Aus der Landeskirche „Nürnberger Resolution“ Marburg will Anteil an Frauen erhöhen Marburg (epd). Die Stadt Marburg unterstützt die „Nürnberger Resolution“ zur Erhöhung des Frauenanteils in Aufsichtsräten und Führungspositionen. Unterzeichner seien unter anderen Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD), Gleichstellungsbeauftragte sowie Wissenschaftlerinnen der Universität, teilte die Stadt mit. Nach der Resolution sollen die Aufsichtsräte deutscher Aktiengesellschaften bis zum Jahr 2013 zu mindestens 40 Prozent mit Frauen besetzt sein. Hinter dem Forderungskatalog steht eine Gruppe von Führungskräften aus der Internet- und Computer-Branche. Neben Marburg gehören die Regionen Berlin-Brandenburg, München, Rhein-Main und Nürnberg zu den Unterstützern. Mehr über die Resolution ist unter www.nuernberger-resolution.de im Internet zu finden. Für Kinderheim in Rumänien Hephata spendet mehr als 20.000 Euro Schwalmstadt (epd). Die Rumänienhilfe des Hessischen Diakoniezentrums Hephata finanziert mit Spenden von mehr als 20.000 Euro den Umzug eines Kinderheims in Rumänien. Dieser sei nötig geworden, da der neue Eigentümer des bisherigen Hauptgebäudes eine zu hohe Miete verlange, teilte die Pressestelle von Hephata mit. Mit dem Geld solle nun ein verfallenes, dafür aber mietfreies Nebengebäude für 70 Kinder hergerichtet werden. Die restlichen der insgesamt 180 Kinder im Alter von zwei bis 14 Jahren könnten in ihren bisherigen Gebäuden auf dem Gelände verbleiben. Der Fuhrparkleiter von Hephata, Heinz Thiel, unterstützt laut Hephata zusammen mit seiner Frau das Heim bereits seit 1996. Meist gebe es zwei Hilfstransporte im Jahr. Zivildienstexperte rät jungen Männern, sich früh zu informieren Verweigerung nach Dienstantritt Kassel (epd). Immer mehr Wehrpflichtige verlassen nach Aussage des Zivildienstexperten Jens Haupt die Bundeswehr kurz nach Antritt ihres Dienstes. „Die jungen Leute merken dann, dass sie sich völlig in ihrer Einschätzung vertan haben, was Militärdienst bedeutet“, sagte der Leiter des Zentrums für Freiwilligen-, Friedens- und Zivildienst der EKKW. Viele junge Menschen machten sich vorher nicht klar, dass der Wehrdienst etwas anderes sei als eine normale Ausbildung. „Die Bundeswehr stellt sich heute gerne als normaler Arbeitgeber dar. Das ist aber eine Verharmlosung“, kritisierte Haupt. Eine Wehrdienstverweigerung sei zwar auch noch nach Dienstbeginn möglich, sagte Haupt. Dies sei jedoch schwierig, weil genau darzulegen sei, „warum der Dienst das Gewissen belastet hat“. Nach wie vor dürfe der Wehrdienst nur aus Gewissensgründen verweigert werden. Vielen jungen Menschen sei überhaupt nicht mehr bewusst, dass weiterhin eine Wehrpflicht bestehe, fügte Haupt an. Er riet jungen Menschen, die verweigern wollten, dies direkt nach der Musterung zu tun. Derzeit würden viele erst einmal abwarten, da jährlich von den 400.000 Jugendlichen rund 270.000 nicht eingezogen würden. „Da setzen viele darauf, dass sie sowieso nicht eingezogen werden“, sagte Haupt. Das sei problematisch, weil junge Menschen jederzeit bis zum 23. Lebensjahr oder bis zum dritten Studiensemester einberufen werden könnten. Wichtig ist laut Haupt, sich im Vorhinein bei einer Zivildienststelle oder der Bundeswehr beraten zu lassen. Im Bereich der Landeskirche bietet das Zentrum für Freiwilligen-, Friedens- und Zivildienst, Lessingstraße 13, 34119 Kassel, eine umfassende Beratung an. Informationen im Internet gibt es unter www.ekkw.de/zffz Marburger Hochschule: Kohlendioxid-Ausstoß bis 2020 halbieren Uni will „klimaneutral“ werden Marburg (epd). Die Marburger Philipps-Universität will sich auf den Weg zu einer „klimaneutralen“ Hochschule machen. Erstes konkretes Ziel sei, den KohlendioxidAusstoß bis zum Jahr 2020 im Vergleich zu 2008 zu halbieren, teilte die Universität mit. So solle etwa in den kommenden Jahrzehnten bei Sanierungen und Neubauten auf eine „CO2-bewusste Bauplanung“ geachtet werden. Kohlendioxid (CO2) wird für die weltweite Klimaerwärmung mitverantwortlich gemacht. Im vergangenen Jahr summierte sich der CO2-Ausstoß der Universitäts-Gebäude auf 37.500 Tonnen. Beim Kauf von technischen Geräten, die vor allem die Natur- und Lebenswissenschaften benötigten, solle künftig auf Energieverbrauch und CO2Emissionen geachtet werden, hieß es weiter. Das eigene Heizwerk solle grundlegend modernisiert werden. Zudem wolle man Ökostrom beziehen und Dächer für Photovoltaik-Anlagen zur Verfügung stellen. Außerdem ist geplant zu prüfen, ob Dienstreisen verstärkt durch Videokonferenzen ersetzt werden können. Das Präsidium hat den Mediziner Siegfried Bien für drei Jahre zum Beauftragten für CO2-Reduktion ernannt. Außerdem arbeiten der Kanzler und der Leiter des Dezernats Gebäudemanagement und Technik an dem Projekt mit. Muslime – Bischof: „Der Dialog beginnt vor Ort“ Kassel. Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, hat zu einem Dialog zwischen Christen und Muslimen aufgerufen. Dieser Dialog beginne vor Ort, erklärte Hein in einem Interview mit der kirchlichen Medienagentur medio: Lange Zeit hätten sprachliche Barrieren den Dialog erschwert. Mit der zweiten und inzwischen dritten Generation der Muslime in Deutschland habe sich dies geändert. Kirchengemeinden sollten schauen, wo in ihrem Umfeld muslimische Verbände tätig sind und wo es Moscheen gibt. Es gelte auch zu entdecken: Was glauben andere Menschen, die hier in Deutschland leben und die sich ausdrücklich als religiös bezeichnen? Zugleich gebe es auch bei Muslimen Unwissenheit über Christentum und Kirche, sagte Hein: „Mir fällt auf, dass auch viele gebildete Muslime im Grunde immer noch eine sehr geringe Kenntnis im Blick auf die Geschichte und Bedeutung der Kirchen in Deutschland haben. Das gegenseitige Nicht-Wissen ist auf beiden Seiten sehr ausgeprägt.“ Hein regte an, beim christlich-islamischen Gespräch „klein anzufangen“. Wenn dies gelinge, könne man Angst abbauen und mit einem offenen Gespräch beginnen. In diesem Zusammenhang verwies der Bischof auf eine Dialog-Bibelarbeit, die er während des zurückliegenden Kirchentages in Bremen mit einer schiitischen Muslima gehalten habe. Hier habe es sich gezeigt, dass es immer dann ein gegenseitiges Verständnis gibt, wenn man nicht die großen theologischen und politischen Fragen in den Vordergrund rückt. Es gelte vielmehr zu fragen: „Was können wir zur Verbesserung eines gemeinsamen Miteinander-Lebens tun?“ Wenn sich Menschen guten Willens begegnen, entstehe ein Klima des gegenseitigen Respekts. (medio) Master-Studiengang Evangelische Theologie – Dezernent: „Sie sind unglaublich motiviert“ Kassel/Marburg (epd). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) will Theologiestudierende nach einem berufsbegleitenden Schnellstudium ins Pfarramt übernehmen, um ihren Bedarf an Geistlichen zu decken. Die EKKW wolle einige Absolventen des bundesweit einzigartigen Master-Studiengangs Evangelische Theologie an der Universität Marburg übernehmen, die im nächsten Frühjahr nach drei Jahren ihr Studium beenden, sagte der Ausbildungsdezernent Frithard Scholz. „Wir haben ein bewusstes Interesse an den Lebenserfahrungen dieser Studenten“, erklärte Scholz. Allerdings würden die Master-Absolventen nicht Pfarrer, sondern „Pfarrverwalter“ heißen – ein „etwas abgesenkter Status“, wie Scholz berichtete. Unter anderem seien sie eine Besoldungsstufe niedriger eingestuft als die Pfarrer mit Theologischem Examen. Pfarrverwalter hat es bereits früher in der kurhessischen Kirche gegeben. Sie hatten ebenfalls vorher in einem anderen Beruf gearbeitet, zum Beispiel als Diakon. Als um 1980 die Zahl der Theologiestudierenden anstieg, stellte die Kirche das Angebot ein, auch wenn die Erfahrungen mit den Pfarrverwaltern „durchweg gut bis sehr gut waren“, so Scholz. Jetzt habe die EKKW sechs Master-Studenten angefragt. Der Studiengang ist bisher einmalig, weil die Studenten bereits ein Studium und eine Berufserfahrung von mindestens fünf Jahren oder Familienarbeit aufweisen müssen. Sie studieren neben ihrem Beruf; außerdem kostet der Master-Studiengang rund 10.500 Euro. „Sie sind unglaublich motiviert, sie verbinden Studium, Familie, Beruf und Ehrenamt. Das ist der Hammer“, sagte die Studienberaterin am Fachbereich Evangelische Theologie an der Universität Marburg, Annegret Schnath. 21 Studierende haben sich in den Studiengang eingeschrieben. Weitere Landeskirchen seien an den Absolventen interessiert. Zustimmung kommt auch von anderen Fakultäten. Er sehe den Studiengang als „interessantes Zusatzangebot“ für Menschen, „deren Biografie nicht geradlinig auf Theologie als Studienfach hinauslief“, sagte der Vorsitzende des EvangelischTheologischen Fakultätentages, der Münsteraner Theologe Christian Grethlein. Allerdings sei auch in Marburg klar, dass „der normale Weg“ zum Pfarrer über ein zehn- oder zwölfsemestriges Theologiestudium führe. Ohnehin wollen nicht alle Marburger Master-Studenten Pfarrer werden. Unter ihnen ist laut Schnath zum Beispiel eine Medizinerin, die sich künftig mit Fragen der Ethik befassen will. Am 1. April 2010 soll der zweite Jahrgang starten. „Wir haben reichlich Interessenten und werden wahrscheinlich mit 25 Studenten beginnen.“ Bewerbungen an der Universität Marburg sind bis 15. Dezember möglich.