Angebot und Nachfrage

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Angebot und Nachfrage
Definition Markt: Zusammenhang von Angebot und Nachfrage.
Eine Verhandlung über das, was angeboten wird und wie viel man dafür als
Gegenwert bekommen will.
Dieses Zusammenspiel funktioniert eigentlich automatisch, ohne besondere
Vereinbarungen (Beispiel: man geht in eine Pizzeria, bestellt dort was man will und
zahlt danach automatisch den Preis für diese Pizza. Verhandlungen sind in diesem
Fall nicht mehr nötig.)
Allerdings muss jemand das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage
durchführen. Es genügt nicht, etwas zahlen zu wollen für eine bestimmte Leistung,
wenn niemand bereit ist, dieses Zusammenspiel (Leistung u. Gegenleistung)
durchzuführen. Die Durchführung ist mit Kosten verbunden, die sogenannten
Umsetzungskosten.
Die Umsetzungskosten sind die Kosten, die nötig sind, um Verträge zu setzen und
Vereinbarungen zwischen Anbieter und Nachfrager zu treffen. Diese Kosten sollen
so niedrig wie möglich sein, und die Nachfrage soll so groß sein, dass die Kosten
gedeckt sind.
Das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage wird durch den Faktor Geld
erleichtert. Geld mindert die Umsetzungskosten. Denn ohne Geld würde es viel mehr
Zeit kosten, gleichwertige „Tauschgeschäfte“ zu tätigen.
Vorteile des Geldes sind bekanntlich
dass jeder Geld annimmt, dadurch Zeit gespart wird, einen Abnehmer zu
finden und
dass die Menge einer Leistung oder Ware beliebig rauf- oder runtergesetzt
werden kann (z.B. ist es schwer, für eine halbe Geige einen Abnehmer zu
finden, der eine geeignete Gegenleistung anbieten kann. Eine halbe Geige
gegen die Hälfte des Geldes zu tauschen, ist hingegen viel einfacher.)
Auch erleichtert es Geld, den Menschen einen Überblick über den Preis zu geben.
Menschen achten sehr auf Preise, da sie wirtschaften, d.h. jeder will soviel Wert wie
möglich bekommen. Menschen ändern auch ihre Gewohnheiten, wenn sich die
Preise ändern, um mehr Vorteile herausholen zu können.
Hilfreich, um das Marktverhalten zu verstehen, sind Angebot-Nachfrage-Analysen.
Der 1.Schritt um den Markt zu verstehen, ist es zu wissen, dass es zwei Kategorien
gibt:
Faktoren, die die Nachfrage beeinflussen und
Faktoren, die das Angebot beeinflussen.
Der 2.Schritt ist das Vertraut werden mit Angebot-Nachfrage-Kurven.
Beispiel: wie wirkt sich ein Ernteverlust in Russland auf das Angebot und die
Nachfrage der Ernte in USA aus?
Die Nachfrage nach Getreide in USA wird klarerweise steigen. Daraufhin werden die
Preise steigen und auch das Angebot steigt. Wichtig zu beachten ist hier die
Preiselastizität:
Bei einer großen Steigerung der Nachfrage, aber nur kleinen Preissteigerung, wird
das Angebot ebenso stark steigen -> Elastizität
Priska Rössl, IS00
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25.06.2001
FH-Joanneum
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Bei einer starken Preissteigerung und nur geringen Steigerung der Nachfrage wird
das Angebot auch nur wenig steigen -> Unelastizität
Die Ernte in USA betrachtend ist es nötig, die Zeitperioden zu beachten. Bei einer
unvorhergesehenen Preissteigerung wird das Angebot sofort genauso stark steigen,
weil ja das Getreide erst angebaut werden muss und wahrscheinlich nicht so viel auf
Lager ist. D.h. kurzfristig gesehen ist das Angebot unelastisch.
Auf lange Zeit gesehen ist das Angebot allerdings elastisch, da bei der
Preissteigerung mehr angebaut werden wird und so das Angebot auch steigt.
Nachdem das Angebot bald die Nachfrage übersteigen wird, werden die Preise kurz
darauf wieder sinken.
Beispiel Benzinpreis:
Das Angebot des Benzins ist relativ unelastisch, weil es keine guten Alternativen gibt.
(Alternativen wären öffentliche Verkehrsmittel, kleiner Autos, Umsiedeln zum
Arbeitsplatz etc.). Steigt nun der Preis, müssen die Menschen mehr Opfer bringen
um das Benzin zu kaufen. Daher verändert sich die Angebotskurve, die
Nachfragekurve aber nicht. Der Preis wird nun so lange steigen, bis ein
Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herrscht. = Gleichgewichtspreis
oder Markt-Clearing-Preis (welcher es ermöglicht, so viel zu kaufen bzw. so viel zu
verkaufen, wie man will).
Höchstwahrscheinlich würden Preiskontrollen eingeführt werden, da die Anbieter
die Preissteigerung sonst zu sehr für ihre Vorteile nutzen werden.
Vom Mangel zum Wettbewerb
Mangel heißt, ein Gut ist so knapp, dass man nicht so viel davon erhalten kann, wie
man möchte, ohne dafür einen Wert zu opfern. Daher muss man rationierten (z.B.
Aufnahmeprüfungen bei Schulen, Wahlen bei Präsidenten). Dadurch entsteht
Wettbewerb. Dieser könnte nur beseitigt werden, indem man den Mangel beseitigt.
Wettbewerb bei Fixpreisen
Wenn das Gut zwar knapp wird, der Preis aber nicht gesteigert werden kann oder
darf, werden die nicht-monetären Kosten steigen (bei Benzin: z.B. längere
Wartezeiten). Es entsteht wieder Wettbewerb. Wettbewerb steigert die Kosten, so
lange, bis Angebot und Nachfrage wieder im Gleichgewicht sind.
Nicht-monetäre Kosten sind für die Anbieter Tote Kosten. Sie erhöhen zwar den
„Wert“ des Gutes, bringen aber keinen zusätzlichen Gewinn für den Verkäufer.
Die einzige Möglichkeit, Tote Kosten zu vermeiden, wäre eine Preissteigerung als
Antwort auf die Knappheit des Guts, welche durch Preiskontrollen oftmals unmöglich
ist. Der Verkäufer muss nun zusehen, dass er aus anderen Faktoren seinen Vorteil
rausholen kann. Z.B. kürzere Öffnungszeiten, allerdings auf Kosten des Käufers.
Überschuss und Wettbewerb
Bei einem Überschuss übertrifft das Angebot die Nachfrage. (z.B. zu viele Lehrer
und zu wenige Arbeitsplätze). Würde man das Gehalt der Lehrer kürzen, könnten
zwar mehrere Stellen vergeben werden, diejenigen, die ihre Stelle jedoch schon fix
hatten, haben davon aber keine Vorteile und werden sich wahrscheinlich eine neue
Stelle suchen.
Schlussfolgerung: wenn die Preise nicht verändert werden können, muss nach
anderen Kriterien vorgegangen werden.
Priska Rössl, IS00
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25.06.2001
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