FH-Joanneum Kontakt: [email protected] ANGEBOT UND NACHFRAGE Die Analyse von Angebot und Nachfrage ist fixer Bestandteil der Mikroökonomischen Theorie, denn letzten Endes sind es die einzelnen betriebe und Haushalte, die das Marktgeschehen beeinflussen. Angebot und Nachfrage sind keine homogenen Größen, sondern gewöhnlich die Folge von Preis und Mengenfunktion mit verschiedenen Absichten und verschiedenster Kaufkraft. DIE NACHFRAGE Ausgehend von den individuellen Bedürfnissen des Einzelnen entsteht nun folglich die Gesamtnachfrage, wobei sich die individuellen Bedürfnisse in Grund- und Zusatzbedürfnisse gliedern, anhand derer sich 3 wesentliche Fakten herauskristallisieren: • Die meisten Güter sind nicht frei und um sie zu bekommen, muss der einzelne ein anderes Gut opfern. • Güter sind ersetzbar. • Beim Ersetzten ist zwischen zusätzlichen Kosten und zusätzlichem Nutzen abzuwägen. werden die Opfer zu groß, müssen Kompromisse geschlossen werden, oder es muss gänzlich darauf verzichtet werden. (Hierbei kristallisieren sich die Grundbedürfnisse heraus.) Die Art und Weise, die den Mensch dazu führt, sich für ein Gut zu entscheiden basiert rational, d.h. Kosten und Nutzen (beide sind subjektiv) werden gegenübergestellt, was in gewisser Weise einen Schwachpunkt darstellt. Zu jedem Preis gehört eine bestimmt Menge von Waren, die gerade zu diesem Preis nachgefragt wird. dies wird durch die folgende Nachfragefunktion verdeutlicht. Je höher der Preis, desto geringer die Nachfrage. Nachfrage-Kurve 6 5 Preis Nachgefragte Preis Menge A 9 B 4 10 C 3 12 D 2 15 E 1 20 A 4 B C 3 2 D E 1 0 0 5 10 15 20 25 Menge Schweiger Andrea Seite 1 25.06.2001 FH-Joanneum Kontakt: [email protected] ELASTIZITÄT Die Elastizität der Nachfrage gibt an, um wie viel Prozent sich die nachgefragte Menge Q eines Gutes verändert, wenn sich der Preis P es entsprechenden Gutes um ein Prozent ändert. x-prozentige Mengenänderung Elastizität = 1-prozentige Preisänderung Die Nachfrage wird als unelastisch bezeichnet, wenn bei einer Änderung des Preises nur eine unterproportionale Änderung der angesetzten Menge erfolgt. Die Elastizität der Nachfrage ist „gleich eins“, wenn die Senkung des Preises zu einer proportionalen Vermehrung der nachgefragten Menge führt. Eine Preiserhöhung führt dazu, dass sich auch der Erlös (- Preis * Menge) in die gleiche Richtung erhöht. P unelastisch: zwischen A und B. B A Q Die Nachfrage wird als elastisch bezeichnet, wenn die Preis- und Umsatzänderung in die Gegenrichtung zeigen. P elastisch: Die Nachfrage ist zwischen C und E elastisch, weil OBCG < OAEF. C B E A Q O G F Die Nachfragemenge beeinflusst also den Preis des nachgefragten Gutes, aber auch den Preis des anderen Gutes. In diesem Fall spricht man von einer Kreuzpreiselastizität, d.h. ! Preis des Substitutes z.B. bei Ansteigen des Butterpreises wird billigere Margarine gekauft ! Preis des Komplementärgutes Preis für ein Gut, das mit einem anderen Gut eine Einheit bildet, z.B. Ski mit Skischuhen Schweiger Andrea Seite 2 25.06.2001 FH-Joanneum Kontakt: [email protected] DAS ANGEBOT Unter Angebot ist nicht nur die zum Verkauf angebotene Warenmenge, sondern auch die Bereitschaft, sie zu bestimmten Preisen zu verkaufen, zu verstehen. Entscheidend in diesem Zusammenhang ist es, die sogenannten Opportunitätskosten zu erwähnen. Opportunitätskosten stellen nicht nur einen gewissen Geldbetrag dar, sondern sind jene Parameter, die mir Aufschluss über meine entgangenen Möglichkeiten durch eine bestimmte Handlung geben. (z.B. Verdienstentgang im zivilen Beruf wenn man zum Militär muss) Man unterscheidet grundsätzlich: ! monetäre Kosten, die vom Anbieter bezahlt werden (realer Geldteil( ! nichtmonetäre Kosten, die vom Nachfrage gezahlt werden (Werte) Ebenso wie eine Nachfragefunktion gibt es auch eine Angebotsfunktion, die das Verhältnis zwischen den Preisen und den Mengen, zu denen die Verkäufer bereit sind zu verkaufen verdeutlicht. Je höher der Marktpreis, desto größer das Angebot und umgekehrt. Angebots-Kurve 6 A 5 B 4 Preis A B C D E Preis Angebotene Menge 5 18 4 16 3 12 2 7 1 0 C 3 D 2 E 1 0 0 5 10 15 20 Menge Entscheidungsrelevante Kosten 1. monetäre und nicht monetäre Kosten 2. subjektive Kosten (je nach persönlichen oder individuellen Alternativen; vergleichbar mit Rohstoffen oder Kapital -> Alternativen über den Einsatz sind variierbar) 3. alle relevanten Kosten liegen bzw. betreffen die Zukunft 4. Grenzkosten 5. nur Handlungen können Kosten haben 6. Kosten entfallen immer auf Menschen – werden von den Akteuren getragen Sunk Costs beziehen sich auf die Vergangenheit Marginal Costs beziehen sich auf die Zukunft und zeigen Alternativen auf Marginal Opportunity Costs zeigen auf, was sich an meiner Situation ändert, wenn ich eine bestimmte Sache mache Schweiger Andrea Seite 3 25.06.2001 FH-Joanneum Kontakt: [email protected] Bsp.: Kauf des Hauses KP: 250000$ VKP: 60000$ Bankkredit: 75000$ 60000$ sind die Marginal Costs (zusätzlich kommt noch der Verlust der Kreditwürdigkeit) das restliche Geld sprich 190000$ sind die Sunk Costs -> auch die Bank verliert, darum wird sie versuchen diesen Verkauf zu verhindern. Verkauft die Bank aber selber, sieht die Situation anders aus, denn nun blieben der Bank die 60000$ alleine über, sprich, die Bank würde nur 15000$ verlieren und nicht 60000$. Marginal and Average Costs Grenzkosten sind zusätzliche Kosten pro zusätzlich produziertem Stück. Durchschnittspreis sind Kosten pro Stück pro produziertem Stück. Aufgrund der Grenzkosten werden auch Produktionsentscheidungen getroffen. Cost as Justification Der Preis spiegelt meine Kosten wieder und ist zusätzlich eine Rechtfertigung meiner Kosten. Der Preis soll meine Kosten decken! ELASTIZITÄT x-prozentige Mengenänderung Elastizität = x-prozentige Preisänderung Elsatisch ist das Angebot dann, wenn die prozentuelle Änderung der angebotenen Menge größer ist als die prozentuelle Änderung des Preises. Schweiger Andrea Seite 4 25.06.2001