Christine Brandt Wintersemester 2004/2005 U M · C UR · SCIENDO DO CENDO · Helmholtzstr. 20, Raum E 01 Tel. 0731 50 24266 ITÄT L Abteilung Wirtschaftspolitik ERS ANDO · U N IV Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Universität Ulm [email protected] Übung 5 Preis- und Mengenanpassung 1 Modellgrundlagen Güternachfrage, Güterangebot, Gewinnmaximierung 2 Beispiel 1 1 Modellgrundlagen 1.1 Güternachfrage • Die Güternachfrage ist abhängigvom Preis p und einem Nachfrageniveauparamteter Z: Yd = pη · Z • Preiselastizität – Die Preiselastizität der Nachfrage misst das Verhältnis der relativen Nachfrageveränderung und der sie auslösenden relativen Veränderung des Preises. p · mit: η < −1 η = δY δp Y Dies bedeutet, dass aufgrund einer Preissenkung die Nachfrage steigt. Beispiel: Bei einer Preissteigerung um 4 Prozent sinkt die Nachfrage um 5 Prozent: η = 5/4 = −1.25. Die Nachfrage ist elastisch η < −1. Unelastisch ist die Nachfrage, wenn sie sich bei einer Preissteigerung um 4 Prozent nur um 2 Prozent verringert η > −1. • Marktmacht und Preiselastizität • monopolistische Konkurrenz (= unvollständige Konkurrenz) – Heterogenität der Güter 2 1.2 Güterangebot • Durch die Produktionsfunktion werden Input- und Outputgrößen funktional miteinander verknüpft. • Das Güterangebot wird bestimmt durch eine kurzfristig limitationale Produktionsfunktion: Ys = min(Y C, Y L) = min(πk · K, πl · L) – YC = Kapazitätsgrenze (kurzfristig fix) – YL = Beschäftigungsschranke – π = Produktivität von Kapital K bzw. Arbeit L 3 1.3 Gewinnmaximierung • Der Gewinn ergibt sich aus Erlös und Kosten: Gewinn = p · Y − w · L − c · K – Erlös: p·Y – Lohnkosten: w · L – Kapitalkosten: c · K • Welche Variablen kann das Unternehmen bestimmen? - den Output Y, - den Arbeitseinsatz L - den Preis p • Welche Variablen sind für das Unternehmen exogen gegeben? - die Kapazitätsgrenze YC - der Lohnsatz w - die Kapitalnutzungskosten c - die Nachfrageelastizität η - die Produktivität π von Arbeit L und Kapital K - der Nachfrageniveauparameter Z 4 • Wann wird das Gewinnmaximum erreicht? – Berechnung des Gewinnmaximums über 1. Ableitung: Gewinn = p(Y (L, K) · Y (L, K) − w · L − c · K δG δL = δp δY δY δL · Y + δY δL · p − w ≡ 0 – Diese Bedingung erster Ordnung stellt das Gewinnmaximum dar, wenn die Nebenbedingung Y ≤ Yd, Y C, Y L erfüllt wird. – Wird die Nebenbedingung nicht erfüllt, liegt also eine Kapazitätsrestriktion vor, bestimmt die Kapazitätsgrenze die Produktion. 5 2 Beispiel Annahmen: - Produktionsfunktion Y: Y = min ( 15 · L, 12 · K ) - Nachfrageniveauparameter Z: 50 000 - Preiselastizität η: -2 - Kapazität YC: 8 - Lohn w: 5 - Kapitalkosten c: 10 1. Leiten Sie das Gewinnmaximum her! 2. Wie hoch ist das Gewinnmaximum, wenn die veralteten Maschinen durch ein Neue für 1000 Euro ersetzt werden und die Kapazität auf 20 steigt? 6