließen, der Russland die Vorrechte an der heiligen Stätte ermöglichen sollte. Zu dem war das Osmanische Reich zwar bereit, aber Menschikow hatte noch eine Forderung. Das gesamte osmanische Reich sollte zum Protektorat Russlands werden. Unterstützt von dem britischen Botschafter, Stratford Canning, lehnte das Osmanische Reich diese Forderung ab. Dies war nun der Vorwand für den militärischen Eingriff Russlands. Menschikow reiste am 31. Mai 1853 zurück und brach somit die diplomatischen Beziehungen ab und begann mit der Besetzung der Walachei und von Moldau. Das war bis zu diesem Zeitpunkt die erste militärische Aktion. Kurz darauf versuchten Großbritannien und Frankreich Russland einzuschüchtern, indem sie ihre Flotten an die Dardanellen vor Anker laufen ließen. Kriegshandlungen bis zur Landung an der Krim: Doch unbeeindruckt von dieser Tat, rückt die 80.000 Mann starke Armee Russlands in die Walachei und Moldau, die Donaufürstentümer des Osmanischen Reiches waren. Nach einigen diplomatischen Versuchen den Konflikt zu schlichten, rückt auch schließlich die türkische Armee unter Führung von Omar Pascha an. Das Anrücken der russischen Soldaten und die Verteidigungsaufnahme des Osmanischen Reiches geschehen in einem Zeitraum von Juli bis Oktober. Die Entscheidung viel dann schließlich am 04.11.1853. Die türkische Armee besiegte die russische Armee. Nach 26 Tagen entsendet Russland sechs Linienschiffe, die zu Russlands Schwarzmeerflotte gehören unter Leitung des Vizeadmiral Nachimow zum türkischen Hafen Sinope, diese Stadt liegt im Norden Anatoliens. Diese Kriegsschiffe zerstören reichlich dort im Hafen gelegen osmanische Schiffe und ca. 4200 Soldaten. Durch die immer schlechter werdende Lage der Osmanen sehen sich England und Russland gezwungen Russland im März 1854 den Krieg zu erklären und dem Kriegsgeschehen beizutreten. Im April desselben Jahres landeten die französischen und englischen Soldaten schließlich auf der osmanischen Halbinsel Gallipoli, welche an den Dardanellen gelegen ist und wo bereits ihre Flotten standen. Die Alliierten befürchteten, dass Russland mit seiner Schwarzmeerflotte bis zu den Dardanellen gelangen könnte um somit Konstantinopel einzunehmen. Daraufhin versuchte der russische Zar England und Frankreich aus dem Kriegsgeschehen rauszuhalten, indem er Kompromissvorschläge machte. Da aber weder England noch Frankreich vor hatten das Osmanische Reich aufzulösen und Russlands Vorschläge hauptsächlich darauf basierten, erklärten beide Nationen Russland den Krieg. Dies geschah nicht zu letzt aus dem Grund, dass Frankreich seine Machtstellung in Europa sichern wollte und das englische Volk von der antirussisch eingestellten Presse stak beeinflusst wurde. Um diesen Krieg zweifelslos zu gewinnen brauchten sowohl die Alliierten als auch Russland die Unterstützung Preußens und Österreichs. Beide Mächte waren jedoch innenpolitisch uneinig, da, wenn sie eine Partei ergriffen hätten, der Krieg, bedingt durch die geografische Lage, zum größten Teil zu ihren Lasten gewesen wäre. Im April 1854 schickt der russische Zar Nikolaus I Iwan Fjodorowitsch Paskewitsch um die Belagerung der strategisch wichtigen Festung Silistra aufzunehmen. Die Festung Silistra gehört zum Festungsviereck Silistra-Varna-Schumla-Rustschuk an und liegt im heutigen Bulgarien. Diese Festung spielt in jedem Russisch-Osmanischem Krieg eine wichtige Rolle. Bis zu diesem Zeitpunkt konnten die Osmanen diese Festung nie länger als 2 Tage halten, im Krimkrieg jedoch hielt diese Festung, sodass die Russen nach 55 Tagen Belagerung aufgeben mussten. Bei dieser Belagerung starben 12.000 Soldaten auf Seiten Russlands. Während dieser Belagerung droht Österreich, bedingt durch die immer stärker werdende Prowesteneinstellung, Russland, indem Österreich fordert die Belagerung Silistras aufzugeben. Nachdem die Russen abgezogen waren, besetzten österreichische Truppen, mit Genehmigung des Osmanischen Reiches, dieses gesamte Gebiet mit ca. 300.000 Soldaten. Dies zwang die Russen, die Grenzen noch weiter zu verstärken. Da Preußen neutral blieb und Österreich nur indirekt am Kriegsgeschehen teilnahm, war ein direkter Feldzug der Alliierten gegen Russland unmöglich. So mussten die Alliierten zunächst eine verteidigungsfront aufbauen um dann langsam an Russland zu kommen. Dies wollten sie über die Hafenstadt Varna machen, welche im heutigen Bulgarien liegt. Bereits bei der Anreise verlieren die Alliierten Männer durch Krankheiten, an die sie nicht gewohnt waren und natürlich durch die schlechten hygienischen und medizinischen Bedingungen. Dieser Umstand zog sich durch den ganzen Krieg. Daraufhin zogen sich die russischen Truppen zunächst über die Donau und danach sogar über die Pruth zurück, da es dem Zaren Nikolaus I klar wurde, dass er keine Chance gegen diese drei Mächte hatte. Man könnte meinen, dass die Alliierten nun zufrieden waren, dem war jedoch nicht so. Sie wollten Russland schwächen um nicht noch einmal in diese Situation zu gelangen, und da beide Mächte derzeit in der Lage waren, die zu tun, wollten sie auf halber Strecke nicht umkehren. Sie beschlossen die Seefestung Sewastopol auf der Krim anzugreifen. Warum die Alliierten gerade diese Festung angriffen, bleibt nur zu vermuten. Möglicherweise wollten die Alliierten nicht nur Russland militärisch besiegen, sondern auch sie einschüchtern. Denn der südliche Teil der Krim ist sehr fruchtbar. Dort wachsen Wein und jegliche andere Früchte, dies war der Ort, wo sich die Reichen Russlands absetzten. Versuch Kamtschatka einzunehmen: Zeitgleich, das heißt, im August 1854, versuchen englische und französische schiffe die Stadt im Osten Russlands einzunehmen, um einen direkten Angriff auf Russland starten zu können. Dieses Unternehmen gelingt den Alliierten jedoch nicht. Die zuvor befestigte Stadt hatte zwar nur ca.60 Kanonen und nicht sehr viel Platz für Streitkräfte, aber durch die strategisch günstige Lage der Befestigung gelingt es 590 Verteidigern insgesamt 1.590 Angreifer abzuwehren. Der Verlust der alliierten Mächte ist verhältnismäßig hoch. Die Russen verloren ca. 100 Mann, während die Verluste der Engländer und Franzosen ungefähr fünfmal höher waren. Krieg auf der Krim Landung auf der Krim: Nach dem Beschluss die Krim einzunehmen folgte die Frage, wie sie dass am besten bewerkstelligen sollten. ein direkter Seenangriff auf Sewastopol wäre fatal gewesen, da die russische Schwarzmeerflotte sich darauf bereits eingestellt hatte und seine Schiffe bereits in die taktisch günstigsten Stellen warten ließ, also musste der Landweg her. Da die Seefestung nicht so viele Kanonen auf der Landseite hatte, beschloss man diese landwärts einzunehmen. Dieser Schwachstelle war der nun Oberbefehlshaber Fürst Menschikow bewusst und wartete südlich der Alma auf die Alliierten. So beschlossen die Alliierten am 14. September 1854 in der Bucht von Eupatoria zu landen. Sie entschieden sich für diesen Ort, da dieser eine nicht so große Angriffsfläche für die russische Schwarzmeerflotte bot. Schlacht an der Alma/ Belagerung von Sewastopol: Trotz Verständigungsschwierigkeiten des englischen, französischen und türkischen Offiziers und trotz der vorteilhafteren Positionierung der russischen Truppen, gelang es den Alliierten, die Schlacht an dem Fluss für sich zu entscheiden. Somit konnten die alliierten Truppen bis zur Seefestung vordringen und mit der Belagerung beginnen. Durch das ausgeklügelte System der russischen Feldschanzen, Batteriestellungen und Schützengräben, konnten die Alliierten nicht angreifen. Diese hingegen bauten ihre Schützengräben in beide Richtungen, damit ein möglicher Angriff der Krimarmee keine fatalen Auswirkungen haben konnte. Durch das feuchte und regnerische Klima der Krim war es den Alliierten kaum möglich eine trockene Unterkunft herzustellen. Dies führte dazu, dass Infektionen viel schneller umliefen. Die hygienische und medizinische Versorgung ging gegen null, sodass eine Menge Soldaten ihr Leben in den Schützengräben ließen. Während der Belagerung beschloss der russische General die Schwarzmeerflotte abzubauen, um die Besatzung der Schiffe gegen die Belagerung einzusetzen. Dies war eine richtige und nötige Entscheidung, da die Russen sonst mit hoher Wahrscheinlichkeit überrannt worden wären. Der Abbau hatte jedoch auch zur Folge, dass die Mittelmeerflotte der Alliierten die Vormachtstellung im Schwarzen Meer hatte. Dies hatte langfristig fatale Folgen, da nun Sewastopol nun große Einbußen in der Versorgung annehmen musste und kein schiffverkehr mehr möglich war. Am 25. Oktober griffen die Russen, mit der Absicht die Alliierten von ihrem Basislager Balaklawa zu isolieren. Diese Absicht bemerkten die Engländer und versuchten dies zu unterbinden. Doch durch eine Menge Missverständnissen und Problemen intern der Armee, wurde eine Entscheidung mit schweren Folgen getroffen. Es wurde die Leichte Brigade losgeschickt. Diese wurde in Balaklawa von drei Seiten beschossen. Bis die Leichte Brigade bei der Artilleriestellung angekommen verlor sie 150 Mann und 300 Pferde, somit wurde die Leichte Brigade auf ein Drittel reduziert. Diese Schlacht gilt heute als „Todesritt von Balaklawa“ und ist ein ehrwürdiger Tag in England. Nachdem die Alliierten diesen Versuch vereitelt hatten, konnten sie sich nun voll auf die Belagerung konzentrieren. Damit Russland trotz der miserablen Lage die Oberhand gewinnen konnte, hätte es rund 200.000 Soldaten gebraucht. Diese 200.000 Soldaten waren aber schlichtweg unmöglich, und das trotz einer Armee, die insgesamt 1.200.000 Mann stark ist. Russland musste den gesamten östlichen Teil ihres Landes verteidigen, da dort immer eine Inversion der Alliierten drohte, außerdem mussten es die Grenze zur Walachei sichern, da dort nun 200.000 Soldaten Österreichs stationiert waren, die jederzeit hätten angreifen können. Russland hatte keine Chance mehr. Dies führte zur Eroberung des Forts Malakow durch französische Soldaten unter Führung von Patrice Mac-Mahon. Nun mussten die Russen Sewastopol räumen und sich zurückziehen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten 73.000 russische, 70.000 französische und 22.000 englische Soldaten ihr Leben an der Krim verloren. Insgesamt 105.000 sind an den Seuchen, Krankheiten und Verletzungen gestorben. Kriegsende Nikolaus I, der einst Zar Russlands war, lebt nicht mehr. Sein Nachfolger Alexander II hatte im Februar 1855 den Thron bestiegen. Dieser reiste im Dezember selbst zur Krim um dann zu beschließen, dass der Frieden nun unumgänglich ist. Am 30. März 1856 schließt Russland mit den Kriegsgegnern, dem Osmanischen Reich, Frankreich und den nicht direkt am Krieg beteiligten Staaten Österreich und Preußen Frieden. Dieser Vertrag wurde in Paris ausgehandelt und ist einer der vielen Pariser Verträge man nennt ihn auch den Dritten Pariser Vertrag. Der Pariser Vertrag vom Jahre 1856 besagt, dass die Donaumündungen und ein Teil Bessarabiens, was heute ein Teil Moldawiens ist, ging an das Fürstentum Moldau. Das Schwarze Meer wurde zu einem neutralen Gebiet erklärt und die Schifffahrt durch die Donau wurde freigegeben. Außerdem wurde das Osmanische Reich in das europäische Mächtesystem aufgenommen und ihre staatliche Unabhängigkeit erklärt und der bereits bestehende Dardanellenvertrag, der eine weitestgehende internationale Durchfahrt besagt, bestätigt. Folgen: Dieser Vertrag führte zu einer Neustrukturierung Europas. Russland, war nun nicht mehr so mächtig wie einst und die Heilige Allianz zwischen Russland, Preußen und Österreich zerbrach. Österreichs Eingriff in den Krieg, hatte Russland sehr verärgert, so konzentrierte sich Russland an Frankreich und Preußen. Die Differenzen zwischen England und Russland vertieften sich auch und hielten bis zum Ersten Weltkrieg an. Bedeutung des Krimkrieges: Der Krimkrieg ist der erste moderne Krieg der Weltgeschichte. Dieser Krieg spielt militärhistorisch und politisch für die Machtentwicklung in Europa eine große Rolle. In diesem Krieg wurden erstmalig Dampfkanonenboote zum Einsatz gebracht sowie eine Artillerie mit Explosivgranaten. Zum ersten Mal wurden Schützengraben erstellt, welche für den modernen Stellungskrieg nicht wegzudenken sind. Außerdem waren erstmals Kriegsberichterstatter direkt im Kriegsgeschehen. Sie brachten die Geschehnisse in rund 36 Stunden in die Zeitung des Heimatlandes. So kam es auch dazu, dass der „Todesritt der Leichten Brigade“ in England eine riesen Aufruhe machen konnte, womöglich hätte sonst niemand der Bevölkerung von diesem sinnlosen Angriff erfahren können. So kommt es auch, dass der Krimkrieg der erste Krieg ist, der fotografisch dokumentiert wurde. Gemeinsamkeiten aller Russisch-Türkischen Kriege Der gesamte Russisch-Türkische Konflikt besteht aus insgesamt 11 Kriegen, die ich hier natürlich nicht alle im Einzelnen erarbeiten kann. Zwischen den 11 Kriegen liegen im Schnitt 12 Jahre. Von Krieg zu Krieg musste das Osmanische Reich immer mehr Territorium um das Schwarze Meer abgeben (Russisch-Österreichischer Türkenkrieg von 1736-1739; Russisch-Türkischer Krieg von 1768-1774, Russisch-Türkischer Krieg von 1828 bis 1829 und schließlich der Russisch-Türkischer Krieg von Jahre 1877 bis 1878). Diese Kriege schwächten das Osmanische Reich kontinuierlich und gaben diesem riesen Reich keine Chance sich zu erholen, da alle genannten Kriege aus Seiten Russlands kamen. Meiner Meinung nach, dienten alle Russisch-Türkischen Kriege demselben Zweck. Russland wollte sich die Vorherrschaft am und auf dem Schwarzen Meer sichern um dann durch eine Großoffensive das Osmanische Reich zu zwingen die Dardanellen und den Bosporus abzugeben. Da Russlands Häfen im Norden durch das Klima nicht unbedingt nutzbar waren und der Weg bis Europa beschwerlich und lang ist und mit den Häfen im Osten erst gar nicht nach Europa kamen, sahen sie darin die einzige Möglichkeit effektiv Handel zu betreiben mit Europa. Möglicherweise sahen sie in diesem Seeweg die beste Chance, da das Eisenbahnnetz noch nicht ausreichend ausgebaut worden war und eine andere Transportmöglichkeit zu der Zeit noch undenkbar war. Wenn es Russland geschafft hätte, die beiden Meeresengen für sich zu gewinnen, hätten die Westeuropäischen Mächte immense Verluste gemacht und Russland hätte die uneingeschränkte Möglichkeit mit Europa und Arabien zu handeln. Was wäre, wenn die Westmächte das Osmanische Reich nicht unterstützt hätten? Natürlich kann ich nicht zu 100% sagen, wie sich Europa entwickelt hätte, hätte das Osmanische Reich keine Unterstützung bekommen, schon allein deswegen, weil zwei Weltkriege zwischen dem Krimkrieg und der heutigen Zeit liegen. Also werden die kommenden Hypothesen pure Vermutungen sein, die hätten sein können, aber nicht müssen. Ich denke es ist außer Frage, dass das Osmanische Reich nicht länger gegen das starke Russland hätte standhalten können, wenn England und Frankreich nicht zur Unterstützung geeilt wären, darüber brauch ich also nichts sagen. Die Frage ist nur: Wie wäre der Krimkrieg in bezug auf die territoriale Neuverteilung ausgegangen? Hätte sich Russland wieder mit einem Stück Land um das Schwarze Meer zufrieden gegeben, oder hätte es versucht endgültig die Meeresengen für sich zu beanspruchen? Wenn Russland nicht den Bosporus und die Dardanellen an sich gerissen hätte, hätte es das im Krieg von 1877 bis 1878 geschafft, denn als es wiedermal so aussah, dass das Osmanische Reich nun endgültig ausgelöscht würde, eilte wieder England zur Hilfe und drohte den Russen mit einer Kriegserklären. Natürlich war es purer Eigennutz der Engländer, aber dieser Eigennutz hatte nun mal auch einen recht positiven Nebeneffekt für die Osmanen. Aber wenn Russland dies direkt im Krimkrieg geschafft hätte, wären die Auswirkungen für das Osmanische Reich verheerend gewesen. Denn in dem Falle wäre das Osmanische Reich vollkommen vom europäischen Festland isoliert gewesen. somit wäre ein Handel allein über Russland möglich gewesen. Dies hätte zur Folge, dass das Osmanische Reich vollkommen abhängig gewesen wäre und sich die Handelspartner weiter im Süden oder Westen hätten suchen müssen, was lange nicht so erfolgversprechend gewesen wäre, wie der Handeln mit Europa. Bezüglich Europa kann ich natürlich auch Hypothesen aufstellen, denn aus heutiger Sicht kann man sagen, dass der Konflikt zwischen England und Russland, der damals nur vor sich hin brodelte, zum Ausbruch gekommen wäre. Russland hätte, womöglich England die Durchfahrt verweigert. Man sieht, man kann diese Gedanken sehr weit führen und jeder dieser genannten Hypothesen sind möglich. Nachwort Meiner Meinung nach war der Krimkrieg einer der wichtigsten Kriege in bezug auf die weitere Entwicklung des gesamten europäischen Kontinents. Hätte es diesen Krieg nicht gegeben, hätte sich dieser Konflikt nur aufgeschoben und wäre womöglich mit dem Ersten Weltkrieg zum Ausbruch gekommen. Durch das gute Handelsverhältnis zu England sicherte sich damals das Osmanische Reich seine Existenz. Auch wenn das Osmanische Reich sich nicht in der Größe halten konnte, verdankt es auch im Krieg gegen Russland vom Jahre 1877 bis 1878 England seinen Erhalt. Wenn England wieder nicht eingegriffen hätte, hätte Russland das Osmanische Reich höchstwahrscheinlich vollständig aufgelöst. Natürlich hat England das nicht aus Freundschaft getan, es war für den Erhalt ihrer Handelswege notwendig, aber dadurch hat nun mal das Osmanische Reich überlebt und ist heute die Türkei. Anhang Omar Pascha - osmanische General Zar Nikolaus I Die beiden Meeresengen, die Russland anstrebte Gesamtübersicht der Krim und der Meeresengen Quellenverzeichnis http://www.zeit.de/2003/33/A-Krimkrieg http://krimkrieg.know-library.net/ http://www.krim-reise.de/seiten1/die_krim_seit/Geschichte/krimkrieg.html#Anchor-35882 http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/101287/ http://de.wikipedia.org/wiki/Krimkrieg http://www.ahf-muenchen.de/Forschungsberichte/Jahrbuch1999/Baumgart.shtml http://de.wikipedia.org/wiki/Bosporus http://de.wikipedia.org/wiki/Orientalische_Frage http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzmeerflotte http://de.encarta.msn.com/encyclopedia_761553253/Sewastopol.html http://de.encarta.msn.com/encyclopedia_761579201/Krimkrieg.html http://de.wikipedia.org/wiki/Dritter_Pariser_Frieden Westermann Diercke Weltatlas 4. Auflage 1996 S. 108, 109, 110, 111 Erklärung Ich erkläre, dass ich die Facharbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die ihm Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Unterschrift: