ETH Life » News-Archiv » Das Labor auf dem Chip Sitemap Home Rubriken Alle Artikel Science Campus Kolumnen Globetrotter Surprise ETH-intern Dossiers Agenda ETH Life-Archiv Kontakt DOSSIERS Gesundheitswissenschaften und -technik Nanotechnologie NEWSLETTER Der ETH Life Newsletter hält Sie auf dem Laufenden. Anmelden Abmelden / Ändern LESERKOMMENTARE 31.10.13 Printed architecture: Interesting 28.10.13 Congratulations on launch of ETH News 28.10.13 Gleichstellung: Akzeptanz und Serviceclubs weitere Leserkommentare Veröffentlicht: 21.10.10 Science Das Labor auf dem Chip | Drucken | Seite versenden | Die beiden ETH-Forscher Nils Goedecke und Ralf Streichan entwickeln mit ihrem ETHSpin-off MicroDuits neue Biochips für die Zellforschung. Mit ihrer Technologie können einzelne Zellen analysiert werden, wo bisher ganze Gewebestücke notwendig waren. Michael Zollinger Nils Goedecke und Ralf Streichan gründeten das ETH-Spin-off MicroDuits. (Bild: MicroDuits) (Grossbild) Begonnen hat alles mit der Anfrage einer Kollegin. Diese hat gemeinsam mit Nils Goedecke an der Humboldt-Universität Berlin Biophysik studiert. Die Wissenschaftlerin erkundigte sich bei ihrem ExKommilitonen nach alternativen Techniken, mit denen die Kontraktion von einzelnen Zellen gemessen werden könnte. Der 41-jährige Leipziger Goedecke, seit fünf Jahren Oberassistent an der ETH, war von diesem Thema fasziniert und überlegte, wie eine Lösung aussehen könnte. Er zog den Mikrosystemtechnologie-Ingenieur Ralf Streichan hinzu, der sein Know-how in Mikrofabrikation, Instrumentenbau und Mikrofluidik einbrachte. Wertvolle Zusatzinformationen Mit mikrofluidischen Chips, so genannten Biochips, können durch Flüssigkeiten oder Gase einzelne Zellelemente analysiert werden. Heute werden diese zum Beispiel zur DNA-Analyse oder bei Schnell-Bluttests eingesetzt. Um Kräfte der Muskel- und Zellkontraktionen zu messen, wird in der Forschung vor allem der Myograph eingesetzt. Die neuen Biochips von MicroDuits sind günstiger und im Vergleich zum Myographen bedienungsfreundlicher. Darüber hinaus können mit Hilfe eines solchen «Lab-on-a-Chip» zusätzliche Details, wie zum Beispiel Änderungen des Zellinnenskeletts, gemessen und kartografiert werden. Dadurch lassen sich bestimmte Zellmechanismen besser verstehen. Auch können die Zellen durch die Zugabe von kontraktionsauslösenden Substanzen gezielt beeinflusst werden. Kleinste Gewebeproben Ein weiterer Vorteil der Methode ist, dass stecknadelkopfgrosse Gewebeproben ausreichen, um wissenschaftliche Untersuchungen durchführen zu können. Zur Vorbereitung der Analyse werden diese Zellen zwei Tage auf dem Biochip kultiviert. Dabei haften Einzelzellen auf mehreren winzigen Gummipfosten an. Werden diese Zellen durch chemische Stimulation zur Kontraktion gebracht, ziehen sie an den Gummipfosten, die als Mikrosensoren dienen. Das Verbiegen der Mikrosensoren wird mit einem Lichtmikroskop beobachtet und zeigt an, wann, wie lange und wie stark eine Zelle sich zusammenzieht. In der Asthmaforschung liefert die Art der Kontraktion der Lungenzellen zum Beispiel Nachweise darüber, was Asthma auslöst. Die Ergebnisse liefern genaueres Grundlagenwissen über Zellen und sind auch für die Medikamentenentwicklung von grösstem Interesse. «Der grosse Vorteil besteht darin, dass wir auch an menschlichen Zellen, anstelle von Ratten- oder Mauszellen, testen können. Eine ganze Reihe von Nebenwirkungen, die später in den klinischen Tests möglicherweise auftauchen, können wir von vornherein ausschliessen», erklärt Goedecke. 30-Millionen-Dollar-Markt Bereits haben Goedecke und Streichan einen Prototypen für Hochschul-Forschungslabors gebaut und wollen den Chip noch in diesem Jahr verkaufen. Danach soll die Pharmaindustrie vom Produkt überzeugt werden, zu der bereits erste vielversprechende Kontakte geknüpft wurden. Den gesamten Cytomechanik-Markt beziffert Goedecke auf rund 30 Millionen Dollar; Tendenz steigend, da das Bedürfnis nach Untersuchungen von Einzelzellen weiter zunimmt. Vom Potenzial ihres erst im vergangenen Mai gegründeten Unternehmens sind Nils Goedecke und Ralf Streichan überzeugt. Bis in fünf Jahren soll MicroDuits ein solides Unternehmen mit 10 bis 12 Mitarbeitenden sein und einen Umsatz von 8,5 Millionen Franken erwirtschaften. Finanziert wird das ETH-Spin-off bisher durch die ETH und durch private Investoren. Noch arbeiten Nils Goedecke und Ralf Streichan 60-Prozent am Bio-Engineering-Laboratory des D-BSSE der ETH Zürich in Basel. Sobald ihre Firma die nötige Marktgrösse erreicht hat, werden sie ihre Arbeit im ETH-Labor aufgeben. Dies bedeutet zwar ein Verlust für die ETH, ist gleichzeitig aber der Durchbruch für ein weiteres innovatives Spin-off-Unternehmen der ETH. Leserkommentare: Science Thermoelektrische Materialien simuliert Jedes fünfte Kind ist übergewichtig weitere Artikel aus Science Campus Wenn die Laufbahn über Stereotype strauchelt Den Kulturschock vermeiden weitere Artikel aus Campus Kolumnen Brücken bauen weitere Artikel aus Kolumnen ETH-intern Mehr Durchblick beim Zugang weitere Artikel aus ETH-intern Top | Drucken | Seite versenden | © 2016 ETH Zürich | Impressum | powered by Zope and Silva × e wurde in ETH-News umbenannt und ist den das neue Online-Portal der ETH h/de/news-und-veranstaltungen/eth- nicht mehr aktualisiert. Um die Website betrachten zu dieses Fenster.